Die H'syche des Italiener "(4UiS.) Ter UederkiiirpS. ... ' WWschaftlich ist der Italiener ein Knirpö, politisch ein Uebcrknirxs. Ihm gert kS wie den Kindern, beten 5lug.eN großer sind als der Mgen. Er hat lein Augenmaß, und woher sollte ei'Z auch ; haben? Ein römischer Professor ent wickelte uns einmal die landläufige Idee, Italien das Treniino unter still ''sZzivcigcnder Duldung Oesterreich! und Deutschlands besetzen könnte, und als er aufmerksam gemacht wurde, daß dieS nicbt so ohne weiteres gehe, daß die Jta liemr erst in Wien und, da Deutschland doch für Oesterreich einstehe, auch In Ber!i siegreich tinzuhcn müßten, setzte ihn daS nicht in Verlegenheit: er be merkte nur: ,Da brauche wir eben einen zweiten Garibaldi." .Saribsldl" ist das Stichwort, auf das die Phantasie als Närrin im Ober stübchen der Italiener ausbricht. Sie spielt nickt ohne Grund die Hauptrolle in der Nationalpolitik des Landes. Die Geschichte dom Zuge jener Tausend, die unter Gandaldis Leitung Ims neapoli ianische Königtum gestürzt haben, Be flügelt fort und sort die Einbildung? der ganz Hergang der nationalen Einigung Ks Landes hat etwas um so Märchen haftereS. als das Volk ihn etlichen kü nen Abenteurern verdankt und selber keine Hand dazu gerührt hat. Tafz die Auf gäbe, ein halbes Dutzend morsche Thron eben umzustürzen, und Platz für das HauZ Saüorjra zu schaffen, blendend ge löst worden ist. macht die Italiener blind für jede Schwierigkeit, die der Be fticdigunz ihrer Gelüste entgegensteht: daß sie in jedem Kriege geschlagen wor c:n sind, beirrt sie nicht, weil sie bei je dem doch noch was gewonnen haben. JedeS hohe Ziel der Ratio erfordert den Einsatz einer Vollkraft, deren sich daS italienische Volk noch niemals fähig erwiesen, zu deren Aufgebot es sich auch niemals willig gezeigt hat. Doch nichts tea alledem. was sich bedenken ließe, tarnt dm Aufschwung einer Phantasie, die sich an den Erinnerungen des t'ömi sehen Weltreiches und der Renaissance, wie sn denen der nationalen Wieder geburt berauscht. Der kleine Gerngroß sieht im Traume schon das Italien der Neuzeit großer als AltRom und setzt dem Rom der Päpste, dem Vatikan ge aenüber sein funkelnagelneues Denkmal, köher alS das Kapital, das hinter der 1 Varmorburg deS Rationalftolzes der schwindet, ein Bauwerk, das. mit klas sisch gediegener Technik, gefügt, als mc numentaler Ausdruck des Ueberknirpscn tumS die nationale Einigkeit noch über dauern kann. r ' - Sand in die Augen! Auch die Deut scheu haben etwas davon bgekriegt und den politischen Gesichtskreis der verflos fönen Bundcsbrüder überschätzt. Als der Weltkrieg ausbrach, wähnten wir auf sie Eindruck zu machen, indem wir ihnen Wege zu den weitgestecktcn Zielen wiesen, die wir ihnen zutrauten. Wir hielten ihnen vor. daß sie als künftige Welt macht zunächst die Vormacht im Mittel meere brauchten, die sich nur im Bund mit Oesterreich und Deutschland gegen England und Frankreich erringen ließe, such gegen Rußland durchgesetzt werden tniifctc inte Cslöour scbon sagte: fielen die Dardanellen in russische Hände, so wäre Italiens Zukunft im Mittelmeer abgeschnitten. Das predigten die Deut, sch'en und meinte es gut. Der Italic, n.-r hat darauf gelächelt und verschmitzt ' mit den Augen gezwinkert; er glaubte tm wollten ifin dumm machen. All das, was wir ihm zeigten, meinte er gar nicht ötig zu baden. Erfordert denn das Jzonagefchäft. von dem neun Zehntel dS Volkes leben, die handelspolitische Vormacht im Mittelmeer? Genügt dem Großindustriellen Obcritaliens nicht die Adria und ein leidliches Einvernehmen mit Franzosen und Engländern im Tyr. . TmM Meer? Was eben ihn die ?-nr,nnlle an? Das Italien, für das ein Cavour vorausschauend gesorgt und ein Crispi den Trewunö ge,cizio!,en yai. ; mit wirklichen Handels und weltpolitischen Bedürfnissen ist ja noch gar nicht inä Leben getreten. Die Deut, sehen haben mit ihm gerechnet, als ob eS s,w lebte und sich aus zwingendem Drang zur Selbständigkeit und Welt, macht betätigea mußte. Da battea wir ynVher .intnat Baumbachs Mutterwitz vergessen, indem wir aus unserem Geist kraus dachten, der doch anders ist als iv vt a ener. Jeder nach einer Air , Trösten wir uns; wir sind nicht die ez''n. die sich verrechnet haben. Für die Italiener schlug die Stunde der Ent tanZchunF. olS sie merkten, was ihnen , rttttf rnanaelte. Kanonen. Ge wehre und MuniZion hatten sich in den t.