TMshe OWshz ZtiUtt m J x 1 , ' K ' T ßi Iliegerjlückchen. von Flugzeugführer Unteroffizier wledeumnn. Es war zur Zeit der serbischen Trup pkiilanduiigkn in Saloniki, als wir den Auftrag erhicltcn, diese im dortigen Ha seil fcstzustcllen und dir Aorwärtsbe wegung aufzuklaren. Ein t.fcer Mor gcn zur Zeit des südländischen Regen. Die Wollen und Nebelschioadcn hingen l'o recht an den Bergen, als wir dorn Flugplatz 5)2. starteten. Durch Ueber winden einiger Wollcnschichten, die im mer ziemlich starke Böen im Gefolge batlcn, gelangten wir endlich in des AetherZ Blau und nun mußte nach Uhr und Kompaß weitergeflogen werden. Die Orientierung wurde uns noch da durch erleichtert, das; die höchsten Gipfel der Gebirge über die oberste Wolten schicht ragten und wir so ganz markante Anhaltspunkte hatten. E mochten wohl Vi Stunde vergangen sein, als wir zu unserer gröszten Freude wieder unter uns die Erde sahen.. Durch ein Wolkcnloch sahen wir nun das Wardar tal mit seiner ganzen ffarbcnpracht; wir hatten gerade das Gebirge überflogen und waren im Eingang in daS Tal. Nun begann auch schon ein Suchen, Vc obachtcn und Knipsen. Nach weiteren Z Stunden erreichten wir den wichtigsten Punkt unsere! Auftrags: den Hfen von Salonik. Hier unten war ein Leben und Treiben, der ganze Hafen voll von Schiffen. Nun hatten uns die unten auch schon auf dem Korn: die Fl.-A, M. der Kriegsschiffes die im Hafen la gen. SchrapncAwölkchen tauchten auf, zuerst nur einzelne, dann immer mehr und mehr. Aber meine Kiste" mit dem unverwüstlichen .Mercedes" hielt wacker durch, wenn auch manche Bö, die von der Explosion der Echrapnclle her rührte, sich nicht gerade angenehm fühl bar machte. Wir ließen uns in der Aus führung unseres Auftrages auch durch gar nicht! stören, und als wir längere Zeit über dem Hafen gekreuzt hatten, gab qncin .Franz" das Zeichen zum UlZeitcrflug an der Bahnlinie Salonik Toptschin Vcrria. um dort die großen Truppenbewegungen, die sich nordwärts bewegten, aufzuklären. Kaum hatten wir Toptschin überflo gen, als von dort ein feindliches schwader auf uns losgelassen wurde. A!ein Franz" verständigte wich davon, und ich wußte nun sofort, was meine Feinde planten. Mein Mercedes muhte nun fein denkbar Möglichstes leisten, um den eigenen Linien wieder neuer zu kommen, denn ein Kampf weiter als 180 Km. in Feindesland is. tunlickl! zu vermeiden. Ueber Niausta verlegten uns die Gegner den Weg, und so mußte mein Franz" den ungleichen Kampf annehmen, denn von Norden her waren wir ebenfalls, abgeschnitten. So woll hn wir uns wenigstens sch.vgcn bis zum letzten und unser Fell so teuer wie mög Iich verkaufen. Es begann ein nerven peitschender Kampf. Die Maschinen gewehre ratterten. Ein sekundenlanges unentschiedeiuS Hin und Herschießcn. Ein Einschlagen der Kugeln in der Ma schine. als plötzlich der Franzose wie ge , raffen abschwamm. Aber . im selben Augenblick grisf auch schon ein zweiter französischer Rumpfdoppcldeckcr. der sich sehr geschickt von hinten unten an mich herangearbeitet hatte, in den Kampf ein. Nun begann der Kampf von neuem. Ein Aufschlagen von einem Treffer und meine Maschine war in eine Rauchwolke gehüllt. Der Rauch stammte von der bei unseren Gegnern so gern angewandt ten EkplosivMunition mit Ausströmen giftiger Gase. Ich ritz s.,ort die Ma schine herum und stellte mich wieder zum Kamps. Aber die feindliche Maschine War der meinen an Schnelligkeit und Wendigkcit überlegen, und so gelang es dem Gegner, mir öfters in den Rücken zu fallen. , Da, ein Knall, und wieder waren wir in eine Rauchwolke gehüllt. Gleich sollte ich auch wissen, daß ..,ein Motor den Todesstog bekommen hatte, und zwar waren Wasscrpumpengehause U.,d Benzintanks schwer beschädigt. An in Weiterfliegen und kämpfen war richt mehr z.' denken. Ich verständigte rasch meinen Beobachter, und nun be oann etwas, das für die Flugzeugbe satzung wohl das Schrecklichste ist: Un sere Kamera mit oll den wichtigen Auf nahmen mußte über Bord geworfen wer den, um nicht in Fcindcshand zu fallen. Sie zerschellte elendiglich an den Felsen Gchchenlands. Ich lenkte nun meine Maschine in Sturz und Glcitflug nach dem nord westlich von Niausta gelegenen Gebirge und landete