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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 25, 1917)
Seite '4-Tägttcho Omaha Tribüno-Frciwg, den 25. Mai 1917. ! v !, äglichc Kmaha Tribüne iw TRIBUNE PUBLISHING C0. VAL. J. PETEK. President. . 1311 Howard Str. Telephons TYLEK S40. Omaha, Nebraska, PreiZ dk, Tageblatts: Durch den Träger, per Wochc 10c: durch die lb per Jahr $ö.UO; einzelne Nummern 2c Preis des Wochen l'.üüii Vu strikter Boranödezahlung, per Jahr $1.50. Entered & seeoad-clasa matter March 14, 1312, at tha poatoffice of Omalia, Nebraska, under the act of Congress, March 3, 1879. Omaha, Nebr., Freitag, Unter der Z)euchlermasKe. Ein hiesiges Morgmblatt bcmühr sich, feinen Lesern abermals borzn , amen, dag die Alliierten nur für .i'ui,chen ober einen Eroberungskrieg führen. Es wird von den demo, kretischen Idealen" gesprochen, zu deren Prinzip die Alliierten sich ic Zcnnen". Es hat natürlich wenig Zweck, in Zeiten wie diesen von den wirklichen Ursachen des Krieges zu sprechen. Der unabhängige Historiker der Zukunft wird das ricktiae Urteil fällen, und p3 tnirh nirfit an rnfn ' ---IJ- ------- , 'luj Q- VH(IHII derer, aussallen, die mit seichteii Herichlersprüchen die Sy:npathien einer f . ; i. it. .il ji . i w . . planmäßig verouminren sxeu erganerr yaoen. ai einzig Troitliwe in V;..r- r 'i-ri c t -r. .. v . , .' vitwui .animier er eroreyung imo eiiajeiet ist, Paß ser gejunoe Men !chlwerstand und das Anstandegesühl sich eines Tages doch noch gegen diese Lügcnslut, die alles Gute und Edle im Menschm mit ihrem Schlamme ... f v y i . . . er .1. . . . . V . . v . ' . iu erinaen oroyi, curiciineii uno oen gerne vervorgenen Resten der Wahr freit mm Sieae fcerMfen wird. An? fcit awr fcnsf frin hnih'mnnR ständig denkender Mansch es aus. ohne cpunucii genarrr zu weroeir. Kaum haben wir uns bon dein traurigen Schauspiel der anglo.sran. zsischen Kommission, die Kinder küssend. Lobsprüche aus uns singend, täk'ld. Sckiiie und Soldaten -bettelnd utih bpmnfrttMth VWi kxi,z ; ii- - diirck unser Land oa. erbalt. als die , - - - , - - w ,r , nerikamschen Welt verkündet, dasz tä vurcy oie rmeiierung jcineo Vimrutstes aus oen nahe. Osten den eng. lischen Handel bedrohe und die Herrschaft über Mitteleuropa antreten wolle". Und selbst diesem rein wirtschaftlichen Kampfe sucht inan ein moralisches Mäntelchen umzuhängen, indem man immer wieder betont, knan kämpfe nicht um materielle Vorteile, sondern um die Welt und na mentlich Mitteleuropa mit echt angelsächsischen Mealen zu beglücken, ohne auch nur den leisesten Zweifel darüber zu haben, ob der Rest der Welt sich aus diese Weise beglücken" lassen will. Man könnte vielleicht vieles verzeihen, wenn man wenigstens mit of. fenera Visier kmnpsen und der Welt verkünden würde, man bekämpfe Deutschland, weil man seine spätere Konkurrenz auf den Gebieten des Handels und der Industrie fürchte. Und das ist doch der Zweck des Kam. ; ses. dem mitteleuropäischen Block unter Teutschlands Führung einen angelsächsischen Block unter der Führung Englands entgegenzustellen. Wir glauben ganz gerne, dasz England nicht um fremdes -Gebiet kämpft, wenn, gleich es