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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 27, 1917)
0 0f Ä A I J J ZVetierösTichi. Für Oliiaha und Umgegend: R?en t-r Schnee und anhaltend kalt heute cbend m;i am Samstag. Für Nebraöka: Schnee oder Siegen im!) an haltend kalt heute abend und am Samstag. Für Iowa: Regen oder Schnee heute ciizb und am Samstag, anhaltend kalt. yyr 34. Jahrgang, Omaha, Nebr., Freitag, den 27. April 1917. .j 8 Seiten.-No. 39. Beteiligt Euch' 'am großen ' .lutomobil-Konteft der TSgli. chcn Omaha Tribüne. Ein Ford Automobil frei, an den Ge winner. - - w-'T"' ÄV, Ts . , --ff fXtri (fttnll fül jrUrl , jV' ' l j", Tä: fl 'Pj QsJ vvvH 1.1p Cv jy 1 1 1 ! ' J f w ! w geidnng liegt bei 4 r jhm tvirö es von Frankreich und Grotzbrkntan- nien überlassen, in Alliierten Die Uonskriptionsbill Washington, 27. April. Die Alliierten haben es Präsident Wilson überlassen, zu entscheiden, in welchem Mabe sich die Ver. Staaten von Amerika an dem Kriege beteiligen sollen. Der frühere französische Mi. nistcrpräfident Vwiani, Mitglied der riegskoinmifsion, hat die Erklärung abgegeben,' daß Frankreich zu allem, was Präsident Wilson in dieser Hin ficht unternimmt, seine Zustimmung geben wird. (Wird ihnen wohl nichts anderes zu tun übrig bleiben!) Er sagte, das; Frankreich dem Präsiden ten Wilson nicht vorschreiben will, was er zu tun und zu lassen habe. Auf diese' Art und Weise hat sich der he Minister Balfour geäus' .äfident Wilson hat sich noch .,.cht ralart, welchen Kurs er einzuschlagen gedenkt. . Mit dem heutigen Tage wird das mächtige Wclttriumvlrat (Amerika, Großbritannien und Frankreich) die eigentliche Arbeit aufnehmen. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß Präsident Wilson folgende Vorschläge gut beiden wird: Lieferung von Geld, Nalinrngs rnraeln und Schiffen. Um dieses zu bewerkstelligen, wer den in allen Regierungsabteilungen die größten Anstrengungen gemach werden, um icn Anforderungen des Präsidenten zu entsprechen. Die Kriegsrüstungen werden heute nni der größten Energie fortgesetzt ferner ist man darauf bedacht, den Alliierten allmonatlich die Summe doil $500,000,000 zur Versügung zu stellen. . Die Annahme der KnskrivtionS , Vorlage dürfte innerhalb 48 Stim . den im Hause erfolgen. Die Mehr, lieft im Lause und Senat wird zwei fcllos für die Vorlage irimmcn. Ob wohl Sprecher Clark im Abgeordne tenhaus mit feiner Krmk der aus. wahlsweisen Zwangsdienfteinzieh intg" große Begeisterung unter den ' Gegnern der Konfknpttonsvorlage n. den Befürwortern des Freiwilligen fystems weckte, sind die Anhänger der Bill dennoch der Ueberzeugung, daß sie in der vom Präsidenten gut Die Zlekrutierung für die reguläre Armee! Seit dem 1. April haben sich 33,792 Mnnn der Buudesarmce frei willig augeschloffen. Wasbington, 27. April. Seit der am 1. April begonnenen Massen. rekruticrung für die Bundesarmee jino 04,i Jü 4ccüuen oec lllitis arniee einverleibt worden. Seit der genannten Zeitperiode entfällt auf die einzelnen Staaten nachstehende ni ri.i C r- v tu.. vc Rekrutenzahl: Alabama 483, Arizona 42, Ar. lanW 271, California 1068, Colo, rado 241, Connecticut 322, Dela wäre 12, District of Columbia 121, Florida 339, Georgia 1417, Jdaho 182, Illinois 3359, Jndiana 2538, 3ma 900, Kansas 1009, Kenwcky 825. Louisiaim 550, Maine 149. Maryland 101. Massachusetts 879. Michigan 1418, Mnnesota 502. Miisissippi 388, Missouri 1359. Montana 141, Nebraska 000, Ne bada 173, New Hainpshire 55; Nett) Zciw 772, New Mexico 33, New ,'joik 2784, Nord-Carolina 391, i'ord.Takota'06, Ohio 1234, CHo V liorna 