Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 05, 1917, Page 4, Image 4

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    Seite '4-Tägliche Omoha TribüNL-SamZtaF, den 5. Mai 1917.
tägliche W nl a h a Tribüne
TttlßCXE PUBLISHING C0. VAL. J. PETER, President.
t:il Howard Str. Telephon: TYLEB 349. Omaha. Nebraak.
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LumteiX ua ecoad-claii matter Maxell 14, 1912, &t the postotlica of
ij:::,:h&, Ncbraeka, under the act of Congress, March S, 1879.
uia!ja, S'cbr., Samttsg, den 5. Mai 1917.
Zluf der Bahn zum Frieden.
Die augenbliSlichen Vemuhungm der Miicrten, in Deutschland
Tattfimriihen anzustiften, sind lediglichls ein neuer Versuch zu de.
irackten. Dnüschland, das bisher weder durch Aushungerung, noch durch
militärische Operationen niedergerungen werden konnte, durch Revolution
auf die flnie zu zwingen. Auf den Maitag hatte man die gröbtcn
Scffnnngen gesetzt, und schon feit Wochen wurde der 1. Mai in der
Presse ol5 der SchiSsalötag Deutschlands" angekündigt. In jubelnden
UoziMntaren und drastischen Karrikaturen kündigte man allenthalben die
ankündigte Revolution im Reiche an. Man hätten erwarten sollen, daß
bitfett Ausbriichm der Vorfreude eine ftlut von Lügenmeldungen über
Unruhen ist Deutschland folgen würde. Aber sie blieben -aus. Wohl wur.
den einige klägliche Versuche dazu gemacht, aber sie scheiterten an dem
ganzlichen Mangel an Tatsachen. - - ; .
Aus dem Massenstreik und der Revolution ist nichts geworden, eben
s.'weniz wie aus den bisherigen Versuchen der Entente-Mächte, Deutsch
l.ir.d durch andere Mittel auf den Voden- zu zwingen.
Dieser Mißerfolg ist eine neue und deshalb besonders bittere Ent.
iZuschung für England, weil es gerade auf den inneren Zerfall Deutsch,
lands seine gröhte Hoffnung gesetzt hatte, die letzte, nachdem, alle anderen
sich bis zur Stunde als vergeblich erwiesen. Daß diese Enttäuschung zu
c;::cc Seit kommen mußte, da die großen militärischen Operationen in
rznkrcich sich als Fehlschlage herausgestellt und die Schiffsverluste Eng.
ImiS dem britischen Weltreiche die Kehle zuzuschnüren drohen, ist für
die Sachs des Friedens von ganz besonderer Bedeutung. Die letzte Hoff,
nuna. an die England sich in feiner großen Not klammerte, war wieder
nichts als ein schwacher Strohhalm, und die Ententc-Ministcr stecken aufs
neue die Köpfe zusammen.
(5nt in der Vorwoche ist Lloyd George von Pans und Rom nach
Hause zurückaekchrt. und jetzt ist er, wie London meldet, schon wieder in
Paris. Rußland liegt in äußerster Ohnmacht am Boden, stets m Gefahr,
den letzten Rest von Stoßkraft nach Außen im Bürgerkriege einzubüßen.
In .Washington betteln die Abgesandten Frankreichs und Englands um
ruvpcn und um Schiffe, und doch müssen sie sich sagen, daß ihnen beides
"iZt bor Wlauf von wenigstens sechs Monaten geliefert werden kann.
Und in sechs Monaten wird von Englands Flotte nur noch ein kümmer-!
liehet Nest übrig geblieben sein, kaum genügend, einen zehnten Teil der,
Äevöllerung Englands mit Lebensmitteln zu versorgen. In sechs Mo-j
natm. anfangs November, ist die günstigste Zeit zum Kriegfuhren in!
r-,rn KrtWifirr. unh rmrlreicn wird bis dabin verblutet sein, denn schon
v.- u l v v v. - . . . - y: , ' . , p r i
. , a V?- l'lt.l. ... 0 . hmt.rt i "t
cot vier ViSnaien wuroen cie eaeuniuiutj!. eiuumcu u i
man vierzehnjährige Knaben an die Front.
