Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 22, 1917, Page 6, Image 6

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    Seite e-Tägliche Omaha Tribüne-Ticnstag, den 22. Mai 1917.
Lagt nervöse
Leute Mten
ZZttsssgsn lesen!
Z'.rtt Leute erzähle bereitwilligst
vsu ihre, durch Cadomcne
TabletS erwirktcu
Heilungen.
JtNkffate, scn!ti,klle ?,lsek
ES roa RZeumaNSmu !ifnhrt sri:
g. Oktober 1918.
! tut: Seizie H,jeu,ber r
krmikie ich. nach LuSZog der KerzI an
is,ki,matiSuwZ. deriuch m! mit lle
woakckie StheumotiSmuSkieUmiKeiN AU kurie
ten, ab jo!gloS. Ich JJ inen Dottor
?i r.rn, der mich wÄSrend deS ganzen Surn
, J-t behandelte? anwnS Jmii konnte ch end.
i'ch e!7tgermM? herum humpeln. 8 die
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ich nlfrnlof mich, einen Versuch u machen,
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inhM ach jeder Wiofiljeit und meine ander
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SniiUiitit , bei.te b,n ich aesuad. Ich bin
bni der sechs.'e Tube. Leute halte mich
an Ire CtrvK N wid sran mich, wa ich
vtfimt, daß ick (0 alt auf ich. Cadoinkne
i rt trtpine Ändi'ort. ?cht nehmen bereit! meh
ttre sput i Lieeböam Tadamen" mit awt
iwi ftifuia. - - ... . -Hoch
ach Kmg?doll,
Peter Rrouffier,
i 839 HlsSland de WeedHam. Mag. b
21. tttoSer 1916.
S?"tt $rt: Mn Jett bei der vierten Schack
kI Codomen, Nerden.Äibletten und bin mit
dkneib sebr Trieb, usm. Hochachtend,
L. iufc. fettin, iä. 3, Boz SS llanu. Ga.
L. Demk ISIS.
!nf)ret fifrt: (ScSrauiite bereits mehrere
t?ri!ch!cln Ihr Kadomene Tadletten und
Kiinlaie ?bne mitiuieilen, daß niir dieselben
ari'Ke Dien! feiiteten. IS Anzeige in UN
ja Ztitung ist sehr gut, ltfto. Ergebenst,
Krank I, Murphd,
8S22 Folter Su Dittöliurg. P.
Totv. Tausende fanden bereit Heilung
wrrch Cadomene Tabletten, nachdem aue an
ircn Mittel deriaaten. Dieselben wurden
nach dem RneHt eines Srezialisten sür nerdSS
kraiike Personen heraesteiU und die Hersteller
anrantiren jedeS Paket ?s usriedenstellend
. asre retourniereu Geld. In allen iiipolhekea
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ß.Wer zulegt lacht.''
Eine lustige Geschichte von Paul Bl!ß.
Der Kommerzienrat Ebel, Jnha
ler der großen Zigarrenfabrik nd
-Handlungen Ebel u. Knopf, rief sei
nen ersten Seschäftssllhrer inS Pri
vatkontor.
Mein lieber Cpickermann," be
gann der alte Herr, ,ich sehe da eben
die Proben der aus der Fabrik neu
eingegangenen Marken durch und da
finde ich, daß die neue Marke .Pro
serpina" hervorragend gut ausgefal
len ist. Was ist denn da drinnen?
Wissen Sie es genau?-
.Gewiß, Herr Kommerzienrat!
Vrasil-Einlage, Sumatra Umschlag
und Havanna'Deckblatt."
.So, so. Und wie soll sie m den
Handel kommen?"
.EnzroZ 45 Mark pro Mille und
Ladenpreis 8 Mark pro Hundert."
Der alte Herr neigte den Kops
bedächtig hin und her und besah die
Probezigarre unausgesetzt. Endlich
'agte er fest und bestimmt: .Das ist
su billig, Spiekermann, viel zu billig,
vie sieht nach mehr aus; ich will Jh'
nen etwas sagen wir lassen sie in
Ltaniol wickeln, geben ihr eine Leib'
arnfi lnssen die Nackuna eleaant aus
statten und stellen sie als Geschenk
Zigarre mit 15 Mark pro Hundert
aus.'
.Gewiß, Herr Kommerzienrat, wie
Sie befehlen," entgegnete der Ge
schäftsführer, der wohl wußte, daß
sein Chef keinen Widerspruch duldete.
