Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 15, 1917, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Xüstlifsje Omaha Trisiunr.
W
Mit Fcucr
Von Henryk
(32. Fortsetzung.)
XXVIII.
Die drei vom Begräbnisse heim-
Lt...).! ?CritnV trfirtHjn fi.Hlni
Ut;itlil'Wl y.vunv l'"" H'""
aend dahin, aber andere Vtttteigtup-
pen plauderten miteinander über den
Seligen und tmeeh tun alle.
Ich habe gehört." sagte irgend
ein Offizier, an Slrzetuski vorbei
gehend, daß unter den Offizieren
des Fürsten Wisnowiecki einige sich
freiwillig gemeldet haben, aber nach
olch einem schrecklichmn Beispiele
werden wohl schon alle die Lust m
loren haben."
.Es ist auch eine Sache der Un
inöglichkelt. Keine Schlange tonnt
öindurchschlüpfen."
.So wahr ich lebe! das wäre rein
sler Wahnsinn.
Die Offiziere gingen vorüber,
Nach kurzem Schweigen sagte Herr
. Michael: Jan. hcrn 'm geyoril
.Ja", antwortete Slrzetuski,
.Seute bin ich an der Reihe."
.Jan!" sagte Wolodyjowski ernst,
..T5ii kennst mich seit jeher und
weiht daß ich vor keinem Wagnis
zurückschrecke, aber waS anderes ist
eine waghalsige Sache, und etwas
.anderes ein einsacyer tocioj-tmoio.
.Das sagst Du, Michael?
.ftö. denn ich bin Dein Freunde
Aucb ick bin dein Freund so
IS
zib mir also Dein Nitterwort.' daß
)u. falls ich saue, nicht als Dritter
gehen wirst.
D, das kann nicht sein!" rief
5err Michael.
' .Siehst Du. Michael! Wie kannst
Tu das. was Du selbst nicht tatest,
von mir verlangen?'
Herr Michael schwieg, er begann
nur heftig mit dem Schnurrbarte zu
luden, schliesslich sagte er: .Die
Uiacht ist sehr hell geh' heute
nicht."
Ich hätte auch lieber gesehen.
wenn sie dunkler wäre," antwortete
Xh, i . ns..rr.,...t :ri
Herr Skrzetuski, ein Aufschub ist
aber unmöglich. Wie nenn tu
schönes Wetter für längere Zeit ein
getreten. Munition und Ledensmit
tel gehen zu Ende. Ich gehe heute,
gleich; ich habe vom Fürsien schon
Abschied genommen."
.Welche Richtung wirst Du neh.
"rnen?"
.Ueber den Teich und dann über
den Fluß, bis ich nicht weit über
das Lager hinauögclange. Dieser
.r. Weg- ist besser als der andere."
V1 .Ich sehe, es gibt keinen Rat."
C erwiderte Herr Michael. .Einmal ist
3 nrwi 'i eu i a ni ucl jlvu vtiuttivwni.
und besser auf oem Felde der Ehre,
denn im Bette. Jan, Gott geleite
Dich!' . ..
Herr Jagiova, oer oem
che anfangs wie halb bewußtlos zu
hörte, begriff schließlich, um was es
sich handle, fand aber nicht glnug
Kräfte in sich, abzureden oder zu.
rückzuhalten, und er begann nur
dumpf zu ächzen: .Gestern jener,
heute dieser Gott! Gott!"
Und er konnte nichts mehr sagen,
sondern lehnte sein graues zermar
terteS Haupt an die Brust des jjiit
terS und schmiegte sich an ihn wie
ein unbeholfenes Kind.
Eine Stunde später ließ sich
Slrzetuski ins Wasser des westlichen
Teiches heruntergleiten. Die Nacht
war hell und die Mitte des Teiches
sah wie ein Silberschild aus. Sitze
tuski verschwand gleich aus den Au
gen. denn das Ufer war mit Schilf
röhr, Weiden unv vericyieoenen
Wasserpflanzen dicht bewachsen, die
zwar das Borrücken erschwerten, den
Ritter aber den Augen der Waqen
entzogen. Den Teich zu durchschwim
men war unmöglich, denn jeder
schwärzliche Gegenstand Ware auf
ihm mit Leichtigkeit bemerkt worden.
Und so beschloß Slrzetuski den
ganzen Teich am Ufer zu umkreisen,
biö zu dem- auf der anderen Seite
liegenden Sumpfe, über welchen der
Fluß in den Teich floß. ES standen
' dort wahrscheinlich Kosakenposten,
dafür aber wuchs dort ein ganzer
Rohrichtwald. War man einmal im
Sumpfe, so konnte man sich tarnst
ten des Röhrichts selbst am Tagt
fortbewegen Aber auch dieser Weg
war gefährlich und schrecklich. Unter
. diesem, toten, am Ufer seichten
Wasser barg sich ein mehr als eine
. Elle tiefer Schlamm; bei jedem
GAmHt Skrieruskis bildeten sich
auf der Wasseroberfläche eine Menge
Blasen, deren Zischen man inmit
ten der Stille sehr gut vernehmen
konnte.' Zum Glücke übertönte das
Krachen der Schüsse das Glucksen
der Wasserbläsch?n, und als Skrze
iuski dies bemerkte bewegte er sich
nur dann, wenn die Salven auf den
Schanzen und Wällen immer lebhaf
tti wurden. Aber diese stille, helle
Nacht verursachte noch ein Echwie
rigkeit. Dem Röhricht entstiegen
nämlich ganze Mückenschwarme. und
über dem Haupte des Ritters ein
Knäuel bildend, ließen sie sich auf
Gesicht und Augen nieder, empfind,
lich siechend, über feinen Ohren
summend und schwirrend. Außerdem
hat jede ' Wassertiefe in der Nachl
&oa3 GeHeimniZvolleZ und Entsetz
und SWcrt.
