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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 7, 1917)
TikgÜlhe Oäha Trliüne Ä lo&cnicS Glas llüd feint Hclstcslttllg (j) ws liu. &eatvreev sich In der Erzählung fco PliniuS von dcn Schiffern, die, nntje txrn Berge Ger mfl gestrandet, bie am Uscr für das jcibfeuet fehlenden Steine durch JUum pcn aus ihrer Soda-Ladung setzten und nach dem Kochen deß MnhlZ Salz uno Sand zu in durchsichtigen Masse verschmolzen fanden. -. Tiirch die Jahrtausende erbt sich die Kunst weiter. Aegyptcr, Phönizicr, wo Gide und Tchros die Zentren bilden, Griechen und Jtalcr, (ti Ist ein wcch sclndeS Auf und Ab bis zur höchsten An den Gräbern der Länder um Mittelmeer, aui versunkenen, verschütt teil Städten hat der Echcrslcih der Späteren alte Herrlichkeit wieder hcrcuf geholt, verschönt und verklärt durch die Zeit, die durch die Säuren und Metalle der Erde die wundersamsten Farben spiele auf den vergrabenen Schaden her vorgezaudcrt. ' Eine neue Vlülcperi?dk beginnt mit DcncdigI machtvollem Aufstieg. Murano wird die Insel der tausend Wunder, und Todesstrafe soll dcn Vorwihigcn schief Jj x' 1 ' . lrC t&mfcw. '(.k ". ' . C45. 'V -j -' ' ' f 'vc , v ' ' m i, ' r vv r 1 &rfc T . " - ..,..,..., . ... , . ... .. , , , ,,,, , , , N-rv s :r -r v - -- ri y 1 ' '.j U ; ; iVJJ p- flj.i ;"' r ;j' '4c ' ' I- q iiTx i-i v ; I. lili,'" i I I iy 0, f ffi 1M1 . X-.. .-;;; j j 1Vtte;:ü . ..V l;;. L 1 . & hi ! I w -v f-u. - Ws'8Ä 5i M-v '" h"-lx--'; , II' i- 1 ' ;'.'..?.'.:.' Jp f. (jfcj- . ;l , ; i V'TV v. v'v . w .. i ,. ..: . . -.- ... iv- " .. ... w . .. .;. ! u .; t l1 .j , ,l ",t- je- , . X ' I r "- ?- - r : i , ' I ' 1 . -h ;9" lVC v . ' - ' . ' - 1 U1 - Ä l 3 V ' y l : ' i - jr . j 4 j 1 1 : . w 'i -v- ! ., .' " ,. . . u t - if- . y a i j . j ., ...... f. '.r'.r.t; ' .! .ii '., l ...... 'v,' x&Vm-wv c ifv . .' or. i r , I ti ' T f.-r" :r : ! t "'Wj' i l - . y , -.v 'v. ' .' i ' i wa F r r V j ' - ' , . I I I I I if. ,r . . tti : r 4 . '.. ,., .-ri i ry-w'p ' i - . ' VT " Vl5f'v, v! 1 ?. ''-f' -V - -' ' .'irfj f, , I . 0 V . .iJ'-' V'h- - . - ' C . ?. w , - i . r 1 !- v -" ä-I ' fiU- ',v -" , --ä- ?- -V-- M ' . .-t Vvi ' - 'i-V x 'X lx! l. : V ii 1 : VfV'- -w-' . r: ! ' : . v-'c -?r" JÖtef ' - II : v k v ' .5 i"M-"Ä'?:it J.u, : ; v 1 y . :4 l MchlO ' ; 1 SjJ !. IU XÄÄB l , 1 MMU 3v v .''"IM 1 ' rr ' "'fex . .liiJ tlv : k . t 1 F- s... .kt:Sf4 fii-i-.' i ' . , l I I i ' 'V trV x. lfw W-'"- 's e"" k f , , . :f - I I i ' , t ,,, - f . , '3 ,f v I '"i ' ' i" o rrrH .f iLyiJi'ji . J- -4 . j-i NX, -viN : . 1 ÄiUSl x---: i' .? s i r )iv;. f XX X1 : TSf f "if'V . -1 I - ; 7 "if jL4 Ä ' 1 J I ;! fl - - ! I . '.tlv - I Z . . . . X "X ' ' " 1 titli ' ' J t I? -i-t i I :S '"' 1 ;h "n ' I h k . t X f t s t I y , - . J "' 1 - !t - ' - i r - ' - 11- W -- - ' ll 't4- v , , ' . i , öVrf' t ' ; v ' ' , 2 i " 1 1 W. ' i ;'4 r I ' y- 1 -J s. " - ,rv $ 1 U L 1 X' v-v.' . ? , v- ' l;j'rr"4 ' " 1 AS . . - I k: y'w Mli1 .vr.J5.--.-' , : 'V 1 - k ,,Wlrf V ,.Vi v' ' i-jüi ll iv fi - i ' -i)'. i 1 - JJ-VrA " x-' , I ' , W ' ' ' - I -'" ,. - - v-ii' . h ik ' - tr-! ' J.. i-;r .