Frankreich, Rußland und Italien mit der Aussicht aus den Besitz deutscher Provinzen aus, seine Seite gezogen hat. Die Vorteile, um die England kämpft, mögen nicht sichtbar sein, aber England kämpft dennoch um materielle Borteils und für niemanden anders als sich selbst. Tas weis; man in Paris so gut wie in Washington, und jeder, der das geringste Lersiändms für Weltpolitik hat, muß es wissen. Es wäre also ganz natürlich und niemand brauchte sich dessen zu scha niLN. wenn man sich frei und offen zur Realpolitik bekennen würde. Aber uein, man fürchtet wahrscheinlich, daß die Massen sür imperialistische Wirk, lichkeitspolitik kein Verständnis haben und dem 5riege noch weniger Jn , teresse entgegenbringen würden, als sie es heute tun. Und doch würde man mit der Wahrheit die Massen schneller für den Krieg gewinnen als mit süßlichem Phrasenschwall, vor dem die Volksseele sich ekelt. Lloyö Georges Meisterhal,d. In den Home RuleÄorschlägen von Irland bat Lloud George sich wflachiich als das gezeigt, was seine Freunde feit Jahren ihm uachrübmeil: enier der gewandtesten und vielseitigsten Diplomaten, die England seit einem Jahrhundert gehalst. Die irischen Nationalisten sowohl wie die Ulster-Leute erklären die Pläne, die der Premierminister ihnen zur Ver leinuna von Selbstreaieruna sür 5rlnnk wnorUrsM . für i,nks,",i " I V U l-- J- nl;cc dicier Abweimncr fefilr iait aam , - , ' O I f"- U tl A ... v j), vw 4, V b Ichcn Kundgebungen englischen Maßnahmen gegenüber keimzeichnet: beide Tr.:r x:.-. 4.:r r. t. ll . . . , rtv ' Äiuc fiuu leifueyc cereu, o,e von Aiiono eorge in Anregung gebrachte j Konvention abzuhalten und in Uisterhandlungen zu treten. Dadurch hat Lloyd George das gewonnen, worauf es ihm am nieisten ankam - Seit; ron der Konvention verspricht er sich wohl kaum irgend welche Ergebnisse, s.:flf.- vc j- . ri -rv . ' , t . . . , . . " ' iiani tiiciuwe -einoiqair zwizqen cmionaiiöMiis uno Ulstertum, die kurz vor dem Welrkriea Gros'brstannil'n cm bpn 5Rnnh ptna Wimm-trioncs brachte, besteht heute noch als unübcttvindliches Hindernis gegen jede Eini. gunz. An der ist ja wohl dein britischm Staatsmann wenig gelegen: sür ... vrl . tix. v- n..r. . r . - . tyi,. yuiwiu ui) um uie ueoerorucrung oer gegenivattigen Kriie, und dieses Meisterstück scheint er tatsächlich fertiggebracht zu haben. Von l-oirk!:cher Home Rule" ist Irland heute noch ebenso weit entfernt, wie vor drei Jahren, und dabei wird es auch bleiben, bis England durch äußere Gewalt gezwungen wird, dem unglücklichen Volk seine Freiheit zu ge. fcätjrat. Der russische Zusammenbruch. Schneller als erwartet, beginnt die Natmnalitätiznfragc sich in Ruß. l.ii.d zu entwickeln. Die einzelnen Teile des Reiches, die unter dem Zarcii lain schon unwillige Untertanen der Knutenherrfchaft waren, verlangen po. irische und territoriale Selbständigkeit. Die Ukraine machte den Anfang damit, und heute erhebt auch Finnland das seit Jahren unter der Kmüen. Herrschaft gebeugte Haupt und verlangt die Loölösung von Rußland. Diese Enin'icklung war mit der Zeit unvermeidlich, und in ihr liegt die größte Geftihc für das Weiterbestehen des russischen Riesenreiches in seiner frü Herrn Zusammensetzung. ' Der gänzliche Zerfall ist nicht mehr aufzuhalten. Keine amerikanische Kominisfion, keine englischen Bestcchungsgeloer, kein noch so intelligentes U.'