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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 24, 1917)
i ?ZMe Oinshz ürlSSat MS?., ''wjhki -jfntwi apml N!ld Shina im Weltkrieg. y x .....i, V , ' f M. .i i V . ' i -i f Pekings Abörnch der diplomatischen Beziehungm mit Deutschland nd Japans Haltung der russischen Revolution gkgcuüber. Die Diktatur Tai NipxonS in Ostasie. - Terautschi und 21 Yuan Hung. l . s- x i ! v von X. 3. VSN Mellenthm. v., ' r ' v ' f ytfi FZt V- Mtf&&m$ des Weltkrieges la ... gen der Entscheidung der japanischen Regierende drei Weg offen: Japan konnte auf die Seite der Mittelmächte littin, in Sibirien einfallen und Indien bedrohen. Es konnte neutral bleiben und dadurch starke russische Streitkräfte in der Mandschurei und britische in Ost csien binden. Und es konnte schließlich Teutschland den Krieg erklären. Ter damalige Ministerpräsident Okuma tnU schied sich für die letztere Maßnahme. Dieser .Weise von Waseda' hat vor dreißig Jahren, 13 Japan unter den . Eindrucken des chinesisch-japanischen Krieges und der MächteJntervention von Schimonoseki stand, prophezeit: ,Tie Zeit wird kommen, wo die Ja Paner in den Ebenen von Sibirien und auf dem Plateau von Zentralasien ge gen die europäischen Rassen zu kämpfen haben werden." ör ist ein Vorkämpfer der Weltstellung Japans. Er wollte ein Japan nach dem Muster England! schaffen und war der Begründer der We?trag?polit:k England gegenüber. Er befürwortete eine ausgedehnte Uebersee Politik. Der Uebertritt Japans auf die Seite der Entente beim Ausbruch des Krieges hat sich durchaus nicht etwa unter dem Zang der Verträge mit England voll argen: die Staatsmänner von Nippon slns in der Deutung von Verträgen durchaus nicht ungeschickt und, wenn eZ gilt, sie als Stück- Papier zu behandeln, durchaus nicht Lbcrgewissenhaft. Tie angesehene japanische Zeitung ,Tai Nippon" hat erst unlängst wieder Eng' land mit einer Kündigung der Freund schast gedroht, falls eö nicht in eine ganz gründliche Aenderung des BündnisBer träges willige. Japan dürfe sich, sa schreibt das Blatt, mit dem, was eZ Während des Krieges erreicht habe, nicht zufrieden geben. Unter Erwägung der Subenmeilen-Stiefel, welche sich die Weltgeschichte für ihre Entwicklung an gezogen habe, bedeute die Einnahme von Tsmgtau und die Besetzung einiger $lo ralleninseln in der Südsee für Japan verhältnismäßig wenig. Japan dürfe die goldenen Gelegenheiten, welche die Ausdehnung des europäischen Krieges darbiete, nicht versäumen. Das Blatt ßellt drei Forderungen auf: 1. Japan mutz der Diktator' bei der Losung aller Fragen des Feinen Ostens fei. 2. Japan muß ine ehrenhafte Stcl I'.'.nz unabhängig von Großbritannien einnehmen und auf diese Weise seine in ternationalcn Interessen und Rechte wahren. ' .. 3, Alle Fragen, Kelche gegen das In itkfit Japans sind, müssen vom Erd Heden verschwinden. Tie erste Frage im Fernen Osten, für deren Lösung Japan die Diktatur ke anspracht, bezieht sich auf China. Wer sich einer Einmischung Japans in die chinesische Frage entgegenstemmt, erklärt Dar Nippon", muß zur Seite geschoben reiben. Mgn solle auf die Nörgeleien eiii'ger mißgestimmter Briten nicht hö tm. ." Ein ungeteilte? China liege im Jütercsse Japans. Das Nachbarland müsse im Jnrereffe Japans eine feste und geordnete Regierung erhalten. Japan die Führerschaft und das Recht der Initiative in dem Nachbarland vbfpre &m zu wollen bedeute eine ungeheure Anuiaßuug irgend einer fremden Macht, solange Japan sich verpflichte, die Burg schaft für Aufrechterhaltung der Politik der Offenen Tür" und den Schutz deö cbinesischeu Landerbestandes zu über nebmen. Der mit allen Händen greifbaren und bkS zur Brutalität offenkundigen Rea Zität dieftS Weltkrieges gegenüber ist rem gefühlvollen Pro und