Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 01, 1917, Image 7

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Schvarzliragen. f
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Bon bet deutsche Artillerie an der französischen Front.
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Der Flieger aus Kklien.
von j)a,il Schweder.
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Großes Hauptqariicr,
Ende Dezember.
Die schwc Sangrofjr-Slanone stand
dicht (nutet txn letzte Häusern dcS Tors
r fcs in einem großen Obstgarten. Die
' fntmmm SHäiime boten einigen l?diutz
egen die Eicht. Die Kanoniere hatten
das Ihrige getan, um diesen Schuh nach
allen Regeln der Dkchnigtfiinft zu ver
stärken, sie waren gewaltig stolz auf ihr
Werk. Ein Doppelposten sorgte Tag unjb
Nacht dafür, daß kein Unberufener den
lxiligen Umkreis von VA) Metern über
schritt. Eclbst die Herren vom Stäbe
der Armeegruppe hielten sich in achtungö
voller Entfernung und taten so, als wäre
an dem Koloß schier gar nichts Bcson
Jäheres z "sehen. Der lange Vienrnd
zwanziger war das Geheimnis des Dar
fcs. Wie alle richtigen Geheimnisse erst
im Dunkel erwachen und ihr wahre Lc?
bcn enthüllen, so geschah es auch hier.
TaS Langrohr hatte mehr Nachtu als
Tagesdienst. 211 es zum erstenmal auf
brüllte, wackelten sämtliche Häuser mit
' samt der alten Kirche. Dachziegel M
leiten herab, und von den alten Hütten
Italic dem Geschük kob der Luftdruck die
ganzen Dachet ad und wars sie ttacycno
zu !Loden. Es dauerte nicht so sehr
lang?, da tueldete sich der Engländer zu,
Wort. Ls.it ein paar schweren Logen
suchte er die Umgegend heim, aber die
grofze Kanone fand er nicht. Der Top
pelpostcn verschmähte es durchaus, den
. Unterstand aufsuchen. Die beiden 5Ta
nonicre zählten triumphierend jeden
: Volltreffer" bei F.indes in Wiesfund
Feld, oder im toten Torfe.
' Weilhin über das Gelände verstreut
' und gegen die Front vorgeschoben ar
bcitcten unsere schweren und leichten
Batterien. Man horte sie. aber man
sah sie nicht. Sie steckten irgendwo zur
Rechten und zur Linken in der Erde, sie
lagen geduckt und gleichsam sprungbereit.
Ei'nzelnc BeschlSempsängcr und Lei
iuugspatronillen bewegten si in den
Feldern, tauchten auf, verschwanden,
überquerten einen Hügel, eine Mulde,
und waren wieder fort, als hätte die
Erde sie ingeschluckt.
Es dauerte eine Weile, bis ich in dem
ausgestorbenen Nampsgelände den Ab
fchnittZkommüiideur der Artillerie fand.
Er war in bester Laune, denn die Garde
Tidiswn hatte eben erst einen großen
ehrenvollen Kampftag hinter sich, Nun
folgte die Anerkennung: erst der Heeres
bericht; dann der persönliche Tank des
' Divisionssührers an seine Artillerie. Das
Sperrfeuer hatte vorzüglich gearbeitet,
die Linie war, wie seit Wochen schon,
uuverrllckt erhalten. Die Engländer,
durch ihren Erfolg an der Ancre am 13.
lind 14. November zu neueil Vorstösten
auch jzegen die Mitte deZ nördlichen
Commcbogens ermutigt, hatten sich bin-
' ti Köpfe geholt. Die Batterien des
Majors halsen an diesem heißen Tage
n die 15,000 Schuß abgegeben.
,. (in sck,n,r, Mmere rit Ina liinter
htn Sckwarikkaaen bet Garde. Elf
Wochen standen sie ununterbrochen im
Kampf, zumeist südlich ber Somme.
- Dann gab es eine kurze Ruhepause von
zwei bis drei Wochen. Und danach gings
wieder hi, Tag und Nacht. Die Frern
zofcn schössen mit Vorliebe Brand- und
Gasgranaten auf die Battcriestelllingen,
sobald er sie lzerans hatte. Alle Augen
blicke brannten ein paar Geschütz: an,
die Munitionttörbe singen Feuer, die
Munition selber war dauernd in Brand
gefahr. Die Leute schaufelten Erde
drauf, erstickten mit ihren Sachen die
Flammen.' Mitten in die Arbeit planten
die Gasgranaten in ganzen Lagen. Mit
Maslui' wurde gearbeitet, an den Ge
fchiihcn, an den verschütteten Stellungen
!id Unterständen, mit den Gasmasken
vor dem Gesicht sanken die Kanoniere
tödlich ermattet in den Schlaf. Sie wa
ren Äackzt für Nacht vergast. Anstatt
der Gcfechtstärke von 30 Hieran hatte
manche Batterie zeiikocilig nur noch sie
seil oder acht Leute, Sie hatten kaum
zum Nötigsten die Zeit, zum Essen und
Trinken und Schlascn, ruckweise, in kur
zen Pausen. Manch einer lief herum in
langen Haaren, weil er monatelang keine
Muhe fürs Schermesscr fand. Einer
hatte an der Uniform nur noch einen
Knopf. Binnen zehn Wochen halte er
na neuer Wäsche ein einziges Paar
Strümpfe angezogen. Schwarzkragen
der Garde olle Propertät des Fric
den! geht zum Teufel in solchem Kampf.