'.Infere Hilfe kam trotzdem nicht vergebens. Wenn es auch kaum mehr
'möglich sein wird, den militärischen Zusammenbruch der Entente-Mächte zu
Verbindern, so sind die finanziellen Mittel, die wir den Allnerten zu
f! cßrn lassen, doch im voven Vcane oazu angeran, en roiniajaiuiuii
sammenbruch der Entente-Mächte wenigstens teilweise zu verhindem und
sie für den Krieg nach dem Kriege", den Wettbewerb um kommerzielle
Vorteile, zu kräftigen. Von diesem Gesichtspunkte aus muß auch das
Bestreben, in möglichst kurzer Zeit ci: e große amerikanische Handelsflotte
, . ,' . ' . ü s r-TfcC V, t'
erbauen, vettsaffU weroen. cie mzo nuui .wc uii u,,,
voi die kommerzielle Vorherrschaft erleichtern, sondern auch den Alliierten
M?en, die Schäden des Krieges möglichst , ?azneu zu neuen.
7 Die Mobilmachung für den Frieden ist im vollsten Gange.
den Abgesandten Großbritanniens und Frankreichs, soweit nicht ausge
sprochene militärische Notwendigkeit dem entgegensteht, damit das Volk
stets im Klaren darüber bleibe, welche Verpflichtungen die Negierung
übernommen habe. Der überaus niaßvoll gehaltene und in seinen Schluß,
folgerungen unanfechtbare Artikel lautet in seinen Sanvttätim wis fnlah
... Wenn wir auch alles Vertrauen in die Absichten des Präsiden
ich icgcn uno um ie,r daraus verlassen, MB die Vertreter Englands und
Frankreichs ehrenhafte Ziele verfolgen, so müssen wir doch darauf be.
stehen, daß die Nation von den Resultaten der in Washington abgehaltenen
Konferenzen in Kenntnis setzt werden. Die Alliierten haben sich der
Welt gegenüber, in vieler Beziehung offen darüber ausgesprochen. Nichts,
destoweniger könnten sie, ohne daß wir etwas davon wissen, geheime
Pläne schmieden, an denen die Vereinigten Staaten nimmermehr beteiligt
sein dürften. Gegen diese Möglichkeit müssen wir aus der Hut sein. In
diesem Punkte ist ganz besonders große Vorsicht geboten, da solche Pläne
hinter dem Vorwande militärischen Geheimnisses wie hinter einem
Schleier versteckt werden könnten. Diese Heimlichtuerei könnte, wenn sie
ihre Schatten über Fragen ausbreiten darf, die von öffentlichem und
internationalem Charakter sind, leicht viele Nachteile zur Folge haben.
Unter keinen Umständen käme es den Vereinigten Staaten zu. unter dem
Deckmantel militärischer Unterstützung der Alliierten eine Verpflichtung
einzugehen, wonach das Gebiet der Valkanstaatcn wiederhergestellt, oder
Böhmen zu einer unabhängigen Nation gemacht oder irgendein anderes
wuoes Liventcucr dieser Art unternommen werden müßte. Noch auch
sollten wir für iie Zeit nach dem Kriege irgendwelche ökonomische Vcr.
muaMngen eingehen. , natürlichen Grenzen, in denen sich die 5kon.
ferenz in Washington bewegen muß, sind dom Präsidenten stillschweigend
m seiner Kricgsbotschaft festgelegt. Wir müssen den Alliierten Kredit
gewahren unö sie ausfordern, uns zi. sagen, auf welche Weise wir ihnen
am besten helfen können, um die deutsche Regierung zur Annahme von
Bedingungen zu zwingen. Wenn der Präsident sich an dieses allgemeine
Programm yau uno oem Wolle mitteilt, welche Rolle es bei der Durch,
sührung desselben spielen muß. so hat er alles getan, was die Umstände
ersorocrn. Wir looperieren mir oen Alliierten nur, solange der 5!ricg
oaueri; aber nach seiner Beendigung können wir- mit ihnen in keinem
geyelmen. nocy auch vttcmlichcn unönls stehen, außer wenn es sich
darum handelt, im Verein mit ihnen die notwendigen Schritte zu unter,
nehmen, uin die Welt vor der Verwüstung durch einen ähnlichen !tricg.
wie der jetzige ist, zu bewahren."
Segen ungerechtfertigte Beschränkung
der Prehfreiheit.
