ScZic 7-TäglW Oinah'a Tribtttto -Freitag, fccifin. Jlini' 1917. Zskdor. ' 011 Rudolf $Mi0. ' Ich denke an Jsldor. Und ich sths iijit vor mir. Ein dunkelbrauner Wallach mit weißen Fesseln und einem schonen, langen Schweif, in den ein paar silberne Faden emge streut sind. Der Hals ist ein bis chen kurz und fett, das Kreuz ein bin chen zu hoch. Afi ein ganz stattlicheZ lti sur ein Älter. ' Als Nemontepferd kam Jsidor der Jlioor, den ich kannte wirklich . nicht wctzr in Betracht. Der UaH meister bei Goliath und Söhne gab, wenn er gerade gefrühstückt hatte, das Alter JsidorS auf r.-un Jahre an und nannte ihn ein Halbblut. War der Stallmeister aber nüchtern, so stieg Isidors Aller auf zwölf Jahre, und von feiner Abstammung war weiter keine Rede mehr. Ich war vamail abonniert bei Goliath und Söhne. Ohne ein Pas signierter Reiter zu sein, hatte ich am Reiten mein befcheidentt Beranu gen. Wie ich jeden Sport mehr trieb um des damit verbundenen Natur gcnusses als um seiner selbst willen. Bald hatte ich herausgefunden, van unter öcn edlen Tieren, die So liath und Söhne ihren Kunden für die Ritte zur Auswahl stellten, gerade jsidor. meinen persönlichen Wun chen am meisten entsprach. Er hatte keine Untugenden, bockte nicht, war in ba'i Geklingel der Straßenbahnen, ja sogar an das Fauchen der Dampf xaize gewohnt, scheute nicht vor sei , nein eigenen Schatten oder einem neuen Frumahröhut, rieb die Schen Ul seines ahnungslosen Reiters nicht tückisch an den knorrigen Bäumen öes Waldes, nahm die geräuschvollen Ovationen , der Aorstadtlinder mit Gleichmut aus und zeigte keine Nei zung, vorzeitig in den Stall zurück ukchren. Kam noch hinzu, daß er immerhin noch empfindlich genug ge gen das ritterliche Spiel der Sporen ar, so daß er bei wichtigen Äegeg nungen mit hübschen Mädchen un schwer ins Tänzeln zu bringen war, eine gute Figur machte, ohne den Reiter ernstlich zu gefährden, :nd sogar bei den meisten Zuschauern den hebenden Eindruck eines starken und scurigen Temperaments zurückließ. Alle diese genannten Qualitäten hatten mir Jsidor lieb und wert ge macht. Und wenn es irgend anging, ließ ich mir ihn und keinen anderen . satteln zu meinen Morgenritteir in den Wald, der sich Stunden weit hin ter meiner Baterstadt über die preu lischt Grenze hinaus erstreckt. Ja so zar in 'der Farbe meines Reitanzu zes hatte ich dem bevorzugten Gaul . Konzessionen gemacht und für meine Hose ein zartes Mausgrau gewählt, Ua sebr scbön au dem dunkelbraun I zlänzenden Fell aussah und die Ele zanz des Gesamtbildes wesentlich er i, ,,,C yvill liiuiL. jjiun war es einer jener wonnig schönen Maitage, deren Häufigkeit in iizrischen Goldschuittbandchen leider auffallend kontrastiert mit -ihrer Sel lcnheit in der Wirklichkeit. Ich hatte das unbestimmte Gefühl, daß mir ftutt bei einem Morgenritt etwas , gewöhnliches einfallen mußte. , iehrfach erlebte herbe Enttäuschun .In in dieser Beziehung ließen mich nicht mutlos werden. Ich war sicher: heute mußte mir der Wald, der Duft des heimlich blühenden Waldmeisters, das Hämmern der Spechte und der Sonnenglanz auf dem jungen Grün der stillen Schneisen einen guten, fruchtbaren Gedanken eingehen. Für diesen Ritt, bei dem mich das Pferd nicht allzusehr in Anspruch nehmen durfte, kam natürlich Jsidor in Betracht. Ms ich in 'die Ställe kam, war Jsidor fort. .Bor einer halben Stunde ist Ihr Freund, der Doktor Lenze, mit dem Jsidor fortgeritten. Wir wußten ja nicht, daß Sie