ife I ! ( 0 4t '(''" I I Mit Fcucr md Schloert. Bon Henryk !.! ffc- (10. Fortsetzung). Denn man hat mir. unterwegs ge inat." suhr der Alte fort, .daß hier siie IlJtcniajest weyiien, ik rnitcrftüfeM. ZU essen, au trln A VI r W ... 1 t. . W . IttlKM tl'ii, ein paar droschen geben und übernachten lalftn. Ich Aller ßcioe ei iicn weiten Weg zurückgelegt und der unge kann schon keinen Schritt mehr i.uchen. Er führt mich Alter denn ich tbt nicht, ich tin ein unglücklicher !Z linder. Gott wird eZ Euch vergel teil gute Leute, und der heilige nun dcr'wirkende Mikolaj. In einem Auge ist mir etwas Gotteslicht geblieben, das zweite ist aber für immer erblin. det, so daß ich mit dem Teorbon man dtte. Lieder singe und lebe wie die Sögcl davon, was gute Menschenhän de geben." ' .Und woher seid Ihr?" -,0, ich bin von weither. Erlaubt aber auszuruhen, denn ich sehe, bei der Schmiede ist eine Bank. Setze rr:y. .., 7.. .ni2 O iS " fuhr f I , 0) UUUj, MJU U.UH.S ' 1 fort. Helena die Bank zeigend. Wir k unn Vier Pdiibslnaaeaend. meine üJuteru Wir sind aber schon lange, lange von Hause weg und jetzt kom men wir vom Avlasse in Browcsti. Und was habt Ihr dort Gutes gehört?" fragte ein alter Bauer mit einer Sense in der Hand. .Wir haben gehört, gehört, ob aber etwas Gutes, wissen wir nicht, dort waren viele Leute zusammengezogen. Sie haben Chmielnicki erzählt, daß er einen Hetmanssohn besiegt habe. Wir haben auch gehört, daß auf dem klein russischen Ufer die Bauern gegen die Herren sich erheoen." Der Häuft umringte bald Zagloba, tei, neben der Fürstin sitzend, von Zeit zu Zeit in den Teorban grisf. .Ihr habt also gehört, daß sie sich k.heben?" .Natürlich. Ich kann' aber weiter nicht reden, denn die Kehle ist mir ichon trocken." .Hier. Väterchen, habt Ji)i ein Maß Schnaps und jaget was Ihr in der Weit gehört yavr. Aucy ivir,.i, len. daß Bettelgceift überall hinlom wen und alles kennen. Man war schon bei uns und man hat gesagt. daß von Chmiel auf die Herren eine schwarze Stunde kommen wird. Nun, so haben wir uns Sensen und Spieße verrichten lassen, jetzt aber wissen wir nicht, sollen wir schon losschlagen. oder auf einen Brief von liomtei war, ten." ' aaloba leerte das Maß Brannt . Nein, dächte eine Weile nach und sag e: .Und wer sgt üuch, vag es Mi t'M. loszugehen. Wessen Leute seid i! 2h t?" .DeS Fürsten Jeremi." .Und auf wen wollt Ihr losschla, gen?" Die Bauern b.ickten sich an. .Auf ihn?" fragte der Alte. -.Wir werden nicht gegen ihn auf, iommen . . ." .), Kinder. Ihr werdet nicht gegen ibn aufkommen. Ich war auch in Lub- nie und habe den Fürsten mit mci eil Augen gesehen. Er ist schrecklich! Wenn er schreit, erzittern die Bäume im Walde und wenn er mit dem Fuße stampft, wird eine Schlucht. Ihn iürcktet auch der König, die Hetmans Lthorchen ihm und alles hat vor ihm fingst. Und er ljat mehr Soldaten als der Khan und der ?uilan. yr wer det ibn nickt bewältigen. Kinder." Ein düsteres Schweigen herrschte in dem Volksh?ufen. Der Alte klim. - perte wieder und redete weiter, das Geücht zum Mond emporrichtend: . itrtmi marschiert marschiert und neben ihm so viel wallende Federbü frte und Bahnen, wie Sterne an Him mel und Disteln aus der Steppe!. Der Wind flattert ihm voran und stöhnt. und' wißt Ihr, Kinder, warum er stöhnt? Ueber Euer Geschick stöhnr er. D Tod eilt nrn voraus mit der Sense und klappert. And wißt Ihr, lwrnim er klappe, t? Das gilt Eurem Halse." .Herr, erbarme Dich!" ließen sich stille, entsetzte Stimmen vernehmen 5lck werde Euch aber eine Sach sagen." fuhr der Alte fort, .Ihr wiß selbst, den 5br dem Fürsten nicht' bet kommen werdet, wer also die Herren toischlagen will, bleibe nicht hier, son .' dern flüchte zu Chmiel und das lcich. . 