M o s n e y.
Wahrend einer PkcParedneß-.Parade im letzten Herbst in San
Fraszeisco wurde dort auf öffentlicher Straße eine Bombe zur Erplosion
bracht, 'die mehrere Personen tötete und eine Anzahl der Zuschauer
scblimn verlchte.V Auf allgemeine. Verdachtsgründe hin wurde bald darauf
ein gewisser Thomas I. Mooney in Haft genommen, beschuldigt das Wer
, t r t V . r . . i , rr : x .v ... CO-v .51?, fan-t (Rnl i-fYn-
vreazen veruor km yaorn, tügt'ii'eu. n uuu tutjuiu. uw
renen für sckMig besundm. In Uebereinstimmung mit deren Wahrspruch
!m,rds - übn Rickter Griffin ,um Tode verurteilt. Der als Redner be.
rühmte, angesehene New Yorker Anwalt Bourke Cochran, durch gewisse
Umstände des im ganzen Lanöe erörterten vaues angeregi, eroor w oie
Verteidigung des Angeklagten zu übernehnum, und überzeugt von dessen
, " . . - . r -. i . O'.jru.
Unschutd setzte er leine ganzen großen ayigieiien ein, eint ümv-
'zerbeizuNihren, wie erwähnt, zedoch ohne rwlg.
?.nnneti. ein noch iunaer Mann, war seit fahren eifrig für die In,
kreikn der organisierten Arbeiterschaft eingetreten, hatte sich an der.
Leitung von Streiks beteiligt, Organisationen ins Lucn gerufen, und
durch seine Tätigkeit die Gegnerschaft der kapitalistischen Interessen San
raneiseos herausgefordert. Hierauf nahm der als Ankläger fungierende
Bezirksanwalt Bezug, als er während des Prozesses von einer weitgehen.
i. sv r v . . .. . Ti V .. O S MtMm Ts tvn
oen Mriiyworung zum limzrurz ur llttsrcgir.tg, kuu v"
-Vrtfihmien und den Gouverneur von California zu ermorden, usw.,
svrach, ohne daß er versuchte, diese Behauptungen auch nur durch den
kleinsten Beweis oder Vorführung von Zeugen zu bekräftigen. Im Wider,
spruch mit dein Staatsgesetz waren Mooney und vier andere Männer
acht Tage lang vom, Vezirksanwalt uno ven Potiznveyoroen mcommu.
nicado" gehalten worden. Während dieser Zeit wurde Mooney gefragt,
bedroht und gemartert, unr ihn zu einem Eingeständnis zu veranlassen,
., . rm - l . Y n .1 IVi ' . r . . S. bMAitTi4i v SHsHf?.?-
UI!0 einwi ocr cuveryaiiereii, Wemt,-rg, iuuiuui vcvuui miuiaat
'iinmlt K'.Ml) naeboten. falls er Schuldbeweise liefern würde.
Jgnner weiter dringt im Volke die Ansicht durch, daß Mooney unter
. . , .t. v i V ' . 71 2. X. L. . V
der gegen ihn beztehcnöcn Äorciugenommcnycu zu isxaw. geyavi ww
deß seine Verurteilung nicht nur nicht durch das vorliegende Beweis.
Material gerechtfertigt wird, sondern in der Hauptsache zu dem Zwecke
erfolgte, den gelverkschaftlichen Bestrebungen und dem Sozialismus in
California einen Schlag zu versetzen. Diese Ansicht verfechten nicht nur
Coöran und der bekannte Sozialist Eugene V. Tcbs, sondern auch die sur
den Verurteilten eintretenden GewerksäMen San Franciscos, Frank P.
alsh, früherer Vorsitzender der Vundcskommission sür industrielle Ve.
ziebungen. und George P. West. Mitglied derselben Kommission. Selbst
Äichtcr Gnfsin, der Vsnitzende öes crums, iji lnznniazen zu er umkz.
zcugung gelangt, daß Mooney keinen völlig gerechten Prozeß erhalten
M, und hat dem Bezirksanwalt in öffentlicher Sitzung erklärt, daß er
is als seine Schuldigkeit betrachte, die Prozeßakten dem Superiorgericht
z'.ir Wiedereröffnung der Verbandlungen zu überweisen, falls der Bezirks.
