Ccifc 6-Täglicho OmoS Trwune-Mittwoch, den 2. Mai 1917. tteichskanzlev wird Keine 8rieösn50fferts im Reichstag machen! Ter Borwnrtö" sagt, tafj die bicl vezugilche Ankündigung an der Lnft gkgriffen ist. Auistcrdmn, 2. Mai. über Lon, bon. TaS Organ dcr deutschen svz,au,icn. cer eruiier BorwärtS, stellt IjciiIc entschieden in Abredee, daß, laut Meldungen des Berliner Tageblattes, der Reichskanzler mor. gen im Reichstag weiteres Friedens bdingungen machen wird. ttuhlanö bereitet Washington Sorgen! !örrslchcrugen russischer Minister zerstreuen die Angst vor Er paratfriedcn nicht. Washington. 2. Mai. Die rus. . fische Situation macht den Alliierten und den hiesigen offiziellen Kreisen weiter schwere Sorgen. Alle be ruhigende Versicherungen der Mit- . glieder der provisorischen Regierung in Petrograd haben die Vcfürchwn gen nicht zu zerstreuen vermocht, daß ' Rußland doch aus dem Kriege aus. scheiden und einen Separatfrieden schließen mag. Das würde natürlich einen schweren Schlag für die Enten, te bilden und gewaltige Anstren gungen von Seiten' der Ber. Staaten notwendig machen. Lage noch völlig nnklar. . Die Kommissäre der Entente ha. ben dem Präsidenten Wilson und den Beamten des Staats.Tepartemcnts beträchtliche Aufklärung über die russische Lage gegeben, aber diese ist trotzdem immer noch unklar. Es konnte bis jetzt nicht festgestellt wer. den, wie stark die Friedensbewegung unter dem russischen Volke eigentlich ist, und der Umstand, daß die Po Mischen Führer und die provisorische Regierung sich nicht auf eine de stimmte, feste Politik zu einigen der. mögen, bildet eine große Gefahr, denn es ist zu befürchten, daß daS verlangen nach Frieden um jeden , Preis allgemein werden mag. Hoffe auf Oesterreich-Ungarn. Außer den Presse.Depefchen und den Interviews, welche russische Mi. nistcr verschiedenen Zeitungskorre. Zpondcnten gewährt r ..m, sind schon seit mehreren Tagen keine Nachrich ten mehr von Petrograd eingetrof. fcn. Es Iäsit sich daher unmöglich mit Bestimmtheit sagen, was in Ruß. land vorgeht. - 'Im Staatsdepartement glaubt man, uno hofft, daß Rußland nur mit Oesterrcich-Ungarn einen Sepa ratfriedne schließen wird, wenn ein solcher überhaupt zu Stande kommt, Tas wurde einen Triumph für die Entente bilden und die vollständige Isolierung Deutschlands bedeuten. Daß Rußland und die Doppelmonar- chic sich einigen mögen, wird nick als unwahrscheinlich betrachtet, denn man ist hier der Ansicht, daß sich 'eilerench uno Ungarn in einer schlechteren Lage befindet, als Deutschland, und Kaiser Start von den dielen Völkerschaften seines Nei. chcs gezwungen werden niag. Frie den zu schließen und seine Verbün. Pcten ihrein Schicksal zu überlassen. NZex. Uriegsminister Gbregsn resigniert! . Stadt Mexiko, 2. Mai. LdriegJ. minister General Obregon, einer der Hculptstutzen der Regierung, hat sei, i Resignation eingereicht. Dieselbe kam ganz unerwartet, und Carranza hatte sicher darauf gerechnet, daß er in seinem ilabinett verbleiben inurde. Obregon, gibt seinen fchlcch ten Gesuneitszusland als Grund für die Resignation an i.nd erklärte Carranza gegenüber, daß er stets willens und bereit sei, Mexiko in ir genö einem nationalen oder intern, tionalen Notfall zu dienen Staatshauvtstaöt von Illinois trock:en"! ' Spriiigfield. Jll., 2. Mai. Springfield wird heute seine letzte feuchtfröhliche Rächt feiern, denn am )!'ttumoch. den 2. Mai, um Mitter. nacht werden alle Schankwirtschaften ihre Türen schließen, da die .Trocke. nen" bei der letzten Wahl einen Sieg über die .Nassen" errungen haben. Eine Berufung der letzteren im Obcrgericht, die Abstimmung als un aüttig zu erklären, ist abgelehnt wor doch soll noch ein weiterer Ver such gemacht werden, um die Schlie. ßung dcr Wirtschaften zu verhindern. .. '.Inöbrnch bon Znchthäuölern der eitclt. sollet, Jll.. 2. Mai. 