Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 24, 1917, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ZiMt csh5 2fK2f
MWW?VHW!!
' i
O ' Tfl tfl -O
5VlcWNMSWMW
MUHN,
W
IM
SeV
SV
Jt
Zwei Mondlleder.
Wie glitzert so silbern der MondenscheinZ
5Ta sollten du und ich beisammen sein,
?..-sIMmen bei den Weiden,
!Fi der Nachtwind seiden
,' . . .
Ueberzitternde Blätter sireicht.
Warum bin ich hier und allein!
Schaust du am Fenster auch vielleicht
Gleich und anders.
Haft du'S gewußt,
Als sich dein Aug' zum ersten Mal
In meine fand,
Daß du die höchste Lust 1 '
Und auch die tiefste Qual
Hinein gebannt?
Die Lrdbeere.
on sämtlichen Friichten des
$J In und Auslandes gehört
f'Q&S die Erdbeere entschieden zu
, den beliebtesten. Der löst
liche Dust, der dew er
frischenden, saftigen Fleisch entströmt,
erfreut schon den Sinn dcs Geruches.
Und das würzige Aroma findet höchstens
noch in der Ananas seinesgleichen. Trotz
der Zartheit ist eS intensiver als das der
Kirschen und Johannisbeeren, ja, selbst
der Aprikosen und Psirsiche, weil eS sich
anderen Ingredienzien besonders gut ein
schmiegt. Rechnen wir, von den beiden
Sorten, der wilden und der gezüchteten,
die schöne, zartleuchtende Farbe und ihre
appetitliche, gleichmäßige Form hinzu,
die keiner mühsamen Vorrichtung bedarf,
ist es wahrlich kein Wunder, daß sie sich
den ersten Platz in der feinen Küche er
obert hat.
Zu unzähligen süßen Schüsseln wird
sie verwendet. Bekannt und sehr beliebt
ist, sie, roh eingezuckert, mit Schlagsahne
zu reichen. Die Walderdbeere ist dazu
auch wie geschaffen. Sie schmeckt über
Haupt nur im rohen Zustande, während
die gezüchtete in vielen Speisen als
Kompott vorzuziehen ist, das mit Sorg
fält zubereitet werden muß.
- Die entstielten Erdbeeren werden ine
Stunde lang mit reichlich feinstem Pu
derzucker dürchstreut, in eine verdeckte
Schüssel aufgestellt und dann auf ein
Eicb geschüttet. Der abgelaufene Saft
wird aufgekocht, etwas eingedickt und,
voll siedend, über die Früchte gegossen,
die nun darin biZ zum Erkalten durch
geschwenkt werden. Bei dieser Art be
wahren 'sie ihre Form. Ttz! Fleisch fällt
nicht in sich zusammen und verliert nur
die Säure, die häufig aus dem Genuß
mit Sahne zu scharf hervortritt. Diese
Zurichtung bildet die Grundlage zu den
meisten süßen Schüsseln und kann nach
Belieben durch Hinzufügen don etwas
bestem Arrak zu sogenanntem Punsch
kompott variiert weiden.
Ganz vorzüglich ist es zu einer
Charlotte rufst mit Erdbeeren. Eine
glatte Charlottcnform. oder in Ermange
lunq eine Kasserolle, von 3 Zoll Durch,
messer und ebensoviel Höhe, wird ganz
und gar mit Lösfelbiskuiten ausgelegt.
Ein halbes Quart süße Sahne wird aus
Eis zu einem ganz trockenen Schaum ae
schlagen und mit 34 Blatt aufgelöster
Gelatine vermischt. Eine reichliche Kelle
von dem Erdbeerenkompott wird vorsich
tig daruntergezogen. Wenn nötig, wird
die Masse mit einigen Tropfen Burgun
derrot höher gefärbt und in die auöge
legte Form gegossen. Da die Biskuite
schwammig werden würden, dars sie nicht
auf dem Eise stehen. Aber trotzdem ist
sie i einer halben Stunde zum Stürzen
und genußfertig.
Mit Fortlassung der Gelatine und!
der Biskuite ist diese Sahnenmasse mit
' Erdbeeren,- im Quantum verdoppelt,
auch vorzüglich in der Eisbiichse gefroren
und geht dann unter dem Namen Sah
nenbombe mit Erdbeeren.
Billiger und trotzdem sehr gut ist Erd
beerenglibber. Für sechs Personen genügt
i Quart dicker, entrahmter Milch. Sie
wird am beste im Halbkugelkessel mit
dtr Drahtrute recht schaumig geschlagen.
Mit etwas Zucker gesüßt, mit dem Saft
einer Zitrone geschärft und mit 8 IQ
Blatt halb roter, halb weißer Gelatine
wird die Masse gerührt, bis sie beginnt
sich zu verdichten, und dann mit den
Erdbeeren schnellstens durchrüttelt Nach
dollständigem Stocken aus dem Eise
wird der Glibber aus der Form gestürzt.
