Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 01, 1917, Image 7
I r---rw-'- v fc ""U Mrsrmmld Gurten Die Gartknaussaat. F!ir jeden Garten und Blumen freund hat es einen besonderen Reiz, .seine Pflanzen selbst zu ziehen und es erfüllt ihn gewöhnlich ein im Grunde genommen auch nicht unbe J techtigter Stolz, wenn er dabei zu einem günstigen Ergebnis gelangt; ß iciver find Mißerfolge recht häufig. Bon richtiger Saat und von der i,veckmäbigen Behandlung der jun gen Pflanzen hängt gar vieles ab, und von dem gärtnerischen Säen kann man ganz ruhig als von einer Kunst sprechen. Es genügt nicht, keimfähi gen Samen auszustreuen, um zu ei nein Erfolg in der Pflanzenanzucht zu gelangen: Luft, Licht,-Bodenwär nie und die Erde sind gleichfalls ganz wesentliche Faktoren. Die Anfprüche an diese Faktoren sind von allen Sä werden die gleichen, jedoch liegen noch einige Samenarten länger in der Erde als andere, ehe sie keimen, und danach hat sich die Aussaatzeit zu lichten., , Lockerer, nahrhafter Boden ist für ein Saatbeet der ' geeignetste. Für Pflanzen, die später an einen, ande ren Standort gebracht werden sollen, ist ja wohl das Mistbeet der beste Ausfaatplatz, weil hier die zum Situ men nötigen Bedingungen am leich testen zü beschaffen sind, aber der Hei nere Gartenbesitzer und durchschnitt liche Blumenfreund ist selten im Be sitze eines solchen. Er wird seine Sä mereien dann in flache Kistchen aus. säen, die im Zimmer ans Fenster ge stellt und mit einer Glasscheibe über- deckt werden; dies letztere ist zur Er- baltung der feuchten Luft von großem Borteil. Die Erde eines jeden - SaatbeeteS oder Saatgefäßes muß gut glatt ge , macht und geebnet fein; auf unebenen Eaatbeeten wird der feine Same beim Gießen verschwemmt und man erzielt, wenn man auch -den häufigen Fehler des Zudicksäens vermieden hat, nur Mmmerliche Pflanzen. Feinkör nige Samen, namentlich bei Aussaa ren ins freie Land, wo sich eine regel mäßige Verteilung schwerer erzielen läßt, vermischt man zur besseren Er reichung dieses Zweckes lieber mit Sand oder feingesiebter Erde; auch soll man im Freien nur bei windstil- lem Wetter und in möglichst frischen, nicht trockenen Boden säen. Die Kunst des Saens besteht in der gleichmäßigen Ausnutzung der Saatfläche in der Weise, daß jeder Sämling einen genügenden Raum zu seiner vollen Entwicklung erhalt. Nach einiger Uebung wird man dies am besten durch die schüttelnde Fortbewe gung der Hand erzielen, durch deren locker geschossene Finger man die Samenkörnchen gleiten läßt. Größere Stücke tm Freien, auf de nen die Gewächse für immer verblei, den sollen, bei Gemüse zum Beispiel, besäet man je nachdem in Längsril lest auch im kleinen Gärtchen die man mit einer kleinen Hacke,' wo möglich nach der Schnur zieht, oder auch breitwürsig. Welche Methode . . gewählt äwird, richtet sich nach der Pflanzenart. Breitwürfige Saaten sind vor allem geeignet für Schnitt lalai, Spinat und solche Pflanzen, die noch später einen ander Standort durch Verpflanzen erhalten und vor derhand nur in ein Saatbeet gesäet werden. In Reihen wird man daae gen immer alle Wurzelgemüse, Erb sen und dergleichen säen; die leichtere Bearbeitung des Bodens bei der Rei hensaat ist ein nicht zu unterschätzen der Vorteil. Bohnen, Gurken und . ähnliche steckt man häufig auch stau denweife in entsprechenden Entser nungen. , " ' ' , Schnittlauch. ' Der Schnittlauch ist ein würziges Gewächs von sehr feinem Zwiebelge' fchmack, das auf mancherlei Weise in der Küche Verwendung findet. Ob wohl er leicht zu ziehen ist, so wird doch zuweilen über schlechtes Gedeihen. Vertrocknen im Sommer, Lerfaukn bei nassem Wetter geklagt. Die Schuld kann dann vom Standort, vom Erd reich, oder auch