ectfc A-Täglichü Omahs Tribünc-Frcitag den 18. Mai 1917. tägliche Omaha Tribüne TUIÜl'XE PUBLISHING C0.J VAL, J. PETEK, President. U Iloward Str. Telephon t TYLEIt 40. Omaha. Kebraska. Preis beS Tageblatts: Durch den Träger, per Wchl 10c? drch die per Jahr $5.00; einzelne Nummern 2c Preis des Wochen ölaiiS: Bei strikter Porausbczahlnng, per Jahr $1.50, Entered &3 second-class matter March 14, 1912, at the poBtoffic of OtnsÄa, Kebraska, tmdcr the act of Congress, March 3, 1879. CmnHa, Ncbr., Freitag, Das gute Beispiel fehlt. ' VundcZschatzamtsfekrctär McAdoo wird sich, Washingtoner Mcldun. gra gnfolnc in einigen Tagen auf eine Reise nach bcm Westen begeben, um ioü für die ..Ireiheits-Anleihe" Propaganda zu machen. Er wird auch Omaha besuchen. Tasz dies iiberhauvt notwendig ist, darauf brauchen inir nicht sonderlich stolz zu sein. Man hatte angenommen, dafz diese Summe, so groß sie ist. im Handumdrehen gezeichnet fein würde. Bis jcU ist roch lange nicht die Hälfte davon untergebracht. An Bemühun. gen und Aufforderungen hat es sicherlich nicht gefehlt. Selbst die söge, rennten Baby-BondZ in Beträgen von 50 und 10 Tollars, die zudem noch in Teilzahlungen entrichtet - werden können, wollen nicht recht in Zug kommen, trotzdem jeder Abnehmer einen Knopf im Rockloch tragen darf, der ihm seinen Patriotismus dor aller Welt bescheinigt. Wie ist eine so auffüllende Erscheinung bei dem fabelhaften Reichtum, der sich hier angesammelt hat, zu erklären? Ta die Baby-Bonds wenig Abnehmer finden, ist am Ende erklärlich. Weder der Mittelstand, noch die Arbeiter haben bei der ungeheuren Teurung genügend flüssiges Geld übng. aber die Bankiers, die Fabrikanten, die Aktiengesellschaften, Händler und Spekulanten, die Tag für Tag Millionen an Profit einsacken, wo bleiben die? Für sie wäre es doch ein Leichtes, zwei und noch mehr Milliarden abzunehmen. Mit der Ausnahme einiger weniger haben die Grokkapitalisten, die auZ dem Kriege ungehmre Profite gezogen, sich jedoch geweigert, sich mit größeren , Summen an der Anleihe zu beteiligen, und der kleine Mann, der unter anderen Umständen wahrscheinlich gerne bereit gewesen wäre, seinen Teil zum Ersolg der Anleihe beizutragen, ist mißtrauisch geworden. Er wird sich fragen, wesbalb er seine Ersparnisse in Anleihebonds anlegen fall, wenn das Großkapital zögert. Weshalb das Großkapital zögert, ist nicht schwer zu erraten. An den von der Negierung ausgegebenen Bonds ist nämlich nicht diel zu verdienen. Sie werden zum Nennwerte aus. gegeben, d. h. wer einen Schein von $100 haben will, muß $100 dafür bezahlen und nicht 08, 97 oder gar nur 93 Dollars. Tann bringen die Bonds , der Regierung nur Prozent Zinsen, während Franzosen und Briten 5 oder 6 Prozent zahlen müssen. Und Provisionen gibt es auch nicht. Für die Herren würde es also tatsächlich ein patriotisches Opfer sein, sich mit großen Sumnien an der Anleihe zu beteiligen, und dafür sind sie nicht zu haben. Tie soll der kleine Mann bringen. Anstatt eine Reife nach dem Westen zu unternehmen, dürfte es für Herrn McAdoo vielleicht empfehlenswert sein, einen gewissen Truck auf das Großkapital auszuüben und cs zur Beteiligmg an der Anleihe zu veranlassen. Möglich, daß der kleine Mann dann auch mutiger wird. Gpfer, ö!e man bringen mutz. Wir denken, daß Präsident