Zu Erdbeeren in Gelee werden die
Früchte rob, und zwar am besten solche
an dem Walde verwertet. Für sechs
Personen wird reichlich ein Quart, mit
Puderzucker durchschüttelt, daß er sich
um die Früchte setzt, ohne Saft zu zie
hen. Sie werden in eine gut gekühlte
' Form geschüttet und mit j Quarr Weiß
wein übergössen, der mit 810 Blatt
Gelatine aufgekocht ist. Nach dem Er
kalten wird der Eldbeerkegel gestürzt
und ist ebenso verlockend im Aussehen
wie im Geschmack. Schlagsahne oder
Banillesauce dienen als Beisatz.
Ausgezeichnet sind auch Erdbeeren en
neige de Champagne". Von einer hal
ben Flasche Schaumwein wird mit der
nötigen Gelatine. 810 Blatt, und dem
Säst von zwei Kelle Erdbeerkompott
i., Gelee gemischt. Auf dem Eise wird
eä zu einem festen Schnee wie aus El
weiß geschlagen. Vorsichtig und schnell
.mit den Erdbeeren vermischt, wird es in
die Form gegeben. . , '
Ich hoffe, mit diesen Speisen einige
noch ziemlich unbekannte gegeben zu
haben, die ober den Vorteil wirklicher
Eleganz genießen und verhältnismäßig
recht schnell und recht mühelos herzufiel
lcn siiid.
' Sebr mod?rn sind jetzt gefrorene
Punsche, und ich habe nachfolgendes Re
,-?t von einem berühmten Traiteur aus
Jetzt in den Modenscheins
Als ich dir Lampe löschte, lag so voll
?m yenst schimmelnde Mondlicht.
Darnach bin ich die ganze Nacht
Immer und immer aufgewacht.
Klang ein Lied mir durch die Brust:
Ich möchte bei dir sein.
1 1 c l f 1 1 b x.
Hast du' gewußt.
AlZ meine Hand zum letzten Mal
Die deine fand,
Daß fortan alle Lust
Und alle füfze Qual
Bon mir gebannt?
KiolfJtlebi.
New Dork: 1 Pfund Erdbeeren wird
roh durch ein Haarsieb gestrichen. Eine
halbe Flasche .Weißwein und 1 Pfund
Puderzucker werden mit dem Erdbcer
Püree kalt eine gute halbe Stunde form
lich schaumig gerührt In der Eisbüchse
wird die Masse dann halb gefroren' und
mit dem Schnee von 4 Eiern, i Pfund
eingezuckerten Erdbeeren, 1 Wasserglas
Arrak und j Flasche Mousseux ver
mischt. Weiter zu einem dicken Mus ge
sroren, wird der Punsch in stachen Scha
len serviert und mit etwas Schlagsahne
dekoriert.
Nach diesen auserlesenen Gerichten
möchte ich auch noch a die Konservie
rung der Erdbeere denken. Zu der alten
Bllchsenart, die nach meiner Ansicht das
Aroma am besten festhält, eignet sie sich
Insofern nicht, weil sie die Farbe ver
licrt. Also sind wir bei der Konservie
rung ganzer Früchte auf den Weck oder
ähnliche neue Apparate angewiesen.
Hier möchte ich eine kleine Zwischen
einschaliing machen, die mancher Haus
frau vielleicht angenehm sein dürfte. So
ausgezeichnet alle diese Apparate sind,
haben doch die weißen Gläser einen gro
ßen Nachteil. Das Licht zehrt nämlich
mit der Zeit das Aroma. Deshalb müs
sen die Gläser ganz im Dunkeln aus
bewahrt werden.
Ganz im Dunkeln, am besten in gut
verlackten und in Sand eingegrabenen
Flaschen sollte auch der rohe Erdbeersast
ausbewahrt werden, der das köstlichste
Erfrischungsgetränk für Kranke gibt und
folgendermaßen bereitet wird: Recht sau
bere, sehr reife, möglichst frisch gepflückte
Erdbeeren, gleichgiltig. ob aus dem Gar
ten oder aus dem Walde, werden eni
stielt, aber nicht gewaschen. Pfund auf
Pfund werde sie mit feinem Zucker
tüchtig durchgeschüttelt und auf - das
Geleetuch geschüttet. In 24 Stunden ist
der Saft rein abgelaufen. Roh in Fla
schen gefüllt, besitzt er neben seiner wun
dervollen rosigen Farbe dollständig den
Duft und das Aroma einer frischen Erd
beere. Jahrelang behält ei diese Vorzug
lichen Eigenschasten, wenn er nach obiger
Vorschrift aufbewahrt wird.
. Zum Schluß möchte ich noch eine
Halbmarmelade erwähnen, wie sie in
Brasilien eingekocht wird. Recht schöne,
große, reife Gartenerdbeeren werden
Pfund auf Pfund mit Zucker durchge
schüttelt und fortgeftellt. bis sie ganz im
Saft schwimmen. Dann wird eine große,
flache Eisenpfänne genommen, auf der
sie in ganz dünner Schicht nebeneinander
liegen. . Auf das Pfund zwei Teelöffel
pulverisierte Vanille gestreut, müssen sie
auf gelinder Kohlenglut stehen, bis ganz
langsam der Wassergehalt verdampst ist.
