Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 18, 1917, Page 2, Image 2

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    Seite J-Täglicho Omaha Trilume-Mittwoch. den .18. April 1917.
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rurgesuhls, von Tr. Paul Londau.
Wie dtt Mensch der Ztatur gegm
bertritt, ist ein charakteristisches Zei
tikn de, Kultur, die er erreicht lzt.
Bo lange Hochgebirge und Meer ge
raltige , .Verkehrshindernisse' voller
schrecken und Gefahren bildeten. wa
:en ihm .der Alpen graustge Will"
lis" wie die .pfadlose Salzslut"
Sinnbilder dS Unerfreulichen und
widerwärtigen, denen nichtZ inne
vohnte vom sanften Anhauch de
Schönheit". Doch als das Zeitalter
,er Entdeckungen das Meer zur gro
ta Brücke der Länder und Völker
nachte, sang CamoenS den ersten
HymnuS auf die Wuuder der Wogen
welt; all die Schueezipfel der Hoch
alpen vom Fuße kühner Bergsteiger
bezwungen wurden, betete Rousseau in
ihnen die Erhabenheit emeö gsttlichen
Geistes an. Noch später hat man den
ästhetischen Reiz der Wüste entdeckt,
und erst eine Zeit der vollendeten
Rcifetechnik konnte die Begeisterung
nachempfinden, , die die französischen
Spätromantiter. besonders den Maler
und glänzenden Schilderer Fromen
tin. im Anblick der Sahara erfüllte.
Eine ähnliche Entwicklung erleben Ntzr
heute; gilt zwar mir einem kleinen
abgelegenen Landstrich -Deutschlands
and hat, nichts Weltgeschichtliches wie
jene großen Eroberungen des Natur
gefühls, die Gebirge. Meer und Wu
ste bezwängen. Aber weil die allgernei
neu Boraussetzungen erst geschaffen
sein muhten, um Sinn und Schönheit
dieses Meer. Wüste und Berge umfas
senden Naturwunders zu ersühlen. ist
die Erschließung des höchst seltsamen
Etückes Erde, die,ch'isher ur der gei
stige Besitz eines geläuterten Lotal
atriotismus war, von besonderem
Interesse. Nur in Oftpreußen weiß
man bisher, was die Kurische Neh
kung an .landschaftlichem Zauber aas
reist; sie ist nicht rna-bei eigenartig
fte, sondern auch der abgelegenste Teil
dieser abgelegenen PWvinz. Menn die
Entdeckung Ostpreußens, die erst durch
ihr Kriegsgeschick recht begomieu hat,
zanz vollendet, die Nordostnmrl un
Deutschen Reich wirklich bekannt sein
wird, dann naht auch für die ,st
preußische Wüste" der Tag. 2 dun
sie als ew einztzartigeS Kullstwerk
der Eöpfung ins volle Lächt tritt, da
ihre Sonderstellung in der ganzen
Welt offenbar wird. Jedenfals P sie
von dem Augenblick an. da sie in die
Geschichte eintritt, als eine Merkwür
digkeit betrachtet und beachtet worden.
Zuerst erwähnt wird die Kurische
Gehrung in der lioländischen Reim
Shronil aus der zweiten Hälfte des
13. Jahrhunderts als eine bewaldete
Heerstraße, die vom Samland nach
Remel führte. Die Litauer und Sza
maiten fielen auf diesem Wege in
Ostpreußen ein; hier zogen die
Deutschritter nach Loland. Der Chro.
,ist Peier von Dusburg, der dem
Landstrich zum ersten Mal 'den Na
nen .Kurische Nehrung' gibt, erzählt,
zaß auf dieser Landstraße im Win
:er 1283 800 litauische Reiter und
1398 5000 Szamaiien in das Land
?es Bernsteins vordrangen. Früher
ichon hatte der Laudmeister Konrad
on Thierbug zum Schutz gegen
'kindliche Uebersälle auf jenem schlech
erdingS versteckten Wege", ein bald
sieder deischmundenes festes Schloß
s!euhauS bauen lassen. Ha die Witte
es 14. Jahrhunderts wurde dann
:ine zweite Ordensburg in Rossitten
irrichtet. die. gegen Ende des 16.
