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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 16, 1917)
Schreiben SU fu deutscher Sprache m die Geschäftsleute, die in der Täglichen Omaha Tribüne anzeigen, ohre Wünsche werden genau so ausgeführt erden, als , wenn Sie in der englischen. Sprache schrieben. rs r.X.. V . '0 A r tV4 W'-v -v- t.m Für Onmha und Umgegend: Negm k' abend und fcjcnftaa., leine . DcicnlliiSje s rung der Temperatur. Für NebraZka: Regen tbet S'chn im ipcJU sichrn u. östlichen Teil heute abend u. Ätifr, Für Iowa: Regen heute abend und Tinu tag. wänner im äußersten Osten heute abend. W yu l 34. Jahrgang. Omaha, Nebr., Montag, don 16. April 1917. -3 Seiten.-No. 29 .-A ym Tfo fT - IL jtf r:rf , IA js , I titfpj jr FJ 07 f ii vn h Tä ü'7 1 1 j L vv i I ! Wtt uvvy ' 3" 1 -- (I Aeignisreiche 5f oche bekorstehend! Mit Spannung wird das Eintresfen der Regie- rungskommission der worin deren Ausgabe besteht. &:tti,; Amerika rüstet silr einen dreijährigen Krieg! Washington. 16. April. Eine der ereignisreichsten Wockzen in der Geichlchte Amerikas ist angebrochen. Der Appell des Präsidenten Wilson an all- Männer, Frauen und Kinder der Der. Staaten, mitzuarbeiten, um dm Krieg zu einein siegreichen Ab schlug zu bringen, dürste aus frucht baren Bodm fallen, und ein aktives Eingreifen der Ver. Staaten in den Krieg gegen Deutschland bald zur Folge habeii. Der Kongreß wird im Laufe die ser Woche alle nötigen Kriegsvorbe. reitungm tun, und anfangs der Wo che wird auch die Kominission der Alliierten, die sich aus hervorragen den Staatsmännern - und Militärs zusanunenfetzt, in Washington ein treffen, die Friedensbedingungen der Alliierten unterbreiten, praktische Vorschläge machen und alles bespre chen, was ein einheitliches Vorgehen gegen dm gemeinsamen Feilü be dingt. Vom Vundesfeimt wird erwartet, daß er die, am Samswg nachmittag angenommene Kriegsbewilligungs. vorläge im Betrage von Z7.000.000 schon am . Mittwoch bedinngsloS annehmen wird; doch wird voraus gefetzt, das; Senator La Fixierte ge gen dieselbe stimmen wird. Sobald diese Vorlage aus dem Wege geschafft ist, wird Pch der Kon grcft mit dem Vestelierunt'roblem befassm. Schatzamtssekretar McAdoo bat dein Kongreß bereits einen Vor schlag , gemacht. , auf welche Weise man zwei Milliarden Dollars laut seinem Vestcucrungsplan aufbringen lonne. Geaenwärtikt hcfaht s?ck das atskoimtec für Militärwesen mit ?fcer Konskriptionsvorlage. Immer Sin englischer Weltfrieöensplan! Lord 33rtjce plant Bildung einer Liga zur Erzwingung des Friedens". London, 16. April. Einzelhei sen über den sogenannten Brycc Plan" zur Erzwingung des Frie dens find von Lord Brnce, dem frii bercn englischen Botschafter in den Ver. Staaten, bekannt gegeben wor den. ' Lord Vriice erklärt, der Plan fei von ihm selbst, unter Mithilfe eines 5iomitccs hervorragender Engländer, schon vor zwei Jahren gefaßt, sei ober nicht früher veröffentlicht wor den, weil die geeignete Zeit zur Veröffentlichung noch nicht gefönt inm erschien" und weil die öffentliche Meinung in England inmitten des Krieges für ruhig Zukunftsbetrach tnngen ungünstig sei. Lord Vryce sagt unter anderem: Der Eintritt des Vereinigten Staaten in den Krieg läßt es wün schenswert erscheinen, daß die Be inühungcn