550, Orcgon 838, Peimiylva nien 3022, Rhode Island 06, Süd. Earolina 218, SüdTakota 199, Tennessee 551, Tezas 1466, Utah 320, Vermont 18, Virginia 413, Washington 376, West Virginia 345, Wisconsin 355, Wyoming 62. onä Oaws Sohn in GesangenschaftZ Amsterdam, über London, 27. April. Dem Berliner Lokalanzei. gcr gemäß ist Leutnant C. I. Law, imdicr Sohn des britischen Schatz amtifckrctät Bonar Law, in einen: Wrjedjt in Palästina von den Türken sangen genommen worden. Eine oildoner Depesche vom letzten Mitt. vcti besagt, daß Leutnant Law in einem OjescdM verwundet wurde und iannsjt wird. riisident Wilson! welcher weise er die retten" kann. so gut, wie angenommen! geheißenen Form nicht später als Samötag zur Annahme gelangen wird. Es wurde durch Umfrage unter den Kongreßabgeordneten fest gestellt, daß sich die Mehrheit, mit der man zu Gunsten der Bill rechnen könne, auf ungefähr 60 bis 60 Stimmen belaufen würbe. Im Se nat hält man die Annahme der Bill mit 15 bis 18 Stimmen für gest. chert. Geringfügige Abänderungen werden jedoch Beratungen im Kon ferenzausschuß der beiden Häuser notwendig machen, sodaß bis zur Er Hebung der Bill zum Gesetz minde stens noch eine Woche verstreichen dürfte. Im Senat hielten Reed, Varda man und Sherman Reden gegen die Konskriptionsbill. Senator Sherman wies auf England hin, das taufende Fahre lang alle seine Kriege ohne die Konskription gefichrt habe", und machte darauf aufmerksam, daß es den großstädtischen Zeitungen, die für den Kriegsausbruch verantwort lich seien, nicht gelungen sei, auch die nötigen Rekruten aufzubringen. Am 9. April habe es beispielsweise in Muncie, Jndiana, das nur 35, 000 Einwohner zähle, mehr Rckru ten gegeben, als in New Jork mit seinen 6 Millionen. Präsident Carranza wirklich neutral! Verbietet Ansamnilungen von Deut scheu in Mexiko an der ame rikanischen Grenze. Washington, ' 27. April. Laut gestern im staatsanit eingetroffenen offiziellen Mitteuungn hat die mexi kanische Regierung die in Mexiko le. benden Deutschen gewarnt, daß ir gend eine Konzentration von Deut schen in der Nähe der amerikani. fchen Grenze zu ihrer sofortigen Ver Haftung führen würde. Hiesige Regierungsbeamte haben diesen ersten öffentlichen Ausdruck von Mexikos proklamierter Neutra lität mit Freuden begrüßt. Fordert amerikanische Neutralität. Juarcz. 27 April. General Murguia, der Befehlshaber der me xikanischen Streitkräfte des Nord ostens, hat gestern die Erklärung ab gegeben, daß die amerikanische Re. gierung, wenn sie von Mexiko er. wartet, daß dieses die Deutschen ab. halten soll, die Amerikaner an der Grenze zu bedrohen, wie Präsident Carranza es zu tun eingewilligt hat. die längst der Grenze auf amerikani schem Gebiet bestehenden Geheimver bindungen der Villisten ebenfalls unterdrücken falle. Fi!r wieöerausbau von Heimstätten! Carnegie Stiftung will einen solchen n Cntcntelavdern mtt Geldnnt teln unterstützen. Washington, 27. April. Die Verwalter der CarnegieStifttmg für internationalen Frieden bewilligten heute Z500,000 als Unterstützung zum Wiederaufbau von Heimstätten m den verwüsteten Teilen von Frank reich. Belgien. Serbien und Ruß land. Weitere Verwilligungen et folgten zur Fortsetzung der, For, schungen über die wirtschaftlichen Phasen des Krieges und zur Samm lung von Material für eine wirt schaftliche Geschichte des Krieges. Gleichgültigkeit gegen Kriegslage. Columbus, Ohio, 27. April. Der staatliche Kriegsrat hier be. lagt sich, daß die Einwohnerschaft von Ohio sich der Tatfache, daß wir uns im Krieg befinden, nicht bewußt ei. n vielen Fällen, so wurde ge agt, sollen