Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 14, 1917, Image 1

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Für Omaha und ttmgegcnd: Veran!l
und wahrscheinlich Rcgm "der cknce h;!?
abend und Sonntag, keine jeier.tX anuienu-.
Für Nebraska: Regelt ohn Schnee
abend u. Sonntag: feine wesentliche Amd..
Mir Iowa: Teilweise bewölkt, SuMrn tf-r
Schnee am Sonntag im wcsit. unb.fuiL 3k:w
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-8 Sciton.--No. 28.
34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Samstag, öen 14. April 1917.
Deutsche Frauen!
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anen Einsnhrnng
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Die Trockenen" im Uongretz glauben bereits
gewonnenes Spiel zu haben; starke Gegen
strömung macht sich geltend.
Destillateure machen einen Vorschlag zur Güte!
Washington, 14. April. 2ltmv
rikas gewaltiges Anschieben" zwecks
Erlangens von ZWzrungSmitteln
jung die Ausrottimg der Brauereien
lind Destillationen hierzulande im
infolge haben. Die Trockenm" iin
Kongreß, sich die öahrungsmittelnot
in der ganzen Welt und die an die
ammkanischen Farmer gestellte For
derung, nicht nur die Ver. Staaten,
sondern euch noch die Alliierten zu
ernähren, zunutze madjcnd, treffen
Anstalten, einen theatralischMSchach.
zug zwecks Einsührimg von Ericas.
PromoMml zu unternehmen, Sie
haben angeblich bereits alle diesbe
zügsichen Pläne fertig und werden
sie im Laufe der nächsten Woche be
samt machen.
Sie beal'sichtigen, der.Herstellnng
von Spiritunjm und Bier in den
. Wer. Swaten für die !iriegödauer
Einhatt zu tun. indem sie geltend
imchen, daß dadurch Millionen !i)u
shel Getreide für Nahrungsmittel
verwendet werd: können. Diejeni
gen, etc huner oiezer Bewegung ne
hen, erklären, dasz über 600,000,000
Bushel . Getreide durch Schlichung
der Brauereim und Testillenen ge
spart werden würden. Und wie der
Zbrungsnnttetexpert Dr. Wiley
jagt, genüge dieses, um 12 Millio
nen Mezischen zu ernähren.
Senator Shepparö, der das Na
ngnol.Prohibinonsamendemsnt ein
gereicht hat, sagte, 600,000,000 Bu
shel Getreide genügten, um oie ganze
Nation einen Mokiat lang zu ernäh
ren. Dazu konuul, sagt er, daß
tmisende Arbeiter,, die gegenwärtig
- in Destillationen uuö Brauereien be
schilftigt sind, für Fann. und andere
Arbeit frei würden,
j Abgeordneter Lever, Vorsitzender
g des Heruskomitees für Ack-kauwesen,
i hat sich zugunsten dieses Planes aus'
ß '
Amerika und Japan in
deutscher Beleuchtung!
Kölnische Volkszeitung schreibt,
Wilson erkannte Wichtigkeit der
japanisch'chinesische Frage.
Amsterdam, über London. 14
April. Unter der Ueberschrist
Ter betrogene Betriiger" verofsent
licht die Kölnische Volkszeiwng"
von Berlin datiert, einen Artikel,
welcher Amerikas Pläne im fernen
Osten zu erNärei: beabsichtigt. Es
heißt darin:
Der Antagonismus zivifcheis Anie
nka und Japan entstand über China.
Washington aber erwies sich als
schlauer wie Tokio und zwang Chi
na, mit Deutschland zu brechen, wo
durch Japan, wie Esau, um seine
Rechte als Erstgebormer betrogen
wurde. Präsident Wilson erkannte
die Wichtigkeit der chinesischen und
japanischen Frage besser, als irgend
einer" Zeiner. Borgänger, und führte
eine starke Politik zur Mfreckterhal.
tung des Prestige der Wer. Staaten
ein, eine Politik, die auch anti.deutsch
wurde.
