Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 19, 1917, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Seite 4-Tügliche Omoha Tribüne-Tozulerstag. den 19. April 1917.
tägliche Omaha Tribüne
1 ifiUXE PUBLISHING CO.; VAL, J. PETER, President.
xl Isjwara Sir. Telephons TTLER 340. Omaha, Nebraska.
Des Moines, lsu, Branch Office. 4Q76th Are.
;'m$ er Tageblatts: Durch dru Träger, per Woche 10: drch die
per JaKr $5.00; einzelne Nummern 2c Preis des Wochen
s: Bei strikter Vorausbezahlung, per Jahr $1.50.
0'
!)lni
Entrrr-d 3 gecond-class matter
? l.n, Nebrsska, onder the act of
CnMjja, SlfBr., Donnerstag, den 19. April 1917.
Moderne Sruppenausbilöung.
?'ehrere Worlagm bezüglich einer allgemeinen Dienstpflicht Harren im
l,"flre'se ihrer Erledigung. In ihren grundsätzlichen Bestimmungm
ttntl? scheiden sie sich nur wenig voneinander, wohl aber hinsichtlich der
s'.'lusdehnung des Systems und der Tauer der militärischen Ausbildung.
T! Ansichten don Zivilisten und sachverständigen Offizieren stehen da in
z-'lichem Widerspruche. In welchem Sinne sich der Kongreß schließlich
e-uW.ciocn wird, ist noch höchst zweifelhaft, aber eines ist sicher: Eile tut
VfL Die Volksvertreter haben, ohne zu zögern und ohne zu geizen, die
Mittel für ein großes Peer bewilligt. An der AöirnmUnmon t es nun,
mit einem definitiven Vorschlage bezüglich der Schaffung dieses Heeres,
durch Werbung oder, durch Aushebung, und bezüglich der Länge der Aus
bildungS und Dienstzeit hervorzutreten. Je eher dies Problem in Angriff
genommen und zur Lösung gebracht wird, desto besser für das ganze Land.
UzÄvißheit und Zaudern könnten verhängnisvoller werden als ein
Irrrum betreffs des Systems oder der Länge der Ausbildungszeit. Der
rtchUt laßt sich vielleicht gutmachen, die verlorene Zeit aber nie wieder
erringen.
Generalmajor Scott, Gcncralstabschef unseres Heeres, befürwortet
rine mindestens einjährige Ausbildung der Rekruten. Er führt für feine
Anficht den beweiskräftigsten Grund an, den es gibt, die Ersahrring. In
den großen kontinentalen Staaten Europas, in denen allgemeine Wehr
Pflicht besteht, dauert die Ausbildungszeit des Jnsantcristen mindestens
z!oei. des Kavalleristen drei Jahre. England glaubte, seine Freiwilligen
nach vier bis sechs Monaten Ausbildung an die Front schicken zu können,
md mußte für seine Torheu einen furchtbaren Blutpreis zahlen. Heute
yi,. & keinen Mann, der nicht mindestens ein volles Jahr ausgebildet
.,?oen tst. lns Feld, uuo ine Ausoiloung oefatzt stch nicht nur mit om
orperüchen, sondern auch mit den moralischen Eigenschaften des Soldaten,
die eine immer größere Rolle zu spielen begonnen haben.
Die moderne Kriegführung stellt an den moralischen Mnt der Triip.
r-en weit höhere Anforderungen als an den rein physischen; eine gewonnene
Schlacht, vor allem ein siegreich abgewehrter feindlicher Angriff gehören
heutzutage zü den erhabensten und großartigsten Beispielen des Sieges
b& Geistes über die Materie, der Herrschaft des Willens über das Fleisch.
Man vergegenwärtige sich z. V. eine der oft einige Wochen lang dauernden
rZi.iäSen an der Westfront, bei der es gernäß dem heutigen Stande der
,r!Sgstechnik und Kricgswisscnschast fast niemals zu jenen Kämpfen in
offenem Gefilde kommt, die uns heute schon altmodisch erscheinen, obgleich
sie noch vor vierzig Jahren häufig die Entscheidung der Schlacht und des
,'irzen Feldzuges herbeiführten. Eine moderne Schlacht ist eine lange
Reihe von Angriffen auf Feldbefestigungen und Stürmen auf Schützen
graben Die Verteidiger werden erst achtundvierzig Stunden oder noch
länger mit einem Hagel von Granaten, 5dugeln, Lufttorpedos überschüttet,
mit en'ttckcnden Gasen und flüssigem Feuer angegriffen, ehe der eigentliche
Sturm erfolgt. Diesen unsichtbaren und fast unabwehroarcn Feinden
standzuhalten, erfordert mehr als bloß tierischen Mut; es erfordert die
ganze Willensstärke des Mannes; es erfordert jenen stummen Gehorsam,
den nur lange Schulung gibt.
Wollen wir uns nicht die Erfahrungen Europas warnend zu Herzen
rclnrcn?
Schurkische Verdächtigungen.
