MhMW Mit Feim und SssDert. I X i , I TU' T ' ' Von Henryk (9. Fortsetzung). Und Helena begann zu weinen und fcnnte sch wng nicht beruhigen. Die Anstrengungen dcS Herrn Zagloba. sie zu trösten, waren vergeblich. .Nun." sagte er schließlich, M Gäule haben augeruht, wir haben ket ie Zeit zu verlieren, machen wir uns .so auf den Weg." Sie setzten sich wieder in Salopp nd ritten gegen eine halbe Meile ohne mzuhalten. Plötzlich tauchte vor ihnen rgend ein Reiter auf. , Es war dies ein vor den Metzeleien ch flüchtender Edelmann. Als er an nseren Reisenden vorbeigeritten war .nd Zagloba in ihm einen Bekannten mtdeckte. hielt er ihn an. ! .Und wohin fuhrt Euch Gott?" 1 'Herr! Kehrt auch Ihr um! Ein wahres Gottesgericht! Czehryn ist schon von den ZaporoZzer Jtosaken eingenommen. Die Bauern metzeln den Adel nieder. Fliehet, denn es ist keine Zeit zu verlierend , . Dies sagend schlug er nach dem Pferde niit der Reitpeitsche und sprengte davon, als jagte man ihm nach. . ... Herrn Zagloba traten die Augen heraus, er machte den Mund auf und war so perplex, daß er kein Wort hcr vorbringen kon.tte. .Run." sagte er. nachdem er sich einigermaßen gefaßt hatte, das ist ine Beickeruna! Ich habe mich aus verschiedenen Verlegenheiten herausge funden, aber in einer solchen bin ich 'noch nie gewesen. Borne Chmielnicki, im Rücken Bohun. und unter solchen Umständen ist ,eder mein Vorder noch mein Hinterteil und auch mein ganzes Fell keinen alten Heller wert. i?ä scheint, dak ich eine Thorheit be gangen habe, nicht nach Lubnie zu Z'üchtcn. aber jetzt ist keine Zeit mehr darüber zu reden. Pfui! meine ganze Erfindungsgabe ist jetzt nicht so viel wert, damit die Stiefel auszuschmu ren. Was beginnen, wohin sich bege hml n dieser ganzen Republik scheint kein Winkel mehr zu fein, wo ! ' , . .i::r: der Uittnich eines wuuiwuu Kerben könnte." .Herr." sagte Helena, .flüchten wir nach Zolotanosze. dort sind meine Brüder, vielleicht wird von ihnen wel che Rettung kommen." .Nach Zolotanosze? Warte... aber dortbin ist ia weit, weiter als nach Ezerkasy. Was unternehmen? Wenn es nicht möglich ist. anderswo, fluch ten wir dorthin. Man muß aber die Chaussee verlassen; es ist licherer durch Wald und steppe. Und so ritten-sie von der Land straße auf die Steppe und tauchten im hohen Grase unter. Herr Zagloba ge wann seine gute Laune wieder und unterhielt Helena durch Gespräch und Scherze. Die Fürstin, von den schreck Uckien erfahrenen Eindrücken und von der Reise ermüdet, ob der Zukunft beunruhigt, ließ ihn reden, yorre aoer gleichgültig zu. me nteii,e war uori oenä nicht olme 'Gefahr. Einmal bei- spielsweise begegneten sie vier Bauern, die sich mit Zecken 'üiienen uno äugen scheinlich nichts utes im Schilde siit) 'rend. ihnen näherten. Herr Zagloba begann aber ihnen solch furchtbare Dinge vom tfuiien eremi zu juy len. daß sie sofort demütiger wurden und sick aus dem Staube machten. Des Abends von der Tagesreise über Steppen, Gestrüpp und Sümpfe . ermüdet,-ruhten unsere meiienven au einem trockenen von Eichenholz be ftandenen Wegrand aus und nahmen Nahrung zu sich; Herr Zagloba hatte nämlich vor der Abreife aus Rozlogi nicht vergessen. Mundvorrat mitzuneh men. Die abgesattelten und gcfessel , ten Dkerde weideten neben ihnen. Nach dem Mahl sammelte Herr Zagloba trockenes Laub, bereitete daraus ein Lager, bedeckte es mit den Schabracken, breitete darüber einen - Mantel und legte seine Neiseae ahrtin schla en. .Leae Dich sagte er. .und schlafe. : denn Du hast nichts Besseres zu tun, Der Tau wird Dn die Augen aus spülen, das ist gut. Gute Rächt! .Gute Nackt!' Helena kniete nieder und betete lan ot die Auaen ju den Sternen empor schlagend, und Herr Zagloba nahm einen Sattel und trug ihn nach einer Stelle unweit, wo er sich eine statte