Sicnliehifcj.
licheS und unwillkürlich drängt
q die Frage auf: was it hier auf
dem Grunde? Und dieser Zbarazer
Teil war grausig. Sein Wasser
schien dichter als sonstiges Wasser
zu sein und es strömte einen Lei
chengeruch auZ, denn Hunderte von
Kosaken und Tataren faulten drin
nen. Und Skrzetuski stieß manchmal
unterivegs auf Leichen, die Eckel
und Entsetzen erweckten. Er bewegt
sich nur langsam vorwärts, die
Füße aus dem Schlamm ziehend.
An manchen Stellen war es so tics,
daß er beinahe bis an den Gürtel
versank. Es verstrich eine halbe,
dann eine ganze Stunde, er ging in
einem fort, wurde aber immer mü
der. Er hatte schon einige tatarische
Feldwachen Passiert, die er durch das
schaukelnde Nöhricht erblickte. Das
langsame Heraufziehen der Füße
aus dem Schiamme ermüdete ihn
sehr. Schweiß bedeckte seine Stirne
und gleichzeitig durchrieselte ihn öcn
Zeit zu Zeit ein Schauer vom Schei
tel vis zur Zeye.
.Was ist das?" dachte er mit
Schrecken im Herzen, packt mich
N'cht ein Fieber? Noch immer nicht
der Sumpf; vielleicht werde ich die
Stelle inmitten des Röhricht nicht
erkennen und sie verfehlen?"
Das war eine schreckliche Gefahr.
denn auf diese Weise konnte er die
ganze Nacht um den Teich herum
netten und sich am Morgen an der
selbn Stelle befinden, von welche
er ausgegangen, oder an einer ande
ren Stelle den Kosaken in die Hände
sauen. lSr horte aber nicht aus, vor
zurllcken; es kam ihm auch in den
linn, daß er, da er so tangsam
ging und so o;i Halt machte, den
Sumpf noch nicht hätte erreichen
können. Immer häufiger wurde er
von Schauern qischüttelt. er zog die
kutze immer langsamer aus dem
Schlamme. Er fühlte, daß auch sein
Kopf so müde wurde oft wie der
i!brige Körper und daß ein Fie-
oer ttrn überfiel.
Es verstrich wieder eine ' halbe
Stunde der Sumpf kam nöch
nicht zum Borscheine. Dafür aber
traf er immer häufiger Leichen. Die
Aacht, der Schrecken,, die Leichen,
das Rauschen im Röhricht, die
trapazcn und Schlaflosialeit trüb
ten seine Gedanken. In Ficberträu
men sah er die Reihe nach seine Ka
meraden. . Rzndzmn, Helena, den
Pater Muchowiccti. Bohun.... Da
chlug ihm ein nas,es Rohr ins Ge
icht und brachte ihn zu sich. Die Bi
ivncn verslogen, stellten sich aber
pater wieder ein. vergebens bemüh
te er sich, die ganze Geistesaeaen
wart zu bewahren, die Bision kam
immer verworrener angeflogen, fie
piegeite ihm eine Menge Personen
vor: neben Helena der Fürstin,
ymiclnlckl. Herrn Longinus, Zag
ova unv Wolodmowskl alle
eiertaglich zu seiner Trauuna ge
kleidet, wo aber soll diese Trauung
stattfinden? Sie sind an einem un
bekannten Orte, weder Lubnie. noch
Rozlogi... sondern an irgend ei
nein Wasser, in welchem Leichen
chwimmen... .
Skrzetuski erwachte zum zweiten
male, oder richtiger, ein starkes von
der Seite, nach welcher er ging, her
kommendes Geräusch erweckte ihn
er blieb also stehen und lauschte
DaZ Rauschen, das war ein Kahn.
Man sah ihn schon durchZ Röhricht.
Zehn Kosaken saßen darin.
Skrzetuski ver ank bis zum Halse
in Wasser, daß nur sein stopf über
daS Schilfarai hinausraate und
schaute. Ist dies eine gewöhnliche
Wache, oder sind sie mir schon auf
der &puxr dachte er. Aber aus den
ruhigen und nachlässigen Beweaun
gen der Kofaken schloß er bald, daß
es eine gewöhnliche itreiswache sein
müssen. Es mußte auf dem Teiche
mehr als einen Kahn geben und
wenn die Kosaken ihm auf der Fähr
te wären, hätten sich sicher mehrere
Boote mit entsprechender Beman
nung gezeigt.