Wilson ein wahres Wort gesprochen hat, als er m Samstag bei der Einweihung des Noten KrcuzGcbäudes in Washington sagte: , .Es ist dies kein Tilcttcmtenkricg. Von welcher Seüe man ihn auch betrachtet er ist eine sehr ernste Sache. Es scheint mir, daß das amerikanische Volk die Opfer und die Leiden noch nicht ermißt, toä&ß ihm bevorstehen." Jeder Beobachter wird dem Präsidenten beipflichten. Manche werden allerdings sagen, man hätte früher daran denken sollen, reso. man hätte erwägen sollen, ob die Ursache des Krieges in gehörigem Verhältnis zu den Leiden und Opfern steht, die er bringen wird. Aber die Erwägung komnit zu spät, weswegen wir auch nicht einsehen, warum Mayor Thomp son von Chicago in seinem .Daily Republican" dort schreibt: .Werden wir als Nation durch den Krieg an Wohlstand, Ehre, Gebiet und Einfluß gewinnen? Wir haben den Ver dacht, daß der Eintritt Amerikas in den Krieg unnötig, unweise, , ungehörig und gegen die besten Interessen der Nation war." Das hätte Mayor Thompson vorher bedenken müssen. Aber wo war er, als das Geheul der liegsschrcier durch das Land schallte? Man hörte kein Sterbmswörtchen von ihm. Wie gesagt, wir sind der Ansicht, daß der Präsident mit seiner War. nnng völlig im Recht ist. Wir finden cs daher auch sehr unpatklotljch, daß so viele Besitzer von kleinen Fahrzeugen, oder vielmehr, nach der N. Z. World", die weitaus größte Mehrheit, sich weigern, dieselben der Reg, rung zur Verfügung zu stellen, außer zu ungehörig hohen Preisen. Diese Herren wollen, wie der N. A. Herold schreibt, für ihre Boote nicht nur den ursprünglichen Herstellungspreis haben, sondern auch den von ihnen in den nächsten zwei Jahren ermarteteu Gewinn sowie emen guten Profit. Z B. verlangt der Eigentümer eines kleinen Fischerbootes, dessen Wert auf $30,000 geschätzt wird, nicht weniger als 112,0001 Von 500 Booten, welche inspiziert und für geeignet befunden wurden, können nur 192 preiswert erlangt werden, für alle anderen verlangen die patriotischen Eigentümer erorbitante Preise! Bemerkt mag noch werden, daß von den vielen Hunderten von amerikaniZchen Lustsahrt-Jachten. die sich für Marinezwecke eignen, nur 40 der Regierung zur Verfügung gestellt wor den sind. m. .. a . Da die steinen Schiffe für Veobachtungs, Mmenraumungs. und an dere Lriegszwecke gebraucht werden, sind wir der Ansicht, daß der Kon. greß dem Mrmeamt die Ermächtigung erteilen sollte, die Schiffe zu be schlagnahmen und den von einer Sachverständigenkommission festgesetzten Preis zu bezahlen. Der Krieg erheischt gewaltige Opfer. w,e der Prasiöem sehr richtig bemerkt, und es ist nicht emZusehm, warum Schlfsselgcntümer besser fahren sollen als andere Bürger. Erkläre mir Graf Gerinöur Unter der Ucberschrift .Rußland" bringt die Chicago Tribune" einen Leitaussatz, der folgendes Zagt: .Wir glauben, daß dieser Krieg für die Erhaltung des demokratischen Gedankens geführt wird. Wir sind nicht darauf vorbereitet, uns für den Gedanken zu erwärmen, daß es die Errichtung einer allgemeinen Demo kraue in irgend einer internationalen Form g-.lt, aber wi? glauben, daß es jetzt ern Krieg ist zwischen Temokra . i'f m,5 Autokratie, und als solcher H Krieg mit einem ungeheuer gro ßen Ziel, bestimmt, ein ungeheuer großes Ergebnis zu haben. Rußland ist die Ironie darin. Zr.icnx