von beiden zugleich . berrühren. Der Schnittlauch liebt ei ren mehr sonnigen als schattigen s Standort; ist der Boden aber, ein sehr V, leichter und schnell austrocknender, so rersengen bei heißer Witterung die Wurzeln und sterben ab; die Pflanzen . k rä nkeln.sehen sich veranlaßt von neuem Wurzeln zu treiben, was ihnen aber ;;nv immer gelingt, da mitten im I nßcn Sommer die Ruheperiode des i .chnittlauchs ist. Unter solchen Um i inden ist ein halbfchattig und kühl flegener Standort einem sehr son nenreichen vorzuziehen. Was den Boden im allgemeinen be trifft, so soll dieser weder zu leicht i no locker noch zu schwer sein. Da der - ...'iif.,. r - n.., r i : r -UflliiUUUUf CIIIC 4AUljCUl lUUjl UC m die Erde sendet und schwerer Bo den die Feuchtigkeit gut hält, so kommt er in etwas festerem Boden l'klier fort als in lockcrem. Der Boden tarf aber auch nicht an siebender 'äiie leiden, geüjanjt ein Selben Fnlterrnufe für Lämmer und Schafe. Futterrmife für Unsere Abbildung stellt eine Fut terraufe dar, aus welcher sich ersah rungsgemäß sowohl Kraftfutter als auch Rauhfutter bequem an Lämmer und Schafe verfüttern läßt. Die Breite der Raufe ist 2 Fuß, äußeres Maß, die Länge kann nach Belieben aus Zweckmäßigkeitsgründen gewählt werden; empfehlenswert ist es, daß man die Länge so wählt, daß die Raufe genau zwischen zwei Pfosten im Stall paßt. Macht man die Raufe 'länger als 12 Fuß, fo sollte der obere Nahmen aus 2:4zölligem anstatt 1:4zölligem Holz bestehen. Im übrigen sind zu der Abbildung nur wenig Erklärungen und Erläu terungen mehr notwendig, da die Maße ja in der Zeichnung angegeben sind. Die Holzrechnnng für die ab gebildete Raufe stellte sich folgender und Aus faulen eintritt. In vielen Fällen erweist sich ein Vermengen von leichter und fchwerer Erde als sehr zweckmäßig. Die Ausführung dieser Arbeit dürfte nicht schwer fallen, da wegen, nur geringen Bedarfes des frischen Krautes des Schnittlauchs die Anbaufläche 'meistens nur eine kleine ist. Das betreffende Erdreich soll nahrhaft, doch nicht zu fett fein. Auch ein Umpflanzen, das alle zwei bis drei Jahre vorzunehmen ist, trägt viel zum guten Gedeihen des Schnittlauchs bei. , Futtcrknlk für Jungvieh. Nach trockenen Jahren hat man wiederholt beobachtet, daß die geerw teten Futterpflanzen arm an Mine ralstoffen sind, weil der Boden wegen mangelnder Feuchtigkeit die Stoffe nicht genügend auflösen konnte. In- folgedessen erhalt dann auch der Kno chcnbau der mit folchen Pflanzen er nährten Tiere keine genügende Zu fuhr an phosphorsaurem Kalk und anderen mineralischen Nährstoffen. Die Tiere zeigen, wenn es ihnen an Kalk fehlt, schließlich Abmngerung. Lcckfucht, Steifheit ' der Bewegung und erschwertes Aufstehen. Da näm- lich die Knochen der Tiere größten- teils aus phoöphorsaurem Kalk beste hen. so ist es notwendig, daß beton ders das Jungvieh zur Bildung eines normalen Knochengerüstes genügende Mengen von Phosphorsäure und Kalk im Futter aufnimmt. Bei einer nor malen Fütterung mit gutem Heu und Kraftfutter ist dies auch der Fall, und es braucht deshalb keine Zufuhr von mineralischen Stoffen zu erfolgen. Stammt aber das Heu von Boden, die arm an diesen Stoffen sind, so wird natürlich auch das darauf ge erntete Heu arm daran fein, und wird alsdann wenig oder gar kein Kraft futter mitgefüttert, fo fehlt es an den knochenbildenden Stoffen. Die Folge davon ist eine ungenügende Knochen entwicklung, ja sogar Knochenweiche. Diesem Uebelstand kann dann nur durch Beifütterung von Futterkalk (Futterknochenmehl) abgeholfen wer den. Besser wird es allerdings fein, den phosphorsauren Kalk in Zukunft nicht direkt den Tieren zu geben, son dcrn ihn durch Düngung mit Phos phatdüngern und nötigenfalls