Acht Tage später stand in dem
Hauptgeschäft der Firma die ganze
Auslage voll mit der neuen Geschenk
Zigarre .Proserpina", die als außer
ordentlich preiswert angepriesen war.
Nachmittags ging der Wirkliche
lZeheime Regierungsrat, Bortragender
ftat des Ministers, Dr. von Lassen,
an der reich dekorierten Auslage vor
iiber und sah die prächtig ausgestat
tete Zigarre.
.Donnerwetter," dachte er, damit
könnte ich Lehfeld eine kleine Freude
bereiten. Kleine Aufmerksamkeiten der
Art wirken stets vortrefflich über
dies bin ich ihm eine Anerkennung
schuldig für die tadellose Ausarbei
tung meines letzten Vortrages, der
Exzellenz so gut gefallen hat."
So ging er hinein und erstand eine
Kiste der .Proserpina' für 15 Mark,
die er dann mit einigen liebenswürdl
gen Begleitworten an seinen Nächst
untergebenen, den Geheimen Regie
rungsrat Dr. Lehfeld, sandte.
Der Geheime Regierungsrat ist
äußerst beglückt iiber die Huld feines
Herrn Chefs und dankt in einem der
kindlichen Schreiben.
Als er dann die in Staniol ge
wickelte Äiaarren mit der vielverspre
chenden Leibbinde ansieht, überkommt
,hn tin tiefes Bedauern, oenn er eißt
ist kein Raucher, und so hat er also
rein gar keine Freude an dem Ge
schenk.
.Ah.7 denkt er plötzlich, .damit
kannst du ja dem Braumann ne
kleine Ueberrallbuna macken über
dies bist du ihm so wie so noch Dank
schuldig ' für die brillante Vorarbeit
zu dem letzten Voriraz, der dem Chef
sa aut aefallen Bat.
Also packte er daö Kistchen fein
sauber ein uno zanote es mit oen oe
sten Empfehlungen an Herrn Regie
runasrat Braumann.
Als bei dem das Geschenk ankam.
nahm es seine Gattin in Empfang'
und ließ eine -.schone Empfehlung an
hm ficirn Gebeimrat saaea.. i.i?;-
Als sie aber mit ihrem Mann allein
war, warf sie das Kistchen aus den
Tisch und meinte: ,Na, der hätte dir
auch was andere schicken können, als
die tiaar lumviaen Kiaarren.'
.Aber Gustchen,' beschwichtigte der
stille Mann seine resolute Frau,
.sprich doch nicht so laut, er ist doch
mein Ävrgeietzttr.
Ausaere5net bizarren.' tobte M
dame weiter, ,qIä ob du nicht schon
überaenua zusammenpafftest ! AlleGar
innen rieSen nacb Tabak, und die
Häscherin hat jedesmal ihre Not, den
Geruch herauZzuirtegen.
.Aber. 5?rau. ick, bitt' dick, hör' nur
auf. ?iät will ia die neuen Äiaarren
gar nicht selber rauchen; ich werde sie
dem Assezsor Branot schiaen, oer mir
neulich daö Material zu dem Vortrag
so gesichtet hat.
Dagegen konnte nun Madame
nichts einwenden, und wurden die
Jiaarren mit bestem Gruß an den
Herrn Assessor geschickt.
Herr Assessor Brandt, ein Mann von
funfundrelßlg Jahren, ist Junggeielle.
leidlich wohlhabend und nebenbei ein
leldenschaftncher Raucher.
Als er daS Kistchen von feinem
Noraeiekten bekam, wickelte U es be
dächtig auf und besah die so elegant
ausgestatteten Zigarren Zehr auznierk
sam und lange.
.Erstens habe ich gegen geschenkte
Niaarren stets ein Mißtrauen.' dach
ti tt. und besonders aeaen solche
in Staniol und Leibbinde. Und des-
halb werde ich mich, wohl Huten, mir
an diesen Giftstengeln den Geschmack
zu verderoenl
Lächelnd nahm er daS Kistchen,
packte es sauber in einen neuen Bogen,
adressierte es an Herrn Kanzleirat
Walter und schrieb dazu auf eine Vi
sttenkarte: Mein werter Herr Kanz-
leirat! ete waren ?o ireuno.lH, mir
zu der letzten Arbeit für unfern Herrn
f,t2itxvi7,2.H;l das Wateiigl t&
schassen; gestatten We mir, vaß ich
Ihnen als kleine Gegenleistung für
die gehabte Mühe ein Kistchen guter
Zigarren sende. Mögen sie Ihnen gut
schmecken. DaS wün cht Ihr bestens
grüßender Brandt.'