Die amtliche Untersuchung der Explosion in den Schrapncllwcrken
oon Eddyftone hat ergeben, daß sie nicht die Folge eines Komplotts,
sondern des Zufalls, der Achtlosigkeit gewesen ist. Der zuständige Fmer.
marschall hat darüber eine eingehende Erklärung abgegeben. Diese Erklä
runJ ist von jenen Blättern, die die Explosion ohne weiteres und ohne
einen Schatten von Beweis auf ein deutsches Komplott zurückführten,
natürlich unterdrückt worden. Das find die journalistischen Brandsnfter,
denen das Philadelphia Tageblatt folgendes hinter den Spiegel steckt:
, Ervlosionen in Pulver und Munitionsfabriken sind bekanntlich nichts
Seltenes. In allen kriegführenden Ländern sind solche Katastrophen vor
gekmmnen. Daß in den iniprovisierten Pulver und Munitionsfabriken
dieses Landes nicht schon größeres Unheil passierte, als wirklich geschah, ist
eigentlich zu verwundern. Hier hat man es mit einen: großen Teil un.
??schu!ten, zusammengelaufenen Personals zu tun. dessen Betragen die
kfsMsZLhrendm Personen erst zu beobachten haben. Aber bei den Tau.
toiden von Leuten, die da beschäftigt werden, und bei dem beständigen
im, Personal ist eine solche Aufficht kaum möglich. Ein leichtfinni.
ger Äensch vermag da in einem unbewachten Augenblick eine Katastrophe
31 derrtrfachen. Uebrigens ist es ganz unverständlich, warum geduldet
wird, daß AiMeriegeschosse hierzulande geladen und Tausende von Meilen
tusportiert werden dürfen. Wäre das verboten gewefen. so hätte das
VcxäM von Eddyswne nicht vorkommen können. Warum weitere Tau.
sende von geladenen Granaten oder Schrapnells in den Werkstätten liegen
tJnben durften, ist ebenfalls eine Nnbegreiflichkeit. Diese Eddystoncr
5.stJft?Hhe wurde von den meisten der hiesigen Zeitungen sofort in wirk
teste? Weise zu einer Hetze gegen die Deutschen ausgeschlachtet. Greifen
rr? eines dieser Blätter heraus. Der North American vom 11. April,
der Tag nach der Katastrophe, meldete mit einem Titel über die ganze
Seite Deutsches Komplott tötete 119 Mädchen und Männer". Liest man
den Tezt des Berichtes ausmerksam durch, so ergibt sich aus ihm nicht der
Nnndeste Anbaltspunkt für das Komplott", noch weniger dafür, daß es
ein deutsches" war, nicht einmal dafür, daß eine geplante Tat vorliegt;
nichts als Vermutungen, Insinuationen und offenbare Lügen. Eine
ilche zum Beispiel ist die Behauptung, 'die Bundcsbeamten halten deutsche
KerZchwörLr für die Urheber . . Keine Aeußerung eines solchen
Mckm, kann als Beleg angeführt werden, tatsächlich haben gerade diese
, -"inten sich auzzerst zurückhaltend m ihren Angaden benommen. Am
r.'i.'sm Tag kam es noch toller. Diesmal ist die Titelüberschrift Die
Staaten haben den Beweis eines deutschen Komplottes in Eddy.
Also eine positive unemgeschränkte Behauptung. Man liest den
Zcz'dit durch um den Beweis zu finden. Nichts davon. Lediglich Wieder
iaK-ixna der im, Titel ausgesprochenen Behauptung. Es wird nicht einmal
dkhO?vtet, ein Bundesbeamter habe eine derartige Erklärung abgegeben.
Tis Angabe ist rein aus den Fingern gesogen. Wozu diese schurkischen
'.7L?kcktlgnngen, was ist der Zweck dabei? Kann es ein anderer sein, als
BevöLernng gegen die Teutschen aufzuhetzen und Aufruhr anzustiften,
wie es in den Städten Englands und Südafrikas geschah ? Tarauf ist es
offenbar abgesehen. Zum Glück aber kennt das amerikanische Publikum
tene Sensationspresse und glaubt nicht den zehnten Teil von dem, was
s? sckireibt. , Somit war diese journalistische Brandstiftung vergeblich.
2:t Boinbe des North American ist ohne Effekt verpufft. Aber das mag
n.cht immer so bleiben. Es ist die Nede von der Einnihrung einer Zensur
:ix die Zeitungen. Wenn eine solche kommt, so müßte eine ihrer ersten
Ausgaben sein, solchen Halunken, wie den vom North American ihr schuf,
iei Handmerk der Verhetzung auf Grund von Lügen Und Verdächtigungen
hin zu legen."
Gegen Zwangsaushebung.
Die New ?)ork Evcning Post spricht sich in ihrer Ausgabe vom 10.