'Zwei .Inchkliänsler, Joseph Lengen und tenry ttauler, die in Cool County wcgm Einbruchs verurteilt worden waren, machten den vergeblichen Lcr. such, ansziibrechcn. Die beiden ijci-1 Kn die Eifcnstangen in ihren Zellen i'urcksäat. und sie wurden von einem Äusieher dabei erwischt, cU sie sich! kaüül'k'ü, die Stangen zu biegen,! mi k!!tj!ich','n zu können. Alliierte können beim besten willen nicht, vorwärts! Weder die Briten noch die Frnnzosen können das sich gesteckte Ziel erreichen. Berlin. 2. Mai .über London. Tas deutsche Kriegsamt meldete hcn te. daß die britischen und franzä fischen Llnstrcngungen, bei Lens im Norden und an der Ai5ne im Sü den vorzudringen, fehlschlugen. In dem Bericht heißt es: Westlich von Lens nahe Monchy und Fontai. ne, brachen die britische lctztnächt. liehen Angriffe unter unserem Feu er zusammen. Bei Cerncy und auch an der Aisne wurden machtvolle französische Angriffe abgeschlagen. Nordöstlich von Sillery brachten wir dem Feinde schwere Verluste an Toten und Verwundeten bei und machten 50 Gefangene. Während der Gefechte am Montag in der Champagne gerieten 400 Franzosen in Gefangenschaft. Aucu nicht an nnem einzigen Punkt haben die Franzosen das sich gesteckte Zielooiekt erreicht." Französische Meldungen. Paris, 2. Mai. Offiziell wird gemeldet: In dcr Moiit Haut und Mont Cornillet Region fand letzte Rächt ein ungemein heftiger Artib lenckampf statt; in dem Abschnitj von Eparges unternahmen unsere Truppen einen erfolgreichen Ueber fall auf feindliche Schützengräben, In dem Gelände von Mont Comil let entbrannte ein schwerer Kampf Niit Handgranaten und westlich von j den Höhen gewannen wir etwas an Grund und Boden. Deutsche Angris fe zwischen Cemey. Hurtebise und Eraonne wurden. abgewiesen. FrM zostfche Patroumm machten m Lo thringen eine Anzahl Gefangene, Ver VouziercZ wurden mehrere feindliche Depots erfolgreich beschos em Russen müssen wieder aus Mush hinaus! Konstantinopel, über London 2 Mai. Das türkische Kriegsam meldet, daß die Russen wieder aus Mush vertreiben wurden und sich in nordlicher Richtung zurückziehen. Spanien bleibt neutral. Paris, 2. Mai. Der spanische Ministerpraiident Maura hat die Er klärung abgegeben, daß trotz des von dcrt Lllliicrten ausgeübten Drucks Spanien in diesem Kriege nach wie vor neutral bleiben werde. Spanim gehöre seiner Interessensphäre zufol. ge allerdings zu den europaischen Westmächten. Da England sich aber in den Besitz der Straße von Gl braltar gesetzt und Frankreich den Versuch gemacht habe, Marokko heimlich zu nehmen, das doch mit Fug und Recht zu Spanien gehört, könne die spanische Regierung sich nicht mit den Alliierten befreunden, außer die Straße von Gibraltar falle an Spanien zurück und Marokko wird spanisches Gebiet. was die Polen schwören müssen! Die Hecreskommission des provi sorischcn Staatsratcs des Königreichs Polen schlägt den Zcntralmächten folgende Eidesformel