frmmm?"?'?''" tf TszüiZs Omshl TrZbuse -. sie ei ste MriKschnIe kür SnWngerer. "Where Garments and Americans are made." ie Fürsorge für unwissende Ein 1 anbetet und ihre Transsor mation zu Bürgern und nutz lichen Gemeindemitgliedern gehört zu den vornehmsten und gewinn dringendsten Aufgaben der staatlichen und städtischen Behörden. Es muß uns bewußt bleiben, dah in der kommenden Zeit die technische Leistungsfähigkeit der Waffen in den Lordergrund treten wird Doch dürfen wir darüber nicht vergessen, daß das Ziel der Erziehung die For mung des Menschen sein muß. Gerade die durch den Krieg ge steigerte Wert scheitzung aller Arbeitskräfte mahnt uns, schwachdefähigtm und unwissenden ein gewanderten Mitbürgern die Wege zu zeigen, auf denen ihre Kräfte om besten zur Entfaltung kommen. Tas wird am ersten durch Schulen erreicht, in denen sie die LandeLsprache und die zu ihrem Fortkommen notwendigen Kenntnisse sich Eignen können. Es hat sich gezeigt, daß BerufsgebUdete und erfahrene Hand werter nicht die ihren Fähigkeiten ent sprechende Stellungen einnehmen koim ten, weil sie der Umgangssprache nicht mächtig waren. Die freien Abendschulen sind nicht imstande, dieseZ Problem zu lösen, denn der Arbeiter, tut Tag! 12 Stunden sei nem Beruf nachging, ist lein aufmerk samer Schüler und zieht nur geringen Nutze ani dieser Institution. So bleibt ihm die Schriftsprache des Engli sehen lange ein Buch mit sieben Siegeln. Turch seine mangelhafte Aussprache fühlt er sich gehemmt in seinen eschäft lichen Ambitionen und außerdem bleibt er mit dem Odium des Ausländers be haftet. Ehe demagogische Vollsredner des , Stichwort dom Hyphenatcd American" als eine Sorte Kampagne-Fanfare zu gebrauchen wußten, hat Herr Tudlcy D. Sicher, ton D. E. Sicher & Co.. Km Vork, eine der größten Fabriken von feinem Tamen-Unterzeug in der Welt, die Aufgabe unternommen mit Unter stützung der Schulbehörde, die in seinem Dienst stehenden unwissenden Fremdge borenen durch Unterricht während der Arbeitszeit in seiner Fabrik unterrichten H lassen. Wir, versuchen," so äußerte sich Herr Sicher, .die Anpassung der Fremdgcbo-. renra an unsere nationale Gemeinschaft jn beschleunigen, durch Verminderung der Reibung, hervorgerufen durch Man, gcl an verständnisvoller Leitung, den in dustriellen Fortschritt zu fördern und Verluste, die stets mit der Anwesenheit von unwissenden Arbeiterinnen verknüpft sind, zu verhüten. Damit den Angcstcll ten kein Verlust an Zeit und Geld er wächst, haben wir die Schule hier in unserer Fabrik eingerichtet." Bei ibrcr Eröffnung war die Fabrik schule nur von bescheidenem Umsang, gerade wie die Verwirklichung der tu zichcrischen Ideen von Pestalozji und Frjebel anfangs bescheiden gewesen ist. Adcr dcr Tag wird kommen, da diese kleine Schule das Mekka, der heilige Ort sein wird, von wo aus sich eine Äewc gung über da! ganze Land breiten wird, wie das Licht eines neuen Morgens ui'd einen Umschwung in dem System dcr Fortbildungsschule für Erwachsene her deiführen wird. Das Unternehmen ist ge. stützt durchHerrn Sichers Geld und Glau den, die Unterstützung der Schulbehörde und die tätige und enthusiastische Koopc ration von Herrn P. P. Clarton, Vor sitzenden des Erziehungswesens der Ver. Staaten, und Professor John H. Finley und feinen Mitarbeitern Arthur D. Dean und Frau Anne Hcdges Talbot dom staatlichen (trzichunqswcsen New Forks, Herrn William H. Mazwell. Su perintendent dcr New Yorker Schulen. Frl. Lizzie Rcctor. Dr. Julius Sachs, Mary Antin. Autorin von