I fette '4-TägNche' Omohcl Tribüne Donnerstag, den I. Mai '1917. ( ? 5ngllche Omaha 'Tribüne XiUDUXE PUBLISHING CO.; VAL. J. FETER, President. j .1 lioward Str. Telephon. TYLER 810. Omaha, Nebraaka. i-iiiered s, eecond-clasa matter March 14, 1912, st the postoßlea of r ar., JSebnuäka, under the act cf Ccmg?ess, Uajrch 3, 1879. Omaha, Ncbr., Donnerstag, dr 3. Mai 1917. Die Zeichen an der wand.. Zu den großen Rätseln des Krieges gehört die plötzlich zum Durch, - m-tuiiuiicuc ZZahrhcUSlicbe ic3 englischen Zensors. 'Was bis zum '''-ff:d bet See. Staaten in den Krieg sorgsam verkckwieaen worden ist. r.vrl mit einem Male dem amerikanischm Volk vorgesetzt, und es erfährt nur eine JLuctie zum er ren ime, wie rnuemt es um iie Sacke cet Alluer t-M bestellt ist. Und es steht wirklich sei schlecht um sie. schlechter als lV:t die erbittertsten Feinde Englands zu hoffen gewagt haben. Daß ?vm so ist, geht nicht nur aus den Aeußerungen verantwortlicher britischer Staatsmänner, sondern euch aus den scharfen Angriffen der englischen r:;;e ans die eigene öcegierung hortzor, noch mehr aber aus den Mit, Kilungen deutscher Staatsmanner vor dem HcruptcmSschuß des Reichs. tageA und aus der Rede deZ Präsidenten deö Neichtages Dr. Stänüjsf Innerhalb weniger Tage haben deutsche Führer und Staatsmänner, Marineminister, Vizeadmiral Capelle, der Staatssekretär des Aeußem, 'Zt. Ziinmermann, und der Staatssekretär des Innern, Dr. Helfferich, m amtlicher Eigenschaft die Positive Erklärung abgegeben, daß der Krieg vx kurjer Zeit mit einem Siege Deiäschlands enden werde. Noch nie nit Abbruch des Krieges find solch positive Aeußerungen von verani wortlicher Stelle gefallen, und man kann nicht umhin, ihnen grosse Be h'i:hi?g beizumessen. T größte Bedeutung liegt aber in der Tatsache, daß die englische Zensur diese Aeußcrungm passiert hat. Die Alliierten haben unver mcidlicfe Meldungen von schweren Niederlagen stets durch das langsame L'ckanntmerdenIasZen von Rückschlägen vorbereitet und in dem Bekannt wcrdcnlassen der augenblicklichen Notlage kann leicht die Vorbereitung der XJt auf die endgültige Niederlage Englands gesehen werden. Ein weiteres Zeichen, das auf den endgültigen Zusammenbruch Eng. zu deuten scheint, ist die verspätet eingetroffene Meldung, daß Brasi len in dem Kriege zwischen den Wer. Staaten und Deutschland seine Neu. irc.f.jät erklärt hat. Diese Mitteilung kommt um so überraschender, als erst kürzlich mitgeteilt wurde, daß Brasilien sich nach dem Abbruch der Vezie fat?v,?n mit Teutschland den EntenteMachten anschließen werde. Die Plötzliche Schwenkung in der Haltung Brasiliens deutet an, daß Brasilien nicht mehr an den Sieg Englands glaubt. Sonst wäre die Neutralitäts. erklärung gänzlich unverständlich. Brasilien hat die Zeichen an der Wand gesehen und sie rWt ccdcuicf. Garurn unerika nicht?, Worte und Taten. Die östlichen Staaten der Union, besonders die sechs öü.'uengland. starten, haben seit jeher dem Neste des Landes kund und zu wissen getan, dzß sie die Hochburg des echten und unverfälschten Patriotismus seien. , Insbesondere hat sich Massachusetts stets damit gebrüstet, den wahren klinerikanismus gepachtet zu haben und auch heute noch der Mittelpunkt fces g eifrigen und