Unterdessen . rudtrien sie vorbei.
Das Rauschen des Röhricht übertön
te die Wortes Skrzetuski fing nur
folgendes Bruchstück eines Gesprächs
auf: .Der Teufel hole sie. daß sie
auch dieses stinkende Wasser bewa
chen heißen!"
Skrzetuski , schlich weiter. Wieder
begannen Bisionen ihn zu überfallen,
er kämpfte mit ihnen und strengte
den ganzen Willen an, um sich klar
zu .werden, wo er sei und wohin er
gehe.
Aber dieser Kampf mit sich selbst
wurde immer schwieriger. Er hatte
Zdaraz vor Hunger und Schlaflo
sigkeit ermüdet verlassen, und diese
nächtliche Reise, das nasse Bad. der
Leichengeruch. das Herumirren im
Moraste, der Schmerz von den Mük
kenstichen schwächten ihn vollends.
Er fühlte, daß wenn er nicht bald
den Fluß erreichte, so würde er aufs
User hinaufgehen, damit ihn schnei
ler treffe, was ihn treffen sollte,
oder er würde inmitten dieses Nöb.
richt zusammenbrechen und ertrinken.
Es überfielen ihn wieder Fieber
träume, er hatte beinahe keine Kraft,
mehr, sich ihrer zu erwehren, er ver
lor das ZLewunt ein.
Zum Glücke schlug ihm wieder
irgend ein ' barmherziges Rohr mit
dem Büschel ins Gesicht. Er kam zu
sich und erblickte vor sich ein kleines,
mattes Licht. Jetzt starrte er fvr
wahrend m diel xicht und ging
eine LeUiang thin ausdauernd entge
gen.
Plötzlich vlieo er lehen. einen
Streifen reinen, quer hindurchflie
venden Wassers erblickend. Er o
mete auf. Das war der Fluß und
zu seinen beiden Seiten lag der
Sumps.
Zu beiden Seiten des Flusses zo
gen sich zwei Röhrichtstreifen hin
dann verschwand der Ritter voll
Iianoig. Aaiv eriannie er, oak er
sich auf dem richtigen Wege befände,
Er blickte sich um. Der Teich lag
bereits hinter ihm, sind er schritt
längs eines chmaien Bandes dabin,
das nichts ande .s als der Fluß sein
konnte. Das Wasser war hier auch
lauer.
Nach einer geraumen Zeit aber
bemächtigte sich teiner eine schrecklich.
Mattigkeit. Seine Fuße wankten
und es legte sich wie ein Nebel vor
eine Augen. Er hatte eine mit trok
kcnem Moos gewachsene Stelle er
reicht. Es war ein Jnselchen inmit
ten des Schil es. Er sekte sich und
vegann tark auszuatmen.
Nach einer Weile verspürte er ei
nen tauchgeruch und erblickte etwa
hundert Schritte vom Ufer ein Bi
wakfeuer, bei welchem türkische Pfer
deinecyte und weiter saßen. Da er
wachte in ihm ein furchtbare, Hun
ger, am letzten Morgen hatte er ein
kleines Stuck Pferdefleisch aeaessen,
und seit dieser Zeit hatte er nichts
im Munde geyabt. Er brach ein
ilfohr ab und sog es gierig aus,
fortwährend ins Jeuer starrend,
das immer schwacher und matter
wurde. Schließlich ritten die Pferde
knechte davon. Skrzetuski blickte sich
um, es tagte.
4)it ganze Nacht war ihm mi
dem Umkreisen des Teiches, ehe er
zum Rumpfe und Flusse gelangte,
verstrichen.
Jetzt verließ er das trockene Fluß
inselchen und nachdem er bald das
Ufer erreicht hatte, steckte er den
Kopf durch das Röhricht hinaus
Die Wiese war leer, nur das Biwak
feuer verglomm; der Ritter kroch
hin und begann aufmerksam zu su-
chen, ob er nicht irgend welche Ueber
reste entdeckte. Er sand auch wirklich
frisch benagte Hammelfleischknochen,
mit etwas Adern, Fett, und einige
in der warmen Asche herumliegende
gebratene Rüben. Dann zog er sich
zurück. Er fand die trockene, moos
bedeckte Stelle wieder, ließ sich nieder
und begann zu essen. Er verzehrte ei
ne Rübe, machte sich dann über die
Knochen her, benagte das Fett und
die Fasern, saugte das Mark au
und kaute sogar die knochige Masse,
solch einen schmaus hatte er in
Zbaraz schon lange nicht gehabt. Er
suhlte sich gleich traniger und oriew
tierte sich genau, wo er sich befinde.
Das Jnselchen war ziemlich groß
und lang. Das Röhricht umgab es
ringsum wie eine Mauer, die eS vor
menschlichen Augen ganz barg.