ausgesucht. Lelena konnte lange, nicht einschla, fen. Die Vorfälle der verflossenen Nacht erschiene ihr im Gedächtnisse, aus der Dunkelheit tauchten die Ge stalten der Ermordeten, der 'Äiuym und der Brüder auf. sie fah Vohuns . blasses Gesicht und leine auf sie gehcf teten Augen. Es bemächtigte sich ihrer :mt unaussprechliche Angst. Gegen Morgen erweckte Zaglobas Stimme: ,Tad yunve eucn aufiin seit, daß man Euch das Fell schinde .Was ist geschehen?" fragte daS Mädchen. .Wöl e Baten die Pferde zer ; fleischt." .WaZ werden wir jetzt beginnen? .Was wir beginnen werden? Weiß ich es? Das ist d:e belle Äerweislung, Der Teufel verjolgt uns offenbar, was auch nicht zu verwundern ist, . äaaauiaa vww " denn rr .muh Bohuns Freund oder Sienkiewicz. Wmwt4ht4t gar lern verwandter sein. Was wir beginnen Werden? Wenn ich es weiß, mag ich mich in ein Pferd verwan dein; so wirst Du wenigstens was haben, worauf Du reiten kannst." .Wir werden zu Fuß gehen... -.Wir werden nach Äaucrnart rei en. sowohl das leicht ge agt ist. denn der erste beste Bauer kann eine Schindmähre auftreiben und nur Hunde gehen zu Fuß. Und fo ist uns das Schlechteste, waS uns zustoßen konnte, pariert. Wenn es nicht ange nehm ist, selbst beritten zu flüchten, o rst's zu Fuß schon das Allerletzte." feie gingen aber zu tfuft, denn es gab kein anderes Mittel, gegen Mit ag machten sie, um auszuruhen, Halt und' sie vernahmen menschliche Stirn men. Es war dies ein blinder Bet elgreis mit einem Theorbcm. ein halbwüchsiger Junge fühdr ihn. AIs sie naber kamen saate Äaalo ba: Gelobet sei Gott!" In alle Ewigkeit", antwortete der Alte. Und nach Zolotanosze kann man auf diesem Wege kommen?" Ja, Herr. Plötzlich packte Herr Zagloba den Burschen am Genick. He, Ihr Hallunken, Diebe. Lum pen, Ihr geht auszuspähen, überredet die Bauern, zu rebellieren! He, Fedor, axim, packt sie, inupst sie aus, oder ertränkt sie. schlagt sie tot. das sind Rebellen. Spione!" Er begann den Knaben inimer stär ker zu schütteln und immer lauter zu chreien. m Greis kmete nieder, um Erbarmen bittend, der Junge schrie markerschütternd und Helena schaute verwundert aus dielen Ueberfall. Was macht Ihr?" fragte sie. Aber Herr Zaglobe schrie, drohte. luchte. und fetzte die ganze Hölle in Bewegung. Die Fürstin dachte, er habe den er stand verloren. Geh zur Seite", rief er ,hr zu. denn es paßt sich nicht, daß Du dem. was hier geschehen wird, zusiehst." Plötzlich wandte er sich zum Bettel greise. Leg die Kleider ab, wenn nicht, sö werde 'ch Dich m Stücke hacken. Und den klemcn Burschen zu Bo den werfend, begann er ihn mit eige nen Händen der Kleidungsstücke zu berauben. Der entsetzte Alte warf chnell Spielinstrument, Quersack und Bunde! hin. .Leg alles ab! Daß man Dich tot chlage!" brüllte Zagloba. Helena hatte sich inzwischen eiligst entfernt, und sich aus einen Baum tamm setzend, wartete sie. Das He len des Knaben, das Stöhnen des Alten und Zaglobas Toben drangen an ihre Ohren. Schließlich verstummte alles. Man vrnahm Bögelgezwitscher und das Säuseln der Blätter. Bald erschien Zagloba, auf dem Arme die dem Bet elgreise und dem Knaben entrissenen Kleidungsstücke und' in den Handen zwei Paar Stiefel und das Spielin strument tragend. Er war sichtlich in ausgezeichneter Stimmung. Wenn mich der Sultan nicht zum Pascha oder zum Hospodar der Wal lachet macht, tagte er. i t er ein Undankbarer, denn ich habe zwei tür kische Heilige zugerichtet." Zu welchem Zwecke aber habt Ihr das getan? ' fragt: Hefcna. Zu welchem Zwecke? Du verstehst das nicht Nun. warte, so warte Dies sagend nahm er die Halste der Gewander und schlug sich ws G bllsch. Nach einer geraumen Weile ertönten die Klänge des Teorbans man vernahm Gesang und dann er schien vor Helenas Auaen nicht Herr Zagloba, aber ein