auwalt nicht selbst sich zu eincin solchen Akte öcr serecyngieir emmimw
würde. Dieser Umschwung der öffentlichen Meinung ist u. A. auf die
Ä.ru'sentlichung des Briefwechsels zwischen dem Vezirksanwalt und einem
auwärtige-: Zeugen, Orman. zurückzuführen, der ergibt, daß Geld in
cu?gcdehntem Maße verwendet würd-. Ze.'gen zu beeinsmszcn uns zu
.nhincu. Moo.iey hat von Ansang bis zu Ende behauptet, daß er am
fm.ilicken Tage sich mit seiner Gattin, die der Mitschuld angeklagt ist. weit
enifornt vom Schauplatz des , Verbrechens befand, und diese Versicherung
wird von 16 Photographen und 23 gut beleumundeten Zeugen bestätigt.
u;-,o daß seilt Schwager, mit dem er ,g befreundet ist, sich unter den
stierten befand, den er doch kaum in Gefahr gebracht haben würde.
Die Hinrichtung Mooneys war auf den 17. Mai sestgesetzt, doch hat
i'?m vor einigen Tagen der VunöebNstriktZrichter Franklin Griffin in
San Francisco einen neuen Prozeß bewilligt, was im Interesse unbeein
sanier Gerechtigkeit von jedem guten Büreer nur willkommen geheißen
irtrden kann. . !
Keine GeheimdZplomatie.
ben Fragen der auswärtigen Politik seit Beginn des Krieges in
ti'Mt Uebereinstimmung mit dem Präsidenten, tritt die New Dork Evm
Polt iiii Gegensatze zu den meisten anderen östlichen Zeitungen und
!'ni!-istratik!!isorganen tinentmegt dafür ein, daß sich die Vcr. Staaten
r.hr fonuückrS Bündnis mit hc: Ententemöchten einlassen dürfen.
7c irlaüZt dahcr auch rollne Ocsiu!ichkc'.t der Verhailurgön , mit eine ütznliche Seuiur iu Aumrila ein
Der Chicago Craminer" vcrcf
fentlichr Dimstag wieder einen, eine
ganze Seite ausfüllenden Leitartikel.
der allgemeines Aussehen erregt und
der den Titel führt: Was eine un
gerechte Zensur England angetan
hat, kann eine solckze Zensur auch den
Vereinigten Staaten antun.
Es werden in dem Artikel zunächst
einige erst in den letzten Tragen er
schieneno Leitartikel verschiedener
hervorragender englischer .Blätter
und auch stark probritischer amcrika
iuschcr Zeitungen abgedruckt, die sich
in der Haupt ache mit der U.Bootge
fahr besassen und nun plötzlich mit
mahnenden Worten auf den Ernst
der Situation, in der sich England
jetzt befinde, hinweisen. Der Exa.
miner" schließt daran folgenden
Kommentar:
Aber die unbegreifliche Stupidi.
tät und wähnwitzige Torheit der
Leute in England, die immer und
immer wieder die Gefahr verlachten,
die wirkliche Lage verheimlichten, das
Volk mit Siegcsnachrichten und
prahlerischen Prophezeiungen von
dem drohenden Ruin des Feindes
vollpfropften, blieb Tag für Tag be.
stehen und Tag für Tag vergeu
dete England seine teuren Nahnings.
Mittel, machte sich lustig über die
sorgfältigen sparsamen Teutschen,
sprach von der anerkannten Fähigkeit
seiner unbesiegbaren Flotte, jene
kleine Gefahr der Tauchboote zu ver
scheuchen, und bezeichnete die War
nungen weiser und kluger Männer
als Ergüsse verzagter Herzen und
illoyaler Zungen, bis das englische
Volk jetzt, erstaunt, betäubt und.hilf.
los, aufgemacht ist und die Wahrheit
erkannt hat, daß die deutschen Tauch,
boote England bei der 5lehle haben
und es erwürgen werden, wenn nicht
wir die verachtete amerikanischen
Dollarjäger England vor dem
Untergang retten.
.Das ist es, waS die törichte und
idiotische Zensur Enjland angetan
hat.