Es wäre falsch, diese Politik als
von pro-englischen tefiihlm diktiert
mtt'znfassen. Während des Krieges
v!rfoZgte Präsident Wilson vor allen
?'.!!gen eine . amerikanische Politik,
welcher Amerikas ungeheure Ent
ü ickeluna in der Produktion von Ar
i '( ui'enmgen zuzuzaircioen vi. rocs
(i - fjti weiß, daß niemand in Deutsch.
i.ind ie an die Möglichkeit emes
Krieges Zwischen Deutschland und
dm Ber. Staaten dachte, Präsident
Sühn selbst bat fchwerlich ernstlich
ring deutsche Gefahr in Erwägung
gezogen, wohl ober eine japanische
lefakr. Darüber ist man sich in
Tokio völlig im Klaren."
Der Artikel sagt dann weiter.
ol-erslachlich betrachtet sei nichts na
tiirlichCT, als dafz Ainerika eine Rie
sknarmee und Flotte ausrüste, und
fügt hinzu: Tü)si,'lben aber sind
wcht zur rwenomig in LleMi
')!itriCnhmiT
J'.ticgc, während dessen
iii Wirklichkeit keinen '
Tmier sie
chiis; abge
I'en werdrn, sonder zur späteren
?','nnendnna gegen Japan bestimmt.
Auf diele Weise ftnclen unsere Fein
de mit i!ncn eigenen Alliierten da?
ivxi ., i.ir bctriHU'Hf Bcsnirtcc"
tt;tci Japan die Hauptrolle spielt."
ricgsprohibition
gesprochen; auch sollen AckerbauEp
Porten un Mittelwesten derselben
Idee huldigen.
Die Bewegung der Prohibitiom
sten hat derart an Unifang gelvon
neu, daß die Destillateure bereits vor
dein Kongreß erschienen sind und die
sem einen Vorschlag zur Güte mach
ten. die Produktion von Spiritussen
derart einzuschränken, daß jährlich
15,000,000 Bushel Getreide weniger!
verbraucht werden. j
Abgeordneter Randall, der den
Trockenen" das Wort redet, sagt,
daß 5!riegL.Prohibition" unabwend.
bar fei. Es wird sogar behauptet,
daß Präs. Wllson sich um diesbeziig.
liche Maßnahmen des Kongresses
nicht kümmern, fondern einfach als
Kriogsmabiwhme das Schließen der
Brauereien, Destillationen und Sa
loons verfügen wird.
Seit einer Woche fyxlen die Prohi.
bitionisten Versammlungen und Kon.
ferenzen abgehalten; sie müssen sich
jedoch mit dem Gedanken vertraut
machen, daß ihnen gewaltige Oppo
sition im Kongreß gemacht werden
wird. Militärs sagen, daß gegm
wärtig keineProhibitionsgejetzgebung
vonnöwn ist.
Die ?7M),000,000 Bondsvorlage.
Es wird angenommen, daß die
5!"riegsrevennueBorlage, welche alles
in allem 7 Milliarden Dollars for
dert, heute nachmittag angenommen
werden wird. Das Haus trat heute
um 11 Uhr vormittags wieder in
Beratung und nmn beschloß nach
dreistüirdiger Debatte, die Frage zur
Abstimmung gegangen zu tasten. Je
dem Redner ist eine Zeit ' von fünf
Minuten zur Verfügung gestellt
worden, , um feine Ansichten zu äu
Hern. Abgeordneter Mchin, der die
Bill eiiiberichtet hatte, mußte vielfach
Rede uiid, Antwort stehen; viele Ab
geordnete glauben näinlich, daß Wall
Street mit der Vorlage etnxis zu tun
habe. Abgeordneter Maddm, Jll,,
ging in seinen Aeußerungen soweit,
daß er sagte, man solle nicht ohne
weiteres zu allem Ja jagen, was der
Präsident durchzusetzen wünsche. Kit
chin gab die Erklärung ab, daß die
Bill nicht angenommen werden soll,
um den Alliierten, sondern um uns
selbst zu helfen.
IZuhland dankt
den Ver. Staaten!
