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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 22, 1917)
Tie Stichhaltigkeit nd VcUegeuheU .der Täglichen Omaha Tribüne spricht für sich selbst. Man sehe sich z. B. die heutige Ausgabe cm und man wird neidlos zugestchkn müssen, daß eine solche Zeitung nicht übertroffen ist. Tas sollten die Leser aber auch anerkennen, in den, Sie die Zeitung stets prompt auf ein Jahr im Voraus bezahlen u. ihr neue Leser zuführen. v x i 0 fj yo o l 'WetlerbsrlM Für Omaha und Umgegend: Schön $ei6 abend und Mittlooch. wärmer Mittwoch. Für Ncbraska: Schön und anhaltend Vu,l heute abend, Mittwoch schön und wärmer. Für Iowa: Schön und anhaltend kühl heute abend, wahrscheinlich Frost? Mittwoch schön mib wärmer. 4VV?I fflifxf i i t i r t k ij i i rivirai K 115W W 34. Jahrgang. Omaha, Nebr., Dienstag, den 22. Mai 1917. 8 Seiten.-No. 60. i,f yv p tr Cjrpf M j tfylr ""v j O 7a "Cl n U i, W C auchboote arbeiten fleißig weiter! fi&t Wieder zwei Briten und eine russische Barke tor peöiert; örei Lchweöendampfer gekapert; Spaniens Schisssserluste. Seutschlanö entschuldigt sich bei Schweden! London, 22. Mai. Der 2,891 Tonnen Cunard Dampfer Thra sia" wurde, wie jetzt erst in Ersah. rung gebracht wird, am 27. April von emcm UBaot versenkt. Nur der 4. Offizier TouglaS Tuff wur de gerettet, als er an einein gekenter. tcn Lcbcnsrettungsboot hing. JInssische Barke torpediert. Boston, Mass.. 22. Mai. Tie Versenkung der rassischen Varke August" vor drei Wochen etwa dreihundert Meilen von dcr irischen Küste entfernt wurde gestern durch Offiziere eines englischen Dampfers, dcr in einem amerikanischen Hasen eingetroffen war, bekannt gegeben. Derselbe hatte die Besatzung aufge nommen. Der August" war 1,460 Tonnen 'groß und hatte eine Ladung Bau holz von Galveston nach Sharpneß, England als Ladung. Wahrscheinlich auch torpediert. Boston, Mass., 22. Mai. Der Dampfer Colonian" von dcr Lcland' Linie ist wie ein dem hiesigen Agen ten der Linie gesandtes Kabelgramm mitteilt, an dcr Sudkuste von Eng land ein vollständiges Wrack, cy i o dcr Depesche heißt es, das; der Tnm pfer, dcr 6,4 10 Tonnen gros; ist und eine Ladung Munition, Bauholz. 100,000 Amerikaner nach Frankreich! darunter 10,000 Eisenbahner, das Verkehrswesen wieder die aufrichten sollen. v. ' Washington, 22. Mai. Gegen 100,000 amerikanische Soldaten wer. den an dm Kämpfen in Frankreich vor Abschlufz der diesjährigen rnili tärischen Operationen teilnehmen, vorausgesetzt, die Plane der Admini. stration lassen sich .durchführen. Der ersten Perjhingschen Division wird in Bälde eine zweite Division Regulärer folgen, worauf die Regierung bis anfangs September eine starke Ab tcilung der Nationalgarde nach drü den Verschissen will. Tie besten Ne gimcnter der Nationalgarde, die an der Grenze Mexikos gedient, werden nach Frankreich gehen und dort nach zweimonatlicher Uebung hinter der Schlachtfront in den Stampf eingrei fett. Man glaubt von 50,000 M 75,000 solcher Truppen bald nach ihrer Einziehung zur Verschiffung bereit zu haben. In der Zwischenzeit werden die Vorbereitungen zur auswahlswciscn Aushebung vor sich geben. Kriegsminister Baker hat um fassende Vorbereitungen für die Erholung dcr Truppen getroffen. Baseball und Wandelbildcr werden die