Rußland sich der Demokratie ?7gab, schwächte Rußland die Sache der Demokratie. Nur wenige Per. fönen konnten eS anfangs verstehen, wicso ein 5!ampf zwischen teutoni. schon und slawischen Zielen, der nach Osten hinzielte, längs der alten Handelsstraßen, um die Jahrhunder te lanz gekämpft wurde, die atlanti. st: in Nationen in einen so tätlichen und zerstörenden Kamps hineinziehen sollte. Wanim Zollten englische Jungen ;'!, Oxford und Cambridge in "rankreich sterben, weil cs eins Sa von Listigkeit war für slawische ;:nd tertouijchs Politik, einen freien zu schirme nach den offenen ?J:'äs!ern, - durch die ihre Schiff? .rv:" fürn f'rrfnn :';t .?,N A.!'-;. ü.jun lv.ilVVst f. den 18. Mai 1917. a Wir lösten die Frage, befreit von augenblicklicher Tunlichkeit, indem wir annahmen, daß es eine Frage der Demokratie war, und diese Lö fung verspottete sich selbst dadurch, daß das geknutcte Volk von Ruß. land dem Rufs Folge leistete, den die Völker vom Atlantik hörten. Nun steht Stußland, dessen Streit mit dem teutonischen Volks den Krieg zeugte, das Frankreich und Großbri tannien in den Krieg zog und jetzt das amerikanische Volk in den Krieg hineinzerrte. nun steht Rußland auf dem Sprunge, aufzuhören, weil es die Demokratie erlangte und sie nicht zu handhaben weiß. Die Last, welche eine fähige Autokratie von unseren Schultern hätte weghalten können, ist ihnen auferlegt worden von einer unfähigen Demokratie, und der Krieg ist für die Demokratie. Kaum war Rußland ein folgerechter Verbündeter geworden, so würd? es auch schon din unfähiger Verbünde, ter. Rußland erlangte das, wofür wir alle zu kämpfen glauben, und macht, indem es dasselbe erlangtü. die Sache schwierig, für die wir ein. zutreten glauben. Die Ueberraschungen sind alle verkehrt gewesen in diesen! foicqe, verkehrt (wrong) für die gegen Deutschland kämpsendcn Mächte. Wir müssen 'für unsere eigenen praktj. fchen Zwecke annehmen, daß Ruß. land ausscheiden mag als ein Gegner ... " ' unseres Feinde? und daß die ganze straft des Feindes gegen die Front geworfen werden wird, die zu halten und zu erhalten jetzt unsere Pflicht ist. Es würde ein Wunder gewesen sein, wenn die russische Revolution in den Händen der Gebildeten fcct blieben wäre, unter deren Führung sie ihren Anfang nahm. Sie hätten dielleicht die Nation organisiert und ihre Kraft betvuhren und anwenden können. Das einzige Vernünftige, was diese Nation nun tun taun, in, voranzugehen unter der Annahme, daß wir einen wichtigen Verbündeten verlieren und daher gezwungen sein werden, größere Anstrengungen zu machen. .Wenn Nußland nicht versagt, dann ist alles gut. Wenn Rußland versagt, dann muß der Krieg trotz, dem gewonnen werden." Welch ein seltsamer Aussatz. Welch eigenartige Voraussetzungen, und welch wunderbare Folgerung! Wir glauben" für die Temokra tie zu kämpfen, wir wollen aber kei neswegs die allgemeine internanona le Demokratie! Wir lösten" eine Frage durch eine Annahme, und die Annahme wird verhöhnt durch die Entwicklung aber wir halten im Treuen daran fest. Alles ging schief, alles ging krumm für die Ursprung lichcn Feinde Teutschlands, deshalb müssen w i r den Karren aus dem Treck ziehen. Rußland erlangte das, wofür lvir zu kämpfen glauben, und ist seither nichts mehr wert, bürdet dadurch uns die Pflicht auf, Teutsch, land