T5zUHe Ozhi SsrtSSs JöL egpten Mbvend des Weltkriegs. WWWW!WWMWgWWMMVWWIWWPW von einem neutralen. iiMilIiiiiiö iSnatijcfa , IKagnafjmcn zur Aufrcchtcrhaltttng der Ordnung. Der 2!ufstand in 2lrab!cn. Deutsche Flieger über Kairo. -Schärfen 6er 3n . VI; ':. v ternierung. - .?$' SJ mS selbst cmandem. der kuriern noch in Äkgyptc war'und dek Jetzt die Äußerungen nicht nur dek k,ig?,fchen ', und französische, , sondern auch dcr neutrale und der .nntteleuropäiscken" Presse .übn Aegypten lieft, erscheint es einfach vndcrständlich. wie es den Engländern, den ihren Henin des Landes, gelungen !st. einen dichten Schleier über alle waS Aegypten angeht, zu breiten. Es ist wahr: jeder Besucher Aeoüptens ,wirö stark Lbnwscht und eingeschllchtert und V;t Kontrolle" ist außerordentlich scharf. "AIht es kommen doch immerhin fo viele Neutrale nach Aegypten und durch Aegypkn, baß man die Urnnforatm b'u Europas und Amerikas nur mit Verwunderung Zieht. Um dieses gleich oiauszufchicken : A-cVten ist mt seinem Los alles andere c'i zufrkvc. , Die Bevölkerung so weit ich mir aui gelegentlichen Ge spräche ein Urteil bilden tminte steht schiverdctt und schriftliche Reklamationen dleiben unbeantwortet oder werten gar bestraft. Dem JutelUgcnce Departement der englische!, Regierung wird nachge, sagt, und ich habe allen Grund, das für richtig zu halten, das; es an Skrupel losigteit sein Methoden frum übertraf fen werden könne. Alle Mittel sind ihm' leckt, um ja einem Geftandnis" zu kommen: inquisitorisches 'VerKör, Sug geftisfragen, .Jnsinuatione,,, Vorhalten angeblicher Geständnisse Mitbefchuldig tcr, Einschüchterung durch, uncrmiivlicke, Äehandlung, Einzelhaft in besondttZ. kleinen Räumen und oft in Ketten, Bc drohung mit körperlichen Strafen und selbst mit Erschießen. Prügel. Nichts schützt vor solcher Behandlung, weder Nationalität noch Stand. Mir sind auch Namen genannt worden, über die, wenn erZt die Gehcimakten des Krieges cje öffnet werden, die Welt staunen 'wird. Die Nachrichten von außen, die nach Aeqypte kommen, werden dreimal ge jUfcr. Gewisse Vorgänze durften über ,.- i . - - i . - " W ' v " ' f , . . v . , s 1 J . .v-4- -"! . , - . f?'y.-K.'-.- ; . - r:-.:"''- . ' - .i .. . . M m-OK ( r . ' , " , p? ( . . " " ." v t , ... . . ' - ;V . ' , - " ' ttf .V-' ' . 2 i 1 ' sr-" Tr - ' , i . , , , , , "i.i, , ,? ' . ' - , " ,j I "-i' . . . - r-- - 'ÄS V ' . 7 ;, ' ' " , . . ' 3 3 -Vv ,. - -iNt' -4 4 Ä ' ' ' " . . , , . Ä , -TV" . ;.''"itr . r r ; ;--vr An 1 s j 'lT V-- r wf :1i$T".f f llfv' , H V l- ,n r -r- ck . ' - ,1 ' ZI . fck k 94 '.ir-t, r,. - .,. .: ., ' '-'"- -, ? , . - l-I , " ;j i , ,?., i.i4js f .-jw'w1-..i. ! , w. wsiiw " 1 . . i f . . - , , Jt: .i.- s - ?v - , "., v.i j-. .. r w ., .-y. ..', zjM? , " ' . ' " " otWi ""w -?af Vy. . '-" k '- -5 r . A U" ' . v-..,.. - - ' C'-?-i . l k.' ""-1 I '.a . --rwi w-. , i " - . fc.ri j- -t I ' - ' i ' " " i f n , ; i . j . -- - . t. 1 't. 4. Jf - 4 . . . v a- flrn S,Jl KiT"-'C'W f 'fCv . i TiifH(x - ! (ir-ww" i - -i.Ä M, j j"iii-4v ! jirf. " "fv'i-i..'1, w1' ' ; !,,. " . ",wsii.i n "...:. Lf.!".? '." , ...,,,. . rww . ' ' ' ? .i MM., :. . ' ? ' -" 5" - - ' sfT - -wv w- r, ' ' s- " ' . ' B 'i. , i ' . 