Sauptuntcrhalwngcn bilden, aber auch dem Singen wird beson dere Aufmerksamkeit geschenkt wco den. Wohlbekannte Chordirigcnten werden engagiert, um das Gruppen, singen unter den Soldaten zu föt dcrn und sie in gehobener Stimmung zu halten. Reisende Thcaterkiinstlcr und Vaudevillcartisten werden das ihrige dazu beitragen, die Soldaten vor Langeweile und Heimweh zu k wahren. Ganz besonders soll dis Boxen und Fechten gefördert werden. lFiscnbaljner sollen Frankreich helfen. Washington, 22. Mai. Die Ei Kcnosllmcn Frankreichs sollen von den 10,000 amerikanischen Eisenbahnern, die demnächst nach dort abfahren werden, umgebaut, repariert und be trieben werden. Diese Ankündigung hat Fairfax Harrison, Präsident des Eisenbahnrats der nationalen Vcr. teidigungsbehörde, abgegeben. Neun Regimenter werden im ganzen ge sandt. Davon wird ein Regiment die ausgearbeiteten Lokomotiven zu reparieren haben. Drei Regimenter werden den Betrieb dcr Bahnen lei l:n. Auch sollen 1000 Forst, und 'aubolzarbeiter nach Frankreich ge s.'iidt werden, um die Ausnutzung der Wälder und die Verwendung des Bauholzes zu leiten. Tie amcrikani. iaW Eisenbahnen haben sich auf den l'crinst der 10.000 Sachverständigen vorbereitet und werden, um mit der 'irb'iterzahl am-zukoinmen, ihren Verkehr kinschränken Müssen. . Baumwolle und Getreide von hier an Bord hatte, ein völliger Verlust sein dürfte. Ueber die Ursache des Unglücks sowie über das Schicksal dcr Besatzung verlautet nichts. Der Dampfer hatte inkliisive Ladung ei nen Wert von 2 Millionen Dollars. 3 schwedische Dampfer beschlagnahmt Stockholm. 23. Mai. Kaum hat sich die Aufregung über die Versen, kung von drei schwedischen Dam pfer mit Getreide für England etwas gelegt, als die Nachricht ge. sljrit eintraf, daß drei andere Tam pfer schwedischer Nationalität auf der Fahrt von Schweden nach Finland von deutschen Kriegsschiffen festge halten und konfisziert worden find. Es sind dies die Dampfer Lizzie". Goeta" und Kacll". Man nimmt an. das; dieselben nach einem deut schen Hafen gebracht wurden, doch ist darüber nichts Näheres bekannt. Deutschland entschuldigt sich. Kopenhagen, 22. Mai. Ginge laufenen Depeschen zufolge hat der deutsche Gesandte in Stockholm dem schwedischen Minister des Auswärti gen sein tiefstes Bedauern über die Versenkungen der schwedischen Dam pser Vcstcrland", Visen" und Aspcn" ausgedrückt. Tie Schiffe wurden von deutschen Tauchbooten im Golf von Vothnien torpediert, wobei mehrere Leute von der Mannschaft ihr Leben einbüßten. Sie waren laut eines Uebercinkommens mit der britischen Regierung aus bri tischen Häfen ausgelaufen, und ihre Ladungen bestand aus Getreide. "" Dänische Schiffsverluste. Schweden, Norwegen, und Däne mark haben in letzter Zeit besonders schwer unter dem deutschen UBoot! krieg zu leiden gehabt. Ein halbamt liches Telegramm aus Kopenhagen beiagt, daß dort über den unbe schränkten deutschen Tauchbootkrieg große Entrüstung Herr cht. Däne mark beklagt seit Beginn des Krieges den Verlust von 160 Handelsfahr. zeugen aller Art durch Tauchboote oder Minen, wobei 210 Seeleute den Tod gefunden haben. Von dieser Zahl sollen 200 wahrend der letzten drei Monate, seit Deutschland den unbeschränkten Tauchbootkrieg an kündigte, versenkt worden sein. (Trotz dieser Verluste haben die