Washington, 14. April. Der
russische Ministerpräsident Milukoff
hat dem Präsidenten Wilson für des
sen Kriegserklärung gegen Deutsch'
land, die er als eine hervorragende
Tat bezeichnet, namens seiner Regie
rung gedankt. Das freie Ruß
land", heißt es in der Glückwunsch-
depesche, ist den Ver. Staaten Dank
schuldig für deren propmpte Aner
kennung der neuen russischen Regie
rung.
Sozialisten und
2ielchsanzler!
Kopenhagen, über London, 14.
April. AlS besonders bezeichnend
für dni jetzt herrschenden Weist in
der sozialistischen MehrhoitSgruppe,
des Deutsche!: Reichstages ludchc
auch das Zentralorgan Vorwärts"
kontrolliert kann ein Artikel von
Paul Lentsch in diesem Blatte ange
sehen werden. Dieser Artikel Niaäst
unter den Sozialisten Stimmung da.
ftir. in eine Verschiebung der preu
fzifchen SrinnnreckstLreform bis nach
dem jvriege zu willigen, und sogt,
hinter dem Drängen auf sofortige
Einftihnmg dief Reform stecke nur
ein Plan, den .Kanzler zn stürzen,
was gegen das sozialistische Interesse
wäre.
Er-Zar Zlikolaus
Vermögen konfisziert!
London. 14. April. Die pro
visorische Regierung, sagt eine Ren.
terDevesche aus Petrograd, hat ei
ne Periügüng lassen, welche die
Güter. Gebäude, Bergwerke, Fabrl
keil und sonnige ttonitalanlagen des
srüberen .Viaisers Zt'ckolaus auf die
resp. 'Minister überträgt.
Auch volivia bricht
mit Deutschland!
Mcldnngen znsolge soll auch Argen
tinie beabsichtigen, Deutsch
land zu schikanieren.
Buenos Aires, Argentinien, 14.
April. Von Charles Stewart, Kor
respondent der United Prcsz.)
Jetzt, da Brasilien im Begriffe steht,
die Feindseligkeiten gegen Deutsch,
land zu eröffnen, hat auch die süd
amerikanische Republik Bolivia die
diplomatischen Beziehungen mit
Deutschland abgebrochen. In Argen,
tinien macht sich ebenfalls eine
deutschfeindliche Stimmung bemerk
bar, die früher oder später zu ei.
nem Bruch zwischen Buenos Airo?
und Berlin führen muß. Die hier
verbreitete Nachricht, daß das argen
tinische Segelschiff Monte Protegid
von, einem deutschen Tauchboot ver
senkt wurde, bat hier riesige Ausre
gung venirsacht. Man gimibte, daß!
die argentinische Negierung schon ge.Z
siem dieserhalb die Beziehungen mit
Dmtschlond abbrechen und dem deut
schen Gesandten die Pässe zustellen
würde, man wird sich aber jedenfalls
heute darüber schlüssig werden. Es
verlautet mit Bestimmtheit, daß die
argentinische Regierung einen schar,
sen Protest gegen Deiüschlaud richten
tverde.
Brasilien wird Lchiffe bawaffnen.
Rio de Janeiro. 14. April.
Es wird offiziell bekannt gemacht,
daß alle brasilianischen Handelsschif
fe, die sich in die Gefahrzone bege.
bzn, bewaffnet werden. Die Kapi
täne aber sind angewiesen, die Ka
nonen nur zum Zlvecke der Äertei
digung zu benützen.
Schwedens Baumwoll
Industrie leidet!
Das Ausbleiben amerikanischer Roh
Produkte ein schwerer Schlag .
für dieselbe.
Stockholm, über London, 14.
April, Mit Rücksicht auf den Ein
tritt der Ver. Staaten in den Krieg
haben die Fabrikanten von Baum
wollmaren beschlossen, die Produkt:,
on. nach Möglichkeit einzuschränken,
um ihre Arbester so lange als mög.
lich beschäftigt halten zu können.
