Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 27, 1917, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    DgZ Lchmiidchcn.
Au dem Französischen don Margaret
Nav.)
Mit einer dünnen Pelerine auf
den Schultern, einen Uorb am
Arme, lief ' Sidonie Element nach
dem Voulevard Maleöherbeö.
Sie warf einen raschen Blick aus
,'. . ..-f.- i.. il?iiftlo
fite nyt in " nvy...
Schon zehn Mitutkit vor neinil
ßDiie sich daran zu kehren, dasz der
Schitiuö der nassen Straße an ihren
dünnen Waden eniporspritzte, be
gann sie zu rennen. Ihr schmutzig,
blonder üopl an dem ein Band
hing, tonjte unter deui unförmigen
Etrohhut hin und her. Durch die
weitgeöjfneten Nasenflügel atmete
sie, die Luft mit einein pfeifenden
Tone ein, ihr sonunersprossiges Äo
ficht überzog sich iit einer vorüber
gehenden Röte, während fi.e sich ih
ren angstvollen Gedanken hingab:
O weh! Schon wieder zu spät! Dies
mal würde die Leiterin der Schnei,
derwerkslatt ihr sicher eine Nüge er
teilen! Dabei hatte sie ficki nterwegö
gar nicht aufgehalten l Aber von der
Nue Hugo, ganz hoch oben in Belle
ville, bis zur Maöekrne war es ein
gutes Stück WegeS. Und dann hätte
fit', bevor sie wegging, ihr Hemd
und ihr einziges Paar Strümpfe,
die sie am Abend vorher gewaschen
hatte, plätten müssen, weit sie die
yiactjt über nicht getrocknet waren.
Ue&rigcnS wurde jie morgens nie
fertig. Sie mußte die Stube auskeh
ren, die Betten machen, die Mit
tagssuppe für den Bater bereiten,
den kleinen Bruder anziehen und in
die Schule bringen. Und wenn sie
irgend etwas vergaß oder nicht gut
machte, dann gab es Ohrfeigen I
Selbst wenn er nüchtern war, hatte
der Vater ClÄnent eine harte Hand
und seit dem Tode seiner lthehäljte
bekam Sidonie die doppelte Portion.
Aber sie konnte den höhnijchen
Nähmädchen doch nicht alle diese
Einzelheiten erzählend Und voraus
gefetzt, sie täte eö, würde Mademoi
selle Marcelle jolche Entschuldign,!,
gen gelten lassen? Denn sie war
nicht jehr sanft gegen die armen
Lehrmädchen, sie war es eigentlich
gegen niemand. Ihre zusaininenge.
kniffenen Lippen öffneten fich nur
für böse Worte und Schelten. Was
half es ihr so hübsch zu sein, da sie
ja boöhaft wart Wenn Sidonie we
nigstens jchm seit längerer Zeit an
cjcfielü gewesen wäre? Doch sie war
erst seit acht Tagen im Haufe David.
Wolfs u. Co. Borher arbeitete jie in
der Ruc de la Paix, bei Rose Lenmr.
"ruiö. in einem seinen Schneiderate
fsf, in dem jedennann nett zu ihr
ivar und wo fie oft ein -tniugwo ve
kam. Aber sie war ein Pechvogel.
Infolge einer ungeschickten Beive
gung hatte fie eine Flasche voll Ma
ickinenöl über ein fertiges Kleid c
gössen. Man entließ fie natürlich auf
der Stelle, und harte vxoxlc und
.Schläge hatte sie zu Haufe über sich
ergehen lassen müssen, als sie dein
Vater die Nachricht mitteilte.
Mit klopfendem Herzen betrat sie
das Hans und wollte ganz leise die
Treppe hinauslaufen, aber oie Hef
terin trat ihr in den Weg.
Du lonimst zwanzig Minuten zu
fiinil"
In der Schneiderwerkstätte waren
tatiäcklick die Lehrmädchen schon da
mit , beschäftigt, die Tische abzuwi.
schen, die Stuhle auszuilellen nno
Stecknadeln m verteilen.
Um neun Uhr stellten sich die
Jiähmadchen zu zweien oder dreien
ein. Sie benahinen sich wie schwatz
hatte. Vavaaeien. und ihr sortaesetz
teZ Lachen hallte in dein hohen
Raume laut wieder. Die guten
Freundinnen künten sich geräuschvoll
auf die Wangen. Man erzählte sich
allerlei Geklatsch: Ach, ich niuß Dir
nock ettälilenl.." Man teilte sich
häßliche beschichten im Flüstertöne
Mit. Tann wurden achenwleget
und kleine Blechschachtelr. hervorge
zogen; man puderte sich daö Gesicht,
man kämmte sich die Söckchen aus
oder steckte das Haar von - neuem
auf, wenn der jlnotcn nicht gut ge
raten war.