Ant! die Nolle eines entscheidenden Faktors für die Entschlüsse und Stellungnahme in Anspruch genommen worden. Aber das .Für" oder .Gegen" an sich allein hat roch niemals den Gang der Geschehnisse uns die Entwicklung der Weltgeschichte bestimmt. Tie Entschließungen sind immer noch von der Greisdarkeit der eigenen Interessen bestimmt worden. Je der Krieg bedeutet lediglich eine vor übergehende Erscheinung, eine Unter f'7'chung der logischen Entwicklung der Weltgeschichte. Erst an dem, was nach dem Kriege ist, knüpft die historische l?:!',wicklung wieder an das an, was t?t ihm gewesen. Sa zieht die oben eenannte japanische Monatsschrift auch die Möglichleiten neuer Weltmächte Gruppierungen in den Bereich ihrer Er i-r'crunqen. Dabei sei, sa führt die ,?:! Nippon" an, mit Teutschland wie r'.ii England als Möglichkeiten zu rech i"n und solchen Möglichkeiten selbst die 7'"t'.t! auf das neuerliche russisch j'p'.nile Bündnis unterzuordnen, denn auch die vereinigten Armeen und Flot i?g riefet zwei Staaten genügten nicht, rland und Japan den genügenden g'?en einen etwaigen dritten maäinqcn Feind zu gewährleisten. Die y ' Japan den Möglichkeiten neuer Vezr'ippen gegenüber entscheidende Frage bestehe darin, wer aus dem Welt Xvx als Sieger hervorgehe. Dem Sie r r iverr Japan als Bundesgenosse in dkN Sh fallen. Xi z fcndJ die Kundgebung ' einer realen Jnteressenpolitik. Bon i- ' r y:V::t wird auch die Stellung b"s fc;e die Chinas in dem Welt k: ?, l'i zu ihrer neuest Betätigmig. s; sijj in dem Abbruch der diplo f.-n ?,",!kbungen zwischen China : 5 ' 2,-jtsflanb und d?r Stellung, r. 4r JannS der russischen Rcdolu ''i 2 z uli.-r dkkiimcinicrt. bestimmt. ; &.,-3 fr.üimni durch den Anspruch - die Tiüatur ki der LL sung aller Fragen des Fernen Ostens und durch die Erwägung der nach dem Kriege sich ergebenden Möglichkeiten. Im engeren Sinne werden die zcitwei ligen Entscheidungen getroffen unter der Berücksichtigung der Verhältnisse zwi fchen Japan und China. Der europäische Krieg an sich ist den Staatsmännern in Tokio und Peking Hekuba. Darum hat sich Japan bis. her auch entschieden geweigert, der Auf forderung der Entente, nach Europa Truppen zu entsenden, Folge zu leisten! die paar japanischen Kanoniere, welche nach Rußland gegangen sind, zählen nicht mit. und für die Munitionsliefe rungen hat sich Japan ja von Rußland in dem Abkommen über die Mandschu rei und die Mongolei hinreichend be zahlt gemacht. . Am 1. Oktober vorigen Jahres hat sich in. Japan, nach dem Sturz des fast achtzigjährigen Okuma, ein neues Ka binett gebildet, dessen leitende Männer der Marschall Terautschi als Minister Präsident und Finanzminister, Baron Motono als Minister des Aeußcrn und Baron Goto als Minister des Innern sind. Tie überwältigende Mehrheit des japanischen Abgeordnetenhauses stand dem Ministerium Terautschi feindlich gegenüber, weil eS ein parteiloses ist und als bürokratisch und militärisch gilt. Grc.f Sciki Terautschi hat als General gouverneur in Korea die Einverleibung , dieses Landes mit eiserner Hand durch geführt. Bon ihm wird erwartet, daß er auch die durch den Weltkrieg für Ost asien gelassenen Probleme trotz der Feindschaft der Parteien zu meistern verstehen wird. Er soll das Berhältnis zwischen Japan und China regeln, was seinem Vorgänger, dem Marquis Okuma, nicht gelungen. Ter war durch die Ereignisse in eine Politik der Gc waltsamkcit dem Nachbar gegenüber hineingetrieben worden, eine Politik, welche in den bekannten Forderungen nach dem Zwischenfall von Tscheng tschiatum ihren Höhepunkt erreichte. Damals schrieb die .Peking Gazetre": E ist nicht Freundschaft, was Javan in China sucht. Es ist Beute und Plünde rung, dem es nachjagt. Politisch ist es gerechtfertigt, den Versuch Japans, die chinesische