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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 29, 1917)
. r Die CSglichs Mnsh'a CribÜns erscheint morgen mittag! Wegen des Gräberschmük. kungstages wird die Tägliche Omaha Tribüne bereits um die Mittagsstunde erscheinen., 0 fF v wciterbsrichk.x Für Omaha und Umgegend: Siegen f,i!e abend und Mittwoch, kühler Mittwoch. Für NcbraSka: Siegen heute abend und Mittwoch, kühler am Mittwoch und im Nord. Westen heute abend. - ' Für Iowa: Regen heute abend und Mitt woch, kühler am Mittwoch. jflfc A. K I wffe .44h iMk. A VHk . . 1l Ä, 1 34. Jahrgang Omaha, Nebr., Dienstag, den 29. Mai 1917. 8 Seiten.-No. .66. rfo s?.. , GA iMs"7 cki r i . : 1 ' rs I U G v.yvvy WiVv 7 izJ ' " ' fj ((uf ?FJlf 'f yrllllvvl 1)1 oi P i i Negterung lttZskriptiollshcher! Gesetz wkrö angenommen, laut welchen, diese zu einer Geldstrafe von $10,000 und zu 20 Jahren Haft verurteilt werden sollen. Ueber Dienstbefreiung entscheidet Uommission! Washington, 29. Mai. Die Re gierung trifft Anstalten, mit ollen jenen Leuten, die gegen die Ncgistrie. rung der Militärpflichtigen und ge gen die auswahliveise 5ionstription agitieren, streng ins Gericht zu ge hen. Bundesgeheimpolizisten sind heute über das ganze Land verbrei tat und fahnden auf jene, ' die der Registrierung und Konskription ent gcgenarbeiien. Bis jetzt sind elf der artige Verschwörer in Anklagczu stand gesetzt worden. Um diesen Um trieben zu steuern, geht der,Kongrefz mit dem Plan um, der Spionage Bill, die noch dor dem Negistrie rnngstage angenommen werden soll, einen Passus einzuverleiben, laut wcläzenr alle diejenigen, die die Sie krutierung erschweren, in eine 'Geld strafe von $10,000 und zu 20 Iah ren Haft verurteilt werden sollen. Die spionagevorlage wurde heute vom Konferenzauöfchufz cinberichtct, und es ist anzunehmen, das; dieselbe am Donnerstag oder Freitag zur Annahme gelangen wird. Das Kriegsamt ist entschlossen, die Nationalgarden aufzubieten, sollte es an; Negistricrungstage oder vor dein selben zu Krawallen kommen. In Teilen Virginiens' ist e wegen der Konskription bereits zu Zusammen stoßen zwischen Bundesbeamten und bewaffneten Bürgern gekommen, de gleichen in Tezaö. und gerade der letztere Staat war es, wo die erste Propaganda gegen die ZwangsauZ Hebung stattfand. Dieselbe hatte bo reiis weite Kreise gezogen, ehe die Bundesbeamten davon Nachricht er Kielten und eingriffen. Ueber Tienstbefttlung. Bek der Auswahl der ersten 600,. 000 Mann wird nian jedenfalls das selbe oder doch ein' ähnliches System onwenden, wie es bei der Auswahl der Geschworenen der Fall ist. Selbst Großer Zischreichtum tzilst in Deutschland! Tcr Fischfang ist überaus reich anö gefallen? mehr Fische vvrhnn den, als gebraucht werden. Kopenhagen, über London, 29. Mai. Deutschland erfreut sich ei ueö Ueberfchusscs an Fischen, dank ungewöhnlich ertragreicher Fischfän ge in der Ostsee und grober Jmpor , te. Die Bevölkerung wird von den Zeitungen gebeten, mehr Fische zu essen, welche ohne Karten und unter dem gesetzlichen Höchstpreis erhältllch sind. Auch die Armee ist mehr als auS reichend mit Fischen versehen und die Fischräuchereien haben inchr Fische auf Lager, als sie konservieren kön ' uen. Auswärtige Bezugsquellen, namentlich in Dänemark, sind in Kenntnis gesetzt