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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (May 16, 1917)
H rT W V kcht. wettet i I tl i 1 . i- V I Für Omaha und Umgegend: Sch?n Ijcntc abend und Donnerstag: kühler Donnerstag. Für Ncbmöka: Allgemein schön heute cBernY und Donnerstag,' kühler am Donnerstag. Für Iowa: Allgemein schön heute abend und Donnerstag; eüoas kühler am Donners, tag im äußersten westlichen Teil. :Z4.,Jahrgang. I , ,1 ; J ; Omaha, Ncbr., Mittwoch, den 16. Mai 1917. 8 Seiten. No. 55, Cittc Klslns AnzsZgs " Ein wenig Gelb Aber große esultate! - DaS bringen die kleinen Anzeigen unter der Rubrik Klassifizierte Anzeigen der Tägliches Oinaha Tribüne. Machen Sie die Probe auf das Exenel, . . , . . sw ff;- ( fn ffi f f fr 1t fiö CUrll( iiiyiyji mir , fT " fKYf 'C 1 Äff! 4 ?T7 Willi X' vwwvvv v -j i y i I ! 1 II 1J y Vjir v lW W f ciltschcr Rußland den Weg zum Frieden! Sagt, oke öentschen Foröerungen werden so mäszkg sein, öak von Be- C . t r r . . . . ", orumung eine Gibt aber vorläufig Kanzler sagt ab, dasein siegreiches Ende des Krieges nahe Ist nd dann Zeit sei, von Bedingungen zu sprechen; Scheidemann verlangt Frieden ohne Annexion; der hochrote Lcdcbonr droht mit Ncvolntion; i Konservative Rösicke versucht, dem Reichskanzler ein Bein zn stellen, aber fest wie ein von einer Brandnng umgebener Felsen widersteht der Kanzler allen Angriffen seiner Widersacher. Berlin, 16. Mai, über London. bu einer der kernigsten und deutlich pen Reden, die der Rcichskanzle r i. nr . r . t , Ausorucy oes Mnegeä ie m Reichstag gehalten hat, weigerte cr Iich kurzer Hand,, der Austorderung oer Konlervativen und Sozialiitcn, die deutschen Fricdensbedingungen besannt zu machen, Folge zu leisten, Er erklärte, dab er Deutschland nicht nach allen Richtungen hin durch eine einseitige Formel festnageln wolle, durch welche auf den errungenen Er folg der deutschen Truppen Berzich geleistet und alle anderen Fragen in der Schwebe bleiben würden. Der Kanzler weigerte sich, sich auf die Er orterung eines Siegprogramms em zulassen oder die Friedenöbcdingun gen zu beleuchten. Der seitens der ikonservanven und Sozlaliiten au' ihn ausgeübte Druck war nicht im stände, ihm auch nur ein Wort des seit, was Deutschland wünschte, abzu ringen. Er deutete nur an, daß die im noch nicht rnf stn, die deutschen Fncdensbedingungen der Welt mit zuteilen, vorläufig werde den Jnter. eisen des Vaterlandes am besten ge dient, wenn er sich darüber aus. schweige. Deshalb müsse cr sich wei gern, hieniber irgend welche Anga. den zu machen. Des weiteren sagte v. Betymann Hollmeg: .Seit dem Winter 1014 15 wurde ich bald Kon dieser, bald von der anderen Seite bestürmt, öffent Ilch unsere Kriegsziele, ia wenn mög lich in allen Einzelheiten, bekannt zu machen. (Laute Rufe von der Rech ten: Nein, nein!) Jeden Tag wurde dieses , don mir verlangt. (Erneute Rufe: Aber keine Einzelheiten!) Um mich zum Sprechen zu zwingen, wurde sogar der Versuch gemacht, mein Schweigen betreffs der Krieas ziele dahin auszulegen, das; ich ein abgekartetes Spiel treibe. Hiergegen muß ich mich entschieden verwahren. Nch habe ausdrücklich erklärt, daß bei einer offenen Besprechung der kriegsziele die Regierung sich an der Debatte