Souveränität in dem betrcf senden Distrikt zu vernichten, mit dem Geschick, welches Korea bereitet worden ist, gleichzustellen. Ein Kind kann er kennen, daß den heutigen Ansprüchen Japans, sollten wir diesen schwächlich nachgeben, die formelle Bnnezion der südlichen Mandschurei und der inneren Mongolei noch vor Abschluß des Welt krieges auf dem Fuß folgen würde." Die japanische Geschäftswelt wurde unruhig. Ter .Herald of Asta", welcher diese Kreise vertritt, empfahl der Genro, den Aelteren Staatsmännern", den Marschall Terautschi an die Spitze der Geschäfte des Landes zu berufen. .Ter denkende Teil des Volkes." so hieß es da, .wünscht gegenseitiges Vertrauen und Freundschaft 'mit China. Aber eine derartige Politik kann ohne einen oll ständigen Akkord zwischen dem diploma tischen und dem militärischen Dienst unter einem Premier, dessen Autorität über den Generalstab über allen Zweifel erhaben ist, nicht durchgeführt werden." Auch Viscount Kato galt als Premier Möglichkeit. Gegen ihn aber sprachen feine Hinneigung zu England und feine Gleichgültigkeit Rußland gegenüber. Auch hatte er die Verhandlungen mit China im Jahre 1915 geführt, welche die schroffen Forderungen mit der be rüchtigten fünften Gruppe" betrafen, durch welche ganz China der Botmäßig Zeit Japans unterstellt werden sollte, und welche die Opposition selbst Englands hervorgerufen hatte. Baron Jchirg Motons, der neue Auslandminister, ist. als Botschafter in Petersburg, einer der Geburtshelfer des russtsch'Zapanischen Bündnisses gewesen. Da neben dem Grafen Terautschi auch dem neuen Minister des Innern, Goto, eine starke Vorliebe für Rußland nach gesagt wird der erste ist Präsident, der zweite Vize-Prästdent der Russisch Japanischen Gesellschaft . so fürchtet man in den Kreisen der Freunde einer englischen Orientierung Japans, daß der Einfluß Rußlands übermächtig wer den könnte. Der Eintritt Baron Gotos in das Kabinett Terautschi hat die Engländer wenig erfreut; er gilt als ausgesprochen prodeutsch. Seines Berufs nach Medi ziner, hat Goto in Teutschland studiert und auf der Berliner Universität den Doktortitel erworben. , Seine Berufung in das Ministerium ist indessen kaum deshalb erfolgt, fondern wegen seiner hervorragenden kolonisatorischen Beza bung. welcke er als Ziviladministrator von Formosa und später als Vorsitzender der Kolonialbehörde über Formosa, das Pachtgebiet in der Mandschurei und Korea mit großen Erfolgen beiätigt und als Verkchrsminister im früheren Kabi nett Katsura bewiesen hat. Auch in der jetzigen Regierung wird der Minister des Innern im Nebenamt als Präsident der Großen SLdmandschurischen Eilen bahn fungieren und damit einen pnsön lichen Anteil an der Turchsührring dcr Politik Japans China gegenüber ge Minnen. Tis Kabinett ' Terautschi stellt ein .Ministerium über den Parteien" dar. Sein schärfster Gegner im Parlament ist die Kohuminto". die radikale Partei, deren Führer Jnukai eine Art japani scken Eugen Richter darstellt. Aber auch diese Unentwegte iabea zwei Seel: un ei doppcwt Seime in zd? Brnft. Die Seele schminzt sich in die Höhen des Konstitutionalismus, das Sehnen wan dert zunächst mich China und dann ei ter über die Meere. In Japan sind auch die Eugen Richterlichen Flotten Enthusiasten. Die Flotten-Schwärme, rei hatte die Aussöhnung mit dem an deren Erbfeind", dem frühern .inkonsti tutioncllen" Kabinett Pammamoto, zu stände gebracht. Das heutige .Ministe rium über den Parteien" hat ein Zau bermittel. mit dem der Widerstand auch des rabiatesten Konstitutionellen zu bre chcn ist. DaS ist die China-Politik. Das japanische Bolk ist politisch derart geschult, daß es in ausländischen Fragen stets geschlossen zusammensteht. Das Schelten und Poltern der Pa'.tcien ge gen' Terautschi ist viel leiser