1 ; i n itL t f morgen, denn Dtl yuip i)i a)vn mv : iprfDMä. Ebmiel schlägt sich doch mi den Herren für uer Wohl, für Epere J Freiheit. Eilet also zu ihm. so wer. 'J Mi $hr Euch vor Jeremi retten und Chmiel helfen." ' ' .Wik br. er bat recht!" ließen sich Stimmen im Haufen vernehmen, .ein gescheiter Alte?,, Mo souen mir avrr Ehmiel suchen?" .Deslzalb. Kinder, bin ich herge kommen, um Euch zu sagen, wo Ihr Chmiel zu suchen habt. Ihr werdet nach ?,olotanosze und von dort nach Trecktwmirow gehen, dort wird Chmiel schon auf Euch warten, dor werden auch Leute aus allerr Dörfern und Weilern zusammenkommen, dort hin werden auch die Tataren kommen, denn sonst würde Euch Jeremi nicht ziehen lassen." .Und Ihr. Äöterchen, werdet mit uns mitgehen?" .Mitgehen werde ich nicht, denn Cienkiewicz. - meine alten Füße wollen mich nicht mehr tragen. Aoer spannt mir ein Wägelchen ein. so werde ich mitfah. ren. Und ich werde nach Zolotanosze vorausziehen, um früher nachzusehen. ob dort keine polnischen Soldate., sie hen. Und jetzt gebet mir zu essen und zu trinken, denn ich Alter bin hun. grig und auch meil. Bursche. Morgen sruy iveroen wir ausorcqen uno un terwegs werde 4 Euch vom Fürsten Jeremi singen. O, das ,st ein grimmi. ger Löwe. In der Ukraine wird ein großes Blutvergießen sein, der Him. mel ist blutrot und auch der Mond schwimmt wie in Blut. Kinder, bittet Gott um Erbarmen, denn so mancher wird nicht lange mehr auf Gottes Erde weilen. Ich habe auch gehört, daß Gespenster aus den Gräbern auf. tehen und heulen. Die versamme.te Bauernschaft wur de von einem Schrecken befallen. Un willkürlich begannen sie um sich zu blicken, zu betreuen und miteinander zu flüstern. Schließlich rief vinet: Nach Zolotanosze". .Nach Zolotanosze!" wiederholten alle, a's wäre dort eine Zufluchtsstät. te. Tod den Polen und Herren!" .Kommt. Bäterchen. zu mir aus Brot. Salz und einen Becker Met. und nach dem Essen werdet Ihr Euch im Heuschober schlafen legen." sagte ein alter Bauer sich an den Bettelgreis tvcnvciiv. Zagloba stand auf und zog Helena am Kittelärmel. Sie schlief. ' Der Junge :ft todmüde und er ist rotz des Hämmcrns eingeschlafen." agte Herr Zagloba. Und bei sich dach. te er: .O heilige Unschuld, die in. mitten von Spießen und Messern chlaf.cn kann. Man sieht, daß Him. melsengel Dich bewachen und bei Dir werden sie auch mich beschirmen." Er weckte sie auf und sie gingen aufs Dorf zu. welches sich in der Nahe befand. Die Nacht war hell und still und das Echo der dröhnenden Hammer folgte ihnen. Der alte Bauer ging voran, um den Weg zu zeigen. und Herr Zagloba stellte sich, als ver- richte er ein Gebet, und brummte mit monotoner Stimme: O Gott im H'-mmel. erbarme Dich unserer Sün den... Siehst Du... was taten wir ohne Bauernverkleidung... Wir wer d:n zu essen bekommen und morgen werden wir, statt zu Fuß gehen, nach zolotanosze fahren. Amen. Amen. Amen... Es ist zu erwarten, daß Bohun auf unsere Spur gekommen um mijcie w un icctccn ,yn nicht irrt führen, Amen. Amen... wird aber fchon zu spät sein, denn in Prohorowka werden wir über den Dniepr etzen und .bt ist schon das Machtgebiet des Hetmans. Amen... .:v 4.- a.. . . ot iyici ivirv vu ijuiizr -cuiiu "Mnnnien einigen .agen ,n tfeuet iieyen. Amen ":z v" schwarz' Tod sie weg. t . X.. sanl. i nn. 1ttltit r. . ft VUJ VII, !HUH. Illlll UUjlt , . Höre nur, wie sie dort bei der Schmie de brüllen! Amen ... Es sind auf uns chwere Zeiten gekommen, ich will aber ein Tölpel sein, wenn ich Dich m2 mZffm'r ttM nnrb 'Rslrl.