'i; 1: S j , 4 ""j l . -H v r-- fwj ; U 4 t f " K r-, -5Fä w V, !, ' vT -. ' - v ? ' V- ' ''i x .V-, w - ' ' ' ' ' -- - ' v W-fc . ' -ÄS ' HJ" r-r 5. r v . MtM , AS- , " ; : . -I- " A iAi L ;s - , . K fRihrtiV II - ! s i. ' -.ir a y f jjf jp K una kann ich saen. daß. entgeaen den englischen Nachrichten, die Bomben außerordentlich wohl gezielt waren. Sie fielen kKiip'.sächlich nahe dem Savoy Hotel, wö sich das .Hauptquartier und der Eid des GeneralstabeS befinden, bei der Anglo'ägWtischrii Bank, wo sthr viele Offiziere verkehren, und auf ein großes militärisches Ansstattnnqsgt' schaft. Die moralische Wirkung, beson ders auf die eingeborene Bevölkerung, war sehr groß. Für zemanden, der in einem freien Lande geboren ist und in den letzten Jahrzehnten unter dem Eindruck dcr in dem Haager Friedens laft verkörperten Bestrebungen und Ideen gestanden hat, unbegreiflich ist das Vorgehen Englands gegen feindliche Privatperfone und feindliches Privateigentum in Aegypten. Die Männer sind fast alle interniert: auf freiem ffuß befinden sich nur noch einige galizifche Juden und Renegaten. Selbst Aerzte uich Geistliche sind intern niert. Deren Recht auf Heimreise wird von den Engländern glatt ignoriert. Die Heimschaffung der über 55 Jahre alten Untertanen der Mittelmächte zieht sich endlos lange hin. Von Heimschaffung der über 43 Jahre alten ist noch nicht die Rede. Bon der Behandlung def Internierten kann ich aus eigener An- zwei Beispiele der Verschleuderung von Privateigentum -sciea genannt. Ein bekanntes, einem, Ungarn gehöriges &t schüft !n Kairo, das einen Wer! von 15,000 ägyptischen Pfund repräsentierte nd dessen Miekskontraki allein 2500 Pfund galt, wurde siir .T0Q Pfnn verkauft! Eine große deutscht Firma, 'deren reiche Aktiven lockten, wnrde ver wiener Geschäfte mit dem Feinde angc klagt, ohne rechte Verteidigung gelassen und ohne Umstände zu 5000 Pfund Strafe dcrurtcilt. Wie systematisch hier Privateigentum vernichtet wird, geht guch dargus hervor, daß den Ausgcwie seilen, die demÄusmeisungsbefehl in drei bis höchfiens vier Tagen Folge zu leisten haben, der Verkauf von Möbel im Werte von mehr als 10 Pfund untersagt ist. Da kann es nicht überraschen, daß die Liquidatoren, die sich oft genug an den Spesen übermäßig bereichern, in den Anzeigenteilen der anglo-äghptischen Presse auf solche Verkäufe als ganz be sondere, nie wiederkehrende Gelegcnheitö kaufe" hinweisen. Seit meiner Rückkehr nach Europ.1 habe ich Gelegenheit gehabt, mich in der Doppelmonarchie und in Deutschland umzusehen. Ich muß sagen, daß' sich t armen Internierten in Aegypten, d'i von ihren eigenen Leid: zu schwel Cairo mit Ut Zitadellk. , ' j' ' ,' ( ' ' 'i ' ' " '' ' V ' . -,' ' . . ; . , , ' , .','' 4 , I, J ' Ju,mrm"" -wvr ; . .. . . . y i $f '--- ' t - ' . -......' für1 - " ' wm ' 'TÄ ,'! ' , . " A, f - 4 yt i ti l i J S 'iT- -j -- ,. ;- j 5 " ' ' 'Zr L ' '1 i i c- i v' ' ' ?rj 4'& risZil' 'riiV ' I - "i, ,. V '. ..': ; y O' j" ' vvs .-- t s n l'sir , !V . , V- w' . - -a .v . ; .... Vl. . ' - ' V --i ..., '. .v. ; rsij rzr? ü 1 w 1? P X; 4 1 - ! , V- P ' "-iVti 1 1 1 , fU f- r S' - w !-VL--r rr ' "uhTh . vrpv , .p ; - -i :rpr:TTrC3nvl f " ' "I z it M I fv-; I ! 4 rft. i v J - I " I a . . . K ch H. , z z ; f ? - ; i r ' 5-. M j , JiK i A T Hi- - ? V4' . I ?, 3.. 'rir 1 1-s ' r ' t i l f . ' . k ". I ? ' - s , f i S c " i v i 4 .-0 j 11 ;.j S ' ! j . f ' . 1 i? I ' 1 I ? f ! , iL f. I . f"f i ! ! 5 ; !. . . ' I L.ifj ';kv";' i. 'U''t : - rn, i 3 K ' 1? 7 ' '5 ' f u,'(I'?,' . (, WW1 . 1 ? f ) - f ' '1 r ' . . -f .s""! , i , :--t i ',. . . - - ' ;,: , ut - -. 1 ft ! U " rrr i ! -, - f Y - Vi i t ' i? i i k , ' ' v,CW' L ' - L, f5 vrf,- -vl c - I i1 ! - v, , f', j ,s.