für das polni sche Heer vor: Ich schwöre zu Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, Polen, meinem Vaterland und dem künftigen König von Polen (even tuclle Aendrung: dcr polnischen Staatsgewalt) als Soldat treu und ehrlich zu Lande und zu Wasser, an jedem Ort und zu zeder Zeit zu die nen; redliche Waffenbrüderschaft den deutschen, österreichisch ungarischen und verbündeten Heeren zu wahren; dem von den Monarchen, die für die Unabhängigkeit des polnischen Staa tes bürgen, für die Dauer des gegen. wartlgcn Krieges bezeichneten Ober, befehlshabcr, sowie, allen meinen Vorgesetzten gehorsam zu sein, ihre Befehle und Vorschriften genau aus. zuführen und immer und überall mich sa zu verhalten, daß ich als ehr neuer uiid ohne Widerspruch meine Pflicht erfüllender Soldat leben und sterben kann." Nach Annahme dieier Eidesformel soll der Staatörat unverzüglich an die Durchführung dcr Werbung für das polnische Heer schreiten. Zug fährt in Auto hinein. Ecke 40. und Leavenworth Str. wurde ein Auto, in dem sich Herbert W. Ellis. 505 südl. 20. Str. und Frl. Grace Land bon Scottsbluff. Nebr., befanden, von einem Güter zug ersaßt. Frl. Land trug einen Schenkclbruch und Verlchungm am Kopf davon, während Cllis eben falls verletzt wurde. Beide wurden nach de mSt. Lofeph Hospital über fuhrt. Herr Balfour will, keine Allianz mit Amerika. Es will nur. daß die Vcr. Staaten mit Anstrengung aller Kräfte im Krieg bleiben, bis Eng land genug hat. Seinen Händlern ein Uollege! Präsident Otiö (5. Friend von der Mitchell Motor Co. dcrgisit nie, . dasz er einst Händler war. Bekanntlich können die Autonio bilhändler zu den vorgeschrittensten Geschäftsleuten gezählt werden, und wenn nun einer von ihnen es bis zum Präsidenten einer der größten Automobilfabriken gebracht hat, kann man sich ein Bild von seiner Tiich. tigkeit machen. Ein solcher Mann ist Präsident Otis C. Friend von der Mitck)ell Motor Company. Inc.. der noch vor zwölf Jahren einfacher Automobilverkäufcr war. Dieser Geschäftszweig nahm ihn so gefan gen, daß er den Entschluß faßte, bald ein eigenes großes Geschäft zu bc. ginneil. Dies gelang ihm, cr stieg weiter und wurde General-Verkaufs. leitcr der Mitchcll Co. AIS solcher hat cr stets das Bestreben gehabt, mit den zahllosen Händlern der Fir ma im Lande persönlich in Berüh. rung uiid bekannt zu bleiben. Dies hat ihm unter denselben enthusiasti. sche Freunde verschafft, auf die sich Herr Friend unbedingt verlassen kann, wie fie sich auf ihn. Sie wis sen, daß jedes Wort, das cr sagt, wahr ist. Die Mitchell," sagte ei ner, hat in diesem Jahre 31 neue Eztraeigenschaftcn, aber es sind 131 Dinge von Wert, die Präsident Friend den loyalen Händlern gegen über präsentiert, und dcr Händedruck dieses früheren Händlers und jetzi. gen Präsidenten an seine ehemaligen Kollegen verbürgt den Erfolg der Mitchell." Achtung, yarmonie" von Berlin, Neb.! Au die Mitglieder des Vereins Harmonie" von Berlin und Um gcgend. i Da das Frühjahrsfest an: 27. April dcr ungünstigen Witterung wegen nicht abgehalten werden konn te, wird es am Freitag, den 4. Mai stattfinden. Mitglieder, die dieses lesen, sind freundlich gebeten, alle Freunde darauf aufmerksam zu ma chen. Anfang 8 Uhr. Auswärtige können durch Mitglieder eingeführt werden. Einladungen werden nicht wieder gesandt. Das Komitee. - Frenzieö Farming". Ein Zyniker hat beißende Worte über die allerncueste Verrücktheit Frcnzicd Farming" geäußert. Er meint, diele Leute glaubten, Kartof. feln könnten in einer im Parlor auf. gestellten Sap Box" gezogen wer den. Wenn cr mit dieser cunüsan tcn Uebertreibung es fertig bringt, an etwas mehr Vernunft und Metho. de beim Kartoffel, und Bohncnpflan. zen öcr Sonntagssarmcr zu gemah . 