-firtii fliiml.n miinf.n " nach Warschau flüchten müßten. Bäterchen, ivaS brummt Ihr dort? fragte der Bauer. Nichts, ich bete für Euer Wohl, Amen. Amen! ,Das ist meine Hütte, ich bitte auf Brot und Salz." .Bergelt's Gott, Bald darauf tat sich der Bettel greis am Hammelfleisch gutlich, es reichlich mit Met herunterspülend, und am nächsten Morgen brach er in einem bequemen Wagelchen mit seinem Bur w r t t , chen nach Zolotanosze auf. von einer Rotte berittener Bauer, die mit Spießen und Sensen bewaffnet wa inrt - ren, eskortiert. X. Bohun wurde am zweiten Tage nach Zaglobas Flucht von feinen Ko saken halb erstickt im Zupan, in wel chen Zagloba ihn gewickelt,' aufgefun den: da aber seine Wunden keine sehr schweren waren, erlangte er bald das Bewußtsein. Als er sich an alleS. was vorgefallen, erinnerir, gerici rr in Wut. brüllte wie ein wildes Tier, be- drohte seine veule mit dem Meiler. io daß die Kosaken nicht wagten, auf ,lN zuzuireieil. rr im ui tel noch nicht halten konnte, ließ er sich schließlich zwischen zwei Pferden eine Tragbahre anbinden, setzte sich l " . r.j. isr.L hinein und sprengte wie rasend nach l (v je. i jt ? , oer iniHiung nacq uvn. ayneno die Flüchtlinge hätten sich dorthin be ?eben. Als er unterwegs in Erfah. rung brachte, es sei gar kein Edel, mann mit einem Movchen vorüber ge. .....r i. s.icn , .3i lomnikn. wllvlk rr ,eiv,l niaji, Ivs beginnen, und dor Schmerz riß er die Bandagen auf. Und so nahmen die treuen .ttoiaien den vor '!u: ganz jchwach gemoroenen naman mir 1.1a) cr.':ci.uzc...uiuMAAsiiA4rA.:l IZ T "";(vv)n Mtvh ) w - Hofe keine Spur mehr, denn die ein beimischen Bauern hatten ihn ausge viündert und eingeäschert. Es war dies eine Rache für die von den Kur cewiczs ihnen widerfahrene Unter drückung. . Bon Rozlogi ,, eilte Äohun gegen Czerkasr, und des treuen Kosaken, An TSgttlye cmaTj Tribüne ton dirigierte er mit einem Trupp'? gegen Zolotanosze und Prohorowka. Als er unterwegs erfuhr, daß ein ein. äugiger Bctielkreis, von einem engeis schonen Knaben jfuhn, da vorveipal siert sei. erriet Bohun sofort, dies sei Herr Zagloba und Helena. Nicht im Zweifel, daß er die Fürstin auffan gen werde, sprengte er m geslrecilen Gelovv aeaen P'vhorowka. Untkrd'ss.n hatten unsere Reisenden Zolotanosze gar keine militärische Besatzung angetrosfen. Die Stadt war 0egen die Palen aufgewiegelt und das aut Pastell war geräumt. Es kur sterten Gerüchte über Schlachten, über von Chmiel errungene Siege, denen Zagloba aber keinen Glauben schenkte. genn er wußte aus Erfahrung, daß b,im Nolk jedes Gerückt unaewöbn. liche Dimensionen annimmt und daß da LZolk msbendere über das Ueberoewicht der Kosaken sich gern Wunder erzählt. In Prohorowka war es unmöglich, langer zu zweifeln. Die schreckliche, unselige Wahrheit stgch zu sehr in die Augen. Chmiel triumphierte, das polnische Heer war vernichtet, die Hetmans gefangen, die aam Ukraine in Feuer. . im ersten Momente verlor öerr Zagloba den K:,pf. Er befand sich in t-mtt schrecklichen Lage, er zweifelte inen Augenbliü. daß Bohun ihn suche und daß -"r früher oder später ;m aüt die Spur kommen werde. aaloba hatte also hinter sick Bohun. bor sich eine überflutende 'ihnurrnrehMan Kemekel. Brand. Tatarenhordcn. bestialisch gewordene Bolkzbaufen. I solch einer Situation zu flüch. war keine Leichtigkeit, insbeson. tere mit einem Menschen, welcher, ob. wohl als Führe: eines Bettelgreifes hertUibtl hiirrh seine unaewobnlime Schönkeit allentbalben die Aufmerk famkeit auf sich lenkte. m war wabrbaftia. um den Kods ju verliebn. cw 9'aaola abtt verlor ibn nie für lange. Inmitten der größten Wer. wirrun in seinem Sckädelkasten, fafi ., hi,s ine feste nut. oder ricktiaer fühlte er deutlich, daß er Bohun hu.,, dcrtmal mehr