kulturellen Lebens des ganzes Landes zu sein; mit einer gewissen Duldung sieht eö auf die Staaten des Westens und mittle. ren Westens herab und wirft ihnen Gleichgültigkeit in nationalen Fragen, wenn nicht gar Illoyalität vor. Derartige Bchauptungen in die Welt hinauszuposaunen, ist leicht, al,-er sie zu beweisen oder zu entkräften, eine schwierige Sache. Die 'an. litzi Teile des Landes sind auch im allgemeinen viel zu sehr mit ihren ci.7cn.en Angelegenheiten beschäftigt und bestrebt, ihren Teil zum Aufbau ::rd zur Machtentfaltung deS Ganzen beizutragen, um von diesen groß, sörecherischen Ansprüchen des Ostens mehr als nur vorübergehende Notiz zu nehmen. . Ihnen ist aber setzt ein sehr beredter Anwalt ihres Patriotismus er standen, gegen dessen nüchternde, zahlenmäßige Beweisführung sentimen. tale Redensarten und Gemeinplätze erfolglos ankämpfen: die Statistik hex Reknrtenwerbungen. Wenn man die auf jeden Staat der Union im Verhältnis zu feiner Bevölkerung entfallende Quote der zu stellenden :?!annschaften' als Grundlage für die Berechnung annimmt und daS ist d,e einzige gerechte Basis eineS derartigen Vergleiches so steht an den bis 3 :m Ende letzter Woche reichenden Ergebnissen der Rekrutierung gemessen zückt ein einziger der hochpatriotischen Nmenglandstaaten an der Spitze, sondern ?!evada. Ihm folgen Oregon. Indiana, Utah, Illinois und ttansas, alles westliche und mittelwestliche Staaten; dann kommt der i.dsto.2t Georgia, dann wieder der Westen mit Jdaho, Nebraska, Müsst. und California. In letzterem Staate naben sich 21.6 Prozent er :u lieferndm Rekruten freiwillig gestellt, in New Fork kaum zwei Drittel dieses obnehTn-schon niedrigen Prozentsatzes, in Massachusetts, dem ame. rikanischsteit aller Unionsstaaten, aber kaum die Hälfte davon, kcn:m zehn i. rezent des auf den Staat entfallenden Anteils. Mit dem Maßstabe des freiwilligen Eilcns der Bevölkerung zu den Fnm gemessen, nimmt Massachusetts, nehmen die Neuenglandstaaten auf' der. Loyalitätsleiter der Unionsstaaten eme recht niedrige Stufe ein. 5denan auf dieser Leiter aber stehen jene Staaten, welche den Hauptteil zur Erwählung deZ Präsidentschaftskandidaten beigetragen haben, dessen .'ahlfeldzuz unter dem Motto geführt wurde: Er hat das Land aus -.'.n Kriege gehalten!" Sie marschierten an der Spitze derer, die gegen d 'n Krieg waren, aber sie marschieren auch an der Spitze derer, die nach srsolqter Kriegserklärung ihr Blut fiir ihr Vaterland zu verspritzen ! '??:t sind. ' r Selbstanklage. Unter der Ueberschrift Wake up, Americanöl" bringt heute der hiesige .World.Hcrald" einen Leitartikel, in dem er die Bewohner des LaildeS von dem Ernst des Krieges zu überzeugen sucht, der gleichzeitig jedoch gegen diese Zeitung selbst, sowie gegen die leisten Zeitungen in der Landessprache eine einzige große Anklage bildet, ?hre Leser auf das Gemeinste getäuscht zu haben. Es heißt unter Anderem: DaS amerikanische Volk ist seit vielen Monaten mit falschen Versicherungen und falschen Hoffnungen eingelullt worden. Es wurde ihm der Klauben beigebracht, daß Deutschlands Sach hoffnungslos und daß der Triumph der Alliierten gewiß war. Die ungeheure Gefahr dcs TauchbootkriegeS wurde ihm verheimlicht oder verkleinert. Der