echter ukrainischer Bettelgreis. mit einem Star auf et ncm Auge und einem grauen Barte, Die Fürstin klatschte in die Hände und zum erstenmal seit ihrer Fluch von Rozlogi 'erhellte eiki Lächeln ,yr chones Ge Ncht. Wenn ich nicht wunte. daß Ihr es eid. wurde ich !uch gar nicht erken nen.' Jetzt begreife ich schon Euer Borgehen, warum Ihr den armen Teufeln die Kleider abgenommen, und das deshalb, damit wir in der Verkleidung die Reife gefahrloser zu ruciiegen. Das versteht sich. Was glaubst Du? Hier m Dmepr Hinterland ist der Aufstand im vollen Gange und der Weg ist nirgends sicher, aber in der Verkleidung werden wir schon nach Zolotanosze gelangen, finden wir Deine Bruder und 'Hilfe gut wenn nicht, so werden wir weiter wandern, bis ins polnische Feldlager, oder wir warten aus den Fürsten. und all dies gefahrlos, denn Bettel greife haben von Bauern und Kosaken nichts zu befürchten. Selbst unter dem größten Lumpengesindel kann man noch ein Stück Brot verdienen." .So muß auch ich mich umkleiden .Ja, lege den Kosaken ab und der wandele Dich in einen Bauerniungen, Du bist für ein Bauernlind zu fein und ich auch sur inen Bettelgreis, Das hat aber nichts aus sich. Die Sonne wird Deine Wangen bräunen und ich werde vom gehen den Bauch verlieren. Kleide Dich schnell um. denn es ist Zeit, aufzubrechen.' DieS sagend, entfernte sich Her Zagloba. und Helena begann sich um ziillciden. Sie legte den, Kosatenrock ab ,und legte den BauernkUtel, Stroh Hut und den Oucrsack an. Zum Glück war der von Zagloba seiner Kleide? beraubte Bursche schlank uno so paßte hr alles gut. Als Zagloba zurückkehrte, schaute er ch auf!.erlsam um und sagte: .Mein Gott! fo mancher Ritter möchte gerne zum Bettelgreis werden, daß ihn nur ein solcher Knabe führe, und einen Husaren kenne ich, der dies bestimmt täte. Nur mit diesem Haar muß durchaus was geschehen." .Nun, man muß es abschneiden. Ja, das muß man. Aber wie?" .Mit Eurem Säbel. Ich werde mich bei diesem umgestürzten Baumstamm übersetzen, das Haar werde ich aus den Baumstamm legen, Ihr werdet zuhauen und abschneiden. Nur haut mir nicht den Kops ab. , Darum sei unbesorgt. Ich habe mehr als einmal im trunkenen Zustan de Kerzendochte abgehauen, ohne aber die Kerzen selbst zu beschädigen." Helena ließ sich neben dem Baum tamm nieder und ihr üppiges Schwarzhaar quer über werfend, chlug sie die Augen zu Herrn Zaglo ba empor. Ick bin ber.lt, sagte sie, haut zu." Und sie lächelte ihn trübe an, denn das Haar tat ihr leid; auch Herrn Zagloba war nicht besonders gut zu Mute. Pfui! Pfui! Es kommt mir vor, raß ich Meister bin und eine Henker arbeit zu verrichten habe. Bei Gott, ch bekomme eine Gänsehaut. Mach wenigstens die Augen zu." Schon, sagte Helena. Herr Zagloba richtete sich empor, als holte er in den Steigbügeln zu einem Hiebe aus. Die Klinge schwirr in der Lust und sofort Mitten die angen schwarzen Flechten vom glat ten Baumstämme zu Boden. ' Sckon! sagte jetzt Zagloba. Das Mädchen stand auf, vergoß einige Tränen aus Kummer über den Verlust ihres schonen Haares, und Herr Zagloba, mit sich selbst unzu rieben, tröstete sie ganz und gar nicht. Er schleuderte den Säbel sort, hing Querfack und Spielinstrument um die Achseln, nahm den Bettelstab in die Hand und sagte: ,Das ist nur nicht gut, daß man zu Fuß gehen ?,uß. es gibt aber keinen anderen Rat. Gehen wir!" Sie schritten furbaß aus über ode Steppen, dann durch eine Schlucht, ,e gingen in einem fort, nu, ,m Schatten eines Gehölzes ausruhend. Der Knabe legte sich auf de grünen Rasen schlafen und der Alte wachte. Sie Passterten. Sie passierten auch Sie passierten auch Bäche, und wo es keine Furt gab, dort suchten sie eine solche, am Ufer trug der Alte den Jungen in seinen Armen hinüber. So schleppten sie sich bis zum Abend hin, bis der Knabe am W-?ge, in einem Eichenwalde, sich niederfetzte, da er keine Kräfte hatte, weiter zu gehen. Herrn Zagloba schien es, als vernähme er Wölfegeheul. 