He Cßsa TrlZLss IieFämpsemderßljampagne. Sln Rückblick, von Major a. D. E. Msraht. Tllrch den Sturmangriff der deutsche Truppen im Raume von Ripont in dek Ehampaane bat sich der alte Kampfpla wieder belebt, um den die Deutschen mit ihren französischen Gegnern feit dem h-rbst 1914 gerungen haben. Es war ri Strich durch die Rechnung der fran sischen Heeresleitung, daß der Rückzug von. der tarne in et Champagne ot endet wurde. Die französische Ctrateqi und die zur Verfügung stehenden Kräfte r Alliierten, letztere den Deutschen diel, fach überlegen, reichten damals nicht auS. dtt st au? franzosischem Gebiet heraus zudrängen. Sehr ernste Kämpfe haben sich in den Kriegsjahien zwischen ReimS nd Vertun abgespielt, aber in der Champagne waren sie am schwersten Vor zwei Jahren, am 16. ffcbruat 1915, aciben die Franzosen den Auftakt zu den fast fünfwöchigen Schlachten, welche unter dem Namen .Winterschlacht in der Champagne zu ammengesakt werden, Der Führer der Heerestruppe, welche dem grLNten französischen Heere stand ? Hallen hatte, das je auf einem engen Raum angesetzt Kar, um durchzustoßen war der Generaloberst v. Einem, und unter lhm standen die kommandierenden Generale Riemann und Fleck. General Joffre hat nacheinander mehr als sechs dvllaufgcfllUte Armeekorps und gewa! tige Massen n Artillerie eingesetzt. Innerhalb 24 Stundeniurde egen f.i'.e nur 8 Kilomeier breite ;3?ront, welche von zwer schwachen rheinischen Xvav fronen verteidigt wurde, oft mehr als tzugdtttZauZens Eschug geworfen. Die Bedeutung der .Winicrschlacht in cer Champagne" ist damals in der Heimat wohl gewürdigt worden, und ich konnte damals hervorheben: Mit er eiitern Tank blicken wir auf unsere un vcrgleichlich tapferen Truppen, die sich in vk'wSchenLichem Ringen gegen eine sechsfache Uebermacht glänzend bewährt haben.' Die Franzosen büßten damals, wie sie selbst zugestanden haben, 4ö,000 Tote und Verwundete ein, also etwa 1 Arm!or?Sx aber auch die Deutschen , hatten Opfer zu bettagen. In den Tage des Krieges' habe ich dazu ge schrieben: .Wir stehen vor dem Erfolg der .Winterfchlacht in der Champagne' geitz nicht leichten Herzens. Unsere Opfer sind schwer gewesen: 15,000 blühende Menschen mußten auf schmalem Naum zum Besten des Vaterlandes bluten. He und Vaterland wissen, daß sich große Ziele in diesem Kriege nicht ohne große Opfer erreichen lassen und . daß noch manches Heldengrab sich wol den wird, ehe da? Ziel, der Friede, er reicht ist. Wöge er Deutschland in eine polnische und militärische vage bringen. d.e aller Opfer wert ist. . Ss . vor zwei Jahren. Kaum ein . halbes Jahr verging, da raffte sich der franzonzche Generaliisimus, dem man m : Frankreich feine Neigung zum Zögern vorwirft, zu einem neuen gewaltigen Turchbruchsversuch auf. Strategisch sollte er kombiniert werden mit dem ei'ien großen Angriff der Englander. den sie mit ihren neugebildetcn Armem im ArtoiS unternahmen. Die Deutschen waren fa glücklich, den grundlegenden Armeebefehl in ihre Hände zu bekommen. den Ioffre am 14. September 1913 er ließ. Ich habe damals zu jenem Befehl demeru: ' juy t es nichts Wunder bares, daß der Heerführer sich an seine kommandierenden Generale wendet mit einem Lcfehl, der mehr den Charakter einer Unterweisung hat. Aber der In halt gibt uns, als Feinden Frankreichs, , f, dichtige Aufschlüsse, daß man die Stunde preist muh, in welcher der Er lah in unsere Hände siel. Am Anfang und am Schluß steht mit wenigen Wor ien, waS dem französischen Heerführer die größte Sorge bereitet: Der Geist der . Truppe ...In dem Geist der Trup pe beider Heere liegt die Erklärung für das Mißlingen so mancher französischen Offensive.' Es lohnt sich, einiges aus dem Befehl in, Erinnerung zu bringen. Jgsfre schrieb an die kommandierenden (Generale: .Der Geist der Truppen und ihr Opfermut bilden die wichtigste Be dinaung des Angriffs. Der französische Sowai schlägt sich um so topserer. je besser er die Wichtigkeit der Angriffs. Handlung begreift, woran er beteiligt ist, , und je mehr er Vertrauen hat zu den ' von den Führern getroffenen Matznah weg.' Tan kommt die Aufklärung iht die günstigen Bedingungen, unter denen der große Durchbruchsversuch ge wagt werden sollte, und über die polt t-.sckie Notwendigkeit, welche für den Ent sä-luß vorlag. .Die Deutschen' sollen au! Frankreich versagt werden.' Ein glänzender Siez über die Teutschen wird die neutralen Volker bestimmen, sich zu unsere Gunsten zu entscheiden.' .Der Feind wird gezwungen, sein Vor ejeljen gegen die russische Armee zu der kr. gsamen Die Angriffstruppen habe die Stärke von mehreren Armee und verfugea über neue nd dollständige KrieaZmiiZel. Die Zahl de, Maschinen ?wehre ist mehr als verdoppelt. Der