dä Nischen Reeder ganz enormes Geld verdient, sonst würden sie doch ihre Schiffe nicht immer wieder durch die Sperrzone fahren lassen.) Sechstel der spanischen Handelöschif fe zerstört. New Fork, 22. Mai. Ein ame. rikanischer Geschäftsmann, namens James F Case. der gestern hier auf einem spanischen Dampfer aus Spa nien eintraf, teilte mit, daß ein Sechstel der gesamten spanischen Handelsmarine von Tauchbooten zer stört worden sei. Damit sie nicht Nanonensieber Kriegen Washington, 21. Mai. Sach. verständige sind der Anficht, daß amerikanische Truppen noch weitere Ausbildung hinter der eigentlichen Front bedürfen, wo sie sich an den Tonner der Geschütze gewöhnen lön nen, ehe man sie' in die Feuerlinie sührt. Tie Soldaten des regulären Heeres besitzen eine derartige Aus bildung. Die amerikanischen Truppen wür den natürlich auch anderweitig Ver wendung finden, aber falls sie an der belgischen Grenze aufgestellt werden, dann könnten sie dort britische und französische Truppen ablösen, die nach anderen Punkten geschickt wer den können. Wenn dies nun auch möglich erscheint, so wird doch nichts Beiummtes über die Verwendung der amerikanischen Truppen veröf fentlicht werden, ebensowenig über die Zeit ihrer Abfahrt von hier. Man ist der Ansicht, daß es einen sehr guten Eindruck machen würde, die Amerikaner nach der belgischen Front zu schicken, damit gerade ' dort die amerikanische Flagge weht, in dein kleinen Lande, wegen dessen Gebiets- Verletzung die ganze Menschheit auf gerüttelt worden ist. (F). Sa nun Uiesige Feuersbrunst sucht Atlanta heim! Ueber 10,000 Personen obdachlos, nd fast $3,000,000 Scha den angerichtet. Atlanta, Ga., 22. Mai. Ein Feuer, das im hiesigen Negerviertel entstand, über 10,000 Personen ob dachlos niachte, 75 Häusergevierte einäscherte und einen Schaden von mehreren Millionen Dollars anrich tete, konnte endlich heute früh unter Kontrolle gebracht werden. Es war eme der ftirchtbarsten Feuersbrünste, von denen der Süden des Landes je heimgesucht wurde. Glücklicherwei se ist nur ein einziger Todesfall zu beklagen, eine Frau starb an den Folgen des Schreckes, dagegen find etwa 00 Personen verletzt, jedoch nicht' sehr gefährlich. Das Feuer hatte sein Entstehen in dem Lagerhaus der Skinner Co. und breitete sich, durch heftige Winde an gefacht niit Blitzesschnelle aus, sodnß es bald aller Anstrengungen der rast los arbeitenden Feuerwehr und Bür ger, seiner Herr zu werden, spottete. Die Flammen sraßen sich einen fünf Blocks weiten Weg in nördlicher Richtung und vernichteten außer den Hänsern im Negerviertel große Teile des besseren Wohnungsdistriktes. Im ganzen wurden 75 Blocks eingeä schert und man schätzt den Schaden auf mindestens drei Millionen. Die Leute schleppte, was sie ergreifen konnten von ihren Sachen aus den brennenden Häusern und längs der breiten von den Flammen gebahnten Gasse sind Möbel und Haushaltungs gegenstände aufgestaut. Milizsolda ten sind zur Bewachung des Eigen tums aufgeboten und dadurch macht die Stadt den Eindruck, als ob sie unter Kriegsrecht steht. Nur durch Anwendung von Dyna mit war es möglich, schließlich die Flammen unter Kontrolle zu bekom men. Ganze Häuserblocks mußten in die Luft gesprengt werden, um ein weiteres Umsichgreifen des Feuers zu verhindern. Als dasselbe