'DoS sind Wolfe, sagte er. In der verflossenen Nacht haben sie unsere Pferde aufgefressen, und jetzt möchten sie uns selbst verzehren. Ich habe zwar eine Pistole unter dem Kittel, weiß aber nicht, ob das Pulver für zweimal reichen wird, und ich möchte nicht auf einer wölfischen Hochzeit als Marzipan dienen. Hörst Du schon wieder." Das Geheul ertönte wirklich wie der und schien näher zu kommen. - Kind, steh aus! sagte der Alte. Und wenn Du nicht gehen kannst, werde sch Dich tragen. Aber still! nur still! So wahr Gott mir lieb ist. ich ',öre Hundegebell. So ist es, das sind Hunde und keine Wöle. Hier unweit nutz das Tors Demianowka se,.. von welchem der Bettelgreis gesagt hat. Gelobet sei Gott." Gehen wir! sagte Helena, die plötzlich frische Kräfte verspürte. Balo daraus i.men auch wniiich zahlreiche, beleuchtete Bauernhütten zum Vorschein und das Hundegebell ließ sich naher vernehmen. Ja, das ist .m Dorf." sagte Zag loba. ,Bettelg?:ise werden überall freundlich aufgenommen, vielleicht bie tet sich ein Nachtlager und Abendbrot und vielleicht werden gute Menschen unS weiter fahren. O. was dort für Feuer lodern. Ah, man fchmiei. ,?, das ist eine Schmiede. Ich sehe aber auch viel Leute. Gehen wir hin." Dies sagend, griff Herr Zagloba in sein Spielinstrument, begann zu sin gen und Näherte sich dem vor der Schmiede stehenden Menschenhaufen. Er blickte sich um; es waren dies größtenteils betrunkene Bauern. Bei nahe alle hielten Stangen in den Hän den; auf manchen dieser Stangen glänzten kantig aufgesetzte Sensen und Spieße. Die Schmiede arbeiteten eben an deren Instandsetzung. .Eh, ein Bettelgreis! Ein Bettel greis!" begann man im Hausen zu rufen. .Gelobt sei Gott!" sagte Zagloba. .In alle Ewigkeit. .Sagt Kinder, ist dies daZ Dorf Temianowkai Ja. Was ist denn?" (Fortsesetzung folgt.) Druckfehler. Wie uns soeben gemeldet wird ist Herr Bu renuvorffeher Tranig den Folgen ei ncs .Schlafanfalles erlezer AWMWKMWWAL MjZchtund trcll....ß K ' Skizze von Kurt Kuechl. Ich aina über den Teich, es war eine mühsame Arbeit. Ein ungeheurer Sturm todte über die Nordsee. Das Meer schwankte wüst und regellos, die Wogen rannten donnernd gegen den Deich, rüttelten ihn, daß er, schwank te wie unter einem Erdbeben, bra chen zurück und rissen Sand und Rasen mit ins Meer, In der Marsch verstreut lagen die Höfe, ängstlich hingeduckt unter den breiten Eschen und Eichen, die sich unter den wütenden Vrifsen des Sturmes beugten und ihre Aeste zornig aneinanderschlugen. Und in den Häusern, hinter den nassen Scheiben, horchten die Menschen dang auf das Donnern der See... Noch hielt der, Deich... wehe, wenn die Keulenschläge der See ihn zer trünlmertenl , Ich trat in ein Gasthaus, das un mittelbar am Deich, bei der alten Schleuse stand. ES schien unter der dunkelgrünen Haube dcS müden, al ten Strohdaches zu schlafen, mitten im Orkan, der an den Scheiben und Türen rüttelte, mitten im Gebrüll der See, die ihre weißen Krallen drohend über den Teich reckte. Ein uralter Mann wohnt in die sem Haus, allein mit einer Magd. Er ist hundert Jahre alt oder mehr, er weiß es selber nicht genau. Ein Kampfgenosse von 1813 und 1850, ein Streiter sur die schleswlghob steinsche Erhebung, ein Veteran von Jdstedt. Er hat einen Enkel im Feld, der sührt in Fricdenszeiten die alte Wirt,chast. Jetzt sitzt der Alte tagsüber in einem Ctrohsessel, dicht beim Ofen, raucht Pfei e, schiveigt, liest die öci tung, schüttelt den müden, alten Kopf über die Wirrnis und Jrrnis dev Welt, läßt das Blatt sinken und sällt ins Grübeln, Träumen und Schlafen. Nur selten stört ihn ein Gait. die Männer