worden, zeitweilig wenigstens, die Zufuhr von Fischen zu unterlassen. Auchdie Spargelerträge sind dies Jahr außergewöhillich' gros;, und die deutschen Zeitungen benutzen, wie im Falle des Fisch-UeberfchuZseö, grobe Überschriften über dies Phänomen des Gesetzes von Nachfrage und An gebot, wodurch ein billigerer Markt preis als der gesetzmäßige Mazimal preis erzielt wird. Dagegen hat sich die schlechte Kar 'jfklla$z noch verschlimmert. Handelsverkehr mittels Flugzeugen! Berlin, 20. Mai, über London. Depeschen aus München zufolge wird die bayerische Negierung dem Parlament eine Vorlage unterbreiten letrcffs Einführung des Handels Verkehrs in Zentraleuropa mittels Flugzeugen. Die einleitenden Schrit je hierzu sind bereit iin Gange. Brasilien nnd Deutschland. Rio de Janeiro, 20. Mai. Nach diertagigcr Beratung hat der Kon pre$ Brasiliens den Präsidenten L'rnz die Ä.'achtbcfugnis erteilt, die k'ib jetzt bestellende Neutralität Bra füirno Deutschland gegenüber auf zuliebe, doch ist man einem Kriege pik Teutschland Lbgcncizt. gegen Zuchthäusler und feindliche Auslän der müssen sich registrieren lassen, womit aber durchaus nicht gesagt ist, dab Angehörige dieser beiden ttate gorien für den Dienst in der Armee ausgehobcn werden. Ansprüche auf Befreiung vom Mi litardienst werden von Spezialkom' Missionen geprüft, die der Präsident ernennt und die von, ihn: ihre In struktionen erhalten. 'Natürlich wer den Ticnstbesreiungen erst nach Be cndigmig der Registrierung gewährt werden. Aus der Liste der Negi strierten werden nach der gcrechiesien Methode die sich ausarbeiten liest, durch das Los, die Namen der Kon skribentcn, also zum Militärdienst Verpflichteten, gezogen werden. Die scn Gezogenen wird dann Gelegen heit geboten werden, Ansprüche auf Befreiung, Ausschluß oder Entlas sung vorn, Militärdienst zu erheben und diese ihre Ansprüche zu begrün den. Die Entscheidung über diese Ansprüche zu fallen, ist dann Sache der erwähnten Spczialkommissionen, die Rcgistrierungsbchörden haben mit der Frage der Dienstbefreiung absolut nichts zu schaffen, ihre Auf gäbe besteht lediglich darin, die a men aller im Alter von 21 bis 80 Jahren ' beides einschließlich, sie hcnden männlichen Personen in die Listen einzutragen, zu registrieren. Fort Crook wird Ausbildungsstation für die neue Armee! Ob für Infanterie oder für Kadallc ric, ist jedoch noch nicht entschieden. Washington, 29. Mai. Wie ein Beamter des Kriegsamtes heute er klärte, wird Fort Crook bei Omaha als eine der Ausbildungsstationen für die neue. Armee benutzt werde. Ob Fort Crook wegen seiner Nähe zu den besten Pfcrdcmärktcn des Landes zu einer Kavnllcriestation oder ob es zu einem Ausbildnngs lager für Infanterie gemacht werden wird, ist der Ansicht des Generals Barry, dem Kommandeur des Zcn traldcpartemcnts, überlassen. Senator Hitchcock, wegen der Zweckmäßigkeit von Fort Omaha oder Fort Crook für ein Konzentrie rungslager befragt, hat erklärt, daß beide FortS dazu benutzt werden könnten, besonders jedoch Fort Crook wegen seines größeren Flächcnum sanges. Italiener berichten über weitere Erfolge! Auf andern iriegsschalipliitzcn scheint vorläufig Waffenruhe einge treten zu fein. Warn' , scher London, 20. Mai. Offiziell wird gemeldet, dos; italicni sche Truppen den Timavo Fluß über, schritten und das