Angriff an der Westfront winde ihm als ein die Deut- fchcn m größter Konfusion hmfegcndcr Tnumph geschildert. Das Rußland nach der Revolution wurde ihm als eine mächtig? Macht als zuvor angekündigt. Jetzt schließlich dämmert unS die Wahrheit auf, Wir sehen, wie die Tauchboote die britische Seemacht zum Gespötfe nuichen. Wir sehen wie der Angnff der Alliierten abflaut und näch enormen Anstrengungen und Verlusten zum Halten kommt und die Hindenburg.Linie unberührt ist. Wir sehen in Rußland Revolution von Revolution bedroht, Schwäche, Disorganisation und UnVollständigkeit überall. . Die Alliierten gewinnen nicht den Krieg. Sie verlieren ihn wir verlieren ihn. Die Ententemächte haben nicht die Kraft und Hilfsmitteln übrig, um sich zu frischen und größeren Anitrengmigen zu organisieren Die Rcfervemacht, welche allein Niederlage in Sieg umändern kannist hier m den Ver. Staaten. Die Zukunft dieses iineaeS unsere eigene Zu kunft eingeschlossen ruht hier auf uns." Dies ist klar und deutlich gesprochen und lautet erheblich anders als vor mehreren Wochen, da es hieß, die Kricgsstunmung anzufachen. Damals war Deutschland sogut wie geichlagcn, wie es m dem jetzigen Artikc richtig heißt. . Wer aber hat das Volk systematisch belogen? Wer hat es glauben 'gemacht, daß der Tauchbootkrieg nur eine Spielerei ist. die die Alliierten nicht berührt? Wer anders als die Landespresse in englischer Sprache und darunter auch der World.Herald", der jetzt offen zugibt, daß er Mt den anderen gelogen hat. V iC Var Zizzcn über deutsche Kultur! In seiner Abhandlung über Der deutsche Fleiß. (Von A. W. Reinhard.) Al seinen Sprichwörtern erkennt man ein Volk. Der deutsche Volks. j w ' iw v i rtr r" i . " ' ( l ää 7 . A i tc'J. ota oocs uoer oie Arven: Wer iaer, cer mai)ci. ,-as . - V.:i hat einen goldenen Boden." Der Garten ist verdient, so er t u,-d acha-ket ist.' Arbeit macht das Leben süß." Er ist auch c ;c: ,t würdlss, der die Arbeit tut." Des Mannes Saat ist verdient, ' j: i.? Egge darill'r fährt." Wo der Mistwagen nicht hingeht, da s -. -:i Ire Erntewagen nicht her." Die Arbeit tragt den Lohn auf öcm f:n." Arbeit närfl die Glieder.' xL'.i l:vx Deutschen tber soll die Arbeit eine wirkliche, oder wie er f K-itrnäen pflegt, eine ehrliche Arbeit sein. Arbeit, die keinen -k Zchaf-t. oder auf eine unehrliche Art und Weise betrieben wird. - fc'ire AnerkenzMig beim Teutschen. ' ? dnäZcke Reckt" wt Adolf Lobe: i":t der Hochschätzung der Arbeit hängt notwendig zusammen, die '. ".tng des Erwerbes ohne Arbeit oder doch ohne redliche Arbeit. D!s führte in vielen Fällen dazu, ganze Berufsstände für unehrlich zu IviUcn. Smon zu Karl des Großen Zeit war z. B. der .tanö oer mmet :-im des Molterns", d. h. der Aneignung des ihnen zum Mahlen über. - :::".: CetradeS, unehrlich. Die Söhne der Müller waren deshalb von allen gesetzlichen Aemtern und Würden ausgeschlossen. Mül ! -n H.vnen sind die fettsten," hieß eö. Wie mißachtet die Müller waren, -' t a-.'