AIs der Kanzleirat das KUrchen
bekam, geriet er in helle Freude.
.Sieh doch nur. Malchen, rief er
begeistert, .diese Liebenswürdigkeit
von dem Asessor! Darauf kann ich
doch wirklich stolz sein, nicht?"
Die einfache kleine Frau kam neu-
gierig heran und beschaute die Herr
lichkeit mit staunenden Augen.
Jede ist einzeln eingewzaelt und
hat sogar noch ein Bändchen,' sagte
sie ehrfurchtsvoll.
.Ja, es fcheint was Feines zu
sein,' meinte er. Na, der Herr Asse
ssor raucht übrigens auch nicht
Schlechtes.'
Dann sie: .Aber Martin, für dich
weiden die Zigarren, wenn auch nicht
zu schade, so doch sicher zu schwer
sein!'
Zustimmend nickte das bescheidene
Männchen: .Ich werde sie auch gewiß
nicht rauchen Malchen, nein, etwas so
Feines bin ich nicht gewöhnt. Aber
weißt du, der Onkel Johann hat in
acht Tagen Geburtstag, dem werde ich
sie schenken, der versteht ja auch et
was von Zigarren.'
Dabei blieb es.
Acht Tage später bekam Onkel Jo
hann die Zigarren aufgebaut.
Der On'el, ein penilonrerter Ober-
förster, besah schmunzelnd das Kist
chen, dann meinte er in seiner derben
Art: .Na. Martin, da hast du dich
mal angestrengt! Donnerlüchting! Dat
is ja wohl janz wat Feines!"
Laß sie dir nur gut schmecken,
Onkelchen,' entgegenete der Kanzlei-
rat verlegen, indem er sich empsahl.
Am Nachmittag zu Kaffee, als der
alte Herr allein war und gemütlich
in seinem Lehnstuhl saß, wollte er
sich einen besonderen Genuß gönnen
und wickelte eine der .Prosperina"
aus.
Mit langen behaglichen Zügen be-
gann er zu rauchen, aber statt des er-
träumten Hochgenusses bekam er einen
äußerst üblen Mrßgeschmack zu kosten,
der sich von Zug zu Zug bedeutend
verschlimmerte.
Endlich warf er die Zigarre wu
tend in den Aschenbecher und ging flu
chend hin und her.
Nach einem Weilchen beruhigte er
sich vielleicht war eben nur eine
mißratene darunter und so zün
dete er sich eine neue an.
Aber siehe da. kaum hatte er fünf
Zuge getan, da war der ekelhafte Ge-
schmack wieder da, uno er mußte auch
diese Zigarre sortwerfen.
Und nun. in Wut geraten, pro-
bierte er noch eine, und diese dritte
war auch nicht besser.
Jetzt läuft 'der alte Herr umher
und weiß sich vor Aerger gar nicht zu
fassen. Er fchimpft auf feinen Nessen,
der es gewagt hat, ihm fo etwas zu
schenken, dann aber sagt er sich,
daß der ja kein Kenner sei, fondern
daß man ihn einfach betrogen habe.
Und nun unterzuchte er das Kist
chen genau, um zu erfahren, aus wel
wer ffabrik es stammt.
,Ah,' jubelte er auf, .da haben
wir's ja! Natürlich, was kann denn
von Ebel und Knopf auch Gutes lom
men!"
Onkel Johann war ein Mann der
schnellen Entschlüsse, außerdem war
er auch praktisch und griff jedes Ding
beim rechten Ende an. Deshalb ging
er direkt ins Hauptgeschäft zu Ebel
und Knopf und schlug furchtbaren
Lärm wie man es wagen könne,
für schweres Gels eine so minder
wältige Zigarre zu verkaufen es
. . -.. -t c.o rn..ts!l r . , i .
je: uneryorr, oas Punium jo zu jau
sehen, denn nach der Ausstattung er
warte man eine bessere Zigarre, wäh
rend die gelieferte kaum die Hälfte des
Preises wert sei.
