Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 14, 1917, Image 1

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Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend: Schön Tj cu.se
abend, Freitag und Samstag, etwas wm-irn
am Freitag.
Für Nebraöka: Schön heilte abend und Frei
tag, wärmer Freitag, Samstag schon,
, Für Iowa: Schon heute abend, Freitag und
Samstag, Freitag warmer im nördlichen Teil.
34. Jahrgang.
Onmha, Ncbr., Doinrerstag, den 14. Juni 1917.
S Sciten.-No. 80.
Wilsons f
Mggcntaaredc
emschtlims BcrdalMllngs-
rtell über Deutickland!
i
Zagt, Amerika führe Krieg zur Verteidigung öer Hechte und öer Ehre
eines freien Volkes; Deutschlands ZNilitärmeister hätten ihr eige
nes Volk verdorben und suchten nun andere zu verderben.
T '
Die Verbündeten Deutschlands seien elend betrogen und hintergangen!
Der Traum von einem Mitteleuropäischen Neiche müsse zerstört werden.
-Ven r,edenssUhlern der deutschen Ftthrer, die jetzt sehen, datz ihre
Macht zu schwinden beginne, dürste vorerst nicht das geringste Ge
hör geschenkt werden.-Der Präsident ist auch sehr erbittert Über
angebliche Propagandisten im cande, die die tiitacit der Nation
unterminieren. .
Washington, 11 Juni. Präsident
Löilson hielt heute nachinittag gcle.
gentlich der Feier des FlaggentagS
rine Rede, die wir hiermit im Wort
laut bringen:
Tie !,'rde des Präsidenten.
Ter Präsident sagte: Wir haben
uns heute versammelt, den Flaggen
tag zu feiern, weil diese Flagge, die
wir ehren und unter welcher wir
dienen, das Emblem der Einheit ist,
sie versinnbildlicht unsere Macht, lin
iere Gedanken und unsere Ausgabe
cI-3 eine Nation. Sie hat keinen
anderen Charakter, als den, der ihr
von Generation zu Generation ans.
gedrückt worden isl. Tie Auslegung
1 Legt und ob. In majestätischer Stu
lle weht sie über die Massen, die die
Wahl der Auslegung haben. Und
dennoch, wenn auch stumm, spricht sie
zu uns spricht von der bergan
k,enheik, von Männern lind Frauen,
die von uns gegangen sind und von
deren Taten und Aorten. Wir fei.
een den Geburtstag der Flagge, und
von dem Tage ihrer Geburt bis ans
den heutigen Tag war sie Zeuge
einer groben Geschichte und hat be
deutungvolle Ereignisse s)inboli
siert. Wir sind jetzt dabei, sie in die
Schlacht zu tragen, sie dort empor
zuHeben, wo sie das Feuer unserer
Feinde auf sich ziehen wird. Wir
sind seht dabei, 'Tausende, Hundert,
jausende, ja es mögen Millionen
unserer Leute, die jungen, die star
ke. die sähigsien Männer der Na
tion sein, in den Kampf zu schissen
imö unter der Flagge auf blutgc
tränkten Feldern weit von uns
entfernt zu sterben wofür?
ßc eine ungewöhnliche Sache? Für
etwas, wofür sie noch nie das Jeuer
des Feindes auf sich gezogen? Nie
zuvor sind amerikanische Armeen
über den Ozean gesandt worden. (?)
Weshalb geschieht dieses jetzt? Wird
damit ein neuer Zweck verfolgt, für!
welchen die flagge nie vorher ins
Fener geführt wurde, oder gilt es,
für alte, bekannte heroische Heitre,
düngen einzutreten, für welche Man
ner, unsere Männer auf jedem
Schlachtfelde sterben, wo Amerikaner
seit der Revolution Waffen getra
gen haben?
Dieses sind Fragen, die beaniivor
tet erden müssen. Wir sind Ame
ri keiner; wir dienen Amerika und
können dieses tim, müssen dabei ober
unsere Privatinteressen opfern. Wir
müssen von der Flagge in demselben
Sinne Gebrauch niachen. wie es un
sere Snirfcchrcn getan haben. Wir
werden hierüber von der Selige-
Ichichte zur übcrantwormiig gezogen
werden und müssen daher frei und
offen den Zweck, welchem wir die
nen, erklären.