Torf San Giovau ni, nordwestlich von Tuino, nahe dem Golf von Triest, besetzt haben. Neun Geschütze wollen die Italiener erobert haben. Die Eroberung Tui. nos wird stündlich erwartet. Bon dort aus liegt den italienischen Tnip. pen der Weg nach Tricst, der Küste entlang, osfen. London, 2U. Mai. Tos Krieg, anst nieldet, das; es vergangene Nacht 'zu keinerlei militärischen Opcratio neu größeren Stils gekommen ist. doch entwickelt die Artillerie in der Champagne wieder eine große Tä tigkeit, die auf einen bevorstehenden Massennngriss schließen läßt. London, 20. Mai. Feldniar schall Hing bericktet, daß es vergau gene Nacht zu lebhaften Artillerie kämpfen gekommen ist. Graf Zlndrassy der neue AZinisterpräsident! Zürich, Schweiz. 20. 'Mai. Ei ner T.'vesche aus Budapest zufolge bat Kaiser 5Uinig Karl den Grasen nliiij Anknni) zum ungarischen imjtcrvräWciäen eriuumt. Neger-Verfolgung in East St. couis! Eine Notte von ettva 3,000 Mann mißhandelt jede Neger, dessen nun habhaft wnrde. East St. Louis. Mo., 20. Mai. Eine Rotte von dreitausmd Man nem ergoh sich gestern abend durch die Straßen der unteren Stadt und mißhandelte unter Drohnifen samt liche Neger cms der Stadt zit der treiben, jeden Farbigen, welcher der erregten Menge in die Hände siel. Wittschaften. Pfandhäuser, Restau rants und andere Lokale, in denen sich Neger zu versammeln oder auf zuhalten pflegten, wurden demoliert. Straßenbahnwagen wurden angehal te, die in denselben befindlichen Neger herausgeholt und bis zur Be wußtlosigkeit geschlagen. Firns der Opfer wurden durch Schieß und Messerwunden so furchtbar zugerich tet, daß ste sterben müssen. Der Aufruhr entstand kurz nach einer öffentlichen Bersaminlung im Rathaus, in welcher gegen die Ein führnng von Negern aus dem Süden nach St. Louis, um in den hiesigen Schlachthäusern und Mnnitionsfabri ken zu arbeiten, heftig protestiert wurde. Während der Sitzung wur de ein Geruchtaut, daß zwei Weiße Männer von Negern beraubt worden seien und daß eine Weiße i on einem Neger angefallen worden sei. So fort wurde die Sitzung vom Bür gerineister Mollman vertagt. Einige riefen Los auf die Stinktiere!" und die Versammlung schloß sich einem Pöbelhaufen an, der bereits durch die Straßen auf die Suche nach Ne gern zog. Die Polizei erwies sich der wü tenden Menge gegenüber machtlos, und eine Abteilung von 125 Mann von der hier stationierten Miliz von Illinois ebenfalls. Der Bürgerin, sier wandte sich dann telegraphisch an Gouverneur Lowden und Gene raladjudant Erickson in Springfield um Zusendung von Truppen, erhielt jedoch in beiden Fällen die Annvort, daß die Truppen nicht in den Dienst gepreßt werden könnten. Ver schieden Neger fanden im Gefäng nis Unterkunft, um gegen die An greiser geschützt zu sein. Es heißt, daß seit dem 1. Januar etwa 8,000 Neger hier eingeführt worden sind. Farbige fliehen heute zu Hunderten aus der Stadt nach St. Louis und auf Fracht und Perso nenziigen nach anderen Gegenden. Heute srüh hieß es, daß kein Ver such gemacht werden wird, Tcilneh mer der Pöbelrotte zu verhaften. 