der Marsch sind draußen im Krieg. Ich setze mich zu il,m. Das ist ein Sturm, aooer Thiessen!" Ja", agte er gleichmütig, oas is'n bös langen Wind. .Vwie 1b. . . . als der Teich brach. . Er sank in sein Grübeln zurück, Ich rührte still in Nieinem Grog, horchte ans die donnernde ,ee uno auf das Faucheil im Ofen. Die Magd legte ein paar Stücke Torf nach. Das fliegt man blos so zum Schornstein raus", sagte sie. Man kann nicht gegen an." Sie stand auf und beugte sich hör chend zur Tür." Ach!" lammerte sie. Wenn nur der Teich hält! Haben Sie gehört, daß die Hadtstettermarsch Schleuse gebrochen ist?.. Und bei Marne koog war eine Springflut und zwei hundert Schafe sind zugrunde gegan gen. ,' Hören Sie mir!" Das Haus zittert unter einem anderen gewaltigen Angriff des Sturmes. Die Fensterscheiben klirrten. Man horte, wie die Wa aen dumpf gegen den Deich ham inerten. Der Alte faß 'neben dem Ofen und schlief. Die Pfeise hing im zahnloien Mund. Die mageren. gelben Hände lagen auf den spitzen Knieen. Was ging ihn der Sturm an? Mit einem Male machte je mand die Tür auf. Ein Soldat trat ein, groß, breitschulterig, mit rotblond wucherndem Bart. Xa Mädchen starrte ihn an, dann schrie sie auf: Hinncrk!" Ter Alte fuhr erschrocken hoch Er machte die kleinen Augen weit auf und tastete mit seinen hageren Armen in die Luft. Ter Soldat schob das Mädchen beiseite und ging mit schwerem Schritt zum Vli ipn fiiit. i Da bin ich, Großvadder! Grad aus Serbien! Vierzehn Tag Uo laub. Es war eine wilde Zcitl" Er faßte den Großvater, in scheu er Zärtlichkeit, an den Schultern. dann ließ er ihn wieder los und schnallte den Tornister ab. Ter 111 ts schüttelte den Kopf. Sie m chen nicht viel Worte, die Menschen hinterm Teich. Hinner! Mensch!.... AuS Serbien.... auZ Serbien!" Ter Alte sank in sich hinein... mit halb offenem Mund...., als könnte er das nicht fassen. Ta war der Hinnerk, stämmig breit, mit kupferbraun verbranntem Gezich Vor einem Jahre stand er noch hrn term Schanktisch. Tann zog er al Landsturmmailn in den Krieg, und nun kam er zuriick aus Serbien Was war das: Serbien? Irgend ein Fabclreich Ta hatte der Hinnerk, der vor dem Kriege kaum über Jtzehoe hinausgekommen war, mir die Feinde Tcutichlands ge schossen m Serbien I Ter Urlauber klopste dem Alten gutmütig die Schulter. Na. Großvadder?... Bö WUuutig fcai&$Jl Der Alte richtete sich aus. ES iel ilini nickt leicht', die hundert Jahre drückten schwer. Vöse Witterung, ja.... wenn der Dcick nur liält. Hinnerk.... aber er ist nicht kaput zu kriegen, der Deich l machte eine kleine Nauke. dann blickte er wieder m haltlosem Staunen an seinem En kel hinauf: ency... mnerr... in Serbien.... bewahre!" Das gleichmäßige Donnern der See wurde übertönt durch ein lckreckliches Kracken. Dazwischen gellt? das Pfeifen des Windes und das verzweifelte Rasseln und Schlagen der Ketten an der Schleu- 0. Das Mädchen ranms yinaus und kehrte sogleich zurück. Ter Teich l" !chne es lammerno. Der Deich! Gleich bei der Schleu se!" Da kwb der Alte den Kopf. Die welken Lippen bebten, die weißen Augenbrauen stießen zulammen. 7r Dttck?" sckr e er Mit elNtt klimme, oie na) ijeitt uucMwiua. ' f? JC .am 2Un-i4tiitt Der Deich? linier neiq geur nicyi kaput! An die Arbeit, Hmnerkl" lind Hinnerr, der aus eroien kam und an schnelle Arbeit ge wöhnt war, gehorchte. Mit zwei Sprüngen war er örauizen. Ta waren schon ein paar an- ncr rnt tet Veimluvpe. auern und Soldaten, Urlauber aus der Front. Ter Sturm riß an ihren 5Ueidern, sie wurden nag von om 6?iriki-n der erbrochenen Wellen. Mächtig flogen Schaufel und Hacke. Dicht neben der Schleuse zeigte der Teich breite Risse, m denen - oas Wasser schäumte und strudelte. Im mer neue Wellen iraazien yetu'i. Wollten freie Bahn schassen sur da brüllende Ungeheuer, das