auch mit Kalk dem Boden zuzuführen, wodm,h dann nicht nur mehr Fut itt, sondern auch solches mit den er forderlichen Mineralbestandteilen er zeugt wird. Gefährliche Giftpflanze. Es wird von fachkundiger Seite darauf aufmerksam gemacht, daß wir hier in Amerika in einer zu den Kompositen gehörenden Pflanze, die den botanischen Namen Eupa torium urticafolium" führt und als weißblühender Schlangenwurz (White Snakeroot) bezeichnet wird, eine nicht ungefährliche Giftpflanze besitzen. Tiere, die sie fressen, vor nehmlich Rindvieh und Schafe, wer den häufig von der sogenannten Zitterkrankheit (Trembles) befallen, die in vielen Fällen einen tödlichen Ausgang nimmt. Personen, welche Milch oder Butter von derartig er krankten Kühen genießen, erhalten nicht selten die Milchkrarckheit. die ebenfalls tödlich verlaufen kann. ' Diese recht ansehnliche 'Pflanze wird meistens auf niedrig gelegn nein, selbst sumpfigem Lande ge funden. Sie wird bis zu 4 Fuß hoch, ist meistens unbehaart und hat sich gegenüberstehende,. langflengeli ae, dünne, eiförmige und scharf ge zahnte Blätter. Die Blüten, die man von Juli bis November fin- Lämmer und Schafe. maßen: 4 2:2zöllige Eckpfosten, 34 Zoll lang; 2 1:6zöllige Querleisten unten an den Gürtenden, 24 Zoll lang; 4 1:4zöllige Querleisten oben an den Querenden, 24 Zoll lang;. 2 1:4zöllige obere Längsleistcn, 10 Fuß lang; 2 1:6zöllige untere Längslei ften, 10 Fuß lang; 20 1:4zöllige. aufrecht stehende Latten. 27 Zoll lang (diese Latten sind mit etwa 7 Zoll Abstand aufgenagelt): 20 Fuß Bret terboden, geschnitten in Stücken zu 24 Zoll und gut ineinandergefügt; 1 10 Fuß lange Latie aus 1:4zölligem Holz, die den Boden der Raufe in zwei Längströge einteilt. Die 6 zölligen Bodenbretier der Raufe sind 7 Zoll über dem Erdboden auf die unteren Nahmenleisten aufgenagelt, so daß der Boden des Troges sich 6 Zoll über dem Erdboden befindet. dct, sind blendend weiß. Die Pflanze ist perennierend, hat zahl reiche Wurzeln und ist daher schwer auszurotten. Veistehende Abbildung mag das Erkennen der Pflanze er leichtern. In den letzten Jahren sind besonders aus dem Staate Ohio mehrere Fälle von Vergiftun gen des Viehs durch diese Pflanze gemeldet worden. i Winke für Pferdcbchandlung. Drei wichtige und wertvolle Dinge muß man das Pferd lehren: Anzu gehen, anzuhalten und rückwärtszuge hen auf Zuruf. Die drei wichtig sten Eigenschaften am Hufe sind: eine gute Hornwand, ein elastischer Strahl und tadellose Hufränder. Bei richti ger Sorgfalt kann diese jedes Pferd haben. Drei Feinde gibt's für den Huf: eine zu lange Zehe oder zu hohe Tragränder; starke Nägel zu, hoch ge schlagen; das Beraspeln,und Zürich ten des Hufes nach dem Eisen. Zivei wichtige Punkte gibt's bei der Pfer depflcge: Man gebe keine übermäßi gen Gaben an Hafer und Heu, na mentlich an Sonn- und Feiertagen; lasse ein Pfd' nie länger als einen Tag unbeschäftigt im warmen Stalle. Drei Dinge bringen das Pferd auf den Hund: unregelmäßiges Fitt tern und Tränken, der Zeit und der Menge nach; . eiliges Jagen vom Stalle weg; ständige Aufregung bei der Arbeit und wahrend der Mahl zeit. Beim Putzen sind drei wich tige, Punkte zu beobachten: Reinige die Haut tüchtig, aber nicht grob; bürste Mähne und Schweif sorgfal tig; entferne allen Schmutz am Hufe und besonders an der Sohle. Mittel gegen Eutcrentziidung. Gegen EuterentzLndung wird neu erdings als ein erfolgreiches Mittel die Massage empfohlen. Die beireffen de Kuh ist in einen vor Zugluft ge schützten Stand zu bringen, mit ei nem Gemisch von Kampserspiritus und Terpentinöl zu besprigen, kräf tig die Haut zu reiben und mit einer Decke zuzudecken. Weiter ist noch ein lauwarmes Klystier zu geben und ein Quart Pfefferminztee mit etwas Whiskey wird eingegeben. Das kran ke Viertel wird nun mit der eigenen, noch gesunden Milch der anderen Striche, ohne Salbe zu benutzen, kräftig massiert und die kranke Milch so viel es geht, ausgemolken und zwar fo lange massiert, bis entweder wieder gute Milch kommt,' oder doch die Geschwulst weichn wird. Das Verfahren jtfird nach einigen Stunden wiederholt und nötigenfalls noch kräftiger und länger ausgeführt. 