Gott ich danke Dir! daß ich noch
ebe," sagte Herr Skrzetuski zu sich
elbst, .hier wird man mich nicht
inden, ich werde ausruhen und
überlegen, was ich nun beginne."
Aber es bemächtigte sich seiner ei
Ne voll tanoige chiatrigtelt. er
streckte sich der ganzen Länge nach
aus und schlief ein.
Das Rohncht rauschte. Die Son
ne stiea hoch am Himmel -auf und
erwärmte mit heißen Strahlen den
Ritter, trocknete seine Kleider er
schlief weiter. Die Sonne erreichte
den Zenith, begann auf der ande
ren Himmelsseite unterzugehen
Der Ritter schlief weiter. Als er er
wachte, erinnerte er sich, wo er sei
und seine Augen richteten sich nach
oben. Am Himmelszelt flimmerten
die Sterne er hatte einen ganzen
Tag verschlafen. Er fühlte sich we
der ausgeruht noch gekräftigt, im
Gegenteil, alle Knochen schmerzten
ihn. Aber er dachte sich, daß eine
n?ue Strapaze ihm die torperiuhe
örustigkeit wiederdringen wurde -
und die Fuße ms Wasser tauchend,
trat er den weiteren Weg an.
Er ging jetzt im reinen Wasser,
dicht am Rohrgestrüpp einher, um
durch ein Geräusch nicht die Auf
mcrksamkeit der am Ufer die Pferde
weidenden Knechte aus sich zu len
ken. Es war ziemlich dunkel, denn
der Mond wör noch nicht zum Bor
cheme gekommen, und die dunkle
Röhrichtwand verdeckte ihn ganz.
,lnd so ging er unerschrocken vor
wärtS, zeitweilig schwimmend, und
größtenteils bis zum Gürtel und
Achselhöhle watend, bis er eine
Stelle erreichte, von wo aus er zu
beiden Seiten des Flusses. Taufende
von Lichtern ertlickte.
(Fortsetzung folgt.)
- A l t e r G o u r m e t. Ich habe
mir ein paar prächtige Aachen sin
me'n Speisezimmer angeschafft."
.Ei. können wir nicht gleich mal
losten r
-Abgeführt. - Geck: .Ja,
10, NI meiner uimiut ist der Esprit
zu Hause."
Frau: .Schade, daß Sie nicht 'mal
n.b'ßchen zu uns mitbringen!"
Eiöbörcn.
Bon I. H.
Weit draußen auf dem Packeis
des Meeres kam ein alter Aacanl
gotrabts die Schnauze zum Winde
netehrt und alle mne gelcharst,
Es war im März gleich nach der
Zeit, wo alle wanderden Raubtiere
hungern. Jetzt aber war daS Licht
zurückgekehrt, und die Jagden tonn
ten wieder bei ofsenem Horizon
beginnen.
Bor kurzem hatte ein Sturitt ge
rast und tiefe Spalten inö Eis ge
rissen, die im Zickzack zwischen den
Eisbergen liefen und in der stillen
Frostluft, dämmten. Hin und wie
der blieb der alte Bär stehen und
verharrte mit wackelndem Kopf,
gelb und riesenhaft in der flachen
Landschaft, und schnüffelte mit ev
hobencn Nüstern über die offenen
Rinnen.
Der alte Bär leckte sich betrübt
daS Maul; er war mager und
schlotterig, hatte seit mehreren Ta
gen nichts gefressen, und da war es
schwer, lich mit den: Geruch des frr
scheu, süßlichen Specks begnügen zu
musen.
Es war hart sür ihn gewesen,
ourch die Ml oer xuntclhcit zu
kommen, denn eö ließ sich nicht ver
bergen, daß er nicht nehr der grv'
ne aaer von eint war. seine
ii'älme waren stumpf geworden, sei
ne Nrallen nicht mehr charf wie
Messer, und sein Körper besaß nich
mehr die totende Schnelligkeit des
geiamieioigen Meiimes, wenn er
sich aufrichtet, um
sich auf eine
Beute zu stürzen.
Mitten in seinem gleichmäßig
langsamen Trab begann er plötzlich
bon etwas Freßbarem in weiter
Ferne Fährte zu bekommen. Er
war so mager, daß er nicht leicht
außer Atem kam, und darum setzte
er lich gleich m Galopp. Es dau
erte nicht lange, bis er so weit ge
kommen war, daß seine Augen die
5!ase unterstützen konnten, und da
entdeckte er draußen auf dem fla
chen Eis einen Seehund, der an
scheinend lag und schlief.
Im elben Augenblick schmolz der
Bar volljtaiidig mit seiner Umge
bung zusammen, breitete sich stach
auf dem Eis aus, die Beine weit
auseinander, und glich vollkommen
l-liier Schneegewebe vom Winter,
a'tii vorgeilrealem iiopr ichov er
ch darauf langsam und lautlo
ubers Eis, bis er .sich ärgerlich er
hob und nnt ge enktem Kopf, be
chamt und entlau chr stehen blieb.