der amerikanischen Liga zur Erzwingung des Friedens in ei nein Ausdruck der hiesigen öffentli. chen Meinung ihren Wicderhall sän den. Ich erlaube mir deshalb, ij nm einen Plan vorzulegen, der niit demjenigen der amerikanischen Liga fast identisch ist. Offenbar können erst nach dem Kriege praktische Schritte unternommen werden, doch könnte das Publikum sich mittler ',ne schon eine Meinung bilden. :ct Plan hat die Zustimmung ge l v t:.t o;.:. r om-'unntimti Uhu luujtui. viumci minister und Auslandssekrctäre.". Der VrncePIan schließt sich in den Grundlagen eng an die amen, knnischen Vorschläge an. geht aber einen Schritt todter in Bezug auf zwa?i'Lmeise Durchführung von Ent. scheidungen, befüttvortct ein gemein sames Vorgehen gegen irgend eine Nation, die sich nicht als Mitglied anchiießm will, oder die als Mit glied s,ch nicht dem Schiedsgericht untttivirft. Es wird vorgeschlagen, daß die größeren Mächte in dem in teriiationalcn Rat durch drei Mit gliedcr vortreten sein sollten gegen iiber eines oder zivei für kleinere! Macktc. doch erklärt Lord Brnce, Z dies sei niäit von fundamentaler Be . deutupg. da die FuMionen des Na H null rrekutiv. sondern beratend IcSlau Alliierten erwartet; mehr hat es den Anschein, daß die Bill im Senat angenommen werden wird, doch wird der Präsident noch einen schweren Druck aus gewisse Se natsmitglicder ausüben müssen. Von größter Wichtigkeit aber ist das Kommen der Allllertenkommisl sion. Die Besprechung der Friedens, bedingungcn dürfte wohl von groß ter Tragweite sein. Allerdings wif sm die Alliierten, was sie wollen, doch ist ihnen auch die Gcsimmiig des Präsidenten Wilson bekannt, die wesentlich von den Friedensbedin gungen Frankreichs uird Englands abweicht. Letztere werden sich wohl den Wünschen Wilsons mehr oder wemgcr sugen. Alle aber gehen da rauf hinaus, dem preußische Miii tarismus auf alle Zeiten den Gav auS zu machen. Von einen: baldigen Frieden aber kann keine Rede fein. denn die Ver. Staaten bereiten sich auf einen 5wieg von dreijähriger Dauer vor. Es wird offiziell gesagt, daß man hier nichts von einer wirk lichen Friedenspropaganda weiß, eine solche vorläufig auch mcht er wartet wird. Es heißt, daß die Ententemächte den Beschluß der Vereinigten Staa ten, sich nicht dauernd durch ein Bündnis an die Alliierten zu fesseln, wohl verstehen und billigen, doch halten sie es andererseits für uncr läßlich, daß sie bis auf weiteres eine solide Front mit ihnen bilden. Von wohl unterrichteter Seite her wird versichert, . daß die Alliierten' kommissäre gewisse Friedensbedin gungen zu unterbreiten beschlossen haben, denen wohl von den Vereinig ten Staatm , beigestimmt wcrdcii kann, und zwar werden die folgenden genannt: Rechtfertigung des Friedens, und Gercckitigkeitsprmzips gegen eigen nützige Aggression autokratischcr Mo narchen. Unverletzlichkcit der Rechte kleine rcr Nationen. Ausrottung des Militarismus. Schaffung einer Weltfrii'dcnsliga auf der Basis des Rechts, und Mmschlichkeitsprinzips. Die Freiheit der Meere Keine U-Boote im Pazifischen Ozean! Jlpans Krikgsflotte gewährt unserer Hazifischen Küste vor Au griffe Schutz. San Francisco, Cal., 16. April. Eine hiesige javanische Zciwng erhielt gestern' ein Telegramm sei tens der japanischen Admiralität, in dem sämtliche