100,000 2lmerikaner in der Feuerlinie! London, 20 .Mai. Jene 100, 000 Amerikaner, welche sich binnen kurzem, osfiziellen Berichten zufol ge, bald in der Feuerlinie befinden werden, verteilen sich auf folgende Kontingente: 40,000 Amerikaner kämpfen gegenwärtig in den Reihen der Briten, Franzosen und Kanadier; 10.000 Aerzte, 10.000 Ingenieure, 00,000 Mann Bundedtruvpcn unter General Pcrshing und 10,000 un klassifizierte Mannschaften, darunter auch Krankenträger und Pflegerin nen, werden sich demnächst in Frank reich befinden. Die Hoffnung, daß die Ber. Staaten sofort 3500 Acro plane und 6000 Flieger stellen kön nen, hat sich nicht erfüllt; die Flug zeuge sind in den Vcr. Staaten nicht vorrätig. Nach Ansicht von Sach. verständigen würde der Bau dieser Flugzeuge volle sechs Monate iu An spruch nehmen. ttein Mittel gegen Tauchbootgefahr! Amsterdam, 20. Mai, über Lon don. Aus die neulich Rede des britischen Ministerpräsidenten Lloyd George, in welcher er hervorhebt, daß die Tauchbootgesahr erfolgreich beuünpst wird und daß England nicht durch die Tauchboote ausge hungert werden könne, onttoortet die halbosfiziclle Presse Teutschlands, daß alles dieses nur leere Worte find, denn die Beweise für die Aus lassungeu des Ministerpräsidenten fehlen. Das deutsche Marineamt hat bisher noch keine Spur einer ueucil Metiiode gefunden, durch welche der Tauchbootgesahr erfolg reich begegnet worden ist. Bisher find die feindlichen Experten darin übereingekommen, daß sie noch tiichts entdeckt haben, das zur Lähmung der Tauchbootgesahr geführt hat. Eine Aenderung der technischen Methoden kann nicht über Nacht erfolgen, auch nicht in li Tagen. Mit Rübe war ten wir ab. iu wieweit sich die Pro pbk'zeiinigeu Lloyd Georges iu der ulunft bewahrheiten werden," Fordern Aufklärung über Uriegsziele! Würdig verlaufene, von Tausenden besuchte Bersnmiillung im Chicago Auditorium. In denBeschliisscn heißt es, Präsident Wilso selber hatte zu freier Mei nungöiinfzerung aufgefordert, und der Kongres; könne eine solche nicht verbieten. Cllih Root's Name ausgezischt. Polizei schreitet ge gen 1000 Personen ein, die wegen Ileberfüllung in's Auditorium nicht hineinkomme konnten und eine Friedenöversammlung im Grant Park abhielten. (Der folgende Bericht über zwei Vcrsammlungeu von Friedenssreun den ist der gestrigen Ehicago Abend post entnonmien, da die Neuigkeit agenturen keine Berichte über die selben in die Welt sandten. Die Red.) Daß der Präsident und der Kon. greß aufgefordert werden, die Ziele des Krieges, in dem sich die Ver einigten Staaten befinden und nach deren Erreichung Frieden gemacht werden soll, schnell und uneingc schränkt bekannt zu geben. Daß die nach Amerika kommende russische Kommission eingeladen wer den soll, nach Chicago zu kommen, um den wahren Willen des amcrika nischen Volkes mit Bezug aus die Kriegszicle zu hören. Daß weitere Versammlungen die ser Art in Wahrung des Rechtes der freien Meinungsäußerung, zu der Präsident Wilson selbst aufge fordert hat, und die der Kongreß nicht durch ein Gesetz abändern kann, weil die Verfassung das verbietet, stattfinden sollen." Das waren die auf Antrag des Sekretärs Arthur L. Fisher einstim mig angenommenen Beschlüsse der Versammlung von ernst und denkend aussehenden Männern und Frauen, die Sonntag Nachmittag das Audi torium bis aus den letzten Platz füll te. Daß die mehreren Tausende, welche keinen Platz im Saal finden konnten, auf eigene Faust eiue Mas senvcrsammlung im Grant Park abhielten, gegen die die Polizei ein zuschreiten sich bemüßigt scmd. war