Der Zucker hat dann, bei dunkelrotcr
Farbe, eine schwere Sirupkonsistenz an
genommen, in der Früchte ziemlich ae
festet liegen. Kochen oder Blasen werfen
darf er auf keinen Fall, da er sofort
brennen , würde. Die sehr dauerhafte
Halbmarmelade ist zwar reichlich süß,
eignet sich aber vorzüglich zum Füllen
von Torten und Speisen.
Gefährliche vergeblich
keit. Ein' eigenartigcs Mißgeschick passierte
vor Jahren dem Herzog von Cambridge.
Inkognito und unte, dem Namen eines
Lord Moore hatte er eine Reise von
Canterbury nach Edinburg angetreten.
Gegen feinen ursprünglichen Vorsatz
unierbrach er die Fahrt in London, weil
ihm einige Einkäufe in den Sinn kamen,
die er gleich noch besorgen wollte. In
einem West End Hotel stieg et ab und
verbrachte dort die Nacht. Den folgen
den Tag suchte r verschiedene Geschäfte
auf und kaufte ein.
Nun hatte er sich im Hotel zuerst als
Lord Moore bezeichnet, als ihm aber
dann das Fremdenbuch vorgelegt wurde,
war er so in Gedanken, daß er sich un
)er feinem wirklichen Namen und Titel
eintrug. Da er nur einen einzigen
Diener bei sich hatte, schien dem Hotel
besitz die Sache verdächtig. Er, setzte
die Polizei von dem merkwürdigen
Gaste in Kenntnis, der sich über seinen
eigenen Namen nicht klar zu fein schien.
Die Polizei fragte telephonisch im
Palais deS Herzog an, ob dieser sich
zurzeit in London aufhalte. Ganz
und gar nicht," lautete die Antwort,
er ist auf einet Reise nach Edinburgh."
-Darauf wurde der Herzog in einer
Seitenstraße von Picradilly verhaftet
und wegen unbefugter Anmaßung eines
königlichen Namens und Titels nach
dem nächsten Pokizeiamt gebracht.. Er
amüsierte sich königlich" darüber, aber
es kostete doch einige Stunden Zeit, ehe
die Polizei 'sich davon überzeugen ließ,
daß sie ei nicht mit einem Hochstapler,
sondern mit einem echten Gliede der kö
niglichen Familie ju tun hatte.
Zn
Der Gabcrl
Der Gabcrl. das ist der Bauer &a
bricl Maierhofet von Wambachhausen.
Sein Anwesen ist das vorletzte, wenn
man vom Dorfe herauskommt, und im
Steuerlataster mit Bonität 5" eilige
tragen. Bonität 6 ist die höchste Boden
ertragsklasse in jener Gegend. Mehr
als der Boden aber verdiente der Gaberl
selber diese Bonität. Denn der Boden
war miserabel, als ihn damals der Ga
berl übernahm. Aber der Gaberl war
ein Zäher und ruhte nicht eher, als bis
er seine eigene Bonität dem Boden ein
geackert hatte.
Aber noch zäher als der Gaberl war
sein Baterland, das den Gaberl einfach
wegnahm. Jedoch, daß es ihn auch ein
geackert hätte da draußen, wo die Sin
nonen brüllen, das gelang ihm nicht.
Sondern so nach zehn Monaten kriegte
der Gaberl seinen Urlaub. Ganz un
Versehens hat er diese Handvoll freie
Tage gekriegt, so daß er sich überlegte:
Sollst schreiben, Gaberl. oder sollst nct
schreiben? Ah was. schreibst net. mor
gen abend bist ja sowieso dahoam, und
kunnt leicht sein, daß bei' Kart'n dann
erst übermorgen kämet. Ueberhaupts,
die Schreiberei! Hast Urlaub. Gaberl
sahrst. Gaberl bist da. Gaberl.
dös is alles nöttig, aber 's Schreib'u
pfüatdigood, dös is grad a solchen
Luzos, als wenn i mei'm Roß ei'n
Sattel aufleget beim Pflüg'n . . .
Bedarfshaltestelle Wambachhausenl"
rief der Schafsncr umständlich aus.
Kaum, daß die rote Mütze in dem
winzigen Stationszimmer sich vom Fen,
ster rührte. Steigt ja doch niemand
aus, dachte sie.' Aber da knirschte der
Kies. Jessas a Soldat." murmelte die
rote Mütze, jessas. der Gaberl . Jes
seS. Gaberl, wo kommst denn du her
ja, sag amal, Gaberl . . ."
Der GaSerl gab es auf, vor bet bra
ven, redseligen Rcumütze eine stramme
Haltung einzunehmen. Mit dem Tau
men wies er über die rechte Schulter.
Denn dahinten stand der Schaffner und
wartete ungeduldig auf das Abfahrt
zeichen von Wambachhausen.