Das ist die verderbliche Folge
eines sogenannten Patriotismus, der
es als illoyal bezeichnet, wenn man
die Wahrheit lagt der die Fahne
schwenkt und sich brüstet, die ganze
Welt besiegen zu können, wo er Kar.
tosseln pflanzen und für die Zickunft
Vorsorgen sollte.
Das ist die Folge der verrückten
Idee, die Macht, , Leisiungsfahigkeit
und Tapferkeit starker und kluger
Feinde zu verkleinern.
Das ist die Folge der Verhöh.
nung und Verachtung der Warnun
gen -loyaler Mäuner und Zeitungen,
die genügend Verstand harten, um
die Tatzachen zu erkennen unö große
Ereignisse vorherzusehen.
Das ist die Folge des unvcrnunf.
rigen Rügens, des unvernünftigen
Prahlens und der noch unvernunfn
geren Weigerung, die Gefahr zu er
kennen und sich auf sie vorzubereiten.
bevor sie kommt.
Landsleute, cs soll letzt, so un
glaublich es auch erscheinen mag, die
selbe Politik der Verheimlichung auch
in unserem Lande Platz greifen!
In der Tat wird diese Polittl
bereits in großem Maßstabe vcr
folgt; Eure Zeitungen sind noch im
mer cmf öle naoe oes cngiisajen
Zensors angewiesen, der England an
den Rund der Niederlage und des
Ruins gebracht hat.
cden Tag werdet Ihr getauscht
bezüglich-der militärischen und poli
ischcn Lage n Europa, da Eure Lei.
wngen gefüllt sind mit gefärbten,
zerstückelten Berichten über den Fort.
gang des Kncgcs, die entweder per
5labcl oder per Brief, die stupide und
willkürliche Londoner, Zensur allein!
pass?eren dürfen. '
Und jctst erzählt man mit; bav.l
geführt werden muß!
Die Grundfesten politischer Fr:i
hcit sind Redefreiheit und Preßsrei.
heit.
Sie sind ebenso notwendig zur
intelligenten Kriegsführung in einer
Demokratie, .wie zur intelligenten
Regierungsführung im Frieden.. .. .
Männer im Kongreß! Verwerft
die Spionagevorlage in ihrer jetzigen
Fassung I
Ihr wißt, sie ist verkehrt und un
amerikanisch und zuwider dem Em
pfinden eines frcieir Volkes. Oder
wißt Jhr's nicht?
Wenn Ihr es wißt, verwerft die
Vorlage!"
Der wert der Anzeige.
Im Sporting Goods Dealer',
einer den Interessen der Sportarti
kel-Jndustrie gewidmeten Zeitschrist,
finden wir einen interessanten Ar
tikel über den Wert der verschiedenen
Anzeige-Methoden, dem die Ersah,
rung zahlreicher größerer Interessen
ten zu Grunde liegen. Eine Anzei
gcfirnia hatte kürzlich dielen kleinen
Städten enipfohlcn, sich der Wan
delbildcrtheater anstatt lokaler Zei.
hingen für ihre Ankündigungen zu
bedienen, da dies sich lohnender und
billiger für sie erweisen würde.
Eine bezügliche Umfrage bei Fabri.
kanten ergibt jedoch, daß diese sich
entschieden zu Gunsten von Zei
tungsannonzen aussprechen. Die in
Wandelbildertheatern auf die Bild
fläche geworfenen Anzeigen' haben
sicherlich einen gewissen Wert",
schreibt ein bekannter Geschäftsmann,
besonders wenn sie laut Kontrakte
häufig und lang genug dem Pu
blikum zu Geficht gebracht werden,
allein nur Unerfahrenheit wird sie
mit Zeitungsannonzen auf eine Stu
fe zu stellen suchen. Die Anzeigen
aus der Vildfläche muß sich der Leser
rasch abschreiben oder einprägen, be.
sonders Name, Adresse und Wle
Phonnummer des Anzeigenden, der
Text der Anzeige ist stercotyh und
schließt Einzelheiten fast ganz aus.
Die einzigen wirklich wertvollen
Annonzen dieser Art sind bcwegli.
liche" Bilder, allein diese kosten min
bestens $1 sür den Fuß, und 0
Fuß Film erzählen nur eine sehr
kurze Geschichte. Außerdem derlan!
die Theater hohe Beträge für deren '
Vorführung da diese ihr. regelma!