Was tut! Hauptsache ist und bleibt,
daß die Geschütz: ihr Machtwort fpre
chen, daß der Feind sich erschöpft und
cm Durchbruch verzweifelt. Danach ist
?,eit für frische Hemden und neue
Ki'.öpse.
Ich machte mich ans den Weg zu den
Abteilungen. Der Führer war zum Be
obachter vorgegangen, der Gi0 Meter
hinter dem vordersten Graben in irgend
. einem Eedloche auf dem Lauche lag und
Schllßkorikklur ab. .Es sollte eine neue
bessere Vobachtimg!ell: eingerichtet
! nerden. Der Adjutant fafz in einem
dumpfen Keller am Telephon, er sprach
fält ununterbrochen. Vor ihm stand ein
hkbai , einaelezter Tisch mit echte
BronzkSetchlaaen, Cents Seize. Ein traf
i:r ttranatsplitier safz in der Platte.
tn paar alte Stiche lünaen an der rohen
. .:gklmo,in. Die blecherne Azetylen
lumpe zischte leise.
Der Haupimann kam die Treppe her
'unter, er war outer Ding'. Die tiesic
Neebachlung rar aesmixii und eilige
richtet; Vif' Batterien hatt,,, Munition
zur Genüge dokb'wmmea. Unsere schwe
ren und leicht, Munilionolonnen sah
ren lii m den Batteriest.llui'a.n tut.
Wieviele Wagen mussten den Mg kna
.-n, um ollna die VSft ttefchosse für
ten einen Kampftag di.fi s einen Heute
.,'!,? ,,!!!, z k?kk.-'!'.!schasttn? Ein BZil
itionmogen bringt den Fetda-schütze
cl?a !! Schuß fi-iin. Eine sahrenke
Hclfni kann sich nicht tetrfr8n, wenn
Bit feindlichen LaZ'.n n:cderlrsck,kn. Sie
niufz durch, im Galopp, bei Nacht und
Nebel. , Und zurück und wieder bor,
wenn'! nötig ist;- auch bei Tage. Ja,
6,000 Granaten und Schrapnells, bis
wollen geschassiscin!
Herr Hauptmann," der Adjutant
macht Platz daS Regiment wünscht
Herrn Hauptmann selber . . ."
Der steht schon am Hörer und lauscht.
Das vergnügte' Lächeln verschwindet.
Wie? Nach Rusiland? Heute' Abend
schon? Naja, die Aussichten. Aber un
ser Regiment, Herr Major? Ucbri
gens : die neue Äcobachtungsstclle ist nun
so weit., Sie liegt . . ." Und er ist wie
der ganz im Dienst an der Somme und
hat für ein paar Minuten vergessen, daß
er in wenigen Stunden mit Sack und
Pack die Reise nach dem Osten antreten
wird.
Danach fällt es ihm wieder ein. Nach
deutlich schaut er in die Lust. Da darf
inan wohl gratulieren, Herr Haupt
mann?" Wie man's nimmt," sagt er.
Ich bin vorläufig nicht sehr erbaut
darüber. Mit lauter fremden Leuten in
einem neuen Korp.L!, Und hier, mein
altes Regiment, wann kriege ich da wie
der zu sehen?"
Er ist einer der wenigen aktiven Ossi
ziere des Rcgtniens, der älteste Hanpt
mann; mein bester Abteilungsführer, ich
werde ihn leider hergeben müssen," hatte
der Mcor gesagt. Jetzt fiel mir es ein.
Weiter geht meine Wanderung. Dnrch
Straßen voll Schutt, über Wiese und
Feld, über Trichter nd Blindgänger
hinweg. , Ein vergessenes Schild am
Wege: Das Betreten dieses Feldes ist
verboten! Der Ortskommandant." Das
war einmal. Schwere Kolonnen haben
sich ihre Wege durch das einstige Hafer
fcld gebahnt. ,
In der Befehlsstelle der Abteilung?.
führer, Hauplmann S. Er ist im bür
gerlichen Leben einer unserer bekanntesten
Berleger für Jugendschristen. Das alles
liegt jetzt sehr weit hinter uns. Er sagt:
Man wird bewegt, man gehört gar nicht
mehr sich selber. Man denkt in Enifer
nnngcn, Richtungen, Schußziffern." Am
tollsten war es Anfang September. Da
brach die Abteilung von B. südlich der
Somme auf, ganz, rasch, und stand am
andern Tage spät abends im Norden auf
ofseuer Straße feuerbereit. Ein Unter
offizier schreit in die Dunkelheit hinein:
Ist die . . . Abteilung der . . . Garde
Fcld -Artillerie da." Ja. wo ist die Siel
lung? Die ist hier: ein Schild am Wege.