-'ßyfv?i ."' X ,i v; : x.z- p K.t.'i . pnrj V r'; . yrs tf , - . . I Mjs c:-' , , - 'r 'im i . ? ! ' , ' s . v ' ,.?Z I , f-"JM to$ i s? S ? 51 1 1 ."t I ' ' , 1 ' 1 u. ;J' . r I " - U kJ:; v ) - I f -a : : , . : ' 4 ' - . ? ,f i i i -v ' -. , ; l J ' ? i r ' 1 " j -t t I i lC, ,. , I - v ' 1 ! r 4 ' ' : ' - ? I i I I . ' ' ' 4 ? ' ' ' a 4 . 1 Mi 1 K " " s I A r ' . -f- - f v i ' - '' - . . i ftJ- ' v .1 . l ' i f ä f.. -,! , jj ' j r't: . '- . u " y l' ' N t !s' ,.,' . . ü'f''' ' ; '. .. .y R ' ' ' , f'.': ' JM W ' u.- 1 ' s ' - 1 ,.,...i..... ,',..M., ,,..,.,.., f T " 3 1 , , af:l ll V li. , , : , r - -r: ' "Un9 fernme et im Torr sont trttijour n clanger." Auf Teutsch: Vorsicht bei Glas und Frauen! Beide leiden leicht Schaden und beide sind scklecht zu vermissen. Wer Analogien liebt, mag noch weitergehen. Wie das Glas erst die Häuser hell machte, so bringt die Frau erst die Sonne ins Heim. Beide tonnen Zierrot und Käme rad, Helfer bei der Arbeit rder nur Spielzeug fein für die Feierstunden nach iijr. Und beider Ursprung vmwcbi rnfcsti sckes Tunke I. Alte ögypUsche Wandsemalde aus der Zeit um 3000 v. Chr.. wie sie auf Tenk. mälern bi Beni-Hassan gesuüdn. v'u gen bereits Glasbläser an der Arbeit, und als SltecS Stück dieser Kunst ?i v.i ein in London aufbewahrtes Amu lett aus dein Jahre l-''A erdallen. Wie sie entstanden uiid wo, wer d r ,(5ntdet ter". umhüllt der Nebel dir Bcraanacn. beit. Wahrheit und Tichtung mischen tsU nier d'n komischen Kaisern, da mein aus t;n Willen der Rnchen ttl.ik pslakl? macht n'A birntfarriei' BLde und Wänden, lind da Künstlerkond Va scn s'.is. die !'ch keutinem Kclo nahe n ,. 1 kosteten. 1. Xtufrn der fntiflni art. ?l(lc ninnsiklliasikn 3ni(fe mcrdc gs funtcrt. 2. lir iiwiren ucrbeit titir beißein Mi'orfi tiisindini uud Irurtucii ge lassen, tlic sie in die Hnnde bes islflctfcr fifliiiiaen. 3. Tie (lno)onrru rrbnlten ein Tnnrebnd zur Wliillinif) der Cbet stäche. I. Tie !a'mrki iverbe am cililcifficni iinili der cichu ug gc schliüe. ! i', ti3 l-eiirniZ vrc-c. vl n Um- ttulturscrischkitt lar.t sich nicht mrbr einsperren und auflen wir einst, da Tir,! nach der ll,'t"r!,, s, xv.in b-.n Erfinder ,di?s,amk- Vlose binrich.!e:l N, weil es i'o!d und Eilder rr.tjD-. rtsjt lsnnie. Uelvr die Alpen wand.rt die Kunst, vnd Böhmen mit feiner besonders siuten Kieselerde wird die Heimai der Industrie, denn daz ist das olit H-.nd, rr! ßeircrven. Auch in der t:eu?n Welt entsi.ht di erste intustriellkS llnterr.'tjrn'n , ein; Glasfabrik zu Jimeitown. Tie erste für den täglichen Bedarf, um die Unbss den der Witterung an den Häusern zu halten und den Sonnenschein hineinzu lassen. Die zweite als HandelSunter nehmen, um GlaLperlen herzustellen, mit denen man die armen Indianer um ihren Besitz betrilgen kann. Da GlaI ai Kulturträger! ' Man könnte ein eisiems Kapitel darüber schrei ben. Auch ulr dai andere Thema: Tai ttlas als Kulturmakstab. In der an tiken Periode wird e musivisch zusam mengeschniolzen, in der veneiiani cheil formvollendet geblasen, heute geschlissen. Und wie die larheit und Sattheit de, Behandlung wächst, verliert sich di ftarbe und stimmungsvolle Schönheit. Moderne Sehnsucht geht allerdingj wie der aus die Suche nach der wunder samen Tönung alter gothischer Kirchen