7" 7. . , nnTnfif unk nfvinfn Issin. t&MU gelebt und gespottet. Aber Spaß beiseite! Wenn man die Nachrichten eines Tages überfliegt, die sich mit der Teuerung beschäftigen und niit den schlechten Erntcaussichtcn, niit den Anweisungen, wie jedermann sein eigener Farmer sein kann, dann ist umn beinahe versucht, sich auch einige Blumentöpfe mit Früchten des Feldes anzusehen, das Keimen dcr künftigen Ernte am eigenen Fenster zu beobachten und davon zu träu men, wie die Kartoffeln gleichsam direkt in die Küche hineinwachsen. Ohne Zweifel werden bei diesem Versuch, jedem Krümchen Erde oder Sand Feldsruchte abzutrotzen, man cherlei Irrtümer begangen werden. Viel Arbeit wird vergeblich sein, vi Ie Sämereien, .von denen man sich hundertfältige Ernte versprach, wer den nicht einmal einfältige Frucht tragen. Trotzdem wird die Sorge vor der Zukunft Hunderttaufende an. fporncn ,um nicht hrmkZ'a n.bcste,,L fporncn, sich ein eigenes Gärtlein zu schaffen, um nicht ganz ungerüstct zu sein, wenn Schmalhans Kuchenmei fter zu spielen beginnt. Im Ackerbaudepartement, das sich frAier in der Hauptsache auf die Aussendung von Traktaten über die. se oder iene Gemüsezucht begnügte. herrscht nunmehr fieberhafte Tatig. seil. . Schon ist dcr Gedanke aufge taucht, i eine Art amerikanisches Kriegsbrot anstatt des üblichen amc rikanifchen Weißbrotes einzuführen. Sekretär Houston hat sich die Reöak teure von 50 Frauenournalen nach Washington bestellt, um mit diesen einflußreichen Personen mögliche Haushaltersparnisse nuf dem Nah. rungsgebicte zu besprechen. Km grcßleute beschäftige,,: sich mit dem Gedanken, Höchst, und Iciedrigstprei se zu verfügen. Man wird wahr schemlich dein Präsidenten die Voll macht geben, solche Preisgrenzen fest zusetzen. Dcr Weizen erklimmt nnt Mein Tage neue Preishöhen. Die Welt wird teurer mit jedem Tage, man weiß nicht, was noch konimcn mag." (N. F. Hcrold.) Calais attackiert. Tünkirchen ot ackiert. Wie sich die britische 7?lot te freut, daß sie hoch oben in Schott- j id im sicheren Hafen liegt, and Die Kleine Ptzmacherin. Skizze von Wilhelm Scharrclmann. Sie hätte sich ganz gut auf Jahr närkten und Messen sehen lassen Ion im. In einem zierlichen Kleidchen nit falschen Spitzen und Troddeln haran, mit einem koketten Hütchen uf dem Kopfe, einem Blumenstrauß tu der Hand und den Tjetig wieder holten Worten: Meine Herrschaften, zestatten Sie, daß ich mich Ihnen orstelle, ich bin die Zwergin Chrysantheme, zwei Fuß zehn Zoll iroß. wiege 79 Pfund und bin 24 Zahre alt", wäre sie eine Attraktion lür eine Schaubude gewesen. Wirklich, sie war zum Erbarmen llein geblieben, und nur der Kopf, der plump und ungefüge auf den jchwachm Schultern faß und den Lals in die Brust hinabgerückt zu gaben schien, hatte seine natürliche Äröße. Das Kleinste und Zierlich, fte aber an ihr waren die Hände. Vlan konnte sich kaum etwas Zier Sicheres, Besonderes und Gewandte tts denken, als Jeanettes Hände. Die kleinen, feinen Finger arbeiteten so sauber und nett mit Nadel und