Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 18, 1917, Image 1

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Jyür Oniaha und Umgcgcnd: TÄwlDs
pötft und kälter heute abniD und Donncröwz.
Für NedraLka: Teilweise Bewölkt hen:
abend und Donnerstag, kälter iin südöstlichon
u. Männer im ndrdwcsllichcn Teil Donnerstag..
Für Iowa: Regen und kälter heute abend
und Donnerstag, teiweise bewölkt.
f rf?'. k I kA
Sprache an die Geschäftsleute,
die in der Täglichen Omaha Tribüne anzeigen.
Ihre SSünschc werden genau so ausgeführt
wertet, als wenn Sie in der englischen
Sprache schriebuu
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-3 Seiten, No. 31!
31 Jahrgang.
Omaha, Nobr., Mittwoch, don 13. April 1917.
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enat anaenominen!
Jetzt kommt öle Zwangsaushebungs-Vorlage
aufs Tapet; auch hierin dürfte wilfon mit
seiner Ansicht öurchdringen.
Autzlanös Haltung bereitet Diplomaten Sorge!
Washington, 18. April. Ge.
stcrn abend wurde die vom Hause
bereits angenommene $7,000,000,.
000 Bondvarlage einstimmig Pas
ficrt, nachdeut etliche geringe Abän
derungen vorgenommen worden wa
ren. Jeder sich an der Debatte be
tciligeitdc Senator sprach sich dahin
aus, die Negicruügsinaszilahmen un
tcr allen Umständen unterstützen zu
wollen. Nur zwei Senator:, Bo
rah und Cumras, erhoben Einspruch
gegen das beabsichtigte Darlehen an
die. äffliierten, hattm damit aber kei
ncn Erfolg. Sobald das Haiis sich
. mit den 2lmendenients einverstanden
erklärt, imd das wird sicher der Fall
sein, geht die Vorlage an den Prä
fidenten, der dieselbe noch heute nach,
mittag unterzeichnen wird.
Die nächste Frage, mit welcher sich
der ifongrefj zu befassen haben wird,
ist die Aufstellung einer 2,000,00
Armee innerhalb zwei Jahren. Das
SQMt's.Hauskomit: für Militäran
gelegenheiten dürfte noch im Lause
des heutigen Tages einer BA zur
Einberufung ton Freiwilligen einbe
richten. (5s sollen laut derselben sich
genug Freiwillige melden, um die
im Heere und der Miliz entstandenen
Lücken auszufüllen. Melden sich nicht
genug Freuvillige, dann wird zur
oangöaushebung geschnttcn wer
den. .
Me Opposition im Hause gegen
die Einführung der Dienstpflicht ist,
nachdem der Präsident und KriegZ.
setretär Baker gestern wieder ein
Machtuwrt gesprochen, etwas abge
flaut. Die Regierung hat nämlich
wiederum erklärt, das? sie von einem
JiltgCUU.UI.L-H UtCUUlUmLil'ilUll INIIS
Wissen will, sondern Dienstzwang ha
' Ixn muß und das recht bald!
Und allem Anschein nach wird der
Präsident auch mit seiner Idee
durchdringen: das haben vergangene
Ereignisse bewiesen; er wird unter
keinen UmstMden von dem einmal
eingunnlnenen Standpunkt abge
hen. Abgeordnete, die noch gestern
erklärten, dasz sie ihren Wählern
nicht unter die Singen kommen wür
den, sobald sie sür Tienstzwang
sämmten. haben ihre Meinung über
Nacht, geändert. Viele derselben
: i n?,
Zlsgentinien nimmt
deutsche Schiffe weg!
Buenos Aires. 18. April. Die
Regierung Argentiniens hat heute
alle in argentinisckM Häfen inter
nierten dnüfckien Schiffe beschlag
nahmt. Es geschah dies, um zu ver
hüten, das; dieselben von der Mann
sclpft beschädigt würd:. Die Regie,
rung hat bischer noch nicht angekün
digt. nvlchcn Kurs sie betreffs der
Versenkung des Danrpfers Monte
Protcgido durch ein deutsches Tauch
boot einschlagen wird.