ßiges Programm stören, und durch
Verlängerung der Vorstellungen de
rm Einnahmen verringern. Und
selbst die strengsten Kontraktbedin.
gungen werden nicht verhindern, daß
die Vorführung des Anzeigefilms an
Sonntagen, oder wenn sonst mit
einer großen Besuchermenge gcrech.
net wird, übersehen" wird. DaS an.
fangZ Gesagte trifft zum großen
Teil auch auf die kurzgefaßten An
zeigcplakate zu,, die über den. Sitzen
der Straßenbahnpassagiere ange
bracht sind. Nachdem der Fahrgait
einen Blick auf die besonders ausfäl.
ligen' Schilder geworfen hat, wird
er zukünftig ihnen nur selten noch ir
gendwclche Beachtung schenken. Den
größten Wert haben Ankündigun
gen. die den Reiz der Neuheit be
sitzen, und kein Anzeigemittel bietet
in dieser Hinsicht bessere Möglichkei
ten all eine Zeitungsannonze. die
täglich geändert werden kann
Der Inhaber einer großen Fa
brik von Sporttvaren schreibt:
Kaufleute, die sich geschickt der Zei
tungssvalten für Anpreisung ihrer
Waren bedienen, werden fast aus
nahmslos auf ihre Rechnung kom
mcn. Es erscheint höchst fraglickz, ob
Wandclbilderannonzen. . Dollar sür
Dollar, je ähnlich günstige Resultate llk-haltunz Ihrer Augen j txüQdl
bringen könne, tait LeUungZanzei. nuKt. " ,
aen. Firmen, die jährlich viele
Hundcrttauscnde Dollars für Anzei
aen ausgeben und die die hervorra
gcndsten Fachmänner anstellen, ioie
Wanamaker in Philadelphia. Pa.,
Scruggs. Wanderort & Barnen in
St. LouiZ, Marshall Field Co, in
Chicago usw., zeigen weder in Wan
dclbildertheatern noch in Etrafzeu
bahnwagen an. Einige Geschäfts,
leute erhoffen besonders gute Er
gebnisse von Anzeign; in Prograin
men, auf Speisekarten usw. Dcrarti.
ge Anzeigen werden meistens aus
rein per vnlichen Gründen gegeben,
sollten nicht alS Ankündigungsmittcl
im wahren Smne des Wortes oe
trachtet, und einfach dem Konto
Wohllätigkeit" belastet werden.
Viele Geschäftsleute verplempern
jährlich einen Haufen Geld für alle
möglichen Nebensachen, während das.
selbe Geld, in kleinen auffälligen,
abwechselnden Anzeigen angelegt, ih
nen eine ansehnliche Kundenschnr zu.
führen würde. ,Es ist vollständig
unrichtig zu behaupten, wir können
nicht mit den großen vollseitigen
Anzeigen konkurrieren." Der kleine
Geschäftsmann hat bei Weitem nicht
so viele Artikel und so große Aus
wähl anzubieten wie z. B. ein Dc.
partcment Laden. Das ist aber auch
garnicht notwendig, um cm lohnen,
des Geschäft aufzubauen. Wenn er
seine eigenen Waren gebührend, auf
fällig und unablässig herausstreicht,
werden sich Käufer sagen: Ansehen
kann man sich ja 'mal die Sachen,
vielleicht sind sie wirklich besser, wie
anderswo," und wenn sie .erst im
Laden des Anzeigenden sind, sollte es
diesem nicht allzuschwcr fallen, Ver
käufe zu machen. Ich kann ' nur
jedem Geschäftsmann, dem großen,
wie dem kleinen, auf Grund eigener
Erfahrungen empfehlen, sich für jei.
n! Ankündigungen der lokalen Zei.
hingen zu bedienen, gleichviel, ob
diese an einem Orte nur einige
Hundrt oder in einer Großstadt viele
Tausende Leser haben." Den sich
aus Vorstehendem ergebenden Lehren
braucht schwerlich noch etwas hinzu,
gefügt zu werden.
Widersprüche.