fürchte wie Feuer. Wa,. Ur Nekellion, Mekeleien und Cbmiel. nij selbst, beim bloßen Gedanken, er könnte in die Hände des schrecklichen Atamans gelang n. überlief Herrn Zagloba eine Gänsehaut, er würde ts mir gut einbrok. ken!" wiederholte er sich fortwährend, ',., w mir iraient sich der Auf. nns wi, ,! wr bn merh. in dieses Meer untertauchen, so werde ich niaNens wracken, und so Kott Ljrr. werde ick aufs siweite Ufer hin. überschwimmen Unb beschloß aufs linke Dnjepr ufer überzusetzen. ?w mnr keine leickie Sacke. Das mmt hatte alle Fährten. Kähne und Boote auf der Dnjeprstrecke von s,!z (Suhrrm besckl. t. In Prohorowka gab es nur ' mwbm Öllf welchen Tausende U,üie m dem angrenzenden I '"l'fl HmterZande warteten, im Dorfe waren sämtliche I HUi.slV Hauernhütten. Scheunen. Schweine mt besetzt und es herrschte eine un ' ' 3U-" erhörte Teuerung. Herr Zagloba mußte wirklich mit Gesang und fcsprn ein Stückchen Brot verdienen. Wäh rend des ganzen TageS konnte er nicht über den Fluß hinüber, denn der Prahm war zweimal beschädigt wor 1 7 8, . ' n- den. man mußte ihn also ausbessern. Die Fürstin knickte vor Müdigkeit und Schmerz zusammen, denn die Bauernstiefel verwundeten ihre Füße. Ihr Gesicht wc.r blaß geworden, die wunderschönen Augen waren matt und die Angst, sie könne trotz ihrer Verkleidung erkannt werden, oder sie könnte von Bohun? Verfolgung einge. holt werden, gab ihr den Rejt. Die Nacht war windig und luhi: unsere Reisenden verbrachten sie zu 1 I wUUUHU lliu i' viu m vvmuvhvi ftlff' nm aii.fi sammen mit Haufen betrunkener mnr i' wT.rV,; i'vr I'"'" ...a.r" einige Edelleute auf gräßliche Weife ermordet und zwei Juden ertrankt. Lärm und Trunkenheit begleiteten onsBerbrechen. Die schrecklichen Aus liruche eines bestialischen Lachens er dröhnten unheilverkündend auf dem Dnjeprufer. Zeitweise entstand eine mis. Nnn it au eit lieft, sick h gtni) eine betrunkene, heisere Stimme in Cr Dunkelheit vernehmen: .Volk au gepaßt. Jeremi kommt! unö der Bqlkshaufe stürzte blind lims ans Ufer, zerstampfte und xwinnt, cm ?na saser. Einmal war .i ' - ' . üen yagi0ba UNd dik Fürstin lchier zertreten. ES war eine höllische Nacht, die kein Ende zu haben schien, und ink rrh-UeU ein siunrl Brannt. mein, trank selbst und gab Helena I y ... davon, denn sonst wäre sie ohnmäch .worden oder hätte lieber be kommen. Schließlich begann es auf den Dnieprfluten aufzudämmern. Der Morgen brach an. Es wurde ein um. u ' ... , Volkter und trüber Tag. Zagloba wollte schnellstens über den Fluß ge. lmtn. Zum Glück war der Prahm schg pariert. Aber das Gedränge um jh bciuni war furchtbar, ' ' : ?rtsesetzung folgt.) Geschreckt. .Warum heiratest du eigentlich li: Maria von der Damenkapelle nicht i hattest doch früher die bücht!" Ich habe es mir übcr!egt. Sie bedient bei der Musik das Schlag I werk.' Die Zaljcnbnbcn. Zbon Lud'?ig Thoma. .Beim Halsen" heißt ein schöner Hof in Lenggries. In den sechziger Jahren hauste darauf der Quirinus Gerold mit seinem Weibe und zwei Söhnen. Er war ein wohlhabender Mann, dem bareS Geld im Kasten lag und der wohl an vierzig Stück Jungvieh zu Almen trieb. Seine Söhne, der Halsen-Toni und der Blast, waren im ganzen Jsartale bekannt wegen ihrer Kraft und Verwegenheit. Sie waren von gutem Schlage, hochgewachsene und breitbrustige Bur schen. Und flink und lustig dazu. Es hätte ihnen jeder eine vergnüg liche Zukunft voraussagen mögen; sie ist ihnen aber nicht geworden. Denn alle zwei sind in jungen Jahren gefallen von Jägershand und sie starben im grünen Walde. Zuerst der Blast. Das war im Jahre 1869 gegen den Herbst zu. Da ist den Jägern in der Vorder. Riß eine Botschaft zugekommen, daß