-hn Monaten der Rüstunc, beschaffen lassen. Im Sanitätsdienst gebrach ei s han an mancherlei, auch an Personal, well zwei Drittel der eingezogenen Aerzte tI3 Spezialiste für Hautkrankheiten und Fiauenpflege nur unzulänglich zu f.irfrhtn waren. Was aber gänzlich f iü ii Vi! Qrsanisation. die aus dem r-nTcrlichen Leben erwachse müßte, um f 5 n.:;t:r,!ch zu bewahren. Aus e?nem in;ri(,nmfhtn. ico ieder feinen Klein Irin'fr sich besorgt, entwickelt siesich r " j ih war in Findmsznten r'r.mr.1 das WcdursNis doryandkn ' -n''i bei Franzosen gibt s Ver KhTn, so oft ihnen ein Ungemach über r n s-M kommt; aber dSbuillards", f f, -d, f-nceft sie sich rasch zurrcht. l'i.'r L.bei seit Jahrhunderten einen , - r r-n ''rftttili bat. , D Italien - v.rliercn den Kopf und tommtN t wuts-r Zur Lcsinnun. Ihnen fehlt ' s trcfalj it.. ihre Kraft! in urnfcf 1'-trmömunn .einzufügen. i T i -Wn säen im Frieden kein r , t Xi'nii, so bringt der Krieg i!,-rr.fri".ea. css eimni r. d?n retten Wirrwvrr, t Aufmarsch an. so cessr.n eine t:U IKiUian Sine, bcsch'aulichs Studie von GitsRose. baten zählte, an der österreichischen Grenze den Krieg als Zwergbetrieb und lernte erst, im Laufe des FeldzugeS seine Kraft in größerem Maßstabe gebrau cken, als der Augenblick, den Feind zu überrumpeln, schon verpaßt war. Der Unfallrrntner. Nächst dem Kriege ist die soziale Für sorge das weiteste Gebiet, auf dem sich organisatorische Lorbeeren pflücken las sen. Die Deutschen vflücken sie für sich und für andere Nationen mit. Auf Weltausstellungen, wo wir die Statistik unserer Sozialpolitik vorlegten und die an die Versicherten bezahlten Summen in vergoldeten Gipspyramiden dersinn bildlichten, fanden wir viel Lob und er munternden Zuspruch, so fortzufahren. was eigentlich nicht der Zweck un serer Werbetätigkeit war, denn wir wünschten die anderen zur Nachahmung anzuregen, fanden be! ihnen aber wenig Neigung, in den edlen Wettstreit mit uns einzutreten. Es war einer der dielen Fälle, wo dasjenige, was unsere Auto ritaten der Wissenschaft als das Wahre verkündigten, den Völker draußen nicht genügend einleuchtete, wenigstens nicht soweit, baß sie c? praktisch zu erproben wünschten. In der Theorie fanden sie unsere Sache sehr interessant. Schon in samt Louis vermochten wir eine statt liche Sammlung von Gutachten vorzu legen, die unS von ausländischen Ge lehrten und Fachmännern ausgestellt worden waren, darunter ein besonders lobendes von dem italienischen Gelehrten Profumo, dessen Name auf Deutsch Weihrauch bedeutet und der uns reichlich solchen spendete. Doch seine Landsleute hat auch er nicht zur Nachfolge hinge rissen. Die Italiener überlassen die Fürsorge ihrer Arbeiter neidlos den an deren und besonders den Deutschen. Der Ucberschuß italienischer Arbeit? kräfte ist so groß, daß Millionen aus wandern, um in betriebsameren Landern den Verdienst zu suchen, den sie zu Hause nicht finden. Sie schicken ihre Spar gelder meistens heim und kehren in der Regel selbst zurück, um ihr bißchen Habe zu meßen. so da das Kapital des Auslandes den italienischen Boden im mer wieder befruchtet.' Auch die Tau sende von Italienern, die sich in Deutsch land der heimischen Militärpflicht ent ziehen und scheinbar auf ihr Vaterland verzichten, werden daheim wieder Auf nähme finden, wenn. das Kriegsgewitter vorüber ist; ich entsinne mich wenigstens keines Falle!, in welchem italienische Staatsbürger, wenn sie daS Gesetz in Massen brachen, schließlich doch Nicht siraslos ausgingen. Das ist ein Gewöhn beitsrecht, auf das sich bauen läßt. , Die, Vorteile aber, die Deutschland dem aus saudischen Arbeiter bietet, sind so be trächtlich, daß der Kluge sie selbst um die Gefahr einer zeitweiligen Verban nung nicht aufgibt. Da gibt es mehr alS Lohn, da gibt'S auch eine Rente für den Arbeiter, den ein Unfall trifft. Die deutschen Verufsgenosscnschaften zahlen rahruch rund Lj Millionen Mark an ita liemsche Staatsangehörige, die bei der Ausübung ihres Gewerbes in Deutsch land Schaden nlitien haben oder erlitten zu haben glauben. Besteht in letzterer Hinsicht ein Zweifel, so entscheidet in höchster Instanz daS deutsche Reichs!. sicherunasamt. wo der eigens der Italic nischen Botschaft beiaeacbene Sachwalter Labnola immer schneidig aus das Reichsgesetz gepocht hat, um für seine Landslcute die weitestaeyenden Äoneile herauszuschlagen, während Italien sich zu keiner Gegenleistung irgendwelcher Art versteht. So hat sich im Lande, wo die Zitro nen blühen, ein besonderer Stand von Rentnern gebildet, die ihre Pfründe auS Deutschland beziehen und. e nach N:i auna. ein Leben edler Muße führen oder weiteren Geschäften nachgehen. Verzicht leisten sie nicht ungezwungen aus die Rente, auch denn der Grund derselbe die Folge de Unfalls wegfällt; denn sie haben m diesem Punkte tyr eigene Rechtsgefühl, da! ihnen sagt: .Teutsches Geld ist immer gut zu neb men, und was mein Vorteil ist, das ist mein Recht. Die deutschen Berutsgeno, senschaften lassen zwar, wie in Deutsche land so auch in Italien, von Zeit zu Zeit nachprüfen, ob sich der Zustand der Rentenempfänger ändert, doch