nicht beteiligen werde. Ich bin davon überzeligt, daß die breite Masse des Volkes, das sich immer enger um den Kaiser schart, und der grösste Teil der Reichstagsmitglieder diese Anficht teilt. Was immer ich über die deutschen FricdcnLbedin. gnngcn zu sagen batto, habe ich hier öffentlich im Reichstag hervorgehe ben. Es waren allgemeine Prinzi. pien mclic konnte man nicht der. langen sie waren aber klar und deutlich genug, und bis heute habe ich an diesen Grundlinien festgehal ten. Dieselben fanden Ausdruck in dein am 12. Dezember 1916 von Zins und unseren Verbündeten ge. machten Friedensangebot. Teutsche Verbündete zielbeniufit. Die kürzlich entstandene Annahme, dag ,n bezug auf die FnedenLbedin giiligen eine Meinungsverschieden reit zwischen uns und unseren Ver bündeten herrscht, ist in das Reich tcr Fabel zu verweisen. Dieses er klare ich hiermit auf das bestimmte sie. Zu gleicher Zeit gebe ich hier r.it meiner Ueberzeugung Ausdruck, Xis; die tonangebenden Staatsmän. ncr der mit uns verbündeten Mächt? riit uns eincö Sinnes find. Ich der. stehe daS leidenschaftliche Interesse, d.i3 das Volk an der Friedcnöfragc t'stnwt, voll und ganz. Ich verstand d 'i Ruf nach Aufklärung, der heute Oh mich von rechts und links gerich irt wurde: aber in der Diskussion unserer Kriegsziele ist für mich die taldige, siegreiche Beendigung , des Krieges der einzige Leitstern. Sonst kann ich in dieser Hinsicht nichts tun doch sagen. Hat keine Parte! hinter sich. So lange die allgemeine Lage der Dinge mich zum Schweigen zwingt, !pe es jetzt der Fall ist, werde ich .r.is meiner Reserve nickt herauLtre ten, und weder Herr Scheidemann :,ad) Herr Nösick! werden mich von Reichskanzler öffnet eoe fern kann und eine Einigung sehr leicht möglich sein sollte. keine bestimmten Friedensbedingungen bekannt. dem einmal betretenen Pfad aöbrin gen. Ich werde mich Nicht veran laßt fühlen, irre geleitet zu werden durch Aeußerungen, mit welchen Scheidemann zu einer Zeit, wenn das Trommelfeuer an der Aisnc und bei Arras wütet, den Rcoolutüms gedanken unter das Volk zu tragen glaubte. Das deutsche Volk wird zu mir hatten und derartige Sleufjenrn, gen verdammen, und auch Nosickeö Ansicht über mich verwerfen, ivclcher tagte, Daß ich unter dem Emftus! oer Sozialöcmokraten stehe. Ich werde angegriffen, weil ich mich in Handen einer Partei befinden soll, aber ich habe mich keiner Partei cr geben, weder der linken, noch der rechten. Es freut Mich, das; ich die. feö positiv konstatieren kann. Falls ich mich m Handen irgend leinandes befinde, dann befinde ich mich in den Handen meines Volkes, welchem ich allein zu dienen habe, und alle des sm Söhne, die für das Bestehen der Nation kämpfen, fmd einmütig um om aiser geschart, dem sie der trauen und der auf sie bmit. Der Wnd trokt immer noch. . Die Worte des Kaisers, die er an imem öentwurdigen Augmtlaae sprach, find nicht vergessen: sie liaben sich in dem Gedächtnis aller einge prägt. Rostcke, der sich als ein b? sonderer Beschützer dieser Kaiserwor, ta aufspielt, hat in der Osterbotschaft unseres Herrschers die Versicherung erhalten, dah der Kaiser von seinem Standpunkt um nichts abgewichen st. Ich vertraue darauf, dasz die Zu riickhaltnng, die ich unbedingt antz uöen muß und