, Es wurde heute bekannt gemacht,
ba bei den am Santstag stattge
fundenen Krailmllm ein Polizist ge.
tötet wurde: eine grosse Anzahl Aus
länder wurde verletzt.
Vergwerks-Crplosiön
fordert mehrere Opfer!
Reno Ncv., 18. April. In
einer der Ely Kuvfergruben entstand
gestern' abend eine Erplosion, bei
welcher mehrere Äroeiter oen oo
fanden, und verschiedene verletzt
untrem. Unter den Verletzten befin
i ' c r i v . r. : - j
oen iia) isliu vm. uux cinuaiüHf
neu Nachrichten verschiedene Mitglie
der der Staatspolizei, weidn? seit
Eintritt der Ver. Staaten in den
Krieg zum Schutz der Gruben be
ordert worden waren. '
Deutsche und österr.
AZatrosen entlassen!
Seattle, Wash., 18. April. Auf
Jiistniktionen von Waslnngton bin
bat A'stern James 9töl, der hiesige
Bm,des.Sckiffal,rtkommissär, ange
ord,t, daß alle hiesigen und bier
beheroiatein Schiise sämtlich Mit
glieder ihrer Vesatzunaen, Zveläe
rMi naturalisierte Deutsche oder
Oeiterrnchcr siitd, zu nttwsfM ha
ben.
m
nniv trn-
v W fT?
sagen heute, dafz sie den Präsidenten
unterstützen würden, gleichviel, wie
sich ihre politische Zukunft auch ge
stalten möge. Die Regierung ist
entschlossen, sollte ihr Plan Anstosz
erregen, sich direkt in die Oessentlia
keit zu flüchten und dort ihren Plan
durchsetzen. Die Regierung ist der
Haus-Oppositton herzlich müde: Mi
litärs gehen bereits so weit, die Hilfe
Amerikas den Alliierten gegenüber
in Frage zu ziehen, sollte die An.
nähme der allgemeinen Dienstpflicht
auf die lange Bank" gesckoben wer
den. Allen densenigen, welche den Frei
willigenplan befürworten, hat die
Regierung zur Antwort gegeben, daß
sich unbedingt 500,000 Mann frei
willig stellen, müßten, um die Bun
desannee und Miliz auf 5lriegsfuß
zu bringen.
Sobald die Negierungs-Mlitär-Vorlage
erledigt ist, konimt die Spio
nageMll und alles, was damit zu
sannnenhängt, aufs Tapet.
Während sich nun der Kongreß
mit Vorbereitungen zum Kriege be
saßt, beschäftigt sich die Diplomatie
mit ausländischen Problemen, na
mentlich mit den Verhältnissen in
ötußland. Dieser Angelegenheit wird
auf der Konferenz zwischen Vertre
tern der Alliierten und . den Ver.
Staaten besondere Aufmerksamkeit
geschenkt werden. Man will unter
allen Umständen verhindern, daß die
deutschen Jntrigen, Rußland den
Alliierten abspenstig zu machen, von
Erfolg gekrönt werben.
Zwei österreichische
Minister resignieren!
In London gaukelt man sich hierüber
die möglichsten Combina
tionen vor.
Berlin, 18. April, über London.
Der österreichisch.ungarische Handels
minister Dr. Urban und Dr. von
Vanueither, Minister ohne' Porte
feuille, sind, Wiener Depeschen zu
folge, von ihrem Amte zurückgetre
ten. (In London hat man der Re
signation dieser beiden Minister na
türlich die größte Bedeutung beige,
messen, indem hervorgehoben wird,
daß die Minister der sogenannten
deutschen Partei angehörten. Es ist
möglich, so kalkuliert man in Lon
don, daß sowohl der deutsche als auch
der österreichisch-ungarische Zensor
Nachriäiten über eine deutschfeindli
che Bewegung in Oesterreich-Ungarn
unterdrücken. Es wird kühn behaup
irt, daß der Rücktritt der beiden
Minister auf die Antipathie gegen
Deutschland zurückzuftihren ist. Auch
verlautet, daß Oesterreichs Ungarn
einen Sonderfrieden mit den Alliier
ten abzuschließen gedenkt. Und der
gleichen dummes Zeug mehr. Lon
don ist eben im Lügen nicht klein !
zu knegen.)