hinter ihnen auf der Lauer lag, immer be reit, skch triumphierend und ver nichtend hineinzustürzen tn oie mmfmofl schweigende Marsch. Aber die Soldaten auf der Lwppe waren, gleich Himierk, an Schlacht uno ttimpf gewöhnt. Es machte ihnen icktä aus. ob e mit ge azmunge. nein Bajonett gegen die Wut der Menschen stritten oder rnii siji miv Schaufel, mit Sandsnckcn, Aeste,,, Dorneiigeflecht und anderem Pack werk gegen die bruuenoe iLier oer See. Sie blieben ruhig uno lainps- :en. Nni-cktbar war die Schlacht. Die Nordsee -schmetterte ihre ganze Kraft gegen die wunoe stelle ,m eicy.. Dazu heulte und pfiff der Wind aus den Wolken. Jedoch die Paar Män ner auf der. Teichkuppe rangen mit den rasenden Elementen, keuchten, stöhnten, seufzten unter oer a,r ihrer Arbeit. Der clzwci oracn ihnen aus allen Boren, die Mus- keln strafften sich zum Zerspringen. Aber der Teich wurde umer ihren Händen, die Risse schlössen ich, und rn ohnmachtigem iotmn, Moderte das Meer seine Äom- ben und Sprenggrcmaten gegen den Wall, der nun die Stirn wieder ehern gegen das Meer reckte, trotzig wie nie zuvor. Unter der Tür des kleinen Gast hauses stand der Hundertlahrige. Sein weißes Haar flatterte im Wind. Habt ihr's geschasst?!" i Männer nickten. Schweigend traten sie- ins Hans. Als Hinnerk vorbeiging, ein wenig vornüberge beugt, hielt ihn der Alte sest: Wußt' ich's doch, Hmncrk... er st irfif frniiit au kricaen . . . unicr Teich! Ha! Ter blanke Hanö !beißt sich... ha, ha... beißt sich die Zähne aus an unzerm Teich!' Ter Enkel sah den Großvater mit weit offenen Augen an. Dann sagte er rauh, mit einer eigentümlich grimmigen Bewegung der Hand: Ja, Großvater... uno an oen Männern, die unsere Teiche bau en... jetzt und immer l Schlau. Marl und Sevv befinden sich auf dem Heimwege. Beide gelüstete noch so stark nach einem guten ranni wein, aber das W'rtöyaus tu icron lüna oescklossen. und Mar ergibt sich in sein Schicksal. Sepp b be hauptet, sie bekamen yeuie nocr einen iebr guten Schnaps. Der andere schüttelt stumm den Kopf, indes ?,vv voraus lautt. eim mnou Häuschen bleibt er stehen und läutet an. Der Doktor schaut bald dar aus mürrisch herunter. D, Herr Doktor, mein Weib rst fo schwer krank, möchten S' nicht nach Holz kork kommen." beuckelt Sevv. .Ja. mein Lieber, da ist eine gute Stunde Wegs hin. ym, ii es denn sehr gefährlich ?" erwidert über t-gend der-Doktor. .O, Herr Doktor, soviel Leibweh hat s'!" ruft Sepp jammernd zum Fenster hinauf. .Nun", meint der Doktor. ,,ch geb' dir jetzt eine Flafche Kognak mit. das tut's schon sürs erste, morgen komme ich dann schon." Sepp nimmt die Flasche in Cm pkang, und im Dunkel der Nacht der schwindend, sagt er zu Mazl: .Gelt, i tib' recht g'kibt. ehst unsern Dok tor 'naus bringst, lriagst da dös Rgft'4 Zwci Ugsk. Humoreske von Karl Ncuschild ,Der verwitwet Gtbeimrat Bork war seit längerer Zeit pensioniert. Er yakle pcy ,n oer umgeoung eines kleinen Städtchens ein Tustulum ae schaffen, wo er sich ganz seiner alten j Leidenschaft, der Blumenzucht, tzmi gab. Mit besonderer Liebe befaßte er sich mit der Beribeluna von Rosen. und bald erlangte er als Rosenzüch ter einen glänzenden wüt. eme Tochter Rose führte, unterstützt von einem Dienstmädchen, das Hauswe sen. Röschen war ein entzückendes Geschöpf; waä Wunoer also, daß sich der Predigtamtskandibat, Karl Ber ner.'in sie verliebte. Und sie erwi derte diese Liebe. Für Papa laoxi war es freilich nocb tieieZ Geheimnis. doch da jetzt günstige Aussicht auf baldige ÄNfleiiung war, o?zchioiz oer Kandidat, öffentlich beim Herrn Ge heimrat um Rosas Hand zu werben. Zur selben Zeit bezog das Nach bargut der neue Besitzer, namens Werner. Auch Werner war ein gro ßer Rosenliebhaber. Um bei der üb lichen Antrittsvisite den Eeheimrat sicher