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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (April 12, 1917)
: gliche Wmah.a Tribüne TUBÜNE PTJIjrjSHING CO.; 1 U ::.wrd Str. Telephon: TYLER 340. Oraih, Nebrwkv Tm. Moine, 1. Brauch Eatered eecood-class matter March 14, 1912, at th postoffica k rniia, Nebrafilca, uoder tha act of Congress, March 3, 1879. Omaha, Nkbr., Tonnerstag, ZZnser gerechter Staatssenat. Zie Bürger von Nebraska haben Ursache mit Stolz und Achtung auf ihr? Stsatssenat zu blicken. Die Senatoren haben, der großen Mehrzahl muh, durch ikre Weigerung, das Mockett.Ges!d m widerrufen, das moder. nrn (7prlMNterricht, also auch den aevinttrt, gezeigt, daß sie sich durch emNunen lanen. sie yaven oer Verbindung mit der Agitation,, dieses cnv.r ti rangen gctrieoen wuröe, einen starken Damm entgegengesetzt. ' ie i?eit diese Hetze ging, zeigte ein Leiter im Lincoln Star" am Tage ht Äbsümmung über das Gesetz, dessen Inhalt ebenfo so verächtlich und siöe war, wie seine Ueberfchrift, die in dem Rowdyausdmck Raus rn.m bestand. Selten wurde eine Sache so entstellt und verdächtigt wie d-e Motive, die zur Annahme dieses Gesetzes führten. Daß sich die Herren Serderen durch diese unpatriotische, unamerikanische VerKetzung nicht be. cntflusjen ließen, gereicht ihnen zu hoher Ehre. Sie haben gezeigt, daß sie Fragen studieren und entscheiden können,, ohne sich von ungerechten Pttrtttgängern beeinflussen zu lassen. Damit unsere Bürger die 21 Mann noch er kennen und schätzen lernen, die durch ihre Stimmen mn Dienstag ein großes Unrecht verhinderten, seien ihre Namen hiermit nochmals an gcsülirt, und zwar in der Hoffnung, daß mancher Bürger die Gelegenheit c?stt'en wird, diesen Herren mündlich oder schriftlich für ihrt gerechte Handlung seine Anerkennung zu zollen. Die Ehrenliste der 21 Senatoren t wie folgt? AdamZ . . ; Wert , Shihrrnann Bush , Tot? ' ;' . Gates Hasse Henry Kohl LahnerS Mattes McMullen Moriarty Real Erfreuliche Resultate. " Erfreuliche Berichte sind der Bundesregierung über die Haltung der beuischm Neichsbürger, und der Amerikaner deutscher Wkrmft. zugegangen. j't alles ruhig am Potomac. Dfa Verhaftung von etwa hundert, die im Verdachts stehen, sich gegen Amerika vergangen zu haben, scheint das Netto ?il"'ultca des NetzÄuswerfenZ über das ganze Land zu fein. Etliche Ver. ba'tungen stehen unzweifelhaft noch zu erwarten; aber der Justizminister irütt nennt die Situation gratifning", erfreulich, ermutigend. GratifyMg!. Auch wir sind erfreut, aber nicht überrascht, daß das CSrss der deutschen Reichsbürger, und sclbswcrständlich die Amerikaner deutichcr Wkunft, Millionen also, sich in einem großen Test des Gemütes sz verhalten hat, daß die Bchörde crWrm darf: Es ist erfreulich; denn rs beweist, daß man den Deutschen, die hier Gastrecht genießen, nur klar y! machen jfoaacht, was sie dem Lande, daS ihnen heute noch Gaftrccht bietet, schuldig find, und aus 1,000 werden 993 sich demgemäß betragen. a soaar selber den Narren, den Tollhäusler, dm .Ucberpatrioten". der da wähnt, er habe auf amerikanischem Boden eine militärische Mission" für sein altes Vaterland zu erfüllen, in die Schranken weisen. Es ist erfreulüh, daß euch auf der anderen Seite, d. h. unter den sogenannten echten Amerikanern, die Fälle vereinzelt find, in denen miß. lateter PairiofiSmits" z. B. die Abiturienten einer BrookZyner Schule ver anlaßt, ein Restmrcant mit deutschem Namen zu boykotten, oder einen SvcisZmrt, deutsche Bratkartoffeln in Iankce Fried" zu verwandeln, idcr ein Geschäftshaus, seine Angeftellten, die deutschen Nagen tragen, zu entsaften. Wir konstatieren mit Genugtuung, die Fälle sind vereinzelt. Gewisie englische Zeitungen machen gerne einen Berg aus diesen Maul, wurtshügeki: so kommt es, daß jeder dieser Fälle zu Epidemien, die nicht exilieren, unnAig, ausgebauscht wird. Die erste Folge der befriedigenden Haltung des Eros der Men C Minies", und der Amerikaner deutscher Abkunft selbswerftandlich. wird auch in Washmgton bereits sichtbar. Man wird bereit sein, die Härten der 'roklamation, die deutsche Reichsbürger z. B. bezüglich des Aufenthalts innerhalb einer Meile von Munitionsfabriken, Navy Iards, usw., trifft. -! modifizieren. Man wird in Zukunft auch Ausnahmen machen. Und das ist wichtig. Es zeigt, daß die amerikanische Regierung nick! FchWM vun anen ucrny ötuuuiuci vvtatucii wiu,, luuutui ituiynuj rc rc-!, ...r.x, die Schritte tut. die eine im Krieg begriffene Nation zum eigenen Schutz JL ist s,rtrtiü inriT fit mwriTmrifAf. rimmt s'cki i., ft. v) V 4.p. w-r v v-- , '- ..-- - .v, entgegenkommend zeigt, doppelt notwendig, diese besonnene Haltung cn't rn Zukunft zu bewahren,'- sich des Vertrauens würdig zu zeigen, und r:cht für einen Augenblick außer Acht zu lassen, daß alle deutschen Reichs iitgr gegenwärtig unter die Rubrik .Wen Enenm" kommen. ' Und wir, die deutsch-amerikanische Presse, ohne Ausnahme, dürfen ersten Resultate deshalb doppelt freudig begrüßen, weil sie zeigen. d,iß gerade die deutsch-amerikanische Presse, gerade jetzt, wo, allerdings i-uchur m vkreinzclnten Fällen, man sie lahmen möchte, ihre Mission !d: Sie hat ihren Teil daran, daß die Resultate befriedigend find. 2ie f!t für die Millionen gerade jetzt der Mentor, der sie belehrt, sie z.iahnt. sie schützt. N. d- Staatszeitung. Dle Stimme der Achthundert. Im Haus der Lords hat man" sich während der letzten Tage über die Tatsacks entrüstet und gewundert, daß die achthundert in Ruhleben inter rnretat Engländer ausnahmslos Zwilgefcmgene von einer Rückkehr :i die Heunat nach Friedensschluß nichts wissen wollten. Bei vielen von iwen mag es auf der Hand liegen, daß materielle Interessen ihren Ent ''..!u diktieren und daß sie lediglich aus dem Worte Ubi bcne, ibi patria" e trcfiilichstc 5!utzanwendung zieben. ' -nn gar kein Zweifel daran bestehen, ,'aade ihrer Geburt ein moralisches wrechen. rme es vernichtender rncht gedacht werden kann. Setbst die traoi !'on5qemäß mit Hornhäuten uf der Intelligenz begabten britischen LordS '!-ben dieien Stachel in dem Entschluß der sich freiwillig Expatriierenden ''ausgefühlt und ihn peinlich genug empfunden, um Die Bedeutung jenes ;i,r.tx5 durch Verdächtigung der betreffenden Persönlichkeiten zu der ?:ner. ES handle sich, so sagen sie, lediglich um frühere Reichsdeutsche, "Äerreicher oder Schweizer, die ihren resp. Vaterländern in den Jahr. Ahnten vor dem Kriege den Rücken kehrten um sich dort der Militär i'Mt zu entziehen, und die dann später nach Erwerb der englischen -taat2ang?bSrig?eit nach Deutschland zurückkehrten. Zweifelsohne gibt es rarna erbärmliche Kreaturen aenua,.die die Rechte des von ihnen jeweils ilückien Landes genießen wollen, 'nerkermen. Aber wir erinnern -nettsten der Nanxenlisten aus dem r'7t danach den Verdunklungsverstich der Lords als höchst unglaub rdlq pkrückweisen. Es befinden t 'v. Geburt, dem Umverfitatsprofessor '-'!'&. Angehörige der intellektuellen Vr-'i materielles Interesse gebunden find und die also, wenn sie den - f.;r dieses optieren, dadurch ihre tiefste Verachtung für ihr englisches r. rlv.: zum Ausdruck bringen. Tas politische Gesicht des Krieges droht in dieseiu Augenblick durch ' ru Eintritt Amerikas noch schärfere Züge zu erhalten: das Urteil über ,' ir "tuellen Urlieber der gigantischen Weltkatastrophe wird dadurch -t berührt, findet aber in dem Schritt der Nuhlebener Engländer eine -. i.:v.