ii. keiner Waise Folge oder Schuld der nach dem Auditorium einberu fencn Versammlung. Diese verlies durchaus ruhig und würdevoll. Kein Versuch, sie auf die Straße zu tra gen. wurde genmcht, und nur ver sprachen, daß bei der nächsten Vcr samnllung dieser Art eine weit gro ßere Menge Gelegenheit bekommen würde, teil zu nehmen und ihren Willen kund zu geben. Die Massenversammlung war von den vielen, die seit Ausbruch des Krieges im Auditorium und ander wärts in Chicago stattgefunden ha bcn, die begeistertste in einem ein hellig ausgedrückten Willen. Sie wurde darin höchstens von den Sym pathiekundgcbungen für Frankreich der Joffre Versammlung erreicht, der sie übrigens darin glich, daß die Melodie der Marseillaise, allerdings mit dem' Text der internationalen sozialistischen Partei, die größte Ve geisterung erweckte. Ein Swrm des Unwillens brach nur los, als der Name von Ellihu Root als Führer der Kommission nach Rußland ge nannt wurde. Die Versammlung wurde mit Absingung des America" eröffnet und mit The Star Spang. led Banner" geschlossen. Beide Lie der wurden stehend von der ganzen Versammlung gesungen. In dem Verlauf der Versammlung war auch nicht das Geringste, das als unpa triotisch oder selbst nur als kriegs feindlich und noch viel Ineniger ir gend etivas, was als deutschfreund lich bezeichnet werden konnte., ES war eine ausgesprochene sozialistische Bersamnilung und sie war von dem einen Wunsch und der einen Hoff nung beseelt, daß der Krieg über all zum Siege der echten Demokratie und des Sozialiömns führen ' solle. Wahrt die Verfassung. Tie Versammlung wurde von De can Robert M. Lovelt von der Chi cago Universität eröffnet. Neben ibm sah niau auf der Bühne Jane Addams und außer den bekannten Führern der sozialistischen Partei auch sehr viele Geistlich?. Der Vor sitzende verlas zunächst den ersten Ar tikel der Zlisäke zur Verfassung der Vereinigten Staaten, in der e dem Kongreß ausdrücklich verboten ist, Gesetze zu geben, welche das Recht der freien Meinungsänderung oder die Freiheit der Presse, der friedli che Versammlung oder der Petition an die Regierung um Abhilfe für Be schwerden beseitigen würden : er ver wies außerdein darauf, deiß Prasi dent Witson w:6crho!t gnünscht habe, daß die Äelnuz des BolkcS Zehn Millionen militärpflichtig! In dieser Zahl befinden sich über vier Millionen verheiratete Männer. Washington. D. C.,' 29. Mai. Auf Gmnd statistischer Tabellen schätzt man in Washington, wie dort am Samstag veröffentlicht wurde, die Zahl der unter das Militargcsetz mit Auswahl fallenden Militärpflicht tigen auf über 10,000,000 Mann, davon 5.372.000 Unverheiratete und 4,515,000 Verheiratete. . Diese verteilen sich ferner nach ih rer Hauptbeschäftigung folgender maßen: In der Landwirtschaft, Forstwirt schaft und in der Viehzucht sind 2.86-1,000 Militärpflichtige bcschäf tigt. Auf das Fabrikwesen und die me chanischen Jiwustrien kommen etwa 3,036,000 Männer im militärischen Alter. Keine gewinnbringende Beschäfti gung betreiben 500,500 Registrier Pflichtige. Im Transportwesen stehen 067. 