Nachrichten von dem Vorkommen deutscher Tauchboote im Pazifischen Ozean als Unwahr heiten hingestellt werden. Die Admiralität erklärt, daß die pazifische Küste der ' Ver. Staaten durch den Schutz der japanischen Flotte vor feindlichen Angriffen si cher ist. , Türkei interniert amerik. Zvachtschifs? Amsterdam, über London, 16. April. Wie ein aus Kanstantino pcl hier cmgctroffcnes Telegramm besagt, hat die türfischc Regierung in Koiistantinopel daö amerikanische Wachtschiff Seorpion" interniert. So soll die dortige Zeitung .Sabah" berichtet haben. tt-Boot holt grotzen Geldampser herab! New Zork. 16. April. Offizie re eines hier eingelaufenen britischen Schiffes berichten, daß der 196 Tonnen große englische Oeldampser Narragansett" an der .rlandifchen Küste von einem doutschen Tauchboot torpediert und versenkt worden ist.! - Gründer des Esperanto gestorben. Amsterdam, 16. April, über Lon don. Dr. Ludwig Zamenliof, Be gründer des Eji'eranto, ist gestern n Warskimn gmorbeii. Dr. Znmenbof wurde im Jähre 18,7v) . zu Bii'ljtoij ccocrcu. . , . Deutsches werben um Frieden mit Rußland! Rnssische Sozialisten beschuldigen Mtgiano, zede nedens'AgUa' tiou zu hintertreiben. Kopenbaam, über London.. 16. April. In einer Besprechung des Besuches des Sozialisiert Philipp Schcidcmann auf einer Fnedensmif sion in Kopenhagen sagt das Bei. liner Tageblatt", daß sich auch ein wohlbekanntes Zentrumsmitglicd des deutschen Reichstages hier befindet, das an den Besprechungen teil nimmt. Das Tageblatt nennt aller dings seinen Namen nicht, aber es liegt nahe, darunter Math. Erzbcrger zu vermuten, der. wegen seiner her vorragenden Neigungen, sich mit aus wärtigenAngelegenheiten zu befassen, bekannt ist. Auch hat die deutsche Regierung ein unter seinen Auspi. zim stehendes Propagandabüro leb haft unterstützt, das die neutrale Presse beeinflußt und auch in Italien und in Rumänien die Propaganda leitet. Das Tageblatt weist auf die un wahrscheinlichen Ablcugnungen die ser Verhandlungen hin, die die deut schen Sozialiftcn und andere führen, und auf die Notwendigkeit, eineil durch die Sozialisten herbeigeführten Separatfrieden mit Nußland in höchst delikater Weise zu behandeln, damit nicht allzufrühe Oeffentlichkeit den ganzen Plan zunichte macht. Es glaubt, daß die MajoritätsSo zialisten, die bisher immer für die Kricgskrcdite gestimmt haben, von den Russen vielleicht nicht so freund lich aufgenommen werden, wie sie glauben, und betrachtet allerdings auS anderen Griinden als Gras Re ventlow die Hoffnungen auf einen Erfolg sehr skeptisch. Anklage gegen England. Während ihres Aufenthalts in Stockholm ließen die russischen Delc gatcn eine Erklärung des Inhalts ergehen, England versuche, eines der bedeutendsten Resultate der russi schen Revolution, die Amnestie siir russische politische Verbrecher, hinfäl lig zu lnachen; des weiteren verhin dcre es Russen, die für den Frieden agitieren, ' an der Rückkehr in die Heimat. Teutschland wurde hingegen zum Lobe nachgesagt, dqß es sem Verspre chen voll und ganz halte. Sodann wurde erklärt, daß von der Schweiz aus mit den deutschen und sranzöfischen Sozialistcn eine 5!orrcfpondenz unterhalten wurde. Die Partie wurde in Stockholm vom Bürgermeister und einer Dele gation namhafter Sozialistcn em