- , .L" ; fSU-"! w ' 4; VfiiÄ 3 '0' ' , fÄAwe jä' . - w 8i!-4 . A . ",- jfc,' (6 ' ? S4 " , '- , i--fc Ä tfjl 1 i '4 i Af rjr - "".1 55 V.Ji 4 ,1 4 f ' ' ' f ;v ' ,SzJ t . C M t. ' k.. . ... .4. ..." Panorama dcr Handklsstadt Alrxandria' A '4 7 " f "Vr tl" Mt', J- ' A- - "W"J ". rtttfSg - .""- s :. .,- . i , r ' -v , ? '?''. rrr- - , y-"' JWfe..S '"''J j$JHV f'"' r "i ..S,iHKgK b '-4-- r """fei.. ! ' ft , .w- W .Y ? f V, tJ-' -'..Ys? S1l:-T - " - t ' '- .; ; . ' ; , ." . ' - ' ,3r -' --.i i "i 1 1 - V. Wlff$f i vf M JL- - . j58 . ' ' ..w - E-ÄTI rSu.wrr 1 t , ? ztt t , W . ''if-' 1 j J Jl Ä-r'"f Ky'- "jff ' " P A l1 !- r 6 il f"f ? i srt ' ', l -. .. . T. - fU- V-- ' " II- T7Myt 1 ' , ' ,r, '7 "St 2 'AC'! - ; ;Txi-ä ; .'KV-.; ;' 'jr' ' . . t-v t"- " -i"V4-r-"rV:-y;i Är -. .i-'A-r ; V- -t-r7 -4 fxJ y v if.,?---1- . -" - w rnii ihren Sympstbie durchaus auf der 'Zeile der rent- England im Kriege liegen, Mächte. Daß diese Sympathien sich nur selten äußern und vor allem nicht zu einem bewaffneten Widerstand führen, nicht zu ihm fuhren Vnnen, muß jedem klar fein, der die Methoden be i vbachtk konnte, mit denen England feine Herrschaft aufrecht erhalt. Die harmloseste, politisch ober unerwünschte ?lefjerunz, die noch so unbegründete DkNllg,zia,'ion, . ein solche Aeußerung fäan yx hohen, ja, schon der Verdacht solcher Aeußerung: das genügt für die cat g'nine tails. die Knute. Araber und Griechen, Malthesee und Schweizer und andere mehr, gleichviel welcher Nation a liiat werde sobald sie und höufig Lniiz völlig grundlss für politisch unzuverlässig gelten, ins Gefängnis at spickt. Dasselbe Los trifft auch die, d?e im englischen Geheimdienst tätig waren und dadurch z unerwünschten itwiZsern wurden. I der Verdacht se geriükk, daß man nicht den Scher im GerichisverheindluKg wagen zu tönnc glsubt, ss erde diese unbe .:een "(Simmte ohne Agabe des 5!k.,ndek interniert. Mimduche Be !ck,k in der Presse bekadelt werden der doch nur unter einem ganz bestimmten Gesichtspunkt. Der Erörte rung ganz entzogen blieben z. 'B. die Zustande in Irland, die Interpellation Redmond und der Mißerfolg der Wehr pflichtvorlsge in Australien. Besonders vorsichtig verfuhr die englische Regierung Aeghptens auch in der öffentlichen Bc handwg der Vorgänge in Arabien, chdem . sich herausgestellt hatte, daß ganz Aegypten bis uf einige ganz der einzelte Individuen diesem neuen Aben teuer der englischen Politik gänzlich ab lehnend gegenüberstand. Ein Zeichen dafür ist, daß zur letzten Hadscki, der traditionelle Pilgerfahrt nach Mekka und Medina, sich nur ganz wmige Aegypter bereit fanden, die zudem mit einer starken militärischen Beleitmann schaft reisten. Die Macht des Scherisen Hussein beschrankt sich auf die Stadt Mekka tfnd einige Stämme jn deren Um . gebung. Günstigstenfalls steht dem Scherife eine bunt gewürfelte Horde von etwa 15,000 bis 20,000 Wann zur Verfügung, die zum größeren Teil mit dem alte französifHen Grasoewehr (Chassepot), zum kleineren Teil mik Mzrk?si und Mäuse rzwehren iewaf! net sind. , Dcr sogenannte arabische" Aufstand ist i der Tat nichts anderes, als eine rein englische Mache. Die Bevölkerung, selbst der aufständischen Gebiete, wurde im Anfang über die Richtung der Be wegung soweit getauscht, daß naive Sol daten beim Einzug in Mekka den Sul tan der Türkei hock leben ließen? Bei Erkenntnis der Sachlage kühlte sich die Begeisterung rasch ab. Es wurden mir von einem eingeborenen Mitreisenden auf der Eisenbahn bestimmte Angabe