.Abfahren!" rief die Rotmütze und
winkte hochdeutsch und majestätisch, um
aber gleich daraus den Hebel wieder aufs
Heimische einzustellen: Na, jetz so was,
der Gaberl ja, sag nur grgd, wie
hat's denn nach ganga und koa
Wort wiss'ns im Dors. daß d' kommst
na, jctz so was jesses, da wirst
aber erzähl'n können, Gaberl und "
.Ja im Hirschen" dielleicht nach'm
Ab'ndess'n, psuatgood, Herr Bitrstand."
Die graue Uniform ging schon auf
dem Fahrweg dahin. Stramm, wie er's
gewohnt war, wenn er draußen auf Ab
lösung daherkam. Aber der Weg war
schlecht, und einen Bogen machte er auch.
Also schnitt ihn der Gaberl ein wenig
über den Acker ab.
Wie seine rindsledernen Soldatcnstie
M in die dritte Furche tappten, tat es
einen kleinen Krach im Knochenmecha
nismuS des Gaberl ; bedächtig wurde
der stramme Schritt, der Rücken rundete
sich ein wenig, die langen Arme schien
Zeiten, als seien sie müde von der langen
Pslugarbeit: der Gaberl war kein Soldat
mehr, der Gabcrl war wieder der Bauer
vom vorletzten Anmcsen in.-, Wambach
hauscn. Bonität 5, laut Grundsteuer
kastaster.
Auf dem ganzen Weg begegnete dem
Gaberl kein Mensch. Natürlich., Feier
abend. Bald ist's dunkel. Der Herbst
halt, man spürt ihn schon, dachte der
Gaberl.
Auf einmal bei einer Wegbicgung lag
Wambachhausen in seiner ganzen be
fcheidenen Breite da. In einem Roman
hätte der Gaberl stehen bleiben müssen
und, zumindest mit verhaltner Rührung,
eine Ansprache an seine Heimat, an
Mutter Erde oder dergleichen halten,
mit Tränen kämpfen müssen, und beim
Glockenlöuten, beim friedlichen, das jetzt
der Wind zu ihm hertrug, eine weh
wütige philosophische Bemerkung über
den Zusammenhang zwischen Krieg und
heimatlicher Scholle fallen lassen müssen.
Aber der Gaberl war Gott sei Dank
in keinem Roman, sondern in Wam
bachhauscn. Also konnte er leichten
Herzens aus all den Schnickschnack ver
zichten. Vornehmlich mit den Tränen.
Nur schneuzen hat er sich müssen, wäh
rend er ruhig weiterstapste.
Am letzten Anwesen im Dorf, dem
Untermeier seinen, ging er vorbet. Keine
Seele aus dem Hof und hinterm Zaun.
Doch, der Tyras, wofern ein Roman es
zuläßt, daß er eine Seele hat. Nun,
wenn auch keine Seele, sc, hatte er doch
einen mächtigen schivarzen Schweif.
Mit dem schlug er dreimal auf den har
ten Lehmboden, auf dem er ausgestreckt
lag, und blinzelte dem Gaberl an. Zum
Bellen war er zu faul und zu alt. In
einem Roman freilich hätte ihm diese
Ausrede nichts genützt, da hätte er
schweifwedelnd, mit freudigem Gebell
den glücklich wiedcrhcimgckehrten Nach
bar begrüßen" müssen. Denn in solchen
Sachen der Rühruvg, auch der Hund
lichen. erteilen Nomane grundsätzlich
keinen Dispens.
.Jasa. TyraS," sagte im Vorbeigehen
der lZaberl über den Zaun hinüber.
Nickt mehr uiid nicht weniger halte er
auch vor dem Krieg gesagt.
Dann war sein eigener Hof da. Auch
gan still, wie ausgestorben. Ein Lei
icrivagen stand unterm offenen Schup
pen. Der Gaberl umfaßte ihn kritisch
mit einem einzigen Blick. Tauber",
murmelte er. !,Hab mich do.net 'täuscht
im Großkneckt," dachte er still dazu.
Auch die Scheune war ein wenig sfen.
Ruhig ging er hinein. Die Geräte stan
den blitzsauber da in musterhafter Ord
nuna. Diesmal sagte der Gaberl gsr
Ewigkeit jlnien".
auf Urlaub und im Schützengraben.
nichts, nicht einmal denken tat er was.
Aber sein Weib und dessen Tüchtigkeit,
die fühlte er warm im eigenen Blut.
Da lag das Heu, das er nicht ge
erntet. Sachlich fuhr seine derbe Hand
hinein. Sachlich schnupperte seine Nase.
Sachlich nickte sein Kopf. Es war gut.
Da lag daö Stroh gut aufgebündelt,
blitzgelb noch. Wieder nickte der Kopf.
Da lag das Korn, was noch nicht ab
gegeben war. Zum dritten Male machte
der Kopf seinen Nicker. Ganz hinten
in einem Winkel seines gesunden Bauern
gehirns klopft ein kleiner harter Ham
mer der Selbstbescheidung: Jaja, Ga
berl. es ist auch einmal ohne dich gc
gangen."