Seine alten Sinne hatten ihn ge-
narrt; die Beute, der sich so vorsich
t,g genaht, bestand nur aus den
gefrorenen Ueberresten eines See
Hundes, den ein anderer Bär ver-
peift hatte. , Aber seine mißglück
ten agdveruche erlamten llm
nicht, wählerisch zu sein, und so
hungrig war er, daß er dennoch mit
llppetit die übriggebliebenen Kno
chen zu kauei begann. Die gewal
tigen Kiefer arbeiteten langsam und
icher, man horte nichts als den
mahlenden Laut von Knochen, die
zersplittert wurden
Mitten in der Mahlzeit aber läßt
er das Gerippe los und richtet sich
zum Winde auf, mit einer neuen
Zährte in der Nase. Lange steht er,
ohne sich zu rühren, bis er sich
plötzlich sallen läßt und ebenso wie
vorhin aus der Umgebung aus
löscht. Und so bleibt er liegen, ohne
daß eine Bewegung verrät, daß er
cbendig ist.
Hinter einem Eisberg, etwas
weiter fort, kommt ein junges Ba
renweibchen angegangen, gefolgt
von feinem fetten, täppischen Jun
gen, das hinter ihr hertrollt. Lang
am bewegt sich die Mutter vor
wärts, um das Kleine nicht zu er
müden, das nicht größer ist als ein
halbwüchsiger Hund. Sie kommen
eben aus ihrem warmen Winterla
ger drinnen beim Inlandeis, und
das Junge ist darum noch ohne He
ring. Voll übermütiger Narren-
reiche springt eS auf alle Schnee
wehen, die von dem Eisberg ab
schrägen, und laßt sich auf seinem
glatten, silberglänzenden Fell her
unterrutschen. Ter Wind tragt in
die entgegengesetzte Richtung, so
daß keines von ihnen etwas von
em alten Anverwandten und Feind
gemerkt hat, der ihnen im Hinter
halt auflauert.
Die Natur, die so launenhaft sein
kann, hat alten Bären den Mörder
instinkt gegeben, daß sie, wenn sie
hungrig sind, ihre eigene Zucht als
den größten Leckerbissen betrachten.
Vorher aber müssen sie furchtbare
Kämpfe mit ,der Mutter bestehen,
der eS nicht selten glückt, das Jun
ge aus den furchtbaren Tatzen des
Gatten zu retten. Nach der Schlacht
ver pflegt ihr eigenes Fell ein F;'t
zen zu icm, voll von neren !jiH!i!
i'.d Nissen, die kvenslange Narben
tntcrlaiicn.
Erst als Mntter und Kind ganz
m den Eisberg herumgekommen
waren, und ans dein flachen Eis
standen, erhob der alte Bandit sich,
langsam und knurrte den NichtZah
nenden unheilschwanger entgegen
er hatte keine Elle, denn er muß
ja, daß daS Junge, daS noch kein
Schnelläufer war, feinen Hunger
bald stillen würde. Erst aber muß
te mit der Mutter nekämpst wer
den.
DaS kleine, ausgelassene und
sorglose Junge war gerade auf ei
neu EtSblock vinautgetrochen, um
sich auf seinen Hinterteil herunter
rutschen zu lassen, als die Mutter
den unerwarteten Feind vom eige
nen Fleisch und Blut entdeckte. Ei
nen Augenblick stand sie wie ge
lähmt, ohne die Kraft zu haben, sich
von der Stelle zu rühren, und starr
te den Alten unverwandt an, der
mit grinsenden Zähnen auf sie zu-
getrottet kam. Tann aber sammelte
sie sich; ihr ganzer gewaltiger Rut-
ken wurde ein einziger gespannter
Bogen von Muskeln, ihr Hals reck
te sich vor, lang und von Kraft be
bend, und ihre kleinen schwarzen
Auaen leuchteten vor Haß und
Angst; denn sie wußte, daß ihr Jun
ges gefressen werden wurde, wei
ne selbst den Kamps aufgab.
Es war keine Zeit mit stummer
Verblüfftheit zu verlieren; sie muß
te ihr Junges zum Eisberg hin
über retten.
Mit einem angstvollen Gebrüll
erhob sie sich auf den Hinterbeinen
und war mit einem Satz b dem
ungen, das noch nichts . entdeckt
hatte. Der Instinkt des Kleinen
war sosort geweckt; der bloße An
blick der Mutter erzählte ihm, daß
irgendeine Gefahr im Anzüge sei,
und letzt ging es so schnell wie ir
gend möglich auf den Eisberg zu,
von wo sie gekommen waren. !Lie
Mutter mußte den Rücken frei und
das Junge aus dem Wege haben,
wenn sie in einigen Sekunden ums
Leben kämt) en sollte, und sie wuß
te eine Grotte, wo sie das Kleine
verstecken konnte.
X Aber das Junge, das sowohl dick
wie kurzbeinig war, kam nur lang
sam vorwärts und da der große
Kinderräuber immer naher kam.
griff die verzweifelte Mutter schließ
lich zu dem' Ausweg, daß sie das
Junge wie einen Ball vor sich her-
fegte, der über den Schnee rollte,
Ter Verfolger hatte sie beinahe ein
geholt, als sie den Eingang erreich
ten und das Kleine mehr tot als
lebendig, mit einem letzten Schlag
der Pfote in die Höhle gerollt wur
de. Die Mutter folgte blitzschnell
nach, ohne da der Alte, der lang
samer in seinen Bewegungen war,
sie daran zu hindern vermochte.