zur Nachtzeit ein Floß mit Wilde rern und ihrer Beute die Jsar her. unterkommen werde. Wie es auf den Abend zuging, sind die Jagdgehilfen von ihren Revier gänaen heimgekommen und haben sich recht auffällig in der Wirtsstube des Forsthauses bei Essen und Trinken gutlich getan. Denn es waren, wie immer, Flö ßer und Holzknechte als Gäste da, und vielleicht die meisten von ihnen waren Spießgesellen der Wilddiebe. Darum haben sich die Jäger nichts merken lassen. Nach ein paar Stunden sind sie einzeln aufgebrochen und haben sich freundlich Gute Nacht gewunschen, als wollte sich jeder friedlich auf das Ohr legen. Auch die Flößer und Holzknechte haben sich entfernt; sie gingen in die Sägemühle, wo sie auf dem Heu übernachten wollten. Die Lichter in der Wirtsstube sind ausgelöscht worden und das For t haus lag still und verschlafen in der finsteren Nacht. Hinter emem Fenster des oberen Stockes brannte noch e,n kleines Licht. Denn die Frau Oberförster lag grade um dieselbige Zeit in den We hen und die Tölzer Hebamme wachte bei ihr. Hie und da steckte der lange Herr Oberförster feinen Kopf zur Türe herein und fragte mit leiler fcstim me. wie es um sie ,au nunoe. Er machte ein ern tes Geiicht. denn diese Nacht quälten ihn manche sor gen Wenn ihn die Hebamme beruhigte, ging er mit langen Schritten an das Gangfensier und lugte fcharf m die Nacht hinaus. Er sah etwas Dunkles auf der ab schüfsigen Wiese, die gegen die Jsar hinunterführt. Das bewegte sich rasch und verschwand. Einer von den Jagdgehilfen, die sich vorsichtig an den Fluß purschren. Eine Stunde und mehr verstrich. Es war eine feierliche Stille, wie immer in dieser Einsamkeit. Man hörte nichts als das Rau schen des Wassers. Da blikte auf einmal i der Säge mühle ein Licht auf und verschwand wieder, kam noch zweimal uno er, Das war ein Zeichen, und alle scharfen Jägeraugen, die an der Jsar wachten, erkannten es. Einen Büchsenschuß oder zwei flußaufwärts liegt ein einsamer Bauernhof. Man heißt es beim Ochsensitzer, Da wurde jetzt auch ein Fenster hell, dreimal in gleichen Abständen. .Bande, verfluchte!" brummte der Jagdgehilfe Glasl. der keine hundert Schritte davon entfernt hinter eine. Fichte stand. I Hab's wohl g'wißt, daß de wie der dabei san." Und er horchte angestrengt in die Nacht hinaus. Es war nichts zu hören, und lange war auch nichts zu sehen. Da kam der Mond über die Berge herüber. Sein flimmerndes Lich fiel auf den Fluß, und immer länger dehnte sich der glitzernde Streifen aus und er ging in die Breite, bis zuletzt daS ganze Tal angefüllt war von feinem Glänze. Und jetzt konnte man einen Scha ten sehen, der in der Mitte deS Fhi' ses mit Schnelligkeit dahinglitt. Das waren sie. Glasl faßte sein Gewehr fester undzog den Hahn über. Das Floß kam näher. Man hörte daS Eintauchen de großen Steuerruder?, und eine ver halten? .Stimme ries: Besser rechts halt'n. Dammer Besser rechts! Mir treib'n z' na zuawi." Glatt ließ daS Floß vobeigleite und stellte sich so. daß er gegen den Mond sah. Die Umrisse der an den Rudern Stehenden hoben sich vom lichten .irüerarunde ab. und der Jazde Hilfe konnte mit einiger EenaulgZeit da Visier nehmen. ! Er zielte kurz und feuerte. Knav und scharf antwortete daS ffick auf den CckuK. dann brach sich der Hall und grollte das Tal ent lang. Und weaie oen ichiasenoe Wald. Wildtauben flogen auf und Nra. hen schimpften. . Bom Wasser her kam ein unter drückter Schrei, und ein kräftiger . .S' werd eppa'r oan grinen hamm," brummte der Glasl und chaute dem Flosse nach. Das fuhr mit unverminderter , Schnelligkeit weiter. Aber jetzt, ein, zwei, vier Schüsse; und wieder einer, und wieder ein paar. Da blidte es auf. dort brach ein Feuerstrahl aus dem Walde. Ein paar Kugeln schlugen, iiat chend ins Wasser, aber andere tra. 