.ch der Umstand, daß ihnen in vielen Gegenden die Lieferung der ( Vlvriatcnt oblag, daß sie also nicht viel über den Henkern geachtet v ) rroen. Auch bei den Spielleuten und Kommödianten wirkte außer - ? Unstßhaftigkeit der Umstand mit. daß sie nicht durch ordentliche . i's. i, sondern durch wertlose Künste Geld erwerben. Auf gleicher Stufe .r r.::c'-rl;c? seit wie die LWller standen aber insbesondere die Leinweber. Iie Leinweber bilden eine ehrliche Zunft, unter Galgen ist ihre Zu :.::.K:ün(,t" Der Leinweber schlachtet alle Jahr' zwei Schwein', das ' - i't stöhlen, das andere ist richt sein." Und wie die Müller die , .,..... Ktfmt, fn rnukten die Leinweber an vielen Orten den Innungen aber ! r v , , . .. jkt,n4m . - M u '!t vauen. Xlc . J'tuiiuujucy oiuiuiiyt.il uutt uuucii tu ittii . . m r r ri . , 7. i . t 4. OiM.4. Sä v Cy 4. t o O . . c;e süoriajnii. "c iuiuic .tu, v.z vuu -u;uiti, a.uuicu ::k, Leinwebers, oder andere leichtfertiger Art sein," nicht in ihnen '-cirra werden dürften. ' 2ii Arbeiten steckt dem Teutschen vonhause aus in den Gliedern. xt'r'd das deut'cke Kind von Jugend a erzogen. Wer durchs ! '." l nisch sich (chl.vicn, n?uß zu Schutz und Trutz aerüstet sein ,1" '-z'iin. iZiltehx Tell sogen. Und Matthias Claudius sagt: AuS nichts wird wieder nichts, daS merke wohl, wenn aiiS dir etwas werden soll." Langweile ist unser größter Feind," sagt der westphälische Landmann, und eine nützliche Arbeit unsere dauerhafteste Frmndin. Wer ein großartiges Bild von der deutschen Arbeit sehen will, der lese Gustav Freitags Meisterwerk: Soll und. Hoben". Da sieht man das deutsche Volk an seiner Arbeit, in der Stadt und auf 'dem Lande, ist Deutschland und im Auslande. Hier lernt man verstehen, warum das deutsche Volk körperlich und geistig so srisch und gesund, so lebensfroh und un Handel so erfolgreich ist. Wenn es gemeinsam an die Arbeit geht. sagt Eugen Mogk, so zeigt sich ein eifriges Streben, daß man be: rhr der Erste iit. In aller Frühe sucht der norödeiltzche Mäher semen Genossen bei der Arbeit vorauszueilen, uin den ersten Schnitt zu tun. und somit der Vonnahe? zu werden. Bleibt einer bei der Arbeit zurück, so folgt ihm Spott und Hohn. Wer die letzten Halme schneidet oder bindet. wird das Jahr hindurch faul genannt. In vielen legenden Norddeutsch lands wird der letzte Mäher fast ganz m itornhalme gehüllt und dann auf dein Felde umhergetragen, wobei er von den Harkenstielen der Mädchen arg zugedeckt wird. In den Weingegenden werden von den Arbeitern dem Trägsten, der die meisten Trauben hat hängen lassen, so viele Schlage verabreicht, als noch Trauben an den Stöcken sind. Dabei singt die arbeits frohe Schar: Da sieht der Traubendieb, ein icder geb ihm eine Hieb 1 Und dieser Arbeitseifer ist hineingetragen von dem offenen Lande in die Mauern der Städte, in die Werkstätten der Handwerker, selbst m die Poesie losen Räume der Fabriken." , Aber so unverkennbar eS auch ist, daß dem Teutschen die Lust zur Arbeit angeboren ut, so wahr ist es auch, daß die Arbeitsainieit an und für sich eine Tugend )t und als solche bei dem Teutzchen ,n Ehren steht s Schaffen und Streben ist Gottes Gebot. Arbeit ist Leben, Nichtstot ist Tod." Und Jean Paul sagt: 'Das tugeiidhafte Herz wird wie der Körper mchr durch Arbeit als Nahrung gesund und stark." Und weil die Arbeit eine Tugend ist, schämt er sich ihrer nicht, auch nicht des Handwerks. Der jetzige Kaiser ist der Profession nach ein Handschuhmacher, sein Bruder Prinz Heinrich, ein