Patriotismus, der
sich bezahlt macht!
Preise für die Landcsflagen im
Groszhnndrl m 30 bis 400
Prozent erhöht. ' .
Washington, 18. Auril. Po
merene von Ohio brachte gestern im
Senat eine Resolution ein, welche
die Bundesgcwcrbekoiilmission an
weist, die Fabrikation amerikanischer
Flaggen zu untersuchen, um festzu
stellen, ob neuerliche Preiscrhöhun
gen auf Manipulierung oder unlau
tere GesclMsgcPflogenliciten zurück
zuführen sind. Die Resolution wur
de ohne Debatte einstimmig ange
nominen. , . . , i nn f , ,i .
c-enuiur voim Teure iiiiieroreiieie
einen Brief von einem Ohioer Flag-!
genhändler, welcher besagt, seit 5er
ueiientw'g ach?rage nach ainerika
nischen Flaggen feiert die Großver
kansspreiie unr 300 und 400 Pro,
zent erhöht worden.
Der Nneg ist ein großer Ver
wandlungskiliistler: aus den Schrei
crn von ebedem bat er Feiglinge
und Drückeberger gemacht. Schä-
tnax Mm sie sich.
Gesterr. Presse scharf
gegen Präs. wilson!
Protestiert gegen Wegnahme der
österreichischen Schiffe durch die
Bereinigten Staaten.
Amsterdam, 18. April, über Lon
don. In einem Artikel in der
Wiener Neuen Freien Presse wird
gegen die Wegnahme österreichischer
Schiffe durch die Vor. Staaten, pro
testiert und der Abbruch der Bezie
hungen zu den Ver. Staaten aus
einandergesetzt. , In dein Artikel
heißt es:
Trotz Fehlens einer Kriegöer
klärung durch die eine oder die
andere Seite bat der Präsident die
Feindseligkeit in ungesetzlicher Wei
se begonnen und fremdes Eigentum
beschlagnahmt. Diese Behandlung
zeigt, daß der Präsident gerne ge
glaubt bätte, die Toppelrnonarchie
lasse sich bintau setzen. Amerika hat
sich dem Vernichtungskrieg gegen das
deutsche Reich angeschlossen. Ueber
die innere Politik großer Länder ist
in einer Botschaft an den Kongreß
ein beleidigendes Urteil gefällt und
eine Hand ausgestreckt worden, die
Mittelmächte zu erwürgen und sie
ihren Erdrückern zu Füßen zu lc
gen. Wir verdcn von dem Aus
bnich des Krieges zwischen Deutsch
land und den Ver. Staaten nicht sehr
berührt, aber wir sind tief verletzt."
In einem Vergleiche der Hand
lungsweise des Präsidenten mit den
Friedensschritten des lrafcn Czer
nin. Minister des Aeußeren von
Oesterreich, sagt die Zeitung, die
Weiterausbreitung des Krieges durch
den Präsidenten werde als eine der
schlimmsten je begangenen Handlun
gen gcbrandmarlt werden, und fügt
bei'
Wir sind mit den Ver. Staaten
nicht im Kriege, aber Präsident Wil
son ist der Feind unserer Politik,
ein Feind des Menschengeschlechtes
und der Urheber frischer Trauer und
vieler neuen Leiden."
Die Neue Freie Presse tut dar,
der Abbruch der diplomatischen Be
ziehungen durch Oesterreichs Ungarn
sei durch reine Vorsicht nötig gttvor
den. Zum Schlüsse suäzt die Zei
tung einen Ausgleich mit dem Un
angenehmen in den Beziehungen mit
Amerika in der Erklärung des ruf
fischen Finanzministers Keratsky,
daß Rußland keine Annezionsgelüste
habe. Sie fragt, ob die Ereignisse
in Rußland nicht vielleicht für die
Völker Europas wichtiger seien, als
Präsident Wilsons Botschaft und ob
nicht eine andere, höhere und wahre
Humanität durchzubrechen scheine.
Russischer Botschafter
hier hat resigniert!
Kann sich mit der nencn russischen
Regierung nicht einvcrstan
den erklären.