Farmen einfach nutzlos daliegen. So lägen z. B. in Union Count 1000 Acker guten Farmbo dens absolut brach. Man will den Leuten auf alle erdenkliche Weise klar niachen. daß es ihre Pflicht sei, für die Entente und das eigene Land z:t sorgen, aber 'überall stößt ziian rn;i die ox'oUi Vleilkaültiskeit, Amerik. Dampfer Aztee" versenkt! Ob durch Mine oder Tauchboot ist ungrmiiz, grogrr rnen Kämpfer torpediert. Washington, 27. April. Der amerikanische Handelsdampfer Az. tec" ist auf der Höhe von Brest ver senkt worden. Während unoffizielle Berichte darauf hindeuten, daß der Danipfer torpediert worden ist, hat Leutnant Wm. F. Gresham, welcher Sie Mls öem Dampfer postierten FlotteN'Kanoniere kommandierte, ge. Itern ijlottenlekretar Daniels per Kabeldcpesche mitgeteilt, daß das Schiff wahrscheinlich von einer Mine zerstört worden ist. Noch ein Opfer der U'Boote? London, 27. April. Der ame rikanlsche Konsul in Glasgow hat der hiesigen amerikanischen Botschaft die Mitteilung über die Gefangen nähme des ersten amerikanischen Kriegsgefangenen seitens der Deut schen zukominen lassen. Da ' die Befehlshaber deutscher Tauchboote meist die Kapitäne der von ihnen versenkten feindlichen Handclsdampfcr als Gefangene mit st&) fuhren, mag obige Depesche be deuten, daß ein amerikanisches Schiff versenkt worden ist. Acht Norweger versenkt. London, 27. April. Eine Be kanntinachung des norwegischen Aus wärtigen Amtes, welche über Koben hagen hierher gemeldet wurde, gibt die Versenkung der folgenden norme gischcn Fahrzeuge an: Dampfer Gerda", 979 Tonnen; Gisko", 1643 Tonnen? Godo", 870 Tonnen; Ellidia", 1,124 Ton nen und Valerie." Segelschiffe: Ville dg Tippe", 1,254 Tonnen; Shiold" und Ve stelo". Großer engl. Dampfer futsch. New Jork, 87. April. Der eng lische Frachtdampfer City of Paris" welcher einen Gehalt von 9,239 Tonnen hatte, ist, wie in Versiche rungskreisen gestern bekannt gegeben worden, von einem deutschen Tauch voor torpediert und versenkt wor den. (Und dann schreibt die engb Admiralität ganz harmlos: so und so viele Dampfer über 1.600 Ton nm". versenkt.) Noch ein Brite hinab. London, 27. April. Der bri tische Dampfer Kildale" der sich auf der Fahrt nach Malta befand, wurde am 12. April im Mittelländischen Meere das Opfer eines deutschen Uöootes. Von der Mannschaft wurde einer getötet und acht ver wundct. vnlgarischer Minister glaubt Frieden nahe! Amerikas Beteiligung am Kriege habe das Ende desselben be schleunigt, sagt er. Kopenhagen, über London, 27 April. Nach der Rassischen Zei tung erklärte der bulgarische Kriegs, minister: Nach meiner Meinung ist der Friede näher als manche glauben. Die russische Revolutton und die amerikanische Intervention haben ihn naher geruckt. Durch feine Kriegserklärung hat Präsident Wilson die Sache -des Friedens gefördert, denn jetzt wird Amerika Munition und Nahrungs mitte! benötigen und die Versorgung der Entente einschränken müssen." Deutsche Torpedoboote beschießen Namsgate! London, 27. April. Die briti sche Adiniralität machte heute be kannt, daß eine deutsche Flottille von Torpedojägcrn auf der Höhe von Ramsgate, am Englischen üaml ge legen, erschien und die Stadt und Umgegend beschoß. Jedes deutsche Schiff nahm an der Beschießung teil. Unsere Patrolschiffe und die Strandbatterien aber vertrieben die Angreifer. Deutsche Regierung unterstützt Ueeder! Bafel. 