The Pro miscd Land", Prof. Jeremiah W. Jcnks von der New Yorker Universität. Handelsschule und eine lange Reihe an derer. Das Erperiment. setzt in ftinem drit ten Jahre, chat vor Augenschein geführt, daß in LZ Wochen ein unwissendes Mäd chen, frcmdgeboren und erzogen, sich zu einer klugen, anstelligen amerikanischen Frau entwickeln kann, mit einem Fond von Wisse, der sie befähigt, den Kampf mit dem Äben wohl ausgerüstet aufzu nehmen. In dcr Schule wird das Mäd chcn während feiner Arbeitszeit durch eine Lehrerin der New Yorker Volks schule unterrichtet, und zwar in dcr eng Iischen Sprache und allen Elementar fächern der Volksschule; gleichzeitig wird sie durch Anschauungsunterricht in die Mysterien ihres Erwerbszweigcs ringe führt. Sie wird während ihres täglich dreioiertelftündigen Unterrichts im Ge " ' ' ., ' ' i ' ' ; z ii' '""v - y S'ÄÖSKiK., "" ' 0. ' " j r i.,.,,' B ' '"' '' ' V "' "i ' " ',: ' i-vv'-' ' A ' 's 7"" IHliii,,, , , , y . , ' . I : .i 1' .: , ' ß ""--z --r-.-,., - - fr fc. 'S ' u. a.'-"''"-:' I . ' "'UMf f 'rt"",j Lit.,;j r . ; , ':V 1:1 um-. 1 ' rf,.4VH;niil 7 - - KV.i-HvAr ä! ril rr f VM'r" Y -V-1 VI. ' v. Ti'G'Vh-Jk! " X'j, hiit ' J- ' y .,'.(.?r ), vjis i 4 ß- - K V , .'..? . ' f -. - v I l-'V1 yJ , P i i . 4 v - ' t-c r -J 7. jv .v ri,, . V,. . K... -wm i 3 s... s a;; i -'Vj-V J- . - f - rmJJh , f : . M: ,;'v.w--: ; w,.-- M i a ! ? 4 ! 4 ' X ? W . 8 4 -L t U i " y..i-'.,"-t..-j i v Eine Gruppe' Fabrik-Tchülerinncn ans den KrirgSzonrn. brauch der städtifchen Wohlfahrtscinrich tungeii, der Verkehrswege und mitiel unterrichtet und erhält trotz dieser Ver günstigungcn ihren vollen Wocheiilohn, Die Arkitcrinnen sichen während des ganzen Tages unter Aufsicht einer Ge fcllschaftsdame, die die Mädchen bktrcut und bemuttert, und kommt ein Unfall oder Krankheitsfall vor. so ist ein kleines Fabrikhospital da. in dem sie erste Hilfe lciftung erhalten. Die Gesundheit fei nes Personals ist Herrn Sichcr bcson dirs, wichtig. In einem kleinen, hübsch ausgestatteten Büchlein: WKcre Karments and Amer icans are made", publiziert von dcr Writcrs Publishing Co.. New York, hat Jcssie Howell McCarthy. frühere Lehre rin am Pratt Institute und Hebrcw Technical School for Girls, den Lehr gang einer Arbeiterin in dcr Sichcr schen Fabrikschule .beschrieben und dabei mit liebevollem Eingehen auch die gcsel liqe Seite der Organisation beleuchtet. Wir machen die Bekanntschaft von Marja, einem ungarischen Mädchen, das nach New fjort kommt und, unkundig dcr Landessprache, auf die Arbeitssuche geht und Anstellung in der MuslinUn tcrzeugfabrik von D. ö. Sicher & Co. findet. Aus dem kleinen dummen Mäd chcn wird in !lürze eine aufgeweckte Schülerin, die begierig nach allem Wis scn strebt und mit eisernem Fleiß sich alles das anzueignen sucht, was ihr zu ihrun Fortkommen nützlich ist. Sie rc präsentiert den Typ der Einwanderin, wie sie a dcr Ostscite zu finden ist, eine Dutzcndcrsct,e!nung dcr niederen arbei tenden Klasse. Die sociale Stellung d-i Einwanderer zu heben, ist eine andere Aufgabe, die in dcr Sicher'schen Fabrik mit vollem Er folg gelöst Wird. Die Mädchen haben ihre Erholungsräume, Bibliothek, ihre Tanzklassen und kleine gesellige Veran staltungcn, bei denen künstlerische Vor führungcn von Mitgliedern geboten wer den. Ein Ferienfonds ist gegründet wor den, dcr ihnen Gelegenheit gibt, im Som mer sich eine kurze Erholungsreise zu leisten. Das kleine Werk ist' mit hüb schen Bildern ansaesiattet, die einen Usberblick über die Eebul- und Nähklaf sen. Hospital und Bibliothek der Fabrik geben. Wertvolle Aussprüche und Mei 1 ,'.' 