selten stellt ein italienischer Arzt eine Besserung fest, und noch seltener findet der Orts voriteber. der das Gulamien zu vegiau bigen hat. am ärztlichen Befunde etwaZ auszusetzen. Als ich in Rom war. wurde mir fal, gender hübsche Fall erzählt: In einem Umbrüchen Landstadtchen hat ein llntau. rentner. der sich in der glücklichen Lage befindet, als Signore ,u leben, den Ebrenvosten eines Sindaco erlangt und bescheinigt nun eigenhändig das Attest, daS ihm das Recht aus den Bezug ver Rente gibt, wohlbemerkt einer Vollrente, die er infolge einer traumatischen Neu role be ebt. Man beachte du rani heit. die äußerst interessant ist. Sie wird nach Unsällea beobachtet, beruht ober nicht auf groben materiellen Verlctzun gen. sondern auf feineren, anatomisch nicht nachweisbaren Veränderungen deö NervenidstemS. Der Kranke wird schlapp und mißmutig, schläft schlecht, träumt ängstlich, leidet an Appetitlosigkeit. Kopfschmerzen. Schwindel, Ohrensaulen und Flimmern vor den Augen. Der Wtxk hfT ilm untersucht. INUN t!N fcpe zislfach der i der deutschen Arbeit fürsoig vorkommenden Leiden sattelfest sein, um auS den Aussagen des Pa tienien, auf die er angewiesen ist, einen vbiektiven Kern herauszuschälen. DaS läkt sich von imm italienischen Doktor kaum erwarten. Diese rätsell,af!e Krank heit ist sogar manchen deutschen Aerzten fremd, so'daß UnstimmiakeitkN in ihrer Bemteilunz sich auch in Deutschland nickt immer derMeideg lassen. Ich sprach darüber noch am 3. Aiilzust 1914 mit dem höchst, erfahremn Dmktor in du V großen Berufsgenossenschaftcn, Regie rungsrat Dr. Stoeckcr. während er ge rode feinen Koffer packte, um als Haupt mann inS Feld zu ziehen. In seiner menschenfreundlichen Gesinnung seufzte er: .Was wird nun auS unseren Paticn ten mit traumatischer Neurose? Nach dem Gutachten der Aerzte unserer sozia lcn Einrichtungen sind sie arbcitsun fähig; was wird aber der Militärarzt dazu sagen? Der kennt daS Bild dieser Krankheit nicht, hat's noch nicht gehabt." Seitdem habe ich gehört, daß nicht wenige von denen, die der sozialen Für sorge als zu jeder Leistung ungeeignet erscheinen, als tauglich zum Militär ein gezogen worden, ausmarschiert und jetzt geheilt sind. Im Felde haben ie Appetit und Schlaf wiedergefunden, Ohrensausen, Augenflimmern, Schwin del und Mattigkeit überwunden. Gar zu gern wußte ich nun. was aus dem Sin daco des umbrischen Städtchen! gewor den ist, ob auch er im Dienste de! Va terlandeS gesundet. Den Italienern ist in den letzten Iah ren doch auch ein Licht aufgesteckt wor den über das, waS deutsche Wissenschaft, was deutsche Ordnungsliebe hcijcht. Derselbe Berufsgenossenschaftsdirektor Dr. Stoeckcr, der mich auf die trauma. tische Neurose hinwies, hat m,t einem ärztlichen Fachmann Italien bereift, um Deutschland ! Rentner zu bejehen und die zur Untersuchung zugezogenen em geborenen Aerzte nach deutscher Methode anzuleiten. Dieses Unternehmen, die Wahrheit inS Ausland zu tragen, er zielte ein fachliches Ergebnis insofern. b!S selbst beim woblwollcndNea Versah ren ein nicht unbeträchtlicher Teil der Millioncnreiiten wegfiel, fand aber, wie leider die meisten Versuche deutscher Aufklärung, keine begeisterte Ausnahme. Dem mutigen Vertreter deutscher Ge wissenhafiiglcit wurde von Kennern deS Volkes geraten, die Gegenden, die er be reist hat. fortan zu meiden, falls er nicht Bekanntschaft machen wollte mit dem Messer, zu dessen Gebrauch der Arbeitsunfähige immer noch fähig zu bleiben pflegt. Jeder nach seiner Art. TaS Viesser. DaS italienische Gesetz verbietet bei Gefängnisstrafe, Messer von mehr als 4 cm Klingenlänge zu tragen. Zwei deutsche Archäologen sind kurz vor dem Kriege bei Tiboli als Spione verhaftet worden: sie wiesen sich als harmlos aus, kamen aber nicht frei, weil die Polizei bei ihnen deutsche Taschenmesser fand. Erst nach 2 Taam wurden sie erlöst, weil die deutsche Botschaft sich kräftig ins Mittel schlug. 'Nicht jeder Teutsche kommt fo leicylen jmuts oaoon, uno immer wie der sind's doch deutsche Landslcute, die, so oft die Polizei ihnen etwa! am Zeuge flicken will, in der besagten Weise her einfallen. Der Italiener tragt vas ge setzwidrige Messer desgleichen, bleibt ober ungeschoren und lauft erst nach der Stecherei Gefahr, eingelocht zu werden. Oder nein mir saut doch ein Ge schichtchen ein. daS anders verlief. Gio, litti. der als Ministerpräsident die Wahlen machte und aus seinen Gunst; lingen jene Kammermchrheit bildete, die er schließlich. alS eS sich um Krieg oder Frieden handelte, im Ktich getanen, oder die ihn im Stiche gelassen hat (was das betrntt. ist die Geschichte noch dun, kel) kurzum. Giolitti legte besonderes Gewicht aus die Wahl eines Ztanoioa ten, der auf starken Widerstand stieß. Da mußten schon