1 Xjk'sV wXluÄ txW"S V fi''y,4 w$ß IMM tffN. Ifmmm ' VWI Wy f 3 xfcy lltaWKt tutnfiÄ Tribüne. Tkr deutsche Wald. Geschichtliche Met seine Vcschasfenhktt und Ausdehnung. Wie sehr der Waldreichtum der Erde schwindet, wird ersichtlich, wen die Tatsache konstatiert werden muß, daß trotz der immer häusiger werdenden Ersetzung von Holz durch Eisen, Blech oder Emaille die Ge fahr nicht von der Hand zu weisen ist, daß die Holzvorräte der Welt in den nächsten Jahehnten noch mehr zurückgehen, alö das in letzter Zeit schon der Fall war. Zwar haben auch frühere Zeiten in den Wäldern des Erdballs ungeheure Verwüstun gen angerichtet: Italien, Spanien, ein großer Teil der Balkanländer haen sich bereits im Mittelalter il rer Waldungen beraubt, die Chine sen haben weite Strecken ihes Lan des entwaldet, und was der Bei spiele mehr 'sind. Aber vor 50 Iah ren waren doch noch riesige Gebiete der Erdoberfläche mit Wald bedeckt, die ihn heute verloren haben, na nientlich hier in Amerika, wo ein arger Raubbau mit den Waldungen getrieben worden ist. Selbst in Län der, die eine vorsichtige Waldpoli tik treiben, beginnt sich infolge der zunehmenden Bevölkerung und der steigenden wirtschaftlichen Vedürf nisse Holzmangel bemerkbar zu ma chen. Alle Kulturstaaten werden also ein wachsames Auge darauf ha den müssen, daß sich ihre Holzein fuhr nicht allzusehr verMindert. Und dann der deutsche Waldl Man hat sich gern das alte Germa nien als das Land eines einzigen Urwaldes borgestellt. Mit Unrecht. Der germänische Wald ist von mehr oder weniger Siedelungsbezirken unterbrochen gewesen. Zunächst wa ren es Stcppengegenden, wo sich die Germanen niederließen, wie z. V. die Niederungen der Saale und Elbe, der Ostrand des Harzes, die oberrheinische Tiefebene und das Vorland der Alpen. Die Annahme ist berechtigt, daß der damalige Wald vielleicht fünfzig, vielleicht auch fünfundsiebzig Prozent des Landes bedeckt hat. Ten Römern war Hz Wald eine Stätte des Schreckens, und sie sind auch nur" da eingedrungen, wo sie warme Quel len oder Erzlager anlockten, oder wo der Wald ihnen für strategische Zwecke tauglich ' erschien. Der Wald war ihnen höchst unheimlich, und Ereignisse, wie die Schlacht im Teu toburgcr Wald, konnten natürlich auch nicht dazu beitragen, ihnen die ses Gefühl der UnHeimlichkeit aus zutreiben. Aber auch die Germanen selbst haben im" Walde nicht ge wohnt. Er war noch der Feind der Kultur, der Ort zauberischer, oft ge fährlicher Gewalten. In jener Zeit wohnten die Men scheu am Saum des Waldes, wenn sie auch ihre heiligen Haine in die Wälder verlegten. Ammählich dran gen die Menschen von dem Saum des Waldes in das Innere vor, um Rodungen vorzunehmen, und die deutsche Waldesgeschichte . kennt zwei große Waldrodungsperioden, ' von denen die erste schon im 6. Jahr hundert beginnt und ihren Höhe punA zur Zeit, der Karolinger er reicht, während die zweite erst unge fähr um das 11. Jahrhundert ein setzt. Der treibende Gründ dazu war immer die zunehmende Bevölkerung und im engsten Zusammenhang da mit dw" Beschaffung neuer Wohn und Ackerbauflächen. Immerhin ist diese erste Periode von keinem nach haltigen .Einfluß und großer Aus dehnung gewesen. Es dürfte sich bei fpielsweise im Schwarzwald kein Ort finden, dessen Entstehung noch bis auf die