Es ist klar genug, wie wir zu dem
Kriege gezwungen wurden. Tie im
gewöhnlichen Beleidigungen, die die
kaiserlich deutsche Negierung auf uns
bäiifte, lies; uns keine Wahl - woll,
ten wir unsere Selbstachtung nicht
verlieren die Waffen in Verteidi
gung unserer Rechte als. freies Volk
und unserer Ehre als Nation zu er
greifen. Tie militärischen Meister
Tentichlands sprachen uns das Necht
der Neutralität ab; sie füllten unsere
arglosen Städte und Ortschaften mit
boolniften Spionen und Verschivö
reni und versuchten, die öffentliche
Meinung zu ihren Gunsten umzu
gestalten. AlZ sie in Erfabrung
brachten, das; sie dieses nicht zustande
t ringen konnten, versuchten deren
Agenten, den Gent der Zwietracht
unter uns zu säen und unsere SHitr
ger zu veranlassen, den gelobten
I roiu'i" zu brechen und etliche
dificr Agenten rwi'en Veitle, die mit
deutschen Botschaft in unserer
eigenen Landeshauptstadt in Verbi,,,
billig flanken. Tu ich Gewaltmittel
versuchten sie. unsere Jildustrie zu
zerstören und unseren Handel zu
lahmen. Sie versuchten, Me,riko zu
veranlassen, Waffen gegen uns zu
ergreifen und wollten Japan in ein
feindliches Bundins mit Mexiko ge,
gen uns hineinziehen, llnd dieses
geschah nicht auf indirekte Weise.
sondern die Verlchwvrung ging bi
rekt von dem Berliner Ministerium.
für auswärtige Angelegenheiten aus.
n unverschämter Weise sprachen sie
uns das Recht ab, von dem Meer?
freien Gebrauch zu machen und
machten ihre Drohungen wahr, jeden
unicrer Burger, die sich der europäi
schen Näsle nähern sollte, in den Tod
zu senden. Und viele unserer Mir.
gcr wurden betört. Man begann
seinen eigenen Nachbar zu verdächti
gen, iil fast jeder Ortschaft hatten
sich feindliche Agenten eingcschlichen,
um das Volk gegen die Bnndesregie.
rung aufzuhetzen. Welche grobe
Nation hätte unter solch obwalten,
den Verhältnissen nicht die Waffen
ergriffen? So sehr wir auch den
Frieden wünschten, wir vermochten
den Krieg nicht zu bannen. Diese
Flagge, unter der wir dienen, würde
entehrt dastehen, hätten wir alle auf
uns gehäuften Beleidigungen ruhig
hingenommen.
Tas aber ist nur ein kleiner Teil
der Ursache zum Kriege. Wir wis
sen jetzt ebenso gut, als zur Zeit vor
i'l usbruch des Krieges, daß wir kein
Feind des deutschen Volkes find, auch
wissen wir. das; dasselbe uns nicht
feindlich gesinnt ist. Taö deutsche
Volk wollte diesen grauenvollen
Krieg nicht, auch ivünschle cö nicht.
daß wir in denselben hineingezogen
würden, und wir sind bis zu einem
gewissen Grade überzeugt, daß wir
in diesem Kriege die Sache desselben
ebenso verfechten, wie die unserigc;
das wird das deutsche Volk noch ein.
mal später erkennen. Es befindet
sich in der'Gevalt jener hinterlisti.
gen Macht, die jetzt ihre häßlichen
Fänge auSgesire bat, um Blut aus
uns herauszuquetschen. Die ganze
Welt liegt im Kriege, weil sich die
ganze Welt in dein Griffe jener Ge
walt befindet, und käinvft jene graste
Schlacht aus. welche entscheiden soll,
ob sie unter deren Botmäßigkeit ge.
bracht werden oder sich davon befrei,
cn soll.