für jedes Geschütz vorgesehene tägliche WunitirmSerfatz iibertrifst den bisher Z:ma!S ftstgestelliea größten Verbrauch. Die Kl!chenerArmkkn haben ihre Landung in Frankreich beendet.' Die Deutsche haben ihre Kräfte nach der . russischen Front gezogen und besitzen nur fthr dürftige Reserven hinter der dünnen Linie ihrer Grabenstellung.' .Der Lnniff soll in allgemeiner sein. Die k?q:ische Truppen werden mit bcdeu tendea Kräften daran teilnehmen.' ,T!e k'ZH?? untätig gehaltenen Teile der französische Front werden den erschüt vtitn Feind reifen, um die Unord r.iv.n zu vervollständigen und ihn zur klnsiös i bringen.' .Es wird rch'fiir alle Truppen nicht nur darum handeln, die ersten feindlichen Gräben 'q,ttkm', sondern ohne Ruhe Tag m:d?.scht dLkchLoßk über die zweite und dritte Linie bis in das freie e, lande. Die ganze Kavallerie wird an diesen Angriffen teilnehmen.' .Diese Umstände sichern den Erfolg." Und nun kommt wieder die Sorge um den Geist der Truppen: .Die Bekannt, gäbe dieser Mitteilungen an die Trup pen wird nicht verfehlen, den Geist der Gruppe zu oer Hohe der Opfer zu er. heben, die von ihr gefordert wird. Es ist daher unbedingt nötig, daß die Mit teilung mit Klugheit und Ueberzeugung geicoieyl. Ein französischer Regiment kommandeur befahl, den Leuten beareis, lich zu machen, die von ihnen geforderte Anstrengung könne derartige Folgen haben, dah der Krieg binnen kurzem mit einem scyiage zu Ende fei. Der Kom mandeur der englischen Gardedidision. welche ,m ArtoiS ihr Heil versuchen puie, ftkunvierte dem General Josfre .Möchte sich jedermann vor Augen hal tcn, daß von dem Ausgang dieser cyiacht vas Echiasal kommender eng lisch Generationen abhängt.' Und wie sah der Erfolg aus? Die bereit?, stellten 93 Divisionen der Alliierten, also uver anderthalb Millionen Mann, eine überstarke Artillerie von 2000 schweren und 3000 leichten Feldgeschützen haben die vordersten deutschen Linien ein we nig nach Norden gedrückt auf der schma. ien ixronr von 25 Kilometern. Die französische Verluste betrugen an To ten. Verwundeten und Gefangenen in bestens 130,000 Mann und die engli. schen im Artois 0.000. Der Geist des Aushaltens, der Unterordnung, die Auf opferung. wie ihn die deutschen Imp, Pen gezeigt hatten, triumphierte über den Geist der französischen Truppen, und die Rechnung des Generals Josfre zeigte sich als eine völlig verfehlte. Es sind noch mancherlei Kämpfe seit den Herbsttagen des Jahres 1915 in der Champagne ausgekochten. Der von den Franzosen mit blutigen Opfern er kaufte geringe Raum zwischen Auberive bis westlich Massiges wurde nach und nach verkleinert, die Teutschen kämpften mit Erfolg bei Tahure. Und durch alle diese Kampfe wurde der französischen Heeresleitung klargemacht, daß auch nicht der Schatten einer Aussicht bestand, die Deutschen aus dem Raum, der die kürzeste Bahnverbindung zwischen Ver dun und Paris bedrohte, nach Norden treiben zu können. ES war unmöglich, sie durch Verjagen aus der Champagne in den Argonncn. bei Reims und bei Verdun zu gefährden und ebenso aus sichtsloS wurde das Abschnüren der bei Soissons und Nohon vorgeschobenen Armeeteile, die wegen der Bedrohung von Paris den Franzosen immer ein Dorn im Auge waren. Die Kämpfe an der Comme im Verlaufe des letzten Sommers haben nur bestätigt, was die Kampfe m der Champagne und im Ar, iois fchon bewiesen hatten, und wenn man an der Hand des französischen Armeevesehls und des englischen Tlvi fionsbefehls veraleicht, was erreicht wer den sollte und was erreicht wurde, fo kann man it verstehen, wie noch immer die englischen Großen rn Zivil vno Miuiarroacn von oem nase vcoor, siehenden Sieg über die westliche deutsche Front schwärmen können. Es liegt uns gänzlich fern, die Kampffähigkeit der besten französischen Truppen für die Zu kunft anzweifeln zu wollen, und eS liegt unS ebenso fern, die Masse der engli, fchen Söldner zu unterschätzen. Aber wir wollen sie auch nicht höher bewerten. als sie eS verdienen. Der Geist der fran. zöfifchen Truppen ist nur noch für kurze Unternehmungen mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln anzufeuern, und das .Schicksal kommender Generatio nen Ware Ichlimm gefährdet, wenn eS lediglich in den Händen unfähiger engli scher Führer und der notdürftig ausge, bildeten Milizarmee liegen würde. Als die Gegner daS deutsche Friedensange. bot ablehnten, waren .die Teutschen nicht auS Frankreich verjagt'. Es ha ben zwar noch immer neutrale Völker sich gefunden, welche von der Kraft Deutschlands und der übrigen Mittel. mächte wenig oder nichts wissen. Der überkluge Bratianu ist den Phrasen verfallen, welche mit Erfolg, fast besser wie die gegnerischen Gefchiitze den Ver stand der