Washington. 18. April. Der
lnesige russische Botschaften, George
Bakhmctess hat gestern der proviso
rischen Regierung in Petrograd per
Kabel mitgeteilt, daß er sich entschie
den habe, feinen Posten aufzugeben,
und gleichzeitigt ersucht, daß jemand
anders ernannt werde, die Leitung
der Votschaft zu übernehmen.
Daß der Botschafter, welcher seit
dem Jahre 1911 Rußland in Wash
ington vertritt und ein überzeugter
Anhänger der alten Regierung ist.
sich mit der neuen Regierung nicht
identifizieren wurde, war vorauszu
sehen, und man glaubt, daß Baron
Rosen, der Vorgänger Bakhmctesfs,
wiederum als Botschafter nach Wash
ington kommen wird. In der russi
schen Botschaft erklärt man jedoch,
von einer solchen Abficht der russi
schen Regierung nichts zu wissen.
Bakhmetesf soll nur deshalb noch
nach der Revolution solange ans sei
nem, hiesigen Posten verblieben sein,
weil er immer noch die Hoffnung
hsgte. daß Großfürst Michael in Ge
mäßheit mit den Wünschen des ent
thronten Zaren die Leitung der Re
gierung übernehmen würde.
Der Uaiser erhält vom
Sultan Ehrensäbel!
Amsterdam, über London, 18.
April. Der türkische Thronfolger
Hia Eddin traf letzten Sonntag im
Hauptquartier des deutschen Kaisers
ein und überreichte Kaiser Wilhelm
im Namen des türkischen Sultans
einen prachtvollen Ehrensäbcl als ein
ZeidVn der königlichen Wasfenkame
radschaft und in Anerkennung der
Taten der deutschen Armee. Kaiser
Wilhelm sprach in seiner Annahme,
anspräche die Zutvrsicht aus. daß
der gemeinsame .Kampf schließlich
zum Siege führen werde. Später
begab sich der türkische Thronsolger
iach der Wfront - ...
Deutschland antwortet
Präsident wilson!
Tie sechste deutsche KrirgSanleihe ab
geschloffen; für dieselbe wurde
stark Reklame gemacht.
Berlin, 18. April. (Ueber Bern
und Paris.) Die deutsche Regie
rung hat ihqc Kampagne für die
sechste Kriegsanleihe, deren Listen ge
stern um 1 Uhr nachmittags geschlos
sen wurden, beendet. Die Anzeigen
erschienen in allen großen Zeitungen
unter der flammenden Ueberschrist:
Die Antwort an Wilson".
Die Ver. Staaten," heißt es in
der Aiizeige, sind endlich auf die
Seite Englands getreten, dessen Sa
che sie seit dem Beginn des Krieges
unterstützten. AIs Ausrede führen
sie die unbeschränkte Tauchbootkrieg
Führung an.
Bei der Verfolgung seiner Pläne
zögerte Herr Wilfon nicht einmal,
auf die alten vergeblichen Bemühun
gen zurückzugreifen und den Versuch
gu machen, zwischen dem deutschen
Volk und der deutschen Regierung
den Samen der Zwietracht zu säen.
Wie wenig Herr Wilson doch deutsche
Art und das deutsche Volk kennt I
Nie seit deut Bestand des Reiches
wurde eine Entschließung der Regie
rung so sehnlich herbeigewünscht, wie
die Befreiung der Tauchboote von
allen Fesseln in dem Kriege gegen
England, den fluchwürdigen Wühler
und verbrecherischen Urheber dieses
schrecklichen Krieges.
Die deutsche Kriegsanleihe gibt
uns eine Gelegenheit. Herrn Wilson
gil zeigen, was das deutsche Volk in
Wirklichkeit denkt. Jedermann soll
sein Scherflein beitragen. So kön
nen wir dem Präsidenten der Ver.
Staaten die rechte Antwort erteilen."
Zum Fliegerangriff
auf Freiburg, Baden!
Derselbe wnrde als Vergeltung für
die Versenkung eines Hospi
talschiffes ausgeführt.
Berlin, über London, 18. April.