zu bekämpfen, im Interesse des sen, was Rußland ausschied aus dem Kampf! Der ganze Aufsatz läßt nur eine Schlußfolgerung zu. Tie: wir wa ren ganz und gar schief gewickelt. Unser Glaube war falsch, unsere An nahmen waren unbegründet. Tas wird aber nicht gesagt: Tie Sprache ist erfunden, die Gedanken zu ver bergen." ? Volltreffer! Aus einem einer Zeitung im Osten in die Hände geratenen deut schen Zeitungsblatt neueren Datums ersehen wir, daß Hamburg zu den sechs Kriegsanleihen Daitschlands folgende Beiträge geliefert bat; erste Anleihe 216 Millionen Mark; zwei, te Anleihe 390 Millionen; dritte 461 Millionen: vierte 353: fünfte 303; und sechste Anleihe 393 Millio. nen. Tie sechste Anleihe wurde be kanntlich erst vor einigen Wochen ab. geschlossen. Einen geradezu verblüffenden Ka lauer verübt das' Abendblatt der N. I. Staatszeituiig. indem es schreibt: Mayor Mttchel hat den LizcnzkommisZär angewiesen, daß die Lizenz den Tanzsalons. Cabarets, in denen die Nationalhymne Star Spangled Banner", die Marseillai se", das God save the King" in Nagtimc Melodien in den Mund ge nommen, oder zur Tanzmusik beim Turkey Trot mißbraucht wird, ent zogen werde. Recht so. Tas ist Blasphemie. Nun aber zu den sei. denen Strünipschen, die eng um schlungen die Fahnen der sämtlichen Alliierten, auf Schritt und Tritt zeigen. Tas ist nicht nur Blasphe. mie das ist schon mehr Blos.Ja mie." Zwiebeln statt Rabattmarken. New Fork. 13. Mai. In Be. zirken der Stadt New Jork, wo bis zum Einsetzen der hohen Preise das Rabattmarkensystem beliebt gewesen ist, werden jetzt von Grocern und Fruchthändlern an die Kunden an Stelle von Marken oder Rabattsckecks Zwiebeln oder Kartoffeln gegeben. Auch Wandelbildertheater suchen Be sucher ihrer Häuser dadurch anzulo. cken, daß sie auf jede Eintrittskarte für Erwachsene eine Zwiebel oder eine Kartosfel zugeben. Wie sollen unsere Leute den Weg nach Berlin finden, wenn Teddy nicht als Wegweiser dienen kann? Bis Polens Abgeordnete über die Zukunft ihres Landes endgültig ent schieden haben, fühlen sich die Polen unter der gegenwärtigen Regierung sehr viel wohler als unter der frü heren. Aeltere Leute loben CaöomeneZ Für Nrrvoskranke. cfier Leute loSeu ffrtwnrtKf 23. Septemd 1918. beehrt Herr: Soeücn lauft ich ein itrilett Tube Cadmnene XaUttS. Weine 0ro und ich akimS!e eine Tub doll und !ro den diese!! i angeaeben. Wein tfrittt wurde sehr nnkoi, mürrisch und reizb u,'.d ich wurde gleich ailZ davon ergriffen. Ich bi sreS. datz ich Eadoinene erhielt, die den Lu stand meiner Qimi beutend l eiferten und mir selbst trotz StirtiosiLit di itMe J?aet ruhe ermöglichen. Wir sind bereits beide. In 'Aüijten, vmoh! meine vra eegausiti, ov P.t no4 funa (fi. und feit sie S-aiemtnt nimmt, Qlcubt ich ez fat üch, den fi ttl ffl sriedieriig und beweglich toit sricher, Vme Süd neu Tabletten enben unS dfl Gefühl turn neue L'uien. (iuüieflend Wiaxlta ut baS Gewridbnisbuch. Hochachtend Hvn? elfve. di1 S. roadwav. E.ae. CR& Siofi: gibemene Io5M8 gnd ztoeiseNol ein uügerkeiflicheS liüiel für KerdeN ev.S f.otxia. !n allen fruhiren Ldc!hkea iatütiH. sonen. die durch iindosiene Hei lung sdn, ulke ck ndere Huaüa '. a 4 Heriii Du tittüa. DS5 Auwobil in cllcrszcsahr. (Au? Fürst Vorghcse-Varzini. Pc ling Paris im Autuinobil.1 Nach zwei Stunden regnete