hier auf dem zerklüfteten, 1200 m hohen Kamm. Durch großes Glück und auch etwas Geschicklichkeit meinerseits blieben bei der Landung unsere Knochen ganz. Auch jetzt ließen unsere Feinde noch nicht ab von uns, sondern schössen immer noch, als wir kurz entschlossen darangingen, die vpti schert Instrumente und die Masckine selbst in Brand zu stecken. Auch nicht ein ganze Stück sollte in Feindesland fallen. Mein Bedachter bemerkte nun, daß ftem Fuß dcS Berges in etwa 400 in Zntfernung eine Schützenlinie auf uns zukam. Nun war es aber die höchste Zeit für uns, zu .verduften". Durch sie Explosion der in der brennenden Maschine zurückgelassenen M.G.Mu ntion stockte die Vorwärtsbewegung der 'kindlichen Schützen, und wir gewannen )zdurch kostbare Sekunden, um in den z rilüftctcn Felsen ein Versteck zu suchen, iüic wollten hier die schützende Nacht abwarten, um unsere Flucht fortsetzen ,u können. Aber die Sack gini anders ils wir planten. Nach etwa 20 Winu :en hörten wir Motorgerä'usch und mit unserem Doppelglas (das wir natürlich mitgenommen hatten und das uns noch oft gute Dienste leistete.) konnten wir bald einen französischen Rumxfdoppcl kecker erkennen, der auch zum Landen ansetzte und dabei .Bruch klopfte'. Nun mußten die fernblieben Schützen dem rn Franzosen Hilfe leisten. Dies benutzten wir wieder dazu, uns einen besseren Schlupfwinkel zu suchen, denn einige aus der Schützenlinie waren jetzt schon in beträchtlicher Nähe bei uns an gelangt. Wir konnten ganz deutlich Laute vernehmen. Es waren gerade keine angenehmen Sekunden. Wir tro chen nun in der Schlucht langsam nach Osten und entdeckten in etwa 100 Meter Entfernung grüne Gestrüpp. Dieses machten wir uns sofort zunutze, indem wir unsere Körper damit verkleideten. Plötzlich vernahmen wir wieder Motor geräusch, und wir sollten bald darüber ausgeklärt werden. Ein Farman-Dop peldecker wurde alarmiert. Vorne im Rumpf saß ein Beobachter mit Doppel glas. Er kreuzte gut zehnmal in ganz geringer Höhe über unserem Landungs Platz, wohl die entflohene Besatzung sucbend, doch vergebens. Er hatte uns doch nicht als .lebendes Geststipp" der mutet, und so waren wir glücklich auch dieser Gefahr entronnen. Wir weilten noch eine halbe Stunde auf unserm Be obachtungsposten, als von Süden her schwarzes Gewölk kam, ür.d kurz darauf sehr starker Regen einsetzte, gerade wie mit Kübeln geschüttet. Nun konnten wir ungesehen über die neugriechischen Berge unsere Flucht antreten. Wir wußten von unserer Aufklärung her, daß die Bahnlinie Salonik Wo dcna sehr stark besetzt war, daher wähl ten wir den weiteren Weg um den Osirowo und PctcrskoSee herum. Nach zwei Tage langem, schwerstem Marsch bei strömendem Regen über das weg und steglose unwirtliche Gebirge, zwischen , Wollen und Nebclschwaden, erreichten wir die Bahnlinie Ekschisu Sorowitsch, nachdem wir oft unter gro ßer Lebensgefahr Flüsse durchschwam men, die' durch den anhaltenden Regen zu ganz beträchtlichen Gebirgsströmen angeschwollen waren. Diese Bahnlinie zu überschreiten, konnten wir nur nachts wagen, denn sie war zu der Zeit schon von den Franzosen besetzt, und so war teien wir an einem einigermaßen ge schützten Ort die Nacht ab. Aus dem geretteten Nucksack, den wir abwechs lungswcisc mitschleppten, entnahmen wir hier eine Konservenbüchse, um uns et was zu stärken. Aber der nie versie gende Durst und die Aufregung ließen keinen Appetit aufkommen. Wenn wir vorher dachten, bei Nacht-sei die Strecke ruhig, so hatten wir uns sehr getäuscht. Wir mußten zu unserm größtem Erstau nen wahrnehmen, daß die ganze Strecke mit Scheinwerfern abgesucht wurde und ziemlich stark besetzt i.ar. So suchten wir eine möglichst schwach besetzte Stelle, an der es uns auch gelang, hinüberzu kriechen. Aber kaum hatten wir den Bahndamm hinter uns, als ein Signal gegeben wurde, und sofort spielten an unsrer Uebcrgangkstclle die verfl Scheinwerfer wieder. Diesmal waren wir aber sicher geborgen, denn wir vcr schwanden gleich in einem Sumpf, der durch die Negenperiode ziemlich hohes Wasser hatte. Alk einigermaßen gute Schwimmer konnten wir uns über Was scr halten, und spürten nach etwa zehn Minuten wieder festen Boden unter den Füßen. Nichts