Und die Reklamation schlug der
maßen ein. daß nicht nur alle anwe
senden 5l,äufer, sondern auch die Ver
kaufer einen Auaenolick lang ausge
bracht waren. Dann aber kam der
Herr Geschäftsführer, lud den alten
Herrn ein, ihm ins Privatkonto! zu
folgen, und da man sich auch hier
nicht einigen konnte, wurden ihm 15
Mark für ein Kittchen .Pro perina
zurückgezahlt, mit denen Onkelchen
zufrieden lächelnd nach Hause ging.
Aber unter den Käufern, die den
Skandal im Laden mit anhörten,
war auch zufällig der Wirkliche Ge
Keime Regierungsrat Dr. von Lassen,
Und als er diese Neuigkeit hörte,
schlug ihm plötzlich daS Gewissen.
.Sapperment!' dachte er, .da bin
ich ja schön reingefallen! Wenn die
rl r:. i- .r
Zig!rie jcnuiaj 0 miuiic. im uuiui
habe ich mich bei Lehfeld ja riesig cia
miert."
Und schnell kaufte er ein Kistchen
feiner Importen, wie er sie im gehe:
men selber zu rauchen pflegte. Diese
schickt, er an den Geheimen Regie
rungsrat Dr. Lehseld und schrieb c&
zu, daß er ihm versehentlich zuerst eine
minderwertige Zigarre gesandt hab
er möge entschuldigen und sich
statt dessen diese Importe gut schmek
ken lassen.
Ms Dr. Lehfeld' die Sendung be
kam, packte er sie erst gar nicht auS,
sondern setzte sich hin, schrieb sofort
an den Regierungsrat Braumann ei
nen gleichen Entschuldigungsörief
und fandte ihm daS neue Kistchen.
.5 IM SmV-Vu der ia SUZ &ute,
Dein Der Assessor Brundt ein guier
Zigarrenkenner sei, wollte sich natür
Iich auch nicht blamieren, und so
schickte er die Importen sofort mit ei
nem Entschuldigungöschreioen an
Brandt weiter.
Dieser legte der Sendung auch ein
Entschuldigungsschreiben bei und nach
kurzer Zeit war sie unterwegs an den
Herrn Kanzleirat.
Und der. als er daö Schreiben las,
bekam es erst recht mit der Angst. ,
O weh," jammerte er. ,wa wir
der Onkel gesagt haben? Vielleicht
enterbt er mich gar!"
witternd gina er zu dem alte
Herrn, der ihn mit unheilverkündenden
Blicken empfing.
Aber der Kanzleirat ließ ihn erst
gar nicht zu Worte kommen. Soszrl
begann er: Hier, lieber JJnm, das
find die richtigen Ziaarren. die ich dii
zum Geburtstag schenken wollte! Di,
erste Kiste war ja nur minderwertig
die habe ich dir nur aus versehen ge
bracht na, schenke sie deinem Por
tier, und laß dir stait dessen dies,
Importen munden!'
Onkel Jodann. als er cie e ok ,
sehnst hörte, war merkwürdig still.
denn natürlich begriff er den Zusam
menhanq nicht. Da er aber an oei
Etikette der 5Uste die wirtlichen Jin.
Porten sosort erkannte, nahm er auch
das neue Geschenk dankend in Emp
fang und zeigte sich äußerst wohlwol
lend und gut gelaunt, so vag oe,
Herr Kanzleirat beglückt nach Haujk
gwg. . ...
Dann rauchte der Herr Obenor te,
a. D. mit schmunzelndem Behager,
eine der neuen Importen und da?
brachte ihn dermaßen in Stimmung,
daß er sich auf den Schenkel schlug
und dabei ausrief:
Donnerwetter! 3u so'n feines
Kraut und noch zu fünfzehn Mark
extra bin ick doch all mein Lebtag noch
nicht so leicht gekommen!" Und n
lachte, wie er noch nie im Leben ge
lacht hatte.
Schlaflose Nächte.
Es sind hier nicht jene schlaflosen
Nächte gemeint, die gedankenschwer
und zweifelvoll, erschütternde Erleb
nisse für uns werden können. Wo aus
dem Gewoge von Aengiten und Wun
schen 'endlich ein erlösender klarer fe
stcr Entschluß hervortritt. Oder wo
in einer unendlichen Spannung unse
rer Seele schlummernde Gedanken be
wußt werden, träumende Kräfte er
wachen und einem tätigen Morgen
entgegendrängen. Solche schlaflose
Nachte sind ein Geschenk des Him
mels; sie befreien, sie beruhigen, sie
erheben, sie erhöhen, sie vergeistigen.