Uhrezunacher. Die -unverwüstliche Ausdauer bei der Arbeit hat das deutsche Volk zum großen, mächtigen Volk gemacht, und seine Arbeitskraft ist die Gewährleistung seiner Zukunft. Dazu kommt die exakte Präzision in allen seinen Leistungen. Was der Teutsche tut, das tut er geivissenhaft, was aber vor dem Forum des Gewissens besteht, das hat festen Bestand. Darum ist er auch so fröhlich bei seiner Arbeit. Wenn der Hirt sein Vieh auf die Weide treibt, wenn die Schnitter ausziehen und heinikehren, wenn der Holzknecht die Axt an den Baum legt, wenn der Jäger an steilen Abhängen die Spür der Gemse verfolgt, wenn der Schiffer die Segel hißt, dann singt der eine wie der andere sein Lied. Auch in der Spinnstube und am Klöppelsack hört man die Weisen der jungen Mädchen. Gesang und Arbeit sind bei unseren: Volke feit uralter Zeit Hand in Hand gegangen, denn die Seele war froh bei der Arbeit. Daß dies Lied vielerorts schwindet,, erhebt die Arbeitsfreilde wahrlich nicht. Wo es noch herrscht, da lebt auch noch die alte Heiterkeit und Zufrieden heit. wo es dagegen vergessen ist, da zieht Unzufriedenheit und Unlust ein, Stunmungen, die nicht im Charakter es oeutschen Volkes stno." Wem wohl iaS Glück die schönste Palme beut? . Wer freudig tut, sich des Getanen freut." Und: t ... Wenn gute Reden sie begleiten, dann fließt die Arbeit munter ort." Im Grunde genommen,' ist eS der eiserne Fleiß, der die gründlichen deutschen Gelehrte. Künstler. Erfinder und Wohltäter gemacht hat. Denn wie auf vkostschem. so aira auf geistigem Gebiet vuiß Tacr und Nacht ae, arbeitet werden, um etwas Tüchtiges zu schaffen. So wird der Teutsche zum Denker. Forscher, zum quellenwissenschastlichen Gelehrte. Es ist ein bückst beachtenswertes. Wort, das Lessina gesprochen hat: Nicht die Wahrheit, in deren Besitz der Mensch ist, fondern die aufrichtige Mühe, die er angewendet hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachfor schirng der Wahrheit erweitern sich die Kräfte, worin allein seine iminer wachsende Vollkommenheit besieht. Der Besitz macht ruhig, trag und stolz." , Ich schließe mit einer Anekdote, die vor Fahren die Runde in deutsch, amerikanischen Zeitungen gemacht hat: Tie Teutschen find nur gut zum Singen und Biertrinkern ich kann sie nicht ausstehen!" So sprach laut, im Eisenbahnwagen sitzend, ein junger Fankee zu der ihm gegenüber sitzenden Dame. Ein junger Teutscher aber, der nebenan saß. wandte sich an den Verächter dmtscher Nation mit der bescheidenen Frage: -Mein Herr, wissen Sie vielleicht, wer der tätigste Ehrist in England, und der grösste Gelehrte in Oxford und der größte Ingenieur in den Vereinigten Staaten ist?" Der Jankee wußte es nicht und suchte auszuweichen. Der Teutsche aber sagte: Weil Sie mein Volk so verachten, so will ich es Jhnm sagen: Der tätigste Ehrist in England ist George Müller in Bristol, der Vater von anderthalb tausend Waisenkindern, ein Teutscher; und der größte Gelehrte des beutigen England ist Mar Müller in Oxford, dessen Späne (Chips of a German Workshop) von euren Kennern wie Juwelen geschätzt werden, ein Teutscher; und der größte Ingenieur in den Ver. einigten Staaten ist Rodung, der Erbmier der Niagara Bruae, ein Teutscher! Ich dachtckiein Herr, diese drei Nmnen könnten Ihnen beweisen, daß die Teutschen noch mehr können, als singen und Bier trin kenl Wahrlich, wie Sie iciie großen Manner nicht kennen, ja kennen Lie mich .unser Volk nicht." ' 1 . . rv ' w A. t f . 