Tägliche Omäh ZtlUm Aus der Feder eines .TuttKreuzer "Kommandanten. (Copyright 1916 by Ullstein & Co., Berlin. - Copyright dy John N. Wheoler, New York) f4f f W it lf über " (luü.) An bet Westfront schrien bis Fron, äofen Immer lauter nach Menschen, nach Kanonen und Munition. In England selbst verlangte Jede Stadt, jede Q)t minde ihren wohleingcrichteten Abwehr dienst. Immer höher stiegen die Ent ,'chädigungSansprüche der Betroffenen. aS gesamte Erwerbsleben und der Verkchr stehen zurzeit der erwarteten Angriffe Im Banne unserer Luftschiffe. In welche Verlegenheit die Leitung des AbwehrdiensteZ geriet und immer wieder gerät, zeigt uns der im Parlament vor. gebrachte echt englische Versuch, in meh. reren Städten de, Oslküsie die erregten Gemüter durch reichliches Zurfchaustellcn eines AbwehrgeschüheZ zu beruhigen, das sich bei näherer Betrachtung als aus Holz gefertigt erwies. Gewaltige Summen ließ England sich die -Abwehr kosten. Vom Kanal bis nach Schottland, sowohl an der Küste bis weit ins Land hinein häuf, sich die Abwchrbattcrlen und Scheinwerfer. Bis weit in die See hinaus lauern die vor, geschobenen Schiffe unseren Luftkreuzcrn auf. Umsonst. Wieder und immer wieder werden wir hinausziehen, werden Tod und Berber den säen, alle Schrecken des Krieges, den England selbst entfesselte, den Briten ins eigene Land hineintragen. Fünfunddreifziz Angriffe wurden bis her ausgeführt: 1918. 19. 20. Januar: Farmouth, Eromer, Chernngham, Kings Lynn. 1113. April. Elyih. Bedlington, Morpeath, Cram. lington, Wallsend. Hcbburn. 15. 16. April: Maldon, Heybridge, Southwold, Lowestoft, Burnham, Karmouth. 29. 30. April. JpSwich. Bury St. Edmunds, Whit. ton. 9. 10. Mai. SouihendWestcliffe. ThemseMiin dung. 1(5.-17. Mai. Namsgate, Folkcstone. Ll. Mai 1. Juni. London. 4.-5. Juni. Humbcr-Mündung, Harwich. .7. Juni. Hüll, Grlmsby. lä. IS. Juni. ShieldZ, Elswick-on'Tyns. g. 10. August. London, Themse-Mündung, Harwich, Humber. 12. -13. August. Harw!ch. "' 17. IS! Auguft. ' London. Woodbridge. Jpswich. 7. -8. Septcniber. London 8. I. September. Lonodn. Norwich. MIddelÄorough. 11. 12. September. 1 London. 13. 14. September. Couthend. 13. 14. Ottdber. - London und Vorstädte, Jpswich. 191. 31 Jan. 1. Febr. Liverpool, Birkenhead, Manchester. Sheffield, Nottinghcein, Birmingham, Humber, Farmouth. 6.-,März. Hüll. 81. März 1. April. London. Enfield. Waltham. Abbeg. Stowmarket, Lowestoft. Cambridge, huniber. 1. 2. April. Tee! Mündung, MiddkcZbsrough, Wunderland. 2. -3. April. London,, Edinbourah. Ncwcastle. 1. 4. April. Ereat Farmouih. ' E.6. April. . - Whitby, Hull. Leedö. 24,-25. April. ' Cambridge. Normich, Lincoln. Winter, ton, JpSwich, ?!orwich, Harwich. , 22.-26. April. London, Colchcster. NamSgaie. ' 2. -3. Mai. MiddleSborough. Sto?ton. Sunder. land. Hartlepool. Tees-Fluß. Firth of Forth. 28.-29. Juli. Lincoln, Grimsby, Jmminglzam, Hull, Norwich. Zt Juli 1. August. Londons Themse-Mündung. - östliche Grafschaften. 2.-3. August. -London, Harwich. Norwich. Norwich. Lowestoft,' Winterton. 8.-9. August. ' Tynk'Mündung. Sunderland. Harile. Pool. Middlcsboroucch' Whitbtz. Hull. UrirnSfitj. Humber Mündung. KingS iqnn östliche vraffchaften. . -N - 24. August. London. 24. 2?. Auaust. London, Harwich. Folkchone, Dover. 2.-3. September. London, Z)armouth. Harwich, sübBft liche Srafschafien. Humbex. 23.-24. September. London. Humber, mittlere Grafschaf ten (Nottmaham. Sheffield). 23. 26. Sepnnber. P?rt!?ou!h. befestigte Plätze an der Thk'se-Mündung, Vk. Leeds Lincoln, tn 1.