Seine Häude hoben eine Bodentür.
Da ging eine Treppe in den Kartofsel
kellcr. 'Schon auf der halben Treppe
wurhen die großen aufgeworfenen Hau
fcn sichtbar. Ein später Lichtstreif
spielte über die Knolkn. Besser als
z'lctzt." murmelte der Gaberl und kehrte
auf der halben Treppe wieder um.
Blieb noch der Stall. Der Gaberl
ging durch eine niedere Tür ins Dunlle
und Wurmdunstige. Aah," machte er
mit einem tiefen Atemzug. Die Magd,
die Zenz, war beim Abendfüttcrn. Sie
glaubte, es fei Hias. der Groszknecht.
und schaute gar nicht auf. als sie in
den- langen steinernen Futtcrtrog das
Glott schüttete. Nur brummen tat sie:
Jesses, HiaS, brauchst di' net z'kllm
mein, i' mach mei Sach' scho"vo' selber
'recht."
Dös siech i," sagte der Gaberl, und
hat -zum ersten Mole gelacht, breit und
herzlich, seit er unterwegs vom Schützen
graben war.
Jcsscsmarndjoosef. der Herr da
muß i glci' der Frau ," schrie die
Zenz und lich den Gsottkorb fallen.
Halt's Maitl." sagte der Gaberl
freundlich und hob den Futterkorb auf,
i geh schon selber."
Er 'ging auf die mittlere Tür zu. di
ins Wohngebäude führte. Dabei mußte
er an den wohlig fressenden Kühen und
Ochsen vorbei. Allen gab er einen ge
ruhigen KlapS auf die breite Stirn.
Aber sie ließen sich nicht stören. Nur
das Pfcrv im letzten Stand hatte den
Kopf von der gefüllten Krippe rückwärts
gedreht und wieherte halblaut.
Jaja, Bräuiidl, is scho' recht," sagte
der Gaberl und war im Gang voin
Wohnhaus. Hinter ihm die Zenz mit
dem leeren Futterkorb, die in einem fort
nur sagen konnte: Jessesmarndjooscf
jcssesmarndiooscf jcssesmarnds
joosef . . ."
Seid's scho' beim Ess'n. Zenz?"
Jessesmarndjooscf, Herr mit'm Be
ten ham die andern scho' angfang'n
JesseSmanrndjooscf, ivas werd d' Frau
sag'!
Sie hielten beide den Schritt an.
Durch die Tür hörte man das gewohnte
Abendgebet vor dem Essen: . . . der
Herr ist mit dir du bist gebenedeit
unter den Weibern und gebenedeiet
ist die Frucht deines Leibes, Jesus
Christus . . ."
Der Gaberl hatie leise die Tür auf
gedrückt und schob sich mit der Magd
herein. Er sah, wie sie alle um den
dampfenden Tisch standen, betend, mit
gesenkten Kopsen, sein Weib, seine Kir
der, sein Gesinde. Niemand schaute auf,
sie dachten alle: es ist die Zenz. Nur des
Gaberl kleinstes Töchterl. das Katherl.
schaute mit den großen Nußaugen nach
dem Feldgrauen an der Tür. Es ist
eine Erscheinung in der Kirche, dachte
sie fromm und dunkcl und tat keinen
Muckser.
Die alte Wanduhr schlug Viertel mit
dem alten braven Klang. Der feldgraue
Gaberl hatte die Soldatenmütze abge
nommen. der schnaufenden Zenz noch mit
einem' Blick Schweigen geboten und betete
ruhig mit: . . und ge benedeiet ist die
Frucht deines Leibes. Jesus Christus
in Ewigkeit Amen."
Die paar Gebciszeilen lang war es
dem Gaberl, als sei er nie im Krieg ge
Wesen, als ginge alles seinen alten, gu
ten Gang. Und er betete nicht lauter
als die anderen, so daß seine Stimme
in denen der anderen unterging. Nur
daS .In Ewigkeit Amen" sagte er jetzt
so fest und laut wie niemals vor dem
Krieg, so daß sie alle, erschreckt von die
fer lange entbehrten Stimme, auf
fuhren.
Grüaß Good beisammen," sagte der
Gaberl. .macht's nur koa G'schrei."
Aber dann ging er doch auf sein zit
terndcs Weib zu und umfaßte einen
Augenblick ihren Hals mit den langen
knochigen Bauernarmen. In die krampf
hafte Stille hinein hörte man das kleine
Katherl sagen: Vatter so' allawei Tür
standen."
Aber dann brach doch das Be
grüßungsgewittcr los, das allgemeine.
Ruhig ließ es der Feldgraue über sich
ergehen, und nur dann und wann tat
er einen tiefen kurzen Lacher. Als abet
daS .Jessesmarndjooscf!" gar kein Ende
nehmen wollte, sagte er auf einmal sehr
sachlich: .Aha, und zum Essen komm i
aa grad recht komm, setz's th. sonst
werd's kalt."