1 Rei, sie kennen es Nicht, unser &oik, o:e engherzigen aoicr, icnii würden sie ihm sein reiches Geuiutsleben eher zur Ehre, oenn zur Schmach anrechnen, sonst würden sie es dort beobachten, wo eZ in seiner Tüchtigkeit zu finden ist. bei der Arbeit, der physischen und geistigen Arbeit, in der Werkstätte, hinter dem Pfluge, im Komptoir. im Labora. tornim und in der Stube des Gelehrten. Tort würden sie feinen Fleiß. seine Rükriakeit, seine stille, unverwüstliche Tätigkeit bewundern lernen. Das gilt sowohl., im alten Vaterlande als iu der weiten Fremde; überall. wohin, der Tnu,Se lerne gutz Mt. ?a ynucrwnr er etc luir.igvarcn, Spuren seiner alles bm:ngcnden Arbeitsamkeit. Volltreffer. Die Sozialisten uiid die radika len Arbeiter Amerikas protestieren dagegen und die Progressiven sind darüber stutzig, daß als Vertreter des Amerikas, das als Vorkämpfer der Demokratien Rußland auf den Weg der Volksfreiheit verhelfe soll, ein Elihu Root gesandt werde. Al lerdings. Daß man gerade den arg. sten Toru Amerikas, der Völkerfrei, heit verachtet, der nur eine Freiheit im Leben kannte, dem Großkapital und den Trustis zu dienen, nach dcni Rußland, das ohnehin mit eigenen Reaktionären zu kämpfen hat, sendet, zeigt daß man in Washington so wie so Rußland als verloren aufge. geben hat. Wir haben, schreibt Gardner. die Teutschen aa der Kehle zu Lande Teutschland hat uns zu Wasser an der Kehle. Und doch hat Doe But lcr vor längerer Zeit schon als Pro fessor der Kriegswissenschaft die Co. lunibischen Studenten darüber ausge, klärt, daß, nachdem die sämtlichen U-Boote bis auf die 23") einge heimst sind, der U-Vootkrieg nun vorbei sei. Trust to a Professor und man ist verloren. Bauernkrieg in Rußland. Während die Tiplomaten in ci srigcr Beratung ihre Karten mischen und den Gang der Ereignisse nach ihren Interessen und Wünschen zu beeinflussen suchen, geht das Ver hängnis unmtfbaltsam mit eisernen Schritten seinen eigenen Weg. der wieder einmal die Pläne der Tiplo. matie durchkreuzt. Die große, weltgeschichtliche 5lata. strophe der Umwälzung in Rußland in tbren. Urhebern und bisherigen Führern bereits über den Kopf ge wachsen. Der sozialistische Ausstand ist zuin Bauernkrieg geworden. Mit jeder neue Wendung, welche die Unnvälzung in Rußland nimmt, tau chen neue Namen auf, treten neue Männer mit radikaleren Ansichten u. Vestrel'ungen an die Spitze der Be wegikng. Es vollzieht sich zur Zeit in Ruß. land wieder der nämliche Vorgang, der bei jeder Revolution in Erschei nung tritt: sie verschlingt ihre eige nen leitenden Geister. Das war zu erwarten. Je mehr der Geist des Aufruhrs in die großen Volksmasscn dringt, desto extremere Forderun gen werden an die Führer der Volks bewcgnng gestellt, die sich garnicht mit einem Schlage durchführen las. sen. Der Zufamnienbruch deS Jahr Hunderle alten Zarendespotisums hat Rußland biS auf Weiteres das Chaos gebracht, da in Zeit von we nigen Wochen noch nicht neue, be sriedigendere Verhältnisse an Stelle der überlebten und vermorschten al ten