Ueber den Fliegerangriff der
Alliiertm auf die,,.ofsem: badische
Stadt Freibnrg wird offiziell weiter
gemeldet: Am Samstag Mittag
griff ein feindliches Luftgeschwader
von 12 Aerop lauen die offene Stadt
Freiburg im Breisgau an: rm 5
Uhr nachmittags wurde der Angriff
mit zwei weiteren Geschwadern, die
23 Aeroplane zahlten, wiederholt,
Wegen unserer wirksamen (egen
maßnahmen konnten die Angriffe
nicht zur vollen Ausführung gelan
gen. Im Verlaufe der Luftgefechte
wurden zwei feindliche Flieger nahe
Schlettstadt und Markircki niederge
schossen: ein dritter erlitt dasselbe
Schicksal: derselbe wurde von Ab
wehrgeschützen unschädlich gemacht.
Alle diese drei Aeroplane waren
von englischem Typ und hatten eng
lische Besatzung.
Der Führer des Angriffs, ein bri
tischer Oberstleutnant, fiel in unsere
Hände. Nach seinen eigenen Anga
ben und dem Inhalt eines Flug
blatts, welches während des Angriffs
herabgeworfen wurde, sollte die Be
schießung eine Vergeltung sein für
die Torpedierung des britischen so
genannten Hospitalschifses Gluce
ster Castle Wir müssen diese Be
gründung entschieden zurückweisen,
unsere Regierung hat England zeitig
zu verstehen gegeben, daß die Fahr
ten sogenannter Hospitalschiffe durch
die genmi abgegrenzte deutsche
Sperrzone nicht mehr dulden könne.
Wenn die Engländer trotz unserer
Warnung das Rote Kreuz mißbrau
chen und es aus Transportschiffen
in der Ltriegszonc führen, so müssen
sie die Folgeir hiervon tragen. Aber
eine offene Siabt aus Rache anzu
greifen, ist ein sehr wohlfeiler Ruhm.
Es gibt in Freiburg nichts von mi
litärischer Bedeutung, das einen An.
griff rechtfertige,: könnte. '
Drei Feuerwehrleute
finden Flammentod!
Tron, N. ?)., 18. April. In
folge der Erplosion eines Ammoni
nkbehälters in der Fabrik der Mo
hican Company kain ein großes
Feuer zum Änsbruch, wobei leider
drei Feuermebrlente ihren Tod fan
den und 18 Personen verletzt wur
den. Der angerichtete Sachschaden
beträgt etwa $100,000,
Stannb. Truppen durch Amerika.
Ottawa, Ont.. 18. April. Tie
Ver. Staaten Regierung hat die Er
laubnis gegeben, kanadische Truppen
aus der Eanadian Pacific Bahn
den Staat Main und auf der Ea
nadian Northern Railwan Minneso
ta auf der Durchfahrt von kanadi
fchen Punkten nach kanadischen
uultax passieren zu lassen, . .
Rutzland wird bald
aus der Aeihe fallen!
Im amerikanischen Staatsdeparte
ment sind beunruhigende Nach
richten eingetroffen.
Washington, 18. April. Im
Staatsdepartement sind schon seit n
Aigen Tagen wiederholt Nachrichten
aus Rußland eingetroffen, welche als
beunruhigend bezeichnet werkn. Es
scheint, daß Rußland, trotz seiner rie
sigen Hilfsquellen, schon in naher
Zrckunft nicht mehr als wirklicher
Bekämpfer der Zeutralmächte wird
auftreten können. Der Duma-Re
gierung fehlen die Elemente der
Starke, welche für die wirksame Lie
fenmg großer Armeen notwendig
wären. Die Offiziere habm nicht
mehr die Kontrolle über die Leute,
welche sie unter der Zarcuhcrrschaft
besaßen, anderseits betreiben die rus
sischen Sozialisten eine tätige Propa
ganda für einen Sonderfrieden und
werden dabei von den deutschen So
zialisten und indirekt von der deut
scheu Regierung unterstützt. Dem
Volke mangelt es an Nahrung, und
der Arntcc an Munition und vor
Allem an geeigneten Transportmit
teln! Auch wird im Gcfolg der An
kunft des britischen Auslandmim
stcrs Balsour in den Ver. Staaten
gemeldet, daß eine seiner wichtigsten
Empfehlungen an die amerikanische
Megierung dann bestehen werde,
Rußland nur wmig zu unterstützen,
da man über die neueste Gestaltung
der Ereignisse daselbst und besonders
über die sozialistische Fricdcnsagita
tion sehr besorgt sei!