Die Oesfnung zur Grotte war
schmal und niedrig, gerade groß
genug, daß ein Bär sich hindurch
zwängen konnte; tiefer drinnen aber
erweiterte sie sich zu einem großen,
dunklen Raum, wo der Kleinere und
Behendere alle Vorteile auf seiner
eite hatte. Das sah der Alte ein
uno suhue lerne uit, naher zu
kommen; er mußte feinen Gegner
etwas im Abstand haben, um sein
Körpergewicht und den Schlag sei
ner gewaltigen Tahen richtig aus
zunutzen. Darum blieb er ganz ru
hig draußen stehen, seine boshafte
Fratze vor der Höhle, die Zähne
letfchend und so tief und grimmig
brummend, daß das kleine Aaren
junge, das ahnte, daß es geholt
werden follte, stöhnend und unbe
weglich im hintersten Winkel lag.
Der Alte, der als erfahrener Jä
ger an Warten gewöhnt war, nahm
an, daß er sich Zeit lassen könne;
einmal mußten sie za doch heraus
kommen, wenn der Hunger sie trieb.
Aber hierin irrte er sich. Die Va-
renniutter hatte keineswegs die Ab
sicht, sich aushungern .zu lassen, denn
,e wußte, daß der Alte seine Beute
mcht aufgab und daß es darum das
Beste sein wurde, den Kampf aufzu
nehmen, solange sie noch alle ihre
Kraste beisammen hatte. Sie er
mähnte ihr Junges inständig, un
beweglich dort liegen zu bleiben, wo
es lag, und näherte sich darauf wie
der der Grottenöffnung.
Diese war gerade so groß, daß sie
mit einem Sprung hinauskommen
onnte, und da sie wußte, daß eS
auf eine Ueberrafchung ankam, be
dachte fie sich keinen Augenblick. Wie
ein mächtiges Projektil kam sie mit
rasender Kraft aus dem Eisberg
herausgeflogen, und bevor der Alte
ich noch ganz klar . darüber war,
waS sie für ein Manöver beabsich
tigte, hatte sie sich an semer Kehle
estgeblssen und ihn umgeworfen.
Im selben Augenblick, als er zap
pelnd aus dem Rucken lag, über
rumpelt und verwirrt, ließ sie 'seme
Kehle los, hob ihre rechte Tae
und ließ sie wie einen schweren
Hammer ans seinen Kopf herabfal
len. -
Damit aber hatte sie sich verrech
net. Ein alter Bar hat einen so
liden Gehirnkasten, und der Schlag
hatte darum nur eine ganz vorüber
gehende Betäiibimz zur Folge. DaS
Ganze dauerte nur wenige Sekun
den, dann schüttelte der Räuber die
zweifelte Mutter von sich ab und
erhob sich in seiner ganzen Größe,
vor Wut und Schmerz schnaufend,
bereit, ohne Schonung drauf loszu
gehen. Gewiß, er war alt und nicht
mehr zu Jagden fähig, wo eZ auf
die blitzartige Geschwindigkeit a-I
frtm viitf Srtt iC?rttfftimhi i'iiitfvrcrfsht I
tU41 ' V 4 VILUIIV MVVUV
werden müssen. Aber als Körper
war er unermeßlich, und daS arme
Barenweibchen, daS jetzt mit ihm
kämpfen sollte, glich emem erbärm
lichen Jungen neben einem ausge
wachsenen Bären, wie sie sich jett
gegenüberstanden.
Einen ' AugeiibliZ verharrten sie
gan still, ohne daß eine Bemezung
verriet, wie der Angrijf ' beginnen
sollte. Da aber sprang der Bär mit
einein Satz auf die Hinterbeine und
stand wie ein Berg von furchtbaren
Kräften da, bereit, sich auf das elen
de Weibchen herab sallen zu lassen,
daS gewagt hatte, ihm Widerstand
zu leisten. Dieses ' blieb auf allen
Bieren stehen, ohne den Versuch zu
machen, sich zu erheben, denn es
wußte, daß es in aufrechter Stel
lung viel zu schwach sein würde,
dem Gewicht zu widerstehen. In
dem der Bär jetzt beide Vorder
tatzen hob, sperrte er das Maul weit
auf, und ließ sich herabfallen.
Gerade das hatte das schlaue
Weibchen berechnet; denn eS slog
geschickt zur Seite, sodaß der Geg
ner blind durch die Luft schlug und
das Gleichgewicht verlor. Im sel
ben Augenblick war das Weibchen
über ihn und bohrte seine Zähne
lies in seine Armhöhle, indem es
ihm gleichzeitig beide Flanken mit
seinen scharsen Krallen aufriß.
