Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 17, 1917, Page 4, Image 4

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    Seite 4-Tügliche Omoya Trwüne-Dicnstag. den 17. April 1917.
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ägliche Qmaha Tribüne
TEißUXE FCBUSniXC CO.?
gi Howard Str. Telephon; TYLEIt 340. Omaha. Nebraslt.
Des Moioes, It., Brandt Office: 407-6th Are.
Preis des TaacblattZ: Turch den Träger, per Woche 10c; durch dii
xrr Jahr $o.00; eiozeloe Nummern 2c Preis des SSochen-ILi.i-,
Bei strikter Boraöbezah!nug, per Jahr $1.50.
Enternd , ecor.d-clafia matter
Ön.a.'.a, Ncbraska, under the act of
CmiöW Nebr TlcnZtag,
Der Besuch der Staatsmänner der Entente.
Der Vrsuch der Staatsmänner der Entente, die Ende dieser Woche ni
Washington erwartet werden, lädt aus der Zusammensetzung der Delega
tn;ci erfrrmen, daß es sich hauptsächlich um gemeinsame wirtschaftlicht
ftm? bei dieser Konferenz handeln wird. Narr die Anweseicheit deö
srarzösischen Admirals de Chair laßt darauf schließen, daß ein gemein,
seiner Qperationöplan der Flotten inö Auge gefaßt werden soll. Militär
perfrnen befinden sich unter den Besuchern nicht. Auf eine Unterstützung
durch gmerikamsclze Truppen scheint man drüben also noch nicht zu rechnen,
' 'jedenfalls solltm die Beratimgen nur im Hinblick auf diese Koopera
t:.m geführt werden und nicht so weit darüber hinausgehen, das; sie schließ
l:;h zu einer Mianz werden. Unsere Regierung sollte sich auf keine Abma
clnmgen irgendwelcher Art, wodurch ihr die Hände gebunden werden, ein
lasen und besonders nicht auf den Köder eines gemeinsamen Friedens'
fchlusses hineinfallen. Wir sollten uns unter allen Umständen daZ Nechi
rorbckalten, dem IMegc soweit er unser Land betrifft, ein Ende zu
den, wenn wir unsere Ziele erreicht haben.
Spanischer Pfeffer fUr England.
Gewarnt durch das Schicksal des russischen Romanow, der seinen brit!
fijcn Vuckcman niclt rechtzeitig durchschaute, hat Spaniens Alfons, wem
die Nachricht Recht behält, dem englischen Gesandten Hardinge den Sticht
vor die Tür gesetzt, und sich damit vielleicht noch einmal den Königsstuhi
gerettet.
Die russische Revolution, deren Charakter als britische Mache nun
jedem.xffenbar ist, hatte Wlgenscheinlich die englischen Vorkämpfer der De
mokratie", die sie ja überall auf Erden, mir nicht im eigenen Reiche zu den
Zrvn und Jndiern, verpflanzen wollen, gereizt, auch in Spanien sich gefü
gige .Demokraten' zu schassen.
Der Plan derer, die mit ihrem Golde die ganze Welt zum Narren
rischen zu können wähnen, Hot in Spanien offenbar Schiffbruch gelitten.
Am Ende werden die spanischen Republiken in Amerika sich ein Beispiel an
der Unabhängigkeit des spanischen Königs nehmen. Und den modernen
HeMbsärmel".Autokraten, die mit der Phrase Gegen die Autokratie in
Purpur" die ganze Welt vor ihren Karren spannen möchten, mehr Wider
umb leisten.
Dieses England, dem jedes Mittel recht ist, der Welt Handel zu grab
scher, und den Grabsch mit den Lloyd Georgcschen Phrasen Freiheit für
d?e Völker" zu etikettieren! Dieses England, das im eigenen Lande den
Iren ihre Temkratie mit Blut nnd Eisen voreothält! Dieses England,
das die Jndier. die nach Freiheit strebten, vor die W!nndngcn ihrer Slitche
mr'Äanonen fpirnnc ließ!
Die belgischen Flamlanöer.