Dock, vlötzlick, wurde es rnäu-chcn
TtilL Die Direktrice trat ein. Mit
einem hochmütigen Gesuizt übcv
blickte sie die aamo Werkstatt. Seit
dcm das Automobil des Grafen Sa
,ian sie jeden Aveno aoyolen tarn
) und seitdem sie aus ein schone er
niögen spekulierte, das ihre Gunst
bezeugungen ihr nach und nach ein
bringen mußten, hatte sie das Be
nehmen einer Königin. Sie betrach
tete ihre Kameraden als Untergo
dens.
Wie ein Gewitter siel sie über
sidonie her.
Sdi verlanai?. das. Du Punk!
kalb neun hier bist, wie es in diesem
Hause üblich , st. Entweder,-oder..."
-Da gewahrte sie den Ctraßen
schmutz auf dem Nock des Lchrmäd
&cn5.
Du siehst aus wie ein Schmier
sink. Tu niußt Dich reinlicher klei
den.
Bittere Tränen stiegen dein 5iin
de in die Augen. Aber f laiwiea
Es kätte fjescj;t Ledehinütigtwcnn
!e geslaiiden hätte, daß sie lein
zweites leid besaß. Sie rechnete im
Geiste: Wie könnte sie sich bei einer
Einnahme von vier Francs fünfzig
ein neues iUeid kaufen I . . Eine
ieberhaste Geschäftigkeit herrschte
in der Schneiderwerkstatt. In den
vier Stockwerken summte es von
oben bis unten, wie in einem Bie
nenhauö. Leicht und flink liefen die
Nadeln durch die teuren Stoffe, die
Seide knirschte unter den Scheercn,
die Bügeleisen glitten über das
dampfende Kleiderfutter, die Ma
schinen schnurrten. Von der einen
gerufen,' von der anderen geschälten.
stürzten die Lehrmädchen treppauf,
treppab, auS den SalonS in daS
Wareiilager, aus der Werkstatt auf
die Straße.
.Sidonie, ' bring Mademoiselle
Octavie eine wirnrolle und die
Schachtel mit der Seife . , . Beeil
Dich und zieh die Füße nicht fo
nach."'
Germame, schnell Borte r
Rächet, ach, hol mir die Knöpfe
für di? Taille der alten Lcvy."
Hör mal. Kleine! Kauf nur ein
Beafjteak fürs Mittagessen und Es
siggurken! Ich habe eine unbezwing
iche Lust ans Eniggurken."
Äachdem sie stundenlang herum
gesprungen waren, konnten die
Lehrmädchen sich endlich zu den
jüngsten Näherinnen setzen . . .
sidonie wurde wieder heiter. Im
Laufe des Nachmittags hatte sie lein
Tadel getroffen, und die Strafrede
vom Morgen war schon vergessen . . .
Zur großen Freude sämtlicher Nah
müdchen tanzte sie mit Germaine
eine Matchiche hinter dem Rücken
der Direktrice.
vetziere vuate ver lanomsios zu
den Lachenden hinüber. Sie war
zerstreut und träumerisch und besah
von Zeit zu Zeit mit Wohlgefallen
ihre linke Hand. An dein Mittelfin
ger blinkte ein prachtvoller grünli
cher Stein, in Goldgefaßt.
Sieh sie nur an," flüsterte Ger
maine Sidonie zu;' sie ist in ihre
Finger verliebt!"
In ihren. Rmg, willst Tu wohl
sagen!"
Richtig, sie hat einen neuen, den
ich noch nicht gesehen habe. Wahr
fcheinlich ein Geschenk von ihrem
Grasen! Ein Smaragd, meine liebe
idonlel xas war immer mein
Traum! Was,? Lach' doch nicht so.
dumme Gans, er wurde sich an m,
neril Finger gerade so gnt ausnch
nicn, wie an ihrem ..."
Um sechs Uhr herrschte tieses
Schiveigen unter den emsig Arbei
tcnden. Man wollte fertig werden.
um den Abend frei zu sein. Plätze
lich stieß Mademoiselle Marcelle ci-
neu Schreckensfchrei aus.
Mein vum( Mo m rncm
Rinn?" '
Alle Kopie erhoben sich von der
Arbeit: einige m ihrer Nähe St
zenden halfen der Direktrice suchen,
Man durchsuchte die Stoffabfälle
auf dein Boden.
Ich habe ihn abgenommen, um
mir die Hände vor dem Vesperbrot
zu waschen." -
ÄUs oein Wa chtistn fund nian
ihn nicht. Die Schneiderinnen sahen
sich verlegen an. Ein schivcrer Ber
dacht schwebte über ihnen.
Mademoiselle, wir wollen keinen
solchen Berdacht auf uns ruhen las
sen. Durchsuchen tote unsere Ta
scheu."
Die siebemmdzwanzig Nähmäd
chcn traten eine nach der anderen
vor Weder ihre Ltleidertaschen. noch
ihre Handbeutel enthielten den
Ring.
Nun kommen die Kinder an die
Reihe!"'
