Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 18, 1917, Image 1

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    O js1T
n. 1 3 aK. a
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend: Teilweise li
wölkt' heute abend und Samstag; kein wcfcnt.
licher Tcmperaturwcchscl.
Für Ncbraöka: Teilweise bewölkt heut
abend und Samstag, kühler im Nordwcsten.'
Für Iowa: Teilweise bewölkt und be?
äudcrlich hmte abend und Samstag.
s4t
A
I-
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34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag den 13. Mai 1917.
1. Ausgabe.-8 Seiten.-No. 57.
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Aber grojze Neftlltate!
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Rubrik Klassifizierte Anzeigen" der Täglichen
Omaha Tribüne. Machen Sie die Probe mif
daS Exempel.
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Kollferenzbeschluß im
cnllt angenommen!
Acht Senatoren stimmen dagegen, 65 dafür; Seit
Stone erklärt, das; Col. Aossevelt als
CruppenfUhrer nnmöglich ist.
500,000 Mann sinö bis zum 1. Sept. einzuziehen!
Washington, 18. Mai. Mit 65
gegen 8 Stimmen hat der Senat
den Konfcrenzbericht beider Häuser
den auswahlswcisen Zwangsdicnst
betreffend angenommen, und noch
im Laufe des heutigen Tages wird
die Borlage durch die Unterschrift
des Präsidenten zum Gesch erhoben
werden. Die acht Senatoren, wele
gegen die Maßnahme stimmte .ja.
rat: Gore von Oklahoma, ardwlck
von Georgia, stirbt) von Arkansas,
Stone von Missouri, Traminell von
Florida (Demokraten). La Follctt?
von Wisconsin, Gronna von Nord.
Dakota und Norris von Ncbraöka
(Republikaner,)
Stone nincht Noofedclt aU' Truppen
sührer lächerlich.
Senator Stone bekämpfte das so
genannte Rooscvelt Ainciideinent auf
das Schärfste, sagend Col. Roose.
velt ist als Truppcnbefehlshabcr un
denkbar, denn er hat keinen Respekt
vor irgend welcher Autorität, sei
diese nun konstitutioneller oder ir
gend einer anderen Art."
Er bezeichnete das Aincndcmcnt,
wonach Rooscvelt gestattet werden
soll, Truppen nach Frankreich zu füh
Xm, als ein Machwerk aus politi
jchen persönlichen Gründen. Roose.
velt sagte Stone, besitzt faktisch
keinerlei militärische Ausbildlmg. Es
ist allerdings wahr, dos; er im spa.
nischmcrikanischcn Kriege ein Sie
giment befehligte und dasselbe mu
tig anführte, gebrauchte aber dabei
kein richtiges Urteil. Er führte sein
Regiment in eine Sackgasse und das
selbe stand in Gefahr, zerstückelt zu
werden, und dieses wäre auch der
Fall gewesen, wäre ihm nicht ein von
einsichtsvollen Offizieren geführtes
Regiment zur Hilfe gekommen und
Mic it)n herausgehauen."'
" Tie Bill in jetziger Fassung.
Sobald der Präsident die Vor
läge unterzeichnet bat, wird er eine
Proklamation erlassen, die Jugend
des Landes auffordernd, sich an den
bestimmten RegistrationSPlätzen an
Aeichstag vertagt sich
bis zum 5. )uli!
Ter Reichskanzler fitzt nach wie bor
fest lm Sattel ; Wahlreformen
werden verschoben.
Amsterdam, über London, 18
Mai. Der Reichstag hat sich bis
zum 5. Juli vertagt, nachdem das
MllitarÄudget und andere SBor.
anschlöge angenommen, wurden. Die
beabsichtigten Wahlreformen kamen
nicht zur Sprache,' mehrere Wahl,
distrikte erhielten infolge der Zu
nähme der Bevölkerung grössere
Vertretung im Reichstag. Ter
Reichskanzler ist mit' seinen Anfich.
ten betreffs der Kriegsziele der Zen
tralmächte durchgedrungen: er hat
keine Friedensbedingungen gestellt,
ist jedoch willens, Rußlandentgegen.
zukommen, falls dasselbe geneigt ist,
einen Sonderfrieden mit den Zen
tralnuichten abzuschließen.