5 ' jn'. - " " ' 4 ' Crh C k-A " 1 --m i ; ii i ! i4 vq T.v . - . ' z l , 1 t ' z - . tli ' 'i7-?T' C-k iil .jiiw1 tt; ' . . II i i.rjitoi- .4', - . , : ff vA l , , s ll.JLtAI ,. ' , A . ' . 2 11 1 , I 3 ' Ä: t : :' -5 ' ,;. . V f ' l , , - I J y , y -1 ' iil As IU-' V , . y (fi fA .-tff'rfUJTW X i 0? u lt 1 t'''-. "Xx ' ;' i ' it, . lir'sffjs v r;:. r h 'ivltF - t J i 1 - 'Kv ' '-2- in,, S't!Lk I " ' II t t:?i0Smm'-. M-Zs, M r-ft ; ff MÄ " r U l iJtkfTZ' ?A X A QÄ-'- TJfl ' l üZZ "'fi ! V Ti': '"Hl',! ;: II : ! V II qV I . r 'üi 1 1 ! ! v a- . M M --ffiTlMii-üsrffiilmi-iwr"-'""' " 11 .. .1,V ... ., . ,......,....'.,,,. , , I Wt)- , . , . trum I fsaLvtf&R ' ) J j M' aji lx w?X W IvA vfti , i. f- ... 1 rr:y jftPlän .cV- vK. Jsfs?sX I sin 3 r 'rA v"'- c-j-t X J' Oll sV ? X t IL-5 i TOVÄA i v M d3Av 4 V.W-NOsS ' - zWD xs A r 1 M '', ; iV I . 4, ..1 MWf X- wjt i rv ti vris ,M, U 3Ti4 16S X'M ;.ilK MM vA I Ä v", " V ' '. ; w öTAl f Ä i f i . ) aV X. N.' M ri vV Hi y 4 'Cv3fK)aa,( ; n M fVP0'" ""VX) D 1 U W i 1 virs a ; u M ' vIÄl T 1 1 -i$h - J'v I-. :1 (r X r ü j : :Y'siSriA K; .....J , . v dLwxyt vV ß . . : V .MWMMM . TW' . A " X' ' -4:-Ä - f- ix S.h,- . - ..S-Y -v yXt - ... 5 ' , VT-j 1 Nach der Arbeit das Vergnügen. Ckn: Tas Hospitalimnicr. nungsäußcrungen bedeutender Müuner lyn, dcr in einer Ansprache an die Lch und Frauen sind als. Geleitworte beigegc rerschaft der öffentlichen Schulen im bfn. Wir zitieren hier Herrn Lcwis H. September vorigen Jahres folgendes Pounds, Borough-Präsidcnt von Brook sagte: .Anzügliche Reden und Schmä hungcn werden den Hyphen" nicht aul unserem nationalen Leben treiben, das kann nur durch den Prozeß der Erzie hung geschehen." Sne Stunde bei einem Aiener Zuwelier. eeruf der Krieg ausbrach, da meinte jedermann, daß Edel steine und Perlen jekt aus gespielt hätten. Auch die, weich berufsmäßig damit zu tun hat ten, waren dieser Meinung. Alle Werte erschienen niedergebrochen, und die nutz lose Schönheit für immer abgetan. Aber trunderbarcrweise sollte sich bald das Gegenteil herausstellen. In dem unge Heuren Wirbelsturm blieb nichts so fest wie die Werkn und die Diamanten. Ein Angehöriger der kriegführenden Staaten wird in der Schweiz vom Kriegsaus bruch überrascht. Er will sein Papier aeld schnell einwechseln, aber man bietet ihm einen so schlechten Kurs, daß in Gefahr ist. mittellos dazustehen. Da fällt ihm ein, den Schmuck feiner Frau zu verkaufen, und es stellt sich heraus, daß der zu einem hohen Preis genom wen wird. Die wahren Werte können eben durch nichts erschüttert werden. Brillanten ßno heute um SO bis 40 Prozent im Wert gestiegen. . Die Edelsteine verdanken die Unzerstörburkeit ihres Wertes nicht ihrer Nützlichkeit, son dcrn gerade dem Umstand, daß sie über alle ?cützlichkcit erhaben sind. Ohne das Überflüssige wäre das Notwendige über flüssig. Dos Nützliche wirbt um den Luzus. .Ist doch auch das Gold gerade dadurch, daß es für den Alltag zu gut ist, zum Träger aller Werte geworden und dadurch zum Nützlichsten aller Me talle: es wurde zum Geld. . Die Edel steine sind im Reich dcr Materie, was die Ideale im Reich deS Gemüts sind, die Gedanken im Reich des Geistes. Edle Steins waren zeitlebens mein Entzücken. Im Beschaue eines Feuer opals kann ich endlos verweilen, es ist mir schwer zu. sagen, was mir lieber ist: ein Carneol, ein , Türkis, ein Chrhso pras, ein Beryll, ein Topas? In Lon von