Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 25, 1917, Image 2

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HBKfnWm
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ft blieb ich in der Tllr
iljeji. e5 rar wirklich
fS ein erey reckender Anblick:
Da stand der Restaurator
und fuhr mit einem heißen Bügeleisen
so sttknrgbi flut ein altes, aus Lein
(Mti'o utmclu Oelbild, als hätte er ein
, Wäsckxstuck vor sich.
j'üui toc.bt. es ist empörend, wie ich
mit dem Ding umgehe?" sagte n
kitrh. Ein ziemlich wertvolle; Stück,
das ich .auf neu' plätte! Im Laufe
der Jadre war die Leinwand einge
fchnwwst, so daß die Farbfchicht nicht
rr.khr Raum genug hatte und abblätterte.
Dos Bil mußte rentoiliert" werden;
das fieifjl, ich zog es auf neue Leinwand,
nähern ich die Malschickt durch bor
sichtiges Bek'eben mit bestimmtem Pa
vier gegen weitere Beschädigung geschützt
baiie. "Durch das Bügeln erweicht die
Malschicht etwa, und die einzelnen
Pl!ittch?n, zu denen sie zerfffrungen ist.
derschnu'.zen wieder miteinander , und
hasten wieder fest an dem Malgrund."
Em auf einer Ciaffclei stehender
Nahmen, der mir ein, höchstens ehemali
c,rt emä.'de. zu enthalten schien, der
anlaßte, mich zu der Fragil, ob es etwa
noch eine Hoffnung gäbe, davon etwas
z: reiten. .Es wird sogar sicher wieder
di'llig tlar," war die Antwort. Wenn
Sie genau hinsehen, weiden Sie erkcn
nen, daß dieser scheinbar völlig Homo
acne Schleier ein Netz kleiner Risse ist.
Und diese Risse befinden sich Gott fei
Dank nur m der Jirnisschicht. Die
Farbschicht ist ganz unbeschädigt und
wird in ihrer alten Frische erscheinen,
wenn der alte Firnis abgezogeg und
durch neuen erfetzt ist. Bei Bildern,
deren Firnis nur wenig gesprungen und
FrauencrVcrb
in der Türkei.
' Nf Anregung von Nadji Suliano,
her Gattin Ender PaschaZ, ist unlängst
ein neuer Verein zur Hebung der Wirt
schaftlichen Stellung der türkischen Frau
gegründet worden. Dieser Verein, der
von der türkischen Regierung unterstützt
wird und über großes Kapital verfügt,
wi'.d in verschiedenen Gegenden Ana
losten! große Konfektionswerkstätten er
öffnen, in denen tiiifch-mohainmeda
Nische Frauen beschäftigt werden sollen.
Es find Sereits Vorbereitungen getroffen,
um zunächst die erste WerkstLtte in Kon
franlinotei ir.3 Leben zn rufen, und man
hofft, sehr bald,- allein in der Hauptstadt
mindestens 10,000 Frauen Arbeit geben
zu können. Die Frauen sollen Kleider
stkt Art und Getdcbe herstellen,, dazu
Wasche und Spitzen, denen es nicht mög
lich sein sollte, in den Fabriken selbst zu
bette, sollen . -als Heimarbeiterinnen
AlljMge bekommen. Zn eigenen Gc-
fchäften wird, der Verein den Verkauf
seiner Erzeugnisse bewerkstelligen. Die
ncsamte türkische Presse ist mit dieser in
daö Leben der türkische Frauen , tief
einschneidenden Neuerung durchaus ein
verstanden und hebt hervor, daß die
Teilnahme der Frau am Wirtschafts
lebe durcbius im Sinne des Korans
ist. der die Frau in wirtschaftlichen An
gelkgenheiten uf die gleiche Stufe mit
' dem Mann zu stellen gebietet. . .