besondere Mittel ange wendet werden. Auf Befehl de! Mi, nisterpräsldentkn ließ der Präsident die Gegner de! ministeriellen ttanrnvaken verhaften und einer Leidesv, itation un terwerfen. Fast alle hatten 'cener von mehr als 4 cm Klingenlange, wurven inS Loch gesteckt und blieben da sitzen, während die wohlgesinnten Wähler zur Urne schritten. Man sieht, wie die Italiener aua un ter sich der Anschauung huldigen: wa! mein Vorteil ist. das ist mein Recht. Da Landesgesetz begünstigt durch seine Naffuna diese Vraris. die in romani. scheu Ländern allgemein beliebt ist. Fein und treffend spricht das 'Diaiire lauerm, der Tdiws deS korrekten Notars, in Emil Auaiers Lustspiel auS: .Ich be, Mge meine Achtung vor dem Gesetz, indem ich eS umgehe, sx zweimal, hunderttausend Drückebergern (embu' m.&l. ataen deren Praxis die franzo, sisck Kammer im Frühling 1915 noch ein Spezialgesetz erlassen mußte, um sie ,um Felddien t zu zwingen, tehcn imn bestens ebenso viele Italien gegenüber. die auch nicht gern ans wiener wouen. Der nnere Dran Zur Pflicht futi iva, terland ist in Italien schwach, der Zwang muß nachhelfen, sei e! auch nur durch die Drohung der Schande. Ein be likbtcö Bersaglierüledchea sangt an: Tifirt Lleiche Ldel Mch rast di rmt lin blieb' 44 a Hau, gütj'j wie Fetzheit ,' Zikhp-der Deutschi ins Feld, so singt er von Heldentum und Opferfreude. der Italiener hingegen geht, um sich Mut im machen, von der Verneinung aus. Er sagt auch nicbt wie wir: .Man stirbt nur einmal, sonder vevorzugk oas ... . . ' ..1.1 oiiwmori: -man kw hui uumut , d,nn b,i Leben lniabt er entschieden Au! dem Widerstand der Reservisten, die mit Gewalt auS den Häusern geholt werden mußten. auS de, Prügeln, die die Caradinieri dabei abbekamen, den zu HMe gezogene Truppen, die nicht einschreiten wollten, und den Schieße reien. die schließlich doch entstanden, er siebt man. wie ungern der Italiener, so klink auch das Messer zum Privat ,irmi aipftt für Vaterland die TOnff trZnt. Seine Vsdche steckt" nun seit Monaten schon in der Klemme zwi. schen nationalen Aspirationen', die er theoretisch liebt, und Pflichten, die er lieb rnttdu, . Sinn und Aedeninnq . n im. Der plötzliche und selbst von den heiß gesottensten russischen Revolutionären nicht erwartete Sturz der Romanoffs ist wohl daS schicksalsschwerste Ereignis in dieser an großen Ereignissen fo rei cken 5kit. Mit dem Sturz der Roma. noffS ist nicht nur eine der mächtigsten. Herrscherdynastien der letzten drei zavr Hunderte, sondern auch ein poiitiimes System verschwunden, das fast ohne Gleichen in der neuern Geschichte da. stand. Das Regime der Romanoff war identisch mit .spotismus schlimm ster Sorte, religiösem Fanatismus, Rassenhaß und Massenmord, Pogrom Herrschaft. Jnauisition in Form von .Ochrania" (russische Geheimpolizei) uno mit allem WaS im politischen Leben faul, verwerflich und derabscheuungswürdig ist. Die Romanosss. und insbesondere NicolauS der Letzte, wie der abgefetzte Russenzar jetzt in Rußlanv genannt wird, waren von den Gegnern ihres e gimeS mehr verachtet als gehaßt. Weil sie zwei Eigenschaften besaßen, die alle orientalisch Despoten auszeichnen; Feig. heit und Graulamkeit. auxi,ach,,ch dieser zwei Eigenschaften wegen war eS NicolauS dem Letzten nicht vergönnt, das Märtvrerschicksal Earl luaris uno Ludwig Capet zu teilen. AIS ihre Stunde schlug, sahen sie sich weniger von einer Welt von Feinden, als von einer so verachtenden Welt umgeben. Selbst die konservativen Russen vom Schlage GutchkoffS und NodziankoS. die überzeugte Monarchisten sind, haben den RomanoffS keine Träne nachgeiveint. sondern im Gegenteil, haben sich an ivrcr Beseitigung beteiligt. Die ,RomanoffS sind gefallen wie ein stark angefaulter Apfel vom Baume fallt. Was immer auch die Zukunft Rußlands sein mag. die RomanossS werden nichi meor zur Macbt kommen, denn wenn sie nicht Kraft genug besaßen, die Macht zu hal. ten, haben sie gewiß te'ne rasi, du Macht zurückzuerobern. Wicle Leute glauben, daß Rußland eine Monarchie bleiben müsse, weil das russische Volk unwissend und primitiv ist. Gewik ist die Masse des russischen Volkes unwissend, aber gerade diese Un wissendeit. die die Romanofts bewum sinnig und zweckmäßig gezüchtet, erleich tert die Arbeit der jetzigen Machthaber im russischen Reich. Wenn das Bon kickult und monarchitti ch rrainieri wäre, wie etwa in Teutschland oder in anderen monarchistischen Ländern, würde sich die zetzige rujNlche inegicrung cinrr monarchistisch gesinnten 'cane gegen, überstehen, und diese monarchiniich ge. lmnte Masse würde die neu zu sckf sende ruffische Rcgierungsform mitbe, stimmen. Die RomanottS daven es vor, gezogen, daS Volk in Unwissenheit zu halten, den monarchistischen Gedanken nicht systematisch