heute ... Es ist eigcnt lich nicht Ihr Tag.' Ach was. Tag" oder nicht! Was mutzten Sie auch dem Lenze gerade den Jsidor geben. Der Medizinmann hätte auch- gznz gut die hartmäulige Frcu-Frou reiten können oder den Casanova, den Fliegenschimmel mit dem Hahnentritt . . Ist der Unglücks mensch denn allein geritten, oder ?" . . .Er ist mit Frau Nothstein aus geritten." Ei, ei, ei, hm, so. Und der Herr Rothstein?" .Der ist vorgestern von feiner neu i Fuchsstute gefallen und hat Mus kelschmerzen im Lein. Der Doktor hat ihm für acht Tage das Reiten der boten, sagte er." .Der Doktor ha - So, so!" Wenn ich dem braven Stall ineister gesagt hätte, daß der Haus arzt des Herrn Rothstein eben auf meinem Jsidor saß, so hatt: er viel leicht mitgelächelt. Aber ich schwieg und ließ mir resigniert nach längerer Wahl die vom Stallmeister glühend mhfnMm fVhn" sntiffn Das mythologische Pferd enttäusch !k mich leider schwer. Es ging einen leidlichen, stoßenden Trab; und in Lalopp war es überhaupt nur durch siel Gewalt und Hinterlist zu brin ten. Außerdem hatte es eine, vermut sich in feinen Jahren begründete Rei zung, Über harmlose Baumwurzeln zu Aolpern. Kurz und gut: ich dankte ? dem lieben Himmel. alS. ich etwa eine I stunde spater am Forslhause aus, dem Sattel stieg. Als ich das Tier, daS ohne eigen! j liehe Veranlassung sehr naß gewor den war, in den Stall einstellen woll te, sah ich dort Jsidor, meinen Ist bor.- Neben NothsteinS Fuchsftute stand er, die einen Damensattel trug. Aha, also hier! Draußen im Garten frühstückten sie gerade, der Doktor und die gold blonde Frau, die in ollen Kostümen so reizend aussah, der aber kein Kleid besser stand als das knappe duntelgraue Reilkleid. Ich winkte den Stallburschen her an, den ich von häufiger Einkehr her hier kannte. Peter, mein Sohn, ich will einen Scherz mit meinem Freunde machen. Stellen Sie hier die Ledä neben die Fuchsstuie und führen Sie mir schleunigst den braven Jsidor heraus! Den reit' ich nach Hause." Ein Taler, den ich Peter in die schmutzige Hand drückte. lieft ihm diesen meinen Scherz als einen der kostlichsten Spaße erscheinen, den er n einem an Frohsinn kaum allzurei chen Dasein erlebt. Ich hörte ihn noch brüllen und sich die Schenkel klopfen. ais tcy scyon auf dem stolz ausholen den Jsidor um die bröckelnde Hof maucr getrabt war und in den juna grünen Wald hineinritt. Eingefallen ist mir leider auch auf Jsidor nichts. Ich mußte immer' an Freund Lenze denken, der sich jetzt icneriicy ncven oer onen. scb cken Reiterin, mit deren goldigem Blond, haar die Mailuft spielte, verzweifelt abmühte, die von mir treulos ver lassen? alte Leda in Galopp zu Drin gen. Und ich lachte vergnügt. ..Zwei stunden spater saß ich zu yau,e und las behaglich die Mor genblätter. Ich hatte noch den schö nen, ciu Jsioor gntnnmten Rei aiuuci an und die hohen, ein bißchen engen vs-neiein. Da wurde mir Herr Roihstein ae meldet. Etwas verwundert ließ ich bitten Was wollte der Gute) Te Linke auf den anscheinend noch schmerzenden Hustknochen gr preßt, humpelte der kleine, zur Jlor pulenz neigende Mann herein. Meine höflich zum Gruß entgegengestreckte .