??-,'.ri! mit großer Entschiedenheit gegen ZwangSaushebungen aus, ohne
indes einen gangbaren Weg zu zeigen, aus welchem das Ziel, eine große
:'lrnk aufzustellen, unter Vermeidung von ZwangSauShevungen erreicht
rrr&rn kann." Der einzige vernünftige Grund, der bis jetzt für auswahl
kr ZmangSaushcbung geltend gemacht worden ist," schreibt das New
,'! ?r?c? Blatt, ist der. daß durch sie eine Entvölkerung wichtiger Industrien
iii'ii Ccwerl'e. die für die Erhaltung der Armee unentbehrlich sind, vorge-hr-'n'-i-rhcn
könne: eine Gefahr, die mit freiwilliger Rckrutierunz un.
bunden sein würde.
,.s i sß? 2rnrce meldeten,
r -tV s "j 7 rT ' 'Ulls li. jlti l iUi
i -i' 's;1 -'-
March 14, 1912, at tha postoffice of
Congress, March 3, 1879.
Qi wird daran 'erinnert, daß manche
tftitt - - 1 4-it. i ii ni viia.mw ii.iuiuiy
rna iim irt ivMrt'n kmtvmft. ?,
mühevoll wieder herausgesucht und
l'S nr va euccita uen. iuru.
gegeben werden mußten. Dieser Mißgriff soll hier vermieden werden.
Auf den ersten Blick erscheint daö einleuchtend, aber auch mrr auf den
ersten Blick.- denn, wenn es sich lediglich darum handelt, gewisse Berufe
davon abzuhalten, in die Slriuce einzutreten, dann kann man sie ja einfach
von den Rekrutierungsplätzen fernhalten. Wenn Munitionsarbeiter und
landwirtschaftliche Arbeiter nicht gewünscht werden, kann man ja eine
Proklamation erlassen, die ihren Eintritt in die Armee verbietet; das
wurde nach unserem Dafürhalten ein viel schnelleres und einfacheres Ver
fahren sein, als' zunächst alle jungen Leute zwischen neunzehn und sechsunö
zwanzig Jahren einzuberufen und dann die herauszusuchen, deren Ve
schäftigung und deren Unadhiingigkeit von Familienverpflichtungen sie
abkömmlich macht. In jedem Falle muß eine Auslese getrossen werden.
Aber weshalb sie dann nicht lieber aus Freiwilligen treffen als m,S den
vielen, die zum Dienste in die Armee gezwltngen,' mit Gewalt hinein
getrieben werden müssen? Wer wird die bessere Armee machen, Freiwillige
oder zwangsweise Ansgehobene? Freilich ist es wahr, daß Sekretär Baker
und Präsident Wilson den Kongreßkvmitees für militärische Angelegen
heitcn mitgeteilt haben. Freiwillige seien in genügender Anzahl nicht zu
haben, aber das ist eine Sache für sich. Vö würde beweisen, das; der
Krieg unpopulär ist, was wir weder erwartet haben, och für möglich
gehalten hätten. Der Kongreß sollte das feststellen, ehe er in der Auge
legenheit eine Entscheidung trifft; denn wir befürchten, daß ZwangSaus
Hebung nicht bloß der freiwilligen Rekrutierung Schaden tun, sondern
auch dem Enthusiasmus für den Krieg, wo er besieht, einen Dämpfer auf
fetzen wird. Der Kongreß ist über die Stimnmng im Lande besser unter
richtet als der Präsident, deshalb ist seine Meinung von ganz deson
dcrem Wert." -
Alliierte sollen nur rekrutieren.
Die WebbBill. welcl)c den alliier
ten Regierungen gestattet, ihre in
den Vereinigt: Staaten wohnhaften
Staatsbürger zu rekrutieren, sollte
unbedingt passieren. Es ist das
zwar eine ungewöbnlick Neuerung,
aber in diesem Kriege find so viele
Präzedenziälle geschaffen, so viele 1
te Begriffe und Gepslogenhritcn
über den Haufen geworfen, daß es
auf einen Fall mehr oder weniger
nicht ankommt, und es erscheint nicht
mehr als natürlich, das; man den
auswärtigen Regierungen nun ge
statten sollte, ihre eigenen Bürger,
die sich hier vor der Einziehung zu
schützen wünschen, zum Kriegsdienst
heranzuziehen. Repräsentant Webb
erklärt, es befänden sich ctiva 400,
000 Engländer, Russen, Rumänen
und andere hier im Lande, welche
von den alliierten Regierungen re
krutiert werden können; nur die
Franzosen , dienstpflichtigen Alters
seien zum größten Teil zu dm Fah
nen gegangen. Wenn unsere jungen
Leute eingezogen werden sollen, um
sür die Alliierten zu kämpfen, wa
mm sollten hierzulande die alliierten
Tlackers" vor den: Militärdienst be
wahrt bleiben? (N. I. Stsztg.) '
Nnr ausgebildete Soldaten der
wendbar.