$ in die höchste Potenz. Fern der Heimat ist diesen Männern und zn Bewußtsein gekommen, daß Englands Evangelium und Glau f c:;-4;g und allein in seinem geheiligten Egoismus gipfelt und daß , i ? Ict brutülsten Gemalttat wie vor der schmählichsten Lüge nicht zu. ,:vt. U!N ihm Ellenbogenfreiheit zu dersÄMen. Sie haben das Land i--? 'I,urt als entsetzlich arm an allen Gütern erkannt, denen die Zu ; d'r Menschheit gehören muß: an persönlicher Opferwilligkeit, an xvtT Äabrbaftigkeit. an Idealismus, und darum sagen sie sich los von n. Micii Hnliaenkchem sie als eine einzige große ..Meucheln erkannt ha .-i. Leute wie Houston Stewart Ehamberlam. die uioralische Sznche VAL. J. PETER, Prilent. Office: 407-6th Ave. de 12. Aprll 1917. Deutschunterricht in den Volksschulen das Gehetze der Megstage nicht oe unverschämten Temlchenheye, oie in Schulgesetz zu widerrufen, von Seiten Robertson Samuelson Sandall Sodst Strchlow Wilson (Todge) Wllson (Fronticr). :rr r,, v,. i.,s:t;j. Aber bei der Mehrzahl von ihnen daß sie mit ihrem Verhalten dem und ethisches Verdammungsurteil ohne - ihre Pflichten diesem gegenüber uns aus en ersten Kriegs Nuhlebener Gefangenenlager und sich dort fast ausschließlich Engländer bis zum Jockey herab, vorzugsweise Berufe, die an Deutschland durch Seite 4-TügNche Omaha Tribüne-Tolmerstag. der Völker und Nationc studienhalber auf den Seziertisch zu legen pfle. gen und Licht und Schatten bis in die entferntesten Winkel zu verteilen vermögen, haben schon vorher das Tischtuch zwischen dies und jenseits des Kanals zerschnitten und sich mit freudigein Herzen auf die deutsche Seite geschlagen, die sie von England mit Haß. Mißverstehen und Ucbcllvollen überschüttet sahen. Die Ruhlebener Gefangenen haben moralisch das getan, was vor 140 Jahrm, im amerikanischen Unabhängigkeitskriege, ein ganzer Konti nent physisch vollbrachte. Auch wenn eine grinunige Ironie der Geschichte heute dieses Amerika an der Seite Englands findet, wird auch hier dem physischen Abfall noch einmal der nioralische folgen, denn cs ist eine irr tümliche Annahme, die da England einer aufrichtigen Kameradschaft für fähig hält. Es war für den Denkenden eine der tollsten 5!omödien, zu er leben, wie das pedantisch ebrliche Tnüschland, durch die äußerste Not ae zwungen, die längst illusorisch gewordene Neirlralität Belgiens zu durch, brechen, mit gellendem Geschrei als der. .Völkerrcchtsbrcckier" verdammt wurde, während das ewig völkcrrechtbrcchende England salbungsvoll die Rolle des Bcsckützers der SckMachen einnahm. Auch Amerika wird cs, wie weit auch die Strecke Weges ist. die es mit England zusammen zu gehen gedenkt, nochmals crfabren müssen, daß der dem Engländer zur zweiten Natur gewordene Wille zur Vorherrschaft eine Gleichberechtigung für Andere ausschließt. Die Nuhlebener Engländer, die soeben ihre englische Staatsbürger schaft als etwas Ekles und Verächtliches von sich warfen, haben es am eigenen Leibe erlebt, wie die Tünche der Zivilisation und des christlichen Wohlwollens vorn englischen Staatsgebäude abfiel und wie an allen seinen Ecken und Enden der wahre englische Charakter hcraussckaiüe: gemeiner Eigcmrutz. brutale Gewalttat. Bruch aller Rechte und Versprechungen. Sie wissen heute an all dem Leiden und Jammer, an all dem Blut dieses Krieges, daß England schuld ist. dessen Name von Klio als der einzigen schuldigen Nation in das Buch der Geschichte eingetragen wird, während London Ströme von Heuchelei und Scheinhciligkcit über den Erdball da hingehen läßt, die alle' selbst begangenen Verbrechen dem Gegner anspülen sollen. Wir wünschten, die Stimme dieser Achthundert wurde auch ir Amerika gehört werden! 