Die drei Lehrmädchen, Germaine,
Nachel und Sidonie, standen auf
und breiteten das Prinzeßkleid, aus
dem sie die Heftfaden hcrausgezo-
gen, über eine Stuhllehne. Als Na
chcl sich von dem Stuhle entfernte,
fiel das Kleid auf den Boden. Man
hätte zu gleicher Zeit einen leichten,
metallischen Klang.
So gebt doch acht!"
Mademoiselle lief schnell herbes
uin das Gewand aufzuheben. Da
sah sie ihren Ring aus dein Boden
liegen. Die drer Lehrmädchen er
bleichten.
Ich denke, es ist schwer, den
Diebstahl zu leugnen. Wer ist die
(Schuldiger
Ich nicht!" beteuerte Germaine,
Ich auch nicht!" antwortete Si
dorne.
Ich auch nicht!" sagte Nachel,
Ihre Gesichter blieben uiidurck
dringlich.
Laßt unS einmal sehen, wer von
den dreien es wohl sein konnte rie
die Direktrice ich denke wir können
für Germaine die seit zwei Jahren
hier ist, einstehen?"
O jal" antworteten die Näh
mndchen.
Was Nachel betrifft..."
. Sie war es auch nicht."
Tann könnte es nur noch die zu
letzt Eingetretene sein. Tu tätest des
ser daran, zu gestehen. Kleine. Sei
nicht so feige!"
Mißbilligendes Murren erhob
ich.
Sicher hat fie den Ring gestoh
lenl Sie sieht immer aus wie eine
Tnckmänscrin! Hinaus mit der Die
bin!"...
Ciöonics Lerteidiauna war nich
überzeugend genug, lun sie von dem
Verdacht, der aus ihr ruhte, zu be
reien. Lautes Geschrei übertönte
hre Unjchuldöbetenerungen. Man
ahlte ihr den Restlolm aus und in
einigen Minuten stand sie arbeitslos
auf der Straße. In Pelzwerk ge
hüllte Frauen schritten an ihr vor
über, wahrend sie vor tochmerz ge
drückt und vom Winde gepeitscht,
durch deii eisigen Regen dahinschritt.
Aus dem Fahrwege rückten elegante
Wagen nnaufhortiai aus den Wink
des weißen Stabeö der Polizeibeam
en vor. Der blaue schein der elek
rischen Brenner warf seine Strah
leN ans den Straßcnschlamm. Sido
nie wurde sich ihrer Armut, ihrer
Häßlichkeit und ihres großen Un
glücks bewußt. Sie schluchzte bitter
lich. Die ganze Ungerechtigkeit des
Lebens ' lag erdrückend auf ' ihren
vierzehn Iahren. Mechanisch bog sie
tn die Rue Royale em und stand
kurz darauf vor der Seine. Sie
stieg die Treppe hinab und betrach
ete schaudernd die schwarze Mne,
auf der ölige Flecke in Regenbogen
arbcn erglänzten. Bei dein Gedan
keil an die Todeskälte, die ste er
greifen würde, schauerte sie zurück.
Mut! Emöl... Zwei!"...
Als sie drei zählen wollte, dachte
fie an ihr Brüderchen Georges, das
jeden Abend mit Ungeduld auf fie
iuartete, um feine Suppe zu esfen.
Wie würde er weinen, wenn fie nicht
käme. Nein, sie hatte wirklich nicht
das Recht, ihn allein zu lassen. Da
lieg fie wieder den Oual hinauf und
hre in zu großen Schuhen steckenden
Füße mühsam nachschleppend, mach
te fie sich auf den Weg nach Belle
ville. Ihr schwacher Rücken beugte
sich schon bei dem Gedanken an die
chläge, dip ihr bevorstanden,
Vom Essen und Trinken,
Viele Menschen essen niebr. als ib
rer Gesundheit dienlich ist. Sie nd,
men irrigerweise an, daß sich der
Körper uin so kräftiger entwickelt, je
mehr Nahrung man ihm zu uhrt.
Dies ist aber nicht der Fall. Die
überschüssige Nahrung geht zum
Teil unverdaut wieder ab, teilweise
wird sie als weit amge weichen, teil
weise bleibt jie in Form von Harn
säure und anderen undoll -nnenen
Verbrennungöprodukten im itörper
iind kann un Verein mit zuruckgc
haltenen Zersetzungöstoffen schwere
Erkrankungen (Rheumatismus,
Gickt iinv,) herbeiführen. Man tut
daber mit. nickt sit reichlich m essen
und sich mit drei Mahlzeiten am
Tage zu begnügen. Tiejelben reichen
vollimndig aus.
Bei Verstimmungen der Verdau
nngsorgane ist zeitweises Hungern
das beste.
Die Speisen sollen gut aekau
werden. Auch soll die Nahrung mehr
hart und trockeil als flüssig und
breiig sein, weil im anderen Falle
Älmc und Speicheldrüsen nicht ge
nüaend m arbeiten haben und per
kümmern. Kinder, die zu wenig feste
Nahrnng erhalten, müssen m der
Regel häusig den Zahnarzt aufsu
chen.