es , würde für Mich geiviiimlos sein, wurde ich das nicht tun die Untcrstübuna der Mehrheit der Reichstagsmitglieder und des Volkes finden wird. Wäh rend des vergangenen Monats haben an der Westfront unvcraleichlichc Schlachten stattgefunden. Das gan ze Volk mit all seinen Gedanken. Leid und Gefühlen ist mit seinen dort blutenden Söhnen, die mit bei spicllosem Standhalten und nie da gewesener Todesverachtung den tag. Iichcn Angriffen der Briten und Franzosen widerstehen. Und heute noch sehe ich keinerlei Anzeichen von Mieden seitens Englands oder Frankreichs, nichts leistet Gewähr, daß sie den Gedanken an Eroberung und Vernichtung des wirtschaftlichen Lebms Teutschlands aufgegeben ha ven. Wie vertragt sich das mit dem erhalten' zener Regierungen, die etztcn Winter frei und offeil mit ti ner Fricdensofferte vor die Welt tra. ten? Waren diese Negierungen etwa in London oder Paris zu suchen? Erst kürzlich wurde in London die Eruarunck abgegeben, daß jene Kriegsziele, die vor zwei Jahren von unseren Feinden als Bedingung gemacht wurden, heute noch bestehen. Sogar Herr Scheidemann wird nicht glauben, dasz ich diese Bedingungen mit einer schönen Handgestö gut hei. ßen werde. Glaubt irgend jemand, daß unsere westlichen Feinde zum Frieden zu bewegen wären, wenn wir auf dieses oder jenes Verzicht leisten würdm? Soll ich sofort im seren westlichen Feinden die Ver sichcrung geben, das; sie den Krieg unendlich fortsetzen können, ohne dasz sie Gefahr laufen, irgend cnnns da bei zu riskieren? Oder soll ich die. sen Feinden sagen: Komme, was da wolle, wir werden unter allen Um ständen nachgeben, wir werden ihnen kein Haar auf dem Kopfe krümmen? Aber Ihr. die nach unserem Leben trachtet, könnt, ohne irgend ein Ri uo Euer Gluck weiter probieren. Nein, eine solche Politik werd'' ich nicht befolgen. Das würde die kras. feste Undankbarkeit gegen die Hcl Keniaten unseres Volkes an der Front und daheim sein. Es würde unser Volk zu dem geringsten Arbci. tcr in allen Lebenslagen Kernieder. drücken. Es würde akeickibedeutend !n mit der Auslieferung der Zu,jdcrRcde des Kanzlers und wuchte kunft unseres Vaterlandes an unsere Feinde. Oder sollte ich ein EroberungLpro gramm darlegen? Ich weigere mich, dieses zu tun. (Rufe von der Nech. ten: Wir verlangen dieses nicht!) Wenn das nicht verlangt wird, dernn sind wir ja einer Meinung. Keine Eroberungsgclüstc. Wir zogen in den Krieg und ste. heu jetzt fast gegen die ganze Welt im 5tampf, nicht um Eroberungen zu machen, sondern um unsere Exi. stcnz zu schützen und die Zukunft unseres Vaterlandes sicher zu stellen. Ein Eroberungsprogramm ' tragt zum siegreichen Ausgang dieses Krie. ges ebenso wenig bei, als ein Vor söhnungSprogramm. Man würde dem Gegner dadurch nur in die Hän de arbeiten. Oesfnet Nufzlaud den Weg zum Frieden. Betreffs unseres Nachbars Rns land habe ich erst kürzlich meine Mei. nung geäußert. Es hat den Anschein, als ob die neue russische, Regierung nicht auf Eroberung ausgeht. Jn wiefern die Alliierten auf Rußland einzuwirken vermögen, kann ich nicht sagen. Aber ohne Zweifel versucht England mit Hilfe seiner Verbünde. ten fein Möglichstes, Rußland im Gescknrr des Kriegswagens fest zu halten und Rußland abzuhalten, Frieden zu machen. Sollte