Im besten Falle dürfte es kaum
aelinaen. die Fabriken länger als
4 Monate im Gang zu halten, vorz
ausgesetzt, daß kein Rohmaterial aus
Amerika eintrifft. Alle Wahrfchein.
lichkeit spricht gegen den Erhalt die
ses Rohmaterials. Die Schließung
der Fabriken würde 10.000 Arbeiter
in Mitleidenschaft ziehen.
Getreidevorrate eingezogen.
Die Mais- und Reisvorräte in
Schweden sind von der Regierung
mit Beschlag belegt wordeii.
China will am. Uriegs
Schiffe internieren!
Manghai, 14. April. Der hie.
sige Hafenkoinmandant bat von der
chinesisckzen Regierung den Befehl
erhalten, alle in chinesischeil Gewäs
sern befindliche Kriegsschiffe der Ver.
einigten Staaten zu internieren.
Diese Maßregel läßt darauf schlie.
ßen. daß China gegeiwärtig nicht
beabsichtigt, dem Beispiel der Ver.
Staaten, Deutschland den Kineg zu
erklären, zu folgen.
Feuer im Zlrsenal zu
lvoolwich, England!
London. 14. April. Heute kam
in dem Arsenal zu Woolwich. Eng.
land, Feuer zum Auöbruch. Wie ge
meldet wird, ist der angerichtete
Schaden gering.
Drückeberger heiraten lnsng weiter.
Chicago. Jll.. 14. April. Ge
stern ließen sich wieder 412 Drücke,
berger vom Kriegsdienst Heiratsli.
zensen ausstellen. DieS sind 43 wc.
nigcr als die geringste bisherige
Zahl an einenr Tage feit Samstag
In den letzte,: sechs Tagen haben
sich fast 4,000 dieser Helden durch
Eingehen der Ehe der Pflicht, dem
Lande zu dienen, entzogen. Rckru.
tierungsoffiziere schmückm derartige
militärpflichtige Helden" immer
noch mit gelberi Bändern iiiil den
Arm.
iaM Dorf für Krieffsdienst.
Eheyenne, Wyo,. 14. April.
Die ganze männliche Bevölkerung
von Shannon, Wyo.. !!0 im ganzen,
hat Gouverneur Frank L. Houx ge
siern ihre Dienn? als jlricgsfreiivilli.
ge angeboten. Die Frauen und Mäd
cheu babm.fich zum Roten Kreuz
gcMldct. . . :
Deutsche und russische
Sozialisten werden ln
LtoMzslm ksnserieren
In der Schweiz besivdlichrn der
bannten rnss. Sozialisten Heim
reise durch Deutschland
gewährt.
Anisterdam, 14. April. Der
Führer der deutschen sozialdemokra
tischen Partei, Philipp Scheideinann,'
sowie die prommcntcn Sozmloemo
traten Adler, Ernebcrger und Haase
sind heute, wie aus Berlin iclc
gratchiert wird, nach Stackholnr ab
gereist. Den biet Sozialistensührern
wurden Spezialpässe ausgestellt, und
es heißt, daß sie. in der schwedischen
Hauptstadt mit Verantwortlichen ruf-
fischen Abgesandten Besprechungen
hu hm tiiirhfn. Dip Berliner
Mittel.
hmacn beuten darauf hin, daß die
ct Sozialdemokraten später nach
Petrograd rciwn mögen, unr die
Friedenspläne der Sozialisten zu
fördern.
Deutschland rnss. Sozialistcn ge
fällig.
Kopenhagen, über London, 10.
Auril. (Aufgehalten) Die deut,
fche Regierung hat den bis jetzt in
der Schweiz befindlichen russischen
Sozialistcn die Erlaubnis gewährt.
über Deutschland nach Rußland
heimzureisen. Diese Erlaubnis wur
de. wie Pliilivv Schcidemann, der
Führer der deutschen Sozialdcmokra
ten bekannt gibt, auf Veranlassung
seiner Partei erteilt.
Dies bezeugt klar die wohlwollen
de Haltung der deutschen Regierung
aeaenübcr den Bestrebungen der
deutschen Sozialdemokraten, eine An
Näherung an ihre russischer., Kame
radcn im Jnterche des Scparatfrie
dens zu suchen.