An diesem Abend ist der Gaberl doch
nicht mehr in den Hirschen" gegangen,
so daß der Herr Stationsvorstand und
mit ihm eine ganze dicke Stube voll vcr
Sc blich warteten. Et käme morgen,
atte er spät genug sagen lassen. Der
Wirt schmunzelte. Dann hatte er mor
gen nochmals Gaste.
Am anderen Abend saß der Gaberl
wirklich unter ihnen, feldgrau, bescheiden,
stillvergnügt die Pseife im Mund. Wie
eine Bienentraube, eine vor Erwartung
summende, saßen, standen, hingen sie
alle um ihn hekum. ,Jtz paß utV
flüsterte der Badermichel dem alten Le
den, zu, jetzt werd er euch gleich a
Schlacht dcrzälln."
Und wirtlich, der Gaberl tat die
Pfeise au dcm Munde und sagte:
.Also, dos- muaß ma' euch lass'n, eine
wunderbare Kartosfclernt' habt's g'habt
in dem Jahr '
In Ewigkeit Amen", läutete draußen
die Dorkglocke die Abendoesper aus.
....
Eine Woche später stand der Gaberl
wieder im Schützengraben. Eben hatte
er einen Kameraden abgelöst, den Lehret
Kapfhammer.
.Pah auf, Kamerad," hatte der zu
ihm gesagt, da drüben auf der Tanne
scheint mir einer zu sitzen, der uns aus
kundschaftet."
.Is scho' recht," sagte der Gaberl und
lugte mit angeschlagenem Gewehr un
verwandt hinüber.
Unterdessen machte es sich der Lehrer
Kapfhammer neben dem Gaberl im
Schützengraben bequem, holte sich ein
aufgespartes Frühstücksbrot aus der
Tasche und aus der anderen ein paat
Zeitungen.
Weißt. Gaberl." sagte er, das sind
französische Blattet aus dem Schützen
graben, den wir neulich stürmten, als du
im Urlaub wach."
Aha." sagte der Gaberl.
Ucbrigens, ! wie ist es dir gegangen
im Urlaub, Gaberl," fuhr er weiter,
während seine Blicke über die Zcitungs,
spalten gingen.
Guat."
Soso, gut, daS ist recht, nun, sie
werden dich wohl mit Musik empfangen
haben?"
Der Gaberl lugte.
Und dein Haus werden sie bekränzt
haben?"
Der Gaberl lugte.
Und euer Bürgermeister wird wohl
eine feierliche Rede gehalten haben?"
Der Gaberl lugte,,
.Ha, paß mal auf, Gaberk, da lese
ich gerade, wie sie's in Frankreich drü
ben machen, soll ich dir's vorlesen?"
Versteh nix Franzäsch."
Ich les es dir natürlich Deutsch
vor, hör zu, Gaberl:
Elf Urlauber kehrten von dcr fran
zösischen Front in ihr Dorf Epicerie zu
rück. Man hatte einen Triumphbogen
errichtet. Alle Häuser waren feierlich
geschmückt. Der Kriegerverein holte sie
mit Musik am Bahnhof ab. An der
Ehrenpforte des Dorfes wurden sie von
singenden Jungfrauen empfangen. Der
Pfarrer hielt eine lateinische und der
Bezirksamtmann eine französische An
spräche. Sie betonten die- hohe Ehre,
die der teuren Heimat durch ihre tapfern
Söhne widerfahre, die gegen die Bar
barei für das glorreiche ' Frankreich "
In Ewigkeit Amen," sagte der Ga
berl sachlich und langsam, zwickte ein'
Auge zu und rückte ab: Pumm drü
ben fiel eine dunkle Masse stoßweise von
der Tanne.
Mtet die Fliegen jetzt!
Die Fliege ist die Trägerin von
zahlreichen KrankheHskeimen, Militari
sehe Berichte lassen ersehen, daß ihr mehr
Todesfälle zuzuschreiben sind als dem
Feinde. Wer jetzt eine Fliege tötet, der
hindert das Dasein von Billionen ihrer
Nachkommen im nächsten Sommer. Ein
reinliches Haus ist sein Aufenthaltsort
für Fliegen. Daher halte man fein
Heim sauber. Wo sie nichts zu essen
vorfindet, verschwindet die Fliege.
April, Mai und Juni sind die Haupt
fächlichsten Monate für die Vernichtung
dieser Krankheitsträger.
Zur Winterszeit zeigen sich nur ver
einzelte Stubenfliegen, die meisten sind
durch die Kälte hinweggerafft. Die
warme Frühlingsluft lockt die lebenden
ins Freie und mit Behagen wärmen sie
sich tn der Sonne. Die Fliegen ver
mehren sich unheimlich schnell und wer
den so zur Plage der Menschheit.