Neutrale bombardieren. Die Kitchener Armeen' haben zwischen Somme und Anc bis zu 13 Kilometer vorwärts Raum gewonnen und dafür gegen eine Million Tote und Verwundete liegen lassen. Die .sehr dürstigen Re ferven Teutschlands hingegen sind tarier und stärker geworden, und wäh revd aus dem Durchstoß der Feinde .ohne Ruhe Tag und Nacht' nichts ge. worden ist. sind die Deutschen Tag und Nacht bereit, den Gegner gebührend zu empfangen. DaS hat jetzt die Heeresgruppe be deutsche Kronprinzen bei Ripont be wiesen. Es ist derselbe Raum, de ich im Juni deS Jahres 1913 besuchte und über den ich berichtete: .Ich beobachtete aus eigenen Tivisions-Gefechtsständen heraus die brachliegenden Felder, die zerstampften Fluren, die starren Ruinen der einst blühenden Dörfer. AuS dem saftige Eru der Halme leuchteten im Sonnenstrahl die bunte Uniformrefte gleichsam abmahnend hervor. Den sie verhüllten nur durstig die benagten Skelette der einft so tapfere Angreifer. Die französische Heeresleitung will diese Mahnung nicht verstehen. Furchtbare Opfer bringt dieses Volk aufs neue seiner Idee vom Siege, an den wahrscheinlich die gewissenlose Opftrxriefter der ftan zösifchen Jugend selbst nicht einmal glauben.' Die deutschen Truppe haben am 13. Februar diese! Jahres vier feindliche Linie in einer Breite von 2g Kilometer in unaufhaltsamem Ansturm genommen, und wir freuen uns, daß unsere Ver, lüfte nur gerina waren. Das verdanken Msachheit. von lZm Müller (Wcnf. Jüngst bin ich nah von Dresden durch de Ort Hellerau gegangen. Es war ziemlich spat , der Nacht, die klet, nen Häuser lagen ruhig im Mondlicht, ein starker und doch duftvoller erbst otem kam übet die Aecker her. die gc buckelten Hügel entlang, auS den prunk losen Vorgärten. Hcllerau ist ein Torf. sonst nichis. Aber es untercheidct sich ven anderen Dörfern dadurch, daß nicht Bauern darin wohnen, sondern Städter und zwar Stadter des zwanzigsten. vielleicht sogar des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Ueberdrussig aller bun ten Pein, haben sie sich aus dem Ge wirr der Großstadt hier hinausgesiedelt zum Gcsundwerden, und in der ruhigen Weite einer fast hieratisch strengen Laiibschast stehen ihre Häuser nun be, scheiden da wie Holzstühle in einem ob tcn Tom. Die Häuser derer von Hel lerau verschmähen das Uebcrflüssige: Stein, kein Stuck, Mauern, nicht Fas saden. Die einzige Zier wächst aus der Erde herauf, Baume und wilder Wein. Aus eine tiefe Weife ist alles einfach: die Diele im Erdgeschoß, der Landweg zwischen den Aeckern, der Postkasten an der Tür, sogar die grauen, zartrindigen Föhren am Teich, der gerade noch Raum zum Rudern bietet, ohne damit einen Alpensee vortäuschen zu wollen. Man kann nicht selbstverständlicher sein als die spröde Erde dieses Dorfes; und nicht weiter entfernt vom Mummenschanz als die Menschen, die hier geistig ackern Inmitten eines offenen Gevierts sieht auch der berühmte Palast, worin junge Menschen aus Musik und Bewegung einen neuen Rhythmus knüpfen lernen, einen Rhythmus gebändigter, ruhiger Lebensbezahung. Jetzt sind die Fenster des Tanzsaales-dunkcl, aber morgen wird es m seiner Halle wieder von jun gen Stimmen blühen. . . . JndeS man atmend weiter hügelan geht und den frischen Nachthauch aus den Lippen kostet, fragt man sich, was so stark, so betörend gluckhaft wirkt an dieser land lichen Szene. Und ein letzter neidvoller Blick auf die Wohnstatten, die Felder, die Menschen gibt Antwort: es ist das Paradies der Einfachen. Einfachheit lockt nicht das Wort allein schon wie ein zunger, geheimnis doller Zauber? Als ob man, staubig und verdurstend, mit der Hand kristall klares Wasser ans einem Brunnen schöpfte, so erquickt trinkt man sich m den Begriff ein. Wir haben olle zu laut gelebt in den letzten Jahren; zu laut, zu verworren, zu bizarr. In einem Wett und Widerstreit hilcglci chen, der die sozialen Klassen gegenein anderpeiischte, in einer Jagd von Ehr geiz, Wollen und Erraffen überbot ein Bürger den andern. Wo Lärm ist, muß man ja fchreien. um verrvmn,e zu werden: und m subtropischen Palmen Haus kommt der Klee wohl zu kurz. So herrschte denn das Raffinierte auf al len Wegen und kein Schnörkel war schnörkelig genug. Die Mode machte Jahr um Jahr ihren Bocksprung: heute banden die Frauen sich ihre lltoae so eng zu, daß sie nicht auf da Trittbrett eines Wagens steigen konnten, morgen bauschte sich ihnen die Krinoline wie ein Großmutterkleid um die Glieder. Wer Gäste rief, mußte ein Tischleindeckdich haben; mit Schaudern gedenke ich der endlosen Speisenfolgen, in deren Ma, genpein alle feinere, geistige Geselligkeit versank wie ein Geigenstrich im Trom pctengeschmettcr. Geschenke, Blumen konnte es einer noch nach Goethe! Mn