geworden, seitdem dcr Marschall in klaren und be sonnencn Auslassungen, auch einem amerikanischen Journalisten gegenüber, seine China-Politik dargelegt hat und die ebenso feste wie versöhnlick?e Behandlung der mandschurischen Streitfälle mit dem Nachbar in offener Sprache fortgesetzt hat. Zudem ist Jnukai, der Führer der radikalen Kokuminto, der radikalen Partei, einer der verständigsten Kenner und wärmsten Freunde Chinas. Ist auch nur die Aussicht vorhanden, daß es dem Kabinett Terautschi gelänge, das Verhältnis zwischen Japan und 'China auf die Basis der gegenseitigen Freund schaft zu stellen und von solcher Basis aus Japan die .Diktatur bei der Lö sung aller Fragen des Fernen Ostens" zu verschaffen, so würden auch die Un entwegtcn ihre konstitutionellen Schmer zen still in ihrem Busen bergen. TaS wird das. Resultat dcr baldigen Neuwah len, nach der Auflösung des Parlamen tcS im vergangenen Januar, erweisen. Freundschaft zwischen Japan und China, das ist das neue Losungswort der Staatsmänner Tai Nippons. Das ist daS Schiboleth, welches die Tore und Türen Chinas dem japanischen Einfluß offnen soll. Das ist das Machtwort, welches auch die Stellung Japans und Chinas dem Weltkrieg gegenüber be stimmt. . Ter Marschall sitzt in seinem Amts zimmcr in Cotoschiro und seine Blicke schweifen über die 'sich vor ihm aus breitenden Gewässer. Er -siecht alle der weißen Flagge mit der roten Sonne unkertan werden. Seine Gedanken wandern hinüber auf den chincsisch-sest, ländisckzen Boden und weiter über das Weltmeer. Der chinesische Boden ist von der Natur überreich gesegnet mit allen Schätzen, welche dem Reich der zehntausend Inseln versagt sind: mit Kohle, dem unentbehrlichen Brot der aufblühenden Industrie Japans, -und mit allen Rohstossen für sein Kriegs Werkzeug. Und weit über die Meere, die der Blick des in stillem Nachdenken Aus schauenden umsaßt, trägt die siegreiche Flotte die mongolische liagna, Charta", welche der gelben Nasse in'al ler Welt die den Weißen gleichen bllrger lichen Rechte Heischt und welche der Welt die neue Monroe-Toktrin kündet, daß Asten den Asiaten gehöre und Land und Reich Tai Nippon die Vormacht bilde. Okuma, der schlaue Fuchs, der sich den Ehrennamen eines japanischen Machiavell verdient" hat. hat sich oe hütet, mit England zu ircchen. Er ist zu schlau gewesen, als daß er den Bündnisvertrag, als Fetzen Papiu zer rissen. Aber er hat vorsichtig von dem Vertragsgebäude hier einen Stein ge lockert und dort in ihm einen Riß der urfacht. Japan brüstet sich damit, daß es die Bertragspslicht erfüllt habe bis zur aktiven Beteiligung am Weltkrieg an der Seite Englands. Aber die Staatsmänner von Sotoschiro, deren Gestchtsfalien sonst stets wie in Stein gemeißelt erscheinen, lächeln sich nach Augurnart an. Der Krieg an sich ist ibnen Hekuka. Aber der Eintritt in den Weltkrieg ermöglichte Japan die Er süllung seiner Begehrlichkeit nach dem Feftlande drüben und die Durchsetzung seines Herrcnwillens. die Vormacht in Ostasien und der Schützer Chinas zu werden. Solche Begehrlichkeit und dieser Willen bestimmt die Stellung Japans dem Weltkrieg gegenüber. Ter Besitz SchantungZ hat dem Mikadoreich die Basis geschaffen, von welcher aus es Peking eingedeckt hat. Japan hat kaum einen Mann auf die europäischen Schlachtfelder gesandt und doch heute bereits das feiner Beteiligung am Weltkrieg gesetzte. Ziel erreicht. Mit dcr Munitionsversorgung Rußlands hat es ein glänzendes finanzielles und polnisches Geschäft gemacht und in seinem Hauptbuch die HabenSeite mit vielen Zahlen angefüllt. Durch sein Paktieren mit Petersburg hat eS die chinesischen Randländer der südlichen Mandschurei und der inneren Mongolei unter seinen Einfluß gezwungen und zugleich in daS Gefüge deS Vertrages mit England eine Bresche