000 unter das Wehrgesetz fallende junge Leute. Dem Handwerkerstände gehören 1.051.000 Mann an. welche sich re gistrieren lassen müssen. In: öffentlichen Dienst sind 144, 000 Mann angestellt. Im häuslichen und persönlichen Dienst sind 411,000 der unter das Aushebungsgesetz fallenden jungen Leute beschäftigt. Eine berufliche Beschäftigung ha ben 335,000 zukünftige Vaterlands Verteidiger. Das Kaufmannsgewerbe liefert 371,000 im militärischen Alter. Die Zahl der Bergleute, die unter das Aushebungsgesetz fallen, wird auf 361.000 Mann geschätzt. . Tie Regierung will, wie festgestellt worden ist, bei der späteren Auswahl der Registrierten keine bestimmten Klassen ausnehmen, sondern bei je dem Einzelnen prüfen. Registrierte aber, deren Arbeit im wirtschaftlichen Interesse nötig ist, werden sicher un ter Ausnahme gestellt. - -- Bisher haben fast alle Arten der industriellen Beschäftigungen beim Kriegsanrt um Ausnahme für ihre Arbeiter gebetml über alle Fragen der Regierung klar gemacht werde und daß der Präsi den auch wiederholt von den Krieg führenden die Bekanntgabe ihrer Kriegsziele verlangt habe, als die einzige Möglichkeit, das Ende des Krieges nämlich den Frieden herbei zu führen. Es sei daher das Recht und die patriotische Pflicht des Vol kes. welches sich selbstverständlich dem Beschluß seiner gewählten Vertre tung fügt und weiß, daß es im Krie ge ist. heut? zu erfahren, welche Ziele ereichtMMden müssen, damit die VereMken Staaten sich befriedigt erkMD. Weder eine Kritik des bisher Geschehenen, noch etwa der Wunsch dem Präsidenten und seiner Regierung Verlegenheiten , oder auch Schwierigkeiten zu bereiten, seien es, die zu dieser Versammlung geführt habe. Wenn es richtig ist, daß man in Friedeuszeiten sich zum Kriege bereitm soll, so sei es gewiß ebenso richtig und ebenso wichtig, sich im Kriege auf den Frieden vorzuberei ten. Wir haben ein Recht über den Frieden zu denken und zu sprechen, da wir gerade as stärkste Mittel zu seinerHerbeiführung anwenden, näm lich den Krieg. Wir wollm nichts anderes, als was Präsident Wilson so eifrig herbei zu führen bemüht war, die Beendigung des Krieges, und wir bedauern nur. daß, Amcrika sei ne ungeheuere Macht, den Frieden zu erzwingen, nicht schon früher wirksam benutzt hat" schloß der Red ner. Nach dem Vorsitzer sprach Miß Mary MacTowell , vom Univcrsity of Chicago Sctllcment". Sie be tonte, daß die Ziele des Krieges jetzt dullkoinmeu klar gestellt und fest ge legt werden müssen, denn je tiefer wir in den Krieg kominen, desto sicherer ist es, daß eine solche Festle gung der Ziele nicht erfolgen wird. Gerade weil diese Ziele nirgends festgelegt worden seien, habe der Krieg solche Ausdehnung genommen nnd nun werde sie in allen Ländern, England nickt ausgenommen, nach drücklich verlangt. Ter Sieg des Sozialikinus. Mit den Worten, daß die Sozia listen einer jeden. Nation hoffen, daß die Sozialmen der anderen den Frieden herbeiführen werden, stellte der Vorsitzer den Soziaiistensührer Temnour Stednmn vor. der die Hauptrede der Versammlung hielt. lFürtsctz'g aus Seile as indllstlielle Rußland am Abgrund! völlige Anarchie herrscht in vielen Teilen des Landes; Bauern brennen und plündern und beschlagnahmen Landbesitze. r Sozialisten sehen nur yeil in fchnettem Frieden! Petrograd, 23. Mai: über Lon don. Der neue Erlaß des Kriegs Ministers Kerensky betreffs Wieder Herstellung der Disziplin im Heere tritt beute in Kraft. Alle dicjeni gm Offiziere und Mannschaften, die den Gehorsam verweigern oder dcser tiercn, werden schwer bestraft. Er befindet