Täglich ZZekruten
für ein Regiment!
Washington. 18. April. Aus
den gestern vom Krcgsamt verof
fentlichten Zechten geht hervor, daß
sich täglich genug neue Rekruten für
die Armee melden, um jeden Tag ein
neues Regiment zu bilde. In den
5 Tagen vom 11. bis 15. April ha
ben sich im Lande insgesamt 7,171
neue Rekruten sür das Heer anwer
ben lassen oder durchschnittlich täglich
1,434 Mann.
Die Anwerbungen für die Kriegs
flotte habm Samstag und Montag
1,635 Mann ergeben, womit die ge-
genwärttge Stärke der Flotte auf
71,696 gebracht wrrd.
Englands Parlament
bleibt in Sitzung!
London, 18. April. Das eng
lische Unterhalts hat mit 286 gegen
52 Stimmen in zweiter Lesung die
Vorlage angenommen, welche die Si
tzung des Parlamentes bis Novem
ber verlängert.
Die Nationalisten waren die
Hauptgegner der Vorlage, indem sie
darauf hinwiesen, daß bisher noch
keine Lösung der Selbstrcgieruirg
Irlands (Home rule) angesagt wor
den sei. Andrew Bonar Lato, Mit
glicd des englischen Zlriegsrats er
klärte, daß die Negierung hasse, der
jetzt herrschende Geist m Ulster wer
de eine einer Einigung günstige
Stimmung auslösen und daß man
an einer schließlichcn zufriedenstel
lenden Lösung der Lage nicht ver
zweifeln sollte.
Wcibl. Arbeiter für Schlachthäuser.
Chicago, Jll.. 18. April. In
Erwarwng einer vermehrten und
ständig anwachsenden Knappheit an
genügend Arbeitern begannen die
Sllpcrintendcirteir der hiesigen gro
ßen Schlachthaus firma Armour und
Co. heute Pläne zu fassen und Vor
bereitungen zu treffen, um als eine
Kricgsiwnvendigkeit Arbeiterinnen
anzustellen, welche die Arbeit der
Maniier vcrrichteir sollen. Man
glaubt, daß auch in anderen Indu
strien balö ähnliche Schritte mücr
nommeu v""-!"" "'Wen.
Militaruntaugliche
als Farmarbeiter!
Chicago, Jll., 18. April. Als
ein Zeichen des Zusammenwirkens
des Kriegsamtes und der Ackerbau
al'teilung der Regierung kann die
Tatsache angesehen werden, daß die
Letztere die Rekrutierungsstationen
mit Mannschaft versehen und alle
Applikauten, die für den Kriegs
dienst auf der Front für untauglich
befunden wurden, als Farmarbeiter
einschreiben werden. Die körperli
chen Mängel, welche der Anwerbung
solcher Leute für die Armee zur Zeit
in Wege stehen, werden ärtzlich be
handelt und die betreffenden Leuts.
nachdem sie eine Zeit lang auf Far
men gearbeitet liaben, aufs Neue
auf ihre Tauglichkeit für die Ar-
juce Witersucht werden.
ustralicr
schlvcre Wer
Der Durchbruchsverfuch der Franzosen an der
Aisne kommt zum Stehen; es war ein
furchtbar erbitterter Uampf.
Den Alliierten wird wieder das Pulver nah!
Berlin, 18. April, über London.
Offiziell wurde gestern abend be
richtet, daß die Australier bei Lagni
court bluttge Verluste erlitten; au
ßerdem wurden 475 gefangen ge
nommcn und 15 Maschinengewehre
wurde eingebracht; 22 femdliche Ge
schütze, die wir erobert hatten, wur
den durch Sprengung unbrauchbar
gemacht. An der Aisne hat nach
zehntägigem Massenfmer ein großer
französischer Durchbruchsvcrsuch mit
weitliegendcm Ziel begonnen. An
einer Front von 40 Kilometern sind
erbitterte Kämpfe um unsere vor
dersten Stellungen im Gange,
Britische Meldungen.