Eine große '.'.nsitte ist Heiß
essen und trinken. Wenn man sich
am Kaffee nicht die Lip?n der,
brennt, ist er zu kalt". Kartoffeln
und Gemüse tvcrden dampfend au
den Tisch gebracht, aß dir die
nppe nicht kalt werden, sagt die
Mutter, wenn sich das Kind scheut,
die heiße Brühe in den Mund zn
nehmen. Dabei wird die ganze Fa
milie von Zahnschmerzen geplagt,
Die Kinder leiden an schwacher'
Verdauung. Die Mutter verträgt'
nicht alles. Warum? Wenn man zu
beiß oder heiß und kalt durchcinan
drx ißt, so bekommt der o.z Zahne
schützende Schmelz Risse. Die Zähne
erkranken. Die Schleimhäute des
Mondes, Nachens, der Speiseröhre
und dcö MägenS werden durch daS
Scißcssen aufgelockert und zu Ent,
Zündungen geneigt gemacht. Sehr
kalte Speisen und Getränke rufen
Katarrh des Magens und der
Därme hervor. Heiße und zu kalte
Speisen setzen die Wirkung der Ver
dauunassäfte herab. Man meide da
her heiße oder zil kalte Speisen und
Getränke, so vor allem 'Gefröre
nes", Bier und Mineralwasser vom
Eis".
Nach dem Essen strömt das Bin
lebhaft zum Magen. Es sehlt dann
im Gehirn und in den Muskeln,
Wer unmittelbar nach dem Essen
geistig oder körperlich angestreng
arbeitet, entzieht dem Magen das
Blut und hindert dadurch die Ab,
sonderuna der Verdauungssäfte und
die Magenbewegnngen. Man arbeite
daher nicht sofort nach der Haupt
mahlzeit.
Darüber, ob man nach dem Essen
ruhen soll, sind die Bleinungen ge
teilt. Dem nach deiss Essen sollst
Tu ruhn oder auch ein tochiafchen
tun" sieht das nach dem Essen sollst
Tn stehn oder tausend Schritte
gehn" gegenüber. Wer geistig oder
körperlich schwer arbeiten mufz, wird
ein Viertelstündchen Ruhe nach der
Hauptmahlzeit als eine Wohltat em
pfindcn. Wer dagegen dein lieben
Gott die Zeit stiehlt, braucht ich
auch des Mittags noch zn schlaseii.
Kranke sollen vor dein Essen ein
s Stundchen ruhen oder schlafen,
IfiSfi.fi Omsh TrMttfc.
Der ZmilMlps.
Bon R, Lamotte.
I.
Tis Herrschaften hatten soeben
ihr Frühstück beendigt. Herr Candi
dier, Unterprasekt von Uiangis, saß
in einem bequemen Sessel ain Fen
ster, rauchte seine Zigarre und las
die 5ieltunaen. wahrend Madame
Eandidier, noch bei Tisch, in klei
nen Zügen einen mattgold jchun
mernden, verdauungbesördernden
Likör ihrem umfangreichen, vierzig
jährigen Organismus einverleibte.
Ein Hauch von Glück und Zufrie
denheit schien durch das elegant
ausgestattete Zimmer zu wehen.
Der Äerr Untervräfekt war mit
der Lektüre der Pariser Zeitungen
kertia und reichte jie galant einer
Fie herüber. Dann griff er zum
Lokalblättchen, dem Beobachter
von Rangis".' Aber, kaum hatte er
einen Blick darauf geworfen, als er
wie von der Tarantel gestochen. Mit
einem halbuntcrdrücktem Schrei em
porfuhr. ,
Was gibts?" ragte Madame
Candidier. Greift man Dich et
wa fchon an? Nachdem Tu noch
keine acht Tage Unterprasekt von
Raums bist? Das wäre doch in
der Tat ein wenig früh!"
,Nickt mich areift man an. son
dern Dich!" erwiderte der Gatte,
indem er verzweifelt mit dem .Zei
tungsblatt in der -Luft herumfuch
:elte.
Nick? Der Beobachter von
Rangis" greift mich an? Aber ich
bin ja erst seit gestern hier...."
Bitte, lies!"
Madame Candidier nahm die
Zeitung und las:
Unser neuer Untervräfekt scheint
die reinen Sitten unserer Stadt und
die strengen Anschauungen ihrer
Einwohner über Moral und An
land nickt au kennen, sonst hatte
er den ebenso lächerlichen wie un
passenden Einzug, den seine Frau
Gemahlin gestern in Rangis gehat
tcn hat. wohl nicht gestattet. Dieses
bedauerliche Faktum ist wahrhaftig
nicht dazu angetan, das Ansehen
unseres neuen Beamten zu erhöhen.
Hoffen wir indessen, daß ähnliche
Abaeschniackthciten in Zulun i un
terbleibcn werden, und daß Herr
Eandidier durch eine weise Amts
suhrung uns schnell das kleine Misz
geschick seiner Gattin vergessen las
sen wird
Unterzeichnet war der Artikel:
Championnard.