Coloncl Roosevclt kann es nicht
erwarten, bis er kriegerische Lorbce
rm ernten kann und hat dem Prä
sidenten seine Vorschläge zur Bil
dung einer Division und deren Ab
sendung nach dem Kriegsschauplätze
gemacht. Nun liegen die militäri
schen Vorbereitungen unseres Landes
in den Händen, der zuständigen Be
hörden und es ist schwer einzusehen,
was sich ein Privatmaiin, einerlei
wer er ist. . in deren Amtsführung
einzumischen hat. Wenn das Land
die Dienste des streitbaren Eolomls,
dessen militärische Qualifikationen
außerdem noch keineswegs einwand
frei festgestellt sind, wunjM, so wird
es ihn davon in Kenntnis setzen, und
so lange sollte Herr Roosevelt als
guter Patriot sich bescheiden.
Wenn unsere Militärverwaltung
Truppen nach dem europäischen
Kriegsschauplatz entsenden will, so
sollte sie in allererster Linie daraus
bestehen, nur solche Leute zu senden,
die genügend ausgebildet und mit
dem modernen Wsffenhandwerk ver
traut find. Halb ausgebildete, un
fertige Soldaten in die Hölle nach
Flandern oder der Picardie zu sen
den, ist nicht mehr und nicht weni
ger als wie der reinste Mord. Tie
Leute müssen eine genügende Ausbil
dung in dem ungcmein schwierigen
und nerveiizerrüttenden Stellungs
krieg haben, sie müssen im Eiirbauen,
in allen Schutzmaßnahmen, im
Handgranatenkanu?f, im Feuergefecht
wie im Nahkampf gründlich ausge
bildet sein, sie müssen es verstehe,
auch eventuell ohne Führer in allen
mögliche Lagen fertig zu werden.
Tie Ausbildung eines Mannes
nimmt, ehe er in allen Zweigen des
Soldatenhandwerks eine hinlängliche
Erfahrung gesammelt hat, um unter
heutigen Begriffen vollständig seid
dienstfähig zu sein, neun bis zwölf
Monate, und ihn vorher ins Feuer
schicken zu wollen, heißt Kanonenfut-,
ter aus ihm machen.
6 es ratsam ist. unsere Truppen
nach drüben zu schicken, können wir
getrost unsrer Mncßstmuiia
lassen, die schon daS Richtige finden
wird und von diesen Sachen jeden
falls mehr versteht, als Eolonel
Roosevelt, der seine militärisch?
Laufbahn gleich mit einer der hoch
sten Chargen beginnen möchte.
Macht es Euch zur
Gewohnheit
täglich die klassizifierten Land,
anzeigen auf Seite 6 zu lesen.
Ta die hervorragendsten
Grundeigentumshändler durch
ihre Anzeigen in der Tribüne
stets Erfolge zu verzeichnen ha
den. offerieren sie stets wieder
neue Bargains. n der heuti
gen Ausgabe wird die Farm,
die Ihnen benimint ist, zum
Verkauf angeboten. Sucht dar
ßslÜl
Tas Lolkskönigtnm der Hohen
zoller.
Der amerikanisch KriegsKorre
spondmt James O.Tomiell Bennett
bespricht in einem Spezialartikel das
Volkskönigtum der Hohenzollern".
Er weist darin im Anschluß an ei
nem in der Norddeutschen Allge
meinen Zeitung" erschienenen Auf.
satz nach, daß sich in Teutschland,
oder vielmehr in Preußen, eine Um
wälzung zu Gunsten einer innigeren
Annäherung zwischen Volk und Kro
ne vollzieht, als das wahre König
tum von Hohenzollern. Diese Art
Modiilierung ist, wie der .Korrespon
deut ausdrücklich hervorhebt, nicht
die Folge eines äußeren Druckes,
sondern des Einflusses der gemein
sam getragenen Bürden und Ver
antwortlichkeiten des Krieges.
Daß sich diese innerpolitische Er
Neuerung von Preußen über das
ganze germanische Europa erstreckt,
ist angezeigt durch Oesterreichs Ent
schluß, daß sein Botschafter in Wa
shington die Pässe verlange, so
bald ein Krieg szustaiid mit Teutsch,
land erklärt worden sei. Ich erfahre,
daß dieTürkei und Bulgarien je
denfalls dem Beispiele folgen wer
den. Die Bevölkerung ist ruhig und
gefaßt. Sie nimmt die Feindschaft
Amerikas nicht leicht und unter
schätzt nicht den Einfluß einer
Kriegserklärung."
Jin Anschluß an seine interessan
ten Ausführungen über die nichts
weniger als barbarische Gesinnung
des deutschen Volkes und die nichts
weniger revolutionären Absichten
desselben, betont der amerikanische
Korrespondent, daß er und seine 5tol.
lege zur Zeit in Deutschland einen j
schweren Standpunkt einnehmen. Er
schreibt darüber: Wir sind nicht
blind der Tatsache gegenüber, daß in
irgend welckien Eventualitäten unse
re erste Pflicht Amerika gilt, doch
können wir uns nicht selbst zum Rar
ren machen, indem wir unsere na
türliche Sympathie für das deutsche
Volk verleugnen. Wir verschließen
unsere Augen nicht vor unserer
Pflicht als amerikanische Bürger,
noch vor der Besorgnis um Amerika.