.binett können den Zusammenbruch des russischen Kolosses aufhalten. Er ist schon heute eine Tatsache, mit der nicht nur die Entente-Ländcr, sonder auch Deutschland rechnen werden. Dem neuen Ministerium ist keine lange Lebensdauer beschieden. außer denn es fügt sich in allem dem Konzil der Arbeiter, und Soldatendelegaten, d zusammen mit den Sozialisten das Zarcntum abschafften und auch die provisorische Regierung mit Miliukosf als Auölandminister ZU kZall brach icn. Der Krieg und die Leiden, die er dem russischen Volke aufbürdete, Waren der Hauptgrund zur Ncpolution. Tas Volk will den kZsrieden haben, nnd das sofort. Der Appell Üerenbkys, des neuen Auslandministers, an Volk und seine Bitte, weiter zu kämpfen, um die westliche Alliierten vor der Niederlage zu bewahren, kann das kriegsmüde Volk unmöglich zur Vegchsterung entfachen. So weit geht die Liebe der Russen für Eng. !,-?-d nicht, daß sie seincthalben weiter bluten wollen. Die Worte Körens, kis waren unglücklich für die Alliierten gewählt. Für Rußland hätten lc Russen am Ende weiter gckämpft, Aus Csuncil Bluffs. i"tüsfug des Manada Park. l'.m Sonntag wird der berühmte o'l-inerressort Manava wieder dem .nlikum geöffnet werden. Der :t ist verbessert und verschönert d'.n und bietet diesen Sommer !t Unterhaltung, als je ?'or, d. r:vn die blauen Gesetc nicht in -rsndung gebracht wer!. Wir . .! wohl Gottes bliM Him '., v;'t lielien auch dieflauen Au. . v: ! V!un:cn, hej die blauen 'i lieberz wir gcride wie den . -. Tmn't, den uns :n Schwind. r.ninnßovti sich be.iht. Irrium bts . tret j.v;. :rs!cZ. :er:: ""ij i'c den 2ö. Mai 1017. demokratische Ideale kämpfen, die Unterlaß belogen und mit frommen v vmw vy w njv wiri v tawuiymv Alrcfn in SnnHpnlnnnpn s,x.?i w .p, . . H.winMuyvn MtlUid Vll Deutschland besiegt werden müsse, weil Vl 11.4 -v v M4H4UVMlVUf iptic (frfiirfnnttirt kio f-mff Tin iri. aber nicht für fremde Regierungen. fchluß unlängst, dasz die 12. Ave. von der Main bis zur 3. Straße ge pflastert werden solle. Die Beamten der Burlington Bahn, haben diesen Plau jedoch zum Teil vercstelt, in dem sie den Stadtbeamten ein Do kument unterbreiteten, worin sie den Beweis erbrachten, daß der Stadtrat im Jahre die 12. Ave. der Burlington Bahn schenkte und diese Gesellschaft dieselbe als Rangier Bahnhof benutzte. Die Bahngesell. sck?ast sagt in ihrer Eingabe an den Stödfrct daß, wenn die Straße ge pflastert werden sollte, die Bahn 15,000 Verlust haben würde und gezwungen sei, die Stadt aus Scha. denersay zu verklagen. lnzüge uthHüu 5üc bei Ellrey'. Parjisal. Eine tragikomische ?rirnirnia au5 Baiireuth. Eon Lllcx. von Bosse. .llch, nun geben sie den Parsifal überall!" sagte seufzend die gute Ba ronin von der Heidt. i,Da werde ich ihn wohl nicht mehr in Bayreuth boren, wie ich es mir Wein Leben lang gewünscht habe. Dabei setzte sie melancholisch hinzu, .bin ich einmal gleichsam vor den Toren des Heiligtums gewesen und. . . aber daS ist eine Geschichte, die man komisch nennen könnte, wenn