Was istLnM? '
, Düse Frage, so einfach sie klingt,
kriecht den französischen Gesetzgebern viel
Kofznbrechc denn der Luxus soll be
steuert werden. Aber was ist LuzusZ
Die Pariser .Bataille" gibt eine wenig
befriedigende Antwort: Es ist Zweifel
los ein Luzus, sich einen Papagei im
Tktlt bon M Franke zu lausen, das
ist sogar ein schreiender Lufukl .Buch ist
'S Luxus, seiner. Hündin Brillanten im
Werte vo mehreren Tausenden in die
Ohren zu stecken. Und ferner ist es 2u
zus. sich einen Rassehund für tausend
Franken zuzulegen; wo beginnt und wo
endet der LnMs? Für den. der sonst
zweitcr Klasse zu fahren pflegt, ist es
i'rjr.3, daß er erster Klasse zu fahzen
sich erlaubt. Der Luzus dessen, der'ia
der Äutodroschke zu fahre gewohnt ist,
besteht darin, daß er sich eine eigenen
Kraftwagzn zulegt. Für den, der sein
, Frühstück zumeist auf einer Bank im
Park zu verzehren pflegt, sähe man den
Isüjus in einem Frübstück in einem fei
, mn Weinrestaurant. Wer schon in einem
Hllse mit Fahrstuhl wohnt, möchte gleich
sei eigene! kleines Haus und eine Die
nerschaft besihen, denn der Mensch
ir,d das ist öerade der ihm angeborene
Li'.nisiri'Ä (Kid unbcsteuerbar) will
immer übe? da?, was ei im Augenblick
befigi, hinaus! Dagegen liegt der Luxus,
den sich die MunUionsarbeiierin gestattet,
r:::in, eng sie sich such einmal die Hände
(C2'i,n kann. Das kleine Ladenmädchen
K'ü.At sich den Luxus vs Handschuhen.
rn eZ aus dm Geschäft kommt. Die
Bürgerin der Mittelstände mutz mit dem
Luxus vieler Ringe an den Fingern
prahlen. Also: der LnxuS ist alles, was
man noch nicht besitzt, aber gern habe
möchte. Und nun gehe hin, Gesetzgeber,
r.:,d' c.V.ht v7.d bezeichne den iestemr
boren Luxus!" - '
Ihr nun doppelt lieben.
.hk wußtZ NUN doppelt lieben, euer
, Vaterland,
da sitm! D!ut und Schmerze es aufs
neu erwerben,
leihet! und Neid, Wische Feindeshand,
sie Tc:Z:n u.-.ser liebes Vaterland der-
derben.
Der Frevel werde ibnen selbst nun
bittere Not.
rc:
unsnr Mannew Hände langn
den Psluq betreuen.
( si ?,ii sihen. wie wir uns voll Stolz
neuen,
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5'nr:utdurNrankttn. vetiijajen
' ' - Morgenrot.
, , iaf g
. m
tr$f i A
QJ'J.fy tyy
sonst noch klar genug iß. genügt vfi ein
Dampfbad in diesem Deckel da." Da
mit zeigte er mir einen oben offenen,
flachen Kasten, dessen Innenwände dick
gepolstert waren. .Diese Polster werden
mit Spiritu getränkt, und der Kasten
wird übe, das Bild gestülpt. Schon
nach einigen Minuten kann man beob
achten, wie die Spiritusdünste den Fir
ms aufweichen und klärm."
Nun sah ich mich ein wenig in feinem
Atelier um. Halb war es das Atelier
eines Malers, halb sah es aus. wie man
sich das Laboratorium eines Alchymisten
vorstellt. Meine vielen Fragen beant,
wortete er leicht und rasch, und im
Grunde genommen schien mir alles un
geheuer einfach zu sein. Das mochte er
mir wohl anmerkn, denn er 'wurde ein
wenig ernst und zeigte mir noch einige,
was er gerade in Arbeit hatte. Das
war ein Bild, dessen Holzgrund sich ge.
worfen und gespalten hatte. Die Nuck
feite des Gemälde? war mit parallelen
Holzleistchen versehen, die von einer wei
tcrcn Schicht solcher Leisten senkrecht ge
krmzt wurden. Mein Respekt vor fei
nem vielseitigen Kunsthandwerk wuchs
allerdings noch, als mir der Meister er,
klärte, daß durch die besondere auf stati
schen Gesetzen beruhende Verbindung
dieser Stäbe die einzelnen Bretter des
MalgrundcZ einerseits fugenlos aneilt
ander festgehalten werden, daß ihnen
andererseits aber , genügend Freiheit
bleibt,, sich gegeneinander ganz wenig zu
verschieben; denn, dieses Bestreben haben
7)57
ehr cl dir ahnen, ist unsere
Gesundheit von Gefahren
aller Art bedroht, und.
wenn auch der Eintritt
v-
krankhafter .Zustände gewöhnlich nach
gewissen Gesetzen erfolgt, kann er eben
fowohl durch vielerlei Zufälle bedingt
sein. Van soll daher ja nicht glauben,
daß die Verbesserung der meisten Le
bensverhaltnisse, wie Wohnung, Klei
dung, Nahrung, Pflege und Reinlichkeit,
die Menschen allein vor jeder schädliche
Einwirkung vön außen her bewahren
kann. Insbesondere werden Srnäh
rungsmittel, die dcr gewaltigen Preis
Verteuerung wegen oft aus billigen, we
mg oder gar nicht kräftigenden Stoffen
zusanzmengeftellt sind, für das körper
liehe Befinden höchst verhängnisvoll.