sich immer noch an der Front, um die Truppen für die Fort fetzung des Kneges zu begeistern. Er hat heläe einen neuen Befehl er lassen, laut welchem -den Truppen keine Spiritussen mehr verabreicht werden dürfen. In dem Befehl heißt es, wenn die Soldaten sich nicht des Genusses von Spiritus sen enthalten, dann wird ganz Ruß land bald in einem Meer von Alko hol schwiinmen, deshalb verlange ich, daß den Offizieren und Gemeinen der Genuß von Alkohol untersagt wird. Wie schlimm es aber im Inneren Rußlands aussieht, geht aus den kürzlichen Aeußerungen des rufst scheu Finanzministcrs deutlich her vor. Dieser erklärte, daß Rußland nur durch ein Wunder vor voll ständigem finanziellem Ruin bewahrt werden könne. Die Forderungen der Arbefter sind so ungeheuer, daß es unmöglich ist, die Fabriken weiter in Betrieb zu halten. Die sozialstischen Lage der Entente ist sehr gefährlich! Schließt Rnszland mit den Zentral mächten Frieden, dann find die Alliierten verloren. Chicago, 29. Mai. Daß das Austreten Rußlands aus dem Welt krieg eine große Gefahr für die En tente-Alliierten bilden würde, ist die Ansicht des Militärschriftstellers des Chicago Ezaminer", wie sie in der Sonntagsausgabe dieses Blattes zum Ausdruck kommt. Major Ed win W. Dahton zollt Rußland für seine schnelle Mobilmachung zu Be ginn des Krieges hohe Anerkennung und vertritt die Ansicht, daß ohne den russischen Einfall in Ostpreußen die deutschen Truppen unter Ge neral von Kluck zweifellos in Paris einmarschiert sein würden. Ferner haben die Alliierten, wie er aus führt, es in erster Linie den Rus sen zu verdanken, das; Italien und Rlunänien auf ihre Seite getreten find, denn diese beiden Lander seien nach dem erfolgreichen Einfall der Russen in Galizicn der festen Ueber zeugung gewesen, das; Oesterreich Ungarn - verloren sein würde, wenn die Zahl der Feinde der Mittelmäch te uoch vergrößert wird. Jetzt ist Rußland jedocki, wie Ma jor Danton fest überzeugt ist. als militärischer Faktor fast vollständig ausgeschaltet und hat dadurch die militärische Lage der Ententemächte sehr zum Nachteil beeinflußt. Soll te es sogar zu einem Sonderfrieden mit Deutschland kommen, der viel leicht noch in diesem Sommer abge schlössen werden kann, so würden die Alliierten an zwei Fronten ernitlich bedroht sein. Angenommen, Nuß land schließt Frieden mit Teutsch, land und seinen Verbündeten, so führt der Sachverständige aus, so würden die dort stehenden deutschen und österreichischen Truppen fast durchweg ausgesuchte Mannschaften zum überwiegend größten Teil nach Frankreich geschickt werden kön nen. Ferner würden die Russen lo gischcrweise die besetzten Teile Gali zicns und die Bukowina räumen, und die Folge würde sein, daß die Mittelmächte Truppcnmasscn frei bekommen würden, die sie zu einer gewaltigen Offensive gegen General Sarrails Armee auf dem Balkan mit guter Anösicht aus Erfolg vcr wenden könnten. Hiergegen würde es für die dort stehenden Truppen der Alliierten keine Retwng geben, lveil scbon jetzt ihre Lage außer ordentlich schmierig dadurch gestaltet sei. daß aller Proviant usw. auf dem Seewege herangesckasst werden nniß, wo die Tauchboote der Mittelmächte die Herren sind und dem Feind schon jetzt riesige Verluste beigebracht haben. Mitglieder des Regierunskabinets . haben die Erklärung