sie nicht so trau cig gewesen wäre." Erzählen, erzählen! wurde von allen Seiten verlangt. Also," begann Frau von der heidt, eZ ist einige Jahre her. da kam eines schonen Tages Frau Aza !he von Kalinöky, eine sehr elegante, hübsche iunge Frau, zu mir und r schwor mich, ich sollte mit ihr nach Bayreuth reisen. Ich denke t$ nur reizend, ge lade mit Ihnen zu reisen und in Ihrer neben Gesellschaft einige g nußreiche Tage zu verleben, liebst, Frau von der Heidt, schmeicheli 'e. Ihre Freundin hatte sie nämlich im Stich gelassen, ich sollte deren Billct übernehmen und sonst brauchte ich mich um gar nichts zu kümmern, Frau von Kalinsky versprach, fü mich besorgt zu sein, als wäre ich ihre eigene Mutter. Ich besann mich nicht lange und erklärte mich freudig bereit, ie zu begleiten, denn Frau von Kalinslq war mir bisher als eine heitere und liebenswürdige Persönlichkeit bekannt gewesen. Doch man muß mit icnian dem reisen, um ihn gründlich kennen zu lernen, das ist eine alte Wahr heit, die zu erproben ich bald Eele aenheit fand. Wir reisten also feelenvergnügt von Berlin ab. Unser Kupee war dicht besetzt, aber mir war es gelungen, ei nen bequemen Fensterplatz zu erzat, tern, und ich konnte zufrieden sein ico dachte ich wenigstens. Kaum aber halte unser Zug das Weichbild der Stadt verlassen, so bt gann Frau Aqathe unruhig zu wer oen, und endlich bat sie mich, dcch oen Platz mit ihr zu wechseln. Sie vertrüge es nicht, rückwärts zu sah ren, sitze außerdem so gern am Fen jter. Da gab ich gutmütig meinen jchonen Fensterplatz aus und quettch' ie mich zwischen zwei korpulente Ta men, die nach Marienbao reisten. Doch kaum saß ich, mußte ich Frau oon Kalins'ys Reijciasche herunter langen, die sich jetzt Über mir befand, und nach einigen Minuten wieder herausheben. Nach einer Weile bat mich meine liebe Reisegefährtin in süßestem Tone: Ach, liebste Frau von der Heidt, würde es Ihnen sehr unangenehm sein, sür uns eine Flasche Gießhüb.'cr aus dem Speisewagen zu holen? Ich muß eiwas trinken, soll mir nicht schlecht werden, ober ich kann nicht selbst gehen, denn mir lvird so leicht schwindlig ,n einem schnell sah renden Zuge, und da könie ich mich im Korridor stoßen. Natürlich wollie ich nicht rislie ren, daß es Frau Agathe schlecht würde, und so machte ich mich nach dem Speisewagen auf, der sich am entgegengesetzten Ende des langen Zuges befand. Die Waggons schwank ten entsetzlich, und mit mehreren blauen Flecken am Leibe kam ich von meiner Mijiwn zurua. Dann nahte die Essenszeit, aber Frau Agathe wollte nicht mit mir in den Speisewagen gehen, einmal weil ihr, wie gesagt, das Gehen im fahrenden Zug nicht bekömmlich war, und dann auch, weil ihr das gemeinsame Speistn unjympaihisch war, dafür beauftrage sie mich, doch so liebenswürdig zu sein und dafür zu sorgen, daß ihr möglichst schnell ein Beefsteak in ihr Abteil gebracht würde. . .Ich bin ganz ausgehungert." jagt sie, .und wenn ich nicht sehr bald etwas zu een bekomme, werde ich ohnmächtig." Während das Mittagessen serviert wurde, halte natürlich .keiner der Kellner Zeit, die Kupees konnten erst nach beendeter Mahlzeit bedient wer den. Ich fürchtete, daß meine arme