Jahrhunderts verfallen, jetzt längst
zon den Flutm verschlungen ist.
Ueberhaupt entstanden in der Ordens,
zeit nur wenige Dörfer. Nidden und
Kuntzekrug. und die beiden Krüge zu
egeln und Karwaiten. Auf ihren
Kriegsreisen zogen die Ritter durch
dieses öde Gebiet, dessen feste Burg
zu Rossitten ihnen ein Nachtlager bot,
sonst wollten sie venig davon wissen.
Zo blieb es auch !n der herzoglichen
Epoche. ,
Die Kuren, die ursprünglich die
Gehrung besiedelt hatten, wurden in
oieser Zeit immer mehr verdrängt
.".urch die Zuwanderung der Letten.
?ie im 15. und 16. Jahrhundert da
lleberaewicht gewannen. Neben diesem
oen Litauern verwandten Bolksstamm
kamen aber auch Litauer selbst und
Deutsche, und eS erwuchs nun aus
dieser Mischung der eigentliche Typus
des NehrungZmenschen, der in der
fernen Abgeschiedenheit seines Wohn,
sitzes noch Züge einer hohen Altertum
lickkeit bewabrt und Ethnologen wie
Maler, besonders angezogen hat. Sie
haben noch jene ruhige würdige
Freundlichkeit, jene gemessene Höflich
keit gegen den Fremden, die auf dem
seelischen Hintergrund einer stolzen
Abzeschlossenheit entsteht. Leicht um
hüllt eine trotzige Scheu, eine schwer
wütige Feierlichkeit ihr Wesen; sie
schräm aufzusteigen aui der großsr
li-Zin, wild romantischen Natur, die
sie umgibt, ouZ dem ewigen Kampf
mit Elementen, denen sie ihr karges
Brot abringen müssen. Ihre Trzcht.
ähnlich der de? Litauer die Män
net in enaanliezenden kleidsamen ?!ak-
irn. die brauen in gestreiften Röcken
mit Kodftuch und Haubcben, alles auf
Ä?dlck!?rren" oUschudkn m;t Le
in. dsherschlürfend, die rshiceöeck
ten Häuser mit den geschnitzten Gie
beln und altertümlichen Hausmarken,
z. T. noch ohne Schornstein, so daß
der zum Dache, steigende Rauch Fische
räuchert und ?!etze trocknet, die Schis
fe mit den eigenartigen Wimpeln auö
Holz und Blech, all das zeugt vom
Festhalten an der Urväter' Brauch.
Ebenso der Aberglauben, in dem heid
nische mit christlichen Borstellungen
sich mischen. Spuren eines alten
Baumkultes haften noch'an der ,Sün
denlinde" der Grickinn-Schlucht bei
Schwarzort. Mit .Schlanzcnwasser'.
einem Eist, mit einem Stück vom
Glockenstranz der Kirche, das ange
bunden wird, verleiht der Nehrunger
den Netzen die Krcift zu fruchtbarem
FangL:ie neuen Angelschnüre, den fer
ticken Kahn segnet er mit dem Kreu
zesznchen. Aus den uralten Meeren,
die sein Leben umwogen, steigen uralte
Geister segnend und fluchend zu ihm
herauf, und auch ihn umwittert die
Weltansangs. die Menschheitjugend
Stimmung, die auf der ganzen Reh
rung ruht, die Schöpfungsftimmunz
des Bibelwortcs: .Und die Erde war
wüst und leer, und, der Geist GotteS
schwebte über den Wassern."
Um die Mitte des 17. Jahrhun
derts mag wohl zum ersten Mal ein
ästhetisch betrachtender Blick auf die
ser .hochgetllrmten Wüste' geweilt
haben, ein tränenfeliger. wehmütiger
Blick, aber immerhin der Blick eines
Dichters, des Simon Dach, eines We
mcler KindeZ.' Er sah in der Nehrung
daS großartige Sinnbild für die
Vergänglichkeit alles Jröllchen. ,n
dieser Wüstenei von Meer und Sand
das Walten Gottes, der die stolzen
Schlösser und blühenden Gärten um
der Menschen Sünde willen dem Un
tergang geweiht. Und nicht anders se
hen dies Land die Reisenden, die im
18. Jahrhundert auf der kriechenden
Postschnecke der z Fuß den öden
Candweg zogen. Mag es der Deut
sche Johann Arnold von Brand oder
der Engländer Nathanael Wrarall
sein sie haben nur ein verächtitches
Achselzucken für diese .ullima Thule".