pfangcn. Dagcns Nyhcter" erklärte, Lcn nins Absicht sei es, demnächst von St. Petersburg nach Stockholm zu rückzukehren, und zwar innerhalb ei nrs Zcitrmlms von zwei Wochen, an der Spitze einer russischen Deputa tion. Er erklärte weiter, er trete für allgemeinen Frieden ein, doch wenn England einem solchen oppo nicre, so werde er sich um einen Se paratfricdcn zwischen Rußland und Teutschland bemühen. Die ruisischcn Abgesandten bcfin den sich auf dem Wege nach St. Pe tcröburg. vryan meldet sich bei wilson zur Stelle: Ist willens, in der Fenerlinie z stehen, will sich aber auch sonst verdient machen. Washington. 16. April. Wil liam 3: Brnan sprach heute dein, Präsidenten Wilson vor und hatte mit demselben eine halbstündige Kon. fercnz. Im Verlaufe derselben teilte er dem Präsidenten mit, daß er wil lens ist. in den jtricg zu ziehen und sich in die Fenerlinie zu stellen; kann man ihn dort nicht gebrauchen, so bietet er seine Dienste dem Vater laiide auf irgend eine Weise an. die dem Präsidenten genehm ist. General Alexiess jetzt Gberbesehlshaber! ZLetersbura. 16. Avril. Gene- ral Alexiess, bisher Gcneralstabschef der russischen Arince. ist von der pro visorischen Regierung zum Ober befehlöhaber derselben ernannt wor den. fleischlose Tage. Parkersburg, W. Va., 16. April. Alle Familien in Parkersburg sind von der städtischen Handelsbehörde aufgefordert worden, wöchentlich zwei fleischlose Tage zu kalte. Auch hat die Behörde in einem Aufruf die Einwolmer aui,iefordcrt, mit allen NoiiruiMiniitcln ökonomisch zu ver tchrc. Präsident wilson appelliert an des Volkes Mitarbeit! Wendet sich an alle Berufe und Stände, zur erfolgreichen Durch fiihrnng des Äriegcs bei zutragen. Washington. 16. April. In ei nem persönlichen Appell an das aine rikanische Volk wandte sich gestern Präsident Wilson an jeden amerika Nischen Bürger, Mann. Frau oder Kind fest zusammen zu stehen, um die Nation zu einer einzigen unzer trennlichcn Masse zwecks der Erhal tung ihrer Ideale und des Trium phcs der Demokratie, in dem Welt krieg zu machen, b Aus dem Appell, in welchem der Präsident sich an seine Landsleute wendet, heben wir die folgendm hauptsächlichen Stellen hervor: Der Eintritt unseres geliebten Landes in diesen schrecklichen und grimmigen Krieg , für die Deinokra tie und Mcnschcnrechte, der die Welt erschüttert hat. schafft soviele Proble nie des nationalen Lebens, welche eine sofortige Lösung verlangen, daß ich hoffe, Sie werden mir gestatten, in Bezug hierauf einige Worte an Sie zu richten. Wir bringen unsere Kriegsflotte mit größter Schnelle auf eine wirksa nie Kriegsstärke und find dabei, eine große Armee zu schaffen und aus zurüsten. Dies jedoch find die ein fachstcn Teile der großen Aufgabe, der wir uns miterzogen haben. Unsere Sache nicht selbstisch. In der Sache, die wir, verachten, kann ich nicht ein einziges selbstisches Element sehen. Wir kämpfen sür das, was wir als die Rechte der Menschheit betrachten und erwün schen, sowie .für den zukünftigen Frieden und die Sicherheit der Welt. Um diese große i Sache gebührend und erfolgreich durchzuführen, müs scn wir uns ohne Rücksicht auf Ge winn und materielle Vorteile in den Dienst stellen. Wir müssen voll und ganz erkennen, wie groß das Unter nehmen ist, wie viele Opfer es ver