anzutreffen, avisierte er ihm seinen Besuch. Bei dieser Gelegen heit wollte er gleich die Rosenzucht des alten Herrn besichtigen und sel tene Exemplare erwerben. Papa Bork seinerseits rahm sich vor, dem Gutsnachbarn eine seiner Lieblingsblüten ju verehren. Am Tage des Besuches meldete das Dienstmädchen Herrn Berner an. Geheimrat Bork nim natürlich den Eintretenden für den Gutsbesitzer Werner und merkte kaum, daß der Besucher in Frack und Zylinder er schienen war. Ab. mein sebr verebrter üerr Werner, da sind Sie ja, das sreut mich, sreut mm), vuie neymen Sie Platz!" sagte äußerst lebhaft und jovial der Herr Geheimrat. a. .?,err Gebeimrat. ia 0. ich denke Herr Geheimrat ich möchte ich rooine noiierie er ner verlegn. Ich weiß schon weiß schon." nickte Vava Bork eifrig. Ach. Herr Geheimrat, Ihre Rose , " Natürlich, Herr Werner, natür lich Ich weiß, daß Sie ' Ah. Sie wissen schon o. Sie machen mich überaus glücklich! rief hocherfreut der Kandidat. .Schon gut. mein Lieber! Die Hauptsache ist, daß Sie sie gut hegen und pflegen." Aber gewiß. Herr Geheimrat. ich. ich werde sie auf Händen tragen." Papa Bork schüttelte erstaunt den Kopf. O, das ist gar uicht nötig. Ge ben Sie ihr nur eine Stütze, binden Sie sie an einen Psayl. Stütze Vfabl binden ja, ia replizierte der Herr Kan didat mit einem nicht gerade ae, t reichert Gesicht " .Entsernen Eie stets an Welke und Dürre von ihr," riet Papa Bork weiter. Welke und Dürre." wieder bolte der Kandidat mechanisch. Und dann mufi sie im ??rübiahr auch beschnitten werden vergessen Site das ja rnajt. ,Be be schritt ten werden, wiederoolte der Kandl dat und starrte den Geheimrat wie geistesabwesend an; er glaubte, er wäre plötzlich übergeschnappt. .Natürlich müssen Sie sie auch dann und wann beo.ietV.it." fubr der Geheimrat rn aller Gemütsruhe ton. w u diesen ". tonte es da irf höchster Fistelstimme von den ippen des Herrn anol baten. ?kamobl von oben mit der Brause," rief der Echeimrat, indem er zur besseren Veranschaulichung dem armen' Kandidaten eine mit Wasser gefüllte Base, die er leer Mahnte, über den Kops gog. Brause "; der Kandida schüt elte tick wie e n Nudel, a mobl. ibm brauste es auch vor den Ohren. Er sprang auf, rannte ein Tischchen mit Nippes über den Hau fen und stürmte zur Tür h'maus. Der Geheimrat war sprachlos. Da trat lachend seine Tochter Rosa ins Zimmer und eilte schnurstracks au ihren Papa zu, ihn umarmend. .Gelt, Papachen, du bist doch noch bei Sinnen; .Welche Frage, mein Kind?" ,.ia. erzensvava. arl veriauv itt" .Karl Karl wer ist Karl?" Rosa errötete. .Nun. der Shnt Kandidat arl erner, oer eoen bei dir war. und " ,Was. Kandidat Kar! Wer ner der mir? ragte Papa Bor ganz erstaunt. .Nun ja," nickte Nosa lachend. .Berner. Werner du mein wohl hm hm; wa? mag der nur gewollt baben?" ilurmelte der alte Herr nachdenklich vor sich hin. taul avcr srag:e er sein: .oaner Nun. mein' Kind. waS bebauvtett ui inw: Du habest so konfuses Zei-z V chwatzt. daß er , .Kon fu es Zcug! .v, da soll vUtnte der n,e Herr heraus, tidm er mit s'!;;ei; Schritten auf und abging. Plötzlich vlieo er ovr iwi -"-v :cr stehen -und fragte etwas klein laut: ' .," , , .Ja aber,' mein libcs Kind. hm was wollte denn der Herr Kandidat von m; , - Herr PredigtamiZkanwdat Karl Berner wollte dich um die Hand dn ernr fiitn antwortete Isma. jlt vm;v .v-f '-- dabei über und über rot rrh, -M a m deine Hand? Ach! Und ich habe ihm gute znaiichiage - Rosenzucht gegeben. , 'in. rzsii:jk Tnlsta vfifrt i ,,l umu;. j,. v.. ?1,N hrrifi tsfi ' Karl. Karli ju... , rief sie, das Zimmer eilig rnusftr.d. Einige Augenblicke ftft trat Hand in Hand ein glückliches P.,ar in die Stube und d:r Zufall fu.zte es. daß gleichzeitig das Ehepaar kx ner seinen Besuch rniingie. u-un .3 K.nn h?T 211 lilsfietl