27. April. -Die deutsche Regierung, die beabsichtigt hatte, Reedern für den Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte 300.000.000 Mark zu leihen, bereitet jetzt infolge der Beschlagnahme deutscher Schiffe in Nord und Südamerika ein neues Projekt vor. Es wird den Reedern große Schadenersatzsummen crlau bei,. die ihre Verluste beinahe ganz decken. Englttlld lllllß lllll Frieden bitten Die deutschen Unterseeboote werden das stolze Albion auf die Knie zwingen! Amsterdam, 27.Ipril, über Lon don. Der Sekretär des deutschen Marineamts teilte heute dem Haupt komitee des Reichstages mit, daß der deutsche Tauchbootkrieg nie grö ßere Erfolge aufznweisen gehabt hat, als gerade jeht Berliner Depeschen besagen, daß im Monat April mehr feindliche Schiffe versenkt worden sind, als zn irgend einer vorherige Zeitpcriode von gleicher Tauer. England wird bald gezwungen werden, Frieden zu machen, sagte der Sekretär des deutschen Marine anlts. Wisconsins Senat stößt sozialistisches Mitglied aus! Senator Nagnse wegen angeblicher unlohaler Aeußerung?. ge zwungen, sein Amt anfzngcbcu. Madison, Wis., 27. April. Der miiisiciiai vim Wiscviiiiii ijai gu stcrn abcnö mit 30 gegen 3 Stirn nien sein sozialistisches Mitglied Frailk Raguse wegen angeblicher ui loyaler Benlerkungcn aus dem Se nat ausgestoßen. Mit Raguse stimm ten nur noch seine beiden fozialisti schen Kollegen, die Senatoren Zu mach uiid Arnold kvon Milwaukee. ' Die Sozialisten ocs Staates haben beschlossen, ihre ganze Kraft und Stärke in Anwendung zu bringen, um eine Wiederwahl von Raguse durchzusetzen. ' Britische Kriegsfinanzieruug verfehlt. London. 27. April Die Art der Finanzierung des 5irieges wur de von Sir Alfred Booth, dem Vor sitzenden der- Direktorenbehörde der Cunardlinie, gelegentlich der Iah resversanimlung dieser Gesellschaft einer äußerst scharfen Kritik unter zogen. Wir haben von allem Anfang an einen falschen Weg enigefdtjla gen," sagte er u.a. Unsere Metho de der 'Finanzierung mag in einem kurzen Sl'neg verhältnismäßig Harm los gewesen sein; in diesem langen Krieg aber hangt sie wie ein Muhl stein um unseren Hals und sie wird sicher nach dem Friedensschluß unsere Erholungskraft nachteilig beeinfluf sen. Wir haben geborgt, wo wir hätten besteuern sollen, und seitdem wir zu besteuern angefangen haben, besteuern wir die Produktion und lassen den Verbrauch seiner Wege gehen." Sozialistische Friedenskonferenz. Stockholm, üb. London, 27. April. Die Eröffnung der Friedenskonfe renz der Sozialisten, die hier tagen soll, wird am 15. Mai stattfinden. An den Beratungen werden sich, wie heute bekannt gegeben wurde, Ver treter aller kriegführenden Länder beteiligen. Die Namen der Delega ten werden jedoch geheim gehalten, um zu verhüten, daß sie von ihren Regierungen an der Abreise nach Schweden verhindert oder vielleicht gar verhaftet werden. Schneesturm in Omaha und tm Staat! Ein Schneesturm, wie er um diese Jahreszeit zu den Seltenheiten ge Hort, fegte heute m aller Frühe über Omaha dahin und währte bis gegen neun Uhr. Der Straßenbahn verkehr war infolgedessen nicht ganz regelmäßig und stellenweise eine Zeitlang sehr mangelhaft, und auch die Zuge trafen verspätet ein. Auch im westlichen Teile des Staates gab es Schneestürme. Zwi schen Omaha und North Platte an der Union Pacific Strecke und über die letzte Stadt hinaus sind die Te legraphendrähte wiederum stellen weise herabgcrissen. In den Schivarzen Bergen soll es besonders heftig geschneit und ge stürmt haben. Die Einsetzung eines Lebcnsmit teldiktators wäre sehr ratsam Vorsicht ist besser als Nachfickt und ist. immer bcner, freiwillia zu tun, was mau später gezwungen tun' Unerhörte Kämpfe an öer Westfront! Die CljampagneSchlacht dürfte noch ' Monate lang dauern, ehe die Entscheidung fällt. Berlin, über London, 27. April, Die Schlacht