33. Kie verhexte Zikge. Mit dem traurigsten Gesicht von der Welt sitzt die törandlbäuerin aus der Ofenbank und verfertigt sich ein, Salbe. Ihr Mann, der Eranöl. bauer, suaut zum Fenster hmaus unt mackt ein mordsdummes'Gesicht. .Mußt hatt tüchtig Kraukermehi zusetzen, von Hundeschmalz allein tonnst d' nie eine richtige Wundersal, be z'wegbringen." hat das sieinalt, Everl g'sagt. Und was das Ever! einmal g'sagt hat. darauf war nock. jedesmal ein Verlaß. .Die Hauptsach' wird halt fein, daß alles aufs Tipferl genau nact; den Unterweisungen vom Everl ae acht wird. Erft läßt rnajf di Salbe in einem gußeisernen Hafer! drei Tage lang stehen, alsdann wer den am dritten Tage die Beine von sieben Spinnen hineingetnctet. Di, Spinnen mußt d' halt erst aufm Heustall fangen. Und dann geht man nachts in den Stall, präziö eine Vier telstunde vor zwölf Uhr, und reibt der Veiß , mit der Salbe den Bauch ein. Wenn'S zwölfe schlägt, mußt du mii der ganzen Sach' fertig sein, sonst ist die Geiß hin, kannst dich drauf der lassen. Und eine Laterne darfjl du auch net mitnehmen." Ja, die Geschichte mit der schwär zen Geiß vom Grandlbauer ist ich! so einfach. Seit ungefähr drei Wochen gibt sie keinen Tropfen Milch mehr. Fressen tut sie nll'mnl nod' recht ordentlich, aber alles Zureden 'der Bäuerin hat nichts geholfen; sie gibt einfach keine Milch mehr, die Schwarze. Und das ist ganz gewiß, daß ver . 0 Wr.- e. k! 2""'' " ' Schrenzmger. an der ganzen .Geschich. te schuld ist. Lerhezt hat er die Geiß! Grad' so, wie er auch im Krautgarten der Huberbäuerin gar so viel Schaden angerichtet hat und daß seinetwegen der alte Pechln so ja krisch sauft. Da alte Ederl hat ihn gesehen, den Nazler-Lenz. wie er vor etwa drei Wochen rn der Nacht an oer Estamure oes isranoioaueis vorbeigegangen ist und wieder zurück. und wre n beim Staufenster hinein geschaut hat und nachher davongelau fen ist. Von dem Tag ob hat die Schwane vom Grandlbauer keine Milch mehr gegeben. Der Gemeindtschreiber hält eö nicht für möglich, daß man beim Amtsge richt mit einem kleinen Prozeß etwaZ ausrichten könnte. .Der NaglerLenz wird halt einen Eid schmoren, uns Amtsrichter ist ein Freidenker, n ganz lutherischer, der lacht dich tuS, sobald er von der G'schicht' et was hört, kannst dich drauf verlas 'en!" Na, und so hat halt der Grandl bauer beim Everl einen Versuch ge macht, 'i Everl, ein peinaltes Wei berl, ist seiner Lebtag voller Recht schaffenheit und Guttatigkeit gewesen und hat allem! so arg viel gute Mittel- für Vieh und Menschen. Die Salbe war fertig. In einem gußeisernen Haferl hat sie aus dem Wanduhrkasten gestanden, drei voll, Tage lang. Freilich, da Spinnen, suchen war für den Grandlbauer ich! gerade f angenehm. 5ta der dritten Nacht, zur vor schriftsmäßigkn Zeit, geht der Grand! baner mit dem Salbenwpf in den StiS. ohne Laterne, wie es das Everl vorgeschrieben hatte. Wie er so xm kuhfinstern Stall dahinschkeicht, kriegt er auf einmal einen unheimlichen Sauser WZ rechte Ohrwatschel. Der Vrandlbauer muß fein .Kreuzhnn melsakra' schon hinunterschlucken, da sonst kein Segen auf der ganzen ?m Der Erfolg in Ihrem Lebensbe ruf bängt von der Gesundkieit Ihrer Augen ob. Besuchen Sie Dr. Wei laiid, rcinünt. Schmierige Fälle L- tnciiftiifstt monte sein kann. .Und' so ein iruhschwanz kann ma no vertrag'n." Er tappt weiter und kommt endlich zu der verhezten Geiß. Hurtig langt :r zu und reibt mit dem Wundermit !el der schwarzen Ziege den Bauch ein. Eine sakrische Arbeit war'ö frei j 'ich schon. Ein paar Minuten darauf ist er ivieder vor dem Stall draußen, wo sie Bäuerin mit Zuonfichtlichkeit auf ihn gewartet hatte. So, das wär' in Nichtigkeit! DaS ganze Haferl voll Salben hab' ich der Schwarzen an den Bauch ge schmiert. Wenn das nicht hilft, dann bin ich net schuld daran." Am siebenten Tage hätte sich die Sache wenden sollen, so hat's Everl heilig versprochen. Aber ja, Schnecken! Am achten und neunten Tage hat die Schwarze immer noch