Diesem Frevel der Lebensmittelver
schlechterung aus selbstsüchtigen Gründen
ist das Gesundheitsamt bet Stadt New
Jork niemals bestimmter und energischer
entgegengetreten als heute. Wir können
ihm fiik'die eingehende, gewissenhafte
Untersuchung des Betriebes aller dem
Verkauf von Waren zu unserer Sätti
gung nur Dank wissen! I regelmäßig
erscheinenden, kostenlos zu verteilenden
Pamphleten, die jedem leicht verständlich
sind, belehrt uns diese Behörde fort
während über die ungeheuren Nachteile
künstlich frisch erhaltener oder verdor
bener Speisen und Getränke, dabei scho
nungslos die Bezugsquelle derselben
preisgebend. Vornehmlich hat sie sich die
Inspektion von Hotelküchen, Restaurants,
Bäckereien, Candy und Jce Cream
Fabriken. Markthallen, Milchstaiioneu.
Kühl und Lagerräumen sowie Schlacht
Häusern zur Aufgabe gemacht, wobei ihr
das U. S. Department of Chemiftry die
zuöerläfsigste Hilfe gewährt.
Was doch auf solchen Rundzangen er
sannt und zutage gefördert wird! Es
sind keineswegs immer absichtlich ge
fälschte, sondern erst durch Nachlässigkeit
in dn Zubereitung oder Aufbewahrung
unbrauchbar gewordene Artikel, die an
Alter und Minderwertigkeit nichts zu
wünschen Übrig lassen. Darum empfiehlt
es sich, feine Einkäufe nur dort zu ma
ehe, wo Lebensmittel in Mengen und
tadelloser Verfassung abgesetzt werden.
Spar wir also auf das Risiko der
Vergiftung hin nicht an einigen Cents,
denn das Beste wird immer das Bil,
ligste fein.
Die Zahl der VersilschungsmitteZ für
unsere Nahrprodukte ist Legion. Da
gibt es Sauren, Mineralien. Farben,
Fette. Metalle und andere Substanzen,
ii kein? betriizenjch ekwAtöiZmch
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rung, dasür aber ein schönere? Aussehen
der Ware herbeiführen sollen. Kaffee
und Tee, die. übermäßig genossen, an sich
schon gesundheitsschädlich sind, enthalten
zuweilen glänzend Farbstoffe, Schoko
lade und anderes Zuckerwerk nicht min
der. Brot oder sonstige Backwaren wc!
fen häufig Mehlsorten auf, die entweder
zu lange oder feucht gelegen haben und
auf schwächliche Personen sehr nachteilig
wirken. Bei Fleischsachen sollte man
eine -noch größere Vorsicht anwenden.
Wo diese von geprüften Fachleuten ge
lichtlich untersucht werden, haben wir
eine Trichinenvergiftung so leicht nicht
zu befürchten. Gute Vollmilch wird
durch Wasserzusatz verdünnt, welchen
bindende Substanze von weißer Farbe
verdecken können. Durch Koche lassen
sich zwar die Keime, nicht aber die an
dein Gifte zerstören. Kondensierte Milch
ist schädlich, wen im Innern der Büchse
sich Rostflecke zeigen; unzweifelhaft trägt
die Verzinnung die Schuld. Nicht
selten werden Speisen auch mit giftigen
Gewürzen versehen, in den Handel ge
bracht, Lurusgetränle, wie Weine und
Liköre, erhalten durch alle möglichen
nichiswllrdigen Ersatzmittel ihre gol
gelbe oder tieftote Farbe, und seine
dunkle Couleur entlehnt das Bier sicher
nicht immer dem Hopse und Malz. Un
ser gewöhnliches Trinkwasser, das aus
alten, schmutzigen Röhren hergeleitet
wird, zeichnet sich kaum jemals durch
absolut reinen Geschmack aus, und ihm
hat die Menschheit eine lange Reihe
schrecklicher Cholera und ThPhuSePide
mien zu verdanken.
Dazu kommen noch die Schäden,
welche der Gebrauch von mangel
hasten Küchengeräten nach sich zieht.