Ulid btC biiCCit viiitt 0" " , " , Gaste waren die ersten Gratulanten zur Verlobung, die an demselben Abend in fröhlichster Stimmung ce feiert wurde. Veyeimrar v un ehrte dem Gutsbesitzer ein prächtiges Exemplar seiner neuesten Rosenzucht und gab ihm auch die nie fehlende guten Ratschläge, die vorher an eine alsche Adresse geraten roarcn. juc mnlenk'siker" sollen mit ihrem .Be fiMum" sofir aiifrth?rt Ultl. - vi V - - ' . ' " v7 i , j w Merkwürdige Wettbewerb - Umfrage. Zur Beantwortung 5cr 'Frage, warum der uno oen mono nnviui, , Warum bellt der Hund dcu Mond an?" Diese Frage hat Svenska Daaeblad" in Stockholm zum Gegenstand eines Wettbewerbs , gemacht, der lebhasten Anteil erregt und gegen 100 Einsendungen veran laßt hat. Manche der Einsender uu einen zwar die Borfrage und leug nen überhaupt, daß der und den Mond anbelle; aber die große Mehr heit ist doch hiervon als von einer Tatsache fest überzeugt. Nur. so meint eme Antwort, ist es sreiua) wt Grunde nicht der Mond, den dr Hund anbellt. Seit Urzeiten hat er von seinen Ahnen die Wewoynizcli nächtlicher Korrespondenz" ererbt: er tauscht bei Nacht bellend seine Ce. danken mit seinesgleichen aus und hört überdies in der nächtlichen Stille viele Laute, die ihn interessie ren oder auch beunruhigen. Um sein Geheul auszustoßen, ist er gezwun gen, die 'Nase m die Hohe zu peacn. und so sei die Vorstellung aufg lommen, als ob er irgend ein befon deres Interesse am Monde nehme. Eine verwandte Ansicht außen ein anderer Einsender, der daran erin nert, daß zur Zeit des Neumondes die Raubtiere des Waldes am begie rigsten seien und um diese Zeit eine neue Jagdperiode zu beginnen pf!e gen. Das habe der Wachthund als der treue Gefährte des VJUmwtxi na? türlich bald herausbekommen, undfo habe er sich zur Leit des Neumondes eine erhöte Wachsamkeit angewöhnt, die er durch reges Bellen bekundet. Bei den Hunden, die jetzt .keinen Wachtdienst mehr versehen, wutt dann die altererbte Gewohnheit noch sort. Auch ein alter Jäger meint, natürlich sei es nicht der Mond selbst, den der Hund anbellt, sondern es seien die Schatten und die Refleze, die bei klarem Mondschein " hervor träten, wodurch er beunruhigt wür- de: und dazu komme noch der lim. stand, daß m klaren mondhellen Frostnächten sich der Lau! viel weiter und leichter verbreitet. , Wer und hört also mehr, als zu anderen Zei ten, er Hort auch viele Stimmen m- derer Hunde, erwidert ihnen imd kommt schließlich in eine Art von Aufregung, die er nicht, mehr über, winden kann und die sich in der eny losen Fortsetzung seines Geheuls Lu ßert. Auch nach der Meinung einer tvt' teren Einsendung ist es nicht h' Mond, sondern es sind die Wo gegen die sich das Gebell deI H richtet. Die Mondnacht ist dem Hunde unheimlich. .Er weiß, 'd es Nacht ist, und er weiß, daß die Nacht dunkel zu sein Pflegt. - Jetzt sieht er aber z. B. eine Katze mit einem großen breiten Schatten neben sich springen. Das ist mystisch. Jii jeiierreich pjiegi man zu jagen: .Der Hund bellt den Mond an, weil er sich vor dem Schatten fürchtet." Die ungewohnten Erscheinungen Uz Mondnacht macht auch ein anderer Hundefreund für das Geheul verant wörtlich. Dem Hunde ist es be konnt, daß, wo Licht ist, auch Warme ist. So weiß er's von der Sonne, so kennt er's vom Feuer. Hier ist nun aber Licht und keine Wärme: das verwirrt ihn, beunruhigt ihn. regt ihn auf und bringt ihn zum Heulen. Es fehlt nicht an Antwor ten, die das Gebell des Hundes gen den Mond auf psychologische Re gungen von ähnlicher Art wie die des Menschen zurückführen lvol'en. . Das geheimnisvolle Licht der Mono nacht, ihre eigentümliche Stimmunl-s macht, die verwandelte Erfcheinuna . der Welt: all das wirkt nach t-:n ' Bertretern dieser Ansicht auf die I undescele ebenso feie cu m, Men K