es in strömen, und die Straße wuroc so ort unpassierbar, jo daß wir an nnein Eisenbahnübergang Zuflucht im Lahnwärterhäuschen. suchten. Wir rollten nicht wieder zur Umwicklung öes lltades mit der elte greifen, m durch diesen Schmutz zu kommen. Jh habe zu erwähnen vergessen, daß das Manöver mit der jlette seine llnzu träglichkeiten, sogar sehr schwerer Art, im befolge hatte, die es uns unrätlich erscheinen ließen; die ilttlt zerschnitt den Pneumatltreifen uno, was jchliin. mer'war, sie schädigte die Speichen des Nades, indem sie ihre Bcfejugung am Nadtranze lockerte. Tas ifnie Laufrad begann uns Sorge einzu flößen; es .hatte Risse in den Spei chenhöhlungen und knirschte mitunter. Ein Ltadbruch bedeutete, unrettbar aus der Straße liegen zu bleiben. Wir mußten vorsichtig sein. Uebrigens hatte uns Sibirien ge lehrt, die Ungeduld zu bemustern. Es brachte uns etwas von dem Fatalis MUS bei, der den Erundzuz öes sla, wischen Nationalcharatters bildet und der wahrscheinlich gerade von der Ge wohnheit herrührt, sich unübermind lichen Schwierigkeiten gegenüberzu sehen, die dir Rauheit des Klimas entspringen. Man kann dort draußen das dringendste Geschäft zu erledigen haben, man kann unter dem Drucke der größten Notlage stehen, aber wenn das Wetter halt gebietet, muß man sich darein fügen und gehorchen. Die Notwendigkeit, sich vor dieser Gewalt zu beugen, unabsehbar lange Zeit zu warten, breitet schließlich Heiterkeit über diesen erzwungenen Verzicht auf die eigene Unabhängigkeit. Wie 'lange Zeit werden wir hier liegen bleiben müssen? Ter Himmel war dunkel und mit Nezen beladen,! als hätte es überhaupt noch nie ge regnet! Der Bahnwärter erklärte, wir hätten noch etwa 60 Kilometer des schlechtesten Geländes vor uns, dann aber würde die Straße auch bei Ne genwetter gut, weil sie sandig sei. Nach einer Stunde merkten wir, daß die Wolken nicht mehr von Westen nach Osten zogen, sondern in Unord, nunz und in phantastischer Flucht geradeswegs nach Süden getrieben wurden. Ter Wind war also umge schlagen. Wir waren dahin gelangt, daß wir uns besser auf die sibirischen Winde verstanden als die Kalender macher. Westwind: .Regen"; Süd wind: Veränderlich und Nebel"; Nord oder Osiwind: .Heiter"! Wir selbst heiterten uns früher auf als der Himmel. So bestiegen wir die Maschine, ohne länger zu warten, und 'fort ging es. Noch keine Stunde war vergangen, so wurde das Wetter ausgezeichnet, die Straße gut, auf viele Strecken so gar sehr gut. Wir rechneten manch mal eine Geschwindlgkeit von 50 Ki lometern in der Stunde aus und hiel ten bequem eine mittlere Geschwin digkeit von 35 Kilometern. Tas un endliche Panorama der Steppe ent rollte sich mit gleicher Eintönigkeit. Dörfer waren vereinzelt und bestan den aus sehr kleinen Jsbas; cs fehlt in diesen Gegenden an Holz, und die armseligsten Häuser Ostsibiriens und Transbaikaliens würden hier Palä sten gleichen. Wir erblickten winzige Uohnungen. in denen die hochgewach senen Muschils gewiß immer sitzen mußten wie die Heiligen auf den Fresken Giottos. Die Sonne begann zlühendheiß zu brennen. Ganz plötzlich verspürten wir einen Brandgeruch, und als wir uns sofort umwandten, bemerkten wir, daß die Naschine eine dichte Rauchwolke hin ier sich ließ. Die strömte unter dem Wagen hervor. ' .Die Bremse!" riefen wir; .die