ster wagen, .mit einem bunten Bande' Eindruck zu machen? Imitationen von Edelsteinen und Perlen füllten unzählige Schauläden; es gibt ja Wohlhabende, die einen falsche Saphir dem echten Amethyst vorziehen. DaS Reisen, das Wohnungeinnchtkn, das Urteilen aller Arten des Verkehr! von Mensch zu Mensch waren so vom Ursprünglichen weggerückt in! Bengalische, daß einen manchmal die unbändige, leidenschaft liche Luft überfiel, fortzurennen, irgend wohin, gleichviel wo, nach einem Dorf oder Weiler ohne Markt, in dessen Bergstille die Stimmen wieder reiner töntcn und dessen Luft einen für Schwarzbrot und Ouellwasser' dankbar machte. Und die Kunst ist es ihr am Ende anders ergangen? Den Aeier Ismus, Futurismus und alle anderen Bizarrerie eineZ ubernervten Groß stadtwahnS l Ehren: gewiß zuckt man cher Krampf unserer Zeit in diesen Ge sichtern, gewiß auch flimmert es zuwei len magisch drüber hin von neuen Aus drucksformen, die erst der morgige Tag mit sozialem Inhalt füllen wird. Aber Hand aufS Herz wer wird denn ganz satt dabei? Führt nicht eine einfache, schöne Melodie immer och tiefer zu den Müttern hin als die brandende Orche erwöge? Welches Staylbad von Er quickung, welches Untertauchen in Selig keit, welches Vergessen, wenn man jetzt wieder einmal dem Figaro zxlauscht oder Schubertlieder aus dem Munde einer Frau wie Lili Lehman hört! Im Lest eines Buche! von Stifter fanftigt sich alle Zerrissenheit der Stunde; e! hat die süß überzeugende Kraft der Dämmerung. Und ein einfache! Hau! anschauen, das, nur der Zmeckschönheit dienstbar, vom Schnickschnack der Faffa de ebensoweit entfernt ist wie von pu. ritamscher Witzelei .solcher Anblick wkr den arokaitiaen Worbereiiunaen. Die deutsche Artillerie und Fluggefchwa, der beherrich? me ampsiiiuanon unv ssaren daS Blut der Infanterie. Die Arbeit der Heimat wirkt. Truppe und Heimatheer danken einander wechselsei tig. und zufamm weiden wir, wenn die Zeit der Entscheidung gchtommen ist, die Gegner ikber den .Geist de! deutschen Heeres' und de .Geist de! deutsche Volks' zu einem NaHsenken bringen. weiche kpmnttiG eine lange snevtnz zeit einleite wird. macht müde Augen gesund, nicht anders all in grüner Rasen der ein Baum. Ja. bekennen wir es nur: es ist wie ver tne Zeit des Einfachwerden. un. glück namenloser Art hat über die ganze bewohnte Erde h! die Menschen ,u sich selbst zurückgerufen. Uebermorge ver, gessen sie das vielleicht wieder; sie ver genen ja seit dem Beginn der Schöpf. ung alles, alles sie tun eigentlich nichts anderes al! vergessen, und wer sie dauernd zu andern unternähme, der bisse auf Gewohnheit, da! heißt also, auf Härtere al! auf Granit. Aber heute dürfen sie, müssen sie noch einfach fein; diesen Gewinn wollen wir fassen und mit beiden Händen inbrünstig festhalten! Sozialer Zusammenschluß hat Immer das ueoertriebene vernichtet und da! Schlichte gedeihen lassen; man denke nur a die Zeit der Reformation. Wie erst die körperliche und seelische Not dieses riegek! Nirgends habe ich dies so stark gespürt wie zuletzt in Deutschland, wo sie ja auch die seelische Verwaltung icyneller zu ordnen wissen, und wo der Geist von Potsdam und Sanssouci seit je ein unverlierbare! Vermächtnis der Pflichttreue aufgerichtet hat. Zumal in der deutschen Provinz Ist jener Talmi, omenkanismiis, den da! rasche Wirt, fchaftliche Wachstum mit sich brachte. einer schlichten, sozusagen materialechten Lebensführung gewichen: die Friedrich, siraße ist einstweilen fort aus ihrem Leben. Einer traut dem andern tiefer als anderwart!, und alle zusammen ver, zichten sie williger auf Außcnornomente. Ueberall in Deutschland fand ich den Willen zur Schlichtheit, überall Gefühl, Dankbarkeit und Talent dafür. In Gesprächen um den Tisch und auf der Eisenbahn, mit Offizieren, Kaufleuten, Frauen, Arbeitern, bestätigte sich immer auss neue der gesteigerte Sinn dieses Volke! für da! Wesentliche. Die Sache. der Kern, das Wesentliche das ist es, was sie unverrückt vor Augen haben. Das macht sie stolz und so bescheiden zuglekch: bescheiden im Selbstbegnügen, Sie kommen abend! nach Tisch zusam men. Manner und Frauen, jeder be, kommt eine Tasse Tee und bringt selbst noch etwas zum Zubeißen mit und un, unbeschwert von Gasterei und Toi, letteängsten, tauschen sie ihre Meinum gen über das aus, was ihnen einzig das Herz erfüllt: über die Leistung und die Zukunft ihres Volkes. Auch im Geist,, gen, in der Art der Kritik, im gegen fettigen Annähern und Begreisenwollen fand 'ich .den Ruckweg zu einer Einfach, heit, die sich nicht mehr vom äußeren Sschellenttang betören lassen will, son, der die das Verbindende, ollen Natür, liche erspurt. So hörte ich alte Uni versitätslehrer voll Verständnis von der