Der Krieg wurde von der Kriegs-
pariei xerniaiianos vegonnen, sie
sich nunnichr auch als Meister über
Ungarn an crnneii 'iciiie, waren
der erste Schritt zu dem Plan, der
den Gedanken itmiasste, ganz Euro,
pa und Asien unter deutsche Bot
Mäßigkeit zu bringen. Sie erwar
teten, daß das übrige Europa alles
dieses , nicht bemerken würde, aber
wenn auch; man war bereit, den
Plan zu verwirklichen, sich dabei auf
oie ich ayren verriebenen Nustun
gen verlassend. Ihre Idee ging da,
hin, einen breiten Gürtel der deut
icyen Militärmacht und politischen
Kontrolle um das mittlere Europa
und über das Mittelmcer hinaus bis
tief nach Asien hinein zu ziehen. Und
eiierre,cy.ungarn pllte ebenso ati
Handlanger dienen, als Bulgarien
ooer oie Türkei. Man hatte ausge
rechnet, daß Oesterreich . Ungarn
einen Teil des zentralen deutschen
Kaiserreichs bilden sollte. Das Scrz
oev ganzen gewaltigen Reiches aber
sollte Berlin fein. Niraendwa ,u.
der konnte Teutschland ein Herz be
sitzen. Es lehnt die Idee ab. wonach
zusammengehörige Böller ihre eigene
Negierung haben fallen. Das Recht
er Veio,we,l,nlinung hat es ande.
ren Nationen nie zugestanden. Es
lvollte mit Aukerachtlassuna van
Nasse und, politischen Anschauungen
n Weureiaz grunocn. Tjchechen,
Magyaren. Kroaten, Serben, Rnmä-
ncn, Gurken, Armenier alle soll
ten unter die Botmäbigkeit Deutsch
lands gebracht werden. Dieie Via
tionen aber wünschen nicht, vereinigt
zu iverdcn. Sie verlangen, daß sie
lyrc eigenen Geichicke leiten; sie ver
langen politliä) Freiheit. Aber nur
durch Waffengeiualt konnte ein gro
her Teil dieser Nationen in .uckit
und Ordnung aebaltcn im-rd.
Sehnsucht erwarteten sie den Taa
der Revolution. Aber die daitüfin,
Militärbehörden hatten mit alle dem
gerechnet und waren bereit, nach
Gutdünken einzugreifen.
In stauncnserrcgeiider Weise ha
ben sie ihre Pläne bereits zum
Austrag gebracht. Werfen wir ein.
mal einen Blick aiif die gcgenwärti.
ge Lage. Oesterreich ist den deut
scheu Militärbehörden auf Gnade
und Ungnade ergeben; seit Beginn
des Krieges hat es sich den Anord
nungen der deutschen Regierung fü
gen müssen. Oesterreichs Bolk ver
langt jetzt den Frieden, können den
selben ober nicht erhalten, außer
Deutschland ist damit einvcrsranden.
Die sogenannten Zentralmächle sind
tatsächlich nur eine einzige Mackit.
Serbien ist auf Deutschlands Gnade
Oesterreich-Ungarn erwiese, haben. ' Nkirwiesen, auch wenn seine Hände
gemacht worden. Deutschland besitzt
noch anöere ijaiistpfander, als die
von mir angegebenen. Deutsche
Truppen haben wertvolles französi
sches Terrain in Besitz, wenn es oas
selbe auch langsam aufgeben muß.
Wer fast ganz Belgieil wird gegen,
wärtig von den Deutschen beherrscht.
Deutschlands Armeen bedrücken Ruß.
land schwer, und ganz Polen ist von
deutschen Truppen übcrrannt. Es
kann nicht weiter gehen und darf
nicht zurück. Es wünscht. Frieden
zu schließen, ehe es zu spät ist, und
hat für das Pfund Fleisch, das es
verlangen wird, wenig zu offerieren.
Die militärischen Führer, unter
welchen Teutschland jetzt blutet, se
hen klar und deutlich, bis zu welchem
Punkt das Schicksal sie getrieben.