ahnend, schritten wir Ekschisu zu. "Der Tag fing langsam an zu grauen. Ein Schuß. Noch ei ner. Nun kam uns wieder das zer klllflete Gebirge sehr zu statten. Ein Trompctcnsignal verriet uns die Alor mierung der dort lagernden feindlichen Truppen. Wir konnten einige Minuten später Stimmengewirr hören, ohne et was zu sehen, denn wir hatten uns ia einer Felsspalte eingezwängt und der brachten dort bange Minuten. Nach und nach wurde es wieder ruhig. Wir krochen aus unserem Versteck und setzten unsere Flucht auf dem Bauche kriechend durch junges Getreide fort bis zum Berggipfel. Jetzt stellte sich bei uns große Müdigkeit ein. Aber an ein Aus ruhen war hier nicht zu denken, so unter freiem Himmel, bei strömendem Regen. In menschliche Behausung einzutreten, war unmöglich, da in dem hohen Gebirge kein menschliches Wesen sich aufhält. Es gibt dort höchstens wilde Hunde, die von ganz ansehnlicher Größe sind, und sich nicht scheuen, verirrte Menschen anzu fallen. Ocfters mußten wir un dieser Bestien mit unserer Pistole erwehren. Wir schleppten uns nun so langsam weiter, uns immer auf den Gebirgskäm men und in den Schluchten haltend, von dem Wasser der Pfützen und der Höh lungcn der Steine unsern furchtbaren Durst löschend, bis wir zu unserer groß ten Freude in einer Schlucht eine mensch licht Behausung fanden. Diese bestand aus einem Raum, der aus Lehm und Zweigen zusammengefügt war, und der den Ziegenhirten als Unterschlupf diente. Die Oeffnung Uax so klein, daß man sich auf dem Bauch liegend durchzwängen mußte und so erst in das Innere gelan gen konnte, das nun erst recht ärmlich war. In den Ecken waren noch Ueber refte vom Feuer, auch etwas Reisig lag dabei, das wohl das Ruhclager des Hirten darstellen sollte. Diese Unterbrechung des Marsches sollte nun fast unser Verhängnis wer den, denn alsbald überfielen meinen Be obachtcr und mich Schüttelfrost und Fie der. Wir lagen nun so da und sieber ten. Wie lange, konnten wir nicht fest stellen, als ich plötzlich auS dem Fieber erwachte und vor der Hütte ein Keuchen und Bellen von Hunden hörte. Ich sah nun, gerade nicht z meiner Freude, vier riesige Köter bor der Oeffnung. Ein menschlicher Pfisf, und das Bellen verstummte. Ich kroch durch die Ocff nung hinaus und befand mich einem griechischen Hirten gegenüber, dem ich klar zu machen versuchte, daß ich aer manski Aeroplanfti" sei und nach dem TschcrnaJluß suche. Der Hirt war auch sehr nett und erbot sich, uns den Weg zu zeigen zum nächsten Dorf, das nur sehr wenig entfernt sei sollte. Unter AufSiehina unserer lebten Kräfte Im Hereicl) der Sommejchl'alht. ' von Albrecht wlrih, Rriegsberichterstatter. Eines schönen Abends kam ich zu einer Division. Der General, früher Lehrer an der Kriegsschule und Priienerzieher daher von sorgfältiger, fast peinlicher Höflichkeit. Sein Adjutant überschau meud herzlich. Zu diesem bildet wie dcrum einen malerischen Gegensatz ein holsteinschcr Graf, Better eines Botschaf ters, bezaubernd durch seine germanisch fadcngerade Nase und einen überaus feinen ungewollten Humor, frühe, Hof marschall, 'bei einer der schlichtesten, natürlichsten Menschen, die ich je ge chaut. Auch mit der Sanitätskolonn reundcte ich mich an. Da war ein tillcr Bund der .alten Hunde", äußerst vergnüglich und von deutscher Gefühls wärme. Man konnte sich an Schach laben und Doppclkopf, hierauf ein rüh rendes Bild Vater und Sohn, zwei Hannoveraner, beide bei einer Muni tionskolonne, der Sohn dem Vater dienstlich unterstellt. Wir spielen Kar, ten mit einem Hamburger Rittmeister, Schwiegersohn von Wocrmann. Nun schlägt die Stunde, da die Kolonne durch Bomben und Granaten, in stein, loser Nacht über zahllose Trichter stol pcrnd, nach den vorderen Linien muß. V Z' , Vv r - - " . kß f i ' "f" ' ! i h 1 ' S-" , " ' v u . - - ' ' -v ' " Biördcrische Der Sohn, der inzwischen schnell etwas Schlaf genossen, wird gegen Mitternacht geweckt. Der Vater kümmert sich um seine ganze Ausrüstung; jede Kleinig kcit kann von Bedeutung sein. Dann ein fester HLndedruck, und der von Eifer brennende Junge , verschwindet in der Dunkelheit. Er Ist, eben gerade dem Gymnasium entronnen, einer der durch aus noch nicht ganz Seltenen, die über rtttrfrtt