revolutionärsten literarischen Jugend sprechen, und wiederum die Brauseköpfe mit einer nachsichtiger gewordenen Fa, milienzartheit von den gestürzten Göt lern. Wenn erst die Lust am Paradoxen schwindet, wenn der Wille auf das We, sentliche sich richtet; dann sind die tnn enden Ströme nicht mehr so reißend. die Brücken nicht mehr fo ungangbar. Tann stellt es sich schließlich heraus. daß hüben und drüben alle daS gleiche jun und leiden, weil alle da! gleiche und: srme.erdgebunsent Menschen. Ware es möglich, daß au! der Scha delstatte des Krieges uns die gute Blume der Einfachheit wüchse? Wir in Oester reich sind wohl feit oltersher mehr dem Farng!anz zugewendet, und wo Heb bei grimmig den .immer gedeckten Tisch' sah, dort ist Behagen eher zu Hause als Begnügen. Dafür aber wie weist unsere Umwelt, der Atem unserer Berge, die Urwüchsigkeit unseres Landvolkes uns zum rechten Leben hin! Wenn der Oesterreich seine Erde berührt, sieht er gesünder wieder auf, denn diese Erde gehört zu den besten Bezirken im Krön gut der Schöpfung. Alle spricht da einen echten, unverstellten Dialekt: Melk an der Donau, die blauen Augen des Salzkammergutes, die mährische Hanna. die grünen Wälder der Steiermark, Böhmens Weizenfeld und Fischteiche, das steinerne erhabene Gezack der Tolo miten. Ueberall quillt Musik, die die Zugabe von Lärm und Geschrei entbehr lich macht, nirgends auch fehlt jene tie fere .varialio', an der man es sich ohne Darben genug sein lassen kann. Wein an den Stöcken, Salz in den Schächten! Dazu kommt die innere Eigenart deö Oesterreichers, der mit einem angebore nen Jmprovisationstalent sich leicht und unpathetisch in alle Lagen schickt. Wir lassen es un! wohl gerne gut gehen, und fe spezifisch wienerische Nationalökono mie. wonach man da! Geld, wenn man es nicht sressen kann, desto leichter an brmgt, hat schon Finanzmanner vom Schlage Grillparzers arg erbost: dafür fehle aber zum gute Glück aus der an dere Seite fast ganz jene Eigenschaften, die dem Einfachwerden am stärksten im Wege stehen: Dünkel und Snobismus. Laßt uns nur mit mehr Andacht das Beispiel unserer Altvordern wieder her vorhole, dene aus einem Glase Grin zinger Weines echte! Vergesse quoll und wir werden falschen Luxus nicht entbehren. Enger ngeschmiegt an un sen Heimaind, dere Frühling oller Zauber hat, vertraut mit den Tälern nd Bachen, in denen es von selbst Schubertisch zu smae scheint, geläutert durch de Opsnmut unzahliger junger Weuschc, die one Gebärde zu sterben gingen, werde wer die tiefere Besche! denheit wieder gewinnen. Tann brau che wir gar nicht erst weit zu wandern, um un! der bvnte Lappen zu entschla gen; a jedem Herd, unter jedem Obst mch wartet eine kleine Freude. Die Art de! einfache Volke! zu erlauschen, mit ihm irgendwie l der letzte Leoen! geniigsamkeit eins zu wden ist das nicht auch eine Politik für die, de ge fund au! dem Kriege hervorgehen? Zan wnd, wie jetzt im Echirdenaraben tie Gefahr, so nachher die innere Sich Sei KMttz Halaat-Aei. 'Von Thea vsn S)utika,ncr. Es liegt keineswegs bersteckt, da! tlir, kische Iinanzminisieriiim, vielmehr an der Hauptverkehrsader StambulS, in einer Ecke de! BajasidplatzeS, der seinen von Gartenanlagen geschmückte Halb, kreis recht anmutig zu schwingen weiß, Ader als Gebäude findet es wenig Be achtung alle Blicke werden absiezoqen von dem stolz in maurischer Architektur aufragenden Seraskcrtor '. da! iibcidtc: von zwei wichtigluenden Torhöusern und einer langen Mauer flankiert wird und fortwährend zu sprechen scheint: Mich seht an. ich bilde den Eingang zum KriegSministerium, und ist es nicht Mai, ver die Esiunve regiert? Unbestreitbar. Aber wenn Gott Mam, mon heutzutage nicht mit War! verbun, den daher schreitet, dann nutzt kein Feld, hcrrnplan und keines Schwertes Tapfer, tut. Den verantwortungSreichen und durch die Mißwirtschaft früherer Jahrzehnte auch besonder! schwierigen Posten des türkischen Finanzministers hat Talaat Bei. der Minister des Innern, stellver, tretend inne. Da! bedeutet sichere Ge, währ' für seine ausgezeichnete' Verwal ,ung. Seit einiger Zeit beherbergt das Fi nanzministerium auch die Bureaus des neugeschaffenen KriegsernährungZamtes Vier ,t gew, ermaken die Ansauaunas, zentrale für das in Anatolienö Wilajetz so reichlich vorhandene Brotgetreide. Ich läge: Aniaugungs und nicht etwa Aus augungszentrale. Im Gegenteil: Bon hier aus wandert ein Strom baren Gel deö zu dem Bauern Anatolicns. anspor, end zur Herausaabe und zu raschem Abtransport des Körnersegens einerseits unv andererseits zur besseren Ausnud ung der vorhandenen Anbauflächen Durch unermüdliches Umherreiscn, selbst in eiitlezenen Gegenden, durch mund liche Abspracht mit der Landbevölkerung