-2. c-ltober. London, Humber. .Unsere Luftschiff haben in der lebten Nacht die englifelze Ostküsie erfolgreich ai'gkrlffen, alle kehrten unbeschädigt zu rück.' Wie leicht liest es sich, nd wie nnaekicuer schwer ist die Arbeit, die ce leitet werten muß!', bis die Meldung stände Immtn Zossie, T Ä&Uuwn daS Fehlen der meteorologischen Beob achtungen, keine Anstcuerungsmarke, Her anfühlen an .England in tiefster Dunkel, heit, Abwehr in tausenderlei Gestalt lauert der Tod. Immer wieder treten unsere Lust kreuzet die Fahrt an, immer langer wird die Liste, immer schwerer der Schaden in England, und immer neue Ruhmes bläl ter fügen die Führer der noch so jungen Geschichte unserer beutschcn Luftschiff fahrt hinzu. Denket an Baralung"! Am 23. November 1915 lies) der Kom mandant dcZ britischen Hilfskreuzers Baralong" die Besahung eines beutschcn Unterseebootes, das durch mehrere Tref fer wehrlos und dem Versinken nahe war, in der feigsten und brutalsten Weise ermorden. Kein Mann blieb leben. ES fanden sich Zeugen, die von der Schandtat, die englische Kultur und Zivilisation erst in das richtige Licht sehte, Kenntnis gaben. Auf die Vorstellungen, die von der deutschen Regierung erhoben wurden, folgte eine ausweichende Antwort Eng lands. , Neuerlich gab Teutschland am 10. Januar 1016 eine Erwiderung, auf die am 25. Februar London abermals aus weichend antwortete. Dann kam das Schlußwort des Deut, fchcn Reiches: Die deutsche Regierung hat in ihrer Erwiderung über die Erklärungen der britischen Regierung zu der deutschen Denkschrift über den Baralong"'Jall vom 10. Januar d. I. den Standpunkt eingenommen, daß eS für sie im Hinblick auf die empörende Haltung der britischen Regierung nicht möglich sei, weiter mit ihr über diesen Fall zu verhandeln; sie hatte zu gleicher Zeit angekündigt, daß sie nunmehr selbst die der Hcrausforde rung entsprechenden Vergeltungsmaß regeln treffen werde. In ihrer legten Antwort glaubt die britische Regierung, über den Mord, den der Kapitän und die Mannschaft der Baralong" an der wehrlosen Mann fchaft eines deutschen Unterseebootes be gangen haben, mit dem bloßen Hinweis auf die Unzuverläßigkeit der Aussagen eines Zeugen, dessen Namen sie nicht ein mal angibt, hinweggehen zu können; da gegen stützt sie sich für die von ihr mit dem ,Baralong"-Jall in Zusammenhang gebrachten drei Fälle angeblicher, von deutschen Ceestrcitkräften begangener Grausamkeiten lediglich auf haltlose Behauptungen, ohne dafür irgendwelches Material beizubringen. Die deutsche Regierung kann diese Bc hauptungcn auf Grund der eidlichen Aussagen und dienstlichen Meldungen .der zur Sache vernommenen Zeugen nur mit Entrüstung zurückweisen. Was aber den .Baralong" Fall betrifft, so muh nochmals mit aller Schärfe darauf hinge wiesen werden, daß sich die britische Re gierung trotz des ihr mitgeteilten Ma terials geweigert hat, selbst eine Unter fuchung einzuleiten; damit hat sie aner kannt, daß sie es nicht wagen kann, den Fall vor ei Gericht der eigenen Ctan besgenossen der Beschuldigten zu bringen. Die deutsche Regierung hat sich hier-, nach, ihrer Ankündigung entsprechend, genötigt gesehen, die Ahndung des unge sühnten Verbrechens selbst in die Hand zu nehmen. Eine Vergeltung der Un taten der britischen Seeleute im Bara long-Fall mit Maßnahmen gleicher Art, etwa durch Erschießen britischer Kriegs gcsangcnen, hat sie selbstverständlich ob, gelehnt. Aber die deutschen Luftschiffe werden das englische Volk davon über zeugt haben, daß Deutschland in der Lage ist, die von den Offizieren und den Mannschaften der Baralong" bcgangc nen Straftaten nicht ugesiihnt zu lassen. Wenn früher die unvermeidliche Gefahr dung der Zivilbevölkerung bei Verlven bung ber beutfchen Zeppeline für mili täusche Zwecke besondere Berücksichtigung fand, so konnten angesichts bei Bara-long-MordeS solche Rücksichten nicht mehr durchizrcifen; England gegenüber wird seitdem die Waffe deS Luftschiffes innerhalb der Grenzen dc Völkerrechts rücksichtslos ausgenuht.Bei jedem Luft schiff, das auf London oder aus andere verteidigte oder Anlagen militärischen EharakterZ enthaltende englische Städte seine zerstörenden Bomben abwirft, soll