Die Widersacher des Reichskanz.
lers, einsehend, das sie von den
ReichLtagsmitgliedern nicht genü
gend unterstützt wurden, haben von
der Bekämpfung des Kanzlers vor.
läufig Abstand genommen, und die.
ser sitzt nach wie vor fest im Sattel.
England witt sich
vorläufig selbst helfen!
Amerika soll dafür sorgen, daß
Frankreich, Rußland und Jta
v lien versorgt werden.
Washington, 18. Mai. Einem
zwischen den Ver. Staaten und Eng
land getroffenen Abkommen zufolge
wird Amerika alle seine verfügbaren
Frachtschiffe dazu verwenden, Äiktua.
lien Frankreich, Rußland und Ita
lien zuzuführen. England hat der
Bundesregierung die Versicherung
gegeben, datz es genügend Schiffe
habe, um seiner Bevölkerung Nah
rungsmittel zuführen zu können.
lZach Ansicht des amerikanischen Er
finders Maxim wird die englische
Handelsflotte nach 10 Monaten aus
tan Me gründe liegen.)
einem bestimmten Tage zu versam
meln und die vom Kriegsdeparte
ment ausgestellte Knegskarte zu un
terzeichnen, worauf die Untersuchung
de- Stellungspflichtigen , erfolgen
wird.
In der Bill ist vorgesehen, dasz
das stehende Heer auf Kriegsstärke
gebracht werden wird, die National
garden den Vundeseid abgeben miis
sen und ebenfalls auf Kriegsstärke
gebracht werden. 500,000 Mann im
Alter zwischen 21 und ?1 Jahren
bilden das erste Aufgebot: weitere
500,000 Mann werden eingezogen
werden, sobald dieses siir nötig er
achtet wird,- Aufstellung von Frei,
willigen Divisionen das ist der
Roosevelt Plan falls der Prä
sident solches wünscht. Was der Prä
sident in letzterer Hinsicht tun wird,
ist noch immer problematisch: sicher
ist, daß. der Generalstab für diese
Idee nicht eingenommen ist.
Die Kriegsmaschine wird somit
baldigst in Bewegung gesetzt werden.
Vor allen Dingen aber müssen die
jungen Männer sich registrieren las.
sen. Bei der Einziehung der Sol
daten werden Ausnahmen gemacht
werden: vor allen Dingen werden
solche Personen vom Militärdienst
befreit werden, deren Angehörige
von ihnen abhängig sind. Tie kör.
perliche Untersuchung der Rekruten
iuird sehr strenge sein, um so mehr,
da die Zahl der sich zu Stellenden
viel' größer , ist. als man für das
erste Aufgebot gebraucht.
Die neue Armee wird am 1. Sep.
tember eingezogen werden. Die Lü
cken in der regulären Armee werden
durch ' Freiwillige gefüllt werden.
Innerhalb eines oder spätestens
zwei Monaten werden die National
garden zum, Bundesdienst herange
zogen werden.
Nachdem die neuen Mannschaften
mehrere Monate lang ausgebildet
worden find, sollen sie für den Feld
dienst auf dem europäischen Kriegs
schauplätzen bereit sein.
Tie Löhnung des Soldaten ist
um Z15 per Monat größer, als bis
her. Die meisten Rekruten werden
im Süden ausgebildet werde??.
Japanische Uanonen
Boote in Marseilles!
Paris, 18. Mai. Mehrere ja
panische Kanonenboote sind in dem
französischen Hafen Marseilles ange
langt, um in den Kanchf gegen die
deutschm Tauchboote mitzuhelfen, so
lautete eine heutige amtliche Mel
dung.
- Wenn das Experiment zufrieden
stellend Resultate ausweist, werden
noch weitere japanische Kriegsschiffe
folgen.
Japanische Truppen sollen ln Frank
reich sein?
New York, 18. Mai. Der
New Dork-Herald" veröffentlicht
heute einen Artikel, wonach ain 29.