langt und wie viele, .Dmge wir zu dessen Durchführung zu tun haben. Wir müssen nicht nur für uns, un scre Heere und Seeleute hinreichend Lebensmittel liefern, sondern auch für einen großen Teil der Lander, mit denen wir jetzt gemeinsame Sa che geinacht haben, und zu deren Un terstützung und an deren Seite wir jetzt kämpfen. Wir müssen Schiffe zu Hunderten aus unseren Schiffs bauhöfen liefern, um nach der an deren Seite des Ozeans Tauchboote oder keine Tauchboot!? hinüber zu schassen, was dort zcden Tag ge braucht wird. Industrien müssen lcistnugsfähiger werden. Es leuchtet daher jedem denkenden Menschen ein, daß unsere Industrien leistungsfähiger -unb wirksamer als je gemacht, ökonomischer geleitet und den Erfordernissen unserer großen Aufgabe mehr gerecht werden müssen, als bisher. Tie Männer und Frau en, welche ibren Geist und ihre Ener gie diesen Zweigen widmen, .dienen dem Lande in dem Kampf um Frie den und Freiheit ebenso, als die Männer auf dem Schlachtfeld oder m den Schützengräben. Farmer sollen mehr bauen. Das, wa? unser Land wie die mit uns verbündeten Länder am nötig sren brauchen, sind Lebensmittel. Auf den Farmern des Landes be ruht daher iil bedeuten dem Maß stabe das Schicksal des Krieges und das Schicksal der Länder. Die Wich tigkeit einer genügenden Lcbmslnit tel.Vcrteilung, besonders für das je. tzige Jahr, ist eminent. Ohne ge iiügciidc Nahrung für die Heere wie für die jetzt iin Krieg liegenden LLn der wird dos große Unternehmen, in das wir unS eingelassen, zuiant menbrcchen und mißlingen. Mög daher daS Land sich aus die Far mer verlassen können, daß sie nichts unterlassen werden, die Produktion ihrer Ländcreicn zu crböhen. Ich fordere alte wie junge Männer auf, sich der Farmarbcit zu widmen und dafür zu sorgen, daß es weder an Arbeitskräften noch an Mühe ge bricht, um die Farmen fa ertragreich wie nur möglich zu machen. Befon' ders appelliere ich an die Fanner des Siidens Nahrungsstofse in hin reichendem Maße anzubauen so gut wie Baumwolle. Sie können ihren Patriotismus nicht besser bezeugen, als wenn sie sich von den gegenwär tigen hohen Bmiinwollpreisen nicht in Versuchung führen lassen, sondern in großen Maße durch genügenden Anbau von Brotfrüchten und Gemü sen dies Land und die anderen Län a4 wclchö &x Lz msa Unruhen brechen in Argentinien aus! Bei den Krawallen behalte die Pa zifisten die Oberhaud; deutsches Eigentum zerstört. Buenos Ayres, 16. April. Heute fanden hier von Befürwortern und Gegnern des Krieges Vcrsamm lungcn statt, die einen lebhaften Ver, lauf nahmen. Einmal stießen die sich gegenüberstehenden Gruppen zu, fämmen und es kam zu einem hitzi, gen Gefecht, in welchem die Pazifi stcn Sieger blieben. Heute nachmit, tag werden die Pazifisten eine große Masfeiivcrfammlung abhalten. Der Minister des Auswärtigen, Zedbal los, wird in derselben den Vorfitz fuhren. Aber nicht nur tn der Lan deshauptstadt, sondern auch in fast allen Städten der Republik fanden gestern Ruhestörungen statt; und es muß zur Ehre der Polizei gesagt werden, daß fie bei Unterdrückung der Unruhen unparteiisch zu Werke ging. Offiziell wird gemeldet, daß es bei den Kämpfen viele Verwun dcte gab; es ist indessen anzunehmen, daß auch eine Anzahl Personen ge tötet wurden. Der an deutschem Eigentum in