Bremse brennt!" Wir hatten schon einen solchen Un fall erlebt und waren daher auch über seine EntstehungZursache keinen Au zenblick im Zweifel. Wir brachten da Lutomodil zum Stehen und sprangen ,,b. Flammen loderten empor. Die Lage war diesmal sehr ernst. Die große Geschwindigkeit hatte unS in folge des Luftzuges daran verhindert, den Brand .fofort zu bemerken. DaS Feuer mußte viel eher ausgebrochen sein, ehe sich der Geruch bemerkbar machte. Die Flammen, die während der Fahrt infolge des Luftzuges und oeS gewaltigen Windstromes, den die rasende Umdrehung des Sefchwindig keitsgetriebeS erzeugte, niedergehalten worden waren, schlugen jetzt flackernd in die Höhe. Die Ursache des FeuerS lag in der übermäßigen Reibung der Bremse, die sich von selbst anlegte in folge einer Beschädigung, die wir nicht erknennen konnten, ohne die Maschine auseinandcrzunehmen. Dies mal hatte sich nicht nur daö Schmier fett der Bremse entzündet, sondern Z begann auch schon der hölzerne Fuß boden der Karosserie zu brennen. Wir fürchten die sofortige Erplosisn des VenzinS, hon dem wir in den Behäl kern gegen 200 Kilo mit unS führ ten! Tie geringste Beschädigung beS Rohres, daS dal Benzin in den Mo tor leitet und das wenige Zentimeter von der Flamme entfergt war, hätt m WMWWA.. .Wasser! Wasser! Nasch!" liefen wir. fsrüher kalten wir mit Leichtigkeit Wasser in der Nähe gefunden. Ich ergriff einen Topf und stürzte zu den Gräben, die sich zu beiden Sei en der Straße hinzogen. Sie waren rocken. Vergebens suchte ich wenig tens nach feuchtem Straßenschmutz m Grase. Ter sandige Boden war wie ausgedörrt. Fünfzig Schritte vor unö befand sich eine kleine Brücke. Unter ihr 'würde ich doch sicherlich Wasser finden, wenigstens eine Lache, Atemlos lief ich hin. Nichts! .Mut!" riefen wir uns zu. .Werfen wir Sand darauf!" .Lappen! Wo sind die Lappen?" .Die Kleider!" Ettore warf seinen wasserdichten Mantel über die Flamme, der Fürst seinen Pelz. DaS entzündete Fett ver löschte, aber die Karosserie brannte noch immer. , Wir rissen die Diele:: heraus, löschten sie mit Erde, schabten die brennenden Stellen mit dem Mes ser heraus und ließen die ganze der sengte Oberfläche zu Asche werden. Endlich waren die Flammen gcbän digt; mit Lappen, die wir mit dem wenigen, von dem Kühlapparat her abtröpfelnden Wasser befeuchteten, er stickten wir den Rest des BrandeS. Wir spähten nach jeder Spur von Rauch und beobachteten das Auto mobil so lange mit gespanntester Aufmerksamkeit, bis wir die Ueberzeu gung gewannen, daß die Gefahr vor über war. Tann stießen wir einen tie fen Seufzer der Erleichterung aus und betrachteten unS lächelnd und ein wenig geistesabwesend. .Auch diesmal ist eS also gut ab gelaufen!" riefen wir aus. .Die Maschine so weit zu bringen, um zu sehen, wie sie hier mitten in der Steppe in einem Feuerwerk zu gründe geht! .Ein Glück ist es nur, daß wir den Brand noch rechtzeitig bemerkten!" .Wenn daS Benzin explodiert wäre, waren wir alle drei in die Luft ge flogen!" .Auf die Maichine: Aus die mx sichine! Es ist schon spät!" mahnte der Fürst. . . ; .Nach Omsk, nach Omsk!" Ettore hatte die beschädigte Bremse ganz herausgenommen und verzichtete darauf, sich ihrer in Zukunft zu be dienen. Es blieb nur noch die Hand bremse, die nicht so rasch wirkte wie die Fußbremse, aber