gemacht, die ich natürlich nicht nach prüfen kann, die aber, wenn sie zutref fen, schlagender als irgend etwas an deres beweisen, daß dieser arabisch? Aufstand in Wahrheit ein .englischer' ist. Danach tßt England bereits vor einer Reihe, von Monaten je tt Gcsäiütze nach Tschiddah und Mekka bringen lassen, im Oktober etwa landeten dann 5600 snglo-ä'gnptische Truppen, die aus Port Sudan kamen, nebst einer Batterie in Tschiddah. Angeblich hat sich aber auch die Loyalität 'dieser uszesnedien klei nen Truppe nickt bewährt, insbesondere soll die Artillerie derart geringe Reful taie erzielt wben, daß der Gedanke einer an Sabotage grenzenden Hindlungs weise nahelag und eine Reihe dort Ar tilleristeu bestraft werden mußte. Ju dem hat die Tatfacke, daß englische Offi ziere daS heilige Land des Islam be traten, einer von ihnen sogar sich das Minaret einer Moschee in Jambo zum Artillerikbeobochtungsposten erkor, die Bevölkerung gegen England aufgebracht. Jedenfalls ist der englische Einfluß auf einen schmalen Küftenftreifen beschränkt, und auch die großen Sckeichs Fahya und JdriS sind. wie. mir bestimmt verstcheri wurde, entschiedene Gegner des Scheri fen Hussein. Solche Nachrichten darf die Presse natürlich nicht bringen, daß sie bet sogar mir, einem Fremden, so zusagen auf dcr Straße mitgeteilt wur, den zeigt, wie wenig schließlich das Ab schließunMgstem vermag. 'Mertwürdigerweise schein! es selbst zwischen der englischen Regierung und ihrem Instrument, dem an Stelle des vertriebenen Khediven eingesetzten Cul tan Huffein von Aegvpten. zu starke Mkinungöverschitdeuheiten gekommen zu feig. Der Hguvtgrund soll fein, daß England auf die Mobilisierung der Englisches Trnppcnlager bei den Pyramiden. ägyptische Truppe für den eursp'äi scheu (?) Kriegssckauplad drängte, fo wie sucd die Emission einer englischen Anleihe in Aeghptcn durchzusehen der suchte. Es wurde allgemein als ein Protest des Sultans betrachtet und bei fallig begrüßt, daß dieser sich von den Beiramftftlichkeiten fernhielt und auch mit Sommerscnd nicht, wie üblich, von Alczandrie nach seinem Palais in Kairo zurückkehrte, sondern in AbgeZchie denhcit in Heliopolis blieb. Dort wird er wie ein Gefangener gehalten. Der Wechsel im Generalkommissariat. das Wingate an Stelle von MMahon er hielt, wird mit diesen Vorgängen in Beziehung gebracht. Man erzählic sich zur Zeit meines Aufenthaltes in Aegbp tcn, daß ein Rücktritt des Sultans sehr wohl möglich sei, der dann wohl durch seinen Bruder ffMd ersetzt werden würde, der den Italienern nahesteht und seinerzeit als Thronlandidat für Alte nien auftrat. Die Stimmung der Bevölkerung zdgie sich reckt deutlich, als am 13. November 1916 deutsche Flieger Bomben über Kairo abwarfen. Aus eigener Anschau schauung nichts berichten, doch kann sie nach dem, was ich gehört habe, nicht als gut bezeichnet werden. Ziemlich schlim me Zustände scheinen in dem sogenann ten .Suspect Camp' in Ras-el-tin zu herrfchen. Dort sind aus irgendwelchem Grunde verdächtige" Deutsche. Ocsier reicher und Ungar darunter viele hochangesehem Männer aus den ersten Kreisen mit dem Gesinde! ganz Aegyptens zusammengesperrt, mit Spi tzeln und Dieben und. anderen zmeifel haften Charakteren. Leibesvisitation durch untergeordnete Beamte, Zelthaft für jede Kleinigkeit und andere Demi! tigungen sind offenbar an der Tages ordnung. Während die Männer interniert sind uns die Frauen ohne jede Rücksicht auf die Familie ausgewiesen werden je der Europadampftr führt, wie man sagt, einige von ihnen mit an Bord , wird bas Eigentum der Staatsangehörigen der Mittelmächte iquiviert. ?ticht nur rein deutsche oder rein österreichische Un ternehmungen verfallen der Liquidation: jede Firma von mehr als 23 Prozent feindlichem Anteil wird liquidiert. 