Fnlls sie zurückfallen, oder auch nur
einen Zoll ziirückgedrängt werden, so
bricht ihre Macht daheim wie im
Auslande wie ein KartenhariS zu
sannncn. Sie sind gcgemvärtig mehr
darauf bedacht, ihre Macht und ihr
Ansehen daheim aufrecht zu erhalten,
als im Auslande. Es ist der Zcr.
fall ihrer Macht daheim, das sie zst
lern macht, und ilir Herz ist von
großer Furcht ergriffen. Nur einen
Auslucg haben sie, ihre Macht zu cr
halten, und daö ist Fricdensabschluß
bei den ungeheuren Vorteilen, die sie
gcgempärtig haben. Dann werden
fie vor dem deutschen Volk gerecht,
fertigt dastehen; dann werden fie
durch Waffengewalt das gewonnen
haben, was sie zu gewinnen verspro
chen haben, nämlich eine ungeheure
Ausdehnung der deutschen Macht,
eine kolossale Ausdehnung deutscher
Industrie und deutscher Handels
interessen. Ihr Ansehen wird da
durch befestigt und mit demselben
der politische Einfluß. Mißlingt der
Plan, dann werden sie von dem
Volke beiseite geschoben werden;
dann wird Deutschland eine ivahre
Volksregierung erhalten, wie sie in
England, Frankreich und den Ver.
Staaten, nur nicht, in Deutschland
besteht. Sind sie aber erfolgreich,
dann ist das Schicksal Deutschlands,
soweit ivahre Volksregierung in Be
tracht kommt, und dasjenige der!
ganzen Welt, besiegelt. Sind sie er
folgreich, dann ist auch Amerika be
droht. Wir und die ganze übrige
Welt müssen "unter Waffen bleiben,
und sie werden cS bleiben und miis
sen sich znin kommenden Kampf be
reit halten. Mißlingen die Pläne
Deutschlands, dann wird sich die
Welt ans einen Frieden einigen, und
Teutschland mag in die Friedens
union aufgenommen werden.
Verstehen Sie nicht dieses neue
Nänkespiel, die FriedenS-Intrigue,
und warum die Meister Teutsch,
lands nichts unversucht lassen, sich al.
ler MUM zu bedienen, um ihren
Zweck zu erreichen, und die Nationen
Sozialisten siegen
in Petrograd!
Nadikale haben im Stadtrat die
Oberhand; Frnnrn stimmen
zum ersten Mlc.
London, ii. Juni. Eine Reu
terdepesche aus Petrograd besagt, die
bisherigen Wahlresultate ergeben,
daß der sozialistische Block, bestehend
aus den revolutionären Soziallsten,
den demokratischen Sozialisten und
den Arbeitern, bei den Wahlen im
Petrograder Distrikt für die Mit.
glieder des Stadtrats den Sieg da
vongctragcn haben.
Die konstitutionellen Demokraten,
auch Kadetten genannt, errangen die
zweitböchsle Stimmenzahl. Allgemei
nes Fraiienstimmrecht kam bei den
Wahlen zum ersten Male in Ruß
land zur Anwendung.
TheodmI
spricht
i
Ölt
Irtrtffe
liiii i vifi.if'
in Sinai
In!
97 beim Angriss
aus London getötet!
London, hl, Juni. Es hat sich
jetzt herausgestellt, daß bei dem ge
strigen Angriff deutscher Flieger auf
London 97 Personen getötet und 94
Kinder, 122 Frauen und 223 Män
ncr verletzt wurden. Der angerich
tete Sachschaden ist verhältnismäßig
gering.
Spione sollen Vieh
vergiftet haben!
Chicago, 14. Juni. Die Vundes-
behörde untersucht das geheimnisvol.
le Vergiften von Rindvieh in der
Umgegend von Lake Forest und Li
bcrtyville, JH. Eine große Anzahl
Holstein Rassenkühe soll dort in den
letzten Tagen an einer geheimnisvol.
len Vergiftung verendet sein. Ein
offener Eimer mit Farbe wurde auf
den Weideplätzen des Vieh's gefun.
den, aus dem fie getrunken und sich
die tätliche Krankheit zugezogen.
Amsterdam, 10. Mai.
richt.) Im Monat März wurden an
dre niederländischen Küste 19 Minen
angespült, wovon 15 englischer, 1
französischer, 1 deutscher und 2 un
bekannter Nationalität waren. Seit
Anfang des Krieges wurden an der
holländischen Küste 1897 Minen an
Land -getrieben und war 1215 cngli.
scher, LZ französischer, deutscher
und 328 unbekannter Nationalität.