zu vertiefen und ver breiten, und das Resultat dieser kurz. sichtigen wie verbrecherischen Politik ist. da in Runland beute teilte nionarcyi stisch gesinnte Masse da ist, sondern eine unwissende, halb verhungerte Bauern, masse. die nur ein Interesse hat: Mehr Land und wieder mehr Land. Wer dem russischen Bauern Land gibt, dem wird er folgen. Die provisorische Regierung lann ihre Stellung nicht besser befesti gen, als wenn sie die akute Agrarfrage zugunsten und im -inne oer auern löst. Wenn die Romanosss nur einen Schimmer von politischer Jniemgenz besäßen, würden sie die Agrarfrage ,m Sinne der Bauern gelöst haben. Die Lösung der Agrarfrage hatte die Roma noffS unter den Bauern populär ge macht. Indem sie aber diese für die russischen Bauern so vitale Frage nicht gelost, haben sie ven triii,cyn inn Bauern geweckt und alle schmutzigen Ge schichten vom russischen Hofleben und sveiell die Geschichten und Legenden von RaSpuiin und der Zarin zur Ver breitung geholfen. ES kam so weit, daß in den lebten wahren die Bauern in allen Teilen de, Reiche? sich über die Frage von RasputinS Beziehungen zur Zarin unterhielten. Sie hatten keinen Grund. NicolauS dem Letzten freundlich gesinnt zu fem. und wenn jre. die unzu friedenen. noch Geschichten auS dem Hos leben hörten, die man in kein anstan, digkn Gesellschaft erzählen darf, konnte ibre Verachtung deS jaren räum eine Steigerung erfahren. Ter Zar war ihnen in den letzte Jahren seiner Re aicruna eine aleichaültige Figur; sie haß ten ihn nicht, sie liebten ihn nicht, aber viele verachteten ihn. Und alS die Kunde von seiner Absetzung daS russische Dorf erreichte, atmeten die Bauern etwaS leichter auf, eine Thräne hat ihm keiner nachgeweint. Ohne Monarchisten kann sich eine Monarchie weder aufrichten och erhalten und eine mit Verachtung gemischte Gleichgültigkeit für die Per son de! Monarchen seitens der großen Masse, muß früher oder spater zu Ruin deS Herrscher! führen. Daher sind die Romanoffs so bliszschnell verschwunden. alS bätte sie die Erde verschlungen Selbst Abdul Hamid hat tiefere Spuren hinterlassen al! NicolauS der Letzte. Roch biS auf den heutige Tag gibt eS in der Türkei und in Egtiptcn eine Ha rnidfcke Vartei. die sich lUTurken nen nen. aber in Rußland gibt eS heute keine Romanoff-Partei. Die kleine Gruppe Hosparastten oder Führer der schwarzen Hundertschaften, mit welche Nicolau, htr t'ffct fa na verbrüdert war. wie die Maklakoffs. Tschealowst?!. Mat atcl. Tkeoows. Sllchomlinofsk, 09 remykinS und wie sie sonst heißen mö, aen. sind sleich dem Ek'Zaren aller Reu. ßcn selbst hinter Sckloß und Riegel ge. bracht Md so unschädlich gemacht, imm der rnjjischen Sevoümon. Von Dr, S. Maxim. I. Die mittelbaren und unmittelbaren Ursachen. den. Die Gesellschaft von Hofparasiten und Führern von schwarzen Hundert schaften bildete die sogenannte aggressive Romanoffsche Partei in Rußland. Mit der Unschädlichmachung dieser .Partei" ist der russische LegitimismuS aus der Welt geschafft. Ist es nicht ein ent sctzliches Schicksal, daß eine yna,ne, die dreihundert Jahrelang geherrscht und al! die mächtigste der Welt gegol ten, plötzlich verschwindet, gleichsam als hätte sie die drei Jahrhunderte nicht gc lebt und geherrscht, fondern nur ezisticrt. Die Romanoff.Tynastie ist nicht gcwalt sam vertrieben oder durch eine tragi sche Wendung der Dinge um ihre Herr schaft gekommen, wie dies etwa vci oen Stuarts der Fall war, sondern sie ist von einem Meer von Zorn und Ver achtung weggespült, weggcspien worden. Da! ist das Auffallende und Cha rakteristische an der russischen .Revolu tion". Die Beziehungen zwischen Volk nd Herrscher, so kühl sie auch gewesen sein mochten, können aber nur als die mittel bare, nicht aber alS die unmittelbare Ur sache deS Sturze Nikolaus II. angesehen werden. Das Volt war zu groß und lethargisch, um eine Revolution zu ma chcn. Nach geschichtlicher Logik ist eine Revolution in einem solch großen Nie scnstaate wie Rußland unmöglich, denn die Größe des Staates schwächt nicht nur die revolutionäre Intensität, sondern sie läßt auch in der Regel keine richtige Organisierung der revolutionären Kräfte zu. Die riesigen Distanzen machen eine wirkliche Revolution, d. h. eine organi sierte Erhebung eines großen Teiles Vol IeS gegen die veiteyenoe Klaaisoronung unmöglich. Viele russisch Revolulio nan sind letztens an der Revolution ver zweifelt, weil sie nicht einsehen tonnten, Wie in dem großen Reich die revolutiona ren Mächte zu einer schlagfertigen Orga nisation gelangen könnten. Wie ist also die Revolution doch zustande gekommen, und wie war ihr relativ friedlicher Ver lauf möglich? Auf diese Frage gibt'S nur eine kurze Antwort: Rußland war bi! jetzt gar lein Staat in unserem