Karolingerzeit zurück reichte. , So nahm der deutsche Wald ums Jahr ,1000 noch im wesentliche seine alte Machtstellung ein, und Schlangen, Bären. Wölfe, Schwarz wild usw. kamen überreichlich m ihm vor und boten dem Jäger die beste Gelegenheit zur Ausübung des Waidwerks. Erst um das 12. Jahr hundert wurde hierin Wandel ge schaffen. Zu jener Zeit entstanden die Städtenamen auf roda" oder auf Hagen", ein Beweis, daß die Orte durch Rodung oder durch Ein hegung entstanden sind. Nicht alle diese Orte haben sich, wie uns die Geschichte zeigt, dauernd erhalten. Daran waren größtenteils die Kriege schuld, insbesondere hat der dreißigjährige 5lrieg, fo viel Scha den und Elend er auch übers Land brachte, das Verdienst, ein Förderer des deutschen Waldes guesen zu sein, indem er ihm manche alte Fläche wieder zurückerobert hat, die bereits sür ihn verloren war. Vom 14. bis 18 Jahrhundert zeigt sich das Bestreben der Deut schon, die Waldfläche zu erhalten und eine geordnete. Forstwirtschaft zu betreiben. Aber selbst im 19. Jahrhundert hal die Walöpolitik noch Wandlungen durchgemacht, und in seiner ersten Hälfte find noch vielfach ausgedehnte Umwandlun gen von Wald in Feld vorgcnom men, auch die Rodungoverbote in geschränkt oder gar beseitigt wor den. Gßener Schrelbebries des Philixx Sanerampftr. ' 16. y Mein lieber Herr Redaktion'är! In den Kalender steht geschriwwe, daß im Martsch der Spring gestalt hat un for den Riesen ist mein letz ter Schreiwebrief keinder aut of Plehs gewese. Awwer ennihau duhn ich ja nit das Wetter mache un der Kalenner duht sich auch nit im aller geringste drum datiere, ob er sagt Spring un es duht friere, oder er sagt Winter un mer kann in feine Biewiedies aus deitfch Badhose geru fe, erumlaufe. Befor daß ich mich wie das so mein Häbbit is mit Frieh lingsgedonke beschäftige, will ich Jhne noch emol e Stickelche verzäh le, was am Senkt Petricksdag zu mich gehäppend is. Ich hen am Tag zuvor ausnahms weis emal bei den Wedesweiler gesosse un hen e par Drinks genomme un da sagt der Wedesweiler: ,Beus, hat er gesagt was is Amerika in die erschte Lein? Un da hen mer all gehallert Nuhtrel sin mer!" Der Wedesweiler hat gesagt: Das sin mer awwer auch, un for de Riesen, misse mer auch annere Nehschens e wenig ep prischjehte ganz in espeschellie. wenn solche Nehschens unsere Freunde sin. Da sin for Jnstenz die Eirifche. Frll her hen ich nit viel Juhs for fe ge habt, biekahs fe hen unsere deitfche Leut immer die beste Schäpps, wi: for Jnstens an die Boliesfohrs bor die Ras eweg geschnappt. Awwer seit den Wahr hen mer ausgefuhne, daß die Eirifche auch kein Juhs for die Britische hen un daß se all häppie wä re, wenn die Deitfche dene britische Menschenfreunde all die Gorze erum drehe dehte. For den Riesen fag ich jetzt: Marge is Senkt Petricksdag un den duhn mer zellebrehte!" Das is gut genug, den ich gedenkt, awwer wie könne mir deitfche Leit den eirifche Dag zellebrehte. Ich hen ge sagt: Wedesweiler du hast uns mit dein Spietsch gezeigt, daß du mit den richtige Spiritus gefüllt bist un daß du das Herz auf die rechte Seit hast. Ich Pn , auch gern ; rcddig un willings mit zu mache, awwer befor daß, deht ich doch gleiche, daß du uns emal deine Eidie verzappe duhst, so daß mer auch intellitschent driwwer tahke könne." Der Wedesweiler hat gesagt, er hätt ganz die nämliche Opinjen, awwer das viele Schwätze deht ihn so drei in sein Hals mache, daß er puttienier Kattenbätten spitte deht. Gr hat mich dabei angeguckt und ich hen den Hint genomme un hen gesagt, er sollt emal jeden en Drink gewwe. Das hat er sich nit zweimal sage lasse un in e Tschiffie hat jeder sein Drink gehabt. Schreibs uff, henich gesagt, ich denke, daß mehbie noch mehr