April in Marseilles japanisiche Trup
Pen gelandet sein sollen. ' Dieselben
werden, wie es weiter heißt, Seite
an Seite mit den Russen an der
Westfront kämpfen. (Diese Nachricht
ist mit größter Vorsicht aufzuneh
inen, da sich noch vor kurzem die
japanische Regierung gegen eine ck
tive Beteiligung auf dem europäi
schen Kriegsschauplatz ausgesprochen
hat. Auch hätten die Franzosen si
cher schon selbst über die ?lnweson
heit der Japaner berichtet, um sich
und den Alliierten Mut zu machen.)
Um. Zerstörer wehrten
deutsches ll-voot ab!
London, 18. Mai. , Wie das
London Ebroniele" ,u berichten
weiß, haben die ainerikanischen Tor
pedobootZerstörer, die gestern in
.ueenötown angelangt waren, bei
ihrem ersten Zusammentreffen mit
feindlichen Tauchbooten, ein deut
sches UBoot, das den Dampfer
.Adriatic" der Wbite Star Linie
angreifen wollte, abgewehrt.
Der Adriatic" war eine aan.
Strecke von den amcrikaniicken
Kriegsschiffen nach Queenetown be
aeleitel worden. . '
,,5reilMs-Anleltze'
verkauft sich schlecht!
Von einer Uebcrzcichnung vorläufig
gar keine Rede; McAdoo
mahnt zum Kauf.
Washington, 18. Mai. Die
Hoffnungen welche man auf einen
schnellen Absatz der Kriegsbonds ge
setzt hat, haben sich bisher nicht ver
wirklicht, und die Voraussagungcn,
dasz die Anleihe mehrere hundert
Prozent überschrieben werden würde,
haben sich vorläufig noch als gehakt
los bewiesen.
Die Vertreter der Bundesrescrve
danken und Beamte des Schatzcmües,
welche die Unterbringung der Frei
heits-Anlcihe" unter sich haben, sind
einstimmig der Ansicht, daß es einer
heißen Kampagne während der nach
sten 27 Tage bedürfen werde, um
die Anleihe günstig unterzubringen
und eine Ueberzeichnung zu erzielen.
Es tut sehr not, wie diese Beamten
erklären, dasz der kleine Anleger in
großer Zahl herangezogen wird.
Gcncralpostmeister Burleson hat
gestern allen Postmeistern des Lan
des Schreiben zugehen lassen, in wel
chen dieselben ersucht werden, ihre
Angestellten zu veranlassen, so viel
wie möglich Kricgsbonds zu kaufen.
Die Postmeister sollen die Angestell
ten auf die großen Vorteile aufmcrk
sam machen, welche diese Bonds als
eine sichere Anlage bieten.
McAdoo läßt Warnruf erschallen.
Chicago, Jll., 18. Mai. Schatz
amtssekretär McAdoo eröffnete ge
stern abend seine Kampagnetour im
mittleren Westen zu Gunsten der
Freiheitsanlcihe" mit einer Anspra
che vor einem Bankett, das von etwa
300 führenden Bankiers dieser Ge
gend besucht war.
Ter Sekretär beklagte es, daß das
Volk nur nach einem großen Unglück
erregt werden könne, und dann meist
zu langsam. Ter Atlantische und der
Pazifische Ozean seien nicht länger
unsere Freunde und Beschützer,
führte McAdoo aus. Moderne Wis
scnschaft und Erfindung: hätten den
Raum nullifiziert. Deutsche Tauch
boote hätten unsere Küsten besucht,
und eZ würde nur eine Frage mli
tärischcr Erfordernisse sein, wenn
Luftzeuge die Wasser kreuzen wnr
den.
Er erklärte, daß die Freiheitsan
leihe sofort untergebracht werden
müsse, daß jeder gezeichnete Dollar
ein Smlaa sei. verletzt tur die red
heit der Welt, für Demokratie und
Selbstregierung, für den glücklichen
Tag, da die sich selbst regierenden
Völker aller Länder sich erheben und
die Ver. Staaten als den größten
Apostel der Freiheit proklamieren
werden. McAdoo sagte fenier, daß,
falls Deutschland den Weltkrieg er
folgrcich zu Ende führen und Euro
pa dominieren würde, die Frage
dann zu einem Kriege zwischen
Deutschland und den Ver. Staaten
reduziert werden würde. Prompte
finanzielle Unterstützung an die Alli
ierten möge für dieselben einen ent
scheidenden Sieg gewinnen, ehe ame
rikanische Truppen nach Frankreich
gesandt werden würden.