Welch ein Gemeinheit!" sagte
Madame Candidier erblassend.
Welch eine bodenlose Gemeinheit!"
Tenl Untervrafekten war die
Aufregung seiner Frau nicht ent
gangen. Gewiß, der Artikel des
Äerrn Championnard, .hefreoai
teur deö Beobachters von Rangis",
war das Werk eines feigen Aer
leumders, aber ' vielleicht war' das,
was darin behauptet wurde, doch
nicht vollitandia aus der Lust ge
griffen?
Was hat das zu bedeuten?"
fragte er streng. Die Geschichte ist
nickt von A bis Z erfunden. Du
mußt irgend etwas getan, haben
auf Grund denen diefec infame
Zeitungsschreiber.
Aber ich versichere Dir, ich.,....
Gestehe! Gestehe!"
Madame Candidier erblaßte, er
rötete und bequemte sich endlich zu
einem Geständnis.
-Die Sacke ist nicht so schlimm.
wie Du glaubst... Ich langte schon
gestern in Rangis an. cu hattest
nicht gedacht, daß ich Dir fo schnell
nackkommen würde, und warst nicht
auf dem Bahnhof. Ich meinte also,
vollständig inkognito angekommen
zu sein. Und nun stelle Tir meine
Ueberraschung vor, als ich aus dem
Äuae iteiae. und eine Menge jun
ger Herren auf mich zustürzt, mich
begrüßt, begluckwnnicht, mir zum
belt. Diese iunaen Leiste daran
zweifelte ich keinen Augenblick
waren gekommen, ihre neue Unter
prafcktm zu begrünen, ch oachie
mir also nichts Arges dabei, als fie
mich höflich einluden, ihnen zu sol
gen. Wir fuhren r.:s Cafö öe
Paris". Es wurde Champagner
aetrunkcn. Ein Klavier war da.
Ich mußte singen. Schließlich er
fuhr ick durch einen glücklichen
fall, daß alle diese Herren mich sür
eine Parifer tochaufpielerin hielten,
die mit dem nämlichen Zuge hätte
ankommen .sollen. Tu kannst Dir
denken, daß ick mich schleunigst aus
dem Staube machte. Und jetzt weißt
Tu auch, warum ich erst zwei
Stunden nach Ankunft de? Zuges
in Rangis hier ans der Unterprä
feltur anlangte."
Aber warum hast Tu mir die
ganze Geschichte verschwiegen?"
..Warum? Weil ich überzeugt
war,, daß keine Menschensecle jemals
etwas davon zu wissen bekommen
wurde."
Hm.... die Sache ist mir sehr
fatal!" murmelte Herr Candidier.
indem er sich mit zitternder Hand
über seinen kahlen Scheitel strick.
.Wirklich sehr fatal!"
II.
Ter Herr Unterprasekt begab sich
in sein Arbeitszimmer, Nahm seine
schönste Feder, sein schönstes Papier
und schrieb an Herrn Champion
nard, Chefredakteur des Beobach
ters von Rangiö" folgenden Brief:
Mein Herr! Wollte man In
dividuen Ihres Schlages ohrfeigen,
so würde man sich die Hände be
schmutzen. Ich unterziehe mich also
schriftlich der ekelhaften Aufgabe,
Ihnen zwei ebenso schallende wre
wohlverdiente Ohrfeigen zu oppli
zieren. Betrachten Sie sich als ge
ohrfeigt und genehmigen Sie den
Ausdruck meiner tiefsten Verach
tung." Herr Candidier übergab diesen
Brief einem Diener, mit dem Be
fehl, ihn sofort an feine Adresse zu
befördern. Eine Stunde später
kehrte der Bote mit der Antwort
deö Journalisten zurück. Sie lau
tcte:
Mein Herr! Wollte man In
dividuen Ihres Schlages vor die
Klinge fordern, fo wurde man sich
selbst dadurch die größte Schmach
antun. Ich sehe mich also zu mei
nem außerordentlichen Bedauern
genötigt, Ihnen durch diesen Brief
fünfzehn Zentimeter Stahl zwischen
die fünfte und sechste Rippe zu
bohren. Sie sind nunmehr tödlich
verwundet, and ich habe nur noch
Ihre irdischen Ueberreste zu grü
ßen, was ich als wohlerzogener
Mann hiermit tue."
Der Herr Unterprasekt, der ein
wenig apoplcktisch veranlagt war,
dachte iin ersten Augenblick, der
Schlag müßte ihn auf der Stelle
rühren. Zum Glück kam gerade
seine ftrau ins Nimmer, deren auf
opfernden Bemühungen es gelang,
ihn dem veven zu eryanen. Wie
der zu sich gekommen, , begann er
gleich einem brüllenden Löwen im
Käfig in seinem Arbeitszimmer hm
und herzugehen.