Im Laufe der letzten zwei Wochen
haben etliche 30 Schuhfabriken in
Lynn, Mass., einem der Mittelpunk,
te der amerikanischen Schuhindustrie,
ihren Betrieb eingestellt. Mchr als
20.000 Angestellte, männliche und
weibliche Arbeiter, sind infolgedessen
brotlos geworden. Als Grund sür
die Schließung der Fabriken, durch
welche ein großer Teil der Industrie
in Lynn lahmgelegt wird, wurde von
den Fabrikanten angegeben, daß
Leder zu viel koste, um die Herstel
lung der Schuhe gewinnbringend zu
machen, selbst bei den cmgenblicklich
herrschenden hohen Preisen sür Schu.
he.
Nach den vom Haitdelsdepartement
herausgegebenen Berechnungen koste,
te Sohlenleder im Februar 1916 per
Pfund 32c. im gleichen Monat des
laufenden Jahres 49c. eine Preis
steigcning von mehr als einem Drit
tel. In demselben Zeitraum er.
höhte sich der Preis sür Oberleder,
meistens Kalbleder, von 32c für den
Geviertfuß auf 49c, eine Zunahme
um mehr als 60 Prozent. DaS
Leder, das durchschnittlich in einem
Paar Schuhe 'enthalten ist, kostete
im Febmar vorigm Jahres unge
fähr einen Dollar und stellt sich in
diesem Jahr auf ' ungefähr ändert,
halb Dollar. . .
Eine Preiserhöhung von 50 oder
60c per Paar für das ferfige Fa.
brikat sollte demgemäß hinreichend
sein, um die teuereren Preise für das
Leder auszugleichen, und will man
gar eine" Preissteigerung von 75c
ansetzen, sa ist das mehr als genug.
um eventuelle. Preiszunahmen sür
alle anderen bei der Fabrikation von
Schuhen vertvcndeten Materialien u.
Aufbesserung der Arbeitslöhne, die
aber in der Schuhindustrie nur sehr
geringfügig war, mit in Berechnung
zu ziehen L3aZ geschieht aber rn
dessen? Die Preise der Schuhe sind
auf das anderthalbfache oder sogar
das doppelte der früherm hmaufge.
schraubt worden, trotzdem die Fa
brikanten in Lynn erklärt haben.
daß die Mehrkosten des LederS, aber
auch nur diese, eine gcwinnbnngcnde
Tätigkeit ihrer Fabriken unmöglich
gemacht haben, und. sie deshalb den
Betrieb einstellen mußten.
Es scheint in der Schuhindustrie
auch nicht anders zu gchm, als im
Kohlengcschäft. Wenn die Geste,
hungskosten der Kohlenförderung
größer werden und den Großhand
lern ein Aufschlag von 5c per Tonne
berechnet wird, sa darf man immer
mit tötlichcr Sicherheit darauf rech,
neu, daß tie Großhändler den Kein
Händlern, obwohl nicht der geringste
Grund für ein derartiges Vorgehen
vorhanden ist, 2?c per Tonne mehr
abverlangen, und daß daS Publi
sum schließlich sogar mindestens 50c
per Tonne mehr bezahlen muß. Die
Herstellungskosten eines Paar Schu
he sind infolge der Verteuerung des
Leders um 50 oder 75c gestiegen,
aber ' daS Publikum muß drei oder
vier Dollars mehr dafür bezahlen.
Und die Erklärung der Schuhfabrik
kanten beweist, daß sie selber und
nicht die Zwischenhändler es sind,
welche den Löwenanteil an der enor
men Preissteigemng davontragen.
Die Auswanderung
der ZZeichsdeutschen!
!S kv,
Hunderte von Deutschen haben
ustizdepartemeiit ersucht, ihnen
die Erlaubnis zu erteilen, außer
Landes zu . gehen nach Deutsch
land zurückzukehren, nach Süd, nach
ÄMtei.Amerika. Die Erlaubnis
kann erteilt werden. Aber die Be,
dingungen sind so strenge, daß von
100 99 ziirückgetviesen werden durf,
ten."
Diese Nachricht fanden wir in der
New Norker Staatszeitung". Sie
ist fiir uns ganz neu, denn hier in
Nebraska haben wir nichts von den
geplanten Aussvandeningen , Reim
deutscher gehört. Wir bezweifeln
auch, ob es klug ist für Reichsdeut
fche, letzt gerade das Land zu verlas,
sen. Mit der New Rorker Staats
zeiwng" sind wir auch der Ansicht,
daß, wenn solche Leute auch die nach.
gesuchte Erlaubnis erhalten, diese
noch lange kein Geleitbrief ist. Die
Gefahren der Seefahrt. daS Risiko
eines erzwungenen Aufenthaltes in
britisazen Gefangenenlagern bleiben.