-pano uoersay er. sparte sich jeden ccilug uno mu icrie mir :w grimm meinen Honen Neitan.ziia. au oen icy. mein Schneider, meine ölte Köchin und Jsidor so stolz waren. Wohl zu Pferde gewesen, was? in vlncyen im Walde und so. was,?" fauchte er mich an. Allerdings. Herr Rothsiein, ich" Wohl nach dem Forsthaus aerit en, was? Wohl den Jsidor aerit ien, was? feie reiten dock immer Jsidor. Oder nicht?" Ich hatte nie geglaubt, daß man eine solche Welt des Grimms und der Wut in den harmlosen Hamen Jsidor legen könnte. Allerdings. Herr .Rothsiein. aller dings, ich ' Allerdings so?! Und das sa gen Sie mir so ruhig. Mir! So will ich Ihnen etwas sagen: Ich bin auch im Wald gewesen ich." Und noch einmal schrie er mich mit den blitzenden Augen an: In meinem Kabriolett bin ich im Wald gewesen. Berstehen Sie?" Hoffentlich ist es Ihnen gut be kommen, Herr Rothstein?" saqte ich. einen Schritt zurültretend. Der Mann gab mir Bilderrätsel auf, aber humorlose. Gut bekommen? Wollen Sie mich uzen? Auch noch. Ich werde Ihnen was sagen. Wie ich, die Chaussee hin auffahre ich denke meine Frau beim Frühstück auf dem Forsthaus zu treffen da sehe ich in eine Schneise hinein. Zufällig. Nur so im Aorbeifahren, wissen Sie. Ganz in der Entfernung sehe ich. Nun. Sie wissen, was ich da gesehen habe!" Aber bitte,- nein, Herr Rothstein. Vielleicht einen Sechzehnender?" Ich sage Ihnen noch einmal, uzen ie mich nicht! Einen Herrn und eine Dame sehe ich. Beide zu Pferde. Die Gestalt der Dame paßt genau, ganz genau auf meine Frau. Erken nen kann ich sie nicht, es ist zu weit. Auch nicht den Herrn, der sich zu ihr hinüberbeugt, aber Jsidor habe ich erkannt, ganz genau erkannt, am Schweif, an der Kopfhaltung, an al lem. Da gibt's nichts zu leugnen, es war Jsidor, und der Reiter waren j hne Zweifel Sie!" j Mein lieber Herr Rothstein das ist nun eine delikate Sache. Wenn ich Ihnen nun hören Sie gut zu 2- auf Ehrenwort erkläre ich: ich bin vor einer Stunde et wa auf Jsidor vom Forsthause zu rückgeritten, versteyen Sie?" Was ist denn da zu verstehen!" Er sprach nicht mehr, er brüllte. Gut. Also weiter, ebenfalls auf Ehrenwort: Ich habe Ihre verehrte Frau Gemahlin mit keinem Auge heute gesehen, viel weniger heute oder jemals den Versuch gemacht, mich ihr unkhrerbleiig zu nahen. Jede weitere üuskiinst muß ich ablehnen." - Kleiner Schäker!" Herr Rothste! st plötzlich äußerst gut gelaunt. .Also gewesen sind Sie's doch !" .Tas habe ich nicht gesagt. .Das heißt. Sie haben Z-Zci-Tjchll, die & tknslttlcc und der Mops. äon S!a;' Hochdorf. Du kennst also nicht die traurige Geschichte vom Geizhai Ju-Hei-Tschu? Der war so habsüchtig, daß er sich niemals satt aß. daß sein Leib ein Gerippk. feine Finger Spinnen und sein Kopf ein eingeschrumpft Apse! wurden. Ist's ein Wunder, daß die Geldsäcke von Ju-Hei-Tschu immer feister wurden? Sie schwollen auf wie der Leib der gesegneten Frauen. Und der Meister dürstete und darbte. Da schlich er auf den Markt, da sah er ein Salatblättlcin, das zur Erde flatterte. Flugs machte er es einem gemeinen Spatzen streitig und siegte, der Schmutzian. Da kugelten Erb sen von dem getürmten Korb der Hökerin aufs Pflaster. Ju-Hei- Tschu balgte sich mit den Raben und mit dem Küchengesindel. Er hätt: selbst einem Bettler den Gnadenbissen aus den Zähnen reißen können. Und seine Stlbersäcke platzten vor Ueber sättigung. Da machte Ju'Hei-Tschu den ge schcitestcn Streich seines Lebens. Er trat zur Entenrösterin. Hast du fettes Vieh, tüchtig mit Zwiebeln durchgerieben, triefend von Schmalz, mit Äepfeln angefüllt, ge räuchert und geschmort im Rost, daß der Sast davon regnet?" Und die Entenrösterin holte hetr liches Entengezücht, rund und resch, gemästet und ausgemustert, gesotten und gesiedet, lecker und lieblich. Das