fenster, aber bie Romantik vergangener Zeiten lässt such nicht in der Netorte neu beleben, bei Edelrost der Jahrhunderte nicht künstlich nachschössen. Toi Sig mim unstrer Tage sind nicht die arten, irisierenden Blumenformen TifsanyS sondern ssut Mas auS den grohen .Fabriken' Ohio, Amerika hat beute auf dem l?eb!et bei geschliffenen ttlases die Führung und wird sie wahrscheinlich bekulten. Tie lirlen Formen, die kühle Klarheit, daS Brillieren der scharfen Kanten, alles ent spricht unserer modernen Zivilisation, die das Protzige liett und da Anmutige, da3 Farbenfrohe, nicht mehr i schätzen versieht, Wie diese geschlissene Kunst ist nalür, lich auch ihre Technik unromantischer denn die vergangener Tage. Bei dem guten ssut Glah' wird die Zeichnung zuerst mit einem Ctahlrad aufgetrageil und dan mit dem Steinrad auegesührt, ein 2äureUid nimmt die Rauheiten hin weg, und den letzten Schliff", ben Hoch glänz, in dem sich das Licht der Sonne und der Glühbirnen vielfarbig spiegelt, gibt die Behandlung mit dem Holzrad. Tie ftjiue Prozedur ist zeitraubend u,,d daher kostspielig. Kluger Fabrik tengeiit hat sich darum schon früh um eine Aereinsachiing und Berbilligung be mübt. an .pret'" das CHlai in baä kicivüiischie Muster und schleift es i,ur vxi) im, wobei man gleichfalls gute Erfolge erzielt, ro,nn auch der Kenner sich nicht tauschen lästt und in Klarheit, ttlang ,!d Schärfe des Schliffs das Gi,ie vom Aiinderguten zu trennen weiß. TaS &ki streunt man am Klaue,, sag! schon ein altes Sprichwort. Es ist mit ,!! wie mit den Edelmetallen. Je seiner und reiner die Mischung. b,s!g Bella und ! lorer der Ton kirn Anschlag. Auch in der Nachahmung des gesch!iffe ,!;n Oüaf-.ä steht Amerika an der Spijze aller Länder, und Ziim Hausgebrauch bild,-!', die altmodisch formten kryslakl. klaren Preßglaserzeugnissk ewiffex Fix. wen einen errvüiischien Ersatz für ge schlifiemi Glas, Aber als ckmuck auf der Anrichte hst doch pmt diese seine a Platz mit dem funkelnden Glanz seiner Fazetten. L'.sonders die deuisibe HüuZ. frau setzt ihren Stolz darin, 'ine reich besetzte Anrickte oder gar ihren Glas schrank zu besinn, dessen Reichtum sich Zu Geburtstagen nnd um Weihnackst pr?. ezrammgemäf; mehrt. Ist doch da! alt, polnische auch il.r Sprichwort: Gläser und Kinder hat man nie zuviel. Schlaffosigkeit. n vielen schlaflosen Nächten, die mir befchiedeu sind, denke Joy ich oft an die Menschen, die Cw vielleicht zur gleichen Zcit schlaflos liegen und sich bitter über daS Schicksal bellagen, daS ihnen den Schlummer vorenthält und' ihnen nicht das Bewußtsein ihres .Ichs' für em paar Stunden auslöschen will. Ge tM, ich will bet Schlaf lost gleit hier kein Oodlieb singen, das wäre zu diel, aber dies Eine ist sicher, auch dieser gefiirch lere Zustand hat feine seltsamen und merkwürdigen Reize. Ick gebe meinen Leidensaenossen folgende Rechnung auf, c!l kleine Beschäftigung und Trost. lWer lange genug und ganz ehrlich über das Resultat dieser Rechnung nachdenkt. iati!i tief darüber erschrecken.) RämSch: Wie lange hat ein Mensch, der, sagen wir, stchzig Jahre alt gewor den ist. gelebt, das heißt, mit klarem Be Wußtsem feiner Persönlichkeit gelebt? In den ersten Jahres feims Daseins, im