gesetzt werden konnten. Für dc Gang der Weltereignisse sind die Zustände in Rußland von entscheidendem Einsluß. Rußland, das durch seine schweren Menschen Verluste in den letzten Jahren bis zur Erschlaffung geschwächt worden lii. bekommt nun mit seinen revolutionä ren Vorgängen im eigenen Innern soviel zu tun, daß es für die Zcn ralmachie aufHort, eine so drohende Gefahr zu sein, wie bisher. Die geknechteten Bauem haben der Umsturzbcwcgung rasch eine sehr Praktische Seite abgewonnen. Ohne sich im Geringsten um die bestehenden Rechtsverhältnisse zu kummern, ba den sie begonnen, das Land an sich zu reißm und die bisherigen Grund Herren zu verjagen. DaS Radikal inittel, daS der ZarcndespotismuS je derzeit mit großem Erfolg in An Wendung brachte, indem er die un ruhigen und unbewaffneten Volks müssen, durch seine Kosaken nieder schießen und niedorkunten ließ, der saat nun. Der Geist deS Aufruhrs ist auch i daS Heer gedrungen, daS ich nicht mehr gegen daS Volk fuh ren läßt, sondern mit ihm gemein samc Sache macht. In Massen desertieren die Solda cn von der Front nach ihrer Hei mat, um bei der dortigen Gütervcr eilunch Nicht zu kurz zu kommen. In vielen entlegenen Kreisen, in wel che bisher noch Nicht die Kunde von der Volkserhebung gedrungen war. wird nun diese Nachricht von den heimkehrenden desertierten Soldaten verbreitet und überall stammt der Aufruhr empor. Der Bauernkrieg hat ,n Rußland begonnen, jühc eine fciunntwt zieyr er über das unermeßlich weite Reich, lockert die bisher bestehenden Bande des Zusammenhalts und streift die drückenden Fesseln ab. Ein ZersetzungS und Neugestat tungs-Prozeß hat in Rußland begon nen. Das während der letzte Zeit arg demoralisierte russische Heer ver liert seine Schlagkraft. Rußland be kommt mit dem ChaoS seiner inneren Zustände so viel zu tun, daß es für die nächste Zeit in der Weltpolitik eine schwere Bedrohung der muteb- europäischen Kultur mehr sein kann. Tie italienische. Regierung wird ogar zwei Kommissionen nach Wa- sliinaten schicken. Vielleicht glaubt sie, daß jede von ihnen ein paar Mil Uardcn nach Hause bringen wird. 1 wwyw ra.5hai y-h. AWWLSM Millionen von amerikanischen Lesern zie hen es vor, deutsche Bücher im Original zu lesen, statt in englischer Ucbersetzung. Da die Jmportation aus Deutschland un möglich geworden ist, wird die Tägliche Omaha Tribüne" es sich zur Aufgabe ma chen, ihre Leser auf wichtige in den Vereinig ten Staaten gedruckte deutsche Bücher auf merksam zu machet.. EMDEN , von Kapitanleuinant Hellmuth vo Mücke. Ein vollständiger Bericht über die Kriegslaufbahn der Emden". Männer vom Schlage des Emden" Komman dants und seines ersten Offiziers haben die Welt in Erstaunen gesetzt. Die Eindcn" war drei Monate lang, den sie verfolgen den Kriegsschiffen zum Trotz, der Schrecken des Indischen OzeanS und zugleich das beliebteste Schiff in jenem Teile des Weltmeeres. Stets bereit, das Leben zu opfern, führten die prächtigen Emden" Leute mit Klugheit und nie versagendem Humor auf eigene Faust Krieg gegen erdrückende Uebermacht. Tie Schilderungen beginnen, als die Funkentelegraphie der Emden", dann auf hoher See. Krieg meldete, worauf eine Reihe von Taten folgen, darunter der Absang ihrer ersten Prise, die