und den in Frage kommenden Behörden hat Erzellenz Talaat in kürzester Z'it ungeheure Erfolge ernelt und für die land, und volkswirtschaftliche Zukunft vcr .uriei angeoaynk. Daß ich einsäe Worte mit ihm über oicie vorzuaiict, funktionierende Neuoi ganisation und über seine Reisen weck. lein Durste, verdanke tch dem deutschen eneraldireltor des Ernahrungsamtes, der ehrenamtlich hier täiia den cin,icr ans allen seinen Fahrten beglcj, tct hat. Kein Wunder, daß ich zweimal den Weg vergeblich machte denn Talaat Bei liegt auch noch die Sorge für eine dritte Verwaltung, für das Gcsundheits Wesen, ob. Aber als er durch den ge nannten Generaldirektor. Herrn Konsul Meyer, davon hörte, versprach er liebens würdig, sich am nächsten Vormittag be, stimmt sprechen zu lassen. Und ich möchte mir nicht versagen, an dieser stelle einen kleinen rAia zu erwähnen. der so manchem meiner Leser daheim den Minister menschlich naher bringen wird. Ohne daran erinnert worden zu sein, fügte Talaat'Bei. dessen Fciertaa doch auf den Freitag fällt, besorgt hinzu: ,Aver es ist ja Konntaa. Wird das der Dame auch passen?' Es hätte also nicht der begeisterten Schilderung des .Ale mann', nach dessen behaglichem Bureau ich mich durch ebenso dunkellivrierte wie dunlelhautige Diener durchfragte, be durft, um mir Vertrauen zu der Person lichkcit deö Minister! einzuflößen, über die ich natürlich seit langem orientiert bin, natürlich in erster Linie durch die Wucht seiner Taten und den Klang sei ner rsolgc, dann aber auch durch so manche enthusiastische Bemerkung von sei ten hiesiger deutscher. Diplomaten. Der Sonntagmorgen Ist da. Ich bin pünktlich zur Stelle, der Minister noch pünktlicher ich brauche nicht zu war ten. .Busurun,' saaen die Diener. .Bitte'. sagt Exzellenz Talaat. (Denn er lernt auch Deutsch und trug lange ein kleines Wörterbuch mit sich in der Brusttasche, um nachzuschlagen, falls er Zeit fände,) heit ein Band um die sozialen Klassen schlingen; und was der Verwöhntere nicht mehr erstrebt, soll dem Aermere zugutekommen. Ja, vielleicht gibt eS so gar darüber hinaus noch für den öfter reichischen Partnularismus eine Gene sung durch Einsachiverden, eine Gcsiind heit durch Beschränkung auf das We sentliche und durch Verzicht auf die enge, selbstische Parteiwarte. Vielleicht, viel, leicht . . . doch da! sind einstweilen noch Traume. Und auch in diesem holdesten Luxus, den Träumen, sei eine weise Oekonomie un! Gebot. Vor mehr als anderthalb Jahrhun derte haben die Enzyklopädisten Aehn liche! verkündet. .Zurück zur Natur, rief der feiner Abenteuer müde Rouf stau aber dem Wasserpredigcr ant worieie silbern da! Lachen von tausend schönen Frauen, die den gefüllten Wein kelch mit kecker Gebärde fpötiisch an die Lippen hoben. Die Einfachheit wurde damals verlangt, weil es- der Menschheit zu gut ging und da! ist vielleicht kein richtiger Punkt zur Umkehr. Wir aber sehen eine Menschheit leiden wie reine je vor ihr darum wird unser Verzicht tiefer halten. Die Not der Stunde, sie selbst führt un! an die be lazetdenen Brunnen Zurück, aus denen der Arme sich tränkt und speist. Beu ge wir uns nur ruhig hinab zum Spiegel dieser Brunnen und reiche wir uns dort brüderlich die Hand zum ge nüsamen, pflichittare, runkloscn Le ben. Fürchtet ein, daß er damit der Freude entsage könnte? Keine Angst. Aus einer Dachstube sehen die Sterne sich am nächsten an; und wer schlicht lebt, der lebt nähet bei det Seligkit der rotzen, als er weiß. Denn das wahr haft Groß war in seinem letzten Grunde immer einfach; das wahrhast Einfache aber ist groß und hunderttau senssttlria. Ein paar Worte spricht et poch mit dem Unterstaalssckretar Hassan Tachstn Bei, dem ich schon im Senat vorgestellt wurde. Zeit also, ihn z betrachten. Bon weitem, auf Bildern, ay tch ihn wer weiß wie oft und fühle doch die Wert losigkeit solchen Erblicken gegenüber dem persönlich' Kontakt, Niemals natte ich mir das Auge des Minister! so hell und warm, nie sein ganze! Antlitz von sol, cher Gcistigkelt gleichsam durchleuchtet vorgestellt. Seine Entschlußfreudigkeit, die, obwohl frei von unbeugfamkeit. ein mal für gut erkannte Pfade rasch betritt und beibchält, die schon so manchen, der unter ihm und mit ihm zu arbeiten hatte, froh stimmte, prägt sich deutlich m der Art, wie er sich Notizen macht, au!. Da! geht schnell vor sich, aber ohne alle Ner dosität. Nun ist er fertig und sieht mich er wartungsvoll an. .Wann haben Exzellenz den Ent schluß, ein Kriegscrnährung'amt z gründen, zuerst gefaßt? Oh, etwa vor zehn Monaten. Da mals. als sich gewisse Schwierigkeiten in der Brotversorgungsfrage herausstellten. Aber eS galt für uns, erst die Einrich tungen der Verbündeten zu studieren. Wir