Mit Beginn der Romantik bemächtigt
sich der Wanderer ein unverhohlenes
Grauen. Der Engländer Carr nennt
1808 die Kurische Nehrung den
.traurigsten Teil deZ Erdbodens" der
.daZ Ausehen der Region des HungerS
habe", und 4er Verfasser der .Kos
mepolitischen Wanderungen durch
Preußnl. Liefland..' (Germanien
1LO0) faßt seine Schilderung der
.ewigen Sandwüste' in die Wort zu
fammnu urz. olles hat hier eine
ide, gransende Gestalt und was man
steht und hört, erweck! in dem Wen
schen die schauernde Idee einer rä
chenden Gottheit." Es ist dieselbe Un
heimlich dämonische Stimmung, aus
der E. T. A. Hoffmanns Novelle
.Das Majorat' ihre Gespensterbilder
und Nachtstllcke zu einem Hezensabbat
der , Nehrungsphantastik zusammen
braut.
Wer nicht mit so fieberhaft glühen
den Dichteraugen dies öve Meeresei
land im Sturm der Elemente sah.
ähnlich wie Chamissos SalaS y Eo
mez. den dün!:e mit dem gelehrten K.
F. Burdach .die trostlose Tuchelsche
Haide noch anmutig gegen die kurische
Nehrung'. Der Wissenschaft blieb es
vorbehalten, zuerst Interessantes und
Wichtiges ,n luesem seltiamen löeviek
zu entdecken. Und zwar war es die
Sprache und Ä!ytyoiog:e oer uren.
die der Herausgeber de! vergleichen
den Wörterbuches der alftrin a
tharina ll P. S. Pallas, ausführli
cher behandelte. DaS Kurische, das
neben dem Litauischen aus der Neh
rung gesprochen wird, ist ein dem Li
tauischen verwandter, aber durchaus
eigenartiger Zweig deS indogermani
schen Sprachstammes. Nächst der
Sprache und Sitte der Nehrungen
drängte sich das geologische Liat,el
ihrer Entstehung den Forschern auf.
Georg Bcrendt veröffentlichte 186S
sein grundlegendes, wenn auch heute
vielfach überholtes Werk über die
.Geologie des kurischen Haffes und
keiner Umgebung', und in demselben
Jahre erschienen Schumanns klassische
.Geologische Wanderungen . in denen
bereits ein Geist des Verständnisses
für die Nehrung spricht, der von Liebe
nicht weit entfernt ist. Eine freilich
nicht in die Tiefe gehende Begeiste
rung bringen ihr der Jbfenübersetzer
Ludwic, Passarge un! der Dichter
Ernst Wichert entgegen; aber wenn
der eme die Tunenlandschast mit dem
Riesengebirge und der andere mit den
Hochalpen vergleicht, so beweisen bei
de, daß die urtümliche, nie wiederkey'
rende Einzigartigkeit des Landstriches
ihnen noch verschlossen war. Die Dich;
ter haben denn in dem letzten Viertel
jahrhundert mit ihren Seheraugen die
Schönheit der .ostpreußischen Wüste'
entdeckt: Sudermann sah in dem
Märchen der .Drei Reiherfedern" den
gewaltigen Mythos dieser Natur in
den Gestatten des '.Totengräbers
Hans Lorbaft und' der .Begräbnis
frau". Hans Hoffmann stellte in sei
ner prachtsollen Erzählung .Der
Landsturm" eine dämonisch ringende
Natur in den Rahinen eser Land
schaft. Aber erst zwei geniale oftpreu
ßische Löriker, Agnes Miegel und
Walter HeHmann. haben die brennen
den Farben, die weichen Schatten, den
hinreißenden Zauber ' geschaut, den
Wohllaut gehört in der 'Musik ihrer
Stimmen, das glä-serne Klingen deS
wehenden Sandes, das knirsckende
Rausches' Ui Szzi'azhxi. die
monie von Sturm und WellengaNj
und der zahllosen Vögel Flügelschlag
Sie entdeckten hier ,dS Land der ost
preußischen Seele", und die ostprew
bischen Maler verkündeten es in ihre,
Bildern, so Bischofs (Culm). der be
reits 1889 schrieb: .Wie hat hier di
Natur selber Bilder zusammenkompo
niert! Eigenartig geformte Weiden
und phantastische Kiefern wechseln mit
den Hütten ad, die halb unter 'eine,
Sandstauung liegen. Die Menschen
und ihre Tracht gehen damit zufam
mcn." Sa Heinrich Wolfs in seinen
feinen Radierungen und Zeichnungen.