sah ich vor zwanzig Jahren im Kensinzkon Museum einen Periodot, dqj unaussprechlich saftiges Moos gru mir unvergeßlich geblieben ist. Er war grün wie der Meeresgrund, wo er am tleffic und geheimnisvollste ist. Gerne folgte ich daher der Einladung des mir befreundeten Juweliers, der mir so hübsche Geschichten auS seiner Ge schäftZersahrung zu erzählen wußte. Die Juweliere stehen , auf einem Beobach tunZWostca des geseUchsstlichen Lebens, der "ihnen tiefe Einblicke gewährt. Sie s-id die Vertrauten .der Reichen und Mächtig?, zu ihnen eilt man bei matt rollen Katastrophen, sie sehen das Buf uns Abfluten des BesitzeZ und die Rück Wirkung dieser Umwälzungen auf den Ckförni., Kein Stein, keine Perle, m die sich nicht ein? NodeLe, ei Romast rankt; manches Kleinod,, das hin und b-r gcKandert ist, könnte -Bände - tu-'zählen.- " - Znzm Sie mir Ihre Schatz:'" . 2;.3il .brir?t röt die Etuis in allen. ', und Großen. - .'sei: wann min jciebrt giZsuZtZ". - Seit einigen Monaten. Als der Krieg ausbrach, stockte das Geschäft gänzlich. Neun Monate lang kaufte niemand das kleinste Stück. Jetzt hat sich das oe ändert. daS Geschäft ist mit einem Schlag in Fluß gekommen." Leicht zu erraten, wer die Käufer sind: Militärlieferanten! Der Krieg hat VermLgensverschiebungen hervorgerufen, die vom neuen, Reichtum Berauschten haben das Bedürfnis, sich den Um schwung ihrer Lage durch sichtbare Ge genstände zum Bewußtsein zu bringen. Es ist für den Markt stets von großer Bedeutung, wer zu Besitz und Vermögen gelangt. Mein Juwelier verrät mir: Große Steine. Brillanten. BoutonZ von 10 bis 12 Karat aufwärts werden jetzt diel verlangt. Diese Ware z. B. ist für Parvenüs; die wollen ihren Reich tu sinnfällig vor sich haben und diese Sensation verschaffen ihnen nur große ticke Steine. Eine zierliche Arbeit be deutet ihnen nichts." Sie haben in Ihrem Geschäft ein eigenes Fach für Parvenüs? Und die Leute haben das auf der Visitenkarte stehen?" .Nicht auf der Visitenkarte, aber auf ihrem .Gesicht." Ich lasse die Perlenschnllre durch die Finger gleiten und frage: .Hat der Krieg eine besondere Mode hervorgebracht?" .Nein, aber er hat die Bevorzugung der gröberen - Ware bewirkt. Erzeugt wird jetzt wenig, unsere Arbeiter werden wegen ihrer technischen Geschicklichkeit auch von der Kriegsverwaltung sehr ge fchatzt und sind daher samt und sonders eingerückt." .Wie wird es künftighin mit der Mode werden? Paris, bisher tonan gebend, soll ja dom Thron gestürzt wer den?" Hm, früher bin ich jedes Jahr nach Paris gereist unv habe mir dort das Neueste angeschaut und dem Gedächtnis eingeprägt, auch bei den Juwelenzeich nein einzelne Blätter für schweres Geld gekauft." - .Warum sollte sich dieser Geschmack nicht ebenso gut, bei uns entwickeln las sen? Das wäre doch ein Feld für un fere Damen? Oder versteben diese es nur, das Geschmeide zu wählen und an zustecken? Sind sie nur Kenner. Kri tiker, aber unproduktiv?" Keiner der Juweliere, die ich bisher über diesen Punkt befragte, konnte mir einen befriedigenden Bescheid geben. Alle erklären, bis jetzt wäre es nicht mög Zich gewesen, brauchbare Modelle im In land zu erhalten, und als Grund geben sie an, daß der Absatz bei uns zu gering sei. -.Weil zu wnig Fremde kommen". In PsriS seien die Verhältnisse anders. Tort 01 xS nickt weniger als IN Zeich ner. Hier, bei uns (ich spreche von Ostamtf,' leinen einzign! Mir ist das unfaßbar. Ich kenne Damen mit erlesenem Geschmack und mit produk tiver Phantasie gerade in diesem Bereich. Ich traue