'en daS Ziel. ..Wart's. Lumven!" lackte der Glasl, heunt habt's a schlecht's Wet. : dawischt. Und er schoß den zweiten aus ao. Die Wilderer antworteten auch mit Pulver und Blei. Aber sie schössen nur amS Gerate wohl, während sie selber ein gutes Ziel boten. Dazu mußten sie achthaben aus die arke Strömung und die ZWsblöck, welche hier zahlreich aus dem Wasser ragen. Sie hielten stark an das rechte Ufer hin und glitten unter der Brücke durch. Wie das lo nun in einer Linie mit der Sägemühle war. stellten die Jäger das Feuern ein. Der Glasl Thomas hatte lein e- wehr wieder geladen und schlich von Baum zu Baum das Ufer abwärts. Er gab wohl acht, daß er nicht in das Mondlicht hinaustrat, damit ihn kein spähendes Auge erblicken könnte. Nack einiger Zeit machte er halt und ahmte den Ruf der Eule nach. Ein ähnlicher Laut antwortete ihm. und bald stand er in auter Deckung neben dem Jagdgehilfen Flo rian Heiß. ..Kreuz Teusl". agte Giasl uno lachte still in sich hinein. Flori. dös mal is was ganga." Net z'wenl,' erwiderte Heig. ei Dein' erst'n Schuß hat's oan g'num ma." .I hatt's aa g'moant. ..GanZi a'wik. I hab'S a'seha'n. Den Lackl am Ruader hint' hast 'nauf belzt." Aus den hon t aa g'schonen,' aate Glasl: ..aber es wer'n nomehra troffen fei'." .WaS laßt sie fag'n? De Lump'n hamm viel Waldprat am , Floß g'habt, und da wer'n !e n fieißt oa hinter eint duckt hamm." Mein zwoatn fechuh yao' i eayna da Längs nach ein! pfifsa. Viel leicht hat der aa no a visiel was w. Recht waar's scho.' gab Heiß zu. rück. .Was tean mir jetzt? .Steh' bleib'n a 5ieit lang, nacha pürsch'n mir uns hinter'm Ochsen sitzer umi, und gengan über'n Steg. An der Bruck'n ob' derf'n mir uns net fehg'n lassen." Sie blieben schweigend stehen. Nach einer Weile stieß Glasl sei nen- Kameraden n. .Da schaug abi! Tin der Säamühl flammte in Licht auf, und erschien bald an dem einen, bald an dem anderen seniler. rtn der teaq jans wach wor n, flüsterte Heiß. De hamm heut' no net g'schlafa, de Tropf'n." erwiderte Glasl. Jetzt gengan mir. Sie pürschten leise weg in den Hochwald. Im Forsthause war große Auf regung. Die Schusse hatten das Haus ge, weckt; die Dienstboten waren aufge. standen und hinausgeeilt. Im Kran kenzimmer stellte sich die Hebamme erschrocken ans Fenster und horchte furchtsam aus den arm. Die ftrxm Oberförster richtete sich unruhig im Bette auf. .Was is? Was glvt'sz- . .Nix. nix." .Hat's net, g'schossen?' .Na, Frau Oberförster, da hamm's Ihnen täuscht." Die Kranke ließ sich beschwichti gen; die müden Augen fielen ihr zu. Da tonte wieder vom Flusle her auf ein scharfer Knall, und Schuß auf Schuß. .Um Gottes willen!" Die Kranke fuhr auf. .Wo is mein Mann?" .Regen's Ihnen net auf. Frau Oberförster! Er iS daheim. Er is halt im Bett." .Er is drunten!" .Wo?" .An der Jsar.' Ganz g'wiß er is drunten!" .Geh. geh! WaS is denn?" sagte eine tiefe Stimme und. der Oberför ster trat in das Zimmer. .Bist da. Max? Gott sei Lob und ttnnr!" Die Kranke streckte ihm ihre kleine. abgemagerte Hand entgegen und ihre Augen leuchteten. .Weil nur Tu da bist!" .Aber was hast denn. Mamalei" ck hab' so Anast 'habt. So Angst. Gelt, Du gehst net weg?" I bleib scho Du Dir. .Wer schießt denn da?" ' .Ah. de weg'n brauchst Dich net kümmern. Der Ochsensitzer hat st beschwert, daß die Hirsch'n alle Nacht in seiner Wiesen sind. Jetzt hab' i's heut vertreib n lassen. , .Max! .Was?" .Warum bist Du heut' noch ganz anzog' ? Der Kontrolleur von der Hinter Riß war da. Mir sin a bissel länger .sitzen blieb n. ' ri i m i i n ft