So Pechstein in seinen kühnen Far
bensinfonien.
Nun iffenbart sich dem modernen
Auge die öde Wüste' als ein in daS
wundersamste Licht getauchtes, von
seltsamen Wolkenschatten umspielte!
Märchengefilde, ewig wechselnd in Li
nien und Lichtern, urewig still in der
großen Melodie seiner Formen. Um
säumt von der grünen Jvyllik bei
bepflanzten Vordüne ragen die schar
fen Grate der Sandgebirge in geister
haft grinsender Helle, durchzogen von
den unheimlich dunkleren Schichten
des Triebsandes, abfallend in die tie
fen Täler dcS Schweigens", wo dii
trügerischen Luftspiegelungen der Fata
Morgana locken. Die Welt des ersten
Schöpfungstages umfängt uns wieder
in dieser großen Einsamkeit von Meer
und Sand, wo runde Kuppen zu star
ren Klippen emporschnellen, melancho
lisch weiche Linien zu grandiosen
Gipfelpunkten sich steigern, weiß und
gelblich leuchtende Massen in bläulich
dunkle Schatten zusammensinken, wo
in Luft und Licht, im harten Glanz
und verhüllenden Wolkenspiel geheim,
Geister ihr Wesen treiben und Tier
wie Pflanze mit zarten Spuren dem
ewigen Antlitz der Erde ihr Wesen
aufprägen. Mit ehrfürchtigem Stau
nen entdecken wir in dieser Urwelt
landschaft den leise wandelnden
Schritt der Natur, von der 'Goeth
sagt: Es ist ein ewiges Leben, Wer
den und Bewegen in ihr und doch
ruckt sie nicht weiter. Sie verwandelt
sich ewig und ist kein Moment Stille
stehen in ihr. Ihr Tritt ist gemessen,
ihre Ausnahmen selten, ihre Gesetz,
unwandelbar.'
Inkognito.
Serenissimus hat gelesen, daß bei
Chalif Harun al Nafchid fter Ver
kleidet ausging, um die wahre Mei
nung seines Volkes über sich zu hö'
ren.
I ?r bestrebt, erhabenen Sjor
biu nachzueifern, beschließt er,
ün g.tles zu tun und begibt sich ei
neS Abends mit seinem getreuen Kin
dermann. als schlichter Bürger geklei
bet, in das einzige Wirtshaus seine?
Residenz, um dort die Ansicht bei
Untertanen unerkannt zu vernehmen,
Der schlaue Kindermann hat ab
vorher dem Wirt und dieser seiner
Gästen einen Wink gegeben, und ft
hört Serenissimus denn an allen Ti
schen des vollbesetzten Lokales sei
Lud singen. Der eine rühmt sein gu
tes Herz, der andere seine weise Re
gierung, und so geht es weiter in al
lcn Tonarten. Beglückt von dem Er
lauschien, erhebt sich Cerenissimu,
endlich und schreitet zum Ausgang
' Tat Wmidn. ,
Ttan schaue hier die Eiienbabn
Krähwin!el Gockklhanscn an. ,
Kein Bauer fährt auf dieser Tour, ,
Tie leeren Wagen sieht man nur.
Tie Wionäre seufzen: .Ach!"
i
Denn unvermeidlp , scheint ter Krach.
Ta eine! TagS fährt auf der Bahn
Herr Zirkusclown Älaus Älugcmann.
Ihn interessiert die Fahrt gar ehr.
-enn zwnmat fahrt er hm, uns her.
Und mit den Aktionären dann ,
Bespricht sich gleich der ZirkuSmann.
Distanzsignalstangen sind viel.