keine Milch gegeben. Da wird es dem Grandlbauer zu dumm. Ich hab'S ja allewei! denkt, mit den Altweibermitteln ist's g'fehlt. Das Beste wär' halt doch, wenn man die Geiß dem Fleischer huber verhandeln tät'." In der größten Not lauft die Zrandlbäuerin zum Everl und erzählt hm die Geschichte. Das Everl ist we zen dieser ganzen Sache gar nicht so .'ehr verwundert. Ist vielleicht mög iich, daß der NaglerLenz in der sei bigen Nacht zweimal zu deinem Stall gekommen ist, und daher könnte die lrt und Weis von unserm Mittel nicht eing'schlagen haben. Jetzt gehst her und machst die selbige Zere monie noch amol, aber genau um drei Uhr in der Früh, und nicht schon um Zwölf: nachher wirft du schon jehen, daß es in deinem Stall eine wichtige Verwandlung gibt." Nach drei Tagen war d zweite Salbe wieder fertig. Die Spinnen hat aber diesmal die Läurin schon selber suchen müssen. In der Frühe um zwei steht der Grandlbauer auf, nachher gleich die Bäuerin. Wie es gegen drei Uhr zu geht, stehen die Zwei vor der Stall tür und schauen voll Bangigkeit an das kleine Fenstal hinaus. .Was ist das?! Es muß ein Licht im Stall drinn sein! Ganz deutlich sieht man'S." Die Bä'urin kriegt eine Gänsehaut vor Angst. .Ich geh' net mit, und wenn ein Heiliger drinn war'! Der Grandlbauer holt vom Heu Nadel einen große Zaunstecken. Und wenn der Höllenteufel selber drinn is. wissen muß ich, wie'S mit der Sach' steht." Mit einem ge walttätigen Ruck reißt er die Stslltür auf. Schon im nächsten Augenblick sieht er wieder draußen bei der Bäuerin, der es heiß und kalt Lber'n Buckel geht. .Was ist loS?" Was hast g'se hen?" V .Nix ist loS! Nix hab' ich g'se hen. als den Nagler-Lenz, de Malefiz schlampen, wie er durch die Hintere Stalltür' 'nausg'unnt ist mit einem lliibel voll Milch! So ein Lump! Und' seine Laiern' hat er in der IX? vergessen, der Haderlump, der ,llsa schämte!' Aber von dem Tage an Hot die Lebwarze vom Grandkbmter wieder kie schönste Milch hergeben. - itzotel Atlantic, Lhieags An anderer Stelle erscheint eine Ankündigung, worin bekannt gege den wird, daß das Hotel Sian- Hof" in Chicago seinen Namen in Hotel Atlantic" umgeändert hat, Das Hotel bleibt unter der biöheri aen beliebten Leitung der Herren Earl G. Roeßler und Mar L. Teich. welche auch künftighin um den Zu snruck des reisenden Publinmis tu teit, das in ihrem eleganten Hotel in ganz vorzüglicher Weise verpfleg wird. . A,ft Web. 302 für CurZ, den 112. April 1017. Die amilitmI!iilic. von Ludloig Thonu. Hinter Lla wappnet sich die rei sende deutsche FamUie mit Miß trauen und wird sich recht ihrer Su Priorität bewußt. Seit Archenholtz jind vielleicht noch länger beweist es Klugheit, jeden Italiener für einen Lvidbubn, ,a Kalten md dieseö lud tiche Völtchen für tiuai Schwärm idh Leuten, welche ausschließlich von em guten Gelde der kunstfrohen Leuischen leben. Dieser Glaube äußert sich im auf brausenden Zorne, im stirnrunzeln den Unbehagen des 1 tei werioc. Kren NordeuroväerS. und wieder im äterlichen Wohlwollen, im verzei senden Lachein über ziet leum,: lin Naturkinder. Aber er äußert ich immer und überall. Mama gibt aus das Gepäck ach:, ,äblt zweimal und dreimal die Stücke tach, wirft den Trägern drohende Llicke zu; die beiden Töchter bewa hen mit Argusauge ihre Hutiqacy. tln oder was ibnen lonft auf Erden euer ist und sie beweisen durch ha lige Zurufe, durch Mienen und öe rden. dak sie absolut nicht in Lcrtrauen einzulullen sind. Papa umschreitet die ruppe, rnei ickt nickt cani so ausaereat. aber iock mit dem Ausdrucke nickt iu lauschender Vorsicht und auch einer ihm wohlanitehenden Energie. Dieser Eamillo. Miltiade oder Vlarcello ist wirklich ein guter Kerl. veu er heiter unv getanen aue oieje kweifel an semer Rechtschaffenheit trägt. Er lächelt