Zwei Sonderzuge, heißt es, wur
den Nikolci Lenin, dem bekannten
russischen Sozialisten führcr und den
übrigen Mitgliedern der Kolonie
russischer Verbannter in der Schweiz,
die ineist der sogenannten Zimmer
waldichcn Richtung angehören, zur
Verfügung gejtcllt. Dieselben haben
an der in der Schiveiz abgehaltenen
Konferenz zuguns?n einer Wieder.
Herstellung der internationalen Sozi
aldernokratie und gemeinsamer Frie
denLbcstredungen teilgenommen. Auf
ihrer Fahrt durch Deutschland, wird
ihnen Gelegenheit geboten werden,
mit deutschen Sozialisten zu kon
ferieren und die Saat einer energi
scheu Friedenspropaganda mit sich
nach Rußland zu bringen.
Deutschland will
Entschädigung haben!
Amsterdam, über London, 14.
April. Die Kölnische Volkszeitung
kanzelt den Präsidenten Wilson in
dem gegenwärtig in Deutschland üb.
lichen Stil gehörig ab und sagt:
..Wir find zu einer gewaltigen
Kriegsentschädigung berechtigt,' und
es ist uns gleichviel, wer dieselbe be
zahlt. Jene Staaten, welche unge
heure Summen geopfert haben, wer
den nicht imstande sein, dieselbe 31t
zahlen. Deshalb muß Amerika, das
taufende von Millionen durch Lie.
ferung von Munition und anderes
Kriegsmaterial verdient hat, feine
Taschen ösfnm. Wir brauchen Äme
rika selbst nicht zu zwingm, Zah'
lung zu leisten, halten jedoch si viele
Faustpfänder, daß es für die Enten
teinächte von besonderer Wichtigkeit
ist, Amerika als Bankier hinter sich
zu haben.
Die Frankfurter Zeitung drückt
sich unverhohlen darüber auS, daß
das ewige Säbelgerassel der Alldeut-
schen viel dazu beigetragen habe, daß
Deutschland jetzt einer Welt von
Feinden gegenüber siehe.
Finnischer Landtag
Fretag erösfnet!
Hclfingfors, 11. April, über Lon
don. Zum, ersten Male feit Be
ginn des Krieges wurde gestern der
finnische Landtag erössiiet, unter
Kundgebungen russisch. finnischer Ver.
brüderung. Gcncralgouvenieur Sta
kowitfch erklärte. Rufstands neue de
mokratischc Regierung bilde eine Ge
währ gegen künftige Verletzungen
von Finnlands Freiheiten.
London meldet, Ungar.
Parlament vertagt!
Lonoon, 11. Aurit. Irin aus
Budapest eiiigetrviseneS Telegramui
besagt, daß der ungarische Reichstag
auf kaiserlichen Beielil nzgeloit wur
de, weil die Mitglieder der Oppofi
tion auf die sofortige Einführung ei
ncr Borlage, die attgkineineS Stimm
recht gewoizrt. drangen, teit )xum
bat denn London direkte teleqrarchi.
i&c Verbindung mit SJuicjt?). ,
Zwei engl. Hospitals
Schiffe untergegangen!
Eins soll von dentscheut Tauchboot
versenkt worden fein, sagt
London.
London, 14. April. Das briti.
sche Hospitalschiff Salta" traf ai
10. April im Aermelkanal auf eine
Mine und ist gesniiken. Es fanden
dabei 52 Personen den Tod. darun
tcr 0 Krankenpflegerinnm. Zur
Zeit des Unfalles befanden sich keine
Verwundeten an Bord. Der Salto"
war 7,284 Tonnen groß.
Das mal. Hospitalschiff Glon-
cester Castle" wurde in der Nacht
vom 130. bis zum 31, Marz muten
im Kanal ohne Warnung angegrif.
sen und versenkt. Alle Venvimdeten
wurden gerettet, wie auch die Be.
wbung. Der Dampfer hatte einen
ehalt von 7,090 Tonnen. (Komisch,
daß die englische Admiralität d
Torpedicnmg. welche bereits vor
über zwei Wochen . nicht weit von
der, englischen Küste stattfmid, erst
gestern meldet, nachdem die draht
lose Verbindung mit Deutschland
aufgehört hat, zu existieren.)