Sinne, sondern ine Satrapie. die von einer M potmynail!e zuiammcngr Kalten wurde. Was in Rußland geschah, war nur eine Beseitigung des Satrapen.. oder ein Sturz des Satrapen, ven er selbst verschuldet hat. Eine Revolution wenn auch nur regional motiviert, gab s m China, wo der uven sich gegen den herrschenden Norden gestellt und wo es zu einem Kampfe zwischen den impe rialistischen Truppen de! Norden! und den revolutionären Armeen des Südens kam. Eine Revolution, wenn auch nur eine militärische, gab es in der Türkei, wo iunatürkische Regimenter auS Maze donien gegen alttürkisch-olbanische Regi menter in Konstantinopel kämpften. Eine Volls'Revolution gab's einmal in Frank reich, ater m Rußland war nichts von einer Revolution, keine Volks-Revolution wie ,n Frankreich, keine militari che wu in der Türkei und keine regionale wie in I China, fondern eine relativ friedliche ! Entfernung des Despoten und seiner Dh nastie. Eine Kommission von sünf Duma-Mitgliedcrn fuhr Herrn Nikolaus Romanoff entgegen, traf ihn in Gesell schaft seiner wetreuen uno zeilie ym ran blutig mit, daß er mit dem heutigen Tage nicht mevr der Mr auer ineunen i,i. worauf Nikolaus antwortete, daß, da er nickt mebr ?,ar aller Neußen fein könne. er am liebsten Blumenzüchter in Livadia werden möchte. Von Kampf, revolutw nären Szenen und dergleichen Dingen war gar nickt die Rede. Wenn der Kai ser eines russischen Reiches auf die Mit teilung hin, daß er nicht mchr Zar fei, antwortet, daß er Blumenzüchter werden will, ist er entweder schwachsinnig oder er war niemals ein Herrscher. Bei Niko lauS Romanoff trifft beides zu. Er hat niemals wie ein Herrscher gehandelt, son dern wie ein willenloses Individuum, daS sich blindlings von Parasiten führen läßt und er hat nicht nur Willens schwäche, sondern auch Geistesschwäche in beträchtlichem Maße an den Tag gelegt. Er war zu gleicher Zeit ein Werkzeug de! Panslavismus, der ihn in den Kriez gestürzt, und der Befürworter eines Se paratfrieden mit Deutschland. Der jetzige Minister deS Aeußern. Paul Mil jukoff, ist in der russischen Duma doku mentarisch vachqewicsen, daß zu einer Zeit, alS die russischen Heere auf allen Fronten bluteten, Nikolaus II. mit hoch stehenden Persönlichkeiten in Deutschland in freundschaftlicher Korrespondenz stand. Der gleicht Nikolaus hat seinen Soldaten , aanze Eisenbahnzüge von Mutiergottesdilder geschickt, um sie re ligiös nd kriegerisch zu inspirieren nd hat aber auch mit Wissen mancher Ge neräle gegen die Interesse seimr im Felde stehenden Armee gearbeitet. Da! war den Generalen Brussilow. Rußki. Gurko und Alexiesf bekannt, und als die Stunde deS Zaren schlug und die oben genannten Generäle von der Entthro nung deS Zaren, dem sie Tnue geschwo ren, benachrichtigt wurden, taten sie nichts, ukn ihn zu retten, denn selbst in Rußland gibt e! noch Feldherren, die patriotis,chen SinneS sind. Wenn die russischen Generäle nicht überzeugt wa ren. daß Rikolau! IL zu ollen Schand taten gegen sei Heer und Volk bereit war. hätten, sie ihn Nicht ohik weitere! kallen lassen. Man kann über die stra tegifchen Fähigkeiten mancher russischer Generale zweierlei Memunc, lein, man kann dock, aber nicht in Rübe beboupten. fei& e alle Schurken. Eidbrechek vnd innMt Geselle sind. Die russische Ge ncrslität kt gewußt, daß NitolSu! 11. l gegen du JÄtll der Lrmk kftfet, A ä f daS heißt, statt offen zu sagen, daß er den Krieg nicht mehr fortsetzen will, und er auf der einen Seite so tut, al! wär er ein Freund der Alliierten, während er auf der anderen Seite sein Armee ver raten und verkauft, weil er im Herzen Frankreich und England haßt. Wenn nun ein Despot, der die Armee nicht hinter sich, auch da! Voll noch geacn sich hat. dann braucht ihm nur eine Kommission von fünf DumaMi!glie dein das Zarentum aufzukündigen, und er ist bereit Blumenzüchter in Livadia zu werden. Der Fall der RomanoffS hat noch auch seine rassen-biologischcn Motive. Herrschaft, Und speziell Zarentum. setzt Macht und Wille vorau!. Der Begriff de! Herrschen involviert den Begriff de Willens. Die Romanoff.Dynastie, durch Inzucht und Ausschweifungen mehr denn jede andere Dynastie geschwächt, mußte zuletzt defekte und in jeder Beziehung schwach Individuen hervorbringen. Das schwache Individuum ist zu allem an deren denn zum Herrschen geboren. Frei lich, in normalen Zeiten mag auch der Schwächling auf dem Thron die Macht behalten, aber in Zeiten einer nationalen Krisis, in der die Augen des ganzen Bol kcs auf den Herrscher gerichtet sind, und. in einer Zeit, in der die revolutionäre Intensität infolge dcö Dislozierungs Prozesses Im Staate zunimmt, kann der Schwächling nicht auf dem Throne blei ben. Sobald das Volk die Schwäche des Herrschers erkennt, verliert die