London, 1. April. Das Kriegs
amt meldete heute: Die brittfchen
Strcitkräfte haben nördlich von St.
Quenttn weitere Erfolge zu vcrzeich
nen und das Dorf Villers-Guislain
erobert. Auch in der Nachbarschaft
von Laguicourt sind die brittfchen
Stellungen verbessert worden. Von
anderen Fronten ist mchts von Be
lang zu berichten. Der Regen geht
wieder m Strömen nieder.
Prahlerischer Britcnbcricht.
Mit der brtti scheu Feldarmee, 18,
April. (Von dem Kriegskorrespon
deuten Simms.)' Seit dem 9.
Einigung in der
Protzibitionsfrage!
Unheilbarer Riß unter den liberalen
Senatoren? Resultat: Srcg
der Knochentrockcncu.
Lincoln, 18. April. Die Pro
hibittonsfrage dürfte heute noch zur
Erledigung kommen und dann wird
der Vertagimg der Legislatur nichts
mehr im Wege stehen. Die Vereini
gung der liberalen Senatoren erhielt
Dienstag plötzlich einen heilbaren
Riß, indem Senator Robertson, der
Vorsitzer . des Senats-Prohibitions-komitecs,
dem Drängen der knochen
trockenen Hausmttgliedcr nachgab
und die Paragraphen annahm, die
die Herstellung aller Malzgetranke
verbietet und anderer geistiger Ge
tränke, die mehr als Prozent Al
kohol enthalten.
Der Zusammenbruch der liberalm
Vereinigung war bereits seit einigen
Tagen ersichtlich. Die demokratischen
Politiker sind plötzlich der Ansicht
geworden, daß die Zukunft der Par
tei es nicht zulasse, daß man sich
noch weiterhin heruinstrcitc. Und
das Wohl der Partei wird ja leider
stets über Recht und Prinzipien ge
stellt. Gouv. Neville begann zu
wanken, man ließ solche Parteihclden
wie Arthur Müllen und L. F. Lng
horst, Vorsitzer des Staats-Zentral-komitees
und andere die Senatoren
überreden, und das Resultat war,
das der Zusammenbruch eintreten
mußte. Die Senatoren Mattes und
Monarch suchten vergeblich ihre der
meintlich Getreuen zusammen zu
halten. Die Parteipeitsche jedoch
hatte eine größere Wirkung als Ge
rechtigkeit und alte Freundschaft.
Das ist im politischen Leben stets der
Fall. Kommt cS erst mal zur Krisis,
dann erweist sich die Parteizugehö
rigkeit als der stärkste Kitt.
Wie die Sachen liegen, werden die
Senatoren Mattes und Moriarty
heute einen Minoritätöbericht ein
bringen, worin sie empfehlen, daß
das ganze ursprüngliche Hausgesetz
zur Annahme gelangen solle. Wenn
schon, denn schon, sagen sie mft Recht.
Torauf wird nian ober wohl nicht
eingehen. Das Haus ließ den Se
nat die Arbeit tun zur Verbesserung
des (Gesetzes, sich aber zu keinerlei
Zugeständnissen breitschlagen, und
zivar deshalb, weil einige Mitglieder
des Senotskomitees sich schließlich
durch die Parteiführer überreden
ließen.
Es dürste im Verlaufe der heuti
gen Smatssitzung noch zu einer in
teressanten Debatte kommen, falls die
Minorität ihre Absicht zur Ausfüh
rung bringt und mit bitteren Wahr
heitcn aufwartet. Aendern dürfte je
doch auch dieses nichts. Tie Partei
knute wird in der Staatspoliti?.
ebenso wie in der Nationalpolitik oh
ne irgend welche Rücksicht den Sicz
utm&u
erleiden
Imm
ff vC
April, dem Beginn deö großen It'u
tischen Vorstoßes auf der Westfront,
sind 14,000 Deutsche in Gefangen,
schaff geraten und 227 Geschütze er.
obert worden. Immer mehr 0to
fangen werden eingebracht. Lens
und St. OunftiN werden von den
Truppen des Fcldmarschalls Haig
immer mehr eingeengt. Die Deut
schen dürsten kaum imstande sein,
dem auf sie ausgeübten Druck län
ger Stand zu halten. Zwischen Gou
zeaucourt und Villeret haben., fci?