aus brach, war die Feuerwehr gerade mit dem Loschen von zwei anderen Br. den beschäftigt, was ihr schnelles Ein greifen verzögerte und den Flammen einen großen Vorsprung gab. Die Feuerwehren der benachbarten Orte waren zu Hilfe gekommen, uin das Feuer zu bekämpfen. In der Waffenhalle wurden 5,000 Personen gespeijt und die Wohnun gen der unversehrt gebliebenen Stadtteile öffneten ihre Türen, um den heimatlos Gewordenen Unter kunft zu bieten. Ein Hilfskomitee wurde sofort gebildet und sieht zu. daß den Notbedün'tigen mit Speise und Kleidung geholfen wird. die Ver. Staaten dcr Menschlichkeit wegen in den Krieg eingetreten sind. so durfte es nichts Besseres geben, als daß ihre Truppen im Interesse des Landes kämpfen, das am rnei sten zu leiden hatte. Auch Carranza will von uns pumpen? Washington, 22. Mai. Nach einem Bericht aus Mexiko hat der mexikanische Kongreß dem Präsiden tcn Carranza unbeschränkte Gewalt gegeben, um die Finanzen Mexikos zu rehabilitieren. Man legt dies hier so aus, daß General Carranza durch Finanzagcnten die Stimmung in den Ver. Staaten sondiert, um auszufinden, ob es ihm nicht möglich sein wird, eine große Anleihe gegen hohe Zinsen und gute Sicherheiten aufzunehmen, um die wirtschaftliche Lage seines Landes zu heben und zu fördern. Die einzige Frage, die gegenwär tig zwischen Mexiko und den Ver. Staaten ungelöst ist. ist diejenige des Embargos auf Waffen und Mu nition und die deshalb noch in K'raft ist, weil im nördlichen Mexiko Ban diten, Villisten und Zapatisten ihr Unwesen treiben. Im großen und ganzen jcdoch hat sich die Lage Me xikos bedeutend gebessert, und Ruhe und Frieden kehren fast überall, au ßer ganz im Norden, ein. (Dies ist sicher ein Fühler, dem ein Pump fol gen dürfte. Wenn wir dcr ganzen Welt unter die Arme greifen, warum nicht euch unserem Nachbar?) valfour besucht diese Woche Chicago! Washington, 22. Mai. Tie englische Sonderkommission mit Ar thur F. Balfour an dcr Spitze, wird im Laufe dieser Woche nach Chicago rcijcn. o wuröe beute elu?gultia ve MoKen. Chicagoer sragen: was sind unsere Uriegsziele?" Die Bundesregierung soll Kriegsziclc und Fnedensbediiigungen bc kannt geben. Chicago, 22. Mai. In einer im Congrcß Hotel abgehaltenci: Kon. ferenz, in welcher Dekan Robert M. Lovctt von der Universität Chicago deil Vorsitz führte, ist beschlossen worden, am nächsten Sonntag nach mittag, beginnend um 2y2 Uhr, im Auditorium eine Massenversamm lung abzuhalten, in welcher die Bun desregierung ersticht werden soll, klar und deutlich ihre Kricgsziele sowie die Bedinguiigcn, unter welchen sie Frieden schliceßn würde, kundzuge bcn. In dem sofort erlassenen Auf ruf heißt es, daß es an der Zeit sei, der Bevölkerung dieses Landes völ ligcn Aufschluß über die von den Ver. Staaten und ihren europäischen Verbündeten zu stellenden Friedens bcdingungen zu geben, damit man genau erfahre, warum man in den Krieg zieht. Wir wollen keine all gemeinen Redensarten hören," heißt es weiter, sondern ganz genaue An gaben haben, welche keinerlei Zweifel auskommen lassen können." Dcr Ausruf trägt die folgenden Unterschriften: Robert M. Lovctt, William H. Chcnery. William H. Holln, John C. Kennedy. Samuel Dauchy, Hugh Rced, Scymour Stcdman, Frau Ed win L. Lobdell, Frl. ,Zonia Baber, Dr. Alice Hamilton, Frau