England sich des Baralong'-FallcZ er innern!' . Geräuschlos gleiten die mächtigen Tore der Halle beiseite. Langsam kommt der graue Riese zum Vorschein. Ausschlippen!" Mit einem Ruck lassen die Fäuste der Haltemannschaftcn die Taue los; brau send, wirbeln die schrauben durch die Luft. Hoher und höher steigt der Luft krenzer, bis er in der Ferne allmählich verschwindet. Tort liegt die See, dort liegt England! ... Denket an Baralong'k Ehrenbürger Brrttreich. Der bayerische Minister des Innern, von Brettreich, der zwischen fei nen beiden Amtszeiten als Minister Re gierungspräsident von Untersranken war, wurde von der Hauptstadt deS Regie rungsbezirks, Würzburg, zum Ehrenbllr oer ernannt. Oberbürgernieister, Hofrat Ringelnmnn, gab in der Sitzunz des Würzburger Gemeindekollegiums be kannt. daß diese Ernennung durch ein stimmige Beschluß . beider städtischen Kollegien erfolgt sei, nachdem man erst kurz zuvor zu Ehren des damals noch im Amt' befindlichen Regierungspräsi denten die Taust der Brettreichsiraße vollzogen habe, um Zeugnis für das viel scitige und verdienstvolle Wirken Brett reichs und für das gute Eiiivcriichnien zwischen dem RaikkuiigspiäsiSkntcn nd dn Zürgeischsss kbjulrsen " ' f . ä . ; r, ) i N i - , vf, . sc . x , " -vs ' - ' '''a . " s- -' ".i v , , ff - - p' ' "-f ' "- i . . . ' . f, . L. -v '-x - S V A : . r - - i , K'4 j? ! -U-4v Piraf nach dem Leben gezeichnet (1913 in Ä t. . j , ' , ,1 . V s x ' . t : "i" 6' 4 2 r , fc & "v t ' " 'V ' i y , i . . - v, ! V. i jy V" - th ' . . r . , h;l . . '. " . ' ' " J - -v . ' t . 4 W y r l- (5 ras Ferdinand Zeppelin .es)cttlcher der Lujt erliegt, 78 Aayre akt, zu ßs,arlatteöurg der! Lungenentzündung. Lonöon, 8. März. Wie ein durch 'den Reutcrschcn Amstcrdaner 5iorrc spoudenten übermitteltes Berliner Tele gramm meldet, ist Graf Zeppelin heute vormittag zu Charlottcnburg, nahe Berlin, an Lungenentzündung gc storben. . . ' . Gcaf Ferdinand von Zeppelin war am ß. Juli 1838 in Konstanz geboren, studierte am Polytechnikum in Stutt gart, trat 1855 in die Kriegsschule zu Ludwigshurg ein. wurde 185 Offizier, studierte dann in Tübingen und nahm 1863 an dcm amerikanischen Sczcssions kriege sowie an den Fcldzügcn von 1866 und 187071 teil. In letzterem führte er einen berühmt gewordenen Nckognos zicrungsritt aus. 1885 bis 1890 war er württembergischer Gesandter und Be vollmächtiger zum Bundesrat in Berlin, 18!)0 nahm er als Generalleutnant seinen Abschied. Er wurde General k la suite des Königs von Württcm berg und 1005 General der Kavallerie. Seit 18S beschäftigte er sich mit dem Bau eines lenkbaren Luftschiffes, und Ü90Q begann er seine Versuche mit einem großen Ballon mit starrer Hülle in Fricdrichshafen am Bodensee, die 1S06 zu einem vollen Erfolge führten. Im Oktober 1006 und Oktober und November 1907 nahm Graf Zeppelin nach verschiedenen Mißerfolgen die Fahrten mit seinem Nicscnballon wieder auf. Im Sommer 1908 wurde durch den ncuerbauten Zeppelin IV alles, was bisher mit Lenkballons in der Welt ge scistet worden war, weit übertroffen. Die zwölfsiündige Fahrt am L Juli 1908 on.Fricdrichshafen nach Luzern, Zürich und zurück, die noch bedeutendere bin 4. August nach Straßburg,' Mainz Und Etllttgart. die mit der durch Un weiter verursachten Zerstörungs-Trago die bei Echteidingen am 5. August ab schloß, erregten das gewaltigste Aufsehen. Die Katastrophe don Echtcrdingcn nach!c auf das gesamte deutsche Volt einen derartigen Eindruck, daß es zu tat kräftiger Unterstützung aufstand. Nach dem schon am 24. Juli die Stadtver ordneten zu Spandau den Magistrat er sucht halten, eine Nationalspende für den Grafen Zeppelin zum Zweck der Vervoll lommnuiig seines Luftschiffes auf dem. Deutschen Städietag zu beantragen,' kcgte sich sofort nach der Katastrophe überall das Verlangen zu tatkräftiger Hilfe-, und schon am 