Faden, wußten die kleinen Blumen so zierlich zu legen, die feinen Dräh ie. mit denen die Rosen und Flie- berzweige sich aufrecht hielten, so nakuriiq zu Liegen, da alle Kun den ihre helle Freude daran hatten. Ble meinen wun chten auch gleich. tvenn sie einen Hut bestellten, daß ihn die kleine Dame" und sonst nie- mand garnieren sollte und dar um saß sie denn den ganzen Taa hinter den Gardinen an dem großen PutzUsche auf einem Kinderstuhlchen. oas zum Hinaus, und Hinunter schrauben eingerichtet war. und aar nierte die Hüte, mit denen Sonntags die jungen Damen auf der Prome- naoe einherstolzierten und sich bc wundern ließen. Sie war die Tochter armer Leute gewesen und war als Ziehkind zu der Frau Klaußner gekommen, als ihre Eltern gestorben waren, und die hatte sie zur Putzmacherinausbilden lassen. Immer war sie lustig und gesprä, chig. trotzdeck sie niemalz das Haus verließ und den ganzen geschlagenen Tag hinter den weißen Gardinen in der halbdunklen Stube saß. die auf einem gronen weißen Plakat, das man ans Fenster gellebt hatte, allen Vorübergehenden die Aufschrift zeigz te: .Hier wird .Putz gemacht!" Denn draußen auf der Straße durfte sie sich nicht sehen lassen, ohne daß die Kinder hinter ,hr dreimiefen und rie fen: .Eine Zwergin! Eine Zwergin!' Und das war so peinlich und fo be schamend, daß sie es sich lange abge Wöhnt ' hatte, überhaupt das Haus zu verlassen. Nur in den Garten fr sirVtlfltfim 5i TvJwta Vs M.yfV tw 3u1vw1l.ll VU iUUCt VtUl Hause lag und der so eng und dun kel war. daß nicht einmal die beiden Geranien recht weiter wachsen woll . die dort auf einem kleinen Bort standen und feuerrote Blüten auf übermäßig langen Stielen trugen. Nein, auf die Straße ging sie so leicht nicht wieder. Sie vergaß den Auflauf nie, der damals entstand, als sie eines Mittags bei warmem irühlingswetter ahnungslos auf ide Gasse gegangen war, um sich einmal umzusehen in der neuen Gegend. Sogar die großen Leute hatten ihr nachgesehen und gelächelt, und die Kinder zogen in hellen Haufen mit ihr, so daß sie zuletzt die Schürze vor das Gesicht nahm und davonlief, schneller und immer schneller, bis sie sich mit den Füßen in ihr Kleid der wickelte und auf das Pflaster stürzte. Und die Kinder johlten und schrien hinter ihr drein, und die Fenster in den Häusern wurden aufgerissen, und neugierige Weiber, blickten herunter ach, es war entsetzlich gewesen. Es schauderte sie noch, wenn sie daran dachte. So begnügte si: sich tomit, hinter ihrer Gardine die Leute zu beobach ten, die in der engen Gasse vorbei gingen oder aus den gegenüber lie genden Fenstern schauten. Dadurch lernte sie mit der Zeit jeden kennen, der in den Häusern herum wohnte. Sie kannte die Nachbarn schon am Schritte, wenn sie die Gasse herauf kamen, oder an der Stimme, wenn sie einander einen Gruß zuriefen, kannte ihre Gewohnheiten, ihre All tags und Sonntagskleider. Eera de gegenüber wohnte eine Witwe, die an Lrgisleute vermietete. Alle paar Wochen schaute auS ihren Fenstern ein Fremder hervor, zuerst ein Fri seurgehilfe mit feingebranntem Haar, dann ein Schreiber, später ein Rei sender, der nur wenige Tage blieb. Dann stand die Wohnung eine Zeit, lang leer. II. Eines Abends gewahrte sie dort plötzlich wieder einen neuen Gast. ES war ein junger Mann, der mit gelangweiltem Gesicht aus dem vf senen Fenster in die Gasse sah und die Fronten der Häuser