Mcjcstät jede Bedeutung und ihre ganze Herrlich kcit von ehemals wird in daS Gegenteil umgewandelt. Dann bedarf eS nur der Initiative einer kleinen Gruppe, um den Herrscher zu beseitigen. Noch nie ist ein kraftvoller oder normaler Herrscher ab gesetzt worden. Alle die Opfer der gro ßen Revolutionen, von Karl Stuart bis Nikolaus IX, wann Schwächlinge und Degenerierte, die die Macht verloren, weil sie sie nicht länger halten konnten und sie durch ihre Schwäche die Revolution direkt provoziert haben, aber niemand der abgefetzten oder hingerichteten Herr scher hat eine solche moralische und phy fische Schwäche an den Tag gelegt, wie Nikolaus, und deshalb ist er leichter ge aangen' denn seine Kollegen auf dem Thron von dazumal. Selbst Abdul Ha mid und Manuel von Braganza sind mit größeren Ehren abgezogen als Niko ' lauS II. Manuel gleich Abdul Hamid hat eine kleine, aber rührige Braganza Partei zurückgelassen, ober Nikolaus No manoff ist fort. alS hätte feine Dynastie niemals in Rußland geherrscht; sie ist fort, nicht nur ohne Freunde und An bänger zu hinterlassen, sondern ohne auch Feinde zu hinterlassen. Die tiefe Ver achtung eines an Zahl großen Volkes begleitete feinen Abzug. Daher war die russische Revolution so .friedlich" der laufen. Selbst die Leibgarde bat im letz ten Augenblick versagt. Unter solchen Umständen darf eS nicht Wunder neh men. das, die irche. die pezieu in mm land die Hochburg deS Monarchismus war und während oll der Jahrhunderte treu zu den RomanoffS hielt, im Augen blick der Gefahr Nikolaus II. wie auf Verabredung hat fallen lassen. !idie No manoffS sind einfach abgewischt. Mit ihrem Verschwinden ist auch ein System vernichtet worden, da! im modernen Europa sich nur kraft einer machtvollen und klugen Persönlichkeit hatte halten können, der Despotismus in all feinen mittelalterlichen Formen, und in Im veiialismuS, der nicht nur eine schick kcnde Ländergier an den Tag legte, son dern auch auf die Entnationalisierung und Bastardierung der im großen Ruf senreiche ' lebenden 142 Völkerschaften ausging. Noch mehr alS der Jmperia lismuS nach außen hat der JmperialiS muS nach innen zum Fall der Roma. nosfS beigetragen. Vom Wahne besessen, daß oll die Völkerschaften gewaltsam russisi.tiert werden mußten, haben die Romanosss eine vrovokatorische Russifi, zierunaspolitik getrieben, die all' diefe Völkerschaften, die an der Peripherie deS Reiche leben und in vielen Fällen den Russen in jeder Beziehung überlegen sind. zu Feinden der Romanoss! machten. '.Ist, kolauS II. war. obgleich politisch nicht ae, rad auf der Höhe, doch so klug, zu wis. sen. daß et im Falle eines Kriege auf die Lovalität dieser Völkerschaften nicht rech nen konnte. Speziell in diesemKrieg konnte er auf ihre Treue nicht rechnen, weil die ser Krieg ein Werk bei Panslavismu! war, der ols die höchste Potenzierung der inneren Russifizierungspolitik ange. sehen werde mußte. Die Fremddölker in Rußland wußten nur zu gut, daß wenn dieser vom Panslavismu! ange. zettelte Krieg für Rußland siegreich ab schließt, sie feine ersten Opfer sein wer den. weil ein siegreicher Panslavismu di innere Russifizierungspolitik noch verschärfen wird. Die Romanoff! mutz ten demnach zuerst inen Krieg gegen diese Fremdvölkcr einleiten, sie mürbe machen, niederwerfen, bevor fit Zeit und Gelegenheit zu Verrat haben. Da, wie gesagt, diese Fremdvölker an de, Peri pherie de! Reiche leben, wo die russi schen Armee entwedek angreifen oder angegriffen werde vnd die Gefahr de! Verrate! ine beträchtliche war, ordneten die Romanoff! die .vakuierung" gan zek Vö!ker an. Diese .Evakuiekung", da heit, die gewaltsame Vertreibung ganzer Völker nach dem Innern de! Rei che, die von. den größten GreueZaten begleit waren, brachte mue revolutie nare Elemente ,n tut Inner Rußland, Die Vertriebenen flohen nach Moskau Petersburg. Kiew. Charkofs usw. und erweckten dort en 5!orn aeaen da! Ro. manofl'Rkgimtkt. SelbK den ferniM vativen Russen mußt da! Herz ob die ser begangenen Greueltaten brechen. Es wüten die Millionen Ausgeiriebenen. Beraubten und Geplünderten, die den russischen Massen in den Städte zum ersten Mal ein Bild von dem gaben. waS sich eigentlich dicht hinter der Front zu trug. Die städtischen Massen, schon so wie so ob der vielen Niederiagen und der DiSorganisierung bei öffentlichen Lebens durch die fabellxiftkn Diebstähle der kor rupten Tfchinownik! erbittert, schrieen entsetzt auf. alS sie den Jammer von diesen unglücklichen Vertriebenen, au meist Greise. Weiber und Kinder, sahen. Die Verachtung für die Roma noffS. die noch durch die letzten y Rasputin. Skandale gefördert wurde, verbreitet sich rasch über das ganze In nere Rußlands und es war diese ver breitete Verachtung für daS angestammte