Deutschland erhöht
IWic Hlv ttrtsit
W 9
Rotterdam, über London, 18.
Mai. Ter deutsche Reichstag hat
eine Zusatzvorlage zu dem Potasche
gesctz genehmigt, welche die Preise
für Potasche erhöht mit der Vestim
mung, daß diese Preise bis 1320
in Kraft bleiben sollen. Es wurde
im Verlauf der Debatte bemerkt,
daß Amerika, der einzige nutzbrin
ge Kunde, in Wegfall gekommen sei,
und daß es notwendig geworden sei,
große Vorräte von Potasche aufzu
speichern, um dieselben sofort nach
dem Krieg gegen andere Gebrauchs
artikcl umzutauschen. Es wurde bei
läufig angegeben, daß im letzten
Herbst infolge des Mangels an
Frachttvagen 500.000 Tonnen Po
tasche, welche für deutsche Landwirte
bestimmt waren, nicht abgeliefert
worden seien.
Amateur Farmer.
.10,000,000 beschäftigen sich mit
liZartenban.
Washington, 18. Mai. Charles
Luthrop Pack, der Vorfitzende des
Cärtncrei .Komitecs des Landesver
teidigungsratcs erklärte, daß die
Gartcnbau-Kampagne bereits in
mehr als 30.000.000 Personen In
tcrcssc am Gartenbau für die ?!ah
rungsmittelproduktion und glcichzei
tig am Werte des Landes erweckt
habe. Hundertc von Klubs, Schul
instituten. Vcrsichcrungsgcsellschafte.
Banken und Geschäftshäuser arbei
ten mit dcnl Komitee Land jii Hand.
9er Wslleprels ist
schier unerschwinglich!
New Forkcr Tuchfabrikantem erkla
ren, dasz derselbe noch mehr in
die Höhe schnelle wird.
New Aork, 18. Mai. Anzüge,
für welche man vergangenen Winter
$25 bezahlte, kosten heute infolge der
Erhöhung der Wollepreise $37.60.
Tuchstoffe werden aber noch bcdeu
tend höher im Preise steigen, sobald
die Ver. Staaten Regierung beginnt,
Uniformen, Ucbcrziehcr, Decken usw
für die 2,000,000 Mann zählende
Armee anzufertigen. Diese Erkla
rung haben die hiesigen Tuchfabri
kanten abgegeben. California Wolle,
die vor dem Kriege 10 Cents das
Pfund brachte, kostet heilte 55 Cents
das Pfund. TicieS yt darauf zu
rückzuführen, daß die Franzosen und
Briten, den amerikanischen Fabrikan
ten ungeheure Aufträge für Liefe
rung von Uniformen zukommen lie
ßen. Dieselben weigern sich jetzt,
weitere Kontrakte anzunehmen: die
Preise aber bleiben hoch, denn die
Briten gebrauchen alle Wolle aus
Australien nd 9!cuSecland. In
den Ver. Staaten werden jährlich
300 Millionen Pfund Wolle gezogen,
sie bedürfM jedoch 00,000,000; der
Fehlbetrag komnit aus Südamerika
Die neue Armee gebraucht für
neue Uniformen 480,000,000 Unzen
Wolle, und da die Fleischpreise so
hoch sind, daß viele Schafe gcschlach
tct werden, ehe sie genügend Wolle
angesetzt haben, ut ein weiteres uner
hörtes Steigen der Wollstoffe leicht
vorauszusehen.
Riesige Zvalöbranbe
im Staate Minnesota!
St. Paul, Minn., 18. Mai.
Infolge von riesigen Waldbränden
ist an dem Foritbestand des Staates
ein sich auf tausende von Dollars
belaufender Schaden angerichtet wor
den. Gouverneur Burnquist hat alle
verfügbaren Mannschaften requiriert,
um dem Wüten der Flammen Ein
halt zu tun. Generaladjutcnit 3thy-
noch ist vonl Gouverneur beauftragt
worden, die Miuz aufzubieten, um
bei Bekämpfung des Feuers zu hel
fen. Die Flammen haben heute dii
Stadtgrenzen Bayficlds erreicht, die
Stadt ist in Gefahr, denselben zum
.Opfer zu fallen. Schwer betroffen
werden die Counncs ako und Cook,
Schwindsucht grassiert
heftig in Frankreich!