abgegeben, dasz nur die schnelle Beendigung des Krie ges 'Rettung bringen könne. Ganz Rußland erwartet mit Spannung, welche Antwort die Alliierten auf die russischen Friedensvorschläge geben werden. Die Zukunft , Rußlands hängt davon ab. In Zentral und , Sudrußland herrscht volle Anarchie, der die Be hörden fast machtlos gegenüberstehen. Die Unruhen auf dem Lande, Mas senbeschlagnahmen von Eigentum, Brandstiftung und andere gefährliche Anzeichen von Gesetzlosigkeit, welche dem Sturze des alte Regimes ge folgt waren, werden auf Grund von Depeschen aus verschiedenen Punk ten immer ernster. Aus Helsing fors, Finland, wird berichtet, daß in allen Zweigen der Industrie Finn lands Streiks ciusgebrochen sind: die ganze Industrie liegt infolge dessen darnieder. . Franz. Uriegsamt fälscht Zahlen! Berlin, 20. Mai. Die sranzo fischen Angaben über die Gelange nenzahl find gefälscht. Unmittelbar nach dem Einsetzen des großen fran zösischen Offensivvorstoßes an der Aisne, am 16. April veröffentlichte die französische Heeresleitung Zahl! von angeblich eingebrachten Gefange nen, die sofort aus 10,000 stiegen und täglich anschwollen. ' Erst anfangs Mai , waren box deutschen Truppenführern die Fest stellung und Nachzählung möglich. Nach diesen Zahlungen werden an Mannschaften und Offizieren von Streitkräften an der Aisne seit dem 16. April bis zum 28. .April im ganzen 7500 Mann vermißt. Unter diesen 7500 Mann befinden sich auch die zurückgelaessnen Toten und Ver wundeten. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die von der französischeir Heeresleitung, genannte Gefangenen zahl gefälscht ist und lediglich das Fiasko des französischen Durchbruchs, Versuches verschlcienr sollte. Explosion in Japan fordert 70 Tote! Osaka. Japan, 29. Mai. Bei ei ner Reibe furchtbarer Explosionen und einem darauf folgenden Feuer im Lagerhaus Distrikt von Osaka kamen Montag 70 Personen ums Le ben, während über 200 verletzt wur den. Der hervorgerufene Schaden wird auf chva $6,000,000 geschätzt. Die Stadt Osaka und die benach barten Ortschaften und Dörfer wur den in einen panischen Schrecken ver setzt. Das Getöse der Ezplosion war auf fünfzig Meilen weit vcr nehinbar. Die erste Ezplosion ent stand wahrscheinlich in der Selbst entzündung aufgestapelter Chemika lien in einem Lagerhaus der Tokio Warehouse Co. , Das donnerartige Geräusch glich dem Grollen eines entfernten Vulkans. Der Himmel war von , Rauchwolken verdunkelt und Trü, inner flogen in der Luft herum. Viele Gebäude der Nach barschafr wurden von denselben de. isoliert und zum Teil völlig vernich tet. Die eine Meile entfcnft gelege ne Afhiwaki Brücke wurde ourch tsxt . Gewalt der Exvlosion in zwei Stücke gerissen und zwanzig Personen, toel chc sich aus derselben befanden, stürz ten ,n den Fluß und ertranken. Maschinisten-Streik in Newport News! Newport News, Va., 29. Mai Tie in der Sckifisbauanstalt her Newport NewS Sbipbuilding 8c Try xocl iio. migcueulcn Acenazimuen haben angekündigt, daß sie heute cu den Streik geben werden, weil die von ihnen geforderte Lohnerhöhung von der Leitung ntrf't bewilligt wor den ist. Die Gesellschaft hat Regie nmgskoNtrakte in Höhe von $$0 000.000 für den Bau von Kriegs, schissen, darunter zwei Fürchtenichts-, deren Herstellung durch den Streik jelje keizögert werden mag, tsi.'k