ttft ,ekt oen : aver ms m? mm ,?la. ick hab Schlaf. Aber hast Du kein' Angst mehr?" ..Ne n." .Weg'n dem dummen Schießen?" .Nein" Ich hab' g'meint, sie vertreib'n de Hir ch a so. Ich hab' net denn. das, 'schössen wer'n soll." .Das macht nix. Ich bin schon wieder ruhig. .Dann Gut' Nacht. Mamale! Gut' Nackt. War!" Der Oberförster zog die Tür leise hinter sich zu und blieb horchend ste ben. Er schlick auf den Fußspitzen die Stiege hinunter und gab acht, daß keine Stuse knarrte. An der Haustür kam ihm ein Bur sche entgegen. Herr Oberföster!" .Red' staad. Kerl!" ' .Sie möcht'n in d' Sag abi lem ma. Es is an Unglück g'scheyg'n. Wem?" A so halt." .Dös erzählst mir im 'nuntergehn Komm no gier mit! ,3! möcht gern .... Mr.. Du aebst mit mir! Mit meine Dienstbot'n hast Du net z're den!" Sie schritten in die Nacht hinaus und gmgen zur i-age hinunter. Der Bur cke voran. Also was is?" fragte der Ober, sörster. ..I hab' mir. denkt. Sie Wissen's scho." Was soll ich wissen?" ..No ia. A so kalt." Wenn's D' net red'n magst, laß bleib'n. Hat Di der Müller g'. schickt?" Sie waren vor der Sage ange kommen. Die Haustllre stand offen und aus einem Zimmer drang matter Licht schein in den Gang hinaus. Man hörte flüstern, dann setzten zwei weibliche stimmen mit Beten ein. Der Oberförster trat näher. In der Mitte der Stube war auf zwei Stühlen die Leiche eines jun gen Mannes aufgebahrt, der Kopf lag aus einem mit Heu gesunken ?aa nfhfiiei. Die erkalteten Hände hatte man zusammengelegt und barern ein Ilei nes Kreuz ac mal. Es war ein unheimlicher Anblick in dem halbdunkeln Raume. Der Oberförster sah auf das wacksaelbe Gesicht des Toten: es mochte hübsch und männlich gewesen sein; jetzt trug es die entstellenden Svuren eines gewaltsamen Endes und war schmerzlich verzogen. .Wer is das. Mutter?" sragte der Oberförster. Der alsenblasi. dem alsen von Lenggries sein Aeltester. Wie kommt der zu Euchz Seine Kamerad'n hamm an ab g'licfert." .Wann?" .Voring. Mit'n Floß san's kcm ma." .San's no da?" ..Na. na! Sie san glei weiter g'ahr'n." Warum hast Du mich holen las sen?" ,Es is no oaner bet mir. Der brauckat a ölllf." Die Mutter deutete mit dem Dau men aus die Nebenstube. Der Obersorster ging hinein. Da laa ein Mann aus dem Boden. in eine grobe Kotze gehüllt; unter den Kops hatte man ihm ein iuen geschoben. Kr wandte sein blasses, von einem starken Bart umrahmtes Gesicht den Eintretenden zu. .Wo fehlt's?" fragte der Oberför er Er is schwar g'schossen ober'm ret'n Knia." sagte der Muller. Und der Verwundete nickte zur Be ststlgung. .Is er verbund'n?" Sell wohl. Und an Einschuß hamm ma mit Pulver eig'rib'n. daß 's Bluat'n aufa'bört bat." .Tia. der muß zum Doktor: so schnell wie möglich. I schick glei nach Lenggries. Der Verwundete' schüttelte abweh rend den Kopf. Dann sagte er mit schwacher Stimme: Vergelt's Gott, aber mir waar's liaba. wann's mi selber auf Leng: gries bringet' Na waar i da, hoam." .Ja. Halt'S de Fahrt aus? Tuat's Dir net z' weh" .Na; i Halt'S scho aus. I möcht hoam. Tr is jung vcrhciret." sagte der Müller. - Ich leih ihm mein Wag'n. Recht gern; Ihr mäaßt'S halt mit der Tragbahr zum Weg 'nauf bringen. .Jawohl. Herr Oberförster. Und vcrgelt'S Gott dafür." , Wer is denn der arme Teufel, .Der Hag'll'Anderl von Leng" gries." ; .Er werd' hoffentli wieder g'sund wern. sagte der lange tfai,:mann und nickte dem Verwundeten zu. Der schaute ihm verwundert uno dankbar nach. So menschlich geht eZ rnchl immer ab unter Todfeinden. ?; tirtslr Stunden spater fuhr der Hag'n-Anderl. in weiche Betten ge hüllt und gegen die Kälte geschützt, auf Lenggries zu. , ' . Die Pferde gingen lm chrin uuu der Knecht gab Obacht, daß der Wa gen nicht über grobe Steine ging. Hinterdrein kam ein anoercs v.1" werk; ein Leiterwagen und darauf in Säcke eingenäht der Halsen-Blasi. Und der hat kein Schütteln und Rütteln mehr gespürt. . Er ist mit vielen Eyrenn eng gries begraben worden; von wen her sind die Leute zum Leichenbe gängnis gekommen. Es ist ihm nachgeruymi worocn, daß er so oft auf freier PUrsche war und sein Büchse in allen Revieren rings herum krachen ließ; und daß 0 ' , . . -.jci. cm:s er nun slaro wie ein rclci. w.