Crmahnt zu wahrem Amerikanismus, um
verpreuszte Deutschland mit seinen Welt
herrschastsgelüsten zu zerschmettern.
da
Gemäßigter als wilssn in seiner Flaggentagrede
der Welt zu betrügen?
yr
Ziel
Diese Leute haben niemals Nationen
als ein einheitliches Volk betrachtet.
Tie haben sie nur, als Organisatio.
nen angesehen, deren fie sich durch
Gemalt oder Vltrigen dienstbar
machten. Kleinere Nationen,' die sie
leicht überwältigen konnten, haben
sie sich dienstbar gemacht. Ihr ,'Lveck
ist erkannt, aber sast unglaublich
schien ihr Unterfangen, Man schenk
te den Lehren deulscher Proiessoren
und deutscher Schriftsteller, die von
einem gewaltigen deutschen Weltreich
sprachen und schrieben, leine große
eachtung; Man glaubte nicht, daß
sie es damit ernst meinten. Die
Herrscher Deutschlands aber wußten,
was hiuier diesen Leinen zu suchen
sei. Rastlos arbeiteten sie an der
Aneführung derselben. Die Tbrone
der Balkanstaaten wurden mit deut
schin Punzen besetzt, deutsche Ossi
ziere wurden in türkische Regimenter
gesteckt und übten die türkischen
Truppen nach deutschem Muster ein,
Pläne, in Indien und Aegyplen die
Flamme des Aufrulirs zu entfach',-,!,
gelaiiaien teilweise zur Ausfüyrung.
Tie Forderungen, welch? Oeucrrcuh.
nicht gebunden wären. Bulgarien
hat sich seinem Willen gebeugt und
Rumänien ist überrannt. Die türki-
'chen Armeen, geführt von Deut
schen, dienen Teutschland und nicht
sich selbst. Und die , Geschütze deut.
Icher n Voten, von Konstanjinopcl
uegenoen ,nneg,ch,,f crmahnen
türkische Staatsmänner jeden Tag,
daß ihnen keine, andere Wahl bleibt,
als Befehle von Berlin rntgegenzu
nehmen. Von Hamburg bis nach
dem Persischen Oolf ist das Netz ge
spannt. Ist der Trang nach Frieden, der
sich in Berlin breit macht, nicht leicht
zu feritvl',,, zumal die Falle gesejit
M nd, zugezogen werden laim?
Friede, Friede, Friede schwoll c s,it
über einem Jabrr lang aus dem Mi.
uisterium des Auowärtigen. Aler
das Wort Friede kam nicht aus eige
nein Antrieb, sondern auf Veranlaj.
snng jener Nationen, über welche
Tcutschland einen Vorkeil errungen
zu baben glaubt. Ein Teil der
Friedenlbedingmigen ist verösient.
licht worden, die deutschen B,di.
geht gegenwärtig dabin, alle jene zu
betrügen, die für die Rechte der
kleinen Nationen und Selbstregie
rung eintreten, denn sie sehen ein,
daß sich ans diesem Kriege der Zu-
lammenichinn aner sreilicitlich ge
sinuten Kräfte ergibt, Sie scheuen
sich sogar nicht. Liberale für ihre
Zwecke zu gewinnen. Sie bedienen
stch m Teutschland und anderwärts
Männer als Mundstücke, denen sie
bisher die kalte Schulter gezeigt
haben. Haben sie in dieser Hin
sickt Erfolg, und sie werden diese
Männer, die sie jetzt zu Handlan-
gerdienste verwenden, später mit
tels ihrer kolossalen Militärgewalt
zermalmen; die Revolutionäre in
Rußland werden dann von aller Un
terstützung oder Mitwirkung vom
Westen Europas abgeschnitten sein;
eine legeurevolution wird ins Le
ben gerufen werden; Dentschland
selbst wird dann der Gelegenheit,
seine Freiheit zu gewinnen, verlustig
gehen. Deshalb muß ganz Europa
sich zum letzten Kampf rüsten.