5tur gen ihre Familien beportiert, ihr Privateigentum verschleudert sehen, sich seh; wundern würden, zu hören, mit welch peinlicher Rücksicht die ÄKittel mächte die internationalen Vereinbarun gen beachten und auch dem feindlichen Privateigentum jeden Schutz angedeihea lassen. .Ein 5!eutraler aber sieht darin die Gewähr, daß wenigstens die eine der kriegführenden Parteien die alten Ideale des zwischenstaatlichen Lebens und Ver kehrs nicht vergessen hat und gewinnt daraus die Gewißheit, daß es auch an aufbauenden Kräften nach diesem schreck lichsten aller Kriege nicht fehlen wird. Als mich das Schiff von Aegypten fort durch das' Mitielmeer trug, weilte meine Gedanken oft bei .dem, was ich im Nilland gesehen und gehört, hatte. Ich dachie daran, wie -hart alle jene ge troffen wurven, die auf die Verträge gebaut und der NeutraWtöerklärung der ägyptischen Regierung vertraut hat ten. Die Annezion Aegyptens hier wurde mehr als ein Fetzen Papier' zerrissen hat sie des Rechts, der Frei heit und des größten Teils ihres Eigen tums beraubt. Fusffug nach Konjianimopel. von Cucy weidt, k. u. k. Kammersängern:. Ein Konzert in einer fremden Stadt kVj immer etwas ungemein Anziehendes. Wer ha Reifen liebt, wird doppelt gern i.'da, wenn er weiß, daß es für feinen Beruf geschieht und er gleichsam nur eine PNicht erfüllt, wahrend er doch in Wahr heit einem heiß ersehnten Vergnüge züiclikoinmt. Mik der Kunst ergeht es einem ja nicht viel anders; der Künstle? sticht zwar von seiner .Arbeit", ober er meint doch etwas ganz anderes als das. m$ man sonst gemeiniglich unter Arbeit versteht. Mir nun, ganz be sffldrt, scheint jede Reise etwas Zauber k:tfS. NeueS sehen und erleben, mit des Auges Geschaute irgendwie seelisch . umzudkiile, Zn der Kunst später einmal euszudrüöen, dos reizt nd lockt mich immer wieder. So habe ich Nord und Siis.Air.nika durchstreift, ein anderes r-il wieder Jkalua. oder Belgien, oder cll n"d 's ich nun aus Konstan i;:-.rp;I die Einladung zu zwei Konzerten r. durchzuckte mich gleich wieder das ,rk.n.kbk Wenige Tage vor Wei mikn war. kS. cll ich mit meinem .'ssn, Um . Geneealloiisul UkkAenyi den 'alÄnzug bestieg und nun wuie: li c-'i nieder mal la die Ferge, l -n Crieni ; Ln mir lag die. Freiheit. li t .V.e schift! der Zug durch UnMn. x- i ti vhb Nttts gren iruäKsre Aeckek :! r'iche, Mnkrfaat bestellt, die Sonnt .tat) d.:cb die WoUen. Mi, hatte wie?., vM hsi Scftihk, durch eine T'yi ta:tt -.? zu vvtn, sondern von rl f:,h eiw wormere. i n 'fit' ; t c ', nur s-ir iir? r't ''T3'!'-',trt Tr-f; frei) tm 1t Y-f'tt triU Uitlirf-t Q-'lf .rtt v f r Sr-'g lutn a..ch kir ta tini sa?s ErinnerunA, Drohend recken sich W Eisenteile gesprenater Brücken in die Lust. Zersetzten Stachcldrakxtheckm be gegnet man, zerstampften Schlltzengra den, die mit Wasser gefüllt sin uu kleine , Seen gebildet haben. Verödete Dörfer liegen einsam an tkfzefurchteri Straßenzügea, zerschmettert? Häufer lie gen jammervoll in ihrem Schutt. Ein furchtbarer Ernst springt uns an, er tötet die innere Freudigkeit, lastet auf den Herzen und macht uns still. Und dieser Ernst verläßt uns nicht mehr, ist immer gegenwärtig mitten im Sonnen