ihnen daZ Schönste und Feinste zu. Sie würden es sicherlich mit Paris ausnehmen können. Man muß sich nur bemühen! Ich habe die Herren Juwe liere bitte um Verzeihung im Verdacht, daß sie ähnlich wie unsere Herren Theaterdirektoren aus Gewöhn heit und Vorurteil nach Paris gegangen sind, während vielleicht das Gute, am Ende sogar das Bessere, so nahe liegt. Warum gehen die Herren nicht nach Ha nau und Pforzheim, wo die berühmte Feinindustrie für Juweliere besteht? Es wird interessant sein, diese Frage zu klären. Wie gesucht und wie hochbezahlt waren noch vor wenig Jahren die Ar deiten von Lalique.-dcr sich im Flug zu einer Weltberühmtheit emporgeschwun gen hatte! Er verstand es, ziemlich min derwcrtiges Material in kühner Weise derart zu gestalten, daß es durch seine Neuheit und Eigenart blendete. Eine Zeitlang waren diese Äinae höchst mo dern. Lalique wurde Millionär, ober seine Erzeugnisse werden heute so wenig geschätzt, daß die Juweliere die noch vor bandenen Stücke demolieren und de.i Goldwert verkaufen. Den Kunden dür sen sie nicht einmal vorgezeigt werden. .Was erzeugt London?" -.Nichts, was in Betracht kommt. Tort ist aber der Einkaussmarkt für Farbsteine: Rubine und Saphire." In diesem Laden hier ist von meinen geliebten Halbedelsteinen wenig zu sehen. Mein Freund befaßt sich nur mit Dia manten, Perlen, Smaragden, Rubinen und Saphiren. Andere Steine verwen det er prinzipiell nicht, weil die Arbeit an einem solchen Stück mehr kostet wie das Material. Der Kauscr solcher Ware zahlt viel, ohne einen sicheren Wert zu besitzen. Diese Bandeaux dagegen, Diademe, die ganz und gar aus Brillanten be stehen, sind reiner, unvergänglicher Wert. Sie. sind auf Platinreifcn befestigt, d jemr gefaßt, d. h. ohne Unterlage, und können durch einfaches Abschrauben vom Reif und Umdrehen in Kolliers verwandelt werden. Man achtet bei den Riviören (Kolliers) auf möglichst flache, fast unsichtbare Fassung, damit sie mög lichst zart und weich auf dem Halsaus schnitt liegen. Tie Diamanten sollen möglichst weiß sein, am besten bläulich weiß, nicht zu dick im Körper, der Schliff ezakt. 12,000 Kronen kostet das -Karat im Einkauf, ein einziger Stein, wie ich solcher mehrere in der Hand halte, hoi 10 Karat. Eine Perlenschnur, die fedeikicht wiegt, repräsentiert 100, 000 Kronen. Mein Freund macht mich auf die schönste in der Reihe aufmerk sam.' die Perle unter den Perlen. Sie ist vollkommen rund und hat einen rosi gen Schimmer. Diese eine Perle kostet 10,000 Kronen. Wäre die ganze Reihe der einen gleick, so hätte die Schnur den Wert einer . Vicrtelmillion. Ich habe die schönste wstinkiiv herausgefunden, ohne ein .Kenner" zu sein. Um diese Schnur zu erstehen, inaebte der Juwe lier vor zwei 3?nrn eine Reise nach Warschau. Jetzt liegt sie seit zwei Jak reg . in der Vitrine und frißt Zinsen." Eine seltlame Vsrftellur. dak ein Schmuckstück bloß durch seine Existenz Werte verzehrt! Es liegt also im Volks wirtschaftlichen Interesse, daß die schone Schnur ehestens an einen warmen, run den Fraucnhals gelangt. Tann hört sie auf. Zinsen zu fressen. Oder frißt' sie auch dann noch weiter . . . ? Am Ende frißt die Perlenschnur zuletzt ihren eige nen Wert auf. Auch von den Smaragden fallen mir die schönsten sogleich in die ?lugen. Tie samtgrünen, tiefgrüncn werden bevor zugt; die kommen aus Indien. Sibi rische sind weniger kostbar und weniger schön. Ganz reine Smaragd: sind se! ten. Ein achtkaraiiczcr Stein hat einen Wert von rund 18,000 Kronen. Es ist aber wunderlich, daß