Es ist von verschiedenen Seiten oft hervorgehoben worden, das
während des Feldzugcs in Belgien die Ausschreitungen, denen die deut'
schon Truppen oft mit drakonischer Strenge entgegentreten mußten, bei
nahe ausschließlich von dem auf einer sehr niedrigen Kulturstufe stellenden
kmllsmschen Teil der Bevölkerung begangen wurden. Erst nach dem
Kriege wird wohl die Welt den vollen Umfang der Ausschreitungen er.
fahren, welch? sich diese heißblütigen und von Natur außerordentlich
grausamen Wallonen während jener Periode des Krieges zu Schulden
lom:ncn ließen, und dann wird man auch über die Wiedervergeltungs.
n!,?;rcgekv zu denen sich die deutschen Militärbehörden häufig gezwungen
saben, anders urteilen, Das Verhalten der belgischen Flamländer da.
zegen war im ganzen ein verständiges und ordnungsgemäßes, und sie
kamen rntr cm LkmpanonLtruppen
flikt Bekanntlich empfing der deutsche
Deputation von belgischen laManöem, der er versprach, daß die deut,
sche Regierung bei dem Wiederaufbau von Belgien die politischen Aspira
tionen der flämischen Bevölkerung energisch unterstützen werde. Die eng.
lis&n KÄtunaen in New Norck moMm stA damals ühev Mrfi WnfimjM
luftig Wiö behaupteten, das sei nur wieder ein deutscher Schwindel, mit
dem man der Welt weiß machen wolle, daß die belgischen Flamländcr mit
dem deutschen Regiment zufrieden seien, was keinswegs der Fall sei. Jetzt
bringt aber eme dieser Zeitungen erne Depesche aus Montreal, deren In
bei! in gewissem Sinne als eine Bestätigung der deutschen Darstellungen
betrachtet werden kann. Die Depesche lautet nämlich wie folgt:
.Manrische Heckenschützen in Belgien sind für die englische und fran
zösssche Armee eine Quelle schwerer
c.ccn von Charles Gaudet, K. C.,
amdssront hier eintraf. Herr Gauöer sagte, da die Heckenschießerei in
gewissm von den Engländern besetzten belgischen Ortschaften feinen Bruder,
ivdixr das aus Franko-Kanadiern stehende 22. Regiment befehligt, zu der
Trolnmg veranlaßt hat, er werde, wenn diese Praktiken fortgesetzt würden,
die Behörden der betreffenden Ortschaften dafür vercmtwortlich machen.
Die Mehrheit der flämischen Einwohner von Belgien ist, wie er sagt, eng
mit den Deutschen verwandt und daraus erklären sich ihre starken Som
pthien für sie."
Natürlich kMöelt es sich hier nicht um derwandtschastliche Beziehun.
s,en zischen einzelnen Familien, sondern um eine Rassenverwandtschaft,
d?e durch die Gemeinsamkeit der Sprache noch gestärkt wird. Denn nur
vierzig Prozent der belgischen Bevölkerung bedienen sich der französischen
Sprache. Sechzig Prozent sprechen flämisch, holländisch oder deutsch. Die
blgizchen Mamländer sind fast ausnahmslos der deutschen Zunge mächtig.
,hnrjni dazu noch die Erkenntnis, daß die deutschen Behörden sich ihrer
sweren Aufgabe w Belgien mit der größten Rücksicht erledigen, so ist es
nicht weiter zu verwundern, daß in vielen Flamländern das Gefühl der
Zusan-MenFehörisieit mit den Teutschen stark ist. Besonders interessant
cm xt d:e romLug des englischen Negimcntskomandeurs. Denn sie recht.
,i di Smij, daß er entschlossen ist. gegen die Behörden der bclgi.
; 'ifra?ten, in denen auf seine Soldaten geschossen wird, genau die.
,-r. 2ahregeln zu ergreifen, aus denen seinerzeit den deutschen Truppen.
-r::i ein s schwerer Vorwurf gemacht wurde,
' NüQlt-mus Her Massen
rtrttt
y v
" ' -? : einem katholischen Pfarrer
:'i die Tägliche Omaha Tribüne
,!? die neue Entwickelung der Tin
i folzends Zuschrift, die wir ob
i'-:"r Offen beit und darin enthalte.
:,:r Weitsicht unseren Lesern nicht
'-r.v.zcnthaken glauben dürfen:
,C;t mehr als 19 Hundert Iah.
i i-urde am Freitag ein Verbre.
' n verübt, welches das Angesicht
Erde verändert hat;' wieder an
Jrr,:i Freitag geschah etwas, das
'4 die Tauer künftiger Jahrhun
-rh das Angesicht Amerikas ver
.üdert hat. Das alte Amerika ist
id. Tas neue liegt in den Ge
) ::rf?:relicn, und wie das Kind auS.
föird, das sich dn Schoße
't Z'ikunft entbinden wird. dar.
i.r, glaube ich, find sich nicht ein.
'--.:! d:e (Z?kurtshe!fer in Washing.
7.'ow ?)crk und London klar,
cai'.z entschieden aber nicht der Mann
iV Frau aus dem TurckZchnitt
Cj.liJ. Eines ist sicher: KeiMt,
VAL. J. PETEB, President
March 14, 1912, at tho postoffice oi
Congress, March 3, 1879.
tnt 17. Spril 1017.
und Behörden viel seltener m Kon
Reichskanzler vor einiger Zeit eine
Verlegenheit geworden, nach den An.
welcher heute von der westlichen
ffHfrttttttft 1HtfMlrtt?