DaS war alles: Da fuhren die Batterien
auf und schössen auf offener Straße zu
den Franzosen nach Bouchavesncö hin
über. Tann erst, als die ihren Segen
weg hatten und sich duckten, kam die
Stellung dran. Die Kanoniere und Fah
rcr arbeiteten, daß die Fetzen flogen. Wer
konnte an Schlaf denken in dieser Zeit!
Es dauerte gar nicht lang, da brauchten
sie lein Schild für ihre Stellung mehr.
Der Leutnant von der Fußartillcric
fling gradcswegs durch da Offiziers
Eaf und fetzte sich an einen Tisch dicht
neben das Büffett. Es war noch früh
am Tage, aber der LeNtnant sah aus.
als vb es für ihn ziemlich spät in der
Nacht sei. Ein LchmschniU von rottn
derbarcr Vollendung umkleidete ihn.
Stiefel, Reithosen, UmHang, ..alles
war mit brauner Erde innig vermählt.
Die Spritzer zogen sich in breiter Front
über den Rücken hinauf bis zur Mühe.
Den Leutnant störte das weiter nicht.
Er wusch sich die Hände und begann,
unter den talcrgroßen Kuchen und Küch
lein auf der Platte gewaltig auf.zuräu
men. DaS französische Kriegsgcbäck ist
iin allgemeinen nur noch dekorativ ge
kiicßbar. Dieser unverdorbene Ge
schmack der Front aber genoß es sozu
sagen mit Haut und Haaren.
Kein Wunder, wenn man nach mehr
als fünf Monaten, dauernd in Stellung
zwischen Somme und Ancre, abgelöst
worden ist und die Aussicht auf sanftere
Krieastaae verführerisch nahe winken
ficht."
Er war die ganze Nacht geritten, der
Fußer" aus Bayern. Hatte gestern die
Stellung übergeben, die neuen Batterien
eingeloiesen und war noch ganz erfüllt
von Verwunderung über einen englischen
Tresser, der eigentlich doch kein Treffer
war: er hatte unsere schwere Haubitze
beinab erwischt, lag rechts unmittelbar
vor der Mündung, und schleuderte das
Geschütz zwanzig Meter weit durch die
Lusi. Aber nicht nach links, sondern
nach rechts! Ja, was war denn jetzt das
für ein närrischer Hnpser? Der Leut,
nant schüttelte verwundert den Kopf, be
stellte den zweiten Kaffee, dazu Butter
und Brot. Die Küchlein, meinte er, hiel
ten bloß auf.
Also der Trichter dieser Granate maß
vier Meter in die Tieft. Demnach min
bestens ein Achtundzwanziger. Die Eng
länder schießen viele schwere Kaliber mit
Berzögernng". Man hört sie kaum, sie
bohre,' sich in den Grund, machen eine
riesige Fontäne mit weißem Rauch und
sind darauf berechnet. Unterstände zu
verschütten und einzudrücken. Das ge
schah auch dem Unterstand seiner Bat
terie. Der Leutnant öffnete den Sauer
sioffballon und buddel! sich mit seinen
Leuten wieder ans Licht. Die Kanoniere
sagten dann, beim Einschlag sei ein
Feuerstrahl durch sämtliche Batterie
Unterstände gegangen. Es war aber nur
der Luftdruck, der die Augen im TunZ.l
durch das stockende Blut betrog.
Die schwere Haubitzbattcrie hatte erst
in PozireZ oestautxn, dann giiig sie ge
pen Puisteuse zurück. Nur zwei Ge
schütze von drii vineit mußte sie auöwech
skl,i, bevor drr Noveiiibersturnt an Ixi
Allste bigami, Tann wurden allcrdings
noch drei nnl'iauäbar, den einzelne
Rohre hatten dr.i- bis vieryundert Schuß
s.s,wers!er Ladneig am 13. t,nd 14. No
veniber bergebe nnisten. Der Leutnant
In;? als BecchakNer fern, tausend Meter
hinter dem vordersi' Gr!'N. Sein
Leitung vcrfazle bald. An, 13. früh, tto
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Di:s?M.rß
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Mit jedem neuen Tage taucht die liebe
Sonne früher über die Erdoberfläche
empor, weilt länger auf den Fluren mit
ihrem goldenen Lichte. Schon recken an
den südlichen Böschungen die zarten, jirn
gen Blätichen unter du Schutze der vor
jährigen dürren Stengel ihre frischen
Triebe dem jungen Lichte, dem neuen
Leben entgegen. Noch ist es aber sonst
winterlich tatt und öde, die Knospen der
Laubhölzer schlummern noch, nur an den
Ahornartcn zeigt sich im kahlen Gezweig
ein rötlicher Schimmer, die ersten Blüten
des fungen Lenzes.