aber Nuß land alles weitere Blutvergießen vermeiden wollen und nicht auf Er obcrungcn ausgehen, falls es mit uns Seite an Seite in Frieden leben will, dann ist es für uns nur natür lich, daß wir seinen Wünschen Rech. nung tragen und keine unniöglichen Bedingungen stellen, die in der Tat mit der Freiheit der Nationen nicht im Einklang stehen und in der ruf. fischen Nation nur Haß gegen uns erzeugen würden. (Dauernder Bei. fall.) Ich bezweifele nicht, daß ein Ucbereinkommen mit Rußland ae rossen werden kann, in welchem je der Hang nach Unterdrückung ausge. chaltet werden kann und welches tei- nen Stachel hinterläßt. Militärische Lage vorzüglich. Der Reichskanzler kam auf die militärische Lage und auf die Be Ziehungen zu den neutralen Ländern zu sprechen und in letzterer Bezie hung lobte er besonders das Verhul. ten Spaniens. Unsere militärische Lage," sagte der Kanzler, ist, seit Beginn des Krieges niemals besser gewesen, wie gegenwartig. Der Feind kann im Westen trotz seiner schreckli. chen Opfer, die er bringt, nicht durchbrechen. Unsere U-Boote er betten mit immer größcrem Erfolge. Ich brauche mich hierüber-nicht in Lobeserhebungen erschöpfen: die Ta ten derselben sprechen sur nch selbst. Auch die Neutralen müssen deren Wirksamkeit anerkennen. Somit ist die Zeit auf unserer Seite. Voll Per trauen können wir darauf bauen. daß wir einem uns zufriedenstellen den Abschluß des Friedens entgegen gehen. Tann wird auch die Zeit kommen, wenn 'wir uns mit unseren Feinden auf unsere Friedcnsbedin. gungen einlassen können, und inte trefs dieser bin ich mit unserer obersten Heeresleitung eines Sinnes. Tann werden wir einen Frieden er langen, der uns Freiheit bringen und Gelegenheit geben wird, wieder doS aufzubauen, waS der 5iricg zl,r stört hat, und unsere Kräfte unbe hindert zn entfalten. Tann wird aus dem Blut und all den Opfern, die wir gebracht liaben, ein Reich er stehen, ein Volk wird wieder dastehen stark, unabhängig, mächtig und un bedroht von seinen Feinden, ein B Jl Werk des Frieden? und der Arbeit." Rede des Konservative Roesicke. Herr Roesicke, Konservativer und Präsident der Teutschen. Landwirt schaftlichen Vereinigung, sprach vor Briten und Franzosen angeblich erfolgreich! Behaupten, daß sie einen großen Teil oes verlorenen Geländes z rückervbert haben. London, 16. Mai. Der Ncuter Korrespondent an der britischen Front meldet, daß die Briten den größten Teil des ihnen bei Bulle, court entrissenen Geländes zurück erobert haben. An der Westseite des Dorfes wollen sie neue Stellungen eingenommen haben. Paris, 1. Mai. Offiziell wird gemeldet, daß in der Gegend von Moulin de Laffaur eine große Schlacht tobt. Die Deutschen haben dort einen Maszenangnfs uiiternom men. doch halten die französischen Truppen Stand. Der Angriff er folgte auf cine Front Don zwei deut scheu Meilen. Italiener in der Offensive. Rom, 16. Mai. Die Italiener find an der Jsonzofront zum Angriff übergegangen: die Infanterie ist im Vorrücken begriffen, mchrer? strate gisch wichtige Stellungen find den Österreichern entrissen worden: eine Menge Gefangener" werden eingr bracht. Wiener Bericht. Wien, 16. Mai. (Ueber Am. sterdam und London.) Das asterrei chischc Hauptquartier meldet: , Italienischer Kriegsschauplatz: In der Isonzofronr dauert die Artillerie, schlacht ununterbrochen an. Das Jener des Feindes steigert sich und eireiaji zeinvntig groe starte. Italienische Infanterie suchte ei. nen Angriff auf einen unserer Hö henstiitzpunktetnahe Plawa zu unter nehmen. Sie! wurde durch einen so. fortigen GegÄtstoß zurückgeworfen. m ',s j - . Aus öens uttigcn Kriegs chau- Plätzen ist die lkage unkerändert." Gssterreicher zum Lozialistenkongretz! Teutsche Sozialisten Ocstcrcich " den vier Tclegntcn ml, Stockholm. S cu- London. 16. Mai. , Laut einer durch eine Reutcrdepesche aus Am. sterdam übermittelten Meldung der Wiener Arbeiter.Zeitung" senden die deutschen Sozialisten Oesterreichs vier ihrer Führer als Telegaten zur Sozialistischen Konferenz nach Stock. Holm. Es find dies Dr. Viktor Ad ler, Wilhelm Ellenbogen, Karl Ren. ner und Karl Sech. Das Gewerk schaftökomitee schickt Anton Hübner als Delegaten. Auch seitens der übrigen sozialistischen Parteien in Oesterreich werden Tclegoten cnt, sandt. - Präsident wilson dringt auf Eile! Washington. 16. Mai. Der Kongreß toird den Wünschen des Präsidenten entsprechen und sich zwecks Erledigung der Kriegsvorla gen und was mit denselben in Wer bindung steht, etwas beeilen. Bor allen Dingen dringt Herr Wilson darauf, daß die Lebensmittel-Kon. trollierungöfrage erledigt wird: die. se hat er den Führern des Kongres ses in der gestern abend stattgcfun denen Besprechung besonders ans Herz gelegt. Der Senat befaßt sich heute mit der $3,390,046,000 Kricgsvorlage. Es wird erwartet, daß die Konikriptionövorlage noch heute im Kongreß angenommen werden wird. Japanisches Tampfergeschäft blüht. San Francisco. 16. Mai. Ei ner bei eincc hiesigen japanischen Zeitung eingelaufenen Kabelnachricht zufolge, wurde in einer in Tokio abgehaltenen Tircktorensitzniig der Japanese Mail Steamflup Co.". de ren Dampfer zwischen dem Orient. Seattle lind England verkehren, be kannt gegeben, daß die von dieser Gesellschaft in dem mit dein 30. April zu Ende gegangenen Halbjahr erzielten Profite sich ,anf $10,000,. 000 belaufen. lm Namen seiner Vereinigung fol Sende Erklärungen über die Krieg?, ziele Teutschlands: Während unsere tapferen Trup. pen mit einem Strom von Blut un sere territorialen Gelvinne sesthal ten, dringt die sozialdeniokrotisckie Partei in den Kanzler einen Frieden zit schließen, ohne Entschädignng und oyne Annexionen. Die Kaiserliche Regierung ist allen sozialistischen Forderungen so weit entgcgeil ae kommen, daß diese Partei sich einer . inortjichuna auf Leite 2. conösn über öie Rede des UanzlersZ Erklärt die Locknngen des Reichs kanzlers an Nuszltfnd als der siihrerisch: hofft anf To zialisten. London, 16. Ma.. Die briti sche Presse sagt in ihrer Besprechung der Rede des Reichskanzlers, daß Teutschland hauptfächlich darauf ausgehe, mit-Rußland einen Son derfrieden abzuschließen. Im übri gen wird die Rede als eine Wieder. holung dessen hingestellt, was der Kanzler bereits früher gesagt hat. Dieses aber mag die Sozialisten Deutschlands veranlassen, drastische Maßnahmen zu ergreifen." Man verschließt sich hier Nicht der Tatsache, daß die Lage der Dinge in Rußland mit jedem weiteren Tage gefährlicher wird. Man ist sich hier bewußt, daß der Reichskanzler seinen