"mr v ww o v w vv. wvbviv
das gewöhnliche Volk einmal aus
und über den Taumel hinaus, dann
wird es handeln. Ich fürchte, daß
der absolute Radikalismus der Mas
Zen dann die Tyrannei der Wenigen
verdrängen wird, sei es, daß nian
einer extremradikalm Partei, etwa
den Sozialisten, zur Macht verhllft,
oder durch revolutionäre Bewegung
die Tyrannei des organisierten Kapi.
tals brechen wird. Denn das ist
der geschichtliche Verlauf solcher Tin.!
ge, daß Ertreme sich berühren, und
daß man organisiertem unterträgli
chen Drucke von oben, mit organi.
sierter Ungerechtigkeit von unten ein
Ende macht - man denke nur cm
die große französische Revolution
des 18. Jahrhunderts. Es sind in
den letzten Wochen mehr Leute dem
Radikalismus zugeführt worden als
je zuvor in der (beschickte der sozia.
lisnschen Bewegung und würde es
mich absolut nicht nmndern, wenn
in i Lcchren ien muss LmsÄZ e
Iozialist als Präsident vorstehen wär
de (?). Wir Kinder deutschen Alu
tes aber sollten in unserer Liebe zu
Ainerika nicht erkalten und auch dem
Lande unserer Geburt oder Wahl die
mit Recht so oft gcseierte deutsche
eue unverbrüchlich halten das
unrecht wie der göttliche Meister
siedulölg leiden. Einst wird auch
hier wieder erkannt werden, was
man an uns hat, auf den herzbeklem.
inenden Regen wird auch für uns
wieder' die Sonne einer besseren
Zukunft leuchten. Wenn nur die
Hitzköpse unter uns. die in Wirklich
keit dem Lande gar nichts Böses
wollen, und auch nicht tun könnten,
wenn sie wollten, ganz harmlose
Leute, die ihre Gefühle nicht mei
stern, und wie kleine Zdinder ihre
augenblickliilM Aufmallungen auf
der Zunge tragen, sich doch und ihre
tammcsgenossen nicht in Verlegen
heit und ins Unglück bringn: woll.
ten durch ihre unbedachten Reden
und Handlungen! Maul halten I
Das ist die Parole sür jeden ver
nünftigm Teutschen oder ?I"
Die wichtigste
Tages frage!
Die wichtigste Frage, die heute,
nachdein die Entscheidung über die
Beteiligung am Kriege gefallen ist,
dem amerikanischen Volke vorliegt,
ist die der Heeresvcnm'hrung. Mit
erschreckender Gleichgültigkeit gehen
die meisten daran vorüber, wo es sich
doch dämm handelt, eine Entschei
düng zu treffen, die für die Zukunft
unseres Volkes von allergrößter Be
deutung ist.
Der Präsident fordert vom Kon
greß das Recht, das Heer, das er auf
die Beine bringen will, auf dem We
ge der Aushebung aufbringen- zu
dürfen. Allgemein ist man der An
ficht, daß auf diese Weise der Dienst
zwang als dauernde Einrichtmig in
unserem Lande eingeführt werden
soll. Unsere Leser wissen, daß wir
weder auf dem Standpunkte der Mi
litaristen, noch jenem der Paciftsten
stehen. Wir halten ein großes Heer
für ein unter Umständen notivendi
ges Uebel. Teutschkind bedarf in
folge semer Lage im Herzen Euro
Pas und seiner historischen Entwick
lung einer starke Armee: England,
das von einer kleinen Insel aus Rei
chs beherrscht und wichtige Handels,
ftraßen zu schützen hat, einer mächti
gen Flotte. Was wir bcdürsen hat
dem ammkanischen Volke noch nie
mcmd in klarer Weife auseinander
gesetzt. Das Volk weiß weiter nichts,
als daß man in gewissen Kreisen aus
einmal von der dringenden Normen,
digkeit spricht, Columbia eine schwere
Kriegsrüstung anzulegen. Und das
kostet einmal Geld und zum andern
wird es unser Land in Bahnen drän
gen, die uns wer weiß wo hinführen
mögen.
Für den Augenblick handelt es sich
jedoch um Angelegenheiten, deren
Bedeutung nur zu bald in vielen Fa.
milien bitter empfunden werden
wird, wenn sie im Sinne des Prä
sidenten zur Entscheidung gelangt.