Tairchschnitt bis zum zehnten Le benzjahre vielleicht, weiden die Kinder nach dem Abendessen zu Bett gelegt, fchlaftn sie unbewußt. Schlafen wohl zeh bis zwölf Stunden, also die Hälfte des Tages, und in den allererste Le benZjahren noch mcr. Nehmen wir nun. rptimistischerweise an, in den folgenden Jabren, bis zum Tod. schliefen wir nur M Stunden (in Wirtlichkeit ist es mehr!), so 'kommt heraus, daß wir mehr als ein gesamtes Trittel unseres Ta seins in vollkommener Bewußtlosigkeit verbringen, wie ein Stein, oder wie eine Pflanze. Von den sechzig Jahren bki be lss zunächst kaum vierzig, kaum fünfunddirihig übrig. Und in diesen fünsunddrcißig Lahren gibt es ioß manche Stunden, die sich zu Tagen, Mo naten und Jahren summieren, in deren Verlauf die Seele ihr Tasein unbewußt rder nur halbbewußt führt. Nachmit tosschlaf, sei es auch nur eine Stunde pro Tag. Krankheit. Spiel. Trunksucht usiv. Wie lange leben wir also? Wenig, kerzlich wenig," fo wenig, daß man, wie ich schon sagte, darüber erfchrecken kann. Nun. der don Schlaflosigkeit. wie soll ich sagen Geplagte der Gcseg nete gewinnt Zeit, viel Zeit. Kann er, während er schlaflos liegt, nicht arbei ten, so kann er doch ungeheuer viel den vorausgesetzt, daß er die zu diesem '.Ilt nötige Materie besitzt, kann seinen gebimsten Wünsche nachhängen, sie mit allen Farben der Sehnsucht schmü den: und jeder Schlaflose weiß, daß Mische Buge und geschlossenem Lw -Ne Bilder stärkere Farben zeigen, alle ekkiwucht l!Lrer wird und dränzender. U"d ,2e'nsc! ,bakn können ist son C.f ge?uz, der. Ist Glück der Sehn, suckt ist gröher 's ti C'fH der Er füllung. Erfüllung ist der Sehnsucht Tod. Der größte Feind und der guälendste oller derer, die an Schlaflosigkeit leiden, ist di: Langeweile. Wer nicht genug Phantasie hat, wer nicht im eigenen In ncrn reich genug ist, der verfällt idr. Und sie allein ist eS, die schlaflose Nächte so entsetzlich machen kann. Ist sie schon tagsüber ein schreckliches Uebel, wo doch tausend Gerauscht und Bewegungen des Lebens sie bekämpfen, so wird sie' NachtZ zur unerträglichen Marter, wenn alle Geräusche verstummt sind, jede Bcwe gunz tot, und der Schlaflose dazu der dämmt ist, in die Leere der eigenen Seele zu schauen, die keinen Trost auS sich selbst gebären kann. Der zweitgrößte Feind aber sind die Sorgen. Und oft genug sind gerade sie die Ursachen der Schlaflosigkeit. Körper und Geist sind vom Werk des Tages müde und wollen ruhen und vergessen, aber das Hirn, dieser träge Apparat, läuft weiter wie ein Motor, den der Maschinist abzustellen vergessen hat. Und in der Stille der Nacht reiht sich Sorge n Sorge, ein trüber Gedanke an den anderen, das Hirn gleicht einem Kine matograpben, der hämisch und boshaft bei dcn Bildern am längsten verweilt, deren Erinnerung am wehesten tut. J'd-r Herzschlaz bringt ein verlorenes Gluck und jeder Atemzug eine Tramr. Ber gebens stemmt der Wille sich entgegen, vergebens sucht er die Zügel der Erinne rung zu fassen, sie in andere, fröhlichere Bahnen zu leiten, es ist nutzlos, daZ Hirn schnurrt seine Bilder ob. eins nach dem andern, wie von einer unseligen, boshaften Macht gezwungen. Und trotzdem gibt es Mittel und Wege, auch diesem Uebel zu