Briten heute einen kleine Gelände- X,
gewinn zu verzeichnen. Wancouct
Tower, den die Deutschen den Britin
nach heftigem Kampfe entrissen hat
ten, wurde wieder zurückerobert. ES
wurde heute bemerkt, daß die deut
sche Artillerie vielfach ihr Ziel ver.
fehlt. Tie Geschütze donnern unauf
hörkich und ohne alle Ursache. Die
deutsche Artillerie schießt sehr schlecht.
(Daß Du die Nase im Gesicht' behälft
würde Onkel Bräsig sagen.) Dis
Witterung ist ungünftig.
Deutsche Umtriebe
aus Mexiko gemeldet!
Teutsches Geld soll angeblich Depu
tierte gekauft haben; Carran
za mobilisiert weiter.
El Pafo, Ter.. 18. April.
Ein aus der Hauptstadt Merika
hier eingctroffener Reisender, der fei.
ncn Namen nicht gmannt haben will,
behauptet, daß die Gegnerschaft un
ter dm Mitgliedern der merikan'.
schen Dctmtiertenkammer gegen di:
Neutralitätserklärung , Carranzas,
worüber bereits gestern berichtet
wurde, die Folge deutscher Umtriebe
sei. Nach diesem nihsteriösen Ge
NÄhrsmann hatten die Deutschen of
fen eine Lobby" im mexikanischen
Kongreß etabliert, und gäben viel
p',eld aus, um die Deputierten gegen
Carranzas Plan aufzuhetzen, um ein
deutsch-mexikanisches Bündnis her
beizuführen.
Weitere angebliche dmtsche UmtrieLe.
Washington, 18. April. Weite
rcs anscheinendes Beweismaterial
über amerikaner- und alliiertenfeind
liche Propaganda ist in diplomatt
schen Berichten enthallen, welche auf
dem Wege nach europäischen Haupt
städten durch Waflzington gehen.
Die Gelder einer Anzahl cmsmär ,
tiger Banken in der Stadt Mexika
sollm in öefahr stehen, wie auch
sonstiges Eigerttum von Auslandem
Deutfche ausgcnomnren. . Die Zei
tting El Universal" soll wegen Ver
öffentlichungcn, die von deutschen
Agenten mißbilligt wurden, unter
drückt worden sein, und die Verbrei
tung irgend welcher Nachrichten, wel
che für die Ver. Staaten oder für di?
Alliierten günstig lauten, soll von
den Behörden mißbilligt werde r.
Die Deutsche Bank und das deutsch
Gefandtschaftsanft in der Stadt Mef'
riko sollen mehr, als , jemals. ??ri
kanische Angelegenheiten bchcvrschen.
Mobilisierung mcxik. Truppen halt
an.
El Paso, Tex.. 18. April. Mi!
der Mobilisierung der Carranzaschen .
Streitkräfte längs der Grenze wird
fortgefahren, und es hat sich heraus,
gestellt, daß General Murgia die '
Verfolgung Villas aufgegeben hak
und nuft seiner Streiknacht von etwa
5,000 Mann nach Juarez zurück
kehrt.
Mit Ausnahme weniger Orte mit
einer kleinen Garnison Regierungs
truppen haben die Carranzaschen
Stteitkräfte, wie es heißt. Zentral,
nieriko fast ganz ausgegeben. J:n
Staate Gnanajmita befinden sich gar
keii Truppen mehr.
Durch General Murgias Rückkehr
noch Juarez befinden sich fast 30..
000 Mann merikcnusch' Tnlpden
nicht weit von El Paso uns änderen
trenzpunlten entfernt, und die La
ge verursacht bei vielen hiesigen Be.
wohnern Unbehagen.
Wer Sninm für dfe frn-mmiu
Kriegsführung der Engländer will,
im Himmelreich, Burein'ir. 1, gibt es
genug: 26,000 Männer, Frauen u.
Kinder,