dazu komme duht un dann hat der Wedesweiler gestart fein Plan von sich zu gewwe. Seine Eidie war, daß mer uns an die Perrehd beteilige follte un zu dem Zweck, all griene Neckteis un e grienes Barsch trage follte. Wenn ei ner von die deitfche Leit rote Haar hätt, dann wär er priffiletscht vorne bei den Kammittee zu msrtsche, die an nere dehte die Perrehd zu ver söhnende Abschluß bringe. Wenn die Perrehd abgewickelt wär, dann dehte mer all in Lein hierher in den Sa luhn martsche un dehte so viele von die waschechte Eirifche mitnehme, wie mer nur könnte, de mohr de mer riehr. Er deht sehn, daß e wenig Muh sick da wär un dann hätte mer e große Zeit. For den Fall, daß es Truwel gewwe deht, das meint, daß e Feit aufkomme deht, was an den Halliedeh gar nit so impassibbel wär, dann müßt sich jeder als e Kammit tee von einem denke un soviele von die Eirifche enaus fchmeisse wie möglich, for daß mir nit aufgemickst werde dehte wenn 'die Bolies komme duht. Soweit die Drinks konzernt wäre, wollt er gleich sage, daß da jeder ein zelne wo ebbes genieße duht rispan sibbel is for die Drinks, die er nemme duht, eckszept, wenn jemand dazu fühl deht, emal for das Haus auf setze zu lasse. For den Triet deht dann reitewcg kollecktiert werde. Mer hen den Wedesweiler for die längste Zeit zugehört, awwer ich kann Jhne sage, es hat in meine Jnseit gebeult. Da kann mer, emal sehn, hen ich fo ganz kohnviehdenschiel zu mich gedenkt, was der Wedesweiler for en trauriger, seckenhöndiger Knopp is. Bei ihn kommt zuerscht das Bißneß un er gibt gar nicks drum, was for en Pörpes er dazu juhse duht. Ge denkt hen ich noch e ganze Latt mehr, awwer gesagt hen ich nicks, biekahs ich hen die Zellebrehfchen nit speule wolle; ich hen. off Kohrs, gewißt, daß die, annere Kostiemersch den näm liche Weg wie ich gefühlt hen, un da 14 ei mich auch weiter nickl auize I . rra j 8'ffiTr " A vT Kfl s JKUUl, VI Ulb (lUVVVWbtt lv 5 schmale Pohtehio is odder nit; ich hen nur soviel gewißt, daß. wenn er dran gefiggert hat, daßjch den Mahp triete dehte, daß er dalin den größte Miß tehk in sein Lewe gemacht hat. Der Wedesweiler hat' gesagt, nur sollte reiteweg noch hingehn un uns den griene Stoff kriege, odder was noch besser , wär, mer sollte ihn emal gleich jeder- zwei Schilling gewwe, dann deht er seine Alte hinschicke, den Stoff for uns zu kaufe. Den Weg hat er uns wenigstens nock e Halme Stund in den Saluhn gehabt. Während kr mit feine Alte getahkt hat, hen ich zu die Stamgäscht gesägt: Nau BeuZ, in fo ebaut zehn Minnits gehn mer all fort un dann müsse mer an die Korner im Puhlruhm noch e wichtige Mietung abhalte. Mer wolle doch emal sehn, ob es sein muß, daß, wenn mer als Esel auf die Welt kommt, mer auch sein ganzes Lewe lang einEsel is, womit ich vcrbleime Jhne Jhrn liewer Philipp Sauerampfer. Kastanienblüten. Eine der fchZnfic Augenweide in der Frühlingszeit. Einer der stattlichsten unter unse ren Laubbäumen, die Kastanie, ent faltet bald ihre Blüten, die hohen, weißen, aufrechten Rispen, die über den Blattschirmen stehen, mit denen zusammen sie aus einer Knospe sind, während die Knospenschuppen, die so lange als Schutz dienten,, abfallen Und unter den Bäumen liegen. Die Blüten der Kastanie sind nicht rein weiß' gefärbt, fondern entfalten, gel be und rote Tupfen im Bllltengrun de, Saftmale, die den Insekten die die Bestäubung vermitteln, und zum Lohne dafür mit fllßem Saft be wirtet werden, den Weg weisen. Die se beiden Farben sind aber auf ver, schiedene Blüten verteilt. Die Farbe des Saftmals wechselt je nach dem Alter der Blüte: die jüngere Blüte hat die gelben Tupfen, die ältere die roten, und die Umwandlung der Farbe erfolgt durch unbekannte che mische Prozesse. Zerlegt