Genf, 18. Mai. Nach dem Pa-
riser Petit Parisien" sind 20,000
schwiiidsüchtige Franzosen in der
Schweiz interniert, 00,000 find un
tauglich geworden und bilden eine
Gefahr für ihre Umgebung. Daß
Frankreich infolge feines Menschen
mangels zahlreiche Tuberkulose in
das Heer einstellt, ist neulich in deut
schen Zeitungen bereits berichtet
worden. Die starke Verbreitung der
Tuberkulose in Frankreich wird bis
her mit unzulänglichen Mitteln be
kämpft. Vor Kriegsausbruch besatz
das Land nur fünfzehn Schwind
suchtsSanatorim (gegen' 1500 in
Deutschland). Jährlich fordert die
Krankheit 70,000 Opfer. Seit Früh
jähr 1915 macht sie sich beim Heere
in verhängnisvoller Weise bemerkbar.
Räch dem eigenen Eingeständnis der
französischen Presse genügen alle
bisherigen Gcgenmaßrcgeln nicht:
man fordert daher Geld, Geld,
Geld!" Aber der Vorfprung. den
Deutschland durch seine großangeleg
te Tuberkulosebekämpfung seit Iah
ren vor allen Ländern gewonnen hat,
kmn ailch mit den erheblichen Geld
mitteln von Frankreich nicht mehr
eingeholt werden. Frankreichs Be
völkcrung nimmt nicht nur durch den
Geburtenrückgang. sonderii auch
durch die Tuberkulose ininicr mehr
ab.
Angeblicher Attentatsversuch.
Chicago, Jll.. 18. Mai. Tie
hiesige Polizei und Armecbchördcn
arbeiten fieberhaft zusammm an der
Lösung eines angeblichen Versuches,
die Munitionsmagazine m Fort
5iicrioan icijie luaajr in oic usi
zu sprengen. Ein Mann, der in
der Nähe umherlungerte, kam dem
Posten verdächtig vor, worauf dieser
auf den Fremden 5 Schüsse abfeuer
te. Der verdächtige Fremde sprang
hierauf i sein Auto und entkam.
Amerikanische Aerzte-
Expedlttsn in Londom
London. 18. Mai. Das erste
Kontingent der Medizinischen Expe
dition der Ver. Staaten ist heute
hier eingetroffen, wie amtlich der
liinbit teiii, , .
Das lZaus erhöht die
Einkommensteuer!
Hiervon werden jene mit einem Ein
kommen von $40,000 bis
$1,000,000 betroffen.
Washington, 18. Mai. Das
Haus hat beschlossen, alle Einkam
men im Betrage von $40,000 bis zu
einer Million um ein Viertel der
bisherigen Steuern zu erhöhen,
Sollte diese Maßnahme auch im Se
nat angenommen werden, wird die
Regierung 4o Prozent eines Einkom
mens von einer Million uiid darüber
einziehen. 5!achstchende netze Ein
kommensteuer ist vom Hause' ange
nommm worden:
Zwischen $40,000 und $60,000: 10
Prozent.
$00,000 bis $80,000: 13.75 Proz.
$80,000 bis $100,000: 17.50 Proz.
$100,000 bis $150,000: 21.25 Prz.
$150,000 bis $200,000: 25 Proz.
$200,000 bis $250,000: 30 Proz.
$250,000 bis $300,000: 33.75 Prz.
$300,000 bis $500,000: 37i3 Proz.
$500,000 bis $1,000,000: 41.25
Prozent.
$1,000,000 und darüber: 45 Proz.