musterte. Er hatte lockiges Haar und trug eine mächtige bunte Krawatte deren En den im Winde flatterten. Sie bewunderte ihn eine aanze Zeit lang, bis er sie plötzlich bemerkte. I weil sie die Gardinen ein wenig zur jckite geschoben hatte, und ihr fes selben Augenblick ine Kußhand zu warf. Erschrocken ließ sie die Gar dinen fallen und errötete über und über. Einige Stunden nachher wußte sie, daß er Signorelli hieß, ein Künstler war, am ,MetropolTheater" all abendlich Vorstellungen gab und ei nen kleinen dressierten Seidenpudel befaß, den er behütete wie seinen Augapfel. Und dann wurde sie mit ikm ie en Tag bekannter. Er grüßte lä cheind zu ihr hinüber, wenn sie we gen ' dcö schwülen SommcrwctterS das Fenster geöffnet hatte und er sie hinter dem Tisch bei ihren Hüten, Federn, Blumen und seidenen Ban dern sitzen sah, und eines Tages, als er die Straße hinunterschlenderte, guckte er durch das Fenster in die Stube und rief; .Guten Abend, Fräuleinchen!" Sie wurde feuerrot und bückte sich tiefer auf ihre Arbeit und stach sich mit der feinen Nadel in den Finger. Und dann dachte sie Tag und Nacht an ihn, der schon und so fräs tig und stark war, und so lässig seine Zigarette zwischen den Lippen hielt, und an den Fingern goldene Ringe mit funkelnden Steinen trug, die unzweifelhaft echt waren und gewiß ein Vermögen darstellten. Und dann sah sie eines Abends spät, als sie noch allein in der dunklen Stube saß und auf die Straße binaussckaute. und auf dem reaennassen Nflaiter dcr gelbe Lichtschein der Laterne lag, vag er mir einer 'Wame nach Hause kam, die gerade vor ihrem Fenster den Regenschirm zusammenklappte und sagte: .Also hierhin hast Du Dich verkrochen, Aloys!" und dann hörte sie beide leise lachen und die Tür Hinter sich schließen. Diese Dame blieb die nächste Zeit bei ihm. Täglich kamen sie zusam men heim, und sie hörte von der Nachbarin, daß es seine Gemahlin sei. Dann mußte er dieser bon ihr erzählt haben, denn auch sie nickte, wenn sie am Fenster vorüberging und das blasse Gesicht der kleinen Putz macherin gewahrte, u. lächelte ihr zu. III. Einige Tage später klopfte es ei nes Abends noch spät an ihre Stu bentür, als sie allein hinter ihrem Tische faß und arbeitete, und dann traten, Herr Signorelli und seine Gattin ein und wollten Seidenband kaufen, und wiiHrend sie, ganz der wirrt, mit zitternden Händen und unter leisen Worten ihre Borräte zeigte, beobachteten die beiden sie bei jeder Bewegung und nickten , sich zu, und dann begann er mit" seinem An liegen herauszurücken, daß eS dumm von ihr sei, hier hinter den Mauern zu sitzen, und ungesund sei es auch. Sie solle doch mit ihnen gehen. Sie könne viel Geld verdienen, und, sie solle doch vernünftig sein. Er garan tie ihr im Jahre 100 Mark. wenn sie sich entschließen könne, mit ihm zum Theater zu gehen. Sie brauche nichts besonderes dazu zu lernen, nur zeigen solle sie sich dem Publikum. GewiK. er würde ibr Bedenkzeit lassen und morgen einmal wieveriommen und fragen, 00 sie e5 sich überlegt habe. VuK macken kön. ne sie schließlich jeden Tag wieder, uno man mu,i.e oem Glucke die Hand bieten. Morgen reise er weiter, unk sie müsse selbst wissen, was sie tun wolle. Und die Dame nickte zu je dem Worte, das er sprach, und dann gingen sie und nickten und läckelten wieder, und die Dame, die seine Frau war, wandte sich in der Tür noch iiiiimu wicocr