mnde über d,e stechen den Blicke, die ihm zugeworfen wer den. r ist höflich, er will Ruhe ein flößen m die Herzen dreier auge regten Famiglia, er beteuert mit Worten und mit ienen unnachahmli chen Geste, daß er ein Ehrenmann st.' Er scklevvt eifrig die Stücke in daS Coupö, ist hilfsbereit und lie benswürdig und beschwichtigend. ES ist nichts weggekommen, altes ist un dersehrt da; Camillo weist mit einer triumphierenden Handbewegung auf die Gepäckstücke. Mama zählt nach, die Töchter zählen nach. .Ecco!" Wie kann man so hastig.' zufah end. taktlos und beleidigend sein? Aber das den tzamiuo mcyi ein mal. er läckelt noch immer, nimmt die dovvelte Tare und dreht beim Wechseln dem mit unbesieglichem Mißtrauen gewappneten Papa einige minder gute Geldstücke an. Mama bat sich da! Wort .Hain' onaeeianet. Kur, vor Florenz und im Anblicke der fchonen Huge: ii es "-. , .. ihr eingeschlossen. Olivenhain. Plnunyam. üWn Unbain. < spricht es mu Woquau. vno mit Schmelz, so dak der Hörer merli und uck merken soll, wieviel tieseS Empstndm für eine ivskaniiqe ans kcknft ,a ldr wodnt und auwuml. Bermilckt mit Erinnerung an et was Gelesen-Labendes oder im Thea ter Gcsehen-Habendes; vermiichl mu dunklen Abnunaen von etwas Poeti schem. von etwas als Mädchen Ge schmarmt-abendem. In Zypressenhaine gehen gelockte Jünglinge umher, an denen weiße Gewander ,n maierqcde jauenwur fen herunterjlleßen. in ypreienya, ntn tremolieren die Carufi. in Zypres senhainen schwelgt überhaupt die Phantasie. Die Wirklichkeit sibt daneben, hat drei Knöpse der Weste offen und raucht eine Zigarre. Wenn man Papa onneyk. mume man eigentlich an dem Worte .Hain trftirffii- Mama schliefet die Augen uno träumt Gestalten, die sich besser zur diese. Landschaft eignen. So! Da wäre man nun glücklich in tlnrpni? Die Töchter sind selig darüber. ,aß alles s, wähnsinniz italienisch inssieht, der Himmel, die Stadt und ne Leute. An einer Straßenecke steht ein al trbinni nickt malerisch aussehender m,in d aus der Mandoline svieli md, etwas von .ftella", bella" und .omore" singt. Mit wahnsinnig ea m ?nnskl Papa bemerkt überall die Beweise S südlichen Schlendrians uno ve ehrt seine Familie über die Seg Hingen deutscher Ordnung un ui chen Fleißes. Wie hier daS Fleisch in offenen !äden hängt, dem Straßenftaube lusgesetzt. wie hier die Kerls her tmstehen uns nach rels uns iwa msfnurfcn. toit biel die hs'bzewach tvtn 2.nael WsS ist! Die 5ignora? S .... hm .... wie per die halbzewachsenen BengelS ei m nachlaufen und veuein. tiefe Weise erzieht man doch .... Moma erzwingt sich mit einem je ,er Bllljk Stillschweigen und Be ücksichtigunz des erhJbenen- Mo iitntS, in welchem man zum ersten nal an dieser bedeutenden Stelle "inkfferi kick befindet. . Lcaaia bei Laaii ... rn 4m... N,i-s, ton Benvenuts Eellint m km eine Kovie dkS David von Michelangelo vor der Signora .... m hm aul otejeni P.oge ist Girolamo isavonaroia vervranni morden Wo? wo? Eme leb hafte Bewegung ist in die Familie gekommen, jeicn Papa eigi n esse. . ..... Ein Kartenhändler, der ne veooacy tei Hai. eilt hinzu. ,Nostkarteu .... wollen Sie? Schöne PoMrten.... wollen Sie?" Man antwortet ihm mau, aoer oer Mann lcnnt die Wckbezierde der Jtalienfahrer. Er klovn mu dem ug aui oa. Pflaster. . ' . Savonarola . .... qui ..... Ji derbrunnen .... qui Savonarola... qui . . . Die Familie gibt ihre Zurllckhal tima auf. und Sttama traat mit ita lienischem Akzent: .Savonarola.... hier?' ,Sk .... st .... m quruo punto .... qui .... ist derbrunnen." Er zeigt mit lebhasten Gebärden. wie man ein Zündholz anzündet, und beschreibt mit ausholenden Ar men Rauch und Flammen e rom busto .... ,st derbrunnen .... &a vonarola .... qui...." Die Schauer der Weltgeschichte überkommen die Familie Und Papa drückt dem