Vi4 fts& Mtf rt tl 1 fl rt v.u 41.411. iuuu-l(lt11 'W "lt yuufli-iu Herzen ihm weihen, die ihn begrüßen wie der Bräutigam die Braut, die sich gar nichts Schöneres und Herrlicheres denken können als den Krieg. , Den be geisterten jungen Krieger habe ich spä, ter im Unterstände wiedergesehen und konnte dem Vater willkommene Kunde bringen. In einem nahe gelegenen Unterstande habe ich zwei wunderschöne Tage und Nächte verweilt man schläft nirgends so prächtig wie in einem trockenen, halbwegs vor Zug geschützten Unt, stände und habe dort eine richtige große Schlackzt und ein blendendes Flie gergefecht erlebt. Die Insassen waren Sachsen: der in Rennkreisen wohlbe kannte Hauptmann F. und Assessor Sch. Letzteren brauche ich nicht zu schildern, das besorgt er am besten mit seinem schönen Gedicht, dem Anmarsch zur Soinmeschlacht Bei strömendem Regen auf grundlosen Wegen zogen wir vorwärts. Ob heut oder später wir nach vorne geworfen in das Schlachtengezeter, wußten wir nicht. Bon fern nur grollte dumpf die Schlacht wir ritten schweigend durch die Nacht. Ein Motorrad knattert, der Fahrer springt ab: .Ist das etwa der Abteilungs'Stab, den ich suche?" Wir sind's. Die Richtung liegt sesi. Wir reiten durch manche! französische Nest voll deutscher Soldaten. Schwer beladen kommen uns viele Kolonnen entgegen schweigend zieht alles auf schlammigen Wegen. Beim Tivisions-Stab gibt man uns kurz die Loge: schwer waren die eben vergangenen Tage. die Gruppe liegt dort, die Batterien stehen hier, schnell zeigt man un! alle? auf dem Papier. Tann aebt's wieder weiter. Ein Stück Weg noch zu Pferd, Einschläge links , rechts , wohin man hört, schleppten wir uns dann auch weiter, bis wir zu unserer größten Freude zu unseren Füßen einen Fluß und an die sem ein Dörfchen gewahrten. DaS Flußchen schien uns bekannt, und in der folgenden Nacht kamen wir unbemerkt durch die feindlichen Linien. So wur den die Franzmänner schließlich doch be troaen. . """WtotoJsj , t Z . ? -v? , V ' 1 -u V. , 'J i H rl -Ar J jji: f i k l ßrr - i2iC ; ; v iv 7y rte:i "jfc .j, ,.w, ; fr-. & A u . ' 4 v h " X . ? M v-' A j r 9 V -fr: o z ( ß w , j k: , n i 1 " , r - v i ""ir i ' rtfaMwsm&my I v"- 7 i fe v. -4 w- r,Kl'iZ?T t. - i . , v. T sf"" - 3 f7tir rTj,! T jrv v 'v- t . 1 r 11 Jv-' x. vJ f ti &t6 t' 3 f A-? (V- " V , ,P ' twvxc. ., - r;0v:L ; 4 "1 .. ..' t ti 'ä' v' " . Z rf"' 1 ,- , 's, , 'V - j z -' nxrä ( r - V ' ;ti 5ä.,äs tJ uS t ' 0 ,o j tzr- tA . f ' , 's lstf ' I U, ß AV " - i !tW A , , .$ j r ,- St t f"i Jj CJ !', I' H - "y 's r ; - . a-s Wt; w w -.. jsz. ' : Kracht's. Wir sieigen vom Gaul, bis zu den Knöcheln im Schlamm ' ziehn wir nach vorne auf dem Straßen, damin. Tann geht's querfeldein ' Granatentrichter und Schützengräben, Drahtverhaue, Batterien daiieben, Alles wirbelt, strudelt, blitzt und kracht, so schreiten wir weiter durch die grau- fiige Nacht. Solange wir nun schon hier draußen als abgebrühte Krieger Hausen, die Somme-Schlacht ist einzig. Vorwärts, nur vorwärts unerbittlich zwingt un der stolzen Pflicht eisern Gebot. .Vorwärts!" befiehlt es, in Sieg oder Tod. Gleich nach Änbruch der Nacht wurde ein Angriff der Franzosen auf die Süd spitze des St. Pierre-Vaast-Waldes ge meldet. Sofort wurde Sperrfeuer von acht Batterien befohlen. Es war ein wundervolles Schauspiel, wie die dunkle Nacht von dem Larm der Batterien durchtost und von sehr zahlreichen Leuchtkugeln durchstrahlt war. Wir standen auf einem kleinen Hügel und jtfiVv , i "v X? n wvf'f fc n. tt " " , - - 'J J'SK , T X -w J t M ' , " V .Z. w yr , yy s t$ V ' A B vy,s i 2 t v IL i.r V r SJ - f i Ktxi' jfvt ' ? S 4- Äw-ta Kämpfe zwischen Deutschen und freuten uns des farbigen Anblicks. Das Dröhnen und Dromctcn machte einem das Blut sausen. Man hatte das Ge fühlr hinaus, vorwärts, mitziehen, mit stoßen, drauf auf den Feind! Nach kaum einer Viertelstunde war der Durchbruchsversuch der Franzosen,' der sich zu einer bedenklichen Sache hätte auswachscn können, dank der Ausmerk samkeit unserer Artillerie im Sperr fcucr erstickt. Aber mit solchen Viertel stunden ist es, wie mit manchen Sekun den beim Beklettern eines Dolomiten fclscns oder beim Skilauf über eine steile verharschte