Herrscherhaus, die die Romanoffs so schnell verschwinden licß. Die Fremd Völker durch Provokation und an Per versität grenzende Unterdrückung in die Arme der Revolution getrieben, die Ar mee und ihre Führer aufs Schwerste ent tauscht und erbittert, die Kirche durch die Rasputin-Skandale kompromittiert und die aroße ländliche BevolkcrungSmos e durch die Vernachlässigung und Jgnoric rung ihrer Interessen abgestoßen, sowie die stadtische Masse samt den Jntcllcl turnen immer wieder provoziert, stand eines Morgens Nikolaus II. sf, um ein geeintes Rußland gegen sich zu haben. Er hat durch seine schwachsinnige Und verbrecherische Politik mchr zu Wege ge bracht, als das größte organisatorische Genie einer Revolution: Er hat alle Klassen, alle Schichten und alle Völker in Nußland gegen sich vereinigt. Die Romanosss sind verschwunden und las. en große ökonomische und politische Ruinen zurück. Werden die Vertreter deS neuen Rußlands diese Ruinen ausbauen können? Was sind die Aussichten und Möglichkeiten des neuen Rußland? Wer sind seine Führer? WaS sind ihre Pro grammc? Darüber in eincln zweiten Ar, tikel. Sin neues Ariegsbuch Georg (Jueri's. Von Georg Queri, dem deutschen Kriegsberichtcrsiattcr, ist ein neues Buch erschienen: Die hämmernde Front . Wer Queri kennt, hat ihn gern, den Ur wuchsigen, der nicht für nervenschwache Aestheten schreibt, sondern sein Wo delle mit realistischer Feder zeichnet. Es ist notwendig, daß gerade für Eud, deutschland ein solcher Wahrheitszeichner erstanoen ist; denn es war höchste Zeit. daß die Ideen von zartbesaiteten Jagd gehilscn, sentimentalen Bauerniunalin aen und sonstigen Personen unmöglicher Seelenversassung, wie sie in Hochlands romanen den deutschen Büchermarkt überschwemmten, endlich mit dem Besen gesunder Realistik hinausgcfegt wurden. Tann liegt das unbestreitbar Verdienst Thomas und Queris. Queris Starte ist die humorvolle Zeichnung der Einzel figur und sein Lachen geht in seinen Jriedensbllchern mit bis zum Sterben. -Köstliche komische Kriegsbucher Hot, Queri schon verfaßt und man war nv.i4i -gierig, wie er sich mit einem ernsten Stoss" wie ihn das vorliegende Buch darbietet' werde abfinden können. Es war zwei fellos ein Ezperimcnt auf die persönli chen Kulturqualitäten des Verfassers. ES ist glänzend gelungen! Nicht die Tech nik deS Schreibens, die bei Queri stets bedeutend ist, hat uns hingerissen: wir haben eine Fülle von Geist und eine Tiefe von Charakter gefunden, di uns in gleicher Weis entzückt und inmrlich , gefaßt hat. WaS sollen wir dcn Inhalt zerpflücken? Von der Comme, von Ver dun, von den Maashöhcn, kurz von all den Kampfgebieten im Westen ist die Rede, in denen deutsche Mnner den Krieg in furchtbarster Gestalt erleben, in denen sie mit dem Herzen eincS Menschen leben und mit dem irdischer Bedingtheit entrückten Herzen eines Helden sterben. Ein Denkmal ist das Buch für Bayerns Soldaten. Man ist erschüttert über die Flut des Entsetzens, die über den Käm pfern zusammenbricht, man lacht gleich darauf über den unbesiegbaren Humor und die soldatische Selbstverständlichkeit lyerischer Bauern, man genießt überall den weitesten Horizont für Menschlichkeit der dem Verfasser eigen ist. Man foll da! Buch lesen und wird wie in jedem Kunstwerk entdecken, wie nahe der Him mel Lachen und Weinen, Genießen und Sichentsetzen zusammengegcben hat. " Der ,9. Sonntag. In da! Jahr 1917 fällt ein merkwür. diger Jubiläumstag, der allerdings kci ncswegs durch sein Datum auffällt, sondern lediglich eine rechnerische Zufal ligkeit ist. Ralph I. Veeder erinnert darin, daß der 8. Juli 1S17 der 100. 00. Conniag der christlichen Zeitrech -nunz sein wird oder richtiger der erste Tag der 100.000. Woche n. Chr. Ganz infach ist jedoch, wi Beever darlegt, der Tag nicht festzustellen, da noch ein wis senschaftlicher Zweifel darüber besteh!, vb da! Jahr 4 n. Chr. in Schaltjahrs war. Gemeiniglich wird jede! Jahr unserer Zeitrechnung seit Christi Geburt, das durch vier teilbar ist. al! ein Schaltjahr betrachtet und bei chronologische Be rechnunge di Reihe der Schaltjahre rückwärts in die Jahrhunderte vor Christi Geburt weitergezählt. El ist indessen bekannt, daß die Einfügung der Schalttage in der eisten Hälfte dcZ er ersten Jahrhunderts, da! der Kalender form durch Juliu! Cäsar 'olgte, mit iniger Unregelmäßigkeit erfolgte. Es ist kioch eine Streitfrage, welche Jahre dek Zeitraum! von 45 v. Chr. bis 4 n. Chr. tatsächlich Schaltjahre waren. . In wissenschaftlichen Kreisen neigt man zu der Ansicht, daß daS Jahr 8 n. Ehr. ' da! erste Schaltjahk n. Chr. war. Nach dieser Hypothese war der 1. Januar Anni Domini 1 ein Sonntag, und da nach würd der 8. Juli 1317 der fie Tag der 100.000. Woche unserer Zeit r zeAuma. hin.