6. August wurden Aufrufe zur Sammlung erlassen. Am tuch dm kleinsten Beitrag beqüem an nehmen zu köi.nen und Massenbeisteuern k erleichtern, gab die Motorluflschiff Studiengesellschaft eine für 10 Pfennig läusliche Sammelmarke in 2lz Millio nen Exemplaren auö. Der Gesamt betrag der Spende- beirug 6,196,555 Mark, und den verwandte Graf Zeppelin ,u einer Zeppeljn-Stiftung (22. März 1909) mit dem Sitz in Friedrichshafen, unter deren überwiegender Beteiligung eine Gesellschaft zum Bau und Betrieb don Lastschiffen unter dem Namen .Luftschiffbau Zeppelin' gegründet wurde. Gras Zeppelin ha! die vom deutschen Lolk in ihn gesetzten Erwartungen er füllt. Seinem Streben hat sich im Lauf der Jahre noch manch' ein. Hindernis kntgegengestellt. Immer wieder schienen tie Elemente im Kampf gegen den stufiges und unermüdlichen" Eroberer er Luft den Sieg davontragen zu sollen. Aber auch die schlimmsten Un zlückssälle iaben den Fortschritt nicht usbalien können. Auch die übrigen Mächte, an der Spitze England und strant7kich. s,d dem Beispiel Z'vpdins ;n der AubigeijLgMd , , . ' j, , ' ' - - ' ' . ,, , " 'i . , . , h , : g ,! ' p 'mm' '' f i ' " : ' ' ' , - , . V" i'1' ' . , s sf ? r sn v . - ' Hn e - v Mi- ! ::J ' I $ '.: ; X r . ; 1 - ' , ; 9 - vn- 'V ff , . X - ' r iV ' Jc-c . ,z -r - ' s&jrt&t'- r- ; nM,xn-r . ' ' . . .'.-M '.Ä fn -K i.t,, ,x v p 15 - y, ia t '- " Zeppelin, ?ncdcIchZhaIen) don Jelir Tchwvrmsiiidt, der Lustschiffe gefolgt. Unzählig sind auch die Erfolge, welche Graf Zeppelin errungen, und die Triumphe, welche er hat erleben dürfen. Die Feier seines 75. Geburtstages am 8. Juli 1913 ge-' staltete sich zu einer wahren Volts demonstration. Kurz vorher hatte der Graf mit '; nem Luftkreuzer Sachsen" dem Kaiser Franz Joseph und der Stadt Wien einen Besuch abgestattet. Graf Zeppelin hat.eue - Konstruk tions Prinzipien und damit neue Gesichtspunkte für die Entwicklung des Luftschiffes aufgestellt. Abweichend wn allen bisherigen Versuchen hat er die Idee, einen starren Ballonkörper zu schaffen, in verbesserter Form ausge nommen nd zum ersten Mal zur er folgreichsten Durchführung gebracht. Kaiser Wilhelm ehrt die Manen des groszcn Erfinders. Amsterdam, 9. März, über Lon don. Einer Meldung aus Berlin zu folge hat Kaiser Wilhelm an die Gräsin Zeppelin nachstehende Bcileidstepesche geschickt: .Mit tiefem Bedauern hcbe ich soeben' von dem Tod Ihres Gatten, General! d. K. Graf Zeppelin, vernommen. Der! Tod dieses trefflichen Mannes, der sich! durch seltene Beaabuna des Geistes und! des Herzens ausgezeichnet, trifft mich persönlich als ein herber Verlust, und daS ganze deutsche Volk steht trauernd mit mir an der Bahre eines der größten ?oyne des Vaterlandes. In dem zähen, unermüdlichen Ringen um die Beherrschung der Luft hat er Erfolge errungen, welche seinen Namen weit über die Grenzen des Reichs, in de' ganzen Welt, unsterblich gemacht haben. Inmitten dieses gigantischen Krieges, in welchem er sich bei der Be kämpfun unserer Feinde so energisch betüti, hinweggerafft, war es ihm IriKr nicht vergönnt, daS Ende des 5cingenS mitzuerleben. Sein Werk wird aber von der Armee und der Marine in seinem Geist fortgesetzt werden. .Möge der Allmächtige Sie und Ihre Familie in dem großen Schmerz um den Dahingegangenen, dessen Ruhm unsterb lich ist. trösten. Sein Angedenken wird mir immerdar wert und teuer sein. (gez,) Wilhelm.' j Gras Acdbclin zur letzten Ruhe gc, dcttct. Rotterdam, 12. März, über London. In Gegenwart König Wil Helm II. von Württemberg und des olz' Vertreter deg Kaisers zur Feier ent frtttStpti serrtmmrtniir.nSpn Vpr tiM!J V..V.l. VV..UilUIIUIVIlVIIVllb .