man eine einzelne Blüte, so findet man einen kurzen, fünfblätterigen Kelch, - in dem fünf Blumenkronenblätter sit zen, zwischen denen sieben Staubge fäße um den Griffel herumstehen. Die fünf Blätter sind fein gefältet, am Rande kraus und wollig behaart und dazu verschieden groß. Zwischen den Stielen der oberen Kronblätter sitzt der Nektar, der durch eine weiße Behaarung der Stiele und der ode ren Staubgefäße am Herausfliegen gehindert wird, u. auch die wagerechte Stellung der Blüte ist gleichzeitig ein Zugeständnis an die bevorzugten Besucher, größere Hummeln, deren schweren Leibern sie das bequemste Anfliegen und Arbeiten ermöglicht. Je nach dem Alter, das aus den gel ben odr roten Tupfen an der Blüte erkannt werden kann, ist diese nun verschieden entwickelt. Bei der Kastanie sind zwar beide Blütengeschlechter auf einer Blüte vereinigt, aber Staubgefäße und Narbe reifen zu verfchiedener Zeit. Das gilt jedoch nur für die mittleren Blüten der Rispe, denn bei den un teren ist die Einrichtung so, daß sich die weiblichen Organe entfalten, während die männlichen verkümmern, und bei den Blüten an der Spitze ist es umgekehrt. Diese Erscheinung nennt der Botaniker Trimonözie (etwa Drei-Ein-Häufigkeit).Aus einer gelbgetupf ten Blüte streckt sich der auffliegenden Hummel als einzige Sitzgelegenheit der Griffel mit der Narbe entgegen, wie die Sitzstange vor dem Flugloche des Starkastens, so daß das Insekt sogleich dem Nektartropfen gegenü bersitzt. Die Staubfäden dagegen hängen mit geschlossenen Staubbeu teln herunter. Die Blüte rann also nur durch fremde Pollenkörner, die das besuchende Insekt an der Unter seite des Körpers mitbringt, bestäubt werden, jedoch nimmt das Insekt kei nen neuen Blütenstaub Mit. Erst in den älteren Blüten mit den roten Tupsen, bei denen die Narben schon bestäubt und dann eingeschrumpft sind, finden sich entwickelte Staubbeu tel. Diese sind inzwischen erheblich länger geworden, bilden für aufflie gende Insekten die Sitzgelegenheit und bestäuben sie mit ihren Pollen körnern. Die Sitzeinrichtung der Kastanienblüten ist, den größeren Hummeln angepaßt. Wenn Bienen die Blüte besuchen, arbeitet sie schon nicht richtig, denn, die Biene hängt sich beim Nektarsaugen von unten an die Staubfäden und streift die Narbe nicht, und Fliegen, die sich beim Honigsaugen auf die Blätter fetzen, kommen überhaupt weder mit den Staubbeuteln noch mit der Narbe in Berührung und leisten also für die Bewirtung gar keinen Gegen dienst. Daß nur an den unteren Bill ten des Blütensiandes weibliche Or gane wirklich entwickelt werden, hat auch feinen Nutzen, denn natürlich wäre eine so schwere Frucht wie die a'tanie.. wenn sie an einem sehr langen aufrechten Stiele säße, außer, ordentlich gefährdet. Was du anderen mitgeteilt hast, ist nicht mehr dein eigen. Also schwell über, dem Befiel. M?MMWMWMM!V? .'ftr- Llltt!.'c'ö Hüu?. Leder ud Metall zu ntu binden. Z diesem Zwecke bestreik man das Me oll mit heißer Qthlw, taucht das L'der in einen heißen Allkank von, illävfeln ein Und bringt dann beide Gegenstände ftst aufeinander. Um kalt zu löten. vr., reibt man 1 Teil metall. Natrium mit 50 0 Teilen Quecksilber: diese Masse dient gewissermaßen oH Lötwasser. .DaS eigentliche Lot oder die Plombe ist e:n Kupfcramalgam, daS man erhalt, indem man v.m Kuvferlulfatlölum mit Ämkstä'bchen fällt, den Niederschlag wäscht, trock net und mit der doppelten Vewichiö menge Quecksilber oder etwas darü ber verreibt und m Kugeln formt. Diele werden vor dem Gebrauche in einem kleinen Mörfer weich gerieben. Wenn man nun die Bervmoungs stelle zunächst nnt dem Natrium amalgam anreibt, fo haftet daS Ku vferamalaam daran und erhärte! in etwa 3 Stunden. Die Masse kann