Zu dieser Zeit, oft schon zu Mitte
März, wenn kaum die Eisdecke von den
Teichen geschmolzen ist, tönt ans den
Sümpfen und Marschen das laute Psei
fcn der "i;irin pecpi-r" (llyla
r'u-kfrinjti). Cä sind winzig kleine
Baiimfröschchcn, nicht länger als einen
Zoll, deren Männchen ihre laute, durch
dringende' Stimme, die fast z laut für
die kleinen, Wesen ist, in die sich vcrjiin
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gende Welt hiuaussthmettern. Die brau
ncn, an sich un sehe in baren Gesellen, mit
ihrer X-sörmigcn Zeichnung auf dem
Rücken, sitzen in den Grasstauden, die
im flachen Wasser stehen. Mächtig dehnt
sich beim Schreien die dunkle Kchlhaut
der Männchen gleich einem ungeheuren
Kröpfe vor, mit Luft gesüllt, bis zum
Zerrcißcil angespannt, erreicht die Bor
Wölbung fast die halbe Körpergröße des
Tieres, und Wenn die schrillen Pfeiftöne
ausgcsioßen Werden, zuckt der ganze Äör
per des kleinen Tieres konvulsivisch.
Durch den ganzen April hindurch, bei
Tage mehr vereinzelt, mit 'Beginn der
Dunkelheit im Chorus, erschallt ibr Pf,
fen im schönen Frühlinaswetter. Da
aber Ixi uns der holde Lenz nicht im
Rausche, nimt in glänzenden Farben
kommt, er vielmehr bedächtig nordwärts
wandert, auch auf seiner Wanderschaft
oft Rast macht, auch wohl wieder ein
gutes Sjück umkehrt, sodaß dem schönen
Wetter Schnee und Kälte folgt, wird der
Frublingsfang der Pipcr" oft aus Tage
unterbrochen; im Mai hört er dann ganz
auf. Jetzt sind es die gewöhnlichen Krö
ten, deren zwitscheritdes Pfeifen an
Stelle des Konzertes der Pipcr" tritt,
und die warmen Mainächte sind, in der
ersten Hälfte des Monats von ihrem Ge
schrei erfüllt. Etwas später gesellt sich
zu di'fem die Boßnote des grünen Frv
sches. der oft mit dem Ochscnfrofch der
wechselt wird. Es hat j.ede einzelne
Frosthart seine eigene, besondere Stim
me, geradeso wie cö bei den Böge! ist,
und wer in der Fr!illingszeit an Mar
schen und Tümpeln borübergeht, ein ofse
ncö Ohr für die Stimmen der Natur
hat, der kann aus dem Chorus, der aus
den Sümpfen als Jrühlingssang"
schallt, olle unsere heimischen Frosch
lurche erkennen. Besonders an warmen
Maiabenden kann man unschwer von
unseren neun verschiedenen Frosch- und
Krötcnarten fünf auf jeden Fall aus
die Engländer wie gewöhnlich um 7 Uhr
zu trommeln begannen, flickten feine Te
lcphonisten die Strippe achtzehn Mal auf
einem einzigen Gang. Tann konnte er
sprechen, zwei Minuten lang und aber
rnlö Schluß. Die Brieftauben brachten
die erste Nachricht vom Angriff nach hin
ten. Mit drei Kranken und einem gesunden
Geschütz zieht die Hembitzbatterie nun ob.
Wohin' Dem Leutnant ist's einerlei.
Bor Jechr und Tag bat er als Fühitrich
bei den C.stnrtib.rn iliilgefvchte. tml
leicht a.ht i j,ht nach Rumänien. Je
mehr Fronten einer kennen lrnt, d,sto
besser. Die F;ißer sitzen ohnedies immer
lange aus einem Fleck fest. Boin 11.
Juni ab bis Miüe November hirmcrzn,
an ber Somme da 5 langt zu,
Traufen führt d'r Bursche die g,-sot
teilen Pferde H.ran. D.r Leutnant te
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Eine Schilderung des Frühlingslebens
von Dr. E. vade.
einem Tümpel ihren Gesang erschallen
hören.
Fast zn gleicher Zeit mit dem grünen
Wasscrfrosch stellt sich der braune,
schwarz gefleckte Lcopardfrosch slü.nn
jüpif-ns) ein. Im niederen Baß singt
er sein Liebcslied, wobei ihm an jeder
Schulter eine Schallblase erscheint. Das
Tier ist in den Salzmarschcn ziemlich
gemein und hänfiq.
Wenn der März schon außergewöhn
(ich warme Tage bringt, ascheint der
Waldfrosch in den Tümpeln von Forst
ländereicn. Seine Stimme ist ein hac
tes. scharfes Gaab", und wen' die
Männchen im Chorus singen, hört es sich
an wie das Kluckcn einer Herde von En
ten. Lange hält sich der Waldfrosch im
Wasser nicht auf, er sucht nach dem Ab
laichen bald wieder seine Jagdgebiete im
Walde auf.
Nach einem heftigen Ncgenfall im
April oder iin Mai fucht die selten ge
sehen: Grabfußkröie (apluopus hol
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iirwlä) das Wasser auf, u,td solange
diese sich hier aushält, macht sie sich durch
ihr lautes Wesen bemerkbar, sodaß sie
gar nicht überhört werden kann. Ihre
Stimme gleicht etwas der b'i gemeinen
Kröte, ist jedoch lauter. AV'r wie dec
Waldfrofch hält anet) sie sich nicht lange
im Wasser auf, fondern kehrt bald zu
ihrer nächtlichen Lebensweise an Land
zurück.