Ta! Bundesamt für häusliche Wissen
fchäften m Washington hat soeben eine
längere Abhandlung über die Bedeutung
der Reinlichkeit der Eß und Trwkgc
fchirre im Haushalt, die überaus starte
Aniteckungsverbreiter sind, dcrösfentlicht.
Darin wird allen Hausfrauen sngera
ten, Bestecke, die von Erkrankten benutzt
wurden, zu sterilisieren, wodurch die an
hastenden Bakterien getötet werden.
Ganz besonders sind Gläser, Löffel und
Gabeln, die unmittelbar rntt dem Munde
in Berührung kommen, vorerst diesem
Verfahren zu unterziehenann erst kann
man sie wieder mit den übrige zusam
mknbringm. Hierbei sei noch kurz der
Zubereitungsgefäße Erwährung getan.
Diese müssen, weil sie fast täglich in
Anwendung kommen, von Zeit zu Zeit'
gründlich gereinigt werde. Sobald
das Emaille oder die sonsiiae Masse ab
Krint. waö vielszÄ in trocken gedünsU
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ten Speisen g:schicht,st das betreffende
Geschirr außer Gebrauch zu setzen. Zum
Aufbewahren do Gekochtem bediene
man sich nur irdener oder porzellanener
Gefäße und lasse es nie in eifernen oder
gar kupfernen erkalte. Am richtigsten
wäre, die Probe auf die Schädlichkeit
von Küchengeräten einem Sachkundigen
zu übertragen, ehe man in unangenehm
fter Weise feinen Tribut dafür zahlen
muß. Notwendig aber ist, daß das Uebel
an der Wurzel gefaßt und die Fabri
katiop gesundheitsfchädlicher Kochgefäße
gänzlich eingestellt wird. Ein Wort noch
den LZüchentüchern! Sie dürfen niemals
zu stark abgenutzt werden, denn da ist
unappetitlich und was sich davon los
löst, übertragt sich auf das Geschirr;
auch benötigen sie in der Wäsche einer
Behandlung, die sicher nicht zu ihrer
Haltbarkeit beiträgt. Man halte sich da
her immer seperate Gläser, Teller,
Messertücher und solche für Silbersachcn.
dann bleiben sie länger ganz und rein.
Alle die oben aufgezählten Nachteile,
für unsern Körper können uns, wenn
wir unvorsichtig verfahren, im Hause er
wachsen, wieviel eher aber an öffentlichen
Plätzen, wo alle in größter Eile be
trebcn wird! Nicht jedermann hat das
Glück, am Familikneßtisch zu sitzen, son.
der ist auf das Restaurant angewiesen.
WaS wird aber in solchen Speisewirt
schafien für ein bischen Geld nicht alles
verlangt! Weniger, aber nahrhafte und
Weniger, aber nahrhafte und j
gut tchttnt.!t tutxtljZf&rS?
bmna
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sprechender als die dielen Gänge aus
zweifelhaften Zutaten. Wenn möglich,
soll die Haussrau Familicnmitgliedern,
die zur Arbeit gel?e. den .Lunch" zum
Mitnehmen selbst herstellen oder doch zu
recht machen, damit sie weiß, was sie
genießen. Auch hoben nicht alle Ange
stellten eines Geschäftes Zeit genug, um
in zu dieser' Stunde überfüllten Restau
rantS auf ihre Mahlzeit zu warte, oft
liegen fclbige ganz auS der Richtung.
Ein heißer Trank laßt sich gewiß auch
in einem dem Personal zur Versügung
stehenden Raum bereiten; zum Beginn
der wärmeren Jahreszeiten genügt diese
Ernährungsweise vollkommen.
Für heute kann ich meine Vetrachtun
gen über dieses Thema nicht weiter au!
spinnen, es ist ober noch soviel zu sage,
daß ich gelegentlich fortfahren möchte.
Die Pflege unseres Körpers durch ra
tionelle Mittel anzustreben und ernstlich
durchzuführen, soll und muß eine un
seier vornehmsten Aufgaben bilden.
Dann siehst du bleich und ängstlich schau
ernd,
Denn .eine! schickt sich nicht für alle",
Und deine Schuld erwägst du trauernd.
Wie Adam nach dem Tündenfalle.
Dein .Alter' ist roch jung und kräftig.