- scheu Luftstreitkräfte, General von Voeppner fand heute auf dem Präger Friedhof in Stuttgart die Beisetzung des Grafen Zeppelin statt. Angesichts des geschwächten Gesund Heilszustandes der Wittwe w sie nur kurz und bestand lediglich in einer Predigt bei Bischofs von Stuttgart! sowie einem letzten Gebet. Graf Zep pelin hatte sich bereits zu Lebzeiten ein eigenes Erbbegräbnis errichten lassen, und seine Gattin lehnte daher dankend das Anerbieten dcZ Königs ab, Würt tembergS großen Sohn in der Grab kapelle des königlichen Hauses beizu setzen. Von Friedrich-hafen waren tausend Arbeiter der Z'ppelinschen Luftschiff Werkstätten herübergekommen, um ih rem bewunderten Führer das letzte G:; lcit jn geben, und hinderte von Krän zen au allen Teilen des Landes schmückten den Sirg und die Gruft, in der er zur kedtcn Ruhe niederaefedt Die Keimat der Zeppeline. wie das verschlafene Krievrichshaftn am Vodensee weit berühmt wurde. Nach einer alten Prophezeiung sollen die Kosaken noch einmal ihre Gäule im Bodenfee tränken. Sie hat sich bis heute noch nicht erfüllt. Da llr sind während dieses Krieges schon zwei Mal englische Flieger über dem odenice erschienen und haben Bomben auf Jriedrichshafen heruntergeworfen, Was noch gar nie prophezeit worden ist, und was weder Schwaben noch Schweizer je für möglich gehalten hätten. Fried richshafen verdankt diese englische Vi fite dem Umstände, daß eS die Heimat der Zeppeline ist. Es sollte eigentlich Zcppelinshafen" heißen, eine Umtaufe, über die sich umsomchr reden ließe, als die schwäbische Stadt am Bodenset schon einmal ihren Namen gewechselt hat. Sie hieß früher Buchhorn, bis zum Jahre 1811. In jene: Zeit fand man Gefallen am Bodensee. alten ale mannischcn Ortsnamen einen dynasti schen Klang zu geben; aus Sernatin gen wurde Ludwigshafen, aus Etten ried der Gräfin Thun zu Ehren Tunan. und mit knapper Not entging unter Kö nig Max das bayerische Lindau dem Schicksal, in Mazimilianshafcn umgc tauft zu werden. Zum Glück ist der devote Unfug außer Mode gekommen, sonst hätten wir am Bodcnsee lauter Häfen" bekommen, vielleicht sogar auf der Echwcizerseite, wo einzelne Ufer orte auch mit berühmten Notabilitäten prunken können. Fricdrichhasen war bis vor zehn Jahren die stillste und verschlafenste Stadt am Bodens. Die alte Reichs stadt Buchhorn kam im Jahre 1810 als kleines, etwas heruntergekommenes Nest an Württemberg, das damit Anstößer am Bodensee wurde. , König Friedrich von Württemberg vereinigte im Jahre 1811 sein; neue Hafenstadt mit dem nahen Kloster Höfen und gab der neuen Gemeinde den Namen Friedrichs Hafen. Das Kloster Hosen, eine alte Bcnediktinerzbtei, deren Doppelturme als Wahrzeichen Friedrichshafcns weit in den See hinausschaucn, wurde zum königlichen Schloss umgebaut, und die Stadt wurde dann Sommerresidenz des wiirttembergischen Königshauses. Sie ist es heute noch; aber sie ist da durch nur noch stiller und behäbiger ge worden. Die meisten Firmatafeln, an den Kramläden tragen die Aufschrift Königlicher Hoflieferant"; versonnen liegt das Schloß mit seinen alten Tür mcn in dem großen Park, und eine alt väterliche Residenzstimmung lag in den Gassen und über den Dächern der Stadt. Das ist dann auf einen Schlag anders geworden. Seit wa zehn Iah ren hat Friidrichshafen einen Auf schwung genommen, wie ihn keine zweite Stadt am Bodensee zu verzeichnen hat; es ist auf einmal erwacht, hat Leben be kommen, hat viele neue Häuser aus dem Boden wachsen sehen, hat die alten Wirtshäuser, die sich noch mit th" schrieben, in moderne Hotels umgewan delt, hat eine neue Strandpromenade gebaut, die schönste am ganzen See; hat Industrie, Leben und Fremdenverkehr erhalten. Es ist ein fast amerikanischer Aufschwung, den das alte Buchhorn in zehn Jahren durchgemacht hat, und seine Bevölkcrungszahl ist mit einem ganz verblüffenden Sprung in die Höh ge, schnellt. Und das alles hat Friedrichs Hafen dem Grafen Zeppelin und feinern Luftschisf zu verdanken. Es war im Sommer 1900, als auf der königlichen Domäne. Manzell bei Friedrichshafen eine schwimmende Brei