Im Mai und Juni erscheint dann der
wechselsarbige Laubfrofch, bei uns als
"(ray Irre Toad" bezeichnet, in den
Teichen und Tinnp.Iii. Seine Stimme
ist bekannt, erschallt sie doch im Sommer,
bevor Regen einsetzt, überall aus dem
Laub der Bäume und wird das Tier
doch so käufig als Wcttervcriündcr" in
Glaögefeißen gehalten. Fast zu gleicher
Zeit, oft schon in den ersten Tagen des
Mai, sucht auch der "Cricket Fro"
(Aori trryllus crcpitnris) da Wasser
aus. In ihm haben wir die kleinste uu
serer Jroscharten vor uns, er ist noch
kleiner als der Spring peeper". Aber
trotz feiner Winzigkeit ist das Tierchen
mit einer äußerst lauten, scharfen
Stimme begabt, von der es nach allen Re
geln einen ausgicbiaen Gebrauch macht,
vorwiegend aber während der Laichzeit
im Mai. Dieser Schrei erinnert, wie
der Name des Tierchens schon sagt, an
die Töne der Grill, n, die im Sommer
ihre lauten Geigctttöne auf den Wiesen
erschallen lassen. Niedere, schnarchende
Töne gibt der 'Tiekprel Fropr" (Karrn
jiftlur-trif) ZU dem Jriihlingssang der
Frösche. Er wird häufig mit dem Leo
pardenfrosch deriocchselk, zeigt Bei keine
so regelmäßige, viereckige schwarze Flek
kenzeichnung auf braunem Grunde, wie
dieser, noch leichter ist er dagegen vom
Lcopardenfrosch durch seine gelbe Farbe
an der Unterseite, die besonders an den
Hinterbeinen scharf lxroortritt, zu unter
scheiden. Weniger häufig wird man heute in
meistert mühelos das letzte Butterbrot,
zahlt, schüttelt mit der Hand und geht;
schlank, jung und frisch als sei er eben
iifgewackt. Er schwingt sich auf den
Gaul und trabt stolz von dannen. Hin
ans in die Iveite Welt. Irgendwo von
neuem hinein in den Krieg. Ganz Mit
teleuropa' ligt bor ihm. Bor zweiein
balv Jahren drückte er noch bic Schul
bank in silier kleinen fränkischen Batet
d,. n
Tie !I!iisepsIanzugci im Balkan,
n.iinkiitlich in d.n Niederungen von Se
linino nd Katlovei bis nach Pkilippopel
hin, liefern de,s in der ganzen W;'t be
rühmte Rokenrl. Besonders eine Gett
tung Rosen wird in diesen sessclariigm.
von würziger Verglust bestrichenen Ehe
nen am Bulkan aez:gen, die Hoa cen-
1 : ,
. X-NM.
tm
.'xfr''jw.r.i:
unserer Frösche.
der Umgegend von New Fort schon den
Ochsenfrosch hören, der den tiefsten Baß
in das Froschkonzert bringt. Beschreiben
und schildern läßt sich die tiefe, grun
zendc. brummende Stimniäußcrung die
fes Ricscnfrosches nicht. Wer sie zum
ersten Male hört, bleibt unwillkürlich
stehen und lauscht dieser so eigenartigen
Lautäußerung, er möchte sie einem Lö
wen zuschreiben, aber dafür ist sie denn
doch nicht stark genug, obgleich sie mit
der tiefen, rollenden, knurrenden Stimme
des Königs der Tiere eine unverkennbare
Ähnlichkeit hat. Einigermaßen läßt sie
sich eventuell nachahmen, wenn man über
die Saite einer Baßgeige mit der halben
Länge des Bogens streicht und diese Note
vier bis sechsmal wiederholt.
Für einen Frosch zeigt der ausge
wachsene Ochscnfrofch eine riesige Grösje.
Ein solches Tier mißt 14'2 Zoll von der
Schnauzcnspitze bis zum Ende der aus
gestreckten Hinterbeine und Zoll an
Länge in sitzender Stellung. Das Ge-
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gJoPH l. i,
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wicht eines solchen Riesen beträgt etwa
ein Pfund.
Ueber Sommer findet man das Tier
an feinen Wohnplätzcn, an dicht mit
Buschwerk überschatteten Gewässern, in
der Mittagsstunde behaglich im Sonnen-,
schein, sitzend. Geistig ist der Ochsen
srosch aber lange nicht so regsam, wie
die kleineren Frostharten und wird daher
leicht die Beute eines Fängers. Mit
dem grünen Teichfrosche (Ra,a clami
tans), wird er oft verwechselt, indem letz
tcrer als junger Ochscnfrofch angespro
chen wird. Et unterscheidet sich von die
sem aber auf den ersten Blick, indem der
Ochsenfrosch an den Seiten seines Kör
pers keine Längsfalten besitzt.