Reisegenossin es so lange nicht würde aushalten können, und entschloß mich seufzend, ihr das Beefsteak selbst zu bringen, was meine Sammlung an blauen Flecken sehr vermehrte. Wirklich zu liebenswürdig!" rief Frau Agathe. .Aber haben Sie defln gar nicht daran gedacht, mir auch ein halbes Fläschchen Wein mitzubringen, liebste .Frau von der Heidt?" fügte sie vorwurfsvoll hin Zu. Da schämte ich mich meiner Gedan kenlosigkeit und eilte zurück, daS Ge wünschte zu holen. Dadurch kam ich 'natürlich erst zu meinem Mittag essen, als olles bereits kalt, geworden rar und einen zusammengekratzten Zindruck machie. Ra so ähnlich ging es die gan je Reise weiter, uns wenn Frau Agathe, wie sie dnsKrschen, für mich sorgie, wie für ihre eigene Mutter, dann muß ihre Mutter eine überaus gutmütige und dienstwillige Frau g wefen sein. Ich war schon ganz abgehetzt, ober Frau Agathe ver, langte olle Dinge so liebenswürdig und selbstverständlich, es war un möglich, ihr ungefällig etwas abzu chlagen. . Endlich kamen wir In Bayreuth cm Ach. liebste Frau von der Heidt, rief aufgeregt Frau Agathe, als kaum der Zug bieN, wollen , tuJ, schnell vorauseilen und einen Wagen belegen? Wir riskieren sonst, kei nen mehr 'zu bekommen! Ich bleibe beim Handgepäck. Ich stürzte davon, drängte mich durch daS Menschengewühl und er, milchte noch glücklich den letzten Man bauet. Aber nun stellte es sich her, aus, daß eS unmöglich war, alles Gepäck aus diesem emen Wagen mit zunehmen. Ich hatt allerdings nur einen kleinen Kosfer und eine Hut, schachte!. Diese Hutschachteln mit den darin befindlichen wertvollen Hu ten wollie sie unter keinen umstan den aufsichtslos einem öepäckmann anvertrauen. Nach einigem Hin und Her bestimmte sie kategorisch, daß zuerst ' mit dem größeren Teil des Gepäcks m die vorausgcmietete Wob nung fuhr und der Wagen dann mich mit dem Reit der Bagage holen soll, te. Ehe ich nocki protestieren konnte, war sie eingestiegen, fuhr davon, und ich mußte nun eine halbe Stunde im zugigen Bahnhof Marken, bis der Wagen mich holte. Aber noch immer verlor ich meine gute Laune nicht, ich stand ja am Erfullungszicl langgcmgten Wun sches: Morgen sollte ich den Parstsa, hören! Unsere Wohnung bestand aus ei nem schonen großen Zimmer, das mit zwei Kleiderschränken versehen war, einen großen Spiegel, Ssfa und sonstiges bequemes Amcuble ment auswies, dann einer winzigen Kammer, in der sich nichis befand als ein Bett, ein Wa chilsch und zwei wackelige Stühle. Sogar ein piczel fehlte. Ganz selbstoernand lich nahm ich an, daß Frau von Ka, linsky mir, als der älteren Dame, das große Zimmer überlassen würde, und sagte ihr, daß sie ihre Kleider ja in meinen Schränken aushängen und ihr Haar vor meinem Spiegel sich frisieren konnte. Aber meine beste Frau von der Heidt", rief sie ganz entsetzt aus, ich kann doch unmöglich in dem Käm merchen wohnen! Bedenken Sie mein vieles Gepäck!" Mit einem Wort, sie legte ener gisch auf das große Zimmer Beschlag und ich konnte sehen, wie ich in ha Kammer unterkam. Als ich dann ganz bescheiden wenigstens mein Thea tertleio m einem der Schranke un erbringen wollte, weil mein Zim merchen ein solches Luxusmöbel nicht