Wir füblen daß unsere Kennwis
der deutschen Verhältnisse uns zu-
nächst befähige wird, durch unsere
Artikel den Haß unserer Landsleute
gegen das deutsche Volk in etwas zu
hindern, was bei ganzlicher Unter
brechung der Verbindung zwischen
den beiden Ländern unmöglich sein
würde."
Briefkasten.
G. G., Teshler. Nebr. Der
preußische König ist nur für alle
Regierungsakte unverletzlich und un-
verantwortlich: die Verantwortung
dafür übernehmen seine Minister
Er kann in Zivilklagen aber ebenso
gut belanat werden, wie andere
Sterbliche. Ein Beispiel haben Sie
in dem Prozeß des Müllers von
Sanscouci gegen Friedrich den Gro
ßen. Der .alte Fritz" wollte diesem
die Mühle nehmen oder doch wenig
stcns zwingen, dieselbe zu verkaufen,
Dieser aber rief die Gerichte an und
der König-verlor den Prozeß. Auch
König Wilhelm der Zweite von
Preußen hatte in dem Prozeh gegen
seinen Gutsverwalter auf Rominten
den Kürzerm gezogen. Daß der
König von Preußen nach Gutdünken
irgend einen Menschen erschießen las
sen kann, ist natürlich Unsinn. Sei
ne Unvcrletzlichkeit und Unverant
wortlichkeit hat nur auf Regierung
okte Bezug.
Kuriert Euer Aalt
Tut es heute!
CASCAHABcyjININE
ha FamNieni'iNSmi' i Piv,
form tii iikwm. leicht j fiebmtu,
ßnn BktouiuiNkI innt üSItn JlcjSf
tofien. HU titialtum in U türmen.
thritpt in i Xaqrn. fein iurtd. n
pickt w, staust da tt mt fcrm r'r
feo4tQeei urtt Herr HU f-L
&im. 3 je tttiknU,
Der MM.
Skizze don Thorkil Varfod,
Der Meister nahm den Federhalter
tt die Hand, um sich das Aussehen ,u
Itlxn, als habe er gesessen und ge
chrieben. Dann gab er feinen Augen
Inen halb geistesabwesenden, halb
uchdenklichen Ausdruck, wendete den
topf und den Lberkörpel der Tür
u und sagte (mit einem so uninteres
rten Tonfall, als bestellte er sich in
inem Cafö ein Brot): .Herein!"
ES war deutlich zu sehen, daß
Ijöru Ravn sich auf sein Austreten
urchauS nicht vorbereitet hatte. Jung
nd verlegen blieb er auf dem Tep
ich stehen und empfand sein Hirn als
ine lure Höhle, die ihm unter keinen
lmständkn ein paar einleitende Worte
iktieren konnte. Und der Meister, der
ansah, dachte, er sehe auS wie ein
inkifcher Schuljunge, den man beim
Mogeln ertappt hatte.
Die Mittagssonne fiel in leuchten
kr Verfchwendung durch die breiten
md hohen Fenfter herein. Legte ein
iefeS FrühlingSgrün über die gro
,en Blattpflanzen und eine saftvolle
frische über die jungen, keuschen Kro
us am Fenster. Fing sich im Gold
chnitt der Bücher auf dem Regal.
Bars durch zwei große Kristalleuchter
uf einer Konsole Regenbogenrefleze
n die Wand. Machte den tiefgrünen
leppich lebendig in der Farbe wie
ine Rafenfläche. Ja. so mußte daö
lrbeitSzimmer des Meisters ausse
n!
Ter Meister, der sich gut und ton
ungZöoll vorbereitet ju haben meinte,
k,n jungen Mann zu empfangen,
vurde dessen hilfloser Geniertheit ge
enüber verlegen. Und mit einigen
twas nervösen Schritten ging er auf
hn zu und reichte ihm die Hand.
.Herr Ravn. nicht wahr? Sie b
ten mir geschrieben und gebeten, mich
Inmal sprechen zu dürfen!"
Björn Radn verbeugte sich täppisch,
llS er die Hand des Meisters ergriff.
5s sah fast aus, als wolle er sie küs.
en. Ich danke Ihnen!" sagte er nur
urzatmig und leise.
Der Meister würd noch verlegener.
.Bitte, nehmen Sie Platz.' sagte er.
.Setzen Sie sich doch endlich! Sie
nachen mich wahrhaftig ganz ner
.öS!"
Björn Ravn ging ein paar Schritte
mS Zimmer hinein.
.Ich komme, um . . . ich wollte . . .!"
.Setzen Sie sich! Bitte, fetzen Sie
lich doch! Da steht ein Stuhl !"