Die Frösche find die plumpst.n, aber
trotzdem die beweglichsten und munter
sicn Vertreter der ganzen Amphibien
klaffe. Sie schwimmen und tauchen vor
trefflich, auf dem Lande führen sie weite
Sätze und Sprünge atis und einige turn
mcln sich sogar iin Laubwerk der Bäume.
In ihrer Jugend sind sie ausgesprochene
Wassertiere, später jedoch, wenn sie ihre
Verwandlung durchgemacht haben, strei
fen sie in Wiesen, Wäldern und auf Fel
dcrn umher, oder führen, wie die Kröten,
in Erdlöchern ein verborgenes, einsames
Räubcrlebcn, denn gefräßige Raubtiere
sind sie alle, aber giftig sind sie nicht.
Die Lebensweise ist bei ollen mehr
oder weniger dieselbe. Sie führen ein
miintercs, heiteres Frühlings- und Som
merlebcn, mit viel Lärm und vielem Be
Hagen, ein ihnen minder gefallendes
Herbsttrciben und dann einen monate
langen Winterschlaf, tief unten im
Schlamme der gefrierenden Gewässer,
während die Kröten in Erdlöchcrn oder
sonstigen Schlupfwinkeln den Winter
verschlafen. Erst die Friihlingsonne
weckt alle die verborgenen Schläfer wie
der zu neuem Leben und mit lautem Ge
schrei stimmen sie dann ihrerseits ein in
den Frühliiigssurig, der dnrch die sich
verjüngende Natur dahin zieht.
tisolia provenciali, mit ihren blaß
roten und sehr Wohlriechenden Blüten.
Der chemischen Analyse zufolge sollen
ihre Blätter ölige, feiiartige Bestand
teile, Galläpselsäure, Kalk, Gerbstoff und
Eisenoryd enthalten. Die Rose von nicht
sehr hohem aber kräftigem und buschigem
Wuchs liefert in dem bezeichneten Bal
kangediet luilnniet ein JaheeserzeugniZ
von etwa sjiWO Pfund Rvskitessrnz.
Hand in Hand mit der Produktion der
Effknz g.ht die d.s Roseniuaffeis, das
als Schönheit- und Heilmittel wie als
nollv.ndiaes Hils-mitlel zur Bereitung
gewisser Spiritnoftn sehr beliebt ist. Ein
Hauptaussuhrplatz für die Essenz wie
siir das Rosenwasser ist .das bulgarische
Kasanlik, Bon dort gebt das teure Ro
senöl und dets im Preise niedrigcre Ro
skiiwaiser nach Konstantinopel und als
dann in die weite Ztilt hinaus.
Merkwürdige Menfchenschicksale enl
hüllt uns der Weltkrieg. In Smyrna
wars. D sahen eines Abend! der er
folgreiche Dardancllenflieger und Ritter
des Pour le m6rite", Hauptmann Bud
decke, und in paar andere deutsch'türki
fchc Flieger, die da unten inzwischen mit
Schneid die englischen Flieger von der
Insel Keusten vertrieben haben.
Ja dieser kleinen , Flicgergcscllfchaft
war auch einer, den sie den Flieger auf
Aktien" getauft haben, und auf den wir
Zn seiner Eigenart mit Recht stolz fein
dürften. Der biedere Holsteincr, den ich
meine, war in seiner Jugend denn er
ist heute einer der ältesten Flieger an der
Front ein Hörer der Technischen
Hochschule in Charlottenburg bei fcer
Iin. Allein, wenn der- Sonntag kam.
zog es ihn unwiderstehlich hinaus auf
die damals neu entstehenden Flugplätze,
und voll Bewunderung und Neid ver
folgte er die ersten lühnen Flüge der
deutschen Luftpioniere. Bei der Rück
kehr von einem Ferienaufenthalt in fei
er Vaterstadt Jtzehoe besuchte er auch
einen Schauflug des bekannten Neferen
dars Caspar aus Kassel auf dem Ham
burger Flugplatz und meldete sich darauf
kt.cz entschlossen bei bicsem als Fug
schiiler. Jedoch damals bstcte das'
noch ein Lehrgeld von 3500 Mark, und
alS der junge X. mit dieser Forderung
vor seinen gestrengen Batcr trat, warf
ihn dieser kurzerhand zum, Tempel hin
aus.
In feiner Not sandte sich 1. an fei
nen ehemaligen Lehrmeister einen
biederen holsteinischen Schlosser und
eines Tages lieh ihn dieser in die Hei
mat kommen und führte ihn in eine
Wirtschaft neben seines Täters Haus,
wo zwanzig vermögende Gutsbesitzer zu
sammensaßen. Sie ließen sich feine
Pläne vortragen, und da er ihnen mit
seiner Zuversicht und seinem frischen
Wagemut gefiel, so griffen sie allesamt
in ihre Taschen und übergaben :im ein
jeder 200 M: Mit diesen 4000 M. nun
lernte 3t. bei Caspar fliegen, während
feine Eltern ihn noch immer auf der
Hochschule wähnten. Die Sache wäre
auch wohl weiterhin gut gegangen, wenn
nicht 3E. bei der zweiten Pilotcnprüfung
abgestürzt wäre und sich dabei beide
Beine und den Unterkiefer gebrochen
hätte. Denn inzwischen nahte die Zeit
des Ezamens heran und die Doktoren im
Eppendorfcr Krankenhause richteten noch
immer an dem Elfenbeinkicfcr herum,
den 3. seit dieser Zeit trägt. Also tele
graphicrte der unglückliche Flieger, um
daheim auch jetzt noch nichts merken zu
lassen, um feinen schwarzen Ezamenan
zug und ließ in angemessener Frist eine
zweite Depesche abgehen, nach der er
durchgefallen war.