schein; man glaubt seine Stimme zu hö rcn. eine tiestraUrige Stimme, die lang gedehnt und schluchzend ihr ergreifendes Lied singt. Es gibt jetzt beim Reisen nichts, was die Annehmlichkeit eines leichten Fort kommens so sehr erhöhte, wie gut auZ gestellte Afisedokm,'nte. Solch ein schö ner Patz ist wirklich ein Wunderding; er öffnet einem gleichsam das Tor in die Freikmt. Während ein Beamter das braune Büchlein prüft, zittert man ein wenig, ob nur alles stimme. Man ist gegen sich selber niißtrauisch, erwartet, daß nn doch mit tl.vm Male etwas nicht stimmen werde. Ab ein zufrie denes Ricken verbreitet Beruhigung, das Gepück wird uf die Wagen geladea und wir dürfen nach Per hinauffahren. Und nun findet sich im Hotel gleich eine bunie Gesellschaft zufammkn. wie sie fo anz bfzeichnekd für Konktantinopel i?t. Mein Mann beagi'.ct zusLZl'g einem. Freund und Ksk!?en. der sich ans dcr Tnrck Zk'-s x.ch 3'7rifif!-f t f;,nt-'t und b!ld kii'l's'f; !?'d cri-l!!, ik,'s tr'fbci t'vr'ls d l'trft wt Hcpvt'-i--tira fute1, je nach btz Nziionslü:! der dielen Bekannten, die ia der Hotel halle vorübergewirbelt werden und denen er die Hand drücken muß. Beim Früh stück findet sich noch ein türkischer Konsul ein, such ein österreichische Stabsarzt aus Teheran nimmt an unserem Tische Platz, und sa leginneg wir gleich den ersten Spaziergeng in großer Geselle schaft . Durch deft Tunnel geht es nach Galata. wenige Schritte nur und schon stehen wir auf der Brücke von Stambuk, sind festgebannt durch das ewige unver gleichliche Bild rechts das Goldene Horn mit den vielen Moscheen, links der Bosporus vön Palästen umrahmt, Sku tari mit seinem malerischen Friedhof und den dunkeln ernste Zypressen. Die Em pfindung ist vielleicht töricht, ober nie mand kann sich ihr entwinden, der auf dieser Brücke steht, die Empfindung von Scheu und Ehrfurcht angesichts des rrem den Weltteiles, der hier fetnen Anfang nimmt; gerade suf dies Brücke. Man blickt zu ihm hinüber, geheimnisvoll liegt er vor uns ausgebreitet, flüsternd spricht wan sich seinen Ramm vor: Anen. Aus der Brücke von Stambul gibt es ein unabsehbares Gewoge von Menschen der verschiedensten Raffen: Araber, Tür ken, Armenier, Syrier. Dies alles ift 1 bunt, beinahe grell. Die dielen Farben, die hier ineinander Prome, Icheine wie von sich selbst lerafchr. Mitten in die ser Buntheit aber taucht wieder der ernste, mahnende Ton des Krieges aus, daS stille Feldgrau deutscher und öftere reichisch'ungarischer Offiziere. Nua sielen wir vor dem Basar.' Die bärtigen Ver käu ser hocken mit ntergeschlagene Bei nen dor ihieN Laden und preisen sin genden Tones ihre Waren an. Ein deut jeher Soldat, der weit herkomme mag sein bageres Antlig unter dem Tro penielm in braun g'aerbt betrackiet neugierig die vielen k?eun Söchelekeri. die zum Vei!afe auegeksit sind. Viel li4,z fa! ec llrlaiif bckrtrn'cn und will Irrn S""r irg'iiVin Aden f)'.1 Mpnksrwnepel Witbri?, "' nvvsew D.U-Z. dSA rnes Zoerch d. Hskft aus dem Orient anmerkt. Er bemüht sich, dem bärtigen Verkäufer seine Wün sche begreiflich zu machen. Der aber fällt ihm gleich ins Wort mit lebhaften gut turale Lauten, zieht iba zu sich in den Lade und nötigt ihm Kaffee auf, packt dann eine ganzen Kram von Ding in ein buntes Tuch, beschwört den brave Kriegn, nur ja nichts zurückzulassen, bis dieser den Beutel hervorholt nd mit all den wider Willen erstandenen Kos! barkeiten schnell das Weite sucht, über daS holprige Pslaster und die Löcher im Boden