Das wird sein Arm dir deutlich mache
Vielleicht' er zürnt bisweilen heftig
Und o! das schnür;!! der Hans wird
i
feit dünnen HolMntcn, dc jede wal
ader als die andere ans die otmosphä
rissen Einflüsse reagiert.
Mit einer netten Anekdote weihte ec
mich in em weiteres Geheimnis seiner
Zunft ein: Ein hervorragender Kunst
kenne, war versucht, ei anerkanntes
Meisterwerk für eine Fälschung zu er
klären. Denn feiner Herkunft nach
dürfte es nur auf Holz gemalt sein, es
war aber auf Leinwand, und zwar auf
alter. Des Rätsels Lösung war diese:
Der Holzgrund, auf den das Bild ur
sprünglich gemalt war, war durch
Wurmstich so schadhaft geioorden. daß
das Wert bor, völliger Zerstörung bc
droht war. WaS war zu tun? Die
Farbschicht mußte von dem gefährlichen
Holz abgelöst werden. Und es gibt Ne
stauratoren, die küha und geschickt genug
sind, dies verblüffende Kunststück aus
zuführen. Die Vorderseite des Gemäl
de wird mit vielen Schichte dünnen
Papiers beklebt, daß daß es schlichlich
in ein dickes Polster gebettet ist. Nun
wird die Holzschicht in miihevoller Ar
beit mit unendlicher Vorsicht abgehobelt,
bis die Rückseite dcs weihen Malgrundes
völlig freigelegt ist. Dann wird auf die
sen eine sorgfältig ausgewählte Lein,
wand aufgeklebt. Einen einzigen Restau
rator gibt es, der einen anderen Weg
gefunden hat. Ihm ist die Zusammen'
ftellung einer Säure geglückt, die das
Holz wegfrißt, ohne Malgrund und
Farbschicht anzugreifen.
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Sylt',1? ; t . ,
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.es- ! TB r. , . l -1.
Teutsches Bildnis des 18. Jahrhunderts, durch getrübte Firniöschicht.
AbbkiWterungen und Risse verdorben.
Tasselbe BildniS nach der Wiederherstellung.
Teutsches BildniS aus der Zeit m 1750 vor der Nestauriernng.
Tasselbe Bildnis ach der Wiederherstellung. (Rcstaurator: Paul '
Allrich, Berlin.)
5 und 6. Beispiel einer Restaurierung, wie sie nicht sein soll. TaS durch
Schrumpfen der Farbschicht trüb gewordene Bild wurde, anstatt aus
gebessert zu werden, verständnislos übermalt.
Der chmesijche Jauer
und der Mije.
Nacherzählt von Werner Peter Larfen (München).
In China lebte einst in früheren Zci
ten ein steinalier Weiser, zu dem das
Volk in ganzen Scharen zu pilgern
pflegte, um seines RateS teilhaftig zu
werden, und niemand von all denen, die
zu ihm kamen, hätte sagen können, daß
er ohne guten Rat von bannen gezogen
wäre. Zu diesem Weisen kam eines 2a
ges ein Bauer gegangen, brachte ihm
eine mit Sßwaren und allerlei Lecker
bissen wohlgcfüllten Korb zum Geschenk
dar. verneigte sich bis zur Erde und
sprach Mdann:
'.Gepriesen sei dein Name. o. weiser
Mann, weil alle Dinge des Himmels
und der Erde vor dir daliegen, wie ein
geöffnetes Buch! Versage es deinem
armen Diener nicht, ihn mit dem göit
liche Sonnenstrahl deines Geistes zu
erleuchten! Der reiche Seidenhändler
Tschang-Kiai hat den Acker dicht neben
meinem Hause gekauft, just jenen Acker,
den ich selbst so gern hätte kaufen wol
len. Und ei jedes Mal, wenn ich ihm
nun begegne, will es mich bedünken, daß
er grausam, böse und häßlich aussieht,
so daß ich nahe daran bin zu wünschen,
es möchte ihm ein Unglück zustoßen .
.Und dieses Gefühl haft du also erst,
seitdem TschangKiai dein Nachbar ge
worden ist?" fragt der Weife nachdenb
lich.
.Ja", antwortete d Bauer, .aber es
ist von Tag zu Tag im Wachse begrif
fen. so daß ich gar nicht mehr recht ich
selbst bin. sondern ich fühle mich, als
sei ich ein anderer, ei Fremder, ja, als
fei ich geradezu ein kranker Mann . .
.Weißt du vielleicht, wo dein Nachbar
sich augenblicklich aufhält?' fragte der
Weise.