An jede kommt ein Ring'lspiel, ,
Dieweilen solch' ein lustig Spiel
Bon je den Lauern sehr gefiel.
Sie fahren auf der Bahn zu Häuf;
Lwölf Züge weist der Fahrplan auf.
53 dreimal in die Rinar' sticht,
Freifahrt und eine FetlganS triegt.
Nennst d zehn Ringeltreffer dein.
Erhältst du gar ein Utui Schwel
filatil AkugeuiamiS emale Tat
Belohnt sich: er Word' Aufsichtörat.
In die Obhut der Mutte,
entließ der Lundes-Kommissär Biö
in Brooklyn einstweilen William H.
Eckhoff, den jugendlichen Härings
bändiget, de? durch se:ne Allotria, oi
er mit der drahtlosen Telegraph:,
trieb, die Bundesmarine und die gan
ze Reederei mobil machte. Der lg
Jahre alte Viktualiengehilfe hatt,
mittelst seines selbstverfertigten Ap
parats die ominöse Meldung ,S. O.
S.' ausgesandt und der 5otschrei
ward in der Brooklyn Navy Mard
aufgefangen und an andere Küsten
stationm am Atlantischen Ozean vei
ier gegeben?" Der Attentäter wurde
schließlich aufgestöbert und gab an.
er hätte sich nicb'.S böseS dabei gedacht.
Kommissär Bick behielt sich die Ent
scheidunz auf einen Monat vor, dürfte
aber mit dem jugendlichen .Staat.
L&efcic&r." elimÄlick aan .
Ein EhrcuzcuM.
rrkennrnder Brief eine srinzgs!
scheu OrttdorftcherS.
Man schreibt unS auS Berlin: ES
ist eine schon oft erwähnte Tatsache.
daß d Einwohner der von unseren
Truppen besetzten französischen Ort
schaften trotz aller offiziellen Greuel
berichte der feindlichen Presse nicht nur
ein durchaus friedliches -Zusammenle
ben mit ihrer Einquartierung führen.
sondern allmählich die Wohltaten
einer guten, auf Ordnung und Sau
berkeit wie auch aus Verständnis für
die hilfsbedürftige Lage der zurückge
bliebenen Einheimischen gegründeten
Verwaltung so schätzen lernen, daß
ihnen der durch ,iendwelche Umstand
bedingte Abschied von .ihrem' Reai.
ment außerordentlich schwer fällt. ES
wird da häufig von wahrhaft rühren
den Beweisen der Anhänglichkeit und
Dankbarkeit sowohl einzelner Ein
wohner alS auch ihrer eigenen amtli
chen Vertreter berichtet. Wir geben
nachfolgend in wörtlicher Ucbertragung
die Ansvracke des Ortsvorstehers eines
Vogesendörfchens wieder, die dieser an
den Führer emeS seit etwa JahreLftlst
dort unterqebrüchten Bataillons bei
dem Abrücken der Truppe richtete:
Herr Major!
Nickt obne schmerzlickie Gefühlt im
Herzen erfahren wir die Nachricht von
dem plötzlichen Abmarsch Ihres Ne
siments. Der Aufenthalt deS Negi
mentS unter uns wird ohne Zweifel
immer die traurige Erinnerung an den
Krieg wachhalten; aber dieS so furcht
bare Unglück ist den Berhaltnissen zu
zuschreiben..
WaS Sie betrifft, meine erren
Offiziere und Soldaten deS Reai
mentS. so müssen wir Ihnen daS Zeug
niS ausstellen, daß Ihr Verhalten ge
gen unS wirklich wackerer Soldaten
würdig war. Sie haben die Schwa
chen und Unschuldigen zu schonen ge
wunt: fiixt Bemühungen haben im
mer dazu beigetragen, ihre Leiden so
viel als möglich zu hindern. Jyre
Soldaten haben sich gütig und barm
herzig gezeigt gegen olle. Sie haben
eS besonders verstanden, meine Herren,
denen unserer Brüder, die auf dem
Felde der Ehre gefallen sind, die letzte
Ebre !u erweisen. Diese ömpnnvun
gen hochherzigen Zartgefühls ehren
Sie sehr und werden uns nie ans dem
Gedächtnis entschwinden. Es liegt
unS am öern. 5Zbnen beute dafür zu
danken, und wir werden eS in der Zu
kunft nicht vergessen. In der Hoff
nung. daß der Friede bald so viel Lei
den ein Ende machen wird, sage ich
Ihnen in meinem und der Bewohner
Namen nochmals Lebewohl und Dank.'