Björn Ravn fetzte sich und schloß
:inen Augenblick die Augen. Dann
fing er wieder an den Blick steif
zuf eine Warze geheftet, die unter
dem linken Mundwinkel des Meisters
saß. -
.Ich gehöre einer jungen literari
schen Wochenschrift an und nun
hat die Redaktion mich ersucht. Sie
ju interviewe!"
Der Meister nahm ein dünnes Ve
tallineal vom Schreiotisch und saß
und wippte damit: .So... ja! Ist
i etwas . . . Besonderes, was Sie
lern wissen wollen? Ich stehe zu
Diensten!"
Björn Ravn, der jetzt in sein Fahr
vasser gekommen war und auch
33s Gefühl hatte, daß ein Jnter.
liewer sich nicht in diesem Grade von
einer Situation einschüchtern lassen
surfe ließ den Blick von der Warze
und geriet nun in Erstaunen über
die gerade, spitze Rase des Meisters.
!ie eine settsame, bleiche Farbe hatte
nd scheinbar zu andern und mehr
Dingen zu brauchen war als nur eben
u den Funktionen des Riechorgan.
Dann fuhr er fort: .Es sollte kein so
jewöhnlicheS Interview sein! Dazu
liegt ja keine besondere Veranlassung
,or. Aber " Björn Ravns
istimme bekam plötzlich einen leisen
,nd heiseren Klang, und er beugte sich
sor: .0 Meister! Sind sie so groß
so gewaltig! Sie razen so meilen
hoch über die anderen Schriftsteller
Hi TageS hinaus! Sie sind die
Freud? und der Lebensmut! Sie sehen
Tiesen, wo wir andern nur Oberslä
chen sehen! Sie höhnen und töten
Die jubeln, weinen, können sich berau
schen! Sie sind der Mensch! Sie ken
aen alles "
Björn Ravn hatte sich von seiner
iigenen Begeisterung völlig mitreißen
lassen. Seine ganze Verlegenheit glitt
rie ein Mantel von ihm ab. Er
'prach atemlos, während der Meister,
)er von der Jugend schrieb, vor sich
,insah und sein ganzes vergangenes
eben durchdachte.
Und um seinen schmalen Mund z?g
'in müdes Lächeln, daS die bleichen
iZippen straffte.
.Sie verstehen... Ein ganz ge
vohnlicheS Interview wäre bei Ihnen
mnal und sinnlos. Wann Su essen
- wie Sie arbeiten welche Zigar
nmarke Sie rauchen . . . Nein. Mei
ter! ?!ein, ich bin nur einer von den
rausenden, die Sie beudern uno
tie Sie iu dem aemacht haben, was
vir sind! Siebzehn Jahre war ich
lt. als ich zum ersten Male Ihre
vovelle .Die Königin der Bienen' ge
ese habe. Da werden Sie sich die
Revolution vorstellen können, die wäh
t-tni des Lesens in mir vorging. Ll-
ti, wak taj ge.erm yziie was mu
u Lehrer und Eltern mir an Idealen
gegeben hatten, stürzte zusammen, er'
Tritte Seite, 8. März 1917.
schien mir so unindressant und un
wesentlich. Sie. Meister, -eigtea mir
eine Welt, die wundersam war! Wo
die Krauen boldselia wie Blumen und
die Manner stark und kühn waren!
Wenn Sie eö wollten, dann dampften
die Wiesen, und man horte die ver
sckleierte Stimme der Nachtigall. In
jedem Satz, den ich laö. war junges
Blut und Lebenssreude, In emer
Nacht wurde ich ein neuer, glückver
langender Mann! Ich erwachte am
nächsten Morgen und wußte, warum
ich lebte! O Meister! Wie tonnte tq
also je aufhören. Sie zu lieben und
zu bewundern!"
Der Meister war aufgestanden
war ein paarmal im Zimmer hin und
her gegangen, langsam und müde
und batte ck dann wieder gesetzt. Als
Björn Rav innehielt, lachte er kurz
und trocken.
.Lieber Freund!" sagte er. .Sie
sind sicher sehr jung!"
.5Zwanzia Jahre!" sagte Björn
Ravn und wurde rot. .Aber gerade
Ihre Bücher verdanke ich es, daß
ich viel reifer und bewußter bin cu
viele andere in meinem Alter! Ich
l,be alle Ihre Lücher gelesen
.Welke Blumen". .Eins ist not"
alle! Und jetzt mußte ich Sie sehen
Sie sprechen. Ihre Hand in meiner
fühlen, diese Hand, die jung und m
tellizent rst wie ein Gehirn !
Der Meister lächelte wieder daS
selbe müde Lächeln.
.Und sind Sie jetzt enttauschtZ" .
.Enttäuickt!" Biörn Ravn, hätte
fast laut herausgelacht. Dann sagte
er (und seine Stimme war warm und
herzlich): .Wenn Sie wüßten, wie ich
mich auf diesen Augenblick gefreut ha.
be! ?!edeS Wort, das ich Ihnen sa.
gen wollte,, sollte ein Dank für ihre
unendlich reiche Menschlichkeit sein.
für Ihre Verehrung der chonheit.
für Ihr nie ermattendes Streben nach
Freude und Genuß !"