Schatzamtssekretär McAdoo fetzte
das Haus in Kenntnis, daß die
Kriegssteuer auf $2,215,000,000 ge
bracht werden müsse, und diese Sum
me würde kaum genügen, die Hälfte
der Kriegskosten im ersten Jahre zu
decken. Das Hauskomitce für Mittel
und Wege aber wird keinen Versuch
machen, eine derartig hohe Steuer
aufzubringen, sicher aber ist, daß sie
die ursprünglich festgesetzte Summe
von $1,800,000,000 übersteigen
wird. ,
Agitatoren gegen
Dienstzwang in Haft!
Seattle, Wash., 18. Mai. Ter
Wäschcreiarbeitcr R. E. Rice sowie
Aaron Fislcrman, Sekretär des hie
sigcn Zweiges der Sozialisten wur
den gestern unter der Anklage ver
haftet, Handzettel des No-Conscrip
tion Liga verteilt zu haben. In den
selben werden die Bürger aufgefor
der!,,, der Konskription, welche als-
Sklaverei bezeichnet wird, Wider
stand zu leisten. Andere Verhaftun
gen sollen noch erfolgen.
Berühmter Franzosen
Flieger gefallen!
Amsterdam, über London, 18.
Mai. Ter Tclegraaf meldet, daß
einer deutschen Zeiwng zufolge der
berühmte französische Flieger-Kapi
tön Paul Tocmcr, Sohn des frühe
ren Präsidenten der Depilücrtcnkam
nicr, mit feinem Flugzeug hinter
der deutschen Linie abgeschossen und
getötet wurde.
Arbeiter erhalten
Wo Lohnzulage!
Holyoke, Mass., 18. Mai. Tie
Jyman Mills Co. kündigte eine
Lohnerhöhung um 10 Prozent für
1300 Angestellte vom 21. Mai an.
Mit einer Zulage vom 1. Januar
macht dies eine Erhöhung von 33
Prozent aus.
Providmcc, R. I., 18. Mai.
Eine Lohncrhühung von 10 Prozent
für 25,000 Arbeiter der Vaiimwoll
Industrie diesees Staates tritt vom
4. Juni ab in Kraft.
Feuer in Tavenport, Neb.
Davenport, 18. Mai. Eine
Feuersbrunst äscherte hier am Mitt
woch nachmittag neun Geschäftshäu
ser und eine Kirche ein. Nur der
Hilfeleistung von etwa hnndert Be
wohnern von Edgar, welche hierher
eilten, um das Feuer bekämpfen zu
helfen, ist es zu verdanken, daß nicht
der ganze Ort in Flammen aufge
gangen ist.
Erlangen Bauk-Kontrolle.
Pender. 18. Mai. Aktionäre
der beabsichtigten Farmers State
Bank haben die' Interessen von John
Forrest und George , I. Adams in
der Pender State Bank ausgekauft
und werden am 1. Juni die Leitung
der Bank übernehmen. N. H. Ntze.
H. Sterling Tavlor und Fred Wenke
haben ihre Aktien der Bank behal
ten, welche cuich fernerhin ihren alten
Namen weiterführen wird. Die Ak
tionäre find sämtlich wohlhabende
Farmer von Thurston Eounty.
. Veteranen-Parade.
Colunibus, 18. Mai. Gestern
nackmittag fand die große Parade
aus Anlaß der jährlichen Staats,
konvention der Veteranen der Grand
Army of the Republik statt. Diesel,
be war neun Blocks lang. Unter den
Sprechern des Abends befand sich
mi LüuttWur iüiuUU,
l it. Kriegsminister
schmeichelt Ameriks!
Anscheinend in der Absicht, uns ins verderben zu
stürzen; sagt wir müszten den Krieg so ziem
lich allein siegreich durchkämpfen.
Unsere Armee bedarf nur 5-monatl. Ausbildung!
London, 18. Mai. (Von Lowcll
Mellett, Korrespondent der United
Preß,) Dieser 5!rieg wird nicht
eher vorüber fein, bis das volle Ge
wicht der Amerikaner in die Wag
schale geworfen worden ist, nicht eher,
bis Amerika in einer Weise in den
Krieg eingegriffen hat, wie wenn es
ganz allein mit Deutschland im
Kriege liegt. Erst dann wird man
sagen können, wann das Ende des
Krieges in Sicht ist."