dieser Stadt angerickitete Schaden ist bedeutend; unter den beMdigten Gebäuden befindet sich das Haupt quartier des Deutschen Klubs, der Kaiserhof, die deutsche Gesandtschaft und das Gebäude, in welchem die deutsche Zeitung hcrmisgegeben wird, Die Regierung hat alle Maßnahmen getroffen, alle ausbrechenden Ruhe störungcn im Keime zu ersticken. Es heißt, daß Deutschland Entschädigung für die Zerstörung des Eigentums der Deutschen verlangen wird. Die argentinischen Sozialisten hielten hier heute nachmittag eine Massenversammlung ab und nahmen Fnedensresolutionen an. Die tonangebende Zeiwng La Frenza verlangt die Bestrafung der jenigen, die Mißbrauch mit der ar gentinischm Flagge auf dem Dam pfer Monte Protegido getrieben ha ben; derselbe wurde bekanntlich von einem deutschen Tauchboot versenkt. Die genannte Zeitung besteht darauf, daß Monte Protegido in ungesetzli d)cr Weise die argentinischen Landes färben getragen habe; das Schiff fei überhaupt nicht als ein argentini fches Fahrzeug registriert gewesen. Dies lassen Sie mich zu den Zwi Freiheit kämpfen, zu ernähren helfen. Mahnung a die Zwischenhändler, schenhändlern sagen, einerlei ob sie unsere Lebensrnittel verhandeln, un ser Rohmaterial für die Fabriken oder die Produkte unserer Mühlen und Fabriken. Die Augen des Lan des sind besonders auf Sie gerichtet. Dies ist Ihre Gelegenheit, dem Lan de wirksame und uninteressierte Dienste zu leisten. Das Land er wartet von Ihnen, wie von allen anderen, sich aller ungewöhnlichen Profite zu cntschlagen. Den Männern, welche im Bahn dienst beschäftigt, sind, mögen sie de ren Geschäftsführer oder Angestellte sein, lassen Sie mich zurufen: Die Bahnen sind die Arterien des Le bens der Nation und auf Ihnen ruht die Verantwortung, daß diese Ver kchrsadent keine Hinderung irgend welcher Art erleiden. Der 5nufmänn wähle sich den Wahlspruch: Kleine Profite und schnelle Bedienung, und der Schiffs bauer halte sich stets vor Augen, daß daS Leben des Krieges auf ihm be ruht. Auch lassen Sie mich hinzufügen, daß Jeder, der sich einen Garten an schafft und kultiviert, bedeutend mit hilft, das Problem der Ernährung der Länder zu lösen, und daß jede Hausfrau, welche strikte Sparsam keit übt, sich selbst in den Rang der jenigen stellt, die dem Lande hcl fen. Jetzt ist die Zeit für Amerika gekommen, feine riesige - Vcrgcu dungssucht und Extravaganz abzn stellen. Laß jeden Mann und jede Frau cS als ihre Pslicht dem Lande gegenüber betrachten, so ökonomisch zu leben und ihre Ausgaben ein zuschränken. Ich bitte alle Zeitungsheratlsgebcr im ganzen Lande, diesem Appell eine so große Vcrbreiwilg wie nur mög lich zu geben und hoffe, daß Geistli chen dies Thema für wert erachten, es von ihren Kanzeln herab zu bespre chen. j Das Land steht jetzt der größten Kraftprobe gegenüber und wir niüst sen alle zusammen einig sprechen, handeln und dienen. - Woodrow Wilson." j Arniour tritt fiir fleischlose Tage ein, damit die Alliierten reichlich versorgt werden können. Davon freilich muß das eigene Voll u UMesi A lliiertcn-Sicll nehmen Zur Abwechslung werden die Deutschen jetzt auch im Elsatz geschlagen; Deutsche melden über belanglose Gefechte. Aur keine Angst, sagt die .Fossische Zeitung"! Berlin, 16. April, über London. Das Kricgsamt meldete