Jetzt lächelte der Meister nicht mehr.
Wie jung Sie sind!" sagte er wieder.
.?ka. ich bin erst zwanzig Jahre!
Doch Sie. Sie siud ja fast jünger alS
ich. obwohl Sie nahe cm sechzig sind!"
.Lieder Freund, ich mn me luna
gewesen!"
Da lochte Bzorn Ravn.
bin nie iuna gewesen!" wie
derholte der Meister. .Aber Sie ma
chen es wie die meisten andern. Sie
verwechseln den Künstler mit dem
Menschen. Sie glauben nicht, daß
man ein Liebeslied schreiben kann,
ohne zu lieben. Oder eine Orgie schil
dern. ohne je selber dezent gewefen zu
sein. Glauben Sie denn nicht, daß der
Gefangene in semer viereckigen,
nackten Zelle sich Freiheit, Reich
tum. Wohlsein Glück, wenn Sie
ti so nennen wollen diel strahlen
der und intensiver erträumen kann als
der, welcher alle diese Dinge empfin
dct. der sie besikt? Oder, daß der
Hungrige in Gedanken so üpig
schwelgen kann wu em. der sich je
den Taa satt ißt. ohne weiter daran
zu denken? So ei Gefangener bin ich
immer gewesen! So ein Derhun
gerter, der im Graben liegt und phan
tasiert !'
.Aber ! VUm, da? begreift, ich
nicht!"
.Sie find ZU beaeigert und .u ehr
ich. als daß ich Sie zum Narre
halten möchte. Und ich bin auch längst
über das Alter hinaus, da man drah
len mag! Ich könnte Ihnen ja mit
Leichtigkeit einreden, daß meine Lü
cher sozusagen Tagtchaufzeichnungen
seien. Daß ich gelebt und genossen
habe. Aber daS will ich nicht. Nein,
lieber Freund! J-ch habe immer
außerhalb gestanden. Ich habe das
Talent mitbekommen, meine Mitmen
schen beobachten und schildern zu kön-
nen. Ich habe dies Talent m mir ge
fühlt und es ausgebildet. Wie ein
Mann, der sieb jeden Taa im Revol
verschießen übt, so daß er schließlich
aar nicbt umbin kann, ins Schwarze
zu treffen, wenn er darauf zielt. Sie
halten zedeS meiner Bücher sur etwas
UebermenschlicheS, für ein Wunder!
Ader Wunder gibt eS nicht! Ich
bin Taschenspieler, lieber Freund,
nichts anderes! Und mache es viel
leicht amvsanter und geschickter alS
meine Kollegen!"
Björn Navn hatte dagesessen und
den Meister angesehen, während er
sprach. Und er hatte sick über yn un
heimlich mageren und dünnen Loge!
halS, der auS dem viel zu weilen
Kragen heraukragte. gewundert. Und
er konnte es nicht fassen, daß destS
ManneS Augen so klein und kalt und
farblos waren, fast ohne Brauen.
Und er war von diesem schmalen, spit
zen. kahlen Schädel mit den einaesun
tenen Schläfen peinlich berührt, gewe
sen. Ihn enttäuschte die? Schlotterige
und Knochige der ganzen Erscheinung
und der Hände, die breit und
durr waren, mit flachen, matten Na
geln. Er hatte ihn sich lebenskräftig,
freudig, sprudelnd gedacht eine
Renaissamezestalt, begeistert und un
gebändigt. Eine Inkarnation deS
Gottes Ban. Und nun saß der Met
ster ihm gegenüber, durr, korrekt u
ndsSch
pedantisch. Nein, S mußte ein Irr
tum sein! Gleich würde der Mann,
dort die MsSke abwerfen und n sei
ber fein der Gewaltige, der' AlleS
umfassende, der unvergleichliche
.Ja, Sie sind viel ;u iunz!" fuhr
der Meister fort. .Vielleicht enttäuscht
Sie dicS alles. Aber wenn Sie da
durck twas lernen so ist es JN
nur umso besser! Nejn. schrei
den Sie ruhig in Jyrem Jnicio,c,v.
wann ich esse, wie ich arbeite, welche
Marke iaarren ich rauche! Weiter
gibt es nämlich nicht zu schreiben!
.Björn Ravn saß zu,ammenge,unikn
da und sah den Meister an. Und er
fühlte, wie all seine Freude, all sein
Entzücken und seine Begeisterung in
ihm erlosch wie Lichter eins nach
dem andern. Als bliese der Meister sie
mit jedem Worte aus, das er sagte.
.Ich werde Ihnen beschreiben, wie
mein Taa hingeht: Um acht stehe ich
auf. Von neun bis zwölf schreibe ich.
Um zwölf esse ich Frühstück. Bon ein
bis vier schlafe ich und gehe spazieren.
Von vier bis sechs schreibe ich wieder.