terhalle erstellt und daS erste Zeppelin fchc Luftschiff gebaut wurde. Der Graf hat als Uebungsgelände" den See ge wählt, weil dieses Terrain nicht gekauft oder gepachtet werden mußte und weil es für die Landung der noch recht un beholfenen ersten Luftfahrzeuge weniger gefährlich war, als das feste Land, wo man auf die Bäume und auf die Dä cher geraten konnte und Kuliurschaden vergüten müßte, wenn man in einem Krautgarten oder in einem Hopfenfeld zu landen gezwungen war. Ich in nere. mich gut an den Aufstieg des er sten Zeppelinschcn Luftschiffes am 10. Juni 1900. Wir lagen einen ganzen Tag lang im Grase von Manzell, eine gewaltige Volksmenge, und draußen auf ber See schwamm in Geschwader von zehn, zwölf menschengefüllten Dam pfern, umwimmelt von Hunderten von Booten. Man freute sich bcS schönen Schauspiels, da! die schiffbelebte Reede bat und der herrlichen Aussicht in die Schweizerberge, die aus blauer Ferne auf den See herüberschauien. Aber das war auch alles, über das man sich am Strande von Manzell freuen konnte. Das Luftschiss kam nicht aus der schwimmenden Halle heraus, es war noch nicht recht flügge; enttäuscht zog man heim, auf den Dampfern wurde gepfiffen wie im Theater, wenn der 2e nor ungenügend ist. und als ich abends mit dem Zug der Enttäuschten nach Friedrickishafen wanderte, da hörte ich den preußischen Kriegsminister, einen General mit großem, blonden Schnurr bart, im Vorbeifahren verärgert zu einem Begleiter sagen: Ich habe ja immer gesagt: daß alle? Mumpih ist!" Am Abend fcklies ich aus dem Dachbc den des Hotels zum .Deutschen Haus" auf einem Sofa, und am folgenden Tage stieg dann das Luftschisf auf. Aber die erste Fahrt ging fehl; der Zep pelin fand den Rückweg nach Manzell icbi mehr und fiel halb zertrümmert in das Schilf von Jnimenstsadt. jNan kennt de umleitn Verlauf a Zcppelinschen Erfindungsgeschichte. Sie hat bittere Zeiten durchgemacht. Die Leute vom Fach machten die schlechtesten Witze über den Dilettanten am Boden see". der damals noch nicht Dr. ins." war, und die deutsche Heeresverwaltung hat lange Zeit von den Pröbeleien des alten Reitergcnerals nichts wissen wol len. Ei paar Jahre lang lag die der lassene Bretterhalle von Manzell wie eine trostlose Ruine da; sie kam einem vor, wie das Grab von kühnen Hoff nungen und gescheiterten Plänen. Im Jahre 1906 erst kam der Umschwung. Die deutsche Nation steuerte vier Mil lionen .zusammen und verschaffte damit dem Grafen Zeppelin die Mittel zur Fortsetzung seiner Versuche auf groß zügiger Grundlage. In Berlin schmolz allmählich das Eis; die deutsche Heeres Verwaltung, die bis dahin das ftane Zeppelinsche Luftschiff verschmähte und einseitig den offiziellen halbstarren Parseval-TyP protegiert hatte, begann sich für die Versuche Zeppelins zu in teressieren, und als , die ersten großen Fahrten gelangen, da ist auch das Spötteln der Fachleute über den ,Di lettanten am Bodenscc" verstumint. Es gab zwar noch manches Mißgeschick, noch manche Katastrophe; aber das Fahrzeug wurde lufttüchtiger von Jahr zu Jahr, die Armeeverwaltung stellte die Luftschiffe in ihren Dienst, uns als der Krieg losbrach, da hatte Deutsch land ein Kriegsluftschiff zur Verfü gung, dem die Gegner nichts Gleichwer tigeS entgegenstellen konnten. Es wirh erst nach dem Kriege an den Tag kom wen, welche Dienste die Zeppeline den deutschen Armeen geleistet haben; jetzt hört man nur von den Fahrten nach Paris und nach England und don der Mitwirkung bei den Unternehmungen zur See; dagegen ist öffentlich nichts be kannt geworden über die Leistungen der Zeppeline als strategische Aufklärungs Mittel, als welche sie in erster Linie ge baut und in den Dienst gestellt worden sind. Und den vollen Wert der Zeppe Die Stimmung in W i e n, 4. Februar. Der Schleier der Zensur, den jeder kriegführende Staat vor das Angesicht seiner