gestern, daß die deutsche Linie nördlich des Scrape Flusses an der Arras Front etwas zurückgezogen worden ist; es kam dabei nur zu leichten Gefechten. Aber sowohl in diesm als auch bei den Mafsenangriffen an der Front der Niederung des Scrape Flusses bis zur Arras-Cambrai Bahn, die alle fehlschlugeii, erlitten die An greifer fchwere Verluste an Toten und Verwundeten. Gestern verloren die Franzosen, Briten und Amerika ncr in Luftkämpfen 17 Aeroplane. am Donnerstag und Freitag büßten die Franzosen und Briten zusammen 36 Flugzeuge und 4 Fesselballons ein. Nördlich vom Bapaume-Cam brai Landweg fanden gestern hitzige Gefechte statt; in der Chanipagne und der Aisne entlang donnern die Geschütze unaufhörlich. Nur kciue Angst. ' Amsterdam, 16. April. Der Militärkritikcr der Vossischen Zei wng schreibt, daß in vielen Briefen, die bei ihm einlaufen, die Schreiber ihre Besorgnis um den Stand der Dinge zum Ausdruck bringen. Der Militärsachverständige betont, daß die Besorgnis unbegründet ist. Mi litärische Entwickelungen an einem kleinen Frontabschnitt beeinflusse die Sachlage in keiner .Weise. AllücrteU'Tiege. London, 16. April. FeQmor schall Haig berichtet, daß die Briten das Dorf Villcret, südöstlich von Hargicourt, genommen haben. Auch nordwestlich von Lens haben die Besten Erfolge zu verzeichnen. Fer ner wird von der Front gemeldet: Samstag griffen die Deutschen daS ihnen kürzlich entrissene Monchy mit zahlreichen Strcitkraftm an. Die 3. bayerische Division war dm deutschen Sturmkolonnen als Unterstützung Uriegskredite von 7 'tfIisfirtt'iV'tt sitttisstrtf t , '' , . Hans einstimmig für die nefigeu Bcwllligungcn? Soztaust Lon don stimmte icht. Washington, D. ., 16. April. Ohne wesentliche Amendierung nahm das Abgeordnetenhaus Samstag, zu spater Stunde, die Siebenmilliarden Kriegsfinanz-Vorlage an. Keine ge gentetlige Stimme wurde bei dem Hauptvomm abgegeben. Der Vozi alist London enthielt sich der Abstim mung. Diese Woche kommt die Armeebill der Administration zu ernstlicher Be ratung. Eine heutige Umfrage stellt fest, daß Präsident Wilson femen auswahlsweisen Aushebungs-Plan durchdrücken wird. Im Gegensatz zu seiner Ursprung lichen Stellungnahme, hat das Kriegsdepartement 20 Staaten der Union mitgeteilt, daß sie noch mehr Milizheereskörpcr aufbringen kön nen, wenn es lbneii so beliebt; doch riet es ihnen, keine weiteren aufzu brmgen, bis die gegenwärtig vor handenen die volle Friedensstärke haben, da andernfalls keine Aufnah. me in den Bundesdicnst erfolgen werde. Alle diese Staaten können jetzt bis zu 800 Mann Pro Kongreßdistrikt rekrutieren. wenn aber sich Poli tik in Ernennungen einschleicht, so wird die Arinecleitung, wie angekün digt, nicht zögern, einen Ausjätungs Prozeß vorzunehmen. Das Staatsdepartement verkünde te seinen Plan, eine Kommission nach Rußland zu senden; diese Kommis sion ist getrennt von derjenigen, wel che nach anderen Alliiertcnländern gehen wird. Es sind Pläne im Gange, 0.000 bestimmten Anforderungen gleich. müßig entsprechende Lasi-Autos für o,e neue Armee aufzutreten. In Philadelphia soll ein riesiges Pazisistenkomplott" entdeckt worden sein, die Rekrutierung zum Einhalt zu bringen. Tie Flotte kündigt ihre Absicht an, Alles aufzubieten, um bis zum 1. Mai dem Dewcn Taa" ilire Mann'ckoitc-ttärkc