Lola M. Lloyd, Charles I. Rybcrg, Edward T. Lee. Robert H. Howe. Frl. Mary O'Reilly. Frau Frank S. Chnrwill. Arthur Fishel, G. W. Robnett, W. R. Bimson, Erne't I. Morris, Pa stor Fred A. Moore. Dr. C. S. Va con, E. C. Wentworth, Herbert L. Mouhton, Paul Starr, Pros. George B. Foster, Frau Gcrtrude 5iipcr, Frl. Florcnce Holbrook. Frl. Fran ces E. Hardcn, Frau I. E. Trivcr, Frmr Stell Jonatta, Dr. Franccs Tickinson, Dr. Cornclia De Bey. ,xrau W. I. .yomas. Pastor lcn kin Lloyd Jones, Irwin, St. I. Tu cker und Andere. Irland in zwei Lager gespalten! Home Nule-Borschlag dcr Regierung dürfte als glänzendes as ka enden. London, 22. Mai. Der Vor schlag, die irische Home Nule Frage lieber durch einen irischen Kongreß als durch das Parlament losen zu lassen, hat zu bitteren Meinungsver schicdenhciten geführt. Frederick Harrison, der bekannte englische Schriftsteller, vergleicht die Abhal tung eines Irenkongresscs in einem Schreiben an die Post" mit dem ersten Schritt zu allgemeiner Anar chie. Das Chronicle" schreibt, daß die Antwort der Nationalisten gegen eine geteilte Home Rule zu erwarten ge Wesen sei. Tie Ulster Unionistcn, die überhaupt gegen Home Rule sind, können sich von dcr Teilnahme an dem Kongreß nach der Ansicht des Chronicle" nicht gilt ausschließen. Eine Dublincr Depesche an die Times" nieldet ferner: Soweit in irischer Politik überhaupt Bestimmt heit bestehen kann, muss als bestimmt angenommen werden, daß die Regie rung keine Annahme des Vorschlages zur Lösung der Home Nule Frage erhalteil wird, und zwar von keiner dcr beiden Parteien. Die Nationali sten sind diesem Vorschlage entschie den abgeneigt." Ulster Unionistcn warnen vor Home Rule. Von feiten der Ulster Unionistcn ist dcr Regierung eine Warnung vor der Einführung geteilten Home Rule" zugegangen. Lord Middleton, srühercr Staatssekretär für Indien, der im Auftrag der Regierung eine Tour durch Irland gemacht hat, er klärt heute dem Premier, daß die Ulster Unionistcn dcr Ansicht wären, die Durchführung der Regierungs Home Rule Planes wuroe ocn sinn Feiners zu große B!acht geben, um so mehr, als diese als stark pro deutsch bekannt sind. Tie Informa tion war m einer schriftlichen Mitte, lung enthalten, die dem Premier zu gegangen wt. Mecklenburg wird Versassung ändern! Schwerin. 22. Mai. Die Groß, herzöge von MecklenburgSchwerin und MccklcnburgStrelitz haben durch ihre resp. Ministerpräsidenten ankündigen lassen, daß in beiden Großhorzogiümcrn weitgehende Aen derungen der Konstitution vorgeiiom im geMn. LML, v Furchtbare ULmpse an der Westfront! Briten melden, daß wieder eine Pause in dem blutigen Ringen eingetreten ist. Berlin, über London, 22. Mai. Das Kriegsamt meldete gestern abend: Französische Angriffe sud westlich von Nauroy, in der Cham pagne, und britische Attacken bei Bullecourt brachen unter unserem Feuer zusammen. Wahreno des gan zen Tages fanden furchtbare Artil, leriekämpse an verschiedenen Pun5 ten der Arras, Aisne und Cham, pagne Front sowie auf dem östlichen Maasufcr statt, Der Korrespondent dcr Frankfur ter Zeitung meldet über die Käm pfe an der Westfront Folgendes Nicht die englische Infanterie, son dern die englische Artillerie ist unser wirklicher Feind. Bei Bullecouri hatten die Feinde unsere Stellungen von drei Seitm