Kauni dampst etwas in der Tasse,
der Kuchen ist aufgesetzt, oder sonst eine
Speise, da sind auch schon die. kleinen
Leckermäuler scharenweise da und wollen
Gäste sein; jede will vom besten ihren
Anteil haben. Maßhalten bei Tisch ist
ihnen gänzlich unbekannt, und so stürzt
sich eine nach der anderen habgierig in
die Tassen oder Milchtöpfe, in denen sie,
des Schmimmens unkundig, den Wellen
zum Opfer fallen, oder sich doch iht
Wundwerk gründlich verbrennen. Da
sie nach Belieben ihre Gerichte auswäh
len können, und ständig an Eßwaren
und vornehmlich an Süßigkeiten und
Leckereien herumnaschen, geht die Ver
dauungsarbeit ausgezeichnet von statten
und jede Hausmutter weiß, daß die was
ferhcllen Tröpfchen als schwarze Punkte
antrocknen und Fensterscheiben. Bilder
und Spiegelrahmen, Teller und viele an'
deren Gegenstände besudeln und be
schmutzen. Derartige Unannehmlichkci
ten und Plagereien der Fliegen, die sich
in der allen und neuen Welt finden, die
sowohl das opulente Gastmahl dcs
Schlemmer als auch den bescheidenen
Tisch der Armen teilen, können sich mit
der Menge der Fliegen bis zur Uiiver
träglichkeit steigern.
Anders gemeint. ,
Hausherr (freundlich): Ihr Bräuti
gam hat einen guten Geschmack, das muß
inon sagen Anna!"
Köchin: Ach. Sie schmeicheln."
Hausherr: Ich sehe nämlicb. daS
beste Clü'ck von unserm heutigen Braten
ist schon abgeschnitten!"
vubk.
, 4
. ,'
; . " ,
V K- v
-, . w
, - t, , ,
! ,
"
::
tMt ft X
""; " '.'.'
'' JUf'n'-r'T.f, &
Bubi ist deS HaustS Liebling und
er verdient diese bevorzugte Stellung
wirklich! Wir wollen seine hübsche Er
scheinung, sein frisches, offenes Gesicht,
stia strahlendes Braunauge, seinen dunk
len Krauskops gar nicht in Anschlag
bringen, denn das sind Gaben, die der
gütige Schöpser nach seiner Weisheit er
teilt. Allerdings glücklich derjenige, dem
diese Gaben zuteil wurden, da Schön
heit ein Schlüssel ist, dcr alle Herzen
erschließt!
Wodurch sich Bubi im Hause Ver
dienst und Liebe gewann, das ist eine
Menge von Eigenschasten. die er wohl
auch feinem Schöpfer, seinen Eltern,
seiner vortrefflichen Erziehung verdankt,
an deren weiterer Entfaltung und Ge
staltung er ab auch selbst mitarbeitete,
Aind und
Musikunterricht.
Natürlich wolle alle Eltern gern, daß
ihre Kinder recht vkl leinen und Musik
unterricht nehmen. Es ist dies ja schr
schön, wenn das Kind Begabung zeigt,
andernfalls aber eine wahr, Strafe für
alle.
Aus der Feder berühmter deutscher
Musiler kamen gelegentlich einer Rund
frage folgende Ermahnungen in Bezug
auf dieses Thema:
Der bekannte Professor für Musik,
Willy Heß. schreibt: .Ich als Geiget
kann natürlich die Geige ganz besonders
empfehlen und kann nur raten, den Un
tenicht cmf diesem schönen Instrument
mit allem Ernst zu treiben. Aber da
ja bekanntlich zum Violinspiel viel mehr
Gehör nötig ist als etwa zum Klavier,
darf die Wahl des Geigenspiels nur dann
getroffen werden, wenn ein ausgezcich
ncteS Gehör, ein gesunder Körper und
eine geeignete Hand gegeben sind. Ich
rate meinen Schülern, besonders wenn
sie noch etwas zu jung sind, nicht sofort
mit der Violine anzufangen, sondern erst
ein Jahr oder zwei Klavier zu lernen.
Der Anfang ist für den Geiger ganz
eminent schwer. Es gehört viel Kraft
dazu, die Violine gut zu halten, gerade
zu stehen, ohne müde zu werden, die
Fingergriffe zu erlernen und dabei noch
Noten abzulesen. Wenn daS Kind aber
eine geringe pianistische und musikalische
Vorbildung hat, fallen diele Schwierig
kciten fort.
.Spater handelt eS sich dann darum,
gut, womöglich unter verständnisvoller
Aufsicht, zu üben, lieber weniger und
regelmäßig lz mehr und unregelmäßig;
vor allem eine gute Grundlage zu ha
ben. Die kann aber nur der tüchtige
Lehrer oder die tüchtige Lehrerin schaf
fen, die allerdings nicht fo billig sind
wie die Leute, die heute ohne jedes Recht
den Anfangsunterricht unsern Geigern
erteilen."
Professor Phil. Scharwenka meint:
Der gute Lehrer ist daS A und O des
Musikunterrichtes. Der Schüler wird
durch den Lehrer entweder zum guten,
gediegenen Musiker oder zum Dilettan
ten. der ohne Gefühl und Rhythmus
elende Musik herunterspielt. Am schwer
sten ist es dann, die Vorbildungen, die
durch schlechte Lehrer entstanden sind, zu
beseitigen.