Italiens Mangel an
Offizieren groß!
Graf Cndorna trifft Mafnegeln, um
weitere schwere Verluste zn -vermeiden.
Rom, über Paris, 14. April.
Der Mangel an Offizieren ist so
groß, daß der Höchstkommandieren.
de, Graf Cadorna, sich gezwungen
gesehen hat, Maßregeln zur Verhu. g. Der Rückzug des Feldmar.
tung weiterer schwerer Verluste zu ss ü; Hindenburg hat bewiesen,
ergreifen. In Zukunft sollen diegtz ine VeMrzung der Verteidi.
Ossiziere, um dm Kugeln der Oester.sggsiinie angebracht war, da die
reiazer memgcr ausge,eizi zu m, ,
ihren Mannschaften beim Angriff
solgcn, statt voranzustürmcii.
Gleichzeitig ist an alle eine höhere
Schulbildung besitzenden Unteroffi
ziere und Soldaten die Aufforderung
erlassen worden, sich sofort bei ihren
Kommandeuren zu melden, damit sie
für die Dauer des Krieges zu Offi
zieren befördert werden können.', , .d
Präsident von Costa
Niea inauguriert!
Son Jose, 14. April. Frede
rieo Tinoce, der . in einer nur zwei
Stunden, währenden Revolution
kürzlich die Regierung des Präfi
denten Gonzales stürzte und bei der
darauf folgenden Wahl zum Prasi.
denten erwählt wurde, ist iin Bei'
fein- des amerikanischen Gesandten
Haie feierlich in fein Amt eingesetzt
worden.
Auch Alkoholiker zum
Uriegshilfsdienst!
Chicago, Jll.. 14. April. Der
Chicagoer Polizcichef Herniann
SchucMcr hat einen Plan bcröffmt
licht, der Hnnderte von Männern,
die durch übermäßigen Alkoholgenuß
körperlich untüchtig geworden sind,
zu irgend welchem 5kricgshilfsdienst
wieder kricgsdienstbar macht. In
einer Versammlung der Polizeika
pitäne legte er Pläne für eine Reihe
von Razzias in Saloons und billi
gen Logicrhäusern der unteren
Stadt vor. Die dort aufgefundenen
Männer sollen unter Mitwirkung der
Stadtrichter nach' Bridewcll zur Be
Handlung gesandt werden, um sie
cmf diese Weise fähig zn machen,
cnij Farmen, in Fabriken, bielleiäzk
auch in Heer und Marine Stellen
auszufüllen.
Uaiser Wilhelm
reist nach Holland?
London, 14. April. AuS im
Haag eingetroffenen Berichten, die
jedoch der Bestätigung noch harren,
soll Kaiser Wilhelm inr Schloß Mid.
dachten bei Arnheim in Holland ein
getroffen sein oder wird dort er
wartet. Der Kaiser bat das Schloß.
das der' Familie Bentick gehört,
mehrere Jahre vor dem Kriege be.
sucht. Arnheim liegt am Rhein 1?
Meilen von Eleve und 10 Meilen
von der deutschen Grenze entfernt.
Ob es wbr ist?
Avirrikaner firl fiir Detschland.
Berlin, 14. April, über Amsier
dam und London. Die Tägliäie
Rnndiclmu" meldet, daß der Ser
geant Dr. Caspar Rene'Gregorn. ein
geborener Amerikaner, aus Phi la-
dclphia. welcher als Professor der
Theologie an der Uinvcrsität Leiozig
wirkte, und nach Ausbruch des ftric
ges als Freiwilliger in die deutsche
Anne? trat, gefallen izt. Er war 71
äare cX
riten melden t
lmitere
5ens und St. (yuentin find angeblich von ihnen
bedroht; mehrere von Deutschen besetzte
Ortschaften werden genommen.