Tie hinterlistigen Pläne der deut,
schen Regieriinvcrden nicht nur in
Rußland, sondern auch in diesem
Lande genährt. In allen Schichten
der Bevölkerung hat die deutsche Rc.
giernug Ister eine Menge Agenten
und VrnechU'r der deutscheu Idee,
aber sie und vorsichtig, fie ' hüten
sich, das Wi'ü't öffentlich zu übertre
ten. Sie wissen aber, ibrer Meinung
in nicht niißzuverstehender Weise
Ausdruck zu verleihen. Sie behaup.
len, das ihre Herren und Meister
von liberalen Ideen beseelt sind; sie
sageii, daß Amerika ans diesem Krie.
ge' keine OVialir erwachsen könne;
fie geben an, daß England den Krieg
wrichulik't hat und greift dessen Er-oberungc-geliiste
ein; sie appellieren
aii unsere alten Traditionen, sagend,
daß unsere Politik mit derjenigen
Europas nichts gemein habe und ver
suchen, die Bundesregierung zu fchä
digen. indem sie falsche Lonalität be.
künden. Aber sie werden damit lei.
u'n Eriolg baben; diese Leute be
trügen ficki seit"!.. Sie sind freunde
Bücher für die Krieger.
Berlin, 14. Juni. Die im Ge.
samtausschuß zur Verteilung von
Lesestoff im Felde und in den Laza
retten", Berlin, öicichstagsgebände,
zulammeugeiauoiienen Bercungun-
gen haben, wie in der letzten Sitzung
des Arbeitsausschusses mitgeteilt
wurde, nicht weniger als 10 Millio
nen Bücher an die Truppen im Fel
de und in den Lazaretten unentgelt
lich abgegeben.
Internierte deutsche
New Jork. 14. Juni.
sunge cfc lind noch n LttMMn UWM dieMm. tceöcn
celcntk.
Die in.
ternierten deutschen Seeleute berei.
ten sich zum Abschied von Ellis Is
land vor, wo sie wochenlang inter
niert waren; doch wird es noch eine
Zeit lang dauern, bis die 1900 Leu
te in ihrem neuen Jnterniernngsla
ger im Süden untergebracht werden
können. Ein zuständiger Beamter
erklärte, daß in den mit dem JnteN
nicrungslagcr verbundenen Gcbäu
lichtesten Platz genug für die Offi
ziere sein wird, während für die
Mannschaften Unterkunft geschaffen
werden nnß. W,ie berichtet, isl ein
Komitee von ungesähr 12 Offizieren,
dahin abgereist, um Vorbereitungeil
für den Empfang der anderen See
leiste zu treffen, und auf Ellis Is
land wartet die Einwanderungsbe
hörde auf Bescheid, um Nachschie.
bmigen zu machen. Der Beamte er.
klärte, daß zuerst die Kapitäne und
Offiziere nach dem Süden geschickt
werden, dann kommen die Mann
schaften nach und nach an die Reihe.
ter der Madke der Landcstreue ver.
bergen. Dieses ist ' ein Krieg des ;
ganzen Volkes, ein Krieg für Recht
und Freiheit und Selbstregierung
sller Nationen der Welt, ein Krieg,
die Welt für jene, die sie bewohnen,
sicher zu stellen, das deutsche Volk
ist hierin miteingeschlossen. An uns
liegt es. alle Scheinheiligkeit und
Palentbetrüger an den Pranger zu
stellen, ilmen die Maske der Brn
talität vom Michl zu reißen und
die Welt zu befreien, oder uns durch
schiere Waffengewalt selbstherrlicher
Meister jahrelang z Heugen. von
einer Nation unterjocht zu werden,
die imstande ist, die größte Armee
und unwiderstehliche Rüstungen, wie
die sie die Welt noch nie gesehen hat,
ins Feld zu stellen, angesichts deren
nolui'che ,reil'eit verwittern oder un
Lincoln, Neb., 14. Juni. Ex.
Präsident Roosevelt traf heute vor
mittag über Omaha hier ein und
wurde auf dem Bahnhof begeistert
empfangen. Er begab sich nach sei
nem Hotel, , wo er nachdem er sich
gebadet und den Misestaub abge
schüttelt hatte, nur persönliche Freun
de empfing.