schwamm und schwitzte in der Sauce, das dunstete und dampfte, das blähte sich und blusterte und blinkte und bibberte in der Sauce. Die Rösterin rief: Ja, das ist was Feines, mein Herr, was Fettes! Der Vogel macht Euch rund; der wird Euch rosig ma chen. Der Vogel wird Euch und Eurem Bauche Glück bringen; der wird Euch die grüne Galle von den Wangen treiben, denn Jb schein krank zu fein. Und Ju-Hei-Tschu wird vor Gier ganz Geck und staunt und steckt die Finger in die Tasche und klimpert mit dem Silberklumpen, und die Leckrigkcit frißt ihm an der Leber Er wird lüstern auf das Entlein, er wird geil auf die Sauce. Ihm wird grun und blau vor den Augen Der Geiz, das teure Geld, das kan.n er nicht hergeben. Das lachtet ihn, das jammert ihn, und, plumps, par dautz, hat er feine mageren Spin nenfinger in dem Wanstder Ente. Und die Hökerin: Was, das ist ein Vieh! Fett. fleisang, lecker, lockend, reizend, rund lich!'' ' Poey: Poey! schreit iyr Ju Hei-Tschu ins Gesicht, das ist nich wahr, Rösterin, das Vieh ist ja ma ger, madig, lumpig, lappig, abge- zehrt, da ist la nichts zum Zuzeln nichts zum Kauen, nichts zum Knab bern, alles nur aus Knochen, nichts zum Nagen, ein Stein für den Ma en, alles hart, alles heringsdünn!" Und er zieht die Finger zurück, die ihn Lügen strafen, da sie vom Fette strotzen und ganz braun betlecker sind. Da wütet sich die Entenrösterin aus: Du Schwein, du ausgedrückter Schwamm, du schneiderdürrer Hund, willst du wohl von meiner Ware! Und nachdem die Rösterin sich so erleichtert hat, läuft Ju-Hei-Tschu mit seiner Beute an den Fingern in den weiten Wind und macht erst Halt, als Madamr, die Rösterin, ihn nicht mehr mit ihrer spitzen Zunge und mit ernra spitzen Stein errei chen kann. Dann erbettelt sich Ju Hei-Tschu eine Handvoll Reis, xan zigen Reis, riechenden Reis, den je der Papagei und jeder Dompfaff nicht einmal angespuckt hatte. Und er eilt zum Wald, und er legt sich in den chatten, und er hau ein Mabl, eine Festerei! Das konnte nur so Ju Hei-Tschu, der Millionär, der gei zige Schuft. Also erst ein Maulvoll ranzigen Reis in den Rachen, und dann wird der kleine Finger mit der frischen Entensauce abgeleckt, gesäu bert, spiegelblank und blitzblank ge scheuert mit Lippen und Zähnen. Und Ju-Hei-Tschu macht .Ah!" und äugelt zu den vier anderen Fingern. Und ein neues Maulvoll ranzigen Reis in den Nachen, und der Zeige finger wird gesäubert und gesaugt. Der dritte und der vierte Finger kom men an die Reihe. Da macht Ju-Hei-Tschu .Uff!" und rülpst und räuspert sich. Da ist er so voll, daß er den Gürtel, der schon ins letzte Loch geschnallt war, ganz lösen muß. Und mit einem Bauche, beladen, aus gepolstert, als wenn ein ganzer Ham mel dorten hineingestopft worden wäre, legt Ju-Hei-Tschu den Kopf ins Gras zum Scklafen. Und nun ist nur noch der Tau men fett, mit der feistesten Saucen schicht bedeckt von all den fünf Fin-gern. Und er schließt die Augen und schnarcht bald und träumt. Und der Daumen war fett und verführerisch und fröhlich hinausgebceitet in die Waldwelt, wo sich ein Hundlem lust wandelnd erging. Ein, fixes Hund lein, ein feinnastg Hundlein! Das roch natürlich sofort den Braten am Daumen und hüpfte heran und ließ die Zunge schlecken und schleimig sein und bemächtigte sich des Daumens und säuberte ihn, wie Ju-Hei.Tfchu vorher an den vier anderen Fingern getan hatte. Das Hündlcin hüpfte davon. Ju Hei-Tschu wachte auf, wollte sich la ben am leckeren