Herr Wilson will natürlich, wie be
reits erwähnt, die Soldaten, die man
aufzubringen wünscht, ausheben? im
Kongreß aber macht sich die Aussicht
geltend, daß ein Aufruf für Frei,
willige erlassen werden möge, weil
auf diese Weiss eine genügende Zahl
Soldaten aufzubringen fein werde.
Ob das richtig ist, müßte erst die Er
fahrung lehren, nd man wird es
daher begreifen, daß der Präsident
jene Zwangsmaßregel wünscht, um
so mehr, weil er die Schaffung eines
VolksheereS im Sinne haben dürfte.
Doch ehe man ihm diese Forderung
bewilligt, sollte das Volk eingehende
Kenntnis der Bedeutung eines sol
chen Schrittes und einer solckM Ein
richwng erlangen. Vor allem aber
sollte es wissen, nach welchen Grund
sätzen die für die nächste Zeit beab
sichtigte Aushebung durchgeführt
werden soll.
Daß man jeden wasfenfähigen
jungen Mann sogleich einziehen
wird, ist ausgeschlossen. Also muß
man eine Auslese treffen. Auf
Grund welcher Anordinmgen wird
das geschehen? Wer bürgt für eine
gerechte und billige Durchführung
einer solchen Maßregel? Werden
nicht die Väter und Mütter, die Geld
und Einfluß besitzen, ihren nach dem
Zweikindersystem gezeugten einzigen
Sohn auf bekannte und nicht unge
ähnliche Weise frei bekommen,
während die kinderreichen Familien,
die keinen Pull" besitzen, ihre
Söhne stellen müssen? Oder hat sich
die Moral unseres Landes auf ein
mal gebessert, daß wir eine völlig g?.
rechte und unparteiische Durchfüh
rung des Gebots der ZivangsailLbe
bung erwarten dürfen? Dock, selbst
im besten Falle wird eine Maßregel,
die der einen Familie den Sohn ent
reißt, wahrend sie ihn zwei anderen
in derselben Nachbarschaft läßt, et
was Gcrecktigkeitswidriges und ge
gen den Geist wahrer Demokratie
Der Erfolg in Ihren! Lebensbe
ruf hängt von der Gesundheit Mrcr
Augen ob. Besuchen Sie Dr. Wei-
land, Fremont. Schwierige Fälle
s-h.,;'r,tSf
. 4
;
Verstoßendes an sich haben. ,
Und gerade dieses Schauspiel Wirt
unser Volk erleben, wenn es dein
Präsidenten gelingt, im Kongreß sei
nen Willen durchzusetzen. Deshalb
sollte jeder Bürger sich an seinen Ab
geordneten und Senator in Wash
ington wenden, mit der Forderung,
daß die Entscheidung über diese Fra
gen erst getroffen nxrden sollte, nach
dem völlige Klarheit geschaffen wor
den über Umfang und Ausführung
der Pläne des Präsidenten, jjlict isi
es zu viel verlangt, daß das Voll
die völlige Unuvandlung des Herge
brachten auf militärischem Gebiete
und die Bestimmung seiner Zukunft
nicht einem Manne anheimgeben soll
und einem kleinen Hausen eilige
schüchterter Politiker?
Wir möchten nicht die Vermitivor.
wng iibcrnehmen für die Verciteluns
der Einführung eines Volköhecres,
haben doch die letzten Jahre bewiesen,
daß die Völker wie im Guten so auch
im Bösen solidarisch eins sind und
keines abseits stehen und sich seimi
Sicherheit rühmen kann, Gut ge
plant und vernünftig durchgeführi
sollte die Errichtung eines Hecrei
nach dem System der Schweiz bei
uns möglich sein, ohne die Gefahr
des Militarismus heraufzubeschvö
ren. Doch von vornherein muß alle!
vermieden werden, was einer Mili
lärrepublik oder Militärdiktatm
würde Vorschub leisten können. Nun
scheint sich ober kein Mensch für dieft
Fragen zu interessieren: nmn läßi
den Dingen ihren Lauf, und legt
das Schicksal der Zukunft unseres
Landes in die Hände einiger weniger
Männer! Gutes kann daraus nicht
einstehen. Es ist Pflicht der Bür
ger, sich um diese Angelegenheit zu
kümmern, wie cs Pflicht der Exeku
tive und der gesetzgebenden Gewalt
unserer Regierung ist, dem Volke
zu erklären, was sie da planen und
ausführen wollen. (Amerika.)
pracht-Emband für
Deutsch-Umerika"!
Tit interessante iösstnerte Wochen
schrist der Täglichen Omaha
Tribüne.
