T5Me JCmli ZxWm Aas Wesen 'des Verscijarjien HaitchboolKrieges. Von G. Octelöhofcn. TikKr tiufiV.fr, der der lnilckien ßcuiiufl ' mnimiuifii ist, ist lurz tot i,vt, ;v dc Nl,'inkaink' l, it U'AjoI -Icüfili VoUllljl touliut. tir fcrcntiimij, die inn)'tfn ritt fl.-