mit uno rief: .ueoer legen Sie es sich, Frauleinchen!" Sie aber stand wie ein kleines Schulinädchen in der dunkelsten Ecke des Zimmers mit klopfenden Pulsen uno weinie, teile und wimmernd, als habe man sie geschlagen. Also dazu war sie ibm aut oenua. daß er mit ihr auf Jahrmärkten und teilen yerumzieyen und sie dem Publikum vorstellen wolltet wie tt sein Pudelkündchen zeigte! Sie ballte zornig die kleinen Hän de und preßte die Lippen aufeinan der. Und diese Dame, die seine Frau war. es mukte ein dorzünlick? Spaß für sie sein, wenn sie den Leu ten .da kleinste Mädchen der Welt" vorführen könnte und tausend Au aen sich auf sie richteten und ein mitleidiges, neugieriges Lächeln durch den aaz geyen wurde. Sie stamvfte ziornia mit dem Stufe auf und drückte die geballten, kleinen Fäuste vor die nassen Augen und be gann dann wieder leise in sich hinein zu weinen, mit dünnen, wimmern den Tonen. Und während sie s im Dunkln dasak und ihr arter. kleiner Körver unter ihrem Schluchzen leise erbebte. und sie die Hanoe vor das Gesicht vrekte. als wollte sie nie in ihrrm Leben wieder etwaS sehen, stieg doch vor ihren Augen das Bild wieder auf. das sie lo man&mal in ibr-n Träumen gesehen hatte. Sie sah die lleine &at, die jetzt so ode und dun kel da draußen lag im Abendsonnen schein, und der Herr Signorelli schaute aus seinem Fenster und lä chelte und warf ihr Kußhände zu. Und während sie daS kab. weint fi leidenschaftlich in sich hinein und schüttelte fortwahrend leise den Kopf, als könne sie damit das Bild dr. scheuchen oder es doch mit ihren Trs nen ousiöen. y(c)U)i K .V" T Stmffff- m,' mmf -mmw -ww. ,rmm- "W SMVWSVZ .. mm kiiijL Sie Mehlpreife sinö so hoch, daß es Ihnen nicht . ' r t. ;n. -I O - ."f. I i I- v .7. HU) !j 110) ?sl, einen ,uw xjfui in yti ciuuuu , i Kiiche für 10c zu backen, welcher Cchultze's 10c fC' Laib gleichkommt. e) 1 Kauft es von Eurem iKl - 'lt . - .in. - n n MKMMfp Das Bette TlXcf! "IttfllsrtfirtMCIt lltf& 'MJy wwwwwww w mw-w mw wmw- ttomsitionss Achböden Wir gehen Kontrakte ein für alle Tacharbeiten und JnsuMIve Materialien. , 1114 Jackson Str. Tel. TouglaS 8980. Omakja, Neb. Fedesmals wenn die Engländer Prügel bekommen haben, muß Kö mg Konstantinos als Prügelknabe herhalten. Marktberichte. (Uebermittelt von GilinsN FruU Co.) Orangen 250, 283, LS4, per B! , 82.75 200, 216, per Bor. $3.25 100, 12G, 150, 176, per OS... ...... 3.60 -li fronen . Fauch. V Bor...... Z?-U Ausgemahlte, per Br o.OO Griweiruit LU, per Box 4$, per Box ...... .$4.50 4, per Box ..$'1.75 4. 80, 96, per Sor... ............ ..$5.25 Baimnas, per Psund.......,... . . .Sc Honig, per Ease w.$3.2u ifurioTiern Alle, per Büffel .... .S3.S5 ito. 1., neue, per Hamver $4.25 - Cükwrtolieln, per Hamper. $2.7o Äemuie Eellerte, p Dnizend.. $1.00 (Selbe Nkben. Viund ...........4c agoes. iwd Sc Epargel, Dutzend für....... ..........90c KVttaIat. iitate $4.50, Dutzend 51.2s Blumenkohl. Krale ...$2.75 Tomnlen, fnnct) $6 tote, oice.'.....$5.00 Wachszwiebeln, 6tate für $3.00 Kohl, Pfund für llc Gurken, ex.kra tonet $1.75 Dutz., sancy $1.50 toaauanebpin, per LujU,geU $5.60; rate, $0.00; wcib .vSö.&0 Tetzlinge tioUl, Tomaten, der ffioj.. 