Ansicht deutscher Uritiker
Berlin, 14. April Das Kriegs,
anit meldete gestern abend: Mehrere
Angriffe füdlich von Arras wurden
von unseren Tnippen abgeschlagen.
Die feindliche 5l!avallerie beteiligte
sich ebenfalls an dem Kanstife, er
reichte jedoch nichts. Französische
Angriffe in der Gegend von St.
Quetitin blieben für den Feind ohne
Erfolg.
Oftfront Teutsche Streitkräfte
drangen in der Gegend von Ozerki.
Gälizien. in feindliche Stellungen
ein.
Was deutsche 51ritiker sagen.
Kavenlwaen. 14. April, über
London. Die deutschen Militär
kritiker behaupten, daß die Schlacht
bei Arras nur von taktischer aber
nicht von strategischer Wichtigkeit sei:
auf die allgemeine Lage habe sie
keine Einwirkung. Die Kritiker aber
geben hie und da dennoch zu, daß
die feindliche Artillerie der deutschen
überlegen ist. Haupwmnn v. Salz.
imm schreibt in der Vossischen Zei,
feindliche schwere Armterie oer oeur
schen überlegen ist. Deutschland kann
nicht immer erwarten, mit wehen
den Fahnen von Sieg zu Sieg zu ei.
lcn, aber trotz der Minderheit von
Mannschaften n. Material haben un
sere Soldaten dennoch genug Nerven
kraft, die Briten am Durchbruch zu
verhindern.
Major Moraht schreibt: Die Bri
ten waren erfolgreich, die erste Linie
der Deutschen zu erschüttern: der An
griff aber ist durch die deutschen Spe
zial. und Hauptreserven zuin Hal
ten gebracht worden.
Britische Siegesmeldnngen.
London. 14. April. Feldmar.
schall Saia hat sich jetzt gegen die
südlich von St. Ouentin befindlichen
deutschen Stellungen gewandt und
rückt auf Favet, zwei Meilen von
St. Ouentin gelegen, vor. So heißt
es in dein gestrigen offiziellen Be
Denunzianten hinter
Skatbrüdern her!
Angeblicher Bcrschwörerbund" in
Troy, N. entpuppt sich al
harmlose Skatpartie.
Troy. N. S9 14. April. Die
ganze Bevölkerung unseres Städt
chens lacht über die dummen Tölpel,
welche den Polizcichef Charles G.
Gerold, den deutschen Zeitungsher
ausgeber Robert Patchke, dessen Re
dakteirr Dannhauser und noch eini
ge andere gnte und loyale Bürger,
die sich allabendlich in der Hinter,
stube einer Wirtschaft beim Skat
spiel von des Tages Last und Mu
hen erholen, des Hochverrats be
schuldigen wollen.
Der Bnndespolizei war von ir
gend Jemand die Mitteilung ,ge
macht worden, daß sich die genann.
ten Herren nachts zujümmen fin
den. um Pläne gegen die Obrigkeik
zu schmieden. Einige Geheimbeamte
wurden abgesandt und so unglaublich
es klingen mag. tatsächlich belausch
te man die Gesellschaft mittelst
Sorckavvarats. Das Resiiltat kann
man sich vorstellen. Als der Dob
metscber die Gespräche von dem Po.
lizcichcf und zeinen Freunden, über
setzte, wandelt die Geheimen ein lich
ter Moment an Sie zogen wieder
ab. aber ihre Mission wurde bald
stadtbekannt und Polizcichef Gerold.
ein biederer Amerikaner, deutscher
Abkunft, erschöpft nunmehr seine
ganzen Berufokenntnisse. um den
Kerl zu ermitteln, der ihn dein Ber.
dacht ausgeietzt hat.
Admiral Sims in England.
Washington, 14. April. Rear
Admiral Sims ist in England einge-
tronen. um im Auftrage der Bnn
dcsregierung als Vermittler zwi
schen den Beamten der englischen Ad
miralität und dem amerikanischen
Flottenmnt zn wirken. Aum wird
er die Regienmg von den ttrirg
vorgangen auf dem Laufendeil, bal
HA - -
iuet
tmmlö
Ge
über die Zlrrasfchlach
tt
richt. Heutigen Meldungen ztt'ol
ge ist Fayet gefallen. Auch meyrrs
andere wichtige deutsche Stellm:,::
fielen den Briten in die Hände. cZi
Deutschen büßten vier große Mors
ein.