mit dem Hammer oder Meißel zer brechen werden, oder auch bei einer Temparatur, in welcher Bleilot schmilzt. Mahagoniholz sehr schön nachzumachen. Das Verfahren ist sehr einfach. Man bestreiche Nuß- t. . iiix. er.. UUUUUUlj Mit Cl VCIVUIIUUC' ÖUll petersäure und erhitze es über glü henden Kohlen, dann wird es wie gewöhnltch geschliffen und poliert. Ist das Stuck nicht über Kohlen zu brm- gen, fo mache man Plätteisen -rot-glühend und halte diese mit einer Zange in zollweitez Entfernung über das gebeizte Holz, ms die braun Farbe erscheint. Sehr harte, dichte Holzarten, wie Weißbuche, Zunger Pflaumenbaum f. w. lassen sich nur nach obigem Verfahren beizen. M a r m o r z u bemalen (mit Blumen) mutz man vorher die Fläche mit verdünnter Salzfaure bepinseln (dieselbe ätzen) Fettflecke auf Mar mor lassen sich, wenn sie nicht zu alt sind, mit Salmiakgeist fortwaschcn Mottenschutzmittel. 1) Warmen Essig gieße man aus einen heißen b!eut oder Plattet en und lasse den Dampf an den Wänden der Zimmer, durch die Betten und Mö- bei, m denen sich Motten esrnden, ziehen. Dieser Dampf ist denselben fo sehr zuwider, daß sie aletch von demselben getötet werden. Man kann ' durch öfteres Räuchern mit diesem Essigdampfe auch die Zimmer, in de nen sich bisher keine Motten defan den, vor denselben auf immer schut zen. 2) Nimm Kampfer, etwas zer- stoKnea Leinsamen, Bettzpseffer, tue dies in ein leinenes Sackchm uno lege es in den Kasten, oder lege frt fche Citronen in eine kleine Schach tel und , tue sie in den Kasten. L) Gedörrtes Wallnußlaub, Hopfen und Krausemünze, Wermut, Kienholz, Löschpapier in Kienöl eingetaucht, sollten sich schon .früher Motten in den Pelzen ü. s. w. ringe funden haben, fo vertreibt und tötet man solche dadurch, wenn man erneu Ziegelstein ganz glühend macht, gu ten Weinessig darauf schüttet und den Dampf in das Pelzwerk u. s. w. neigen lant. Hiervon sterben alle - Motten, aber auch sogenannte Scha den. Dem Leder einen fSönen grünen Goldglanz zu ge e n. Um dem Leder ernen grünen Goldalanz. wie wir ibn auf hm Flügeldecken der spanischen Fliegen und anderer Käfer wahrnehmen, zu geben, überstreicht man das auf einem Tifche platt ausgebreitete weißgare eoer mir einer Lozung von Leim oder Gummi arabicum, 'oder auch 0 mit einer Lösung von Alaun oder Pottasche oder Weinstein, und reibt dann die Oberfläche so lange mit gemahlenem Blauholz, bis die ge wünschte Farbe zum Vorschein , kommt. Der Glanz wird noch erhöht, " wenn man das Lcder nach der ersten Operation mit Blut bestreicht und abermals mit Biauholzpulver frot tiert. Das zu diesem Zwecke anzu. mcnoenve Biauyoiz muß aber vor her. Mit Wasser angefeuchtet, so lange an einem mänia warben Dr'h stehen, bis eine Eährung desselben eingetreten tu, tnwige welcher es erst den schillernden Glanz erlangt, den man dann auks Leder ühtthnat. va Trocknen und weitere Bearbeiten des revers erfolgt auf die gewöhnliche Weise. : , Ö olle nii eins lecke. .' ' m S Befleckung der Wäsche mit 5aÄnN? nur leicht, so daß die Färbung nicht tief schwarz erscheint. Ta kann mn eine konzentrierte Lösung von unier ,eymesug,aurem Natron anwenden, welche unbeschadet der Haltbarkeit deZ Vemeoes meorere stunden emwirken darf. Reicht dieses Verfahren nicht aus, p wenver man nach vorherze, ganaenem Auswaicken mit ttwm Wasser eine Cyankaliumlsfung an. " Vt ...VtA. '...Xi a TJirt 'i vii. mvct) cm imaiiumea 5Sks iji Ukiv namentlich mit kein wunden Stelle in Berührung kommen darf. Ein gegrabenes Holz gen Fäulnis zu schützen. ES ist nicht tig, eingegrabenes Holz zu imprägn, ' ren oder zu verkohlen; sondern wenn 1 man es nur verkehrt, mit dein lldt zclteile nach ben, einzräbt, 'lliül ü viel Jahr? Ändert. ' f - - ... ... ' ; .. .