.Es handelt sich also darum, gute
f Lehrer zu bekommen, daS Niveau deS
musikalischen Lehrerstandes zu heben.
Hugo Dechert, Cellist an der Kgl.
Oper in Berlin, meint: Der Unter
t richt auf dem Cello ist nicht viel anders
als der auf der Geige. Alles, was dort
verlangt wird, braucht man auch hier,
vielleicht noch eine Nuance Gesundheit
mehr. Leider wird ja Cella Verhältnis
mäßig wenig gclernt. sogar zu wenig,
denn wie schwer ist es in Familien, wo
gute Hausmusik getrieben wird und ge
pslegt werden möchte, den nötigen Cclli
sttn zu finden. Dächer rate ich Familien.
- in denen mehrere Küide: Musi! lern,
-.V
-
'
" "t
und noch heute mitarbeitet. Denn Bub
ist. obgleich er kaum neun Jahre zähl!
schon ein ganzer Mann" was natür
lich cum grano salis" zu verstehen ist
Vor allen Dingen befleißigt sich Bub
der Fröhlichkeit. Er ist fröhlich, wen!
er allein ist, und noch fröhlicher, wen
er. mit den Eltern und den übrige
Hausgenossen zusammentrifft. Sein Ge
ficht strahlt immer wie ein Frühlings
morgen; da ist nichts von gekräuseltet
Stirn, von hängenden Mundwinkeln,
von verdrießlichen Blicken, von ungcfäl
ligen Worten, was alles man bei so
manchen anderen Buben antrifft, die
dadurch eine Plage ihrer Umgebung
werden. Sprüche wie: Ein, fröhliches
Herz liebt Gott". .WaS Fröhliche tun.
gerät wohl", wiederholte sich Bubi oft
am Tage.
einS für daS Cello zu bestimmen. Gh
wiß ist die Literatur nicht so reich vud
mannigfaltig wie beim Klavier, aber es
gibt viele und gute Uebcrtragungen, die
den Schülern Freude machen. Was den ,
Unterricht betrifft, so liegen die Ver
Hältnisse recht günstig. Da es kein Leh
rerproletariat gibt, wie beim Klavier,
sind fast die meisten Lehrer gut oder tvc
nigstenZ gediegen. In dieser Hinsicht ,
braucht also niemand schlechte Erfahrun
gen zu fürchten und so mag Univ.
jeder, der Talent und Lust hat, beginnen ,
im
Merkwürdige Heilun
gen der Epilepsie
hat Professor Horsley durch chirurgische
Operationen herbeigeführt. In zwei
Fällen konnte er die Entstehung dcr
Krankheit auf Verwundung am Kopfe,
zurückführen. Da also die Stellen, von
denen das Uebel ausging, bestimmt sest
gestellt werden konnten, so brauche
Horsley den Schädel nur zu krepannie '.
ren, die Knochensplitter und erkrankten
Gewebe zu entfernen und die niederge .
drückten Schädelteili wieder aufzurich
ten.
Der dritte Fall war schwieriger. Die
betreffende Person wurde von epilcpti
schcn Anfällen heimgesucht, die an Hcf
tigkeit und Häufigkeit stets zunahmen
und ihr jede Arbeit unmöglich machten;
eine merkliche Verletzung des Gehirns
war aber nicht festzustellen und auch
sonst keinerlei Anzeichen Über Ursache
und Sitz der Krankheit gegeben. Nur .
die Beobachtung, daß die Anfalle stets
mit Zusammenziehung der Daumenmus,
keln det linken Hand begannnen, führte
Horsley zu der Annahme, daß eine be,
ständige Reizursache sich an jener Stelle
bei Gehirns befände, von det aus die
genannten Muskeln in Bewegung gesetzt
werden. Et beschloß dahet, den Schädel
genau an dieset Stelle zu offnen, und
fand in det Tat eine tief in das Gehirn
eingebettete Geschwulst. Er entfernte sie
und don nun an erneuten sich die epilep
tischen Anfälle nicht mehr,, und die
Wunde vernarbte ohne Schwierigkeit.
Pflege der Zimmerpflanzen.
Den Zimmerpflanzen gönne man ,
Licht und Luft, man lasse sie nickt dü?
sten und hungern; sie brauchen je nach
ihrer Art Wasser und hie und da Dun
gung. Die Behandlung derselben ist
sehr mannigfach; in Anbetracht der
Freude, die sie spenden, sollte wan sich
Sachkenntnisse aneignen und niemals
nach det Schablone verfahren. Ver
modste Töpfe wasche ma mit Soda
lauge rein, sie schaden dr. Pflanze un
schädigen auch die Zimmerluft. Man
dusche die Blumen so oft lz möglich
mit der Blumenspritze oder auch vorsich.
tig im Hof. Garicn, selbst im Badezim
mer ab, wasche sie auch.oster mit einem
alten Schwamm auf Blättern rind Ge
zweigen, wozu es besondere Würstchen
gibt. Bei lauem Rcgen dringe ma sie
mZ ftniu