begegnen. Nietzsche sagt irgendwo: Der Gedanke an den Selbstmord ist die beste Art, über eine schlaflose Nacht hinwegzukommen." Si paradox und übermenschlich' dies auch klingen mag. so ist doch viel Wab res daran. Denn der intensive Gedanke c' den Tod, der doch schließlich das größte Uebel ist. das uns begegnen kann, macht alle anbeten Uebel daneben klein und niiltia, Ar ei ist nicht jeder mann Sacke, an den eigenen Tod zu denb.n; die meisten mrinen, das mache traurig und trostlos! iias bißt. sie haben Rnqft vor den eigene G,dank?n. 'In Wirklichkeit jedoch macht das intensiv' Denken an den Tod durchaus nicht ver zagt und traurig, im Gegenteil, es ver leibt zuletzt eine ewisse Klarkeit un Heiterkeit des Geige,, dessen letzter TchluZ; ist: Noch lebe ich uns werde im mer leben. T'nn, so unei leiblich d sich snhork, ,52s 'Menschen Kissen. da sie sterben müssen, aber keiner glaubt daran.' Aber nicht das war es, oas ich den Schlaflosen empfehlen wollte. Sondern ein eigenes Erlebnis, das mir über viele, ellznviele schlaflose Nächte hjrlwegge halfen hat: Der Gedanke an die unend liche Mannigfaltigkeit des Lebens. Eines Nachts lam mir eine Frage in den Sinn, eine Frage so einfach, so lächerlich ein fach, daß ne einem jeden hätte kommen können. Nämlich: Was geschiebt in die sem Augenblick, während ich die Auzen öffne und schließe? Was geschieht da auf der ganzen Welt" Tie Antwort 'war. "n diesem Augenblick sterben tau send Menschen und tausend Menschen werden geboren. Tankend Gegangene träumen von der Freiheit und tausend Menschen leiden. Tausend 'Menschen feiern Hockzeit und tausend andere bet t'ln um ein Stück Brot. In diesem Augenblick springt ein gefleckter Tiger mit blutigem Maul einem jungen Rind in den Nacken, und irgendwo küßt ein Mann die grttebten Hände einer Frau. In diesem Augenblick fällt ein Ziegel von einem Dach und erschlägt ein Kind, und irgendwo, in einem Garten, blühen alle Bäume. . . . Stundenlang bätte ich fortfahren Ion nen, mit dem Ersinnen der bizarrsten und möglichsten Begebnisse, die alle in diesem einen Augenblick geschehen, in dem ich das Auge offne und schließe. Und in der nächsten Sekunde geschehen die gleichen Dinge und wieder neue vazu und so fort, durch alle Sekunden, Minu ten und Stunden des Lebens. Mit einem Schlag begriff ich die unendliche, groteske Mannigfaltigkeit des Daseins, das nie ruhen kann, das immer und immer be wegt ist. Und ich begriff die eigene Kleinbeit, die eigene Nichtigkeit, begriff, daß ick nur ein Atom, eines der Milliar den Fäden bin, die den phantastisch bunten Teppich des Lebens bilden in di'sem einen Augenblick, Ich schämte und freute mich zu gleicher Zeit. Schämte mich, daß ich mich wieder ein mal zum Mittelpunkte der Welt gemacht hatte, daß ich meine Schlaflosigkeit wie ein furchtbares Elend betrachtet, das eigentlich die ganze Welt angehen müsse, fo, wie die Kranken nicht begreifen tön nen, daß außerhalb des Krankenhauses die Trambahnen klingeln und gesunde Mensckn vorübergehen, während sie doch krank sind, ach. so sterbenskrank. Und freute mich, daß ich endlich ein Mit tel gefunden hatte, ein prachtvolles Mit tel, das nach beiden Seiten hin gut war. Entweder, ich konnte in jder