in ' der Champagne übertrifft diejenige an der Somme front in bezug auf Hartnäckigkeit und Größe ganz bedeutend. Die Weltgeschichte hat keine größere und ereigmsreichere Schlacht auszuweisen, Offiziere, die von der Front in Ber, lin eingetroffen sind, erklären, daß die SommöSchlacht zu dem jetzigen Ringen an der Westfront das reine Kinderspiel gewesen fei. Die Deut schen, erwarten, daß die Angriffe der Alliierten wohl noch eine kurze Zeit anhalten, schließlich aber abflauen und in vereinzelte leichte Vorstöße enden werden. Die deutsche Heeres leitung ist mit der Entwicklung der Dinge im Westen zufrieden. Streik zu Ende. Tk Streik in den deutschen Haupt städten ist beendet. Dieses ist wohl m der Hauptsache auf Hindeimurgs Appell an den Patriotismus der deutfchen Arbeiterichaft zuruckzufüh ren; viel dazu aber hat auch die Er klärung des Munitionsministers Ge neral Görner beigetragen. In der selben sagte Görner unter anderem: Die Armee bedarf der Munition; wer wagt es, die Arbeit niederzule gen, wenn Hindcnburg Munition verlangt! Stteikhetzer muuen als Landesverräter und diejenigen, die sie anhören, als Feiglinge bezeichn net werden. Der Bestand der Na tion steht, auf dem Spiele." Gpser der neulichen Seeschlacht bestattet! Engländer ctjrdfe die gefallenenTcnt scheu als tapfere, Helden mutige Feinde". Dover. England, 27. Apri.l. J Mit vollständigen militärischen Eh renbezeugungen sind hier die Opfer der Seeschlacht vom Freitag, welche die jolge eines deutschen Ueberfalles auf Dover war. beerdigt worden, Unter den zur letzten Ruhe Bestatte ten befanden sich 23 Deutsche und 22 Briten. Die Särge der gefallenen Deutfchen waren in die deutsche Flagge gehüllt. Der Vizeadmiral in Dover hatte ihnen Blumenkränze gestiftet, welche folgende Inschrift trugen: Einem tapferen, Helden mütigen Feinde." Sechs der geretteten Deutschen wohnten dem Begräbnis ihrer ver schiedAicn Kameraden bei. Srnährungsfrage in England sehr ernst! Arbeiter verlangen gleichmäßige Ver teilung der eoensinittcl. London, 26. April. Das aus Vertretern der größten englischen Gewerkschaften bestehende nationale Arbcitcrkomitce hat eine Denkschrift an das Parlament gerichtet, in,wel eher die Gefahr einer Hungersnot be tont und eine Anzahl von Forderun gen gestellt wird. Das Komitee der langt den Ankauf aller importierten und die Konfiszierung der einheimi schen Lebensmittel, eine gleichmäßige Verteilung der Vorräte zu erschwing, lichen Preisen und die Beschränkung des Verbrauchs, wo dies notwendig ist. Brot soll den arbeitenden Klas sm zu 12W Cents per Laib von vier Pfund geliefert und der Unter fchied zwischen diesem Preise und dem wirklichen von der Regierung bezahlt werden. Der Ernährungsdirektor hat be schlosseil, in London und anderen Städten unverzüglich kommunale Küchen zu errichten. Man hofft, in denselben zehntausend Personen mit den Lcbciismitteln speisen zu können, die jetzt für fünftausend gebraucht werden. ' Uanadas Schulden nehmen enorm zu! Ottaiva, 27. April. Sir Tho mas White, der Finanzministcr, er klärte im Unterhause, daß die Schul den Kanadas bis zum Ablaufe des Jahres 1300 Millionen Dollar er reichen v'den, was durch die für die erhöhten militärischen Anstren gungeil nötig gewordenen Ausgaben bedingt werde. Seit Beginn des Krieges kostete Kanada, wie er er klärte, der Unterhalt für die Trup. pen an der Front ungefähr 600 Millionen Tollars, und das Resul tat hiervon ist. daß die Schulden des Staates von '336 Millionen auf l)00 SMionen Tollars gestteg! fuid, MM bei W A Manen Henri Einsetzung der deutschen Reserven macht ein Vors . dringen