auf 100,000 m.,... , t WMMi tfi fctu.ca . kein deigegeben worden? aber auch diess wurden unter schweren Werlusteni zurückgeschlagen. Me Deutschen er litten große Verluste an Toten und GefangenM sowie an Kxiegsmdm al. Paris, 16. April. OfsizieT wird gemeldet: Franzosische Trup pen drangen in die zweite deutsche Verteidigungslinie im Elsaß ein; in den Schanzgräben fand man eine große Anzahl deutscher Leichen, die von den Geschossen aus französischen Geschützen dahingerafft worden wa ren. Aber auch an der Oife habm die Franzosen an Grund und Boden gewonnen. Während der fetzten Nacht kam es im Elsaß, Lotbmgen, in der Gegend van Soisions und Rcheims zu heftigen Gefchützkänipfen. Befondcrs schwer warm dieselben zwischen Soissons und Rheuns. Ex-Prasident des Sangerbund gestorben? Herr Theodor G. Behrens von (S?)t cago, eiu m das deutsche San gerweseu verdient Mann, Laut einer Depesche, die tan Herrn Ceo. Kieck aus Mllviaukee, dem Sekretär des Sängerlnmdes Nordwestens, bei Herrn R. C. Strebs Iow, dem Präsidmten des Sänqer bundes, hier einlief, ist Herr Theo dor G. Behrens, der .frühere Präsi dent dieses Bundes, in Chicago nach längcrem Lcidm geftorbm. '-Die B erdigung sind et nächsten Mittwoch statt. - ' "'V'-.;, Herr Beln-enZ stammte aus ".vt-... stein und erhielt draußm eine gründ, liche . gefchäftlickx Ausbildung. Vor vielm Jahrm kam er nach Amerifo und ließ sich in Chicago nieder, wo er sich dem Grundeigentumshandel und Bankgeschäft widmete und es zu Wohlstand brachte. , Seine freie Zt-r widmete er der Förderung des Dent schen Liedes, an dem er mit großer Hingabe hing. Er war jahrelang Präsident der Ver. Sänger von Chi cago, dann Vizepräsident und zuletzt mehrere Termine Präsident des Sängerbundes des Nordwcstens. lüt ter feiner Amtszeit wurden die bei. dm Glanzfefte des Sängerbundes in Qmaha abgehalten, die wohl schwer lich jemals übertroffm werden durs ten. Herr Behrens war ein schlichter, biederer Charakter, der im Kreise des Sängerbundes viele aufrichtige Freunde hatte. Er hat dem Bunde viel Muhe und Zeit gewidmet, und hatte die Genugtuung, ihn nr schön stcr Blüte zu schen. Auch nachdem er aus dem Amte geschieden, brachte er dem deutschen Sängerwesen eifrig, stes Interesse entgegen und trat da ftir ein, daß der Sängerbund des Mrdwestens das nächste Fest zufam mm mit dem Nordamerikanischen Sängerbund in Chicagc, abhalte, nachdem Kansa City das Fest wegen des Krieges absagen mußte. Herr Behrens ist in Omaha wohl bekannt und geschätzt und wird die Nachricht von seinem Hmscheidm mit aufrichtigem Bedauern vernommen werden. , Ehre seinem Tndcu!, Tschechen sollen sich ' anwerben lassen! New Fork, 16. April. Din?. toren der Böhmischm (Tschechischen) Alltanz von Amerika habm tn thrcr gestrigen Konferenz beschlossen, einen Aufruf an alle wasfenfähigm Tsche chen in Amerika zu erlassen, in wel chem sie aufgefordert werden, sich un ter der amerikanischm Flagge an werbm zu lassen. St. Paul, Minn., 16. April. Die in St. Paul wohnenden Tf5st chen habm Präsident Wilson ihr? Dienste angeboten. , Brasiliens Zlrbeiter gegen den Urieg! Rio de Janeiro. 16. April. Heute hielt der Vorstand der brasi lianischen Fcderation of Labor ein Beratung ab und nabni Rcsoluti???en an, in welchen der Friede jkürwzr tätzzk. - "A