Endlich gegen Abend sante er
einen heroischen Entschuß. notabene
den einzigen, der zu fassen war:
nack dem Vorgefallenen war ein
Duell unvcrmeidlick.
Am näckstcn Nackmittaa trafen
sich die Zeugen der beiden Gegner
bei dem einen von ihnen, Herrn
Eugen Dumanoir, pensionierten
Hauptmann vom Bekleldungsamt
Er vertrat zusammen mit dem
Steuerkontrolleur Herrn Pingoin
den Untervrafekten. wahrend Cliam
pionnard zwei seiner Logeiibrüder,
den Weinhanöler PuloiS und oen
Rentier Marcival zu Sekundanten
gewählt hatte.
Alles ging wie am ischnurchen
dank Herrn Dumanoir, den man
auch jetzt noch immer Herr Haupt
mann" titulierte, und dessen Auto
rität auf diesem Gebiet von nie
mand bestruten wurde. Herr Can
didier als der Beleidigte hatte Vi
staken aewäblt. Die Neuaen iekten
Ort und Stunde des Zweikampfes
fest uiiö nahmen em Protolon auf.
III.
Gleichmütig, ruhig begann die
Sonne ihr gewohntes Tagewerk.
Auf der staubiaen Chaussee nach
! Bosuy, einem idyllischen Dörfchen
etliche Kilometer von mangis, fuh
ren zwei Wagen. In dem einen
saß Herr Championnard mit Zeu
gen und Arzt, im anderen Herr
Candidier mit 'einer entfprechenden
Begleitung. Beider Gedanken wa
ren gleich kriegerisch und männlich.
Ja, meine Herrn!" deklamierte
der eine. Sie sollen sehen, wie
man die Ehre einer Frau rächt!
Sie sollen sehen, wie man einen
Gegner in den Sand streckt! Sie
sollen sehen, was...... Sie sollen se
hen, wie...."
Ja, meine Herren!" renom
mierte der andere. Sie sollen er
sahren, wie ich Beleidigungen rä
che! Sie sollen erfahren, wie ich
die Pistole handhabe! Sie sollen
erfahren, was..., Sie sollen ersah,
ren, wie....".
Unter den neugierig forschenden
Blicken ihrer Zeugen bemühten sich
alle beide, möglichst ihre Aufre
gung zu verbergen und heroische
Mienen zu zeigen. Der eine schnitt
fich mit ziemlicher Sorgfalt die Nä
gel, der andere zählte die Bäume
am Wege.
Auch die Zeugen befanden sich
in einer heftigen Gemütsbewegung,
nur Herr Dumanoir, der Herr
Hauptmann, nicht.
Wahrhaftig!" rief er jeden Au
genblick. Das erinnert mich an
meine Jugend! Die schönen Duelle
von damals!"
In Wahrheit hatten ihm seine
Oblieaenbeiten als Zeugosfizier nie
rnals andere Schönheiten zugänglich
aeniackt als dieiemaen von Militär
mützen. Hosenböden usw. Aber daS
war ein Geheimnis, das er allein
kannte und sorgsam hütete.
Endlich hielten die beiden Wa
' gen. Ein kleines Gehölz, wie ge
schaffen für ihre Zwecke, tat sich vor
den Herren auf. Während man
die Entfernungen absteckte und die
Plätze dnrchs Los bestimmte, be
gannen die beiden Aerzte plaudernd
hin und hcrzupromenieren. Sie
hatten sich unmerklich vom Kampf
platz entfernt, als der eine, von Ge
wissensbissen ergriffen, durch 1 die
Bäume rief:
.Wenn'S so weit i& rufe Sie.
uns! Wir bleiben immer in der
Nälie." . .,
Während die letzten Vorbercilun
ipii aetroffen wurden, standen die
Gegner etwa sünfzig Schritte von
einander entfernt und musterten sich
verstohlen. Von Zeit zu Zeit zogen
ie ihre Ta chcnuhrcn, als wenn fie
sagen wollten:
Ich wünschte, die oumme e
schichte wäre erst vorüber I"
In der Tat, es war eine oumme
Geschichte. Für nichts und wieder
nichts, für einen harmlosen Klatsch,
ein paar Druckzeilen wollte man
sein Leben aufö Spiel sehen. Und
dann Herr Candidier war der
heiratet. Herr Championnard Va
in von drei Kindern. Ach. wenn
man die Sache doch in Güte hätte
ordnen können! Aber der Herr
Haiiptmann, der auf seine Funktio
nen als Leiter deö Zweikampses
sehr stolz war, drängte zur Eile:
Nun, meine Herren, sind vie
fertig?"
IV.
Ter Kerr Untervräfekt und der
Herr Chefredakteur nahmen jchwei
gend ihre Platze ein. tsi waren
leichenblaß. Auch die Zeugen mit
Ausnahme von Herrn Dumanoir
erbleichten.
ES ist Zeit, die Aerzte zu ru
fen," sagte der Herr Hauptmann.