Ecke: Gewiß nur Se künden! Allein es gehören Jahr deö LernenS dazu, um über diese Sekunden glücklich hinwegzukommen. Es ist sehr leicht, den Befehl zu geben: Sperrfeuer auf Punkt soundso, indessen, es gehören Wochen angestrengtester Arbeit dazu und eine ununterbrochene Reihe von Gefah ren, um den Befehl wirksam zu gcstal ten. Erstlich muß die Lage einer Batte rie günstig ausgewählt sein, sodann muß sie sich einschicßen, dazu ist die Hilfe von Fliegern und eine Beobach ters notwendig. Ich bekam jetzt erst eine Vorstellung davon, was für über menschliche Ansinnen an einen solchen Beobachter gestellt werden. Er muß in die vorderste Stellung in der Nacht un ter dem Plitsch und Platsch der Ge schösse nach den vordersten Linien, wo bei er beständig Gefahr lauft, sich zu verirren oder gar unversehens dem Feinde in die Arme zu lausen. Dann sucht er kümmerliche Deckung in einem der Trichter, die von den ganz schweren Geschossen in den Erdboden eingewühlt werden. In einem Loche, das einen Radius von vielleicht eineinhalb bis zwei Metern hat und zwei bis drei Me ter linrt ist, muß er mit drei bis vier Gefährten 24, ja sogar gegebenen Fal les 48 Stunden ausharren. Die Trich ter sind in jetziger Jahreszeit fast im mer mit Wasser gefüllt. Der unent wegte Beobachter ist daher sogar einen oder zwei Tage ununterbrochen bis an die Knie im eisigen Wasser. Ein Dach über ihm gibt es nicht, höchstens eine Zeltbahn, aber auch die ist sehr oft nicht vorhanden. Essen von rückivärts be kommt er während dieser schrecklichen Stunden überhaupt nicht, und auch seine Nachbarn in den Schützengräben bckom men es nicht immer, und wenn, dann stets kalt gestellt. Die ständige Gefahr, die dem Beobachter von allen Seiten droht, ist für sein Gefühl noch das ge ringstc. Kälte und Nässe und Hunger lasseil, eine Erkenntnis der Gefahr fast gar nicht aufdämmern. Nun ist ober der Mann nicht etwa da draußen, um zu frieren und zu hungern, nein, er hat eine Aufgabe zu erfüllen. Er soll jede kleinste Bewegung des Feindes erfor schen und dann durch den Draht oder, da der Draht sehr oft zerreißt, durch einen Meldeboten aus feinen Begleitern nach hinten übermitteln. Er soll außer dem die Wirkung unserer Geschosse au! findig machen.' Jch kann natürlich nicht alles so ausführlich schildern, wie das Leben und Treiben eines Beobach ters ist, und dabei ist dessen Tätigkeit nur ein einziger Ausschnitt, nur ein Bruchteil der Gesamtarbeit, die sllr die kraftvolle - Beschießung einer Viertel stunde notwendig ist. Als die Schlacht von neuem begann, strebte ich sofort wieder au dem Un, tcrstande heraus, um mich neuerdings dem Rausche der Ohren und Augen hin zugeben. Aber Leutnant Schw. zog) mich am Aermcl zurück und meinte: .Es ist viel unterhaltender für Sie, einmal zu zuhören, wie eine Schlacht geleitet wird. Und nun wurde ein Telephonkrieg tief unter der Erde zwischen ihm, dem Ar tillerie-Offizier, dem Verbindungs-Of fizier und dem Batteriefllhrcr eröffnet. Ein Krieg, der stundenlang andauerte, und der mich in maßloses Erstaunen setzte. Ueber die Einzelheiten muß ein Schleier geworfen werden. Im ganzen war ich drei Tage in unmittelbarer Nähe des sagenhaften St. Pierre-Vaast-Waldes. Schaute von ei, ner Höhe durch das Scherenfernrohr in, die feindlichen Stellungen hinein und lernte das berühmte Mäuschen und seine vorgeschobenen Stellungen gründ lich kennen. Ich erinnere mich noch mit besonderem Dank an die vielen und warmen Frcundschaftszcichen, die mir & JZ&tf!: ?T " w " : t sv,, i 'Z ""' Z ' -4 4 ' r , yy ""'T . 1 M- ' .,41 - ' -1 1bi. . J, & t V J . Engländern. der Kommandeur des Artillerie-Regi ments . . ., V. Er erwies. Unter an deren stellte er mir die schönsten Pferde zur Verfügung. Darüber darf ich viel leicht hier ein kleines Urteil einschalten. Ich habe sechs verschiedene Pferde gerit ten und fand, mit einer Ausnahme, daß alle noch so frisch waren, als wären sie gestern erst ins Feld gesprengt. Sämt lich standen sie vorzüglich im Futter. Nur sehr wenig Krankheiten, die Mauke schon durch die beständige Feuchtigkeit ausgeschlossen, nur gelegentlich Kolik. Dann sind die Pserde leider, leider, leider, wehrlos gegen Gasangriffe. Am letzten Morgen war