gelegt. Es hat für seine Große Offensive gegen, das ostaliatische Festland die Stütz punkte sieh gesichert, und bereits die Grabenlinie aufgeworfen. Japan hat mit siiner Vcteiligung am Weltkriege China gegenüber die zweifache Um flügelung und Flankenabdrehunz von der Mandschurei und von Fukien aus, sowie den doppelt zentralen Vorstoß von Cchantung und das Jangtsetal hinauf gegen da politische Her, und die wirtschaftliche Lunge des Reichs der Mitte. Peking und das Hankan Industriegebiet, unternommen. . Japan beansprucht daS Recht der Vesiimmung über die Art und Seife, in welcher China mit Schutz versehen t. Tx; ." . . : ' ., y A - 3 . V - ' (?'. 1 X ,1 l&X V - -A- x V i ' X :Y.vvi ; - . v Sr-y M !-.' - 5 ;:: 'V4 , vK , vv, ,r' - . V . " '!.' j -A ' . ' ; ; v - y i ., i Gras Trrautschi, dcr japanische Ministcrpräsident. und mit der Freundschaft beglückt wer den soll. Im Verlaufe des Weltkrieges ist auch dieser Anspruch dcr Erfüllung sehr nahe gebracht worden. Rußland hat ihn vertraglich dadurch besiegelt, daß es Japan die clifef voice" China ge genüber eingeräumt hat, und auch Eng land wird sich, der Not der Umstände gehorchend, mit dem Anspruch abfinden müssen. Die politischen Profite, welche Japan aus dem Kruge und dessen Wer längerung zieht, sind große und greif bare. Aber die Idee, daß Japan die Macht oder auch nur die Absicht habe. China einzustecken, m ebenso absurd als die frühere von der angeblich beabsich tigten Aufteilung der Republik, der Mitte unter den europäischen Kroß mächten. Cbina ist doch noch kein Per sien oder Marokko, und die 52 Millio nen Japaner dürften kaum imstande sein, die 300 Millionen Chinesen mit ihrem Rassegefühl zu verschlucken. Daß die Einheitlichkeit Chinas erhalten blei ben müsse, bildet heute olle Weisheit der Tokioer Politik. China als Einheit und in seiner Gesamtheit soll dem japani fchen Einfluß unterstellt weiden. Ja panischer Einfluß hat die Pekinger Re gierung dazu gedrängt, die diplomati schen Beziehungen mit Deutschland ad zubrechen, um China inen Status für die kommenden Friedensverhandlurazen zu eben. Bei diesen Verhandlungen soll die gesamte fernöstliche Welt als ein kompaktes Ganzes auftreten, sollen auch die fernöstlichen Fragen, im Sinne der neuen Monroe-Tottrln, daß Asien den Asiaten gehöre, ihre Lösung finden. Für diese Bestrebungen, das Verhält ins zwischen China und Japan auf der Basis der gegenseitigen Freundschaft zu zementieren, die fernöstliche Welt gegen die westliche zu malgamieren, ist die Persönlichkeit des zweiten Präsidenten der Republik China, des Nachfolgers Auan Schi Kais, von großer Bedeu tung. Wahrend Fuan ganz von miß trauischer Vorsicht allem Japanischen gegenüber erfüllt war, ist Li Auan Hung in jeder Beziehung ein Schüler Japans. Zluans Ziel bildete die Herbeiführung der Einheit Chinas im ausschließlichen Interesse des Reichs. Er strebte nach der Versöhnung zwisch,,'ndem Willen der nördlichen und den Ansprüchen der süv lichen Provinzen. Er verstand unter der Einbeit Chinas die feste Verbindung der Interessen und den Ausgleich der wirt schaftlichen und politischen Gegensätze. Er hielt seine Hand schützend über di: Mandschii-Dynastik, solange er von die ser die Einheit Chinas erhoffte, und ar bettete an deren Sturz mit. als die re publikanische Staatsform sich als Rette rin anbot. AIs sich dann die monarchi stischen Tendenzen in China gegen die drohende Hochflut des Radikalismus und dessen ftaatszerstörenden Einfluß von neuem zu kräftigen begannen, da gab Z?uan diesen nach, weil er sich als Präsident außerstande sah. die Einheit des Reichs erfolgreich zu schützen. Man weiß heute noch nicht, oh Zjuan Schi Kai ein Washington oder ein Napoleon geworden wäre, hätte der Weltkrieg nicht seine Absichten ge, lähmt und seine