durchfetteten Dau men und wurde bleich, und wurde böse und sah den Verlust, und was er seinem faulen Maulen vorher zu gemutet hatte, das war zuviel gewe sen. Die Säfte in seinem Leibe setz ten sich und sackten sich rnd wurden trag und wurden tückisch, sie mach ten ihn siech, sie führten ihn sicher zum Tode und ins Grab. Der abgenagte Daumen war der Nagel zu seinem Sarge. Und feine Silberfäcke waren verwaist. Nein, nicht. Die nahm der Staat, der sich an ihnen nicht den Magen verdarb, der mit dem Silber Steine kaufte, der aus den Steinen einen Tempel baute, der den Tempel nannte Zum veiligen Ju-Hei-Tschu , denn dn Staat verbreitete die Geschichte, daß Ju-Hei-Tschu sür sein Volk gehun gert hätte. Und wer heut' hungert, der betet im Tempel zu Ju-Hei Tschu um tro'cken Vrot. Und wer Brot hat, betet zu ihm um Kuchen. Und wer 5kuchen hat, betet zu ihm um Konfekt. Wer Konfekt hat. betet zu ihm um was? Tu großer, geiziger Ju-Hei-Tschu. soqnr die En tenrösterin und die Salathökerin und das Erbsenweib und das Spätzinn, mit dem du. gebalgt hast, sie beten alle zu dir. Sogar der gefräßige Hund, der Ju-Hei-Tschu gemordet hat. Noch nicht geklärt. Hei, wie ich schmausen werde, wenn ich erst mal ausgeschlafen bin!" ' lagt zu sich Ju-Hci'Zschu. Ter öiliflu der russischen Nkvoliitton auf die Lage Jiilnlniids. Tie Haltung der jetzigen Macht habet Rußlands Finnland gegen übn tritt, wie ein sinuländischer LandtagsabIcordiielei,- schreibt, be reitS deutlich hervor. Tie ,sliläii dijchen Mitbürger, welche deportiert oder zufolge ungeselicher (iirniü schling, russischer Gerichte in sinn ländische Angelegenheiten ihrer Frei hcit derNiibt wurden, konnten wie der znrückkehrcn. Ferner hat die provisoriiche Regierung ein Mani fest erlassen, durch welches sie die meisten, die Verfassung Finnlands verletzenden Verfügungen der rnsji schen Neichsgewalt aufhebt und die Aushebung der übrigen nach dem Kriege verkündet. Von größtem Interesse ist festzustellen, daß auch der von der Tuma im Jahre 1010 angenommene Beschluß über die Reichsgesetzgebung unter den ausge hobcnen Verfügungen, zu finden ist. Wie verhält sich aber Finnland dicscii Maßiiahincn der Provisors schon russischen Regierung gegen. über? Hierüber etivas Bestimmt zu äußern, wäre bis auf weiteres noch verfrüht. Wenn irian davon spricht, daß Finnland sich der Re volnlion angeschlossen hat, so geht das zunächst die nach Finnland ver legten russischen Truppen an. Was Finnland betrifft, so steht eö nicht im gleichen Verhältnis zur Rcvolu tion wie Rnßlmid und hat vermut' lich diese zunächst als eine innere russische Angelegenheit angesehen. zugleich allerdings als eine Tatsache, welche für Finnland sehr vorteil haste Folgen nach sich ziehen kann. Finnland hat uänilich und hat im mcr eine freie, westeuropäische Or ganisation der bürgerlichen Gesell schaft gehabt. Tie unmittelbaren Interessen, ivclche dieses Land für die Revolution hcgr, zielen in er ster Linie darauf ab, daß die Revo lution die ividcrrcchtlichen Eingriffe der ' russischen Neichsgewalt in die innländische Ctaatverfassung be leitigt. Wenn gesagt wird, dan die provisorische Regierung Finnland politische und religiöse Freiheit ver liehen hat, so ist M so zu verstehen, daß diese Revolution die Hindernis'' beseitigte, welche die russische Reichs gemalt dem Genuß der Freiheiten in den Weg stellte, die der Vcrsas? unq deS finnlaudischen Staates ge maß den Finnländcm zukommen. Daß die