Einen Augenblick!" bemerkte
locxn Vutois. ..Bevor wir die bei
den Gegner einander gegenüberstel
len, sind wir wohl verpflichtet, pe
zu fragen, ob sie sich nicht in Güte
.um u verhindern, oan durch
eine so schreckliche Lösung...."
Ganz recht!" pflichteten err
Pingoin und Herr Marcival bei.
Wie denken die beiden Gegner
darüber?" fragte, der Herr Haupt
mann.
Unfähig zu sprechen, nickten die
Gegener bejahend mit dem Kopse.
Langsam näherten sie fich einander,
mit zitternden Lippen und schuld
bewunten Auaen. Und plötzlich.
wie auf Kommando, sanken sie stam
melnd, fchluchzend, unverständliche
Worte murmelnd, einander in die
Arme.
Der Augenblick war feierlich. Die
Zeugen stürzten herbei. Man drück
te sich die Hände. Man beglück
wünschte sich. Alles schwamm in
Wonne und Seligkeit. Nur der
Herr Hauptmann war wütend.
Deshalb hätten wir uns wahr
hastig nicht hierher bemühen brau
chen!" brummte er. Das Ver
gnllgen konnten wir in Rangis be
quemer haben.... Na, wenn die
Geschichte nun mal aus der Welt
ist. müssen wir noch das Protokoll
aufsetzen."
Ich möchte in unser aller In
teresse vorschlagen," sagte Herr Pu
tois, in das Protokoll aufzuneh
men, daß vor der Versöhnung ein
einmaliger Kugelwechsel stattgefun
den hat."
..Einmaliger Kuaelwechsel?" rief
der Herr Hauptmann. Das ist
nicht genug. Wir mu,sen mehr
schreiben. Die Geschichte kostet uns
ia nichts. I"
Also dann achtmaliger Kugel
wccksel?"
Nein, acht ist zuviel, schreiben
wir dier. Das ist eine schone Zahl."
Das Protokoll wurde in diesem
Sinne abgefaßt. Man schickte sich
bereits an, wieder in die Wagen zu
steigen, als Herr Marcival bemerk
te:
Die beiden Aerzte sind in der
Nähe. Sie haben nichts gehört und
wären imstande, den Kugelwechsel
zu leugnen. Wir sollten sicherheits-
halber ein paar Schusse abfeuern...
auf irgend einen Baum zum Bei
spiel!" Die ?!dee fand allgemeinen ei,
fall. Der Herr Hauptmann holte
eine Pistole aus dem Etui, nahm
aeaenüber einer vräcktiaen Eiche
kins beldenbaste Pose ein und drück
te ab. Nickts. Ucz ver uchte nocn
zwei, dreimal, nahm eine andere
Viitole die Waffen wollten ab
solut nicht losgehen! Die Sache
war ernst. Wer weiß? Vielleicht
drohte eine Explosion?
Ta näherte sich Herr Pingoin,
der Steuerkontrolleur, ein ernster.
ruhiger, besonnener Mann, dem der
ehrenhafte Auftrag erteilt worden
war, die Pistolen mitzubringen,
Ein ganz klein wenig verlegen, er
klärte er:
Die Sache ist nämlich die: vor
Zichtshalber habe ich sie nicht gela
den!"
Durch die Blume. Gast
(der sich Knödel hat geben lassen.
z?m Wirt): as aifo Men 2.1101
Knödel sein!
Wirt: Ja. Fehlt vielleicht et
was daran?
Kalt: m aufrichtig aesaat. ich
habe mir Tirol etwas größer porge
stellt!
Drastischer Vera leid).
Arzt (im Gebirge zum Führer, der
für eine Touriitenfchar sämtliches
Gepäck tragt): Ungeheuer, was Sie
da für Lasten tragen können!
Führer: Das bin i' gewöhnt
mei' Vater und mei Großvater wa
ren auch schon solche. Lastträger!
Arzt: Kein Wunder, dann sind
r f .. c n II
öie au oiica nnuj
Trr Ursprung des Krcnzcs.
Er lst U alten orikiiinlischn, Kultur,
3 suchen.
Es bricht sich immer mehr die Er.
kenntnis Bahn, wie cg die Wettku .
turen auch in antiker Zeit schon mit.
emander verknüpft waren und wie die
christliche Aera das Erbe der Jahr,
taufende alten orientalischen Kulturen
in dieler Beziehung angetreten hat.