sandten Herren nach Wien und Bei lin, die sich eingehend mit dieser Frage befaßten. Tann hat un! Deutschland einen Spezialistin hierhergrsandt: Herrn Meyer sein verbindliches Lächeln fliegt zu dem Konsul, der ebenfalls zugegen ist, hinüber), er hat hier alles vorzüglich, zu unserer größten Zufriedenheit eingerich tet. Um alles nach Wunsch verwirklichen zu können, haben wir mehrere Reisen ins Innere gemacht.' .Dürfte ich etwas über die Reifeein drücke erfahren?' Nun, sehen Sie: jeder tut seine Pflicht. und tut sie mit Enthusiasmus. Alle Zurückgebliebenen, die Frauen, die Kinder, sind bereit, für das Wohl des Landes die verlangten Opfer zu brin gen. Sie arbeiten alle mit Eifer und Hingabe. Herr Meyer hat es gesehen und kann es Ihnen bezeugen. Gehen Sie selbst einmal ins Innere AnatolienS. Sie werden dort sehr interessante Eindrücke haben.' .Ja, wie gern, Exzellenz. Aber da ich eine Frau bin. ist alles viel fchwie riger für mich. Als Mann wäre ich mit Ihrer Erlaubnis schon längst gereist.' Jetzt macht sich Talaat-Beis hiimori sjjsche Veranlagung, von der mir schon manch Stücklcin bekannt ist. Luft: .Gehen Sie nur ruhig, Mademoiselle. In ganz Anotolien finden Sie jetzt mehr als genug Weiblichkeit. Viel zahlreicher als die Männer.' Es interessiert den Minister, zu HL ren, daß ich im Wilajet Aidin schon klei nere Ortschaften etc. besucht habe; ober er füat lebhaft hinzu: Bei Siwas, wo loir jetzt waren, werden Sie ebensolche Bodenschatze finden: Minen aller Art. .Es war wohl das erste Mal. daß ein Minister in diese Gegend kam?' .Natürlich!' lächelt Talaat.Bei. .Zu Abdul Hamids Zeiten durste vicht ein mal ein Minister den andern besuchen, geschweige denn auf die asiatische Seite herüberfahren. Manche hatten Besitzun gen hier in Skutari und konnten sie gar nicht . . . E! war hübsch unterwegs: überall die Jugendwehr, überall die bra ven Leute, die ganz genau wissen, wofür und an wessen Seite sie kämpfen Herr Meyet kann Ihnen mehr davon erzäh len.' Tiefer überreichte dem Minister inzwi schen eine kleine Sammlung interessanter photographifcher Aufnahmen von den Reifen. Während Talaat sichtlich anoe regt das Album durchblättert, frage ich anan 2achiiei nach einem Kloster, in dem der Minister gemeinsam mit den Derwischen photographiert wurde. Nicht wahr, dieser BektaschiOrden nimmt eine ganz betondere Stellung ein?' Es ist eine Sorte von Freidenkern. Sie begegnen sich in ihren Gebräuchen mit denen der Mevlewi nur daß sie nicht fo viele .Uebungen' machen.' Man erzahlt viele Anekdoten von ihnen?' .DaS heißt, man schiebt ihnen auch manche! Witzwort unter, das nicht in ihrem Kreist gefallen ist. Ueber ganz Anatolie. sind sie nicht verbreitet. Hauptsachlich im Wila et Siwa! und in der Nähe von Mamurei-el'Asis.' Exzellenz Talaat ist mit feiner Durch sicht der Bilder fertig und leider auch mit seiner Zeit für mich. Ein kräfti get Handdruck und ich bin wieder draußen. Mit der Erinnerung an einen schonen, heugetaselten Raum, an mo dernste Telephone, an die goldenen Lei tern de! Koranspruche!, der samt der Tughra (dem Namenszug r! Sultan!) an der Stelle hängt, wo bei uns ein Kaiserbild zu finden fein würde. und mit bereichertem und dankbarem Empfinden dafür, von einem der Män ner, die heute die Regierung der Türkei mit starker Hand und in unverbrüchli cher Einigkeit mit Deutschland führen. o iiivenswurvig und zwane'os empfan gen worden zu sein. Ueber seine Ver dienste etwa! Neues sagen zu wollen, da! darf ich mir nicht anmaßen. Sie sind dem urteilsfähigen deutschen Lefer langn t ihrem vollen umfange bekannt. Die moderne Otot bttK&Xi fiA tut Gluck'schen etwa wie ein farbengltihen des Bild z einer griechische Marmor awe. Die Nationalökonomea suche l&on lanae danach, wie die Tätiakeil de! Menschengeschlechte! am besten anzu wende fei; wenn ich aber nur den be sten Gebrauch seiner Musie entdecken könnte! Leiden werden sich schon fin den, und Arbeit muß da! tägliche Brot liefern; Freude aber würzt dasselbe. Philosophen! zeigt unS Ergötzungen ohne Roheit. Genüsse ohne Selbftsucht. Iiitt' tniixäi einen Krn?kl hfr 4hr Siar.n geMt und ieaaiid UÜshtil EZns beutschs Schul stunde !n Lrankrekch. Ort dek Handluna: Schulüau! der Etappe E. in französisch Lothringen. Personin: Der Ortskommandant; der kalholische Feldgeistliche vom KricgSla. zarett L.; die ftanzösische Lehrerin; einige verdächtig aussehende Zivilisten, wahr schciiilich deutsche Spione, denn sie irrn chen Notizen. Die Szene spielt sich in einem Mi migen Schulzimmcr ab. Fenster von zwei Selten. An der Wand neben der Tafel eine große Landkarte von Europa. In den Bauten etwa dreißig kleine Französinnen im Alter von 7 bi! 13 Jahren. Zur Hälfte blond, zur Hälfte braun und