minderwertigen Sohne Italiens ein Trinkgeld in die Hand. Kinder!" saat Vava. Kinder. Bädeker ist ja ganz recht, und nie mand kann mehr Respekt vor der wahren Kunst haben, als ich, aber nur nicht übertreiben! In gewizzem Sinne muß man sich doch auch von Bädeker frei macheu können! Ich gebe ja zn, daß junge Kunstbejlij sene hier einfach die Pflicht haben, jede Einzelheit zu studieren, aber ich is Äiann. der im vrarii en tuotn steht, wie komme ich dazu, mir von Bädeker vorschreiben zu lassen...." ,Nanu. halte reme Prevlgl!" erwl dert Mama, .und wenn die Kmder daheim was erzählen wollen von Italien, müssen sie eben ancy orvenr lich dazu tun. Du kannst ja einst weilen in Dein Dilsner Bierlokal ae- hen, daS Du glücklich entdeckt hast." !iaturtiq geye xq yin, uno wenn Ihr ehrlich fein Wolltet, müßtet Ihr inaeben. dak Euch die ewigen Lippi und LipplnoS und wie die erie aue heißen .... ,Aber Otto!" Na ia. ick babe den vflichtschuk diaen Reivett vor diesen ' Meistern der Renäsance, aber macht mir keine Wippchen vor! Ihr habt die Kerls auch über: mir den einzigen Gefallen. Otto .'...ja? Tu mir de einzigen Gefallen und spr,q mq oi kann daS hier mq: verklagen, oas reibt einen ia aus .... LUS allen Illusionen! Ich meine, hier konntest Du wirklich mal eme promliazen Ansichten ein bißchen vergessen!" Ock Ock 'rolm cv! Nanu, helmine. ich will mich rnch naher nusdrücken. aber mm nu. ma izyr hier für' Theater spielt. Du u die Mädels, ka waS von Berzückuna. nee! Un gestern habt JhrS vor'm fal. fchen Bild gemacht, 'a, mir reu, war binter Euch an der gnftd!' .Also. Otto, ich erkläre Dir ein für allemal .... ?NoS erklar e' ck erkläre Dir ein für allemal. knk wir aus Deine Begleitung der zichten. Ich Will mx nicht jet weihevollen Atomen. ..... . Qck Ock5 .?kawobl. Otto, ick will mir icht jede andächtige Stimmung zerreißen lass'N. Geh WU z zemem yiiy ner . . . mck ick uck .... "ta und uns zerstöre wenigstens hinterher ich den Eindruck, den wir von allem Geschauten mitbringen. Alma war aestnn förmlich bedeppert über Deine Witze über die Sixtinische Madonna .... Die ist ja . nutz hier. WUHel mme .... .DaS mukt Du ta wissen!" .Week ick eusällia ... die i in Drälen öeriemmersch! Wenn mir's dock aesiern der blonde Professor eine geschlagene stunde rzayu Ban... .Alk, mit. dann roarl eine an dere. Jedenfalls war daS Mädchen fs Cmir1n Aitrif . Uu ui.(i ytuiiit-ft .Och .... ochl" Eigentlich hatte Papa ja recht. Natürlich nicht mit seiner taktlo fen Manier, fortwährend Witze z machen über daS Kunstverständnis seiner Familie, aber so im gllgemei ne und überhaupt. Wenn man eS sich nur eingeftelM wollte, war eS nicht doch fmchtdar ermüdend, immer und immer diese Heiligenbilder zu sehen? Tn Kopf wurde einem wirblig davon und dann, war eigentlich nicht ein3 genau so wie'S andere? Und sich förmlich die Leine in dm Leid stehen vor den ganz berühmten Ge mälden! Und dieser ianerllche Zwang, von einer Sehenswürdigkeit zur anderen zu laufen, und eine förmliche Ansst, seine Aufgabe für den Tag nicht ge macht zu haben! Wie in der Schule! Nee! ToS reine Vergnüg war'S gewiß nicht! Schön is anders! smma blick erst lebt man sich in einer fremden Stadt ein. aber dang bemerkt man erstaunt, daß die Art, sich zu unterhalten, gewissermaße europäisches Gemeingut und darum auch hin eingebürgert ist. Papa fm bet e3 in der Birreria, wo man fn sches Pilsner trinkt und sehr wng, sitzen bleiben kann; die Ä)amen lin de es im Tearoom. wo alle heimat lichcn Genüsse sich darbieten. Win selnde Geigentone und der legte spv reitentisch. ''auch One und Two Step, Sükiakeiten au essen Toltschi, Wie Mama mit täglich sich mehren der Kenntnis der italienische, Sprache sagt junge, merkwürdig hübsche Offiziere, ganz moderne, merkwürdig schicke