In Südamerika ist der Reichsdeut
sehe heute auch nicht willkommener,
davon zeugen die Vorgänge in Vra
silien. in Argentinien; und Mexiko
ist ein unsicherer Kantonist.
JndeZ, das ist ihre Sache wenn
sie wagen wollen, so sie die Erlaub,
nis erhalten. Mancher freilich wird
sich verrechnen, mancher wird es fo
gar bereuen, wenn er daS Ziel nicht
erreicht. Wird daran noch denken,
daß Amerika, bis jetzt immer noch
die Feinde", die Reichsdeutschen,
humaner, zuvorkommender behandelt
hat, sie im Besitz ihrer Freiheit, ihres
Gutes, ihres Geschäftes gelassen hat?
daß der Mob, wo immer er hier
auch den Versuch gemacht,. sich zu be.
tätigen, von dem sane and safe"
Element der Bevölkerung sofort in
die Schranken gewiesen wurde. Es
könnte denen, die fort wollen Schlech.
tcrcZ passieren.
kirchliche Nachrichten.
Teutsche Freie Euangelische Kirche,
12. und Dorcas Straße. R. Hilker
baumer, Pastor. Wohnung 1115
DorcaS Straße. Gottcsdienstliche
VerfÄninlungcn nächsten Sonntag
wie gewöhnlich. Sonntagsschule 9.4.?
vormittags. Gottesdienste um 10:43
vormittags und 9 Uhr abends. Iu.
gcndvcrcinSvcrsammlung 7:15 Uhr
abondS. Alle lind freundlichst ein.
geladen, diesen Versammlungen , bei.
zuwohncn. Zu sonstigen Ämtshand.
hingen und Krankenbesuchen ist der
Pastor stets bereit, wer darin seiner
Hilfe bedarf, spreche vor oder ru'e
auf Tyler 109.
Crsre Teutsche Ev.-Lth. Kirche,
20. unö Mason Straße. TituS Lang.
Pastor. Teutscher Gottesdienst Sonn.
tag vormittag um 10 Uhr und Ge.
ineindeversammlung nach dem Got.
tcsdienst. Bibelstuiide (Englisch) um
7.30 abends. Englischer Gottes,
dienst iim 8 Uhr abends, in welchem
Past. I. G. Lang von Hooyer, Neb.,
predigen wird.
Teutsche cv.'luth. St. Paulskirche
sMissourisynodc), Ecke 25. und
Evans Straße. E. T. Otto. Pa.
stör; I. Hilgcndorf, Hilföpredigcr.
Gottesdienst 10:30. Sonntagsschulc,
engl., um 9:30. Abends, Predigt in
engl. Sprache um 7:30. Bibelstun
de am 2. und 4. Donnerstag im
Monat. Untcrhaltungsabend vcran
staltet vom Chor' am Freitag, den
11. Mai, 8 Uhr.
Wer vermag alles zu überwägen.
was die deutsche Heeresleitung will?
Wer kennt ihre Pläne?" lesen wir
in einer Schweizer Zeitung. Son
derbare Frage! Jeder amerikanische
Zeiwngsschreibcr kennt sie.
1
Wie kommt es,
daß fa viele Krankheitcn, welche augenscheinlich der GeschicklichZeit be,
Alp
N&jVf
xMJ
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TOM
vun i rlr uiuqciicii, utiufc uuucnjuicuuiaj er )C(I)laltCgiClI Bf
1 ruhmter Lerzte getrotzt haben, dem beruhigenden öinfluiz eiiuö ii
uajen Paus,! lvciqen, IBM
Fsrni 's
f
KMVVOA
Wei! er direkt cm die Wurzel beS Uebels, die Unrelnigkeit tat
tut, geht. Er ist aus reinen. Gesundheit bringenden Wurzeln und
Kräutern hergestellt, und ist über ein Jahrhundert lang im Gebrauch
gewesen, lange genug, um seinen Werth gründlich zu prüfen.
Er Ist Icht. toU ander Medizinen, In polbeken u haben, sondern wird
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