Diese einfachen, warmen und für
einen schlichten Landmann erstaunlich
gewandt gesetzten Worte haben nicht
nur der Truppe selbst und ihren Füh
rern freudige Genugtuung bereitet sie
dürfen darüber hinaus als eineS der
Dokumente verzeichnet werden, die ge
genüber vielen Zeugnissen niedriger
und herabsetzender Gesinnung aus
feindlichem Lager einen durch seine
Wahrheit und Ursprünglichkeit un
mittelbar überzeugenden Gegenbeweis
führen und jene Schmähredner durch
den Mund ihrer eigenen Landsleute
Lügen strafen.
Tranken Blntegel. .
Ueber eine seltsame .Halserkran
kung' berichtet Oberstabsarzt Dr. Hör
ting in der Beilage der .Münchener
Medizinischen Wochenschrift.' Dem
Stabsarzt wurden im Felde drei tür
j fische Soldaten zugeführt, die an tät
! selhasten Halöbeschwerden und, Atem
, öeklemmungen litten. Die erste Un
' tersuchung ergab nichts weiter, als ge
xohnllche bronchltische Geräusche, unv
auch bei Untersuchungen deS RachenS
mit einem Spatel und Niederdrücken
der Zunge war nichts weiter zu bemer
ken. Erst durch weite Erforschung
mit Hilfe eineS Kehlkopfspiegels sollt
daS Rätsel seine Aufklärung finden.
ES wurde nämlich bei dem einen Tür
ken eine dunkelblaue Masse sichtbar, die
direkt iiber den Stimmbändern saß.
Beim Würgen wurde die Masse etwas
hochgehoben, so daß sie mit einer ge
bogenen Zange erfaßt werden konnte.
ES war eine weiche, chivammigi
Masse, und endlich konnte festgestellt
werden, daß eS sich um einen ungefähr
acht Zentimeter langen und ein bis
-wer Zentimeter dicken Blutegel han
delte. der sich im Kehlkopf festgesogen
hatte und durch seine Lage auf den
Stimmbändern bei dem betreffenden
Ranne Atemnot hervorrief. Auch bei
en beiden andern fanden sich Bluk
gel in genau derselben Skellung. Die
türken hatten bei einer kleinen Bahn
Nation auS emenv Tümpel Wasser ge
' ranken und dabei 'die Blutegel der
chluckt. ohne S zu wissen. ES ist dies
Unfalls die seltsamste .Halserkran
ung.' die jemals einem Arztx vorge
smmen fein mag. : '
Z i g a r r e n sind wie Theaterstücke'
muß immer etwa, abgeschnitten
.-den, wenn sie brauchbar sein ssllen.
Experimentiert nicht mit
5Zatarrh; oft wird die schreck-
liche Schwindsucht darauö
Sie können sich niemals durch lokale
R n..s. -i
VHJUMKI Ulf l( l 7UKC UHU
Tnschbäder kurieren.
Ratend 1(1 ein Krnkhelt?us!ant He Vlu
Irt, der sich siebt durch lokal, Udwolchungen
d'ilen lädt: die ,st don lausenden bewiesen,
die dlej ecsolg! dersuchten.
Man soll de awrrh nicht dernachlSIsigen
Öd damit ez?erImenNerc. Falsch reband.
lung bedeutet kieitdnlult und weUer gort
schreika der Aiankdeit. f dak et dann seldlt
su, i richtig VeSandlung schwer sSIIt. glln.
Utfl Hellresultat tu zielen.
Obwohl sich der atarrki zuerst in den Ka
senschletinhguien, dem chlkork und der Lust
teilt zeigt, flceift die rankbeit doch iammH
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Spart Arbeit-Zpart Geld-spart Zeit
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ijö oii in icuem uuiusujcu
Haushalt in O m a h a sein
Gibt Wrer Familie mehr Nahrung für,
10e, als irgend etwas anderes, das Sie
kaufen können.
Kauft eö heute dom Lknrew Groeer!
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