Pläne durchkreuzt. Man wird wohl niemals ersabren, ob ihn die Enttäuschung und die übergroße Arbeit oder ine der Heimlichkeiten der .violet ten Stadt" in, Grab gelegt hat. Mit dem Eintritt Japans in den Weltkrieg war auch für huan ein Feind erstanden. Mit dem Zuge gegen Tsing tau nahm Japsn nicht nur den Kamps gegen Deutschland, sondern auch gegen die Einheit Chinas, wie sie Vuan Shi Kai verstand, aus. Die drohende Um klammerung Pekings, des Herzvr Chi nas" zugleich von Port Artur und von Tsingtau ouS gefährdete die Macht FnanS, welche immer noch auf dem Nor den des Reichs beruhte. Er hätte die Kaiserwürde haben können, wenn er den Preis dafür an Japan oder an die Mächte gezahlt hätte. Ab., er wider strebte sowohl dem Vordringen des japa Nischen Einflusses, wie d,m Trä'nn Englands, China auf der Site der En tente in den Krieg hineinzuführen. So mußte er den Intriguen von außen und den inneren Kabalen erliegen. Sein Nachsokqer Li Man Hung ist ganz von der Idee erfüllt, daß das Heil Chinas uf einem engen Anschluß an Japan beruhe. Er hat seine militari sche Erziehung in Japan genossen. Er stand, als im Otiober 1311 die von japanischen Umtiieden geförderte , nd r , "HP ; i Hf ' T " . ''S. , . 5,5 . i l ' ..;4 I ,v. Sit w ' - :i .r, ' Ji , f ' st- s -rt i ff t ' :a V-- ' I A 1 1 i 1" i" 1 . m :" r- ' c . - ' &tr Ä ' 's , ,' VV -,- . ..." f . ,. . 4 y ' . .! ' "V ' J S V u : t I I 5 Li gjitan Hung, der Präsident von China. von japanischem Geld unterstützte Revo lution gegen die Mandschu-Tynastie im Süden des Landes ausbrach, mit seinen Truppen in Wutschang, mitten auf dem Schauplatz der revolutionären Begeben heilen. Aus dem kaiserlichen Oberbe fchlshaber wurde ein Rebell und der Führer des AufstandeS. An die Spitze der in Wutstlzang ausgeruftnen neuen revolutionären Regierung gestellt, erließ Li folgende Proklamation: Ihr sollt wissen, daß bis auf den heutigen Tag Mandschu-Sklaven nicht zur reinen Fa milie der Han gehörten, und daß wir, getrieben von himmelshoher Vaterlands? liebe, ihnen die wohlverdiente Vergel tung heimzahlen werden. Diese Räuber haben bis jetzt unser Fleisch gegessen, 5'etzt wollen wir in ihrer Hout ruhen. Ml der Errichtung des chinesischn Ge meinwesens ist erst der Tag des Han Volkes gekommen." Ter Kaiser wendet sich in seiner Not an den grollend in seinem Hnmatsstaat Tschili als Verbannter lebenden 'Suan Schi Kai. Der schlägt die Revolution militärisch nikder,"nkennt aber, daß die Ausbreitung der Bewegung nicht mehr einzudämmen ist. Z)uan und Li reich ten sich die Hände, Ende Januar 1912 entsaften die Mandschus für alle Zeiten dem Trachenthron. Drei Wochen später waren Fuan Schi Kai zum Präsidenten und Li Juan Hung zum Aizepräsiden ten der neuen chinesischen Republik ge wählt. Nach dem Tode Juans trat Lk an die Spitze der Republik. Damit war der Sieg Japgns auf der ganzen Linie erfolgt, das Ziel, wel ch;s die Staatsmänner von Tokio der Beteiligung am Weltkrieg ge stellt, sogut wie erreicht. Lis Umgebung wird fast ausschließlich von Beamten, welche ihre Erziehung in Japan enos fen haben und für die japanische Orien tierung der chinesischen Politik eintreten, gebildet. Auch das Motto der neuen chinesischen Politik lautet: Asten für die Asiaten unter der Führung Japans". Es heißt, daß sich Li dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Teutsch land widersetzt habe und unter allen Umstanden gegen eine aktive Beteiligung Chinas an dein Kriege sei. Aber auch ihm wird die Ueberredung JapanS die Augen für die Erkenntnis öfsmn. daß mit solchen Maßnahmen China Sitz und Stimme bei den Friedensserhandlungen und damit die mue asiatische Mnroe Toktrin eine starke Kräftigung erhält. China muß in den Krieg hinein, weil beim Frieden auch die Schantung-Frage ibre Regelung finden soll und Japan Chinas Stimme für solche Regelung in seinem Sinne gebraucht. Um diese Stimme zu erkülten. darum ist die neuerliche Freundschasis-Politik Jains China geg'niiber inauguriert worden. ' . Der Marschall, welchem als jspani 'Y ph'A' wi'V ! k "r- - s M . . if . ,5 ' iv ' i f s ' ' ' f ' j. .' tu. ti . t jT '" ' 0 i L; i . 