Viele Leser von Tcutsch-Ameri.
ka", der historischen und hochintercs.
santcn Zeitschrift der Täglichen
Omaha Tribüne, haben den Wunsch
geäußert, dieselbe einbinden und auf
bewahren zu können. Wir wurden
dadurch veranlaßt, einen Einband
herstellen zu lassen und zum Vor
kauf zu bringen, der den Lesern Ge
legcnheit gibt, diese epochemachende
Zeitschrift aufzubewahren, denn in
späterer Zeit wird ein Jahrgang
dieser Zeitschrift von erhöhtem Wer
te sein.
Die Einbände umfassen dig Num
mcrn dreier Monate oder eines gan
zen Jahrgangs. Sie sind sehr ge.
schmackvoll mit schwarzem Umschlag
und goldener Ausschrift hergestellt,
und werden eine Zierde jeder Bi
bliothek bilden.
Die Preise der Einbände sind
wie folgt: Vollständiger Jahrgang,
alle Nummern vom Abonnenten ge
liefert, gebunden, $1.75.
Alle Nummern eines Viertchah,
res, vom Abonnenten geliefert, ge
bunden,
Vollständiger Jahrgang, alle
Nummern von TeutschAmerika von
der Täglichen Omaha Tribüne nach
geliefert, gebunden. $4.00.
Alle Nummern eines Viertcljah.
res, von der Täglichen Omaha Tri.
büns nachgeliefert, gebunden, $2.50.
Porto ertra.
Bndwciser ist das wirkliche Lager'
bicr vollständig abgelagert, bevor
es auf Flaschen gezogen. Voller Ra.
batt gegeben für leere Flaschen zu ir
gend einer Zeit. G. H. Hansen, Re
tailDealer. Phoire Douglas 2506.
Ncljmen Sie tim Er
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wehe. Heilt Srkällung in 24 Stund
Vrivpe in 3 Toqen, Geld zurück, wmn
icht so, ftmitt das h mit dem roten
Echachteldeckek und Herr Hillt Lild iof
uf 2fic I ititx Motheke.
Der Farmer ist heutzu
tage der unabhän
gigste Mann!
Die hohen Kosten des Le
bensunterhaltes verursacben ibm
keine Sorgen. Machen Sie Jh
nen Sorgen?
Beachtet die Farniland zu
verlausen" Anzeigen auf Seite
6 dieser Ausgabe. Die bedeutet
vielleicht den ersten Schritt zu
Ihrer Zufriedenheit und e
benöaunchmlichkcit.
aica ClW!in Co. Zd. 22 c5. S9i
Der mijjc Krist.
on H. F. Kurz.
Auf dem Fjord lag das Eis fuß.
dick. Die Flut hob eö, die Ebbe
brach eS in tausend mächtige Schol
len. Ein Krachen und Poltern tly
ne Unterlaß erfüllte das Tal, das
schmal und in zahllosen Krümmun
gen von dem finstern Gebirge her
lb kam. DaS Flüßchen lag er
starrt zwischen den Steinen; in
frirnfichen Bändern und Barten
und lebloS hingen die Sturzbäche
m den himmelhohen Felsen.
Hoch oben irrte ein bleicher Licht
lchein, ein mühsames, zaghaftes
Lännncrn. Das war die Mittags.
eit, der bald die Nacht folgen
nußte.
Gegen daS Meer zu, am außer
len Rande der Eisdecke, die den
tejorb sperrte, lag eil dunkle Reihe
sochbordiger Tracheiiboote. Vewasf
,ete Schatten entstiegen ihnen....
Eins Tagereise talauftvärtZ lag
er lionigsgaard. Viele niedrige
Vebäude waren es, in regellosem
durcheinander. Menschen gingen
wzwischcn auf und ab, Sklaven,
Lauern und Krieger.
Vor ein paar Wochen erst war
kore Ljose, der alte Häuptling,
torn Wikingzug zuruckgekomnum,
nit reicher Beute an Gold und
Kostbarkeiten.
Es war um die Zeit der Son
enwende. Sie hielten Blotgilde.
In dcr Häuplliiigsholle, den Wän
ten entlang, faßen sie beisammen.
Pore Ljose mid seine Krieger. Er
tlbst saß im Hochsitz, dem Emgang
gegenüber. An den Wänden aus
hbehaueuen, riesenhaften Föhren
dämmen hingen die Schwerter und
lApietze und Schilde. Auf dem nie
frige Herd in der Mitte des Nau
kies loderte ein gelbrotes Feuer
tus Virkenscheitern. Daneben stand
xrau und unsörmig der War, der
ölutopfer harrend.
Pserde und Ochsen wurden ge
schlachtet, mt dem Blute Altar und
iLände und Tür bemalt. Der
Häuptling selbst spritzte das Op
jerblut über seine Krieger, über
seine Knechte und Sklaven.