heiteres, ungemein sichtiges Wetter. Das dümmste ist nun allerdings, däß man gerade, wenn die Sonne lacht, aus dem Unterstande nicht heraus darf, während man in schwerem giftigen Nebel sich geruhig, wenn auch nicht gerade mit Herzenslust ergehen kann. Ich ging eine kleine Stunde zu Fuß über den glücklicherweise schwach gefrorenen Lehm und hatte dann Glück. Erstens war ich Zuschauer einer Flieger schlacht, wobei zwei aus Norden herze flogcne Engländer von drei unserer Luftvögel in die Flucht geschlagen wur den und fand dann einen Leutnant mit zwei köstlichen Pferden, von denen ich eins erklimmen und damit in das Standquartier zurückreiten durfte. Der Kommandeur, ein munterer, fa moser Echtester, der früher selbst ein Gestüt hatte, hielt in seinem ganzen Re giment auf gute Pferde. Da ich zum ersten Male draußen war, mögen einige allgemeine Betrach tungen verstattet sein. Nachdem ich zweieinvicrtcl Jahr mit dem größten Anteil alle Nachrichten aus dem Felde verfolgt hatte, fand ich, daß man sich von dem Kriege doch schlechterdings, nicht entfernt elne Vorstellung daheim" machen kann. Die Anstrengungen und Entbehrungen in den vordersten Linien sind auch viel größer, als mancher ahnt. Dagegen ist die Stimmung weit des fer, stellenweise geradezu lustiger, als man dachte. Ganz vorzüglich ist die Manneszucht, sie ist unvergleichlich viel strammer, als am Stachus oder Pots damcr Platz. Gewiß, es gibt Leute, die sich heim sehnen, aber viele hängen an dem sarbigen, abwechslungsreichen Kriegsleben mit allen Fasern und Za fern. Durch die Bank hörte ich, daß das Flieqerwesen eine immer steigende Bedeutung beansprucht und daß es sich bei uns blendend entwickelt hat. In der Artillerie sind uns zwar die Feinde zahlenmäßig überlegen, aber diesen Bor sprung macht die Güte unseres Mate rials und Genauigkeit des Schiebens der Artillerie mehr als wett. Die eng lische ist allerdings sehr za!)lreich. aber sie ist erheblich schlechter als die franzö fische. Der Bericht wäre unvollständig, wenn ich nickt noch erwähnte, daß ich einen überaus anregenden Abend bei Krön Prinz Rupprecht verleben durfte. Die Zeit zum Handeln. die verschwenden wir zum Fcrtigwerden; ober die günstigen Augenblicke der That warten nicht auf unsere Langamkeit. f L,: ' i -n. I . Mayer mit den silbernen Zippen. von Georg lZZuerk. Im W e st e n, Februar. Stabsarzt B. stellte mir den Land wchrmann Sebastian Mayer den groben Mayer" vor, dessen letzte Tat von gestern war: da hatte er einen lang gesuchten Hühnerdieb auf frischer Spur ertappt, festgenommen und wegen eines dummdreisten Bestechungsversuches nach den rauhen Fricdensbräuchcn feiner Algäuer Heimat behandelt. .Ich hab' ihm blos den falschen Glauben ausgetriebcn," bekannte Mayer, daß einer wegen zwei silberne Rippen kein Mannsbild mehr is!" Tatsächlich lief Mayer mit zwei silbcr nen Rippen im Felde herum und war trotzdem ein ganzes Mannsbild geblie ben. Die Front hatte ihm nach einem bösen Strauß den Nippenersatz einge bracht, aber er blieb bei der Truppe und war auch hinter den Gräben der brauch bare und praktische Mensch, als der er in Friedenszeiten sich zu Ansehen und Wohlstand aufgeschwungen hatte. .Die Leut' sagen," meinte er mit Hinsicht auf seinen gangbaren Namen der grobe Mayer", .die Leut' sagen, daß ich kein Feiner nicht bin. Das kann schon sein wenn man in Friedenszeiten immer ein paar hundert Mann unter sich hat, und lauter Zimmerleut', das sind auch net die Extrafeinen. Da wird man schon langsam ein biß'l grob, und dann lernen fie die fünf Finger fürchten, weil sie mir halt gern ausrutschen." Damit aber ist die Biographie meines Landwehrmannes noch keineswegs be endet. ES muß betont werden, daß er vor dem Krieg in der Schweiz ein gro ßeS Zimmereigeschäft betrieb und in den kritischen Tagen sofort zur Fahne eilte. Er war trok seiner einträglichen Schweizer Verhältnisse ein guter Al gäucr und ein guter Deutscher geblieben, und daran änderten auch die zehn Mo r, te Festung nichts, die ihm seine voll blutige Art einmal beim Kommiß ein gebracht hatte. Fällt ihm auch gar nicht ein, die Sache von damals irgendwie in einen Schleier zu hüllen .jawohl, zehn Monat Oberhaus," bekräftigt er und schlägt