Der Alte rollte über den Schnee
vor Raserei und Wut, und dann
ging er wieder auf das Weibchen
los, diesmal über das Eis kriechend,
o,e eine gewaltige atze zu einem
zerschmetternden Schlag erhoben.
SKisiir-iisiii- Vlrtvfi.Afrt UAr.n,,,
ütufujtli Utl UUIlt QIX UUllCIVIU
aber fein Arm war zu kurz, und
der Schlag traf es mit solcher
Wucht, daß es hintaumelte. Ein ro
tes Loch gähnte auf . Uhrer Brust,
und man hörte das Zusammenklap-
pen der schwebenden Kieser. Die ar
me Mutter leistete keinen Wider
stand mehr.
Als der alte Bar aber gerade
ihre Kehle durchbeißen wollte, hörte
er einen Laut, der ihn vor Entsetzen
erbeben ließ, und er blieb unbeweg-
lich aus seiner Beute liegen. In der
Ferne ertönte Hundegebell, und da-3
bedeutete, daß der Mensch, sein al
lerschlirnmster Feind, Jagd auf ihn
machte. Mit einem Sprung war
er auf den Beinen, lief witternd hin
und her, um sich klar darüber zu
werden, wohin er flüchten sollte; da
er aber keine Fährte bekommen
konnte, galoppierte er aufs Land
zu, um sich hinter das hochgetürmte
Packeis des Jnlandseises zu retten.
Er wußte nicht, daß der Jäger ihn
bereits gesehen hatte und ihm mit
seinen scheltenden Hunden entgegen
fuhr. Mitten auf einer gewaltigen,
glatten und schneefreien Eisscholle
wurde er eingeholt und von den er'
sten Hunden gestoppt, die einen
Ring um ihn schlössen und an der
teile festhielten, bis der Jäger her
ankam und ihm das Herz mit sei
ner schweren Harpune durchbohns.
Ter Eskimo aber, der oben von
seinem Ausguck zwei Bären gesehen
hatte, sammelte schnell seine Hunde
und fetzte die Jagd in den Spunn
deS gefällten Bären fort. Als er
den Eisberg erreichte, von wo aus
der Bär geflohen war, sah er zwei
Spuren, die zum Meere führten.
Man konnte im Schnee sehen, daß
es ein Weibchen mit seinem Jungen
war! sie waren aus allen Kräften
gelaufen, und die Mutter hatte stark
geblutet.
Der Väremäger trieb seine Hun
de in die Spuren und raste im Ga
opp hinter den Flüchtlingen , her.
Das ofsene Meer aber war zu nah,
und er kam gerade rechtzeitig, um
zu sehen, wie die Mutter und daS
Junge sich ins Meer warfen und
mit starken, schnellen Schlägen aus
das Leben und die großen Weiten
zuschwammeil, wohin kein Eskimo
ihnen zu solgen vermochte.
Die 60jahrige Frau Pe
er Brugger verübte in Tulare. S.
D., im Hause ihres Bruders. August
Marzahn. Selbstmord durch Erhän
gen. Frau Brugger war seit langer
als einem Jahr krank, und man
glaubt, daß Verzweiflung der Grund
zur Tat war. Brugger, der feine
Frau während ihrer ganzen Krankheit
gepflegt hatte, war an dem Unglücks
tage, als er an ihrem Bette saß. ein
geschlafen. Diesen Augenblick benutzte
e; ohne sich erst anzukleiden, ergriff
ie eine Waschleine und eilte damit
zum Stalle.um sich dort zu erhän
gen. Eine Stunde später wurde ihre
Leiche von ihrem Manne gefunden,
der bei dem Anblick bewußtlos zufam
menbrach.Bruder und Schwägerin be
anden sich zur Zeit in der Kirche. Die
Eheleute Brugger hatten sich 1880
auf einer Heimstätte in Crandon nie
dergelassen, und sie wie auch ihre
Söhne und Töchter genossen allge
mein Achtung. Vor einiger Zeit wurde
Frau Brugger zur ärztlichen Behand
lung nach Minneapolis gebracht, doch
war reine osinunz mir Erhaltung
yres reoens voryanoen.
Aus dem Tagebuche tU
e S B a u e r n. Die wohltätigste
Stiftung für uns ist und bleibt 'ne
- Brandstiftung. -x
-
Jugendliche Apache.
Treiben fit der Stadt Lnzern ihr Nchß,
scheues Gewerbe.
Ende April 1916, so wird auZ Lu
zern in der Schweiz berichtet, ist an d
Fluhmattstraße am heiterhellen Tage
der Ausläufer eines Baugeschäftes,
der auf einer Bank ein paar tausend
Franken abzuholen ' hatte, überfallen,
vom Velo geschlagen und der Tasche
mit dem Geld beraubt worden. Man
fand den 1Ljährzen Burfchen an
jcheinend ohnmächtig am Straßen
rand. Nachträglich stellte sich dann
aber auf Nachforschungen hin heraus,
daß der Uebersall nur vorgetäuscht
war. Der Bursche hatte drei Käme
raden benachrichtigt, daß er zu der
Zeit mittags mit einer größeren
iumme Geldes die oben genannte
Straße, die er von der Bank zum
Geschäft nur auf einem Umweg errei
chen konnte, Passiere, sie möchten ihn
uuequuen, curnii ie nacyqer oas
Geld miteinander teilen könnten. Der
Einladung wurde prompt gefolgt,
nach dem Uebersall wurde das erbeu
tete Geld geteilt und im Gütfchwald
versteckt. Diese ganze Asfäre kam nach
und nach durch die Nachforschungen
der Polizei und das Geständnis einer
der am Uebersall Beteiligten zutage.