Das war am ersten Tage der
r?lotgilde. Am anderen aber, ehe
He Sonne mit ihrem malten Lichte
ie hohen Berggipfel streifte, wollte
tDdin fein Opfer haben, die dunkel
haarige, duiikeläugige junge Skla
rnt, die Tore Ljose auf feinem Wi
kingzug an der fernen Küste des
V.'ittelmeeres geraubt. Sie stand
jitternd beim Herdfeuer und nnir
nelte mit bleichen Lippen unver
itändliche Worte.
Tore Ljose hob sein goldfunkcln
des Methorn und trank den Eöt
tern zu, dann seiner Sippe und den
freunden. Der Met war dunkel
and süß und stark.
Die Krieger erzählten mit lau
ten Stimmen von ihren Naubzügen
weit dort unten, in den Ländern
deS Sonnenscheins, wo die Erde
villig schwere Frucht trug und wo
Ne Menschen in hohen Häusern mit
Lürmen mit Musik und Gesang ei
nen frnrtden Gott verehrten. Sie
hoben die schweren Methörner em
por mid höhnten den Gott, der
seine Tempel nicht schützen konnte.
.Was sagt das fremde Mäd
cken?" fragte Tore Ljose feinen
Mundschenk Aasbjöm.
Der ging zu der dunkeläugigen
Sklavin am Herdfeuer. Kopsjchüt
telnd kam er zurück.
Sie redet mit ihrem Gotte,
Herrl" sagte Aasbjörn.
Odin wird sich ihrer morgen kn
Walhall erfreuen. Odin wird uns
dafür Sieg geben und Beute!"
meinte Tore Ljose.
Im Hose wurden Stimmen laut.
Hunde bellten. Tores Männer
sprangen auf. Mit erhobenen
Schwertern und Aerten standen sie
beidseits der Tür, die so niedrig
war, daß man nur gebückt eintreten
konnte.
.Kolbein! Kolbein ist aefom'
rnenl kiesen draußen die Sklaven.
.Da senkten sich die Schwerter
und Aerte. Neugierige Augen starr
ten in die Nacht hinaus,
Tore erhob sich. !
Kolbein l Willkommen Bruder!"
rief er.
Kolbein trat ein. Schlank und
hager war er, mit wetterhartem
Gesicht.
Tore setzte fein goldverziertes
Methorn an die Lippen und 'reichte
rS feinem Bruder hin, Kolbein
ober trank nicht. Tore reichte fei
nem Bruder eine Schale mit Pfer
kefleisch, der heiligsten Opsergabe.
ftvlbein ober oß nicht.
Warum, Kolbein, trinkst du
nicht Met? Warum verschmähst du
Unsere Opfergabe?" fragte Tore.
Die Krieger murrten laut und
fließen Aerte und Schwerter auf
den Boden.
Kolbein führte feinen Vruder
Zum Hochsitze zurück und setzte sich
en feine Seite. Laut sagte er:
Mit König Olav Trygvefon kam
ich von Enqland ber. Er und sein
zanzeZ Scjslge jind. getauft. Wu
glauben an den weiße Krist. Prie
ster und andere gelehrte Männer
find mit unS gekommen. Bei Mo
sterö. wa er onS Land stieg, läßt
der König eine Kirche bauen. Nim
mer werd' ich bei der Blotgilde da
bei fein."
Tore Ljose fragte:
Olav Trygvcson glaubt an oen
weißen Krist, an den Gott der Feig,
linge, die wir jeden Sommer zu
Tausenden erschlagen, deren Gut
wir mit unS führen?"
Die Krieger schlugen mit den
Schwertern an die Schilde und lach
ten.
.Weiße Krist.- sagte Kolbcln
langsam, er ist mächtig und leben
dig. Odin aber und Njord und
Fröy und die anderen sind auS
Stein und tot und machtlos
Am Hcrdfeucr ein heller, geller
Schrei. Die Krieger murrten.
Drohend umstanden sie den Hoch
sitz. Tore Ljose sprang auf.
Nur Kolbein blieb ruhig.
Wer ist die Fremde dort am
Herdfeuers" fragte er.
Eh'die Sonne aufgeht, wird
Odin sie empfangen!' sagte Tore.
Odin wird sie nicht empfangen!"
entgegnete Kolbein. ,,EH' die Sonne
aufgeht, wird der König hier sein.
Der König wird den alten Tors
hove mit allen den Steingöttern
vernichten."
Olav Trygvcson?" schrie Tore
Ljose ungläubig.
Er liegt mit sechzehn Langboo
ten unten nn Fjord. Ich wollte
dich retten, Bruder."
Tore Ljose schüttelte sehen grau
cn Kopf.
Wie soll ich mich retten, wenn
Odin und eine Göttin sterben?",
fragte er.