der Smaragd, so herrlich er ist. stcis die Nachbarschaft eines Diamanten braucht, entweder eines großen oder die Fassung vieler kleiner, die ihn umsäumen. Dann wirkt er nobel. Wenn er sich in schlechte Gesell schaft begibt oder ollein auftritt, macht er keinen besonderen ßindriic, er gleicht dann einem gewöhnlichen grünen Glas! Immer braucht er den Diamanten, dann schlägt er ihn aber durch seine Farben Pracht. Rubine sind weniger geschätzt, seitdem es ein Verfahren gibt, sie künstlich zu er zeugen. Tie schönsten und edelsten, die der Kenner mit Sicherheit von den künst lichen unterscheidet, heißen .Tauben blut" und stammen aus Birma, während die aus Siam dunkler und nicht den vierten Teil wert sind. Auch von den Saphiren sind die aus Birma die kost lichsikn und in letzter Zeit enorm im Preise gestiegen. Tie schönsten sind kaschmirblau. Den herrlichsten, in Pla tin gefaßt, stecke ich an den Finger. Ich würde den Stein nach zwanzig Jahren wiedererkennen. Er glüht in einem my stischen Blau, in dem das Auge ertrin kcn möchte. Sein Feuer ist wie ein Strahl aus einer anderen Wtlt. Inst in dieser Minute tritt ein öster reichischer Aristokrat, ein Fürst mit histo rischem Namen, in den Laden und ver langt Ringe zu sehen. Da er gerade Saphire bevorzugt, muß ich den Ring dom Finger ziehen, mit dem Stein, der es mir angetan hat. Der Fürst kauft ihn gelassen vor meinen Augen. Ich sehe es mit Wehmut . . . Noch diele Herrlichkeit wird vor mir ausgebreitet: umlegbare Haarnadeln. Haarreifen, die man in Armbänder ver wandeln kann, Gürtelspangen. Ohrringe mit mühsam zusammengesuchten Per kn, die ss schwer zu finden sind, wie zwei geschwifterte Rappen' oder Schim mtl; einzelne davon im Wert von 60, 000 bis 70,000 Kronen. ES ließe sich diel darüber sagen und auch Mehrere; träumen. Wünsch: wachen. daS Blut pulsiert. . . Eben habe ich mich überzeugt, wie schnell manchmal ein Kauf zustande kommt. Ich frage, ob das immer so ist? .0. das ist sehr verschieden." lautet die Antwort. .Wenn der Schmuck für die Geliebte ist. geht es rasch; wenn er für die leäitime Frau bestimmt ist, dann überlegt d?r Kaufr febr lange. Gewöhn lich wird für beide zugleich gslanst. Die Frau bekommt ein eoldenks Täschchen, die Freundin ein Kolli?. Viele Herren izabea poti Äonti ,,, Schwestern. Won Johannes Buschmann. Drei Monats waren wir durch Nord polen und Litauen marschiert. Immer hinter den weichenden Russen her. San dige Kieferwälder und in endlosen Fei nen verdämmernde Hügelwellen. Tage um Tage ergingen, ohne daß wir eine Wohnstätte fanden. Aber dann kam ein Tag, da atmeten wir auf. Unsre Auf aade war erfüllt, und wir bekamen den Befehl zum Rückmarsch. In Wilna soll ten wir verladen werden. Nach Frank reich. Wir sangen, und die Musik spielte, und wir hatten die Sonne der Heimat vor uns. So zogen wir ein in die von oldenen Kirckzenkuppeln überragte Stadt Wilnä. Und dort grüßten wir euch zum ersten Male, wie ein sreundliches Wunder der entgegenkommenden Heimat, euch deut sche Schwestern! Wißt ihr noch von dem jauchzenden Helmeschwenken überall, wo ihr auf den Straßen ns begegnet? Von dem Tücherwinken und dem Lachen, wo mit ihr uns den Willkomm botet? Und wenn ihr es auch vergessen habt, wir, trogen's noch in uns wie den verlorenen Sonnenstrahl eines vorzeitigen Früh lingStages. Es kam ein Jahr neuer Kampfe. Nichts von der Unaufhaltsamkeit des Vordringens im Osten. Wir lagen im Schnee und Regen der Vogesen. wir ran gen vier Wochen lang um Verdun; käst liche, heiße