der Briten unmöglich; Franzosen kommen auch nicht vorwärts. Die Schlacht ist gewonnen, sagen deutsche BlLttcr! Bcrlill, 27. April, über London. Das 5!riegsamt meldete über Ereig nisse an der Westfront gestern abend noch des Näheren: In Verbindung mit den Operationen am Montag ist die Zahl der gefallenen oder ver wundeteil Briten, die vor unseren Linien liegen, ungewöhnlich hoch. So berichten unsere Flieger. In der Nachbarschaft der Küste drangen un sere Sturmabteilungen nach wirk samer artilleristischer Vorberdumg in feindliche Stellungen und brachten 21 gefangene Briten und i Maschi nengcschütze zurück. Erwähnenswert ist, daß sich bei den jüngsten Fliegerkämpfen Leut nant Bcrnert besonders auszeichnete. Er brachte sein 20., 21. und 22. feindliches Flugzeug herab. Wäh rend eines unserer Gegcnvorstöße bei Gavrelle flog Hauptmann Zorer, Führer einer Reserveabteilung, vor der vordringenden Infanterie in ei Gerarö zieht über Deutschland her! Der frühere Botschafter in Berlin greift gleichzeitig Sprecher Clark heftig au. New Nork, 27. April. In einer Ansprache, welche der frühere ameri, konische Gesandte Gerard in Berlin bei einem Bankett der Verewigung amerikanischer Zeitungsherausgeber hielt, und in welcher er über die Mtande- ln Deutschland Heftig Her, zog, ließ derselbe auch an Sprecher CHamP Clark kein gutes Haar, weil derselbe sich nicht für eine allgemeine militärische Dienstpflicht erklart, son. dern die diesbezügliche RegierungZ Vorlage bekämpft. , Gerard erklärte, daß Clark der der Bekämpfung allgemeiner . Tnenft Pflicht weit hinter der Zeit zurück sei. Er, Gerard, habe ihn finanziell unterstützt, als Clark Präsident, schaftskandidat war, und er glaube, daß das Volk Amerikas einen hoch anzupreisenden Instinkt habe, diese Sorte Staatsmanner beisette zu schiebe. Der Exbotschafter behauptete wei, ter. daß Clark nominiert worden wäre, lvenn er nicht kalte Füße" bekommen hätte, und auf der Kon vention in Baltimore, wo sein Sieg vor der Tür stand, eine Vertagung der Konvention gefordert hätte. Ich glaube," sagte Gerard, Clark woll te Freiwillige zu Hilfe rufen, und wegen dieses Mangels an Mut sitzt er heute nicht auf den Präsidenten sttthl, wo er uns unermeßlichen Schaden tun könnte." Sagt, Teutschland beabsichtigte, Ame rika anzugreifen. Im weiteren Verlauf seiner Rede, in dem er sich mit Deutschland be schäftigte, gab Gerard an, daß eini ge amerikanische Zeitungsleute in Berlin dem deutschen Einfluß unter legen seien und die Regierung des Kaisers in fälschlicher Weise über die Lage in Amerika informierten und so die Lage schufen, welche in Amerikas Eintritt in den Krieg resultiert habe. Deutschland ist nicht mehr das alte Deutschland der Freundlichkeit und Weihnachtsbäume," drückte der Exbotschafter sich aus. Es ist das Schlimme, daß Deutschland in Be zug auf Freiheit und Demokratie, hundert Jahre hinter der Zeit ist. Das Volk dieses Landes verstcbt nicht das deutsche Kastenwesen, nicht das System der Heuchelei und weiß nicht, wie das deutsche Volk unten gehalten wird. Es ist nicht die ge ringste Aussicht auf eine Rcbellion in Deutschland vorhanden. Unruhen mögen vorkommen, doch wir dürfen uns in keiner Weise auf das deutsche Volk verlassen, daß es sich erheben wird. . Es weiß selbst nicht, wie schlecht es ab ist, und es wird lange Zeit nehmen, ehe es erleuchtet wird." Zum Schluß erklärte Gerard noch. die deutsche Militärkaste hasse schon den Namen Amerika, und er, Go rad wisse, daß Deutschland Amerika angegriffen haben würde, wenn der Krieg in einen deutschen Sieg oder ohne Entscheidung geendet haben