WaS ist mir der neue Gott,
wenn er uns Walhalls Tore ver
schließt, wo die Helden in männli
chem Kampfe jeden Morgen ihre
Kräfte messen, wo sie am Mittag,
von allen Wunden geheilt, zu froh
lichem Fest und Gelage sich sam
mein, wo die Erschlagenen stets wie
der zu neuem Leben erwachen? WaS
ist der neue Gott? Warum glaubt
Olav Trygvcson an den weißen
Krisis
DaS wm uh dir sagen, Tore!
Wir lagen bei den Snllyinseln.
Weit nnd breit hatten wir geraubt
und Städte und Törscr uiederge-s
brannt. Da horten wir, daß oben
in den Felsen ein Einsiedler wohne,
der Dinge sehen konnte, die noch
in der Zukunft lagen. OlavTryg
veson wollte den Mann auf die
Probe stellen und schickte mich, da
ich nach dein König der Größte war.
hinauf. Von seinen Kleidern gab
er mir, und ich sollte sagen, daß
ich der König sei. Doch als ich
zum Einsiedler kam, sagte der:
Nicht bist du der König: ober das
rate ich dir, sei deinem ilomq trau"
Und mehr sagte er nicht. Da ging
der König selber zu ihm hinauf
und fragte, wie es gehen würde,
wenn er in sein Land zurückkehrte,
das ihm die Feinde seines Vaters
geraubt. Ihm antwortete der Ein
siedlcr: Tu wirft ein mächtiger
König werden, und große Taten
wirst du vollbringen, du wirst dich
taufen lassen und an den weißen
Krist glauben! Und das wird für
dich und diele andere ein Segen
sein! Daß du an meinem Worte
nicht zweifelst, niagst du dies als
Zeichen nehnien: Wenn du jetzt von
mir fortgehst, wird Verrat und
Feindschaft deiner harren! Einige
deiner Leute werden im Kampfe
fallen, du selbst aber wirst eine
Wunde erhalten, daß eö um dein
Leben steht! Auf deinem Schilde
wird man dich auf dein Schiff tra
gen! Aber deine Wunde wird in
sieben Nächten geheilt sein!" Al
les ging so, wie der Einsiedler cS
sagte. Wir lagen lange bei den
Scillyinseln. Olav Trygveson und
wir alle ließen uns taufen. Und wir
kehrten zurück."
Tore Ljose schaute vor sich hin
und schwieg. Im Kreise standen
die Krieger. Kolbein fuhr fort:
Jetzt hat Olav Trygveson fnn
Land zurückgewonnen, Haakoa Jarl
ist tot, von seinem Leibeigenen Kark
erstochen, Erlend, sein Sohn, fiel
von unseres Königs Hand. Keiner
tann gegen Olav Trygvesou auf
stehen. Gut und mild ist er gegen
seine Freunde. Seine Feinde aber
zittern."
Tore Ljose schwieg lange und
starrte ins rote Herdfeuer. Sein
Gesicht blieb hart und leblos, wie
aus Holz geschnitten. Quer über
die Stirn lief eine lange Narbe,
die ihm vor Jahren ei Kriftensä
bel geschlagen.
Die Krieger um ihn her stan
den immer noch regungslos und
unschlüssig. Olav Trygveson war
ihr König; Tore Ljose aber ihr
Häuptling. Tore Ljose hatte sie
auf manchem Heereszug geführt
Jetzt hinge ihre Augen an feinem
Gesicht. Seit jeher waren fie ge-wohnt,-
sich seinem Willen zu un
terwerfen.
Aasbjörn, der Mundschenk, trat
leise an Tore Ljose heran.
.Warum,.Herr, brennt die Nar
be auf deiner Stirn heute so rot?"
fragt er.
Da erhob sich Tore Lioke im
Hochsiö. '
.Du. Kolbein, brachtest mir diq
Kunde, daß der weiße Krist ubeq
unser Land kommen will. Der Kö
nig selbst erschlägt die alten Göt
ter, die unseren Vätern heilig wa
ren. Unser- Leben lang hbeu wie
cm diese Götter geglaubt. Und
dieser Glaube schien unS gut. SU
haben unserm Wassen den Sieg
gegeben. Sie haben unö unübcr
windlich gemacht. Vor unseren
Drachenbooten erbebten die Völkei
ferner Länder. Ob wir gleich ge
ring, waren an Zahl, so ftünnte
wir doch manch große reiche Stab!
dort unten, und große Königs zahl,
ten uns Tribut. Arm sind unser,
Berge, kahl und kalt, und bet
Erdboden hier trägt nur gering,
Frucht. Aber dieses Land müsse
die Gotter lieben, die Götter, di
unö Sieg über unsere Feinde gaben
und reiche Beute. Warum nlsö
sollten wir unsere Götter verlas
sen? DaS will ich dir sagen, Tore:
Ich für meinen Teil will nicht! AIS
mein Arm stark war, habe ich Odin
und Thor und Fröy und Njord ge
opfert, nun, da er schwach wird und
zittert, will ich Knig Olav wei
chen, nicht aber dem weißen Krist.