aufwies, waren beide bereits mit Frau Agathes prachtigen Toiletten angefüllt, und sie protejiierte Hände ringend gegen die Zumutung, noch mein Kleid darin aufzuhängen. Es würde ja alles zerdrückt werden! meinte sie und schon sprangen Tränen in ihren Augen auf. Gut ich Itetj mir einige Nagel in die Wand meines Kämmerchens chlagen und hing daran meine Gar derobe auf. Einen kleinen Reisespie gel hatte ich glücklicherweise mit, so brauchte ich nicht von dem im gro ßen Zimmer Gebrauch zu machen. was mir auch sicherlich verwehrt wor den wäre. Meine Zelle hatte leider zwei Fen ier, eines an der Lanasieue, eines an der Schmalseite, und beide schlos sen schlecht. Dazwischen stand ein Bett. Während der Nacht kam ein Gewitter und der Sturm fegte eisig über mich hinweg. Ich fror jämmer lich unter der dünnen Decke, mußte aufstehen, mein Reifk.plaid und mei nen Mantel über das Bett breiten und schon suhlte ich, daß ich mich urchterllch erkalten wurde. . Als ich am folgenden Morgen er wachte, vermochte ich mich nicht zu rühren und die leiseste Bewegung verursachte mir rasenden Schmerz im Kreuz. Einen Hexenschuß erstklassi ger Sorte hatte ich erwischt und es war ausgeschlossen, daß ich die heu ige Pariiialvoritellung wurde , befu chen können! Was ? Aber Sie werden mich doch nicht allein ins Festspielhaus gehen lassen!" rief ganz empört Frau Agathe, als ich ihr ächzend die Hoss nungslosigkeit meines Zustandes klargemacht. Sie behauptete arger gerlich, mein Hexenschuß wäre Ein ildung, ich mußte mich ganz einfach zusammennehmen, aber den Gefallen konnte ich ihr nicht tun, so gern ich s gewollie haste. Ich schluckte Aspe in, trank heiße Limonade, verfuchte in Schweiß zu kommen, und hofste dadurch in einigen Tagen reisefähig Z werden; hoher gingen für jetzt meine Wünsche nicht. Frau Agathe mußte sich ins Ua vermeidliche fügen, und begann schon ruhzeitig jich für die Borstellung zu chmucken. Sie breitete olle ihre Toi, etten vor mir aus, und ich sollte x raten, ob y.t eine we:ße, oder t mausfarbene, eder doch viel leicht die mit den gelben Spitzen an legen sollte. Ob ich meinte, , daß die mauvefarbene zu auffallend sein würde? Mir war das ganz einerlei und stöhnend riet ich zu dem mauvcsarbe nen Kiew. Ader sie zog dann doch das weiße an, zeigte sich mir noch in ihrer ganzen Pracht und ich war froh, als sie endlich davonraufchte uno mir meine vcuye netz. . ,, , Nach Bayreuth zu kommen, um statt den Parsifal zu sehen, im Bett zu schwitzen, welches Schicksal! Ich weinte heiße Tranen der Wut, aber schließlich schlief ich über .meinem Gram ein und lag bereits in süßem Schlummer, alö Frau von Kalinsky nach Hause kam. Mit hartem Fm ger pochte sie an meine Tur, und ich fuhr erschrocken auS lieblichen Trau men empor. .Darf ich für einen Augenblick zu Ihnen herein? ich muß Ihnen doch erzählen wie es war!" tief sie, kam hereingerauscht, und setzte sich auf mein Bett. .Ach. Sie Aermste!" bedauerte sie mich. .Nein, was haben Sie sich doch heute entgehen lassen! Zu schade, daß Sie so eigensinnig waren, wegen des bischen Hexenschuß im Bett blei ben zu wollen!" Ich kochte innerlich, ich hätte sie ernwrden mögen, aber ich be zwang die