umgeben. Tag und Nacht widerstanden die preußischen Garden und pommerfche Regimenter dem auf ste gerichteten wütenden Ge schutzseuer. Tas Dorf wurde nut Geschossen allen Kalibers förmlich übersät. Unsere Truppen standen in den durch Geschoste augcwuhlten Bo oenvcrncsungen. lis war wie ern Kampf im Meere, welches durch die englischen Geschosse rn Bewegung ge setzt wurde. Wo unsere tapferen Truppen diese Stunden standen mußten ste ln dcr nächsten vielleicht wieder heraus, sich in anderen durch den Hagel von Granaten verursach tcn Löchern schützend. Eine unserer 5tonrpagnien war 48 Stunden lang ohne Wasier und Nahrungsmittel, hielt aber dennoch bis zum äußersten Stand. Hunger und Durst waren noch 'zu ertragen, aber der Geruch der in Vcrlvesung übergegangenen Leichen war unerträglich. Meldungen dcr Alliierten. Paris, 22. Mai. Während der letzten paar Tage haben die Franzo sen in den Kämpfen bei Moronvib lcrs fast 1000 Gefangene gemacht. Drei schwere deutsche Gegenangriffe wurden von ihnen avge chlagcn. London. 22. -Mai. General Haig meldet, daß es gestern zu sei ncrlei größeren militärischen Ope rationen gekommen ist. Mehrere Ueberfälle gelangen. Die Artillerie entwickelte letzte Nacht ostlich von Bullecourt, südlich des ArrasCan brai Landweges und weltlich von Lens erhöhte Artillerictätigkeit. Italiener kriegen Hiebe. Wien. 22. Mai, über London. Tas österreichische Hauptquartier meldete am Montag: Tie Jfonzoschlacht nimnit ihren Fortgang. Die seindliche Jnfante rie verhielt sich bis zum Nachmittag ziemlich untatig, doch war die Av tillerietätigkeit, besonders in dem Abschnitt zwischen Tolmcin und Görz heftiger. Anl nördlichen Flügel die ses Abschnittes wurde der Feind, der sich nahe Auzza noch immer aus dem linken Jionzo-User behauptet hatte, unter unserer Geschützwirkung zum Rückzug über den Strom gezwungen. Nach 3 Uhr nachmittags begann die feindliche Infanterie nahe Vodice wieder einen außergewöhnlich starken Angriff. Ter erbitterte Kamps en dcte nach einstündigem Handgcmeu ge mit einem Sieg für unsere Was, fen. Im Gegenstoß warfen unsere Truppen den Feind, der die schwer sten Verluste erlitt, von den Höhen herab Ebenso schlugen östlich Görz wie beiderseits des Rosentalcs italienische Angriffe fehl. Auf dem Carsoplato brachten un sere Stoßgruppen aus den feindli chen Schclnzen 3 Offiziere und 30 Mann an (befangenen ein." Die einen kommen, die anderen gehen! Washington, 22. Mai. Wäh. rend sich die britische und französische Kriegekoinmission, die hier einen so glänzende Empfang gefunden, zur Heimreise rüstet, ist eine aus einer Anzahl Tiplomaten und Militärs bestehende italienische Kriegskom Mission am amerikanischen Gestade gelandet und wird binnen kurzem die Bundeshauptstadt besuchen, um mit Regicruiigsbeamtcn über die Ver schickung von Lebensmitteln nach Italien zu verhandeln. An der Spi tze dieser Reisegesellschaft steht der Fürst Udine, ein Vetter König Viktor Einanuel. Bereits vor einer Woche ist Enrico Arlotta, Italiens Eisen bahnminister hier eingetroffen und hat mit der Regierung alle vorberei tenden Schritte zur Konferenz rrle digt. Die Kommission wird Mitt woch in Washington eintreffen. Zu deren Empfang und Unterhaltung sind große Vo.erciwgen getroffen worden, nderfriede mit lchland Morste R Die vossische Zeitung rat der Regierung, fr land entgegen zu kommen und nach dem Uriege finanziell zu helfen. , Uerensky reist nach Finnland und an die Front! Kopenhagen, 22. Mai. In ei. ncm editoriellen Artikel weist die Vossische Zeitung daraus hin. daß Nußland bald einen Sonderfrieden mit Deutschland abschließen werde. 