an die zwei silbernen Rippen feiner Brust. Aber dann klirrt allerhand daneben, das Eiserne Kreuz und drei bayerische Auszeichnungen dazu, die silberne und die goldene Tapferkeitsmedaille dar unter. Es ist ja wohl nicht der allerbieg samste Stoff, aus dem man die Helden macht. Braver, ehrlicher Grobian, du bist schon vom rechten Holze. Seine schönste Kriegstat liegt schon e','. Jahr zurück. Die Kompagnie lag am elfässtschen Grenzrain, irgendwo zwischen Diedolshausen und Markirch, und bekam alle Tage von einer schweren Batterie des Feindes ausgiebiges Feuer. Sie war wie in Teufels Kittel der steckt und unsere Geschütze fanden sie nicht. Wir beschossen hauptsächlich eine Kiesgrube, in der wir sie vermuteten, aber auch nach den kräftigsten Ladungen arbeitete die Batterie weiter und blieb die Gefahr, die sie gewesen war. Damals war der grobe Mayer schon ein vielgenannter Patrouillcngänger, un der Oberstleutnant verhandelte kurzwcg direkt mit ihm. Mayer, Ihnen weiß ich was Gutes!" Und der Landwehrmann reißt die Augen groß auf, denkt an allerhand Borkommnisse des Kommißlebens an die saubere Festung OberhauS nicht zu letzt und sagt rundweg, wie ihm die Sprach nun einmal gebaut ist: .Wenn's was Gutes is da hat mich der Herr Oberstleutnant noch nie holen lassen!" Aha, wenn man beim Kommiß zitiert wird, so geschieht da nicht immer der angenehmsten Dinge wegen. .Die Batterie müssen wir herausbrin gen. Mayer!" .Ja," recht kopfschüttelnd kommt das heraus, .die find' ich gewiß!" .Doch, doch, auf Sie verlassen wir uns. Mayer, suchen Sie die Batterie!" Zwei Nächte wartet der Landwehr mann ab. Erst in der dritten ist ein richtiges Vogescnwetter mit Schnee und Regen und Sturm dazu, wie'Z der Teu sei am liebsten hat". Es ist auch recht dunkel, aber man kann einem Baum noch ansehen, daß er ein Baum ist also los. Man tät bei dem Wetter schon wirklich keinen Hund strafweise hinaus schicken gut, sehr gut, so wird sich der Herr Franzos auch nicht gern im Freien aufhalten. Aber in der ersten Linie balien's seine Posten doch mit der Pflicht, wenn sie das Umherstehen auch überflüssig finden und sich die Zeit durch ungeniertes Plau dern vertreiben. .Sollen sie plappern, die Französerl, sollen sie nur plappern! Ich will ihnen die Zwicsprach net stö ren!" Doch stört er sie: wie er sich über den Graben schwingt, gibt's ein Geröll muß denn das gleich am Anfang schon sein!? Und der Posten ruft fchon: .halte &!" Nix halt la. hab' ich mir denkt, du dummer Franzos, du kannst mir den Buckel runterrutschen, du Ma lcfiz ..." Ich muß hier von der Mayer schen Ausdrucksweise wesentlich abwei chen gehen wir lieber weiter. Der Franzose ist's unterdessen ja auch zu frieden und hat sich eben getäuscht, wie das auf Posten vorkommen kann. Vor der zweiten Linie trifft Mayer auch Gepappel, aber man hört's nur ganz schwach, weil es furchtbar stürmt. So ist's richtig, ein schönes StUrmle. wie für Dieb und Räuber. Ganz ge mütlich kann man übe.r diesen zweiten Graben gehn. Und jetzt ist man wohl überhaupt viel sicherer dran wer sucht in dieser Gegend und bei diesem Wetter einen deutschen Landwehrmann? Ruhig stapft der Kundschafter weiter. Es kommt noch ein Graben, aber in dem scheint überhaupt nichts los zu sein, .nicht ein mal .Gepappel", und jetzt niüßte bald die Kiesgrube kommen, in der unsere Granaten den Feind imnier gesucht ha ben. , , Um keine zehn Schritte ist der ersaz. rene Patrouillengänger von seinem Weg abgekommen die Kiesgrube ist Punkt lich da, wo er sie suchte und leer ist sie auch, .daß weiß ich ganz gewiß, weil ich hinuntergefallen bin in der Dunkcl heit." Da lag er also in Schnee und Dreck und greisbarer Nacht, blieb ein Weilchen mäuschenstill und horchte die Umgehung ab. ob ihn wohl der Abrutsch verraten habe. Nein, nicht verraten? und. kein Geräusch außer einem feinen Schnee gericsel. Die Kiesgrube ist' überhaupt völlig leer, kein Mensch und erst recht keine Batterie. Er sucht und sucht und freut sich dabei, daß der Schnee immer dichter kommt und sich auf seine Spuren legt. Und dann beginnt Plötzlich wieder ein Nassauer von Gicßbachgüte, der olles in Brei verwandeln will.' Ja. aber wo steckt eigentlich die Bat teri? Ich hab