9 .fr. x. ... fl::i .. (TI f..
um iccvs cn c iaj zu xuuuij. mun
den bis zehn lese ich, rauche eine Zi
garre und schreibe Briefe. Jeden
Abend um zehn Uhr Hege ,ch in mei
nem Bett!"
ES entstand eine kleine Pause, '
Dann fragte Björn Navn (und ,,
hatte das Gefühl, es gebe noch eine
kleinen Hoffnungsschimmer): ,Abe.
als Sie jung waren ?
.Habe ich genau auf dieselbe Arl
gelebt! Ich bin nie in Eaföz gegan
gen, und Theater haben mich immel
gelangweilt!"
Aber wenn Sie schreiben, dank
fühlen Sie doch all diese Jugend unii
Freude!"
Fühlen und fühlen! Sie glau,
ben wohl, ich schreibe sehr schnell, nich
wahr? Mir fließen die Worte und du
Sätze nur so aus der Feder? Nein,
lieber junger Freund! All diese Un
bändigtest und dieser Eifer, all dies,
witzigen, närrischen und übermütiger
Einfälle, dit aussehen, als seien sii
in luftiger Laune aufs Papier gewor,
fen. haben mich stundenlange Mühe,
stundenlanges Nachdenken gekostet
Bald peinigt mich ein Adjektio, bali
setzt eine schlagfertige Nepuk mir zu.
Aber ich gebe nie den Kampf auf
ich vertraue auf mein Gehirn unl
seine Routine!"
Björn NavnS Augen begegnen de
nen des Meisters. Es ist ein fast fle
hender Schein in ihnen. Seine Lip
pen bewegen sich, als wollte er etwa
sagen, wage es ober nicht.
.Möchten Sie noch etwas wissen'
Fragen Sie nur!"
.Ist denn.., Haben Sie nie...
haben Sie nicht einmal in Ihrem Le
ben einen großen Kummer gehabt...
eine Enttäuschung...?"
.Ah, ich verstehe Sie! Eine Liebes
affine? Nein, junger Mann! Nein!
Die großen Gefühle haben mir nü
gelegen. Freunde oder Freundmne
habe ich nie gehabt. Ich lebe hier gan,
allein und still mit meiner Haushäl
terin und bekümmere mich im Lbri
gen nicht um die Welt!" ' ,
.Aber in )en Verfolgten
.Lieber junger Wann, begreift
Sie doch: was ich schreibe, ist dai
eine, was ich selber tue. ist etwaZ
ganz anderes. Wenn man sich Mäh
ttnb des Schreibens in so viel Un
rnd, Leidenschaft und Hela Juchheia
bewegen muß. da hat man's wirklich
nötig, in seinem Privatleben sich aus
zuruhen."
.Und Sie haben nie Sehnsucht ge
habt, selber das alles mitzuerleben,
worüber Sie schreiben?"
.Ehrlich gesagt nein. Ich finde
ich bekomme in meinen Büchern genug
davon. Aber ja, entschuldigen Sie,
daß ich das sage, es ist schon spät.
Und ich habe Ihnen ja vorhin erzählt,
wie ich meine Zeit ingeteilt habe. Sie
nehmen mir das doch nicht übel, new?
Und Sie haben jetzt wohl auch ein
einigermaßen deutliches Bild von mir,
so daß Sie über mich schreiben kön
nen. Sie können gern alles schreiben.
was ich gesagt habe. Es ist dielleicht
gut für die Welt, es zu wissen."
Als Björn des Meisters HauZ der
ließ, das er, vor kaum einer halben
Stunde, mit einem beklommenen und
wehen Gefühl betreten hatte, als soll
er etwas Großes kennen lernen und
sein wogenden Begeisterung fest
Konturen geben, war sein Kopf ge
senkt und sein Gang müde.
ES war ihm, als sei ein schöneS
Bild vor seinen Augen mit einem
Messer zersetzt worden, bis eS un,
kenntlich war.
Björn Ravn hatte weinen könne
mit seinen jungen, zwanzigjährige!.
Augen.
Wie man dorwärtS kommt.
In einem alten Buche steht folgen
dS Rezept zum Reichwerden: .Durch
Arbeit, Mühe und Schwitzen, nicht
müßig faules Sitzen; durch Sparen
und recht Hausen, nicht Essen, Trin
ken, Schmausen; durch mühsam
Strapezieren, nicht hin und her Spa
zieren; durch Beten und durch Wa
chen, nicht Schlafen, Fluchen, La
chen; durch Hoffen, Dulden. War,
ten. nicht Würselspiel und Karten;
durch Hobel, Art und Hammer, nicht
Seufzen. Klagen, Jammer; durch
Hacke, Sens' und Pflug, nicht aber
naps ,m Krug; durch Pfluaen.
Graben, Schanzen, nicht Jagen, Ju
beln, Tanzen; durch stilles, from
meS Wesen, nicht durch Romanele
sen; durch Schassen um die Wette,
nicht Lotteriebillette; durch Klugheit.
Fleiß und Mut. kommt man zu Gell,
und Gut." ,
t