Wichtigste Elemente der christlichen
Symbolik, die man bisher allein aus
dem Geiste der Religion und den Er
zählungen des Neuen Testamentes ab
leitete, stehen in eiiter geheimnisvoll
len. immer klarer werdenden Verbin
dung mit der uralten Symbolik rn.
herer Völker. Selbst das Kreuz ist m
neuester Zeit durch Forschungen des
schwedischen Archäologen Oskar Mon
teiius auf einen durchaus von christ
liehen Vorstellungen zunächst uncib
hängigen Ursprung zurückgeführtwor
den. Montelius geht vordem ym.
bol des Rades aus, das lange vor
Christi Geburt als Sinnbild der
Sonne, des Sonnengottes , uns alles
Göttlichen gegolten hat und unter
dem auch in christlicher Zeit auf Kata
lombenmalereien. Sartophagen ,ui'.d
ki,antmiscken Kavitälen das , Bild
der Gottheit dargestellt wurde. Aus
dem vierfpeichigen Radsymbol nun ist
ganz sicher das sogenannte griechische
I C ... .... -'C.iJC, f AH.tttM ftfyj
itreuz mir oen vier um,ci.
men entstanden, in dem nämlich die
vier Speichen kreuzförmig gestellt ,
wurden und der Kreis allmählich
wegfiel. Dieses innerhalb des Kreist
losgelöste Kreuz und auch das Kreuz
ganz ohne Kreis finden sich auf älte
sten christlichen Grabmälern und auf
nordischen Grabsteinen aus dem frü
heren Mittelalter, wobei sie noch ganz
deutlich den Zusammenhang mit dem
Sonnenrad zeigen, eivst nocy m un
seren Tagen findet man auf Fried
bösen kleine Kreme in einem Kreise,
über den die Kreuzarme hinausragen.
Dieses arieckische Kreuz nun. das
zum wichtigen Symbol des Christen
tums wurde, findet sich ebenso wie
das vierspeichige Rad schon lange vor
Christi Geburt auf zayireicyen afiiaii'
sscken. besonders assyrischen Denk
malern, auch auf alten Münzen aus
der heidnischen Periode der romizqkn
Kaiserzeit. So ist der Weg. auf dem
das Kreuz aus dem römifch-katholi
schen Kultus in die christliche Kunst
eindrang, ganz klar bezeichnet. AVer,
auch das lateinische Krez, dessen trn
lerer Arm länger ist als die drei an.
deren Arme und das daher als Ab
bild des Kreuzesstammes besonders
als eigentümlich christlich angezeyen
wurde, kommt fchon tausend Jahre
vor Christus vor und begegnet man
ebenfalls früheren afiarifcyen em
Mälern. Es ist ein heiliges : Symbol,
das ebenfalls mit dem Sonnendienste
zusammenhangt und als die Wak'e
des Sonnengottes, , eine Doppelart
mit einem lanaen Schaft. ':. erklärt
wird. Aus dieser quer übereinander
gelegten Doppelaxt entwickelt sich nun
ein kreuzförmiges isymooi, oem iv:r
in dem Attribut der Astarke und an
derer Gottheiten auf orientalischen
Münzen begegnen und oas vumaus
wie das lateinische Kreuz aussieht.
Dies Symbol findet sich zahlreich in
den Jahrhunderten unmittelbar vor
Christi Geburt und ist nach oer An
sicht von Montelius von den Christen
übernommen worden. Eine andere
Erklärung für die Entstehung des la.
teinischen Kreuzes sieht 'comeiius in
der Entwicklung aus dem griechischen.
und zwar ist anzunehmen, oafz vas
griechische Kreuz auf einen StaS ge
fetzt wurde und Stab und Kreuzarm
,u einem einuaen langen Arm ver
schmolzen. Auf nordischen Grabsteinen
kann man beooachten, wie oas vier
speichige Rag sich durch diese Wer
binduna mit einem Stab allmählich
zu einem lateinischen Kreuz entwickelt.
ffrauMaruStranamann.
Witwe von Ca:l A. Strangmann,
des Buffaloer Brauer-Äclllwnars,
besichtigte dieser Tage die Bilder in
der New Forler Verbrecher-Gale
rie . um einen wann zu weinm-
zieren, der ihr am 10. März eine
Handtasche geraubt hatte, die, wie
sie kaat. Juwelen im Werte von
530.000 und $400 in Bar enthielt.
Nach Frau L?trangmanns Aussage
probierte sie an dem Tage Kleider
in einem Geschäft an der 5. Aöcnu:
an und ließ die Tasche in den Hän
den eines Bekannten, der ihr als
vermögender deutscher Arzt vorge
stellt war. Als sie das Geschäft der.
lassen wollte, war der angebliche
Arzt verschwunden. Bei der Besich
tigung der Photographien wurde sie
von der Polizei veranlaßt, den Z'iU
dern wohlbekannter internationaler
Diebe, die des Krieges wegen in die
sem Lande ihr Wesen treiben sollen,
Beachtung zu schenken.
Der Grund, weshalb wir uns
über die Welt täuschen, liegt sehr cit
darin, daß wir uns über uns selbst
täuschen.
Die Wissenschaft, welck.:
die Sllavendiensie den Maschinen
überträgt, hat zwischen den Natur
kräften und der organischen Kraft em
richtiges Verhältnis hergestellt. Das
best abgerichtete Pferd gch?rcht nickt
geduldiger dem Willen des Menuhen.
als die Lokomotive dem leisen Druck
iSsim 2isftsijk