schwarz. Sie hoben ihre Hefte vor sich liegen und tuscheln isrig. Die Tür öffnet sich und herein tritt der Ortskommandant, der Geistliche, die Spione und die Lehrerin. Die Kinder erheben sich und ruft im Chor: Grüß Gott, meine Errcnt' Die Erren' schmunzeln und sagen: Grüß Gott, Kind'r" Dann setzen sie sich und der Herr Psarrcr in Feldgrau beginnt das Examen. Auf deutsch fragt er, und ein Mädchen nach dem andern tritt an die Landkarte und nennt: die Zuflüsse des Rheins, die Städte Bay ernS. die Grenzländcr Deutschland! und seine Ströme. Eine harte Sache, aber sie gelingt. Belgien?. Luzembourg; Wcichsclle, Od?re . . Nun gar die Uni dersitätsstädte: Berlin. Münchenne, Er langen, Würzburg. Freibourg die Kleine stockt. .Wer weiß noch eine?' Kühn streckt sich ein Finger in die Luft. .Na?' .Eidelbcrg.' .Eidclberg.' Sehr gut. Namentlich wenn man bedenkt, daß sie bisher stets nur Frank reich gelernt haben. Und ElsaßLoi ringen dazu, allerdings. .Wie heißt du?' Ich eiß Martha. Sie spricht, ohne zu stocken, das Vater unser auf deutsch. Margarete MS nand versichert, daß sie .kein Bruder' habe, jedoch einen Vater, der ist in Ver dun. Soldat.' Sie setzt sich befriedigt. Es wird gerechnet, immer deutsch. Sivei mal fünf iste sehn. Swci mal sehn iste swansik.' Nicht vorsagen ; mahnt der Geistliche. Sie unterscheiden eine Petroleum und eine elektrische Lampe, nennen weitere Gegenstände des Zimmers, beschreiben die äußeren Teile' des Hauses. Tann wird im Chöre gesungen. Ein Kirchenlied: "sgi-ciinn au cmnbat il la pluire . . ." Es klingt äußerst kriegerisch, dies Kirchenlied, aber es klingt rein, und fest im Takt. Die Zöpfe machen ihn mit. Ich ergreife ein paar Heste: Rechnen, Französisch, Deutsch, in bunter Folge. Eine "Die tV fällt mir auf: "öils" von Jean Nichepin, eine kleine poetische , Schwär mein. Währenddessen sagen sie im Chor die zwölf Monate des Jahres auf. Dann wollen sie noch eins singen, etwaZ besonders Schönes und NeueL vsfenbar. denn sie können den Text noch nicht und lesen ihn ab. . . . Tie blauen und braunen Augen glan zen. Ja, das ist aber auch eine feine Sache, so im Handumdrehen deutsch und französisch zu sprechen nd zu sin gen. Nun noch ein deutsches Vaterunser im Chor. Dann werden sie gelobt, und wir qehen ab. .Grüß Gott, me'n Erren . . . Fast singen sie auch diesen Gruß. . Als die deutschen Barbaren in! Dorf kamen, war die Schule verwaist. Die Kinder zigeunerten herum und wann den Müttern eine stete Sorge. Tie beiden Lehrerinnen hatten zwar borge zogen, nicht davonzulaufen wie der Herr EurS, aber sie wußten doch auch nicht, was nun werden sollte. DaS aber wukte der Herr Ortskommandant. Der berich tete nach Metz, und von Metz aus wurde den beiden Lehrerinnen ihr Gehalt zu zwei Dritteln weiter bewilligt. Der Herr Psarnr übernahm die Aufsicht nd außerdem den deutschen Unterricht in ein paar Fächern. Da er sehr viel zu tun hat, mit der Seelsorge sür die Truppe und für die Einwohner, kann er die Schule eigentlich nur im halben Neben amt mit versorgen. Aber da! tat er mit einer Ausdauer und einem taktvollen Geschick, die ihm die Herzen der kleinen Schar gewonnen haben. Sie gehorchen nicht nur, sondern sie gehorchen, weil sie füblen, daß man'z gut mit ihnen meint. Und dann oibt es a auch bübsche Be lohnunaen für den Eifer. Da ist zum Beispiel hinter der Kommandantur der große schöne Garten. Da spielt im Sommer jede Woche zweimal die Musik. Wo Musik ist, kann man fröhlich sein, ia,en, wringen unv meigentanze uf führen. Das versteht Mademoiselle gut zu keilen, denn sie ist selber jung und frisch und gesund. Die Buben aber spielen Krieg. Da mag nun seltsam ge , nug, keiner gern Franzose, alle woll, Deutsche und Bayern sein. Ja, und wenn sie dann recht müde und hungrig sind, da müßte es doch seltsam zugehen, wenn nicht der gestrenge Herr Komman dant, der so freundlich dreinschauen kann, oder 1 bon comte", seine rechte Hand sozusagen, oder der Herr Kriegs gerichtsrät. der ein NhWizskänftlkr ist wenn diese duetschen Herren nicht auch für allchand Dinge gesorgt haben sollten, die gut zu essen odet ,zu trin. ten sind. Ich beendige meine Spionage mit der stillen Meinung, dah die kkinea Fran zosta der Etappe E. dm grimmigen Krieg dereinst nicht verfluchen werden. &de, fühlt, daß er etwas andere! ist, al! ein von einem andern eirst be, , lebte, Nichts. DarauZ entsteht ihm di, Zuversicht, daß der Tod wohl seinen Lebe, jedoch nicht seinem Tastin tir. Ende mach kann. DaS Leben muß wie ein kostbarer JtWin mit gehörige Unterbrechungen Schluck für Schluck gsnossen werden. Auch der beste Wein verliert für uns Um Reiz, wir wissen ihn nicht mehr zu schätzen, wenn dir ihn wie Wasser hin unterschütten. . f ' f J f