'S i 1 ; 11 1! i p.r I " V K j ' 74" jj V . A - " v S j ' i z Sl . X, , , ' Marqnis schen Ministerpräsidenten die Aufgabe zuteil geworden ist, daS Verhältnis zwi schen Japan und China auf die Basis des gegenseitigen Vertrauens und der Freundschaft zu stellen, sitzt ig. seinem Amtszimmer und horcht auf die Regun gen der Volksseele des neuen Rußlands. Wird das ganz unter britischem Einfluß stehende Neue Rußland willens und stark genug sein, die Vertragspolitik mit Ja pan weiter fortzuführen? X : X Kx . Aä mtwtM&iiiiwto rw... .r- Ausfahrt der Zl-Aoole aus Kiel. Nach sonnenheller, schneidend scharfer Frosiperiode ein die Kälte mildernder trüber Tag unter wolkenverhangencm Himmel. Und das ist gut; denn wenn an Lichtmeß die Wintersonn scheint so sagen die wetterkundigen Fischer an der holsteinischen Oftfeeküste dann friert der Jehmarn-Belt über Jahr noch zu, was soviel besagen will, wie die Voraussage eines langen und strengen Nachwinters. Vorläufig wird uns der harte Gesell an der Kieler Kriegssörde freilich auch trotz des trüben Lichtmeß tages nicht verlassen. Denn die Links drchung des Windes von Ost über Nord nach Nordnordwest, die der Ostsee einen Atemzug des weicheren Nordseeklimas zuführt, ist erfahrungsgemäß nicht von Bestand. Binnen kurzem wird der Süd ost den Himmel wieder aushellen und den Fördcanwohnern mit aller Energie in Nasenspitzen und Ohrläppchen knci fen, allerdings auch das Eisschollenwerk wieder zur Meeresbucht hinaussegen, das, über Nacht von See hereingetrieben, dem Bild des Osiseckriegshafens seinen Charakter verleiht. Ein einziger schwimmender Archipel von verschneiten Inseln und Jnsclchcn schaukelt sich auf der grauen Dünung von hüben und drüben, von dcr inner sten Kehlung des Hafens bis zur Durch fahrt in die offene See. Zusammenhang, los, wie die Schollen treiben, bereiten sie der Schiffahrt keine sonderlichen Schwierigkeiten; vor dem Bug des see wäris gehenden Hilfskreuzers stiebt das leichte Treibeis auseinander wie das HUhnervolk vor der Körperstärke einer mutwillig dreinfahrenden Dogge; und selbst die vom gefrorenen Spritzwasser glasierten kleinen Hafendampferchen, die allmorgendlich Hunderte und Taufende von Arbeitern an den Landtstellen der Wersten und Dcpotwerkstätten abliefern, um ein paar Dutzend Passagiere von den Außenstatioikn in die Kontore und Bureaus der Reichsmarincstadt zurückzu führen, lassen sich in Kurs und Ge schwindigkeit nicht beeinträchtigen. Seit einem Bierteljahrhundert ist der Kieler Hasen nicht verkchrshindernd zugesro ren gewesen, und her graue Himmel am Lichtmcßtage verheißt auch in diesem Winter Eiesrciheit. Querab vom Unterseebootshafen, hinter dessen Bollwerk geschäftiges Le ben meh- geahnt als beobachtet wird, wiegt sich zwischen den weißgrauen Schollen eine rote Boje, ein aufrecht im Wasser balancierender Zylinder, nach oben abschließend in breiterem Kreis rund. Die See Hot wieder und wieder darüber chinweggespült, sie mit grotes ken Eisgebilden überkrustet. .Kick den Kerl da in't Water!" ruft ein platt deutscher Matrosenartlllcrist am Bug des Hasendampfers; und in der Tat die Phantasie braucht nicht uszuar ten, um den gemütlich über die Eis schollen hervorragenden Kopf eines sa genhasten Meergreises zu erkennen, ein verquollenes, rotes Eroggeficht, um rahmt von zerzaustem eisgrauen Haupt und Barthaar, im Ein und Auftau chen hinübernickend nach der mit tm mergrllnem Gezweig geschmückten Durch fahrt