Fahrt nach Tfingtau und nach dem Süden, die Versenkung einer Reihe von feindlichen Dampfern, die Flucht vor feindlichen Kreuzern, und zuletzt daS Ende dieses rühm vollen Kreuzers bei Keeling. v. Mücke, der erste Offizier der Emden" und spätere Kapitän der Aycsha" (Emden die Zweite"), besitzt eine durchaus ungewöhnliche Schilderungsgabe und niemand sollte versäumen, sich .dieses Emden" Buch anzuschaffen. Preis dieses Buches, in Teutsch oder Englisch, ist $1.25, mit Porto $1.33. AYESHA Kapitanleutnant Hellmuth von Mücke.' Hellmuth von Mücke, der lachende Held, hat in der schlich, ten Beschreibung seiner abenteuerlichen Fahrt von den Keeling Inseln nach Konstantinopcl ein Werk geschaffen, das Jahr Hunderte leben wird. Ein übermütiges Lachen mitten im Schlachtcngebrüll des gewaltigen Völkerringens! - Eine wunderbare Erzählung von heroischen Taten In Sorglosigkeit, wie in Not und Gefahr, stets derselbe fürsorgliche, sachliche Geist. In keinem anderen Kricgsbuche kommen deutsches Wesen und deutsche Siegeszuversicht so jugendfroh, so unbefangen zum Ausdruck und eS ist gerade dieses Fehle jeglicher Pose im Verein mit der feinen Beobach tungsgabe und dem prächtigen Humor des Verfassers, die sei', nem Auch unvergänglichen Reiz verleihen. Während von MückcS LandunKzug dem Auftrage auf dm Keeling Inseln die Kabelverbindung und Funkenstation zu zerstören gerecht wurde, wurde die Emden" von einem größeren und gepanzerten englischen Kreuzer angegriffen und kampfunfähig gemacht. v. Mücke mußte sich jetzt schnell vor Anbmch der Dunkelheit entschließen, ob er sich von den Engländern fangm lassm' sollte oder auf dem einzigen und halbvcrrotteten kleinen Segelschiff Ayesha", daS ii Hafen lag, den Weg nach Deutschland zu suchen. Das Schisf war nur für eine Mannschast von 8 Mann gebaut und fein Lan dungszilg zählte 50 Mann. Mücke entschied sich für Ayesha". Man merkt dem Verfasser auf jeder Seite an. wie er mit ganzer Seele daS Abenteuer ausgekostet hat bis zum Augenblick seiner Meldung bei Admiral Souchon in Kon stantinopcl. Melde gehorsamst, Landungszug der Emden" in Stärke von fünf Offizieren, sieben Unteroffizieren und sieben unddrcißig Mann zur Stelle." Preis dieses Buches, in Teutsch oder Englisch, ist $1.25, mit Porto $1.35. t .... Diese künstlerisch gebundene und schön ausgestattete Bänder sollten in jeder ame rikanischen Familienbibliothek Platz finden. Wir gebeu riuS der oben angegebenen Buchn, gebunden, kostknftei lS -Prämie, wen Sie als alter Leser einen neuen Abonnenten der Täglichen Omaha Tribüne ans ei Jahr ($5.00) einschicken. Schicke Sie vs den Namen des neuen Lesers mit. dem Abonnkmknttdetrag, d wir senden Ihnen sofort als Prämie eines der obigen Bücher, nach Ihrer eigenen Auswahl. Bestellzettel zu verwenden bei Einsen öung eines neuen Oefers - Einliegend finden Sie $.100 für die Zusendung der Täglichen Omaha Tribüne auf ein Jahr an nachfolgenden kk Leser. Senden Sie mir als Vergütung, für die Ein sendnng des neuen Lesers: Namen deS neuen LeserS. Adresse deS neuen Lesers. . . , .................. Name deS EinseiiderS . . . . , . . Adresse deS Einsenders. . . ... ... . . .. . . ... .......... , v , Tägliche Gmaha Tribuns 1311 Noward Str. :: Gmaha, Aebr. : 5' k.,' j