Im Berhöx warf aber auch einer
der Burschen den andern vor. sie bät
ten bei einer Frau 200 Fr. aestoblen.
Der Berräter war ob des Borwurfes
selbst erschrocken, und er weigerte sich
hartnäckig, nähere Angaben über den
Diebstahl zu machen. Die , Polizei
forschte noch, konnte aber Bestimmtes
nicht herausbringen. Das ist der erste
Teil des Dramas.
Und nun der zweite! Am sogenann
tm Schmutzigen Donnerstag (15.
Februar) starb an der St. Karlistra
ße in Luzern eine Witwe Schmid,
deren Mann seinerzeit als Besitzer
und Leiter des Zirkus National fast
in der ganzen Schweiz bekannt ge
worden war. Frau Schmid war eine
vollblütige Person und es war ihr
schon mehrmals der Tod an einem
Schlagfluß vorausgefagt worden. Am
genannten 15. Februar fanden Haus
bewohner Frau Schmid tot im Zim
mer. Der herbeigeholte Amtsarzt stell
te als Todesursache Schlaganfall fest,
und die Frau wurde bestattet. Nach
der Sicgelung und der folgenden
Erbschaftsteilung stellte sich heraus,'
daß eine größere Zahl Wertschriften
fehlten, die Frau Schmid einem ihrer
Lerwandtm auf ihr Ableben hin ver
macht haben sollte. Darob natürlich
Aufregung, Borwürfe über Erbfchlei
cherei usw.. so daß schließlich von der
Teilungsbehörde aus, der die Sache
verdächtig vorkam, die kantonale Po
lizei unterrichtet wurde. Natürlich fiel
nun in erster Linie BerdaKt nk hu
Burschen, die wegen deS Üeberfalles
an der Fluhmattstraße inhaftiert wa
ren. Sie wurden neuen Verhören un
terworfen und schließlich bekannte der
eine, daß die früher erwähnten 200
Franken und dazu 19.000 Franken
in Obligationen und Gülten bei jener
Frau Schmid geholt worden seien.
Die Wertschriften fand man versteckt
unter dem Dach des Schuppens eines
Äaugeschäftes. bei dem der .überfalle
ne" Ausläufer angestellt war. .Die
Tat soll von zwei der Burschen,
Mathys und Amstad. ausgeführt
worden sein. ,
Ob Raubmord vorliegt, ist noch
nicht mit Bestimmtheit festgestellt. Der '
Fall wird folgendermaßen erzählt:
Frau Schmid vermietete Zimmer. Die
beiden Burschen, denen offenbar be
kannt war, daß Frau Schmid Geld
besaß, hätten nun am 1ö. Februar,
einem Fastnacht und halben Feier
tag in Luzern. abaevakt. bis di
Zimmerherren die Wohnung verlas
sen hatten. Dann hätten sie unter ei
nem Lorwand bei Frau Schmid Ein
laß verlangt und seien in die Woh
nung eingelassen worden. Mit einem
Faustschlag sei Frau Schmid nieder
gestreckt und. weil sie noch ' einen
Schrei ausgestoßen habe, zu Tode ge
würgt worden. Begreiflich ist die
Aufregung der städtischen Bevölke
rung über die Taten der jugendlichen
Apachenbande, die scheint s noch ande
re Verbrechen, als die hier beschriebe
nen. auf dem Konto hat, groß und
man wartet mit Spannung auf die
Klärung der etwas mysteriösen An
gelegenheit. um ,so mehr, als vor tu
Zeit, auch tn Luzern. ein Mann
als eines natürli'en TodcS gestorben
gemeldet wurde, von dem sich dann
aber herausstellte, daß 'erstochen
worden war.' '
In Brach View. N.J.. u. an.
deren Distrikten jener Gegend haben
sich die Hirsche in einer Weise ver
mehrt, daß die Farmer, welche durch
die strikten Jagdgesetze abgehalten
sind, sich der. Tiere zu erwehren, ge
zwungen sind, ihre Saatenstände den
in Rudeln von Hunderten umherlau
senden Hirschen preiszugeben. Ein in
Beach View ansässiger Farmer schrieb
m einer Tageszeitung seinen Lieh
bestand zum Verkauf aus. weil er
nicht mehr imstande ist, Heu. Gras,
Hafer oder Roggen zu ziehen und ge
zwungen ist. Heu zu kaufen, was sich
nicht bezahlt.
Nur in der eigenen Kraft ru5t
Z daZ Schicksal jede? Mtion,