Am Nachmittag fand ihin zu Eh
ren eine große Parade statt, an wel
cher Herr Roosevelt selbst teilnahm,
und sodann hielt er die von allen
mit größter Spannung erwartete
Festrede, in welcher er zu wahrem
ungeteilten Patriotisnms aufforder
te und den Bürgern -deutscher Ab
kunft das Verhalten der Bürger eng
lischer Abkunft während der Kriege
gegen England als Muster hinstell
te. Die Rede erweckte den größten
Enthusiasmus unter den Zuhörern.
Der Ezpräfident sagte in seiner
Ansprache:
Wir können dem Lande die
Dienste, welche wir ihm schulden.
nicht leisten, wenn unsere Loyalität
selbst un geringsten Grade zwischen
diesem und einem anderen Lande
geteilt ist. Es darf in unseren Rei
hen bezüglich des Glaubens und der
nationalen Abstammung keine Tei
lung geben, und irgend ein Bür
ger dieses Landes, der seine Vür
gerschaft im Interesse irgend eines
anderen Landes benutzt, ist ein Ver
räter an deir Ber. Staaten. Es ist
nicht nur unser Recht, sondern hohe
Pflicht, 'auf dieser Tatsache zu beste
hen. Zweimal haben wir vor über ei
nem Jahrhundert Großbritannien
bekämpft. In jedem Falle über
nahm die große Menge der Bürger
englischer Abkunft die Führung und
bewies, daß sie Llmerikaner waren,
und nichts anderes. Diejenigen,
die nicht so handelten, waren Ver
räter. Jetzt sind wir mit Deutschland im
Krieg, und jeder Bürger deutschen
Blutes ist in diesem Kampfe ver
pflichtet, in Ulsterstützung der Ver.
Staaten gegen Deutschland, densel
ben aus vollem Herzen kommenden
Aiiterikanismus zu beweisen, wie ihn
in 1776 und 1812 die Amerikaner!
englischer Abkunft im Kriege gegen
England gezeigt haben. Anders zu
handeln, heißt, sich des Landesver
rats schuldig machen.
England berichtet
58 Versenkungen!
Tnuchboottätigkeit erhöht, gibt
selbst London zn; Konsul
Frost warnt Amerika.
London, 1.4. Juni. Laut dem ge
stern veröffentlichten Berickt der
englischen Admiralität, sind in der
vergangenen Woche 38 englische
Fahrzeuge von deutschen Tauchbooten
versenkt worden. Die Liste der ver
nichteten Dampfer erstreckt sich ans
22 Dampfer über 1,G00 Tonnen.
zehn unter diesem Tonnengehalt und
hs Fischerdampser. Angriffe auf
23 weitere Fahrzeuge mißlangen,
wie die Admiralität berichtet.
Obige Zahlen weisen gegen die
Vorwoche ein erschreckendes Anwach
sen ans. denn da waren nur 2'1 Ver.
senkungeusenkungen angegeben wor
den.
Konsul Frost vinriit vor U vit
Okfo.hr. New Aork, 11. Juni. Der im
Lanie des UBoot Krieges so oft ge
nannte amerikanische Konsul in
Oueenstown. Weslep Frost, der sich
rübmen darf, nahezu 80 Tauchboot
fasle untersucht zu haben, hat von
der Regierung in Anerkennung sei
ner Verdienste einen Urlaub erhal
ten und ist dieser Tage nach den Ver.
Staaten zurückgekehrt.
Uost verhält sich betreffs der Be
richte über Versenkung deutscher U
Boote durch bestückte Tnmpser höchst
steptisch. Solche Berichte sollten
cnim crano falis genommen werden."
sagte er. die Bestückung von Dam
pfern hat viele Schüfe gerettet aber
der Oifensiv Wert der Geschütze ist
N'cht groß."