Sommermonate, über die nur ab und zu die Schauer des Kriegs flo gen, sahen wir hinüber zu den Reben hängen von Reims. Wir haben Flan dein gegrüßt mit feinen geraden Alleen himmelhoher Pappeln und den weiten Soldatenfriedhöfen voll langer, langer Reihen weißer Gräberkreuze. Und dann kamen wir an die Somme. Einmal. Zweimal. Ist das der Krieg? so fragen wir. Und das von Granaten tief durch pflügte Land, diese Schlammgräben und mit Wasser gefüllten Trichter, in denen wir tagelang lagen, daS unaufhörliche, kaum an und abschwellende Dröhnen in der Luft, die Brutalität dieses wehr losen Sterben! so vieler, das brüllende Ringen Wann an Mann, daS Zusam menkrampfen aller Willenskraft, um aushalten zu können, und dabei doch das heimliche: Wie lange noch? das alles antwortete immer wieder: Ja, das ist der Krieg! Hier kam die Stunde. Etwas wie ein starker elektrischer Schlag, der den Kör per durchzittert und ihn hinwirst. Ein Schmerz, als wenn die Knochen ausein ander gesprengt würden, nd da fließt auch Blut. Verwundet. Das Nächste bleibt etwas im Däm mer: Zurücktranspoit. Ein etwas dum pfer Raum, in dem ein Talglicht fwckert und fchmutziggelbe Reflkie streut. Auf Strohsäcken unkenntliche Gestalten. Stöhnen in allen Ecken. Man legt auch mich dahin. Noch ein paar andre wer den aebracht. Tann kommt d?r Arzt. Ich höre Murmeln, Worte, versteh aber nichts. Man verbindet mich und spritzt mir etwas unter die jsuit gj fein i falle ich in einen liefen troumlosen Schlaf . . . Etwas lichter ist es um die nächsten Tage. Auf einer Bahre im Auto. Im Feldlazarett. Wieder eine lange, lange Fahrt. Ueber allem liegt Rastlosigkeit, Hast. Kommen und wieder gehen. In einer großen Halle sammeln sich schlich lich die Eindrücke. Kahle Wände, zer brochene Fenster, die man mit Holz ver fetzt hat. Bett an Bett. Hundert, zwei hundert? Ich kann sie nicht zählen, aber es sind ihrer sehr viele. Auf eines legt man mich. Und nun ist ein fortwäh rendcs Zu und Abtragen. Wo sie her kommen, wohin sie geschafft werden, weiß ich nicht. Der ganze Jammer des Kriegs strömt hier durch diese Sammcl und Verteilungöftelle. Aber es weht hier auch der erste Hauch heilender Güte. Wir sahen euch, Schwe stcrn, seit jenem Wilnaer Einzugstag noch oft draußen in den Etappenstädtcn des Westens, rnd es war immer Fröh lichkeit zwischen uns. ' Hier nun zum er stcn Male kommt ihr im Ernst des Krieg als Hclserinnen zu uns. Ihr geht von Bett zu Bett, bringt eine Erquick ung. rückt ein Kissen zurecht, erneuert einen Verband, füttert dort den Käme rgden, dem beide Hände zerschossen sind, ihr habt für jeden ein Wort, eine Frage, ein Lachen, und wenn ihr weitcrschrcitet. dann wenden sich die Köpfe, und müde, fiebernde Augen fchauen euch nach, und es zuckt ein leichter Glanz in ihnen aus. Sieben Stunden lag ich hier. Ohne Unterbrechung wurden Verwundete hin ausgetragen, und noch blieb der Saal voll, denn ohne Unterbrechung wurde auch immer wieder Neuangekommene hereingebracht. Am Abend endlich kam auch ich an die Reihe. Man fuhr mich ins Lazarett, und da lieg ich nun seit ein Paar Monaten. Ich habe von den ersten Tagen dort nur ine Erinnerung: Ruhe, wohltuende, lang, lang entwöhnte Ruhe. Was an Schmerzen mit dabei war und an heißen Ficbernächtcn, verblaßt mit jeder neuen Ißoch. mehr. Denn diese Wochen, obwohl es All tagswochen sind, ohne Höhepunkte und ohne Tiefen und von sast odem Gleichmaß, bekamen Farbe und heim lichen Rhythmus durch die lichte Heiter seit eures Tuns, ihr Schwestern. Viel leicht