provisorische Regierung rgend welche neuen Rechte für Finnland positiv geschaffen hätte. kann um so viel weniger in Frage komnien, als dieses Land sicher nie mals das Prinzip verlassen wird, daß gültige Gesetzgebung für Fimi' and nur unter 2'ntivirkung des Landtage? zustande kommen kann. Was aber auf diesem Wege erreicht werden kann, liegt noch jn der Zu kunft. - Taß man im allgemeinen ans innläudischer Seite bis auf weile' e eine abwartende Haltung ein nimmt, geht auch aus einer Resolu tion hervor, welche kürzlich bei einec Zusaminenkunst sinnländischer Mi biirger iii Ttocktiolm angenommen mirde und welche liier wiedergege- befl sei. Tjese Kundzchzmz ImWi Tie provisorische russische Regie rung hat durch ein in diesen Tagen erlassenes Manifest erklärt, daß sie die Grundgesetze und Rechte Finn lands von neuem bestätigt. Tie Borschrifte, welche die ruksischs Staatsgemait früher der in Finn land geltenden Rechtsordnung znwi der erlassen hat, werden als aufge hoben erklärt und bedeutungsvolle Dersaiiuugsreiormen weroen in Aussicht gestellt. Temzufolge wun scheu wir folgendes zu äußern: 1. Tie über allem Zweifel erha benen staatlichen Rechte Finnlands, die sein Volk und sein Landtag nie aufgegeben oder zu verteidigen auf gehört hat, die aber während einer langen Folge von Jahren von der russischen Staatsmacht falsch ausge legt, verletzt und in den Staub ge treten wurden, 'sind durch dieseö Manifest anerkannt und wieder her- gestellt. 2. Tiese Anerkennung ist voll der während der Revolution gebildeten provisorischen russischen Regierung ausgegangen. Ob die Macht, die von dieser ausgeübt wird, wirklich Bestand haben und iii Rußland er neu neuen Rechtözustand gründen wird, ist noch eine offene Frage. Deshalb ist es noch unsicher, ob die- leuigen, welche unter anderen Ver- hältuissrn die russische Staatsmacht vertreten und die Sache des russi schen Volkes führen werden, die jetzt erfolgte Regicrungshandlung aner kennen tnerden. Die Kräfte, weiche das Schicksal des russische,! Reiches bestimmen, konnten von neuem den Satz prokla,ieren und in die Tat umsehen, daß daS Recht und Ta- ein Finnlands als Staat zuleizt ven dein guten Willen derrnnnchen Mr.cht abhängen. . Tas finnländischc Volk hat mu so weniger Anlan, ,,ch ielzt in Sicherheit zu wiegen, als es genau erfahren hat, daß die russische Regie rung und das russische Parlament sich früher nicht gescheut haben, feierliche Versprechen und Versiche rungen zu brechen. Russische Staats männer und Rechtögelehrte haben, je naaj oen umimnoen, uicyl gezö gert, zu erklären, einerseits, daß freiwillig gegebene Versprechungen widerrufen werden können, anderer seits, daß waö unter dem Drucke ei ner Notlage gewährt wurde, ohne weiteres zuriickaenommen werden kaun, sobald die Machtvcrhältnisse verändert sind. i. Tas finnläudische Volk hat die Einsicht gewonnen, das; russische Zu sicherungen und Einwilligungen nicht einen Grund darbieten, auf dem man dessen zukünftiges und staatliches Dasein bauen kann und darf, welch' letzteres nun endlich nach Jahrzehnten von Unsicherheit, ! Kamps und vereitelten Hofsuungcn in einer Weiss gesichert werden muß, die Bestand hat. Tie finnlän dische Frage, die durch die Prokla mation der provisorischen russischen Regierung keineswegs endgültig er ledigt oder beseitigt ist, hat eine fo große' rechtliche und politische Be deutung, daß sie unter allen Um ständen noch Gegenstand einer in ternationalen Regelung werden