Er hdmchiot die ILBoot'e'afir
t'G immer. ai5 jeyr, wesswÄH,
Ich liebe den Krieg nicht mehr,
als ein HouS in Brand stehen zu
sehen, aber ich halte es für ebenso
albern und schlecht, von einer Vor
bereitung auf den Krieg oder von
einer Zerschmetterung derjenigen, dje
einen ungerechten. Krieg begim'Ln.'
abzustehen, als sich zu weigern, ge
gen ein Feuer Vorbereiwngen zu
treffen oder einen Brandstifter zu
vernichten.
Wenn wir willenS gewesen wären,
uns vorzuberesten, und gezeigt HA
tön, daßjroir meinten, was wir sag
ten, würden wir wahrscheinlich bm
Krieg und ihn sicher zum Abschluß
gebracht haben, sobald wir in ihn
eintraten.
Nun, meine Freunde, es Hai sei
nen Zweck, über verschüttete Milch
zu jammern, aber es ist noch schlim
mer, glauben zu machen, daß die
Milch nicht verschüttet war. Die
Hauptsache ist, die Tatsache der Wer
schüttung zuzugeben, und dafür zu
sorgen, daß sie nicht wieder der
schüttet werden kann. Von jetzt an
laßt uns auf einem absoluten und
ungeteilten Amerikanismus ' in die
sem Lande bestehen, ungestört durch
eine halbe Hinneigung zu den Lan
dern, denen unserer Vorfahren ent
stammen, und unberührt von irgend
einer unwürdigen nationalen Feind
schaft gegen irgend ein anderes
Land. Laßt uns uns geistig, okono
misch und in allen Militär und
Marine-Angelegenhesten vorbereiten,
einschließlich einer ständigen allge
meinen Dienstpflicht, damit' wir nie
wieder so gänzlich mworbereitet wie
jetzt sind, wenn wir einer großen
Krise gegenüber treten.
Und endlich laßt uns in dein ge
genwärtigen Kriege, einem Kriege
für Freiheit und Demokratie gegen
die ruchlose militaristische Tyraünie
deS verpreußten Deutschlands der
Hohenzollem so schnell als möglich
unsere riesige aber unfertige Kraft
ausbilden, daniit wir fie gebrauchen
können, das Hinschlachten zu einem
wirklichen und endgiltigen Ende zu
bringen, und zwar auf die einzig
ehrenhafte Weise, indem wir für uns
selbst und unsere, Verbündeten den
Frieden der Gerechtigkeit sichern, der
auf einem überwältigenden Sieg basiert."
Nooscvktt in Omaha.
Col. Roosevelt nahm auf dem Wc
ge nach Lincoln, zehn Mimsten Auf
enthalt ii: Omaha und ließ sich zu.
einem Interview herbei. In dcmfel
bcn fagte er unter anderem: Wir
müssen diesen Krieg gewinnen, und
zwar ohne Frage; wir müssen gewin
nen! Und wenn mich alle anderen
Verbündeten das Gewehr ins Korn
werfen, so müssen wir den Krieg
dennoch weiter führen und obenauf
bleiben. Wir müssen gewinnen und
wenn wir den Krieg allein ausfcch-
ten sollten. Diese Idee muß jedem
beigebracht werden." . ..
König Konstantins '
Abschiedswsrtei
Athen. 14. Juni. Der frühere
König Konstantin hat an Griechen
land folgende Abschiedsproklamation
erlassen, die in Athen angcschlag?n
wurde:
Ii: der Erfüllung meiner not
wendigen Pflicht gegenüber Grie
chenlaud, verlasse ich mit dem Thron
erben mein geliebtes Land und über
lasse meinem Sohn Alexander den
Thron. Ich bitte alle, die Entschei
dnng ruhig aufzunehmen, da der
kleinste Vorfall zu efncr groZien Ka
tastrophe führen nmg."
StreikkrawaNe in
Argentinien!
Buenos Aires, 11. Juni. Wegen
heftigen Streikkrawauen. bei denen
mehrere Arbeiter erschossen wurden,
bat die Regierung die Kontrolle über
deu öafen von Zärate, am Rio de
las Palmas, 50 Meilen nordwest
lich von. Bueno Aires, übemom
wen. Ein Generalstreik ist dort in
den Anlagen der North America
Packing Häuser ausgehrochen.
AbcnOiert auf die WglichLÄb" -j