zum U-Boothasen. Das Schmuck werk wirkt nichts weniger als prunkhaft; schwielige Hände von Männern, die sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen hcben, als mit Stil und Aesthetik, ha ben die Prellpfi'sten dünn und dürftig mit Tannenbusch hepeckt; und manche'r '1 1 u )i ! ' l 'lAf jSh ' . . W , . i - y l V x ! - X-VK Okouma. Er ist nicht prodeutsch oder proeng lisch, nicht einmal prorussisch. Ihm schwebt das neue Ostasien vor, welches aus der Beteiligung Japans und Chi nas an dem Weltkrieg hervorgehen soll. Mit der mongolisckn jisngna charfa von d.'r Gleichheit aller bürgerlichen Rechte wie für die Weißen so für die Ostasiaten und mit der Monroe-Toktrin, daß Asien den Asiaten gehöre. fährt vorüber, ohne davon Kenntnis zu nehmen. Aber Grund und Zweck muß es haben, wenn die Faust, die des Kric ges schärfste Waffe führt, sich öffnet, um irgend welchen weicheren Regungen Kränze zu winden. Und da erklingt plötzlich hinter dem Bollwerk hervor auch schon lebendige Marschmusik in den kllh!graucn Lichtmeß-Morgen, und zwischen den Prellpsostcn taucht daö lichtgraue Heck eines U-Boots aus, das sich vorsichtig rückwärts durch das Ge wirr der Schollen ins Fahrwasser hin einschiebt. Kleine Tannenbäumchen krö nen den grün bewundenen Kommando türm, in und um den Offiziere in Pelz Werk und Mannschaften im Ueberzieher mit aufgeschlagenem Kragen sich drän gen. Grün und Blumenschmuck ist längst Kricgsmode geworden für diese grauen Seeteufel, wenn sie zu größeren Unternehmungen seewärts gehen; aber eine Musikkapelle an Bord eines U Aools ist neu, sie wird auch irgendwo abgesetzt werden, bevor das Jahrzeug in den schweren Kampf eintritt, in den es die Ordre vom 1. Februar 1917, einem der denkwürdigsten Tage in dcr Ge schichte des großen Krieges, beruft. Und neu ist auch die Häufung dieser Fahr zeuge zum gleichzeitig auUaufenden Gc fchwadcr. Ein Boot nach dem andern. -das eine mehr, das andere weniger ge schmückt, verläßt seinen Sonderhaftn; dreiviertel Dutzend stnd's im ganzen, die in Kiellinie einander folgen, und das führende Fahrzeug befindet sich t. reits eine halbe Seemeile voraus, als das letzte Boot, die Eisinfcln spielend verdrängend, wendet, um sich in nord wärtigcn Kurs zu setzen. Nur wenige Zuschauer, die ihre frühe Dampferfahrt zufällig des Weges führt, sind Zeuge des in diesem Umfang bis her nie gesehenen Schauspiels, in dem sich doch eine so wichtige Entschließung unserer Kriegssührung dem Auge ver sinnlicht. Auf der Außenmoole des U Bootshascns, an der Bordwand der we Tilgen, auf dem Strom ' liegenden Schiffe, die inzwischen unter Trommel Wirbel die Tagflagge an Heck oder Gaf, fel gehißt haben, stechen vereinzelte Offi ziere und Mannschaften und tauschen winkend ihre Zurufe mit den scheiden den Kameraden, deren Achtsamkeit im übrigen angespannt ist durch die Steuer kommandos und durch die von Boot zu Boot auf uikd absteigegden Flaggen signakc. Und dann erschallt vorn vom führenden Boot die feierliche und doch auffrischende Weise des Jlottenlieds, die -letzten Kommandos gehen von den Tür, men in die Maschine, und mit sich ste! ' gernder Fahrgeschwindigkeit geht's in langgestreckter Kiellinie am grauen Lichtmeß Morgen durch splitternde Schollen und spritzendes Wasser nvrd wärts dem Kampfe, dem Tode, dem Siege entgegen. Der alte Meeresriese aber schüttelt' sein eisgraues Bart und Haupthaar, und sein gemütlich roteS Groggestcht : scheint listig zu schmunzeln. Lustig nick! er den Abfahrend nach: .Recht so. Kameraden! und gute Fahrt und glück . liche Wiederkehr!" Die Kenntnis der Seele ist di, höchste Kenntnis, und eimas Höhercs gls die Wahrheit gibt es nicht. Bücher haben ihre Schicksale vwt cu Schicksalen werde 2ii.tr. . i l i sr-ty ,1 . ,i( 1 -II- 1 X' n . ff : M ,S r , y . , - '