bösen Regungen meines Herzens. .War eö schon? Hat die Vorstel lung Sie ganz' befriedigt?" fragte ich verhältnismäßig freundlich. Frau Agathe zog die Brauen hoch und machte ein Gesicht wie ein Mensch, der über in schmieriges Problem nachdenkt. Dann hob sie die rechte Hand, legte Daumen und Zci gcfinger aneinander und spreizte die übrigen Finger. .Wissen Sie, Liebst " sagte sie langsam und jedes Wort abwägend, . wissen Sie ein ganz klein wenig eleganter hätte ich doch sein können. Mehrere Damen waren noch etwas eleganter als ich! Ja ich hätte doch wohl die mauvefarbene Toilette anlegen sollen! ! " ,Gut' Nacht!" sagte ich grob und drehte ihr den Rücken. Dann dankte ch Gott für den Hexenschuß, der mich davor bewahrt, den Parsifal in Gesellschaft einer Frau gehört zu ha ben. die bei dieser Gelegenheit doch noch ein ganz klein wenig elegau er hatte sein tonnen! - Philatelisrischkö. In Ungarn sind bis heute zwei Werte einer neuen Freimarkenreihe erschienen: 15 Filler (yellviolett) und 0 F. (hellbraun): beide Neuheiten, deren Ausführung in jeder Bezie hung nichts zu wünschen übrig läßt, tragen die Abbildung eines Erntear beiteiö im Kornfeld. Weitere Wert stufen durften in Bälde er chemen. Auch Mntenegro tritt wieder ein mal philatelistisch hervor: die unter dem Patronate der Königin Milena iehende montenegrinische Geiellschaft vom Noten Kreuz hat Rotkreuzmar ken in vier Werten verausgabt: da aber die montenegrinische Negierung zurzeit über eigene Postämter nicht verfügt, besitzen diese Marken jeden alls auch keine grankaturgültigkeit. Recht interessante Kriegsdokumente nd dagegen die beiden Serien Wohl tätigkeitsmarken zugunsten der Land, turmmanner, die Schweden ousgege den hat. Seit einiger Zeit werden in Frankreich die niedern Freimarken werte aus bedeutend - geringerer Pa piersorte gedruckt als bisher; 'das neue Papier ist von bedenklicher Be chaffenheit und kaum besser als das geringste Zeitungspapier. Im König reich Niederlande sollen die Freimar kenwerie zu iv2, Wh, 2'IV 50 Cents und 5 Gulden verschieden; da gegen ist die Einführung einer bisher nicht vorhandenen Wertstufe zu 30 Cents geplant. Diese Veränderungen nd infolge Portotaxenneuerungen nötig, resp, wünschenswert. Ein Vergleich der chinesi jchen Schriftzeichen mit den unseren e,gt die zwangloze Entstehung un serer Ziffern auS jenen, wenn man ,e dort mit dem Pinsel m einzel nen strichen gezeichneten m einem uge mit der Feder nachschreibt. Bei den Ziffern 1 bis 4 ist dies ganz besonders deutlich, aber auch die chwierizeren 5, 6, 7 und 9 zeigen einen hohen Grad der Wahlschein lichlcit ihrer Zusammengehörigkeit. Die Räderabnuduna im isenbahnbetrieb ist neuerdings wis senjchastlich festgestellt worden. Wen ein Eisenbahnwagen 1000 ilometec zurückgelegt hat, so hat jedes Nad durchschnittlich 85 Gramm abgenommen. Hatte man gebremst, so ergab dieS noch einen weiteren Verlust von 45 Gramm. ä glich und stündlich geht diese rast' lose Verminderung vor sich. Beim Friseur. VaderleHr linz (der beim Rasieren inen Herrn gefchnstten hat, sodak sofort da Blut auf der Wange schtbor wird, fragt in Verlegenheit): .Sitte, mein Herr, schneidet das Messer?" .Na. da