5 e Zciti ng gibt der deutschen Ne gierung den Nat, Rußland so weit wie möglich entgegen zu kommen und keine scharfe Bedingungen zu stellen. Man soll Nußland nach Friedens schluß sogar das Anerbieten machen, dasselbe finanziell zu unterstützen. Die deutsche Regierung weiß aus sicherer Quelle, daß in der ganzen russischen Armee kaum glaubliche Zu. stäne her .'schen ? alle Bande der Dis ziplin fmd gelockert und der Mut der russischen Soldaten ist dahin der Zusammenbruch scheint unab wendbar. Nicht nur die Soldaten, sondern auch die russischen und dcub schen Offiziere fraternisieren Alit ein, ander tauschen gegenseitig Zigaretten aus und erweisen sich gegenseitig kleine Gefälligkeiten." Tie russischen Bedingungen. Petrograd, 22. Mai. Hier er, wartet man mit Spannung, wie sich die Alliierten zu den russischen Be dingungen betreffs des schnellen Ab fchlusses eines allgemeinen Friedens verhalten werden. Rußland strebt keine Erobenmgcn an, verlangt auch keine Kriegsentschädigung. Die Pe trogradcr Börsenzcitung glaubt, daß England gegen derartige Vcdmgun, gen schwerlich etwas einwenden kön, ne, und ersieht aus deil kürzlichen Vorgängen im britischen Unterhaufe, daß England willens ist, seine Frie, dcnsbedmgungen zu mäßigen. , Die Zeitung Nuovo Ukema hofft, daß die neue Negierung sich in dem Kampfe gegen das Chaos im In neren des russischen Reiches stärker eriveiscn wird, als die erste Provifo, rische Regierung im Stande sein wird, die liberalen Parteien zu be wegen, eine Versöhniingspolitik al len Parteien gegenüber einzuschla gen. Inzwischen ist der neue Kriegs. und Marineministcr Kerensky nach Finnland abgereist, um die dortige Bevölkerung für die Bestrebungen der neuen Regierung zu begeistern Von dort wird er sich an die Front begeben, um zu versuchen, die Armee zur Rmson zu bringen. Arbeiter nnd Soldatcnkongrcsz. Petrograd. 22. Mai. Auf den 14. Juni ist hier ein Kongreß von Dclegaten aller Arbeiter und Solda ten im russischen Reiche einberufen worden, auf wclchcin 5!ricg, Friede, die Finanzen des Reiches, Arbeit, Armeeorganisation und die Konsti tution des Reiches" eingehend be- sprachen werden sollen. Vorwärts" über Rußlands Bedin gungcn. Amsterdam, 22. Mai. über Lon. don. Bei Besprechung des Rück tritts des russischen Ministers des Aeußercn Milukoff und dcs Eintritts von scchs Sozialisten in die russische Regierung, sagt der sozialistische Ber liner Vorwärts, daß das , nissiiche Komitee der Arbeiter und Solda ten in deutlicher Weise ihre Frie densbedingungen dargelegt haben. Tie Zeitung ist der Meinung, daß die Regierungen in London, Paris,! Berlin und Wien sich mit diesen Ve dingungen vertraut machen müssen. Die Frage wird nunmehr von rus sischen und nicht von deutschen Sozia istcn an den Reichskanzler gestellt werden, welcher Art die deutschen Fricdensbcdiiigllngcn sind, welche er zu untcrbeiten, sich geweigert habe. Loben russische Friedenserklarnng. New Aork, 22. mau Die hie sige Friedens Fcdcration hat Be fchlüsse gefaßt, in welchen die russi. sche Demokratie für Bekanntmachung brer neoenovedingnngen belobt wird. Rnfzland verhandelt mit Alliierten. London. 