Angelhaken mit verlockenden Wor ten für die neue russische Regierung versehen hat, man gibt sich jedoch der Hoffnung hin, daß trotz der zer rütteten Zustände in Petrograd Mit. tel und Wege gefunden werden kön. nen, die den Umtrieben der Deut sehen ein Ende machen werden. England glaubt Nicht, daß die deutschen Sozialisten die Zurückwei fung ihres Friedensappells ruhig hinnehmen werden. Man legt die Rede deö Kanzlers dahin aus, daß er sich dem preußischen Junkertum ausgeliefert habe und schlagt alles mögliche Kapital aus der Drohung der Sozialisten, aus den Reichen der Zentralmnchte eine ' Republik zu schaffen. . , Man sagt sich, daß die Kanzler' de eine Stärkung der Ledcbour.Haa, j se Sozialistengrnppe zur Folge ha cn müsse, wahrend Scheidemann u, If.1.. ir y r r v lemc .'tnuanger an Vinfluy einvu, ßen. Lcdebour ist ein Sozialist der Liebknecht Richtung. Stratzsnkampse in Montevideo: Zwischen streikenden Schlachthaus? beitern und Polizei kommt es zu blutigen Znsammentreffen. Buenos Ayres, 16. Mai. Wie aus Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay, gemeldet wird, kam es da. selbst zu Straßenkämpfen zwischen streikenden Arbeitern und einem gro ßen Polizeiaufgebot, wobei mehrere Personen getötet wurden. Die Stra ßenkämpfe bildeten den Höhepunkt eines Generalstreiks seitens 5000 Angestellten der dortigen . Schlacht, Häuser, welche von Amerikanern ge eignet werden. Genaue Einzelheiten sind in der Depesche nicht enthalten, doch heißt es, daß Truppen aufgeboten sind, und daß in verschiedenen Teilen der Stadt die Schießereien noch fortdau erten. verbot von Weizen Spekulation bleibt! Chicago, J'll..' 16. Mai. Das Verbot, in Maiweiz,. zn spekulieren, mag auf der hiesigen Börse in Kraft bleiben, bis der Jnliweizen auf dem Markte ist. In ähnlicher Weise, wie in Chi cago. find in Miimeapolis, St. Louis, Kansas City und noch ande ren Städten Hondelsbörsen vorge gangen und haben den Terminbör. senhandel bis auf weiteres suspen diert. . . Diplomierte Gefangene. Fünfzig Insassen des Pcnnfylvaniacr Znchthanscs ocstchcn Inge nienrrxamcn. iladclphia, 16. Mai. Fünf, S'g en des Eastern Perntentary erhielten Zertifikate, die lhnen be scheinigen, daß sie einen erfolgreichen Jngeniclir.Kllrsus im Gefängnisse zum Abschluß gebracht haben. Die Zertifikate waren vom State College ausgestellt, unter dessen Oberleitung die Kurse gegeben worden warm. Der Knrsns war wahlfrei und die Gefangenen kalten sich denselben ausgesucht. Die Studien wurden selbstverständlich ausschließlich im Gefängnis vorgenommen. 7vlikgerlkutvant verunglückt. Columbns. N. M., 16. Mai. Leutnant Melchior M. Eberts von der Bundesarmee, der kürzlich dein Fliegerkorps beigetreten Ivar. kam gestern bei seinem ersten Aufstieg ums Leben, als das Flugzeuz. in dem er sich mit Hauptmann James L. TmlSworth befand, kiirz nach dem Aufstieg abstürzte. Tunsworth wurde schwer verletzt. Rußland bildet ei V mti 1 Die Lage wirb daselbst immer verwickelter; Ne gierung unö Vertreter oer Arbeiter und Seh baten kommen zu keinem Vergleich. Minister schildert 5age in schwärzesten Sarben! Petrograd, 16. Mai. Die Lage m Rußland scheint sich rmmer der wirrtcr gestalten zu wollen. Nach, dem es heute früh aussah, als ob die Differenzen zwischen ' der provi sorischen Regierung und dem Voll zugsausschuß der Soldaten und Ar beiterdclegaten überbrückt worden wären, vergrößerte sich im Laufe des Tages die Spaltung wieder ganz gehörig. Der Vollzugsausschuß hatte in ei ner längeren Geheimsitzung feinen mit 23 gegen 22 Stimmen angenom menen Beschluß, dnrch den cr abge lehnt hatte, mit der provisorischen Regierung in eine Koalition zu tre ten, in Wiedererwägung gezogen und sich schließlich mit 41 gegen 19 Stimmen für eine Koalition erklärt. Die Zustände in der Armee, die aller Beschreibung spotten sollen, hat ten schließlich die Delegaten der Sol daten und Arbeiter veranlaßt, diesen Standtpunkt einznnehmen. Sie der langten zcdoch, daß der bisherige Ml niiter des Aeußeren, Paul Miliukoff, aus dem -neu zn bildenden Koali tionskabinett ausgeschaltet werde, da gegen sollten alle versuche gemacht werden, den bisherigen Kriegsmini, ster Gutschkoff zu veranlassen, seine Resignation zurückzuziehen. Es stand zu erwarten, daß sich die Arbeiter und SoldatenTelega. ten gegen Miliukoff entscheiden wür den, welche von ihm forderten, daß er alle bestehenden Geheimverträge zwischen Rußland und den Alliierten bekannt geben solle, und ihn heftig befeindeten, weil er alle von Zar 3lv kolaus und dessen Regierung abge, schlössen! Verträge voll und ganz indossiert hatte. Die Veröffentlichung dieser $e Heimverträge innerhalb zweier Wo chen war heute von Serctell, dem Führer der Soldaten und Arbeiter. Delegaten versprochen worden. Regierung verwirft Bedingungen , des Vollzugsausschusses. Nachdem man nun schon gehofft hatte, daß die Krisis überstanden fei, seitdem der. Vollzugsausschuß sich für ein Koalitionskabinett entschie den batte, verflogen alle Hoffnungen wie Spreu, als bekannt wurde, daß die provisorische Regierung die Be dingungen, unter welchen der Ar. beiter. und Soldaten.Ausschuß die Koalition angeboten hatte, verworfen habe. Hauptsächlich erklärten die Regie rung und die Dumaführer crnf vw schiedene Forderungen betreffs der auswärtigen Politik nicht eingehen zu können, da eine Zustimmung zu denselben eine Verwerfung der am 9. April formell angekündigten Prinzipien der Regierung bedeuten wurde. Diese Prinzipien waren in einer Proklamation des Prinzen Lvoff ent halten, in der es hießll daß Rußland nicht danach strebe, andere Länder zu unterjochen oder zu erniedrigen, wel che jedoch nicht besonders auf Scha denersatz verzichtete. Der Ausschuß der Arbeiter und Soldatendelegaten hat jedoch die Forderung auf keine Annexion und keine Schadenersatz. fordernng gestellt, und man glaubt, daß hierüber die Meinungen ansein andergehen. Die gesamten Forderungen des Arbeiter und SoldatenAusschusses wurden nicht bekannt gegeben, doch glaubt maii, daß sie eine formelle Verwerfung gewisser Vereinbarun- gen mit den- Alliierten seitens der zu bildenden Koalitionsregicrung einschließen. Die Lage ist nun wie der verwirrter und trüber als zuvor. Justizwl'nister entwirft düsteres Bild. In einem leidenschaftlichen Appell an Telegaten von der Front, in ei. ner Versammlung dahier, entwarf Justizminister Kerenski das alarmie rendste Bild von Rußlands Lage, das seit der Revolution von irgend welchem Beamten vorgetragen wor den ist! Und gerade Kerenski hatte sich