schlaflosen Nackt dm bunten Teppich des Auaen blicks anders weben, neue unerhörte Mu, stet und Arabesken einfügen, in ollen Narben des Entzückens und deS Grauens: oder die Arbeit des Webcns, daZ Ansebuen des bunten Teppichs, der nie zu Ende ging, wie d't Pcnewpe Ge webe, machte glücklich und mii und brachte In -seinen Falten und Bilde: den Schlaf, den ti-.fcn, traumlofe Scklaf. Er brachte ihn v't. noch ehe der Tep pich zur Hälfte fertig war. Vsm Vehandeln öcr Teppiche. Tie kleineren Ter-piche tmd Vorlaa'n der Schlafzimmer wer täglich anfg' nommcn, am Trepfenfenster ausseschük' trlt und leicht mit dem, Teppichdesen ab gelehrt. Tie großen Teppiche der Woburäume kehr! man in stark bewohnten Räumen täglich mit dem T'ppichbesen kdr der Tppichmosä ii!k der, wenn ein solcher vorhanden, mit dem Vakuum-Apparat ab. In nur periodisch bewohnten Ran men genügt eine zoei- oder einmalige Reinigung wöchentlich. In gewissen Ab ständen (wie groß rder klein diese Ab stände sind, hängt do dem Grad r'e Benutzung der Räume, der Lage der Wohnung in staubiger oder staudfreier G'gend. bezw. Stadtteil, Stockwerk usw. ab) werden die Teppiche einer gründ lichen Reinigung durch Klopsen niitcr zogen, und zwar werden sie zuerst von links und dann von rechts geklopft. Das heißt: die linke Seit: des über die Tep Pichstange gehängten Teppichs wird in der Richtung von t-'jen nach unten und von linkS nach rechts ausgeklopft. So dann wird er herumgedreht, so daß nun die rechte Seite außen gedreht ist, wie derum in dersellvn Weist geklopft, dann bgekebrt und zusammengerollt. Ganz große Teppiche läßt man am besten ein mal jährlich d'.irck die Teppichklopfer rei niaen und verfährt i n übrigen mit ihnen in der folgenden öise: Von Zeit zu Zeit sje naed Benitzung des Zimmers alle vier bis sechs Wochen) bestreut man den Teppich mit nassen' Teedlättern rd'k man nimmt ein ganz reines fam besten neues) Scheuertuch und wischt m!t Salz oder Essiwasser den Teppich vorsichtig ab, natürlich erst nachdem man ihn zu vor gekehrt hat. Bei der Anwendung von Teeblättern ist das vorherigen Keh ren nicht notwendig. Hier hängt sich der etwaige Staub an das verwendete Material und wird zugleich mit diesem durch den Teppichbesen oder die Kehr Maschine entfernt. Eine angenehme Auf frischung der Farkn ist die Folge dieses einfachen BerfahrenS. Sehe schmutzige Teppick küiuitii auch ohne Schaden zu leibt n mit Skifekiwassci Gallst!f und einer weich, n Bürsie behandelt und mit einem in klares Wasser immer wieder getauchten Scheuertuch abgespült und wenn die Seife auf diese Weise ganz entfernt ist. mit trockenen Tüchern nach gerieben werden. Will't du. dh e!n Anderer eine Arbeit besorgt, die d't läst'zist, so bezweifle, tag er sie leisten Zann. Zur Kmoemussteilmm s cl mF ie Freude an einem hübschen, ? gründen und ufgeweckten fS Kiitk. befkmdcri wenn es das eigene ist, hat eine große Be riS-zigung. In der Hütte wie im Pa l:kt ist ihre Kra't uns Wirkung auf die Hrzen der Eltern, denn Leben und Sein durch ße eine ganz undere Bedell tung gewinnt, g kr ich stark und mächtig, doch bi aller Seligki.it ük'k den Besitz dieses !cs:;ich:ii Gcschei.k.'S sangen damit lich mancherlei Soraen an. Jede Mut