00c Aepiol Marllpreis. Omaha 2 Mai. Nindviesj Zufuhr 8,500. Beefstiere langsam, 10 15c oder niedriger. Gute b. beste 10.5011.50. Mittelin. Veeves 10.5011.50. Gewöhnliche 9.25-10.25. Kühe u. Heifers langsam, 10 15c oder niedriger. Gute b. beste Heifers 9.0010.75 Gute b. beste Kiche 8.2510.23 Mittelin. KÄhe 7.758.25. Gewöhnliche 5.50 7.75. Korngefütterte Stiere 9.509.75 Stockers u. Feeders langsam bis niedriger. Gute b. beste FeederZ 8.75 9.60. Mittelmäßige 8.008.75. Gewöhnliche 6.758.00 Gute b. beste Stockers 8.509.75 Stock Heifers 7.009.75. Stock Kühe 6.009.23. Stock Kälber 7.5010.00 Veal Kälber 9.0012.50. Bulls u. Stags 8.009.60 Schweine Zufuhr 16,000: Markt , offen 5c niedriger zu 5c höher, ge. wohnlich fest. Durchschnittspreis 15.1515.50 Höchster Preis 15.65. Schafe Zuwhr 5.300; Markt stark bis 10c böber. Lämmer 16.5017.40. Lämmer 23 50c höher. Jährlinge 13.0014.50 Widder 12.5013.50. Mutterschafe 11.7513.25 Gefutterte Mutterschafe 10.00 11.60. Mexik. Mutterschafe 11.60 Chicago Marktbericht. Chicago, 2. Mai. ,'lndvicy Znfuhr 23,000; Markt ' meistens 10 15c niedriger, chweme Zufuhr 33,000; Markt offen 5c niedriger. Höchster Preis 15.93. Durchschnittspreis 15.5313.90 Schafe Zufuhr 13,000; Markt fest bis 15c böber. . Gefütterte Lämmer 17.40. KanfaS City Marktbericht. Kansas City, 2. Mai. Rindvieh Zufuhr 6,500; Markt langsam und niedriger. Colorados 12.33. Montanas 11.30. ' Jährlinge böher. Stockers fest bis firm. .Uülie u. Heifers fest. Schweine Zufuhr 11.000; Markt . 5 10c niedriger. Höchster Preis 15.90. Tiirchschnittspreiö 15.0013.80 Schafe Zufuhr 3.000; Markt 15c, hoher. . I SeMerts Lämmer 17.40. IL. n . , i Z 4 ' CH H I M 1.4 4 Spezenüvarenyändlerl C i ,, , . r n n i ,1 " Ji-l , - L in Asbestos i )Qqksmm kkkkp? Si. mi Tal Beste l vindevtlle. Mali" tüglich 2.15. oend 8.15. Orphenm Road Show Unter der Lei von Marti Leck. The Greater Morgan DancerS", Hgnisg Onuki, Frances Nordstrom und William inU (min, Cailcs Bros.. Pattick Barrett. Robert öoerest's Novetty Circus, Three Lohn &' tcheum Metsebilder. Preise - Matinees: Beste Sitze Süc, uSae nommen Samstag uns Sonntag. Gallerte lit. Nbendö: 10, 25, 60 Nd 75c. L0U BICK Vieh-Uommisssnss Hanöler Simm 138 140 E!chage 819. Omaha, Rebr. TelkpZ SId öS. Deutsche Vlcinüchtcr sind alS udc besonders gesucht. Wir sprechk deutsch nd find gerne bereit, gewünschte Aus fünfte z erteilen. Referenzen Live eiS National Sank nd Snltn Etock gards C. St. Joseph Marktbericht. , St. Joseph, 2. Mai. Rindvieh Zufuhr 1,600; Markt langsam. Schweine Zufuhr 7500;, Markt fest bis 15c niedriger. Höchster Preis 15.85 Durchschnittspreis 15.2315,85 Schafe Zufuhr 2.500; Markt 15t, höher. Gefütterte Lämmer -17.40. Omaha Getreidemarkt. Omcha, 2. Mai. Harter Weizen Nr. 2. 279281 Nr. 3. 277279 Nr. 4. 255 27 Frühlingsweizen Nr. 2. 276 282 Nr. 3. 274 280 Weißes Corn Nr. 2. 156157 Nr. 3. 155156 Gelbes Corn . '. Nr. 2. 14910150 Nr. 3. 14914914 Nr. 4. 148149 Nr. 5. 14814812 Nr. 6. 14712 148 Gemischtes Corn Nr. 2. 149 149ia Nr. 3. 14812149 Nr. 4. 14814148 Nr. 5. 148143'L Nr. 6. 14712148 Weißer Hafer Nr. 2. 70iH 71 , Nr. 3. 707012 Standard Hafer 69Z470 Nr. 4. 6969 Gerste Malzgerfte 140-146 Futtergerste 127 133 Roggen Nr. 2. 191193 Nr. 3. 190192 Kansas City MarMmcht. 'Kansas City. 2. Mai. Harter Weizen Nr. 2. 293 Nr. 3. 283290 Noter Weizen Nr. 2. 288305 Nr. 3. 282299 Gemischtes Corn Nr. 2. 15112-15212 Nr. 3. 150 150i2 Gelbes Corn Nr. 2. 1511A-153 Nr. 3. 151152 Weißes Corn Nr. 2. 164 1 3 Nr. 3. 163161 Weißer Hafer Nr. 2. 7272io Nr. 3. 717115 Gemischter .aftr Nr. 2. 74 . Nr. 3. 72 j1 1