-u schütz. ' Die Burschen .schworen, sie woa ten es den Jägern heimzahlen; und , der Bruder des Gesallenen, oer an sen-Toni, sagte, mehr wie ein Gru ner müsse dafür hingelegt werden. Er ist aber selber ein paar Jayre später von einer Kugel getrosfen wor. den. : Das erzähle ich em anderes mal Fürstliche Krankenpflegerin. einem für Belgier bestimmten Lazarett, wo nur solche Soldaten hinkommen, die schwere Operationen durchzumachen haben, und welches, weil an der Küste gelegen, ipiiai de l'Ocöan" genannt wird, ereignete sich, wie berichtet wird, folgend kleine Begebenheit. Eine Krankenpflegerin ging mit zwei anderen, welche Körbe trugen, im &aai der ermunoeien on Bett ,u Bett, um jedem der Leute ein freundliches Wort und ein kleines Geschen zu bringen, veyn es war. WeibnacktöZeit. und die verwundete Belgier dachten -mit schmerzlichen Er innerungen an ihr verlorenes Hei Mailand zurück. Als die Pflegerin bei einem der Betten anlangte, entdeckte sie. daß die Körbe leer geworden wa ren. Dem jungen Zllerwunoeten, oer sie beim Herannahen merkwürdig an scknte. erklärte sie mit Bedauern, der Vorrat sei leider zu Ende. Doch der Soldat lächelte und sagte: Es mach, nichts, Madame, aber versprechen Sie mar, was ich mir jetzt erbitte!" Nach einigem Zögern gab die Pflegerin durch Kopsnicien ihre zjupimmung. Dann erlauben -Sie mir, Sie zu küssen." Der junge Mann richtete sich mit einer Energie aus, die man lym nicht zugetraut hätte, und schlang di. Arme um den fids der der unter Lä cheln errötenden Pflegerin, die er auj beide Wangen küßte. 'Die veisen e aleiierinnen. welche die Körbe tru aen. hoben bestürzt die' Arme aei Himmel, während ihre Königin, Eli fabeth von Belgien. venn ne wa? die Pflegerin , dem Soldaten beim Meaaeben noch einen freundlichen Blick nachsandte. Den begleitenden Damen, die sich von ihrer Be,:urzung noch nicht erholt hatten, erklärte sie: Was tut's? Es ist das erstemal. daß mir so etwas passiert ist.' . Gefährliche Gratulan ten. Richter: Nun sagen Sie mir bloß, liebe Frau, warum wollen Sie sich scheiden lassen jetzt, wo Sie kurz vor der silbernen Hochzeit sie l.in?" a. weaen der silbernen Hochzeit ist es ja eben! Seh'n Sie, Herr Rich' ler, wir haben nanmcy einen GeiMg verein, wo mein Mann auch mismgt; und wenn uns die Kerle ein Stand cken bringen, dann saufen und fressen sie drei Tage um uno um uno orin gen uns um das letzte bischen Geld, was wir uns so mühsam zusammen gespart haben. Und da wollten wir halt die silberne Hochzeit geschieden feiern und nachher wieder von dzru r i" '. miuiiijcu; Der Glvsel. Vater, Dein Professor teilte mir mit, deine Unwissenheit sei geradezu phänome ; nal. Neulich hättest du nicht ma! die grage beantworten können, wie lange der breißigiayrige Rrieg ge dauert yave. Sohn: Na ja, wer kann sich denn auch gleich auf alle die ollen Kamel len besinnen. , Möalick. Direktor deines kleinen Theaters, zum Opereitente nor): ,ie waren doch gestern way rend der Vorstellung so bezecht, daß man eS direkt an den Lemegungen merlle. Tenor: .Mackt nichts, berr Dire! tor, daS Publikum Hat'S sür eine? treuen Lanz pedalten . i f ,'r Vi , v .5 f ' 4 .