ter, welche diesen Beruf erlernt, wird 7g d,-i Sckirere und Wichtiskrit dcskel ben bald überzeugt sein, keine aber mäch:?, nachvein sie die Heiligkeit ihrer Mission erkannt hat, ih-? mit einem andern verrauschen. Der gcsegr, ! ist doch erst das Haus, w'nn jener holde Lichtstrahl aus Kindcrugen d durch dringt und erhellt. Unstre Kinor sind unsere Zukunft, unser Glück! Sie sehen das von un! begonnene Lebenswerk fort uns wir Hof fen. daß. was in uns Stückwerk aeblie ben, in ihnen dereinst sich vollenden möge! Dafür sind w,r diesen Li,b!in gen aber auch eine Erziehung schuldig, die' an unsere Geduld, Sorgfalt uns Gewissenbsftigkeit die weitgehendsten Ansprüche stellt. Solche hat gleich nach ihrer Gebeut einzusetzen uns muß nach ganz bestimmten Regeln vor sich gehe. De Eltern als die ersten, die sie leite, haben sich mit ihnen eng vertraut zu machen un? dürfen niemals glauben, geborene Erzieher von Gottes Gnaden zu sein. Leider halten viele diese be deiitsam, Beschäftigung für so leicht und einfach, daß sie dazu weder beson dereö Wissen, noch Können für nötig erachten. Tennoch kann auch die vor züglichne Methode der pädagogischen Wissenschaft jene rasche und klare Em pfindung der Mutter, ihr unendlich fei nes Urteil über die einzelnen Regunzen des Kindes und die tiefe Aussassung seiner ganzen Persönlichkeit allein nicht ersetzen. Die Erkenntnis und BeHand lung der menschlichen Individualität nach idrem Wescnbkern. ihren Schwächen, Bedürfnissen und Antipathien ist bei den Frauen neben andern Talente mit, wenigen Äueiiahmen Gkmeingut uud jtitf, die ftindet erziehen uud I'ii ken will, darf dieser Gaben nicht völlig entbehren. Die Erhaltung ild Förderung der Gesundheit unserer Kleinen muß als die erste Erziehungspskicht gelten, denn von ihr hängt der ftanze spätere Entwick, lungsgang derselben ab. In der Tat eine Aiifgabe, die der Natur des Wei bes als Psleg'nn am siärkft'n entspricht und ein unerbtek Quantum von Selbstverleugnung nd Pfüchtberußt sein erfordert. Tag und Nacht müsse st darauf verwendet werden, d?n zir teil Keim ein sch.rackcs Flühen zu irU locken. . W"S weiß denn überhaupt die Welt von jenem schiveigensen Helden tiim nsern Mütter! . . . ttnd daß es koch sekr wohl im Be reiche der Zt.'zglichkeit lieg!, einen traf tigen. ledcrlttuchtigen Mei.scheni'edkoz dranzudilsen. hat uns auch dies! Wal wieder die öffentliche Kundgebung der Beschaffenheit und Z!?rzü,ze unserer A! l.rjünasten t'Nii'sen. Tie während b.t verflossenen Woche in New Kork flott gehabte und mit dem gestrigen Tage be endete di,jährige Bubn Sbom' nahm, wie nicht anders erwartet, für alle Be tnligten einen rühmlichen Verlauf. In dieser schier endlosen Kinde nvagenpa rade gewalirte man eine Unzahl unserer kleinsten Mitbürger von entzückende.! Lieblichkeit und Frische. Viele sahen mit ihren glänzenden Augen, glühende,! Wänzlein und tadellos frisierten Leck eben wie levendige Püppchen aus, wirk lich eine Pracht! In welchem Lande der Welt wird abr auch dem Nesthak ckxn eine solche Fülle von zarten Auf merksamkeiten erwiesen als in dieser stolzen Republik! Das Bahy beherrscht in Amerika mehr als ug'ndwo das Feld, es muß partout daz schönste, klügste und ioohlgepflegteste des