Nun war der Bater natürlich damit
einverstanden, daß X. sich selbst eine
Beruf wählte. Doch bekam er einen Ilei
Wie das französische
Hlolk vemichiet wird.
Gelegenilich eincS medizinische Kon
Dresses in Lausanne äußerte sich der Ge
neralarzt Dr. Couraye über die Bolks
Vernichtung in Frankreich in ziemlich hef
tiger Weise uud griff bei dieser Gelegen
heit sehr scharf die französischen Militär
behörden an, die ohne Rücksicht, nur um
die nötige Rekrutenzahl aufzubringen,
das französische Bolk der vollständigen
Vernichtung entgegentreiben. Dr. Cou
raye ist wegen dieser Aeußerung seines
militärischen Postens enthoben worden.
Ein Genfer Mitarbeiter des Leipziger
Tageblattes" übermittelt den wesentlichen
Inhalt der Rede des französischen Ge
neralarztes: Neben dem Strategen hat gewiß der
Arzt die größte Verantwortung. Be
dauerlicherweisc muß festgestellt werden,
daß sich gerade die französischen Aerzte
mit geringen Ausnahmen dieser Berank
Wartung sehr wenig bewußt sind. Schon
die Untersuchung auf Militärtauglichkeit
wird sehr oberflächlich und leichtsinnig
vorgenommen. Es werden Leute zum
Heeresdienst ausgehoben, deren Dienst
untauglichkeit jeder Laie schon auf den
ersten Blick erkennen kann. Fälle, in de
nen man Männer mit stärkeren Rück
gratverkrümmungen eingestellt hat, sind
nicht selten. Ich selbst habe in einem
einzigen Rckrutendepot eines Ersatzba
taillons in Nancy 46 lungenkranke
Leute, davon 21 im vorgeschrittenen
Stadium, festgestellt und deren Entlas
sung aus dem Militärdienst veranlaßt.
Ein Regiment in St. Etienne hat 124
Leute mit größerem Herzfehler. Man
hat sich sogar nicht gescheut, Männer in
die Uniformen zu stecken, bei denen sich
alle Anzeichen von Rückenmarkschwind
sucht nachweisen ließen. In anderen
Fällen sind mir Soldaten vorgeführt
worden, die Paralytiker waren. Ohne
zu übertreiben, kann man behaupten, daß
wenigstens die Hälfte aller neueingestell
ten französischen Soldaten kraii und
darum für den Waffendienst ungeeignet
sind.
In einer Eingabe an das französische
Kriegsministerium ist auf diese unhalt
baren Zustände hingewiesen worden.
Leider hat man die Angaben nicht mit
ruhiger Sachlichkeit geprüft, sondern
mir Mangel an Patriotismus vorgewor
sei, uud mich der Freundschaft mit Hrrvö
und Clemenceau verdächtigt". Ich
leugne meine freundschaftlichen Beziehttn
gen 2it beiden gar nicht und behaupte,
daß diejenigen schlechte Patrioten sind,
die ihre Berantwortlickikcit für das fran
zönsche Bolk einem solchen Patriotismus
opsern. Mit Kranken und Krüppeln
gewinnt man keine Schlachten. Rücken
märker und Schwindsüchtig? retten das
Laieiland nicht. Nur ein völlig unvil
nen Schreck, als Iin August 1012 In
einer Hamburger-Zeitung zu lesen war,
daß sein Sohn in einem Walde bei
Wandsbeck abermalZ abgestürzt sei und '
sich nochmals beide Beine gebrochen habe.
Er redete viel von dem Pech", bas er
mit bem Jungen habe, da auch schon
während, feiner Dienstzeit bei ber Ma ,
rine einen Unfall ym rechten Auge er
litten hatte und mit einer Invaliden
teilte entlassen worden war. Allein der
Junge hatte daS Glück, bei den Halber
siädter Flugzeugwerken als Lehrer anzn
kommen und später sogar bei der A, E.
G.. so daß er sich nicht nur selbst unter
halten, sondern '.gar seinen Gründern"
im heimatlichen Holstein nach und nach
das ganze für ihn angelegte Aktien
kapital" zurückzahlen konnte.