tut ihr nicht mehr, als euch selbst gewählte Pflicht ist. Vielleicht würde ein von außen Hereinschauender nur den geregelten Gang eines strengen Dienstes sehen. Er würde auch eure Müdigkeit und die Schatten vm eure Lider gewah ren nach Tagen, die da! Maß eurer Kraft überstiegen. Und wir wissen, sie kamen oft. Aber wir fehen das olles nicht. Wir sehen euch und das Werk eurer gütigen Hände mit den Bugen der Sehnsucht, mit Auezen, die in den Nacht wachen draußen, dreißig Meter vom Feind, und i dem großen Sterben heiß und hungrig geworden sind nach einem Schimmer von Freude und Schönheit, nach leiser, ferner Zärtlichkeit. Wir füh lcn nur, daß eure Sorge für uns denkt und handelt, daß ihr jeden Wunsch und jede Unbequemlichkeit und jede mögliche Erleickitsruna voisuslibt. kr streitet ourco unire Zimmer uno .aie mir u lern inncrm Leuchten. Ihr kennt keine f Ungeduld und ihr habt Zeit und Worte für uns. Auch wenn drängende Arbeit auf euch wartet. Ich weiß, ihr habt für euern Pflege rinncnberuf viel lernen müssen, und der Staat hat euch, ehe er euch zu uns in die Lazarette schickte, ein umständliches Examen auferlegt, das ihr pochenden Herzens wie nur je eine Prüfung be standet. Und ich weiß auch, daß unsre Wunden nicht so gut heilen würden, wenn ihr sie nicht mit wissender, ge übtcr Hand pflegtet. Aber daS Beste, was ihr uns gebt, den Hauch der Frische für unsre ein wenig hart und spröde ge wordene Seele, das hat euch niemand lehren können, und danach hat euch auch kein prüfender Geheimrat gefragt. Denn dos schenkt ihr mit der gebefrohen Kraft euers Gemüts, Es sind nicht Worte, wie wir für dieses letzte keine Worte zu euch finden. Es ist ein Klang, der um euer Tun schwingt, aber nun unsre Oh ren hören ihn, und wollten wir mit dür ren Sätzen davon zu euch reden., er würde zerfließen. Erinnern Sie sich noch jenes Kamera den, Schwester Annemarie, dem ein Ge . schoß den Sehnerv zerstört hatte? Er lag immer stumm und regungslos in seinem Bctt. Ganz feiten, daß ich ihn sprechen hörte. Alle Teilnahmefähigkeit und aller Lebenswille schien in der Nacht seiner erloschenen Augen ertrunken 'zu sein. Aber manchmal sah ich ihn lä chcln, und es war dann, als ob ein newJ Licht unter der Binde um seine Augen hervorbrechen wollte. Das geschah, wenn er Ihre Stimme hörte, diese Stimme in der strahlenden Klangfärbung eines ganz rein schwingenden Keigentones, gleichbiel ob Sie nun hier bei uns oder draußen auf dem Gang sprachen, oder ob Sie. wie Sie es so ost taten, ein Lied fan gen . . . Und irgendwie ist so in unZ allen das Freuen und Lachen wieder er, wacht und das drängende Leben. Irgendwann kommt ober ja dann auch einmal die Stunde, in der wir. ein we nig unsicher noch und stützbedürftig, oder vielleicht auch i voller, alter Kraft die Arme ausbreitend nach der geliebten rm l L. . r- t .. - zum na teuauen uno iuns, uver eure Schwelle hinausschniten werden. Wir werden euch nie wiedersehen. Wir weiden euch die. Hand zum Abschied rei . chea und weiden euch danlen. Aber wir werden diesen Tank niemals zu Ende ' fvrechen können, denn einen leuchtenden Funken eurer schenkenden Liebe trage wir mit hinaus. Nnverlüschbar. Suchst du das Wissen der Menschheit zu mehren. Ewige mit irdischem Wort zu erklären. Strebst du begeistert zum Urquell deö Schönen, , Sei es im Bilde, sei eö in Tönen, " Lösest die Seele du in Gesänge Fürchte den Lobspruch der Menge! Wenn ihr Klatschen dir Beifall kündigk, Hast du an deinem Altare gefündizt," , ; i - , . , i . . ' AVjW -sf-n