doch dem Herrn Oberst leutnant net mit der leeren Kicsgrub'n kommen können!" Er krabbelt vorsichtig auS der Grube und steigt höher, um besser lauschen zu können. Und: papperlopapppappelar Papp", sagt sein mündlicher Bericht, dir hör' ich sie schon wieder sranzöserln. daß es grad' eine Freud' is. Die können ihr französisches Maul auch bei der Nacht nicht halten mir is's ja recht." Und er kriecht also dem Geplauder nach und findet so eine Art Blockhaus. ' Es hat eine Tür, und diese Tür hat einen Ritz, aus dem ein Licht schimmert. Da sind also Soldaten, und die Soldaten können Kanoniere sein, und wenn sie's sind, dann ist die Batterie auch nicht mehr weit. Eine wüste Kriecherei in Schnee und Dreck, fade Liegepausen, Horchen und sich vorsuchen in der Dunkelheit. Jetzt ' das könnte so etwas wie den Zu weg zu einer Geschützstellung bedeuten. Kein Schnee, viel Furchen und Tritte im Dreck. Und dann ein Geschütz! Ziemlich tief eingebaut ein Geschütz. Ich hab' die Mündung mit der Hand erreichen können und hab' asingn!et und g'fingerlet ja, das ist ein schweres Geschütz. Aber zwei hat man mir g'sagt wo is das andere?! Ich kriech ein mal rechts von dem einen umeinand',, da is aber nix; dann kriech' ich links, und da hab' ich's nur dreißig Schritt weiter gefunden. Juhe, .sind schon da, alle zwei Geschütz!" ' Ja, wenn nur jetzt die Aufgabe schon bis zum Ende gelöst wäre! Aber jetzt heißt's genau feststellen: wo stehen die beiden? Die Kiesgrube wird immer den besten Anhaltspuntt geben, und Wayer packt die Sache jetzt an wie beim Erer zieren: er richtet sich auf und geht mit richtig abzählenden Schlitten der Grube zu. (Ich hab' mir halt denkt", fagt der grob Mayer, verreckt ist wie der fror'n . . Genau 222 Doppelfchritte. .Und fünfzig Doppelschritt sind bei mir 200 Meter, da kann ich darauf fchwör'n; jetzt hast es alles beinand', jetzt kennst dich aus, Mayer!" Er besinnt sich noch am Fleck auf alle Einzelheiten, die zu melden sind nein, er hat nichts vcr gesscn, und eS kann wieder zurückgehen. Und wieder Regen, Schnee und Sturm, und die Sache macht sich bis zum französischen Vorposten ganz glän zend. Aber dann kommt eben zu guter Letzt das Malheur: Halte!" schreit'3 Plötzlich, zum Greisen nah. Ich hab' nix g'sagt, ich bin halt liegen blieb'. Ich bin so nah bei ihm g'wesen, daß ich ihn bei die Füß hätt packen können. Fast wär' ich auf ihn n'aufgrumpelt. Und der Posten sagt nix weiter und ich tu' kein Schnauferl, aber der Kerl geht mir einfach net vom Fleck was willst da machen!?" Und dann bin ich ganz langsam in meinen Stiefclschacht g'fahren und hab' mir mein Messer g'holt . . ." .. . . und hat net mehr schreien kön nen und das warme Blut is mir durch die Finger durch g'laufen . . ." ' Dann bin ich durch den sulzigen Schnee weiter, und da passiert mir daS Allerdümmste: die Unseren schießen! Giebt's nix als Liegenbleiben und sich das Schneewasser von einem-Hosensack in den anderen rinnen lassen. Und halt abwarten. Und dann haben 's doch auf g'hört, und dann bin ich an den Graben hin. Schreit schon wieder einer: halt, wer da!, aber ich gleich: dein Maul haltst, sonst fängst eine!" Und drei Täg lang bin ich schön ka put g'wesen, das därf man glauben. Da. wenn man den Rheumatis' net kriegt!" Und die beiden Geschütze?" .Am andern Tag sind sie zusammen, geschossen worn und der Herr General bat mir die Medaille geben und auf die Achsel klopft und gesagt, das haben Sie gut gemacht! Sag ich darauf: gel, döS spannst!? Wie ma halt so red't, xi mir halt so rausgerutscht.' bemerkt der grobe Mayer entschuldigend, net wahr, wenn man das gewohnt is, im Friede mit ein paar hundert grobe Zimmer leut ..." Braver, ehrlicher Grobian, dem Gene ral wird die Geschichte heute noch Spaß machen.' Ganz sicher hat er sie an feine Frau geschrieben. ES ist eine traurige Tatsache, kß die ungeheure Mehrzahl der Menschen überhaupt und der Deutschen insbeson dere stets von Herzen bereit ist, den über den Schwärm emporragenden Mlimen' schen und Landslcuten eins anzuhän gen". Dies liegt so sehr in der Raiur dS ungebildeten und des gebildeten Pö bcls, daß non sich nicht weiter dabei und dsrüöer aukbalteu braucht, ! rK ß i ' ff ' ' h ,,; i 'rjv.. mj-r-