Presse hängt, hält ebenso wenig brei Kricgsjahre aus wie der gute Wille der Presse, mit Unterdrückung jedes Schmerzenslautes die steinern martiali sche Maske zu tragen, die den Feind schrecken soll. Ein geschulter Beobachter könnte schon lange aus dem, was die Zeitungen schreiben und nicht schreiben etwaige Zensurlücken mit eingerechnet ei ziemlich genaues Bild der Stim mungen und Vorgänge in Oesterreich Ungarn gewinnen. Es hätte also gar keinen Wert, heute irgendwie gefärbte Berichte zu senden, in der Absicht, den Gegner zu täuschen. Er brauchte nur die ihm ja immer zugänglichen Zeitun gen zu lesen und wüßte doch, woran ek ii'äre. Um so mehr darf man Glauben sür sich in Anspruch nehmen, wenn man nun der Wahrheit gemäß feststellt, daß ganz Oesterreich-Ungarn der angelün digten Verschärfung deZ Tauchboot kriegcs zustimmt. DaS hat. verschiedene Gründe. Der erste ist wohl, daß man großes Ver trauen in die Wirkung eines rücksichts losen U-Boot-Krieges hat und von ihm eine rasche Umstimmung der Entente Völker erwartet. Der nächste ist, daß man nach der höhnischen Zurückweisung des aufrichtigen Friedensangebotes den Ententedölkern ein reichliches Maß der Leiden gönnt, die sie uns zufügen woll ten. Der dritte und wichtigste, daß man ein Ende dieses Krieges sehen will, der längst entschieden ist und nur noch von der Furcht der Ententeregicrungen vor ihren eigenen Völkern sein fürchterliches Dasein fristet. EZ gibt in Oesterreich Ungarn keinen Menschen, der glauben würde, daß wir diesen Krieg noch der lieren könnten. Das Vertrauen zu Hindenburg und dem Verteidiger der Jsonzofront, Boroevic. ist sa groß, die Tatsache, daß die Uebernmcht der Feinde bisher an den unsrigen gemessen nir gcnds einen nennenswerten Erfolg er, ringen und nur ganz wenig von unserem Gebiet besetzen konnte, wirkt s über zeugend, daß man den Krieg nur mit der Empörung über die Gewissenlosigkeit der Feinde, aber nicht mit irgendwelcher Besorgnis über seinen Ausgang fortsetzt. Aber man ist erbittert über die schreck liche.. Opfer, "die der Wahn U: Feinde fordert und ist der Leiden müde, die ein so langer Krieg jedem Lande zufügt, Man trägt die Entbehrungen mit patrio tischer Entschlossenheit und im Bewußt sein, daß diese Entschlossenheit ein Teil der Landesverteidigung ist, aber doch auch mit dem Gefühl, daß e nicht sein müßte, wenn die Feinde endlich Wer nunft annahmen. Es steht ztoar mit der Ernährung nach ollem, was man hört, bei weitem nicht so knapp, wie die Feinde glauben. Man kann für schweres Geld aller dingZ und diel teurer als in Deutsch land noch fast alle Lcbensmittel, ins besondere Fleisch, Butter r,d Eier, wenn auch nirbt in beliebigen Ouanti tatin hsbeu. End, LebenS und . Nischen Erfindung wird man erst ein mal recht ermessen können, wenn das Luftschiff in den Dienst deS friedlichen Verkehrs treten wird. Man sprickt heute bereits von einem Zcppelinvrrtchr mit Amerika, und selbst die Techniker, die vor wenigen Jahren den Dilettanten von Friedrichshafen verspotteten, zwn sein heute nicht mehr an der technische Durchführbarkeit eines Verkehrs über den Ozean. Friedrichshafen besitzt heute eine ge waltige Anlage für den Luftschiffbau mit vielen tausend Arbeitern. Die alte Halle von Manzell ist längst aufgegeben. Hinter der Stadt beim Ricdlcpark sind große massive, bombensichere Hallen er standen, umgeben von einem weiten Komplex von Werkstätten und Gasfa briken. Die Leistungsfähigkeit dieser Anlagen ist so groß, daß jetzt jede Woche ein ncucS Luftschiff abgelicsert werden kann. Beim Allsbruch des Kr ges besah die deutsche Armee 1211 Zeppelinsche Luftschiffe; im Februar dieses Jahres hat Friedrichshafen das hundertste Luftschisf abgeliefert. Der Typ hat sich im Laufe des Krieges stark verändert; die Fahrzeuge sind noch g?