22. Mai. Der Petra. grader Korrespondent der Daily Er. preß meldet, daß zwischen Vertretern Rußlands und solchen der Alliierten wichtige Verhandlungen stattfinden werden, in welchen es sich üm eine Revision dcr Krieaszicle der Alliier ttn handeln wird. Der Mimlte? hend des Auswärmen Terestecheka hat dieserhalb bereits am letzten Sams tag mit dem Botschafter der Alliier, tcn Rücksprache genommen. Rußland wird den Alliierten zu verstehen ge bcn, daß es zwar keinen Sonderfrie. den mit Deutschland abzuschließen beabsichtigt, sich aber auf dis Kriegs, ziele der Alliierten nicht einlassen könne. Politische Kreise, Anhänger des abgedankten Ministers Milukoff sind hierüber in großer Sorge. Uriegsprohibition droht dem Lande! Im Bnndessenat macht sich eine starke Strömung zugunsten derselben geltend. Washington, 22. Mai. Bei Bc ratung der die Kontrollierung dcr Nahrungsmittel betreffenden Vorla. ge wurde seitens einer Anzahl Se natoren der Wunsch laut, vollständi ge Prohibition im Lande einzufüh. ren. Eine Menge hierauf abzielen dcr Amendements sind zu der Bill eingereicht worden. Darunter die folgenden: Joneö, Washington. Der Präsi dcnt soll ermächtigt werden, alle im Lande befindlichen Spiritussen ein zuziehen, um dieselben umarbeiten zu lassen, damit sie für Munitionszwccke verwendet werden können, . Ei zweites von Fönes eingereich, tes Amendement verbietet die Ver Wendung von Getreide und anderen Nahrungsmitteln z'ur Herstellung von berauschenden Getränken, außer sie werden für Munitions-, mechani sche oher medizinische Zwecke ver wendet. Thompson, Kansas reichte ein Amendement ein, laut welchem über Haupt die Herstellung von berau schenden Getränken zu Trinkzwecken aufgehoben werden soll. Cummins' Amendement verbietet die Verwendung von Getreide und Cerealien zur Verarbeitung von Ge tränken. Ein Amendement von Wadsworth New Aork verbietet die Verwen dung von Nahrungsmitteln zur Her stellung von destillierten Spiritu osen; ferner darf diesem Amende ment zufolge Vier und Wein nicht mehr wie i Prozent Alkohol enthal ten, auch soll dem Schatzamtssekretär das Recht gegeben werden, zu be stinimen. welchen Alkoholprozent malzhaltige Getränke, die nach den Ver. Staaten importiert werden, ent halten sollen. Die Trockenen im Senat geben sich dcr Hoffnung hin, daß die Fabrika tion don destillierten Getränken wäh rend der Dauer des Krieges einge stellt werden wird. Getreide und Likör.' Washington, 22. Mai. Nach einem Bericht von Kongreßmann Ho. ward von Georgia wurden im Fis kaljahr 1916 56,513,235 Bu hcl Getreide für die Herstellung von Li kör und Spiritussen verbraucht. Er hat die Statistik aus Grund der Be richte des Binnenstcueraintcs bearbei. tet. Nach seiner Erklärung wird in diesem Jahre dcr Verbrauch don Ge treide steigen, wenn die Regierung keine Schritte dagegen tut. Howard ist ein Vertreter dcr prohibitionisti schen Forderung von Kr:egsprohibi ton. - Maffifizierte ; Anzeigen in ter ' Taglichen Gmäha Tribüne bringe gte Resultate. Häuser zn vermieten Farmea za verkaufe Wohnnngea z vermiete Hänser zu verkaufe Zimmer zn vermiete. Ruft cmf Tyler 340 Anzeigek?StclIkug.