Frühlinashüte, und kurz und gut. Klang und Duft deS internationalen Tearoom, in dem Punkt 5 Uhr nunmehr woh! das sän faulenzende Europa sich begafst, anbietet und entgegennimmt. Die Damen erholen sich von ver Oual der Museumsbesuche und wie aen fick in süße Traume bei den Klängen deS letzten grauslichen Wal zers. Wo bleiben Nenaiance und X ernn quetschento? Sie verpnien rn oen '.wogen v eleganten Lebens, sie ertrinken in Pilsner Bier. Dock einmal deS TaaeS lebt dli Erinnerung an die Pflichten der Bils dung auf. Wenn Alma und Elvira Postkar ten an die Freundinnen schreiben. Man wählt zu diesem Zweck, wahnsinnig echt aussehende Land schaften, Zyprefsen. und Olivenhaine, oder Reproduktionen jener Bilder, deren Besuch ja eigentlich den Reiz deS Aufenthaltes stört. - Dann fchreibt man Verzückungen' darunter. .Es ist unsagbar schön .Ihr glaubt nicht, was man hier er lebt'. .Jeder Tag ,st ein neue, Wunder". Und Mama als gute Seele verfehlt nicht, an besonder Liebe ,u öaule. einen Stoßseufzer beizufügen: .Warum seid Ihr nicht hur, um alt dies schone mttzuerie den? Die leben empfangen du Karten mit süffisantem Lächeln, wenn sie den Mumpitz selbst schon mitgemacht haben, m,t ungläubigem Neid, aber doch mit Neid, wenn sie's noch vor sich haben. Und dann aebeir sie dalzenn in den Tea-room, wo sie winselnde Geigen hören, schone llniziere und neue Hüte sehen. Bildung schafft eine gewisse Gleich heit der Ansichten und der LebeS führulig. m w Heimkehr. Vava sehr aufgeräumt über die Aussicht, in zwei Tagen sämtlichen Eewobnbeitm wieder fröhnen zu können; Mama innerlich ebenfo glück lich, nun bald von der Fahrt naq dem schönen Süden erzählen zu dür fen und dabei von ihren Unbequem lichketten erlöst zu sein, die Töchter. m Wonne schwimmend. .Eigentlich." sagt Papa, eigenk lich war diese Reife doch iolosfal in terefsant und belehrend. Man mag über Italien denken, wie man will, aber so das rechte Verständnis für das Schöne in der Kunst gewinnt man doch nur hier. Ma hat zu letzt 'n ganz andern Blick für Kunst gegenstände, ober eS is doch famoS, daß wir wieder heimkommen." Eine ablehnende Handbewegung von Mama läßt ihn verstummen. Frauen sind doch wirklich uney lich und haben ungemein schauspi lerischeS Talent. Vielleicht in keiner Cache und dielleicht noch nie war Mama inner lich ft einig mit ihrem GaUen, wi in dieser Ablehnung deS Tschtn quetschento und der ausgezwungenen Bildungsweise, und dabei, konnte sie in ihre Augen den geradezu frap panten Ausdruck deS EchmerzeS über feine Unbildung legen! Dabei konnte sie so träumerisch und sehnsüchtig zum Fenster hinaus sehen, als zögen sie übermächtige Ge fühle zurück nach Floren, Firenze, wie sie stets auf Postkarten schrieb als wäre ihr Durft nach den Herr lichtesten der Renäsan noch lange, lange nicht gestillt! So täuschend machte sie eS, daß er, der gewiegte Kenner ihrer nüch lernen Seele, beinahe daran glaubte. öinterbalb Mailand, in Zürich. wäre sie um ein Haar emS der Roll gefallen. Man hatte dort Stalum gemacht, und beim ffrübstück im Hotel, all Honig, Käse. Butter und Wnrst lieb lich ausgebreitet lagen, rus Papai .Nee. Kinner. sagt mir, waS Jh, wollt! Kunst ist gut, Kuuft v:r schönt daS Leben, aber so'a Früh stück im Schweizer Stil .... Kmver, da kann Italien ich ran!" Und in daS Aufjauchzen der TSch ter hätte Mama beinahe eingestimmt. Aber sie besann sich noch und nahm den sehnsüchtigen .Blick, rückwärts nach dem Tschinqu'etschento, mit über den Bodenfee und durch Mitteb, deutschland bis nach Berlin, wo er nunmehr als ihr Trick und ihre Se henSwürdigkeit gilt bei allen Ein ladungen am Kurfürftendamm. Daher. Freund: Dein Schwiegermutter ist ja wohl eine ad lige Dame? Schwiegersohn: Jg. ich erlebe auch kt mein blaues Wunder mit ihr.. ' 9 . M !