Glücklich jeder, der zu hören und ver
stehen vermag, was seine schlaslosen
Nächte ihm zu sagen haben.
Aber hier handelt es sich um andre
schlaflose Nächte. Jene verdrießlichen,
zermürbenden, aufireibenden schlaflo-,
sen Nächte, die uns unruhige oder
kranke Kinder bereiten. Sie geben kei
ne Bereicherung, keine Klärung, keine
Spannung. Sie drücken, beunruhigen,
quälen, sie machen mißmutig. Sie
zeri.chlo.gen körperlich und geistig.
Es sind die schlaflosen Nächte, wie sie
sast jede Mutter kennt. Wie sie ganz
besonders die Mutter der armen
Volksschichten kennt, wo unter den
drei und vier und fünf Kindern im
mer mal eins ist, das hustet, oder das
sich den Magen verdorben hat, oder
das sich in unruhigen Träumen her
umwirft. Und wo die Wohnung so
klein ist, daß die Schlafenden eng zu
sammengepfercht liegen müssen und
die geringste Unruhe des einen die an
dern auch stört und belästigt. Hier
sind jene schlaflosen Nächte zu Hause,
die langsam, langsam die körperliche
Frische der Frauen aufzehren und
ihren Lebensmut hinwegstäuben.
Die Mütter nehmen daS als ihr
natürliches Schicksal hin. Aber sie tun
sich damit himmelschreiendes Unrecht
ön. Sie sollten viel lieber fragen und
bohren, statt sich mit dem Irrwisch
der natürlichen Pflichten deö Weibes'
die Augen und den Versland blenden
zu lassen. Und sie werden dann sin
den, daß vieles .Natürliche' heute nur
eine unvernünftige und unfreundliche
Einrichtung ist, die sich mit etwas
zäher Energie beseitige. läßt. Und
man braucht dabei nicht einmal an
Klassenkampf und soziale Revolution
zu denken.
Schlagfertig. ,
Eine berühmte italienische ' Sän
gerin gab ein Gastspiel in London.
Ein reicher Amerikaner, der in der
Hauptstadt Englands ein wunderba
res Palais besitzt nd viele Gäste in
seinen Salons empfängt, suchte eines
Toges die Künstlerin auf. .Gnädige
Frau,' sagte der Milliardär, .ich
möchte gern einem großen Feste, das
ich zu geben gedenke, einen besonderen
Glanz durch Ihre Mitwirkung ver
lcihen. Welches wären Ihre Bedin
gungen?' .WO Dollar,' erwiderte
die Diva. .Sehr wohl, meine Gnädig
ge,' gab der Fankee zurück, .ober ich
stelle die Bedingung, daß Sie mit
meinen Gästen nicht in Berührung
kommen.' .Oh, dann", antwortete
die Diva freundlich, .beträgt meine
Fcrderung nur 600 Dollar!'
Symbolisch. .Warum
hast Du manche Tagebuchs-Aufzeich
nungen mit einem Stern versehen?
.Da ist mir seinerzeit immer ein
MtjzkLWA . .
C
assifie
You Should Read
Wenn Sie Ihre Annonce nicht selbst auf wirk,
same Weise abfassen können, dann lassen Sie
sich von uns helfen-wir verstehen es.!
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Berlangt: Junges Mädchen
zur Hilfe bei Hausarbeit und Auf
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Die Heimat der Gurken sind die
südlichen Länder. Ten alten 5lul
rurdölkern am Mittelmeer war sie
wohlbekannt, und von hier gelangte
sie schon frühzeitig nach Deutschland.
Während des Mittelalters wurde sie ,
aber gering geschäht und stand so j
gar dem Kohl und den Rüben nach.
Erst im sechzehnten Jahrhundert
änderte' sich der Geschmack. Die
Gurke wurde beliebt, und ihr An
bau wuchs derart, daß deutsche Gur
ken eine gewisse Berühmtheit er
langten. Selten kamen sie gekocht
als Gemüse auf den Tisch, man der
speiste sie zumeist roh als Salat,
der in der heißen Jahreszeit recht
erfrischend war. Dieses Gericht
wollte man möglichst srüh haben,
und die Gärtner begannen, Gurken
in Mistbeeten zu treiben. Der Er
trag war lohnend und die Nachfrage
nach den neuesten Gurken so stark,
daß Gurken in großen Mengen in
eigenen Gewächshäusern getrieben
werden.