ttuide. Ans S Ullfr jj ner Höhe von 150 Meter undbe schoß die britischen Linien aus feinern Maschinengeschütz. Teutsche Zeitungen erklären auf Grund von Frontmeldungen, daß die Schlacht bei Arras zugunsten, der Deutschen entschieden worden ist. Die Frankfurter Zeitung schreibt: Die zweite Schlacht bei Arraö kann durch die Briten nie wieder gut gemacht werden: , sie haben dieselbe unter enormen Verlusten an Mann schaften und Kriegsmaterial derlo ren. (Und gestern abend log noch der brittsche Ministerpräsident Lloyd George, daß die Brtten seit 1915 kein Geschütz eingebüßt haben.) Die Kölnische Zeitung schreibt: Deutsche Truppen überblicken weite ' Felder, die mit Britenleichen bedeckt' sind. Die Köln. Volkszeitung schreibt: Die SiegfriedStellüng ist ein elasti sches Band geworden, sie ist eine le bendige Mauer, die die physische und moralische Kraft des Feindet aufg löst hat. In britischer Beleuchtung. London, 27. April.. Nördlich von Arras bis nach der Champagne hinab tobt nach wie vor die Schlacht' allerdings nicht mehr in fo heftiger Weise, wie zu Beginn der gewaltigen Offensive, aber immerhin liegen gro ße Jnfanteriemassen mit einander im Gefecht, wobei es öfters zum blu tigen Handgemenge ' kommt. Aus taufenden Feuerjchlünden wird Z,'od und Verderben in die Reihen det. Feinde gesandt; das Vordringen krS britischen Infanterie aber wurde zu meist mit dem Bajonett erzwuiigcü. Feldmarschall Haig hat davon Ab stand genommen, alle seine Kräfte auf einen Punkt zu konzentrieren u. zu versuchen, die feindliche Linie zu durchbrechen. (Er hat eingesehen, ba er mit dem alten Napoleon' schen Plan bei den Deutschen nicht weit kommt.) Von jetzt ab laßt er in breiter Front und an allen Stellen zugleich angreifen. Die Deutschen aber leisten zähen Widerstand; Hindenburg hat zahl reiche Verstärkungen ins Treffen ge schickt; darunter die i. preußische Gardedivifion, Bayern und Würt temberger: (diese Truppen griffen gleich nach ihrem Eintreffen bei Arras in den Kampf ein und haben den Briten und Franzosen auch schnell bewiesen, daß mit ihnen nicht zu spassen ist, denn feit jener Zeit stockt die feindliche Offensive.) Die Deutschen furchten, daß die Briten bis nach Douai vordringen könnten, und die feindliche Heeres leitung scheint entschlossen, dieses un- ter allen Umständen zu verhindern. Oestlich voir Gravelle tobt der Kampf niit unverminderter Wut. (Die Bri- ten vergessen wiederum zu melden, i daß die Deutschen dort Sieger gfx ' blieben sind.) Infolge des feit den letzten 24 Stunden herrschenden trüben Wet ters sind die brittschen Flieger in ihren Arbeiten sehr behindert wor den. Da sie bewiesen haben, baß sie den deutschen Fliegern weit über legen sind und die Lust beherrschen (sie haben blos 40 Aeroplane in zwei Tagen verloren, und das spricht Bände für ihre fortwährenden Sieg? in der Luft), hatten sie gedacht, auf diesem Kampfplatz wenigstens 100 feindliche Aeroplane zur Strecke zu bringen. Von der französischen Front wird gemeldet, daß die Teutschen unauf hörlich angreifen, . die Franzosen je, doch den Angriffen überall wid erste hen und dem Feinde schwere Ver luste beibringen. : : Roosevelt morgen in Chicago. Chicago, Jll.. 27. April. Ex- Präsident Roosevelt wird morgen in Chicago weilen und eins Ansprache zugunsten einer sofortigen Entsen dung einer amerikanischen Armee nach Europa halten. In Rußland sind alle Rollen ixt tauscht: die Untertanen haben den Zaren verhaftet und jetzt verhaften die Soldaten ihre Generäle. Schließ lich werden noch Unterosfiziere die Armeekorps führen und Wachtmeister - n Bmeraljtch sitzen. u