- Das sagte heute Englands Kriegs
minister und sügte feinen Worten
mit großem Nachdruck hinzu: Je
schwerer der Schlag ist, den Amerika
zu führen vermag, und je rascher
Amerika losschlägt, desto schneller
wird der Krieg beendet und die neue
Ordnung der Dinge hergestellt fein.
Amerika wird in diesem Kriege, in
welchem es sich um die Abschaffung
des die Welt bedrohenden Militaris
mus handelt, eine große Rolle spie
len. Amerika muß harte Schlage
führen, und wir hoffen, daß es
schnell m den Krieg eingreifen wird.
Dieser Krieg wird nicht eher voriiber
sein, bis Amerika sein volles Gewicht
ja wohl, fein volles und ganzes
Gewicht in die Wagfchale gewor
fen hat.
Die Amerikaner dürfen sich keinen
falschen Hoffnungen hingeben und
Deutschlaiid versucht jetzt auf alle
mögliche Art und Weise, Amerika
auf die falsche Fährte zu bringen,
unter anderem darauf - hinweisend,
daß der Krieg seinem Ende entgegen
gehe. Teutschland mochte, gern , se
hen, daß dem so wäre. Teutschland
aber hat den Zenuh ferner militäri
schen Kraft erreicht, wenn denselben
nicht bereits überschritten. Mit ic-
dem weiteren Tage wird Deutschland
um so und so viele Mann schwacher,
(Werden die Heere der Alliierten
durch die ihnen zugefügten ungeheu
ren Verluste etwa an Zahl stärker?)
Deutschland ist bereit, aufzuhören
den Krieg einzustellen, natürlich
nach seinen eigenen Bedingungen.
Deutschland ist aber auch bereit.
noch eine lange, lange Zeu zu käm
pfen, ehe es die Bedingungen am
nimmt, die die Demokratie der Welt
zur Sicherstellung des künftigen
Friedens stellt.
Es war und wird auch ferner noch
ein furchtbares Ringen sein. Lord
Kitchener, der auf diesem Stuhle ge
sessen, auf welchem ich mich befinde,
sagte, es würde ein langer Krieg
werden. Aber erst nachdem -das eng
lrsche Volk seine ganze Kraft aufge
boten, weiß es, wie wahr er gespro
chen hatte.
Möge Amerika in dieser Vezie
hung schneller zur Einsicht kommen,
als wir. Kitcheners Worte sollten
Amerika aufrütteln; ich hoffe, daß
dieses der Fall sein wird."
Während dieses Zwiegesprächs
rauchte der Kriegsminister unauf
hörlich; er. war offenbar erregt.
,,Dte Amerikaner," fagte er, sind
in manchen Dingen schneller wie wir
und ich glaube, daß Amerika eher be.
reit zum Losschlagen sein wird, wie
wir es waren, vorausgesetzt indessen,
die Amerikaner wissen, daß ein Krieg
gegen Deutschland kein Kinderspiel
ist."
Kann die neue amerikaniscke Ar
mee ebenso schnell ausgebildet wer
den, als die frischen britischen Trup
pen sagen wir innerhalb drei Mo
naten?" wurde der Kriegsminister
befragt.
In dieser Beziehung dürfte sich
die amerikanische Schnelligkeit be
währen," gab Lord Derby zur Ant
wort. Die Tatsache, daß wir im
stände sind, unseke neuen Truppen
in drei Monaten auszubilden, ist
teilweise darauf zurückzuführen, daß
ihre Einexerzierung von Unteroffi
zieren und Offizieren vorgenommen
wird, die lange Zeit Frontdienst ge
habt haben und zusammen mit ge
dienten Mannschaften exerzieren. Ich
glaube, daß eine dreimonatliche AuS
bildung in Amerika mit einer kürze
ren Ausbildung in Frankreich hinter
der Feuerlinie ausgezeichnete Solda
ten aus dem rohen Rekrutenmaterial
machen wird. Die Uebersendung ei-
ner kleinen Streitmachb ist ganz und
gar Sache der amerikanischen Regie
rung: stcher aber ist, daß eine
WrjkMM KW
sie auch gering ist, auf die Briten ei
nen gewaltigen Eindmck mache,
würde. Von noch größerer Wirkung
würde, dieses auf die Franzosen
sein." '
Wie wäre es, wenn Amerikaner
an der russischen Front kämpfen
würden?" wurde Lord Derby ge,
fragt.