.Ja, er hat eine Reise i die Stadt
untcinommea und wird dcr Einbruch
der Nacht nicht wieder daheim sein.'
.Gut, dann folg mir also.'
Als sie bis zum Acker TschangKiai
gekommen waren, sagte der Weise:
.In kaum einer Clunde wird ein Ge
wiitefiegen niedergehen, und Tschang
Kiai hat seinen ganze Acker mit kost
baren Seidenstoffen zum Trocknen be
legt. Geht das Gewitter über sie hin,
jfi LeA- nüttf 3s micnV
Die Kunst de, Jt:fl(uukr:s3 ist sine
unlösbar an die Person gckniipsie Kunst.
Jahrelanae Arbeit und Erfahrung er,
mögliche es erst, das Bild Individuell,.
,u behandeln; denn darauf kommt e an.'
Und jeder Laie sollte feine Finger davon
lassen, an wertvollen Stücken ,be
währte" Rezepte zu probieren.
Der Restarator ist eine Art Dktcln
der Bilderforfchung und das richtige
Gegenstück zum Uunstgelehrten. Die
Aufdeckung vieler Fälschungen ist seiü
Werk. Bei einem scheinbar aus dem
'!). Jahrhundert stammenden Gretchen
Bild z. A. ging bo Lrctchcns Änlich
bei der Neinigung ein wenig die Farbe
ab; ein Grelsenauze kam unter dcm
ihren zum Vorschein, und nach langeru
Arbeit entpuppte sich Kretchcn als eine
alte Patrizierin dcs 17. Jahrhunderts.
Das Bild war ein wertvolles Stück alt'
deutscher Malerei. - Einem Kunst
sammlet -halte man einen dekannicn,
mit Namenszug verschenen alten Hollan
der verkauft. Der NestauratH säuberte
das Bild und meriie zu seinem iZrstau
ncn, daß dcr kostbare Namenszug samt
dm Grund sich vollständig .wzr.ei
nigte". Doch er arbeitete unverdlM
weiter, und siehe d, an keiner ander
Stelle trat ein neuer Name zutage, tz
ein-s Holländers derselben jkit und i,hli
minder gesucht und wertvoll. Aber te
artiges Glück im Unglück ist natürlich
selten.
"Jlf
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Der Bauer an feiner Seite ,lachte
hämisch in sich hinein.
Sammle nun eiligst die ganze Seide
zusammen und bring' sie schleunigst
unier Dach und Fach", sagte der weise
Mann. .Und frag' mich nicht nach Wie
und Warum, sondern tue nur das, was
ich dir sage." .
Der Bauer gehorchte, obzwar auch
widerstrebend. Als er die ganze Seide
in die Scheuer getragen hatte, begann
dcr Regen niederzuprasseln; als er
sich aber nach dem weisen Mann umsah,
war dicstr verschwunden.
Am Tage darauf kam der Bauer
abermals zu dem Weisen'und überbrachte
ihm ei weit kostbareres Geschenk als
das erste Mal. Ei verneigte sich bis zur
Erde, verharrte lange In dieser Stellung
und sprach alsdann: '
.Gepriesen sei dein Name, o, weiser
Mann, weil du eine geheime Macht hast
über die Menschen und sie zu lenken der
magst nach deinem Willen ! Ich bin ge
komme, um meinen Tank zu deinen
Füßen zu legen! Mein Nachbar ist über
Nacht ein anderer geworden. Er sieht
nicht mehr grausam und nicht mehr böse
und nicht mehr häßlich ans, sondern ist
sreundlich und allzeit hilfsbereit. er
ist nicht wiederzuerkennen! fürwahr, d
mußt ein großer Zauberer sein'"
,O. du Torl' entgegnete der Weise.
.Dein Nachbar ist der gleiche geblieben,
gestern, wie heute; du selbst bist es,
der umgewandelt und nicht wiederzuer
kennen ist. Und was mich anbelangt, so
bin ich keineswegs ei Zauberer, fondern
ich will dich nur etwas lehren, was be
reitZ der große Konfuzius, der erhabenste
oller Geister, gelehrt hat:
Wenn du einen Menschen hassest und
d weißt nicht, warum, so erweise ihm
einen Dienst, und du wirft ihn lieben
lernen!'
Am Kleinen hangen und in Sri
bangen.
DaS ist der Menschheit närrischer Be
trieb;
Zuletzt ist dir das Leben hingegangeii,
Tu siehst dich um und weiht kiitk,
& iii.ii,
ifylQfryfili