muß. welche die Bedürfnisse des sinnländischen Volkes wahrt und die nötigen Voraussetzungen und Ga rantien dafür , schasst, daß es seiiu nationalen und allgemein menschli chen Ausgaben erfüllen kann. Aus diese Weise wird auch die teure Erb schaft westeuropäischer Kultur, die Finnland empfangen hat, am bestes erhalten und gefördert. Solche Garantien zu fördern, ist in dieser Stunde die Pflicht deS sinnländischen Volkes der Gegen wart und den werdenden Geschlech tern gegenüber, und cS ist die Pflicht Europas, diese Forderung zu erfüllen einem Volke gegenüber, des sen ungleicher Rechtskarnpf gegen eine zerschmetternde Neberiuacht sei nesgleichen in der Geschickte nicht hat." Sehr wahrscheinlich ist, daß diese Kundgebung ziemlich genau angibt wie man jetzt in Finnland denkt und fühlt. Ein langjährige bittere Erfahrung hat das finnländifche, Volk gelebrt, russischen Versprechun gen gegenüber vorsichtig zu sein. G r ü n d l i ch e W a n d l u u g. Ter Müller soll mit seiner Frau ja auch nicht mehr so glücklich le ben, wie ebemals.' Ja, seine ehemalige Angebetete ist jetzt seine Angeslnchte." Verkannt. Autor (bei der Premiere hinter den Kulissen): Direktor, hören Sie doch, das Pu bikum applaudiert ja wie rasend!" Direktor: Sie irren, mein Bester, die Leute schlagen nur die Hände über dem Kopfe zusammen!" Bühnen Gespräch. Drei Kinder wirken morgen in der Premiere mit, das eine davon ist meine Gertrud". Ja, ja, Premjöhren bringen Geld ein!" Sehr zerstreut. Profes sor (nachdem er sich aus einer Kalk grube, in die er gefallen, michsain herausgearbeitet hat) : Hm. . . was wollt' ich denn eigentlich da drin nen? i 5000000C0000&0000000000CC MrchliHc MchriHten.z 30000000 000C0000000 00000 00 Erste Teutsche Vv.'Lnth. Kirche, 2U. und Mason Straße; Titiis Lang. Pastor. Deutscher Reforiatinsgot tevdieiist Sonntag vormittag um 10 Utir. Predigt über das Thema: Tie ?ieformieruug der jiirche durch die Bibel und Lutliers Katechismus." Bibelsiunde (englisch) um 7.30 und englischer Gottesdienst um 8 Uhr abend!. Ter Jugendvrein versam. inelt sich am Mittwoch abend. Eng' lische Sonntagsschule an der 5:1. und Center Straße Sonntag NachwÜla,; u'il 2.;;a Am Montag- abend reist Pastor Titus Lang von der Ersten Teut schen EwLuth. Kirche nach Miliuan kec, WiS um als Telegat des Oma ha Kreises der Snnodalversammlun der Missouri Synode beizuwohnen, welche vom 20. bis 30. Juni dort tagt. Während seiner Abwesenheit wird jedoch iii der Kirche jeden Sonntag vormittags deutscher und abends englischer Gottesdienit statt finde. Er gedenkt bis zum 8. Juli wieder zurück zu fein, da an dem Sonntag die Gemeinde ihr jährliches Mifsionöfesi. feiert. , Natur gebraucht Nachhilfe, um Sia gesund zu erhalten Ein bischeu Nachhilfe steht weit. Wollen Sie Ihre Körper in einem gesunde und robusten Zustand er halte, dann sehen Sie vor allen Tin gen erst darauf, daß Ihr Blut rein erhalten bleibt. Irgend welche leich te Unreinheit, welche sich in Ihr Blut eiuschleicht wird bald den gesunden Stand Ihres Systems beeiuflußeu. Einige Flaschen von S. S. S, werden Ihnen die Nachhilfe verschaf. fen, welche die Natur gebraucht, um das Blut absolut frei von aller Un- ieinheit zu erhalten. Diese alte Me. diziu ist ein wundervoller Blutreini ger und Tonic, und nichts kommt ihr gleich fürs Reinerhalten des Blutes, Sie erzeugt Appetit und bringt das ganze System in gute Ordnung. 2. S. 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