stolpernd. Am Nachmittag sind wir bei langjäh rigen Freunden aus Kairo zu Gast ge laden, in der Familie des holländischen Gesandten. Wundervoll liegt das Ge sandtschaftsgebäude dem Bosporus zuge wendet. Dünkkot sinkt schon die Sonne ins Meer, abermals glaubt ma sich ins Märchen versetzt, bis das ernste Gespräch wieder in die rauhe Gegenwart zurück führt. Jn ihrer ' bescheidenen Art er zahlen die Tochter des Hauses, wie sie für viele Verwundete zu sorgen hatten, die hilslos und ohne Arzt in einer Ka seine lagen. Die Kaserne mußte all mählich erst in ein Spital umgewandelt werden, es mußten Decken und Polster herbeigeschasst weiden, auch' alle chirur -gischen Instrumente. Dann erst konnte mag daran denken, ei Operationszim vier einzurichten. Wie kiel peinvolle Ar beit, wie viel Mühe mußte hier am Werke sein! Der Krieg hüt auch in Konstan. tinopel das gkskllsckastliche Leben um und um gewandelt. In dem Salon eincö vornehmen Griechen begegnen wir dem Kommandanten der Goeben" und der Breslau", und ver meinem inneren Auge steht der gewaltige Eindruck, der vom Admiral Souckon ausacht, jenem stolze deutschen Seebelden, d? nun Ebef der türkis Flotte ist. Interessante Kopfe gibt es jetzt in Konsiantinopel ge ring zu schauen, daS barte und verschloss sene Antlitz Fnver fas, der, es vom Leutnant zum GemraliZsiwus fl'bracht h:t, kd bei ktuA'ze Kauft bei Ran imhrigen Großwesirs Talaat Pascha, voll Entschlossenheit und Energie, stark und mächtig, gar nicht, wie man sich früher ein türkisches Antlitz dachte, etwa in Träumen verloren, sondern lebendig und wachsam, kühn und tatenftoh. Sa begegnet uns auch das alte Wahrzeichen von Konsiantinopel. die Aja Sophia", als etmaS ganz Neues, betroffen bleiben wir am Eingang der Moschee stehen, der wundert ob des unerwarteten Bildes, das sich vor unseren Augen auftut. Viele Wandlungen hat diese Moschee sichren, vom Kreuz zum Halbmond, Aber die neue Wandlung ist doch die indruckb vollste. Unzählige türkische Soldaten sind in der großen Mosch einquartiert. Sonst glitten die Beter nur leise in ihre Pantoffeln Wer die weichen Teppiche hin, warfen sich in der Richtung nach Mekka nieder. Nun Zst auch diese Stätte der Andacht und der Verklärung vom wilden KriegSlärm erfüllt. Statt der weichen und klagendenStimme des Muezzins hört man das Raffeln und Klirren von Waffen, durchschnitten von kurzen und harte Kommandorusen. ' Dem kriegerischen Eindruck in der Aja Sophia folgte ein anderer, diel sanfterer, aber nicht minder wirkiingsdoller. Ein langgehegter Wuusch sollte in Erfüllung gehen: ich erhielt eine Einladung in den Harem eines deutende türkischen Wür denträgerS. Der Besuch war mit großem und umständlichem Zerenioniell derbun den. Am Nachmittag fuhren wir zu dem' Gastgeber, der Hausherr empfing uns niik ftirrlicher BegrUßung, bis zu den Frauengemächern geleiteten mich die Her ren, die hier natürlich Abschied nehme mußt?. Gleich hinter der Pforte aber wurde ich von der ersten Frau des Pa schas in Empfang genommen und nun wanderte ich durch diele prunkvolle Zim mfr wse durck, eine Erzählung von Tau sendun 'finer Nacht. Jedes selgende Ge mach war immer kostbarer eingerichtet als ds drh'rkskend vid doch war keines N"ch das reiVr. Dirs Wanderung durch 'risame. llerede Räume hatte etwst Traumhaftes, das ich nie vergessen werde. Endlich gelangten wir in einen großen Saal. Auch diesen mußten wir durchschreiten, bis wir ganz am Ende des Raumes zu zwei thronartig erhöhten