ganzen Erdenrun, des siin und an Eleganz der Teilet, trn" alle seine Kollegen Überstrahlen. Man liebt es aewiß nicht inniger als ein nd'M Volk seine Jüngsten, umso mehr aber wird es erhätschelt und bk wundert. Die zärtlichen Eltern versetzt solch ein winzig's Wesen in einen Zu stand unbändig'n Stolze aus seine al lerdingS reizende Persönlichkeit, nd gleich in den ersten Lebensmonaten geht ihm schon ein bewundernswertes Ver ständnis für Amenean Jndependtn" auf. So haben wir alle unsere Freude an jenen süßen, umschmeichelten Geschöpf chen, auch wenn sie bisweilen teichlich mit Schmerzen vermischt ist. Diese letzte nationalpatriotische Bewegung, welche außer i der Metropole auch in vielen anderen Städte der Union mit gleichem Erfolg bor sich ging. h,t gezeigt, was vunftögemÜße Erziehung hei unsern Kleinsten vermag. Noch diel aber mehr kann erreicht werden, wenn unwissende Mütter die Aufklärungsschriften, die das Gesundheitsamt der Stadt New ?)ork kostenlos ausgibt, studieren und die da rin erteilten Ratschläge fleißig befolgen wollten. Hat man auch hier und da sich vielleicht mißbilligend gegen diese ,ffinderau5stellung" geäußert: ihren fchonen Zweck erfüllte sie daraum dech, und die Abzeichnung der körperlich voll. kommenen und wohlgenährtesten Fa. dies durch Preise zu Ehren ihrer Mut. ler sei denen, die leer auszegangen, ifj neuer Ansporn zur Erreichung jenes er stredenkwerteg Zieles! Solche Eitelkeit ist verzechlich, weil sie dem Wohl, bei Kindel gilt. Die Lebensoerhättnisse der Kleinen zu heben, sej man in Anlxtracht der g.-cßee, Bedeutung eifrig bemüht. 5D:f f'nficift und Erfahrung müssen dazu ihre sichern Ergebnisse her seihen, und je. der weiß, daß die Produktivität und W-ittfraft einet Nation auf das Wohl. Muiben ihrer Bürger zuriickzusühre sind. Wie innig sich alle Gemütöäuße tung-n, die Tätigkeit, die Luft an der arbeit und die LeistllnMähiakeii damit verknüpfe, erfährt man täglich am eige nen Leide. Die mannigfachen hygie Nischen Reformen legen Zeugnis b vo d'in lebhaften Bedürfnis tveileree Kreise, an dieser Aufgabe teilzunehmen.' Krankheiten vorzubeugen und die Widkrstandskrast!!l erhöhen, ist gerade heute die wichtigste Notwendigkeit für jede Kul!ur??o!k! ' Frühling. lara Pries Heute ging ich weit ins stille Feld. Um mein banges Herz zur Ru' zu bringen. Tief im Nebek lag die ganze Welt. Schwer die grauen Regenwolken hingen. Aus den braunen Furchen hob sich ,gz Grüne Wintersaat dem icht entgegen. Wie wirds sein an ihrem Erntetags Reift su fröhlich in i Friedens Segen? In den stillen Gräbern an den Grenzen Ruhn die Tausende, die für uns starben. Wird der Frühling ihre Gräber kränzen? Bringt der Herbst uns diese: Aussaat Garben? Als Ich helmging, sah ich hoch im Tun kein Zwischen Wolken unft Sterne funkeln. Und auf fernen 5eldern sah ich Ernten, Wert der dielen, die zu sterben lernten. Resignation. Die Zeit entsteht. Was jung einst war Wird alt. Und was in Sonne einst geblüht, Ist tot und kalt. - Die Lippen, die manch liebes Work geformt, Sind stumm. Und nur der Klang geht mir och teil Im Kopf herum. Die Flut voll Lust, die einst bespült den Strand Der Zeit. Ruht schimmtnd fern im Nebe'land Lerzangenheit ...... stll Jt,kt,,