ö fzer, die Motoren noch stärker geworden. Daß hie und da einmal ein Zeppelin ins Meer fällt odn aus dem Lande her, Untergeschossen wird, kann die Kriegs brauchbarkeit der . Fahrzeuge nicht in Frage stellen; Kavallerieregimenter und Dreadnoughts gehen im Kriege auch verloren, ohne daß deshalb die- Kriegs tücktigkeit der Kavallerie und der Pan zerschiffe je abgestritten worden wäre. Das alte Buchhorn ist selbsiverständ lich stolz darauf, die Heimat der Zeppe line zu sein, und es nimmt eZ gerne mit in Kauf, wenn ihm ab und zu ein paar Fliegerbomben auf die Dächer herabgc worfen , werden. ES wird dem Grafen Zeppelin ganz sicher einmal ein Denk mal errichten: jetzt schon hängt sein Bildnis in allen Stuben, man hat es auf alle Pfeifenköpfe und auf alle Souvenicrs" gemalt; Friedrichshaftn hat seinen Zeppelinbrunnen, sein Lep pclinmuseum und natürlich auch fein Gasthaus zum Luftschiff". Die Hei mat ber Zeppeline ist die interessanteste Stadt am Bodensee geworden, und nach dem Kriege wird eS auch die besuchteste werden vorderhand sind Fahrten nach dem alten Buchhorn mit einige Schwierigkeiten verbunden! Heßerreich-Mgarn. ttJ nukmittel sind etwas knapper. Ab w, n erst die- Monate März und April vc'über sein werden, ist auch die schwerste Zeit tatsächlich vorüber. Dck Gemüse anbau übersteigt alle Erwartungen, die Fleischrationen werden vergrößert und die Streckung deSBrytes wird mit Hilse der rumänischen Beute keine unlösbare Ausgabe sein. Am stärksten wird, viel leicht die Transportkrise empfunden, die im WaggonmanZel besieht, der durch die langdauernde Kalte ganz besonders fühl bar gemacht wird. Es fehlt an Heiz und Beleuchtungsmaterial, d. h. es wäre ja zur Genüge vorhanden, aber es kann nicht an die Orte des Bedarfes gebracht werden, und nun schweren die Schnee Massen noch die Zuführung in die ein zelnen Haushalts. ES wird deshalb mit Einschränkung der Beleuchtung und Be Heizung vorgegangen. Behördliche Ver fugungen sind dazu eigentlich ganz über flüssig, denn jeder einzelne nimmt . schon aus naheliegenden Gründen selber vor. In großen Wohnungen heizt man nur wenige Räume, um mit den etwa noch vorhandenen Vorrälen sein Auslangen zu finden. Man beleuchtet so wenig als möglich, man erträgt auch Einschränkungen des Trambahnverkehrs, die notwendig geworden sind, weil di Waggons schadhast werden und die oe lernten Arbeiter in den Reparaturwerk stätten fehlen. DaS sind ja schließlich, alles nur Kleinigkeiten gegen däs, wl di- Truppen , in diesen fürchterlichen Temperaturen ertragen müssen, und el nimmt jeder sein Teil gern auf sich, wenn er damit der allgemeinen Sache dient. Aber das Schuldkonto der Feinde wächst dementsprechend, und es werden Jahre, vielleicht Jahrzehnte vergehen, bis ein Gegner hier in diesem gutherzigen und leichtlebigen Volke wieder volles menschliches Enigegenkommen finden wird. ES herrscht eine Stimmung, wie in SchönhcrrS .Volk xt Not". Bit wollten nichts als in Frieden leben, man hat unZ nicht gelassen, man will zinS vernichten, obwohl man schon hätte ein sehen können, daß ein Volk uniiberwind. lich ist, daS sein Leben verteidigt. Auch Ocsierreich.Ungn ist zu Stahl gewor den, stahlhart und schneidend wie Stahl Mad, w Germany. Bei dem Torpedogefecht im Kami wurden zwei englische Zerstörer vernich tet und ein deutschn Zerstörn schwer bs schädigt . . . waS eine doppelte deutscht, Greueltat war. Erstens d.tea die Deutschen (nach Ansicht der Briten) kein Recht, englische Schiffe zu vernichten; zweitens schrieb iit Daily Mail": .Die folibt Bauart der deutschen Zerstörer er hellt dattuZ, lmß der V $ ukt WcHr blieb, obwohl er auf kurze En!?kn:i!!z von Geschosse durchSrchrt und außer dem gerammt worden ist, DaS Schiff hätte nach allen Rebeln iintn gehen müssen." öS war somit Wider die Nkgel, dk das Schiff Hiebt unterging. uii die Mail gibt den Grund dafür; die Mde Laut , , , Hab U Oxamtil 1 I i il V I il V - "V V u,