Dann kam der Weltkrieg. Zk. meldete
sich als Freiwilliger, wurde jedoch als
untauglich zurückgewiesen. Erst im No
vember 1914 griff man auf fein wie
de.holtes Drangen auf ihn zurück und
überwies ihn einer deutschen Feldflicger,
abteilung in einer österreichisch-ungari
schen Armee an der Ostfront, wo 35. 11
Monate hindurch tätig war und L4mal
über dem Feinde flog. J.n September
1913 Wurde er dann wegen gänzlicher
Ncrvcnzerrllttung heimgeschickt und be
tätigte sich nunmehr in Hannover bei
einer Ersatzabteilung, wo er innerhalb
5 Monaten alle kriegsunbrattchbar ge
wordenen Maschinen inflog. Nun
wurde man erneut auf ihn aufmerksam,
und eines Tages war er wiederum Flug
lehrer und zwar bei den Türken in San
Stefano. Anfang Mai. v. I. kam er
dann als Foklerflicger -n-f) Smyrna.
wo er am 2. Juni abermals abstürzte
und dabei zum dritten Male beide Beine
und den Oberkiefer sowie das Nasenbein
brach. Und wieder wurde er zusammen
geflickt. Die Enaländer mußten vor die
sem Unverwüstlichen das Schlachtfeld
um Smyrna räumen, und Liman v.
Sanders heftete dem Braven d- hoch ;
fteit türkischen Kricgsorden den Eiser
nen Halbmond an die Brust. Das
Eiserne 'Kreuz und das Ocserreichische
Berdienfikreuz besitzt er bereits, und
wenn die Engländer in der Lust hier
unten in der Türkei ebenso unterneh
mungslufiig wären wie ihre Kameraden
an der Westfront, fo würde wir hier
wohl schon längst neben Buddecke noch
den einen und anderen Pour-lc-m6.rite .
Ritter haben. So aber freuen wir uns, '
daß sie überhaupt nicht mehr zu kommen
wagen, und danken es den 20 Wetter
festen holsteinischen Bauern, daß, sie
durch ihre famofe Gründung" uns
einen solchen tüchtigen Wann als Helfer
der osmanifchen Bundesgenossen hierher
gesandt haben, auch wenn sie auf ihr
Aktienkapital keine andere Dividende ge
nicßcn als die Freude eines alten Baters
über daS Glück seins verlorenen Sdh
ms", j .
standener Patriotismus bevölkert unsere
Schützengräben mit Menschen, die kaum
ein Gewehr tragen, viel weniger irgend
welche Strapazen aushalten können.
Unbegreiflich ist es, wie man Studenten
ohne jede klinischen Erfahrungen zu
Feldärzten ernennen konnte. In ihrer
Erfahrungs und Hilfslostgkcit stellen
sie oft die unsinnigsten Diagnosen. Ein
Soldat wurde von einem Feldarzt wc
gen eines angeblichen Bronchialkatarrhs
ins Lazarett geschickt; bei dem Mann
wurde keine Spur von Bronchialkatarrh,
vielmehr Flecktyphus festgestellt. ES
werden oft Amputationen ohne. Sinn
und Verstand vorgenommen. Glieder
werden abgenommen, die man den Un
glücklichen hätte erhalten können, wenn
man den Heilprozeß nicht gestört hätte.
Diese jungen crsahrungsloscn Kandida
ten der Medizin sind es zumeist, denen
das Wohl der französischen Soldaten
überantwortet ist. Sie entscheiden, und
was sie entscheiden, zeigt die erschreckend
hohe Sterblichkeitszisfer in der franzö
fischen Armee, die einer wahren Volks ,
Vernichtung gleichkommt."
Zustände in französischcn Hosp!''
tälern.
B e l f o r t, 9. Februar. In der letz
ten Sitzung des Großen Stadtrates von
Belfort riefen die Verhandlungen über
die Verwaltung des Zivilspitals, in wel
chem höchst sonderbare Zustände herrschen
sollen, eine längere Debatte hervor.
Stadtrat Hosattc erhob schwere Bor
würfe gegen die Spitalverwaltung, in
dem er ansführte: Im Spital herrscht
ein furchtbarer Dreck; wenn man da
Ordnung schassen will, so genügt es
nicht, daß man hingeht und einige Zi
garetten raucht. In den Krankensälen
ist ein furchtbares Durcheinander
Trumpf, die Kranken sind nicht in be
sondere Klassen eingeteilt, solche mit n
steckenden Krankheiten befinden sich bei
anderen, Rekonvaleszenten liegen mit
Sterbenden in den gleichen Zimmern;
in gewissen Zimmern röcheln die Ster
benden in der Agonie, während ander
singen und wieder andere auf dem Ope
rationstische liegen. Jeder Angestellte
tut. was er will, uud die Moral läßt
im Hause bedenklich zu wünschen iibria.
Ueber ben Verbrauch der Lebensrnittel
lind Wäsche herrscht keinerlei Kontrolle.
Diese Vorwürfe scheinen vollkommen
berechtigt zu sei,,, denn laut Bericht
der Bclfortcr Fronticre" betrachtete d'r
Stadtrat die bisherigen Spital.Bern al
ter als abgefetzt und ernannte zwei neue,
die provisorisch für die AricgZzeit amt:
sollen.