Dieser Sache habe ich noch Iciua
besondere Beachtung geschenkt," lau
tete die Antwort. Tatsache aber ist,
daß das russische Volk dadurch begei
stert werden würde.
Wir müssen uns aber auch mit der
Frage beschäftigen, wie wird boä
deutsche Volk ein wirksames Eingrei
fen Amerikas in den Krieg auffas
sen? Bedenken Sie nur, was daZ
bedeutet! Viele Deutsche schauen zu
Amerika als eine Art von Himmel
empor. Eine große Anzahl Deut
scher hat seit Jahren gespart, in der
Hoffnung, nach Amerika auswandern
zu können? jetzt müssen sie sich sagen,
daß die Pforten Amerikas für sie
geschlossen sind. Viele Deutsche müs
sen sich sagen, daß sie jetzt das Opfer
eines Systems sind, zu dessen Ver
teidigung , sie sich abschlachten lassen
müssen. (Daß Du die Nase in's Ge
ficht behältst werden die Deutschen
mit Fritz Reuter sagen.)
Niemand kann den gewalligen
Eindruck, ,den das Erscheinen einer
amerikanischen Streitmacht, wie ge
ring sie auch sein mag, auf dem eu
ropäischen Kriegsschauplatz bei den
Alliierten hervorrufen muß, in Fra
ge stellen. Das aber, ist nicht die
Hauptsache, dadurch wird der Krieg
nicht gewonnene " Nicht eher wird
das Ende des Krieges in Sicht sein, :
bis Amerika auf eine Art und Weise
in den Krieg eingreift, wie wenn es
ganz allein gegen Deutschland Krieg
führt. Und ich weiß, von einem sol
chen Geist ist auch die amerikanische
Nation bei dem Krieg gegen Deutsch
land durchdrungen." (Gut gebrüllt,
Löwe!) , ,
Segelschiff scheitert
in Alaskas Gewässern:
130 Personen, meistens Arbeiter, die
in Konservenfabriken angestellt
waren, vermißt.
an Francisco, i. mau Et
zur Libby. McNcill & Libby gehö
riges dreimastifches Schiff ist auf der
Höhe von Kap Constantine geschei
tert; 130 Personen, zumeist Leute,
die sich auf dem Wege nach den 5kon
servenfabriken befanden, werden ver
mißt. Es heißt, daß sie den Ver
such machten, in Rettungsbooten das
Gestade zu erreichen. Bisher sind 2'J
Schiffsbrüchige aufgefunden worden.
Eine eigenartige Entbindung,
Krmmerer. Wou.. 18. Mai.
Die taubstumme Frau des Bergar
beiters Piccola von Sublet wurde
von einer Lokoinotive' erfaßt und
mußte sich infolgedessen im hiesigen
Hospital der Bergleute ein Bein
abnehmen lassen. Drei Stunden
nach der Oberation aab die !rau
einem Kinde das Leben. Die Aerx
te glauben, daß Mutter und Kind
am Leben bleiben werden.
Vom Bliö erschlage.
Becrtrice. 18. Mai. Der vfci '
vor Kurzem in diesem Count wflklv.
nende Henry Burns wurde auf sei
ner Farm iu Franklin Counth vom
Utz getötet. Ter Verstorbene, der
nur dreißig Jahre alt war, war
der Sohn von Henry Meints von
hier und hinterläßt eine Witwe unH
ora Kinder.
Tuberkulose Kühe.
Lincoln, 18. Mai. Von den
55 Kühen, welche die Insassen der
staatlichen Irrenanstalt mit Milch
versorgen, sind sechszehn für tuderku
lös erklärt worden, und bet dreien
Vt es noch nicht bestimmt festgestellt.
ob sie nicht auch krank sind. Dii
Untersuchung geschah auf Befehl der
Kontrollcbchörde, welche keine Al
nung davon hatte, daß ein Drittö.
der Herde infiziert war.
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Roosevelt nennt dos Repräsentan
tenhaus patriotisch und weise weil
es jcißfi tzriLstG Ziels fördert ' 4