bisher noch am hoffnungsselig, sten ausgesprochen! Ich bin zu Ihnen gekonunen, sagte er. weil es mit meiner Kraft zu Ende ist. Ich sühle weder mei. nen früheren Mut, noch habe ich die frühere Ueberzmamia. d!; wir pflichtbewußte Bürg sind,, und niSt rmmes mm u Sklaven, die sich empört haben. Ich bedauere, daß ich nicht vor zwei Monaten gestorben bin. . als der Traum eines veucn Lebens in den Herzen des russischen Volkes glühte, und als ich sicher war, daß daö Land sich ohne die Peitsche regieren könne. Beim jetzigen Gang der Dinge wird es unmöglich .sein, das Land zu retten. Vielleicht ist die Zeit nahe da wir Ihnen sagen werden müssen, daß wir Ihnen nicht mehr so viel Brot geben können, wie Sie erwarte ten dürfen, oder andere Vorräte, die Sie ein Recht haben, zu beanspni chen. Der Prozeß der Umwandlung von der Sklaverei zur Freiheit geht nicht vor sich, wie er gehen sollte. Wir haben die Freiheit gekostet und sind ein wenig berauscht. Was wir ' aber brauchen, ist Nüchternheit und Disziplin. , " Falls der Armee nicht bald ein nener Geist eingeimpft wird und den Massen ein nenes Verständnis ihrer Freiheit, falls die Energie, mit der man jetzt den Frieden herbeizuführen sucht, nicht bald verwandelt wird in eine Energie, die nur für die Vertei digung des Landes arbeitet, dann wird nach allgemeinem Empfinden Rußland nicht mehr lange in der Lage sein, den Krieg fortzuführen." Gntschkoff gibt Gründe 'an. Nachdem der bisherige Kriegsmi nister Gutschkoff seine Abdankung in einer Vcrsanunlung von Delegaten. die von der Front gekommen waren, mitgeteilt hatte, verlas er den Brief, den er öieserhalb an den Minister. Präsidenten Lvoff geschrieben hatte. Er lautete etwa' wie folgt: In An. betracht der der Regierung zustehen den Machtbefugnisse, besonders be züglich der Stellung eines Kriegs. Ministers, die mir zuteil wurde, kann ich der bestehenden Verhältnisse we. gen, durch die die Verteidigung, die Freiheit und sogar das Bestehen Rußlands gefährdet werden, daran nichts ändern. Ich lege deshalb mein Amt nieder, weil ich nicht länger stir die Sünden, die gegen daS Va terland begangen werden, derant wortlich fein mag. Abgeordneter Garöner meldet sich freiwillig! Washington, 16. Mai. Der Ab ' geordnete Gardner. Massachusetts, ein strammer Verfechter des Rü swngsprogramms, ist das erste Kon. : greßmitglied, das sich freiwillig für den Krieg gemeldet hat. Er hat heute als Abgeordneter resigniert. Gardner ist Mitglied des Offiziers. Reservekorps. Keine Gctränkcanzeigen ehr. Washington, 16. Mai. Gene ralpostineister Burleson hat gestern eine Liste von 24 Staaten veröffent licht, in denen es nach dem 1. Juli gesetzwidrig ist, Getränkeanzeigen zu veröffentlichen, und in denen der Vertrieb von Zeitungen, welche der artige Anzeigen enthalten, verboten ist. Auch Ncbröska gehört u der Zahl der Staaten, die hiermit fol gcn: Alabama, Arizona. ArkansaS. Colorado, Georgia. Jdaho. Jndiana. Iowa, Maine. Michigan. Mississippi. Montana. Ncbraska, New Gampshi re, North Takota. North Carolina. iiavoma. Oregon, South Caroli. na. South Dakota. Iltah. Virginia. Ä,'a,l,mgron und West Virginia. buchen Sie Arbeit? Lassen Cie eine kleine A zeige in der Tägliche Omaha Tribüne" einrücken. - Cyler 540 Anzeigen.Atkllmlg.