Ich kam von meiner letzten Heer
fahrt zurück. Nie mehr werd' ich
meinen Drachen über die Wellen
steuern.... Morgen wird Olav
Trygveson hier sein. Nun aber
denke ich beute nacht noch bei Odin
in Walhall zu sein. Tann werd'
ich wissen, wer von den Göttern
der Stärkere ist. Die dunkelhaa
rige Sklavin dort werde ich Odin
mitbringen. Euch ober, Ihr 5!rie
ger, mag dies ein Wahrzeichen sein!
Nimmt Odin mein Opfer an, dann
ist er der höchste der Götter, ver
schmäht er eS, dann wird der weiße
Krist ihn besiegen. Und dann soll
mein Bruder Kolbein Euch führen!
Tore Ljose trat in die Mitte der
Halle an das lodernde Herdfeuer,
wo die bleiche Sklavin mit schrei
kensgroßen Augen stand. Zwe,
Schritte vor ihr blieb er stehen und
rief zurück:
Du, Aasbjörn, bring' mir die
Axt!"
Aaöbjöm brachte die Art, die
schon manchen Helm und manche
Schild in Stücke schlug.
Tore Ljose zog sein breites
Schwert aus der Scheide und reich
te eö dein Mundschenk hin..
.Aasbjörn, gib wir den Tod,
den mir die Feinde nicht geben
konnten! Besser ist's von deiner
Hand zu sollen.
Mit beiden Händen hob er die
wuchtige Axt. Gierig . schwebte fie
über dein Haupte derdimkcläugigen
Sklavin. Tore Ljoses Augen fun
kelten wild, wie Naubiieraugen.
Aasbjörn, der Mundschenk, war
hinter seinen Herrn getreten. Das
Schwert in seiner Hand schwankte
leise hin und her.
.Schlag zu, Aasbjörn!" rie?
Tore Ljose ungeduldig.
Da, schlug der Mundschenk zu.
Und Tores Schwert schlug breite
Wunden. Tief in Tore LjoseS
Nacken suhr es.
Tore LjoseS Art schnitt durch die
Luft. Mit dumpsein Poltern grub
sie sich in die hartgeftampfte Erde
des Fußbodens. Die Sklavin stand
unversehrt.
i m m m
Fanatisch. Warum hat
denn der Krempel den vegetarischen
Speiscwirt bei Gericht verklagt?
Er hat eine Fliege in der Frucht,
suppe gefunden!
Vorteil. Bauer (dessen
alte Wirtschafterin schwer krank ist,
zur Alten): Tu meinst auch, daß-ich,
wenn sie es auch net haben will, an
Doktor rufen lasse?
Bäuerin: Na freilich, an Vorteil
hat's auf alle Fäll': sie braucht net
so lang' zu leiden, das arme Dinz!
Kostspielige Ablen
k u ng. ßr: Es ist zu dumm, ich
bringe die ' unangenehme Geschichte,
die mir im Bureau passierte, nicht
mehr ous' dem Kopse.
Sie: Weißt du waS, Männchen,
ich mache mich rafch fertig, wir gehen
zusammen in die Stadt, und du
kaufst mir einen neuen Hut; dabei
kommst du gleich auf andere Ee
danken!
Gutmütig. Nachtwäch
ter (als nachts beim Sandbaner ein
?euer aufgeht): Ich werd' mit dem
Alarmieren noch a bissel warten
der arme Teufel kann'S. gebrauchen!'
Kindermund. Mama
(alt Papa eben vom Barbier tüchtig
eingeseift wurde, zum kleinen Fritzl,
der weint): Ja, warum weinst denn
eigentlich?
Fritzl: Ja. Papa kriegt so viel
Schlagsahne und ich gar keine! ,.
Erklärlich. Mit den,
Kleid sieht deine Frau auS wie ein
F! ,
Kostet mir auch märchenhaftes
Geld'
Am Nordpol. Heimse
kehrter Forscher (erzählend): Di
Kälte am Pol war so intensiv, daß
wir unS hüten mußten, unsere Hunds
einmal zu streicheln.
Zuhörer: Und warum?
Forscher: Ja, sehen Sie. ih
Schwänze waren nämlich steif gifro
ren, vns wenn sie.' damit wedelten
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kbvdm sie ab.
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