Llußcrdcin war man aber be
strebt, die Gurkensaison nach dem
Winter hin zu verlängern. Zu die
sem Zwecke suchte man im Herbst
geerntete Gurken möglichst lang
frisch zu erhalten, was allerdings
nur sür einen kürzeren Zeitraum
möglich war. Man sah sich darum
genötigt, Gurkcnkonserven zu be
reiten, um den Hcrbsisegcn sür den
Winter zu erhalten. Diese Konser
bicrungskunst ist eine alte Erfin ,
dung. Die Römer waren Meister
darin. Sie waren große Freunde
deS grünen Salats, cr in Italien
nur im Frühling schmackhaft war.
während des heißen Sommers aber
in die Blute schos; und ungenießbar
wurde. So machten sie ihren Gar
tensalat, der nebenbei gesagt, keine
5löpfe bildete, in solgender Weiss
ein: Sie mischten die Blatter mit
Salzlake und Essig und legten sie
in steinerne Töpfe. Zwischen den
Salat packten sie Schichten von grii
nen Gartenbohnen und würzten das
Ganze mit Till, Fenchel, Raitte
und gehacktem Porree. Häiijig
wurde auch Olivenöl nutcr die
Blätter gemengt, und man nannte
das so zubereitete Gnmzcng . in
salata curn aecto ct olco, WaZ
so viel wie EiugesalzeneZ mit Es
sig und Oel bedeutet. Auf dieselbs
Weise konservierte man auch Krauts
d. h. den Kopfkohl, und erhielt ein
Art Sauerkohl. Schließlich mußte
das Salz auch helfen, mn die Giir
len für Wochen und Monate ge
meßbar zu erhalten.
Noch heute arbeiten unsere HauZ
fronen beim Einlegen der Gurken
nach dem altrömischen Rezept, das
nur in unwesentlichen Dingen ab
geändert wurde. Man wählt zu
diesem Zweck mittelgroße, noch
grüne Früchte. Unmittelbar Nach
dem Pflücken werden sie in kaltes
Wasser gelegt, in dem sie 24 Stirn
den bleiben. Sie werden alsdann
mit einer Bürste sauber gereinigt
und in Fässer oder Steintöpse ge
packt. Eine alte Regel besagt, daß
sich hierzu am besten Gesäße eig
nen, in denen nian bereits eiiinial
Gurken eingemacht hat. Nun legt
man in daS Faß oder den Topf zu
erst eine Schicht Gurken, dann eine
Lage von Tillkraut, dem man Zehr
iweckmäßigerweise unreife Weinbee
ren oder Weinblätier beimischen
kann. Inzwischen hat man eine
Salzlake hergestellt, indem man in
je ein Ouart Wasser eine Unze
ttochsalz auflöste, daS Ganze gut
durchkochte und erkalten ließ. Das
Salzwasser - muß die Gurken stet s
Mlspülen, es wird darum auf die
oberste SchkA ein Brett gelegt und
mit einem Zauber gewaschenen Stein
beschwert. Das Gefäß bleibt nun
im kühlen Keller stehen, und die
Wurken werden nach und nach sau
er. Der Vorgang, der sich dabei
abspielt, ist von der modernen Wis.
senschaft gmau erforscht worden.
Das Salz entzieht den Gurken ei
nen Tell ihres SafteZ, in der Salz,
lals kann eine Fäulnis nicht ein.
treten, wohl aber tritt eine Gäh.
rung ei; bestimmte mikroskopische
Pilze beginnen zu wuchern und die
VurkenfSfte umzuwandeln. In der
Hauptsache gehen Milchsäurebakte
rie an die Arbeit. Es sind dies
Bakterien, die den n der Gurke
twrhandenen Zucker in Milchsäure
perwandeln und den sauren Ge
schmack bedingen, dieselben Lebewe
sen, die auch in der Milch den Milch
,uck zerlegen, die Milch sauer rna
chen nd das Eiweiß zum Gerin
nen dringen. Außer diesen Bakle
rien find in dem Gurkenfaß noch
andere GärungSerreger tätig, so z.
V. verschiedene Arten von Hefen,
stie Tätigkeit dieser Pilze ist für
daS Endergebnis von der größten
iPedeutung, denn sie hat einen ent
1 schiedensn Einfluß auf den Wohlze
schmack und das Aroma der säurn!
Gurken.
Wonniert auf. die Tägliche Tribüüe,
n:!".nte 5.ein.LN.
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