Sitzen gelangten, der eine für die Gast geberin, der andere für mich bestimmt. Zwischen unS nahm der kleine Sohn der Haussrsu Platz. Nun öffneten sich mehrere Türe zugleich und hereintrat eine ganze Schar von Frauen; es waren ihrer bestimmt mehr als zwanzig, die mir alle mit einer gewissen Feierlichkeit vorgestellt wurden. Dann ließen sie sich im Halbkreis vor uns aus bereitgelegten Polstern nieder und begannen ohne ' tere Einleitung auf den verschiedensten Musikinstrumenten uns vorzuspielen und vorzusingen. Ich hatte genügend Zeit, mir die Singenden und Spielenden der Reibt nach anzusehen, denn daS Kcknzert währt sehr lange. Einzelne Frauen i waren wirklich von ungewöhnlicher Schönheit. Manche waren blond 'mit ganz dunklen schwermutigen Auge. Etwas Fremdartiges lag in ihrem W fen, wen auch viele unter ihnen Deutsch oder Französisch sprachen. Während des Musizieren? wurden ine Unmenge von türkischem Kaffee und sehr viele Süßig leiten herumgereicht, die ich alle kosten mußt. Dünn abex trat ich kurz ent schlössen a das große 5ttavier, daS in der Mitte des Saales stand, und spielte und fang selbst eine Anzahl von Liedern als Dank für die schöne und herzliche Gastfreundschaft, die man mir gewährt hatte. Die türkischen Damen, die sich während des Gespräches ei wenig zu, lüskhalteud gezeigt hatten, wurden ganz zutraulich, svbajd ich nun selbst zu singen anfing, sie standen um das Klavier he rum und überboten sich in ihren rühren den Beifallsbeteueiungen. Es war je denfakls das ungewöhnlichste Konrt, das ich in meinem Leben ageben kabe. Nun al'er trat glich für mein Kunst VT Ernst firern, vierzehn Taae waren wie im Fluge daningeganaen und zw'i ALxjtlt im WWtertZeat mich noch. Da stand ich auf dem Po dium und dor mir faß die vornehme Ge sellschaft von Pera im dichtgedrängten Saale. Diele unter diesen Damen und Herren waren weit , umher gekommen, aber be'r allen spürte ich die für jeden Künstler so wertvolle ursprüngliche Em pfanglichkeit. Da fang ich also die Hal knarrt aus .Tannhauser", sang die Arie aus Aida" und ,Brahms.Likder. und Lieder von Strauß und mußte immer mehr singen. Laut und hell wie die Stimmen- im bunten Gewühlt auf der Brücke von Stambul klang der Beisall. und es war mir eine Freude, immer noch ein Lied zuzugeben, hier, so fern der Hei mat. , . , Niemals auch habe ich ein Or chester gefunden, das mich stolzer Und glücklicher gemacht hätte, als das kleine Orchester, das ia ttonslantinopel bei mei nein Konzert mitwirkte. 'Die Schiffs kapelle vom Aavus Sultan Selim" trug in der Pause die .Tannhäuser'-Ouver türe vor, mit. überraschend starkem nuisi ialsschen Empfinden. Und als die bra den Matrosen mitten in der vornehmen und geputzten Gesellschaft so treuherzig aiifmtsam meinem Vortrag folgten, da fühlte ich mich seltsam ergriffen und es war für mich unendlich beglückend, daß weine Kunst doch auch etwas sein tonnte in dieser großen Zeit, daß sie irgendwie, wenn auch ganz srnt, mit dazugehörte. 10 Uhr Plueistnde ia au, Bayer. Die PoliMsiunde für Gust wirtschaften und alle öffentliche Ver onflallungen, wie Theater ufw., ist für das ganze Königreich .Bayern auf 10 Uhr festgesetzt worden und soll auch nach der Kalteperiode selbst in den größten Städten für die Kriegssdauer beibehalten werden. Die ruhige oder inuhlge Stim mung hangt nicht sowohl hon dem ab, was uns im Leben Entscheids nses i gegnet, als vielmehr von einer Reibe uns angenehm okxr unangenehm knihren d Twge, d rmZ aWgnch