sehst doch,' ruft erzürnt der Herr. Volltreffer! Die Antwort deö französischen Premierministers Ribot auf die In. terpcllation bezüglich der jüngsten französischen Offensive ist in einem Tone siehalten, der unschwer erken nen laßt, daß der lestcnde Lüinistcr die Suuatwn als sehr ernst vetrach. tct und Iiemüht ist, alles zu der meiden, was den idrohenden Sturm entfesseln könnte. Man kann ohne weiteres annehmen, daß der vorge. strige Vorstoß der Franzosen in der Champagne, den die amtliche Pa riser Berichterstattung als wichtigen und brillanten Erfolg ausposaunte, aus die Eröffnung der Kammer be rechnet war. Auch Joffre bat wie derholt, losschlagen und Tausende von Menschenleben zwecklos opfern müssen, weil die politischen Macht Haber einen Scheinerfolg brauchten, nin die Kammer zu beschwichtigen. Dasselbe hat jetzt Petain tun müs sen, aber wenn die Regierung da durch gehofft hatte, dadurch die Op Position veranlassen zu können, die angekündigte Interpellation zurück zuziehen, dann hat sie eine große Enttäuschung erlebt. Premicrinini. ,'ter Ribot gab zu. daß die große Offensive die großen Erwartungen, Hir-MWMsiM Jt J P Ll LD Kauft den Ö caibi J&$iJJ?$ j W-, rrinnni rn I in, r ,,, j U Vr ; I . J . j LmLS rfötehü$But?c?!$zztcscT4 Bei Ihren Groceri MI - tz. sä. rZs SS Stf fec rM-M-M--MMK Vv"TrV-vv"VVVVt5-V anneroenune Zum Verkauf Samstag 1,000 P Männer Dreß, und Arbeits.Schuhe, schwarz oder tan, hoch oder niedrig. Schuhe aus solidem Samstag zu . . Werte aufwärts bis zu 57.50 Schuhe für die ganze Familie zu lebens erhaltenden Preisen Veirner Shoe Brokerage 412 N. 16. Str., gegenüber dem Jefferson Square i5S s n Sttltsch $1 Olsizieöe Ankiindignng ! Sonnlag. den 8 S . des Omaha Plalldculschen Vereins 5 Nr Mitglieder und Freunde des Vereins, die dou Mitglicderu geladen find, haben Zutritt. tlWSLWM! mit denen man ihr entgegen gesehen, nicht erfüllt habe und daß Fehler ge macht worden seien, und wenn man seine Erklärung de.S französischen Phrnsenschwalles entkleidet, dann bleibt nickt? übrig als ein großes Fiasko. Ein Mißgeschick, das den franzosischen Offensiven seit Beginn des Krieges beschieden fiewefen ist. Auch was Ribot über Frankreichs Kriegsziele sagt, klingt erheblig ge. mttßigter, als was man früher über diese Angelegenheit von dieser tei le gehört hat. Auf seine verlorenen früher geraubten Provinzen will Frankreich immer noch nicht verzich ten, auch nicht auf eine 5lriegsent schädigung. aber darüber wird man reden, wenn die Zeit dafür gekom men ist. Jedenfalls spricht Herr Ri bot nicht mehr von der Zerstückelung Teutschlands, und das ist immerhin schon etwas. Iiu übrigen ist es von keiner Bedeutung, was Herr Ribot , will. Wenn über den Frieden ver handelt wird, wird Hr. Ribot schwer, lich noch an der Stelle stehen, von der cr gestern gesprochen hat. Und für seinen Nachfolger kann cr Ver pflichtungen nicht eingehen. Die Frie-' densbedingungen werden aus dem Schlachifelde festgesetzt werden, nicht in der französischen Kannncr. r "innnntj7ns R nit'm'M 3rrl ff" PJ W-? c U Uauft den IO$ caib: 0 r gm.jm 4'i Frisch jeden Tag r ' vX r-i. C 1 21211s Leder . .,, ... . In M LSl V P" f f 1 t i 27. Mal lN7