AuS dem britischen Hcmptqisartier
berichtet der clmenkanischen Kriegs
korresvondent Simms folgendes:
Die Stadt Lens ist heute von den
britischm Truppen bedroht. Mit
dem Vorgehen der Briten aber wäch't
der Widerstand der Deutschen: der
selbe aber vermag die Gruppen des
Feldmarfchalls Haig nicht aufzuhal
sten. Vimy Höhm und. andere von
den Briten eroberten Stellung?
werden aus schwerem deutsckM Ge
schütz beschlossen. Das deutsche Feuer
aber ist nicht treffsicher. Die ersts
Hindenburg Linie liegt hinter unZ.
Kanadische Offiziere erklären grir.
mig: Wir haben zetzt Frch, wo ro?r
ihn haben wollten l"(Jsch , dat so!)
Was die Franzosen melde.
o- ' 3
"4an,
s, 14. April. Offiziell wird
gemeldet, dak die Beschießung der
deutschen Positionen südlich von St.
Ouentin während der letzten Nach!
fortgesetzt wurde. . In der Eliarik,
pagne nahm das Artilleriegefeckzt an '
Heftigkeit zu. Französische Aufklä
rungsabteilungen brachten Gesänge
ne aus feindlichen Linien zurück.
15reuzzeitung"
uoer
deutfch-amer. Bruch l
Tadelt blshengen Bot',-? '
Washington sowie die Dmi.$
Amerikaner.
Amsterdam, über London, 14.
April. Otto Goctfch, ein hervor,
ragender politischer Schriftsteller, de
fprichr in der Kreuzzeitung dcit
deutscllunerikamschen Bruch wie
folgt:
Deutschlcnw hat. soweit die Tauch
boote in Betracht kommen, das doll
kommene Recht, fein eigenes interna
lonales Gesetz zu schaffen, auch be
züglich der Neutralen, für deren zu
ünfnge Jnterenen es kämpft. Ame
rika fei feit Beginn des Krieges nie
mals neutral gewesm, der längst
zum Abschluß gekommen wäre, wenn
es nicht die Alliierten unterstützt
hätte.
Goetsch sagt dann des weiteren.
indem Deutschland immer einen
deitW'anunnkanifchen Bruch zu ver
meiden suchte, spielte es sich selbst
in die Hände seiner Gegner. Dis
deutsche Botschaft in WeHington soll
te dafür verantwortlich gehalten wer.
den, sie war der schwächste Pnnkt int
ganzen diplomatischen Dienste. Ad
gesehen von den großen Versehen,
die sie machte, hatte sie mich gar kein
Verständnis von amerikanischer Ps.
chologie, der beste Beweis dafür v,t
der vollständige Mißerfolg der (tan
zen deutschen Propaganda. , Es wird
des Kaisers dauerndes Verdienst blei
den, daß er versuchte, Amerikas
Freundschaft nicht zu verlieren, ilnrt
ist kein Vorwurf zu machen, aber den
Deutfch.Amerikanem muß gesagt
werden, daß sich das Vaterland sehe
in ihnen getauscht hat.
(Die Depefche ZämM rn Londott
gefärbt und abgeäildert zu sein, um
hier Stimmung zu machen.)
Gutes vrbesfertes
Farmland
kostet beute von $100 bis $250
per Acker. , Vor zehn oder fünf
zehn Jahren wurde dieses Land
von ?25 bis $35 per Acker
verkauft. ,
, Es gibt noch inuner gisteS
Farmland, das siir ver
kauft wird. Ei,: grbZ!?r Ge
lninn stellt für den Mann in
Aussicht, der jetzt sein Geld in:
Farmland anlegt
Lest die Farnilaiid'Anzeiarn
auf Seite ti beule noch! Morze:l
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