gewiß ebensoviel leistete. Dann setzten wir die Fahrt fort. Bei dem Dorfe Jursewo hatten wir über einen kleinen Fluß zu setzen. Die Bauern fürchteten vielleicht, das Auto mobil könne das Fahrboot befchädi gen, denn sie wollten uns um leinen Preis übersetzen. .Das Boot." sagten sie. .ist für Menfchen! für Pferde und für Te legas bestimmt. Das ist weder ein Mensch, noch ein Pferd, noch eine Te lega; also kann es nicht übersetzt wer den." Alle Beredsamkeit des Fürsten ver mochte sie nicht umzustimmen. Da kam aber das Schreiben des Mini sters zum Borschein! Eine Viertel stunde später waren wir am anderen Ufer des Flusses. Kurz vor Omsk setzten wir zum zweiten ?Nale über deu Om. Eine Menge Muschiks in ihren Sonntags kleiöern wohnten am jenseitigen Ufer der kurzen Ueberfahrt bei. Die Art unserer Fortbewegung erschien dn Standesperson eines benachbarten Dorfes im höchsten Grade verdächtig. Der Mann, der halb wie ein Bauer gekleidet war, aber eine Beamtenmützk trug, benutzte den Umstand, daß wir, um Wasser in den Kühler zu füllen, halten mußten, dazu, ein Aktenstück zu holen und im Laufschritt zurückzu kehren. Wir wollten gerade unser Fahrt wieder aufnehmen, als uns d Wann in gebieterischem Tone .Halt!" zurief. Wir betrachteten ihn mit eine, Gleichgültigkeit, die seine Amtswürd, schwer verletzen mußte, denn er riej empört: ' aU! sage ich, halt!" Nein! Wir hatten schon viele diese, kleinen - Dorfdespoten kennen gelernt, die sich die Wiene gaben, sogar den Lauf der Flüsse lenken zu können, di, ihre Macht mißbrauchten, um dem Nächsten alle möglichen Schikanen zu bereiten, die, unwissend und habgie ried. uns nach Namen. Bornamen, Stand, Nationalität gefragt, Erklä, rungen aller Art abgefordert und dit gegebenen Antworten feierlich in ein Notizbuch eingetragen hatten, wobei sie uns mit der strengen Miene einej Richters ansahen. Einen Fremden be handelt sie nur darum als Berbre cher, weil er ihr Machtgebiet passierte! Nein, der gute Mann mochte rufen, soviel er wollte: wir hatten keine Lust, die Zahl der unvorhergesehenen Auf enthalte zu vermehren, ein alberneZ Verhör zu bestehen, die Papiere vor zuzeigen, um jenem Miniaturtyran r.en eine Genugtuung zu bereiten. Er rannte ouZ Leibeskräften hinter uns her und schrie fortwährend: .Halt, im Namen deZ Gesetzes!' Da erhob ich mich, drehte mich um, und indem ich mich am Gepäck an hielt,, schnitt Ich unserem Verfolger mit würdevollem Ernst die abscheu, lichste Grimasse, tie ich vor langen, lange Jahren in der Schule gelernt hatte! Starr über solche Frechheit, blieb n stehen, nd wir fuhren la Hier ist eine Sache, die absolut unmöglich ist! NhcmatiömuS wurde niemals nd kann nicht drch EInreibnnge mit Medizinen oder Cal , - ben gcheiU werden. aU$ Sicherlich HZrlen Sie I don RSeuma mudies schmerzlichsten oller rankheUen der durch Einreibungen. Laiben und icherli, Gen Heiimiüel gchtlU ftmiti. 0 Brno mich Niemal tnrtt I nur eitweillg Erleichte rung don einer derartigen Vehondlung r warten. Warum wollen et sich ab mit zeitweiliger Crleichterung der Schmerzen, di doch sicherlich mit erneut rost aus Sie eindringen wer den, usrieden eben, wenn ein Mittel ur dollständige Heilung s twl)cltegnd Ist! Tie Ilnser neuer Noman! Kinder der Not" Betitelt sich dcr neue Noman, mit bessert Berössentli. chund die Omaha Tribüne" heute beginn Derselbe i,t cm Werk des bekannten Schriftstellers Max Treu und führt den Leser in die Zeit der Befreiungskriege vom Joche deö ersten Napoleons zurück. Sicherlich ein passender Noman in der jetzigen Zeit, da die Erde wieder um vom Kriegsgetöse erbebt. Er be ginnt in den Bergen des Niesenge birges und schildert dann doch das müssen dig Leser selbst lesen, da sie sonst ja schon von vornherein wis sen, wie eö endet, wenn wir ihnen William und Alary Speisezimmer-AIöbel Aus matter Eiche, reiches Nusibraim in Farbe, gut gemacht und vollendet. Ein anziehender, praktischer Stil, der ein wirk lich einladendes, komfortables Eßzimmer macht. Kann Stück bei Stück gekaust oder im Ganzen morgen in Ihr Haus geliefert werden bet Ansehung bequemer Vuffet Niit großem Porzellanschrank und Linnenschubladcn MMigcr Tisch, bis zu 6 Stühle mit echten spanischen Ledersitzen, das Stück für Passender Stummer Diener und Lehnstühle. Dies ist nur eine der dielen Offerten, diele gut gearbeitete EßzimmerEinrichwngen zn mäßigen Prei. sen, die nicht in unserem Geschäft ausgestellt sind, in dm jetzt so beliebten Perioden-Stilen. Orchard & Wilhelm Co. Omaha Sport-und Kampier-Artikel Baseball, Tennis, 5olf, Nampler-Zlusstattmigen THE TOWNSEND GUN COMPANY 1514 Farnam Str. &TCVHni!U$2t?i9tV 2 i i i Teutsches Has Offizielle Ankündigung j ! Sonntag, den osser Ball ..ÖC5.. Omaha Plaltdeufschen Vereins !?3$k3CGnCW?&Zt!3il 5 N Mitglieder nd Freunde des Lenins, die don Mitgliedern h g nngeladen sind, habe Zutritt. h ft K DRS. MACH & MACH, dld Dentisten t größten nj, best ausgcstattcten LahnSrz!sOfsiceZin Oma, ba. Spezialisten jn allen Arbeiten vorhanden. Empfangsdame. Mäßige Preise Pvtzcllanfüllungen genau nne.Zahn. .Instruments ' werden nach jedem Gebrauch ssrgfWig. sterilisiert. Schreiben Sie .um freie Probe donSans,Pi!or.Psorrbea fhir ' ' . 3. S lock, . Wissenschaft wie, das, Nheuniatiiini'S mit Ivlu,urinNchkeea iirlick ,u sUvren ist. soll dann ern VNNel, da, da, lut und !tt den irankbeitsberd Nicht erreiche kann, di erseynt Heilung dringen , . S. ist da, in, Willel, da, ereil, slik über tW! Cntjt selbst di schwersten 6alli don SW waliknw, Seilt. E, reinigt da, lut, indem e, alle eSuren und Unreinlichkciten au, dein selben vertreibt. Di, rsahrung anderer, die ... erfolgreich gebrauchten, wird kie don der ellkrntt demselben bberteugen. Ties werwolle kMedijin ist allen ripokykkm er bälllich.. Ein werwolle, Euch Lber NyenmatiSmi!, und dessen kkehandliing, sowie freier Medizin! scher Kai für Ihren einencn gall wird frei zugesandt. Schreibt jeutt noch an di medi. zinisch bleiwng. ewist krecisic Co LS Cwist Laborawri,, Ilanta. (Sa. alles erzählen. Die Hauptsache ist, daß cZ ein spannender, schöner No man ist, der sicherlich allen gefallen wird. Auch die Kriegspreise hätten ihre zwei Seiten, meinte ein Tauschblatt Gewiß haben sie ; eine für jene, die sie, bekommen, und eine für die, sa sie zn zahlen haben, und das ist die unangenehme Seite. Die wahre Staatskunst besteht nach Ansicht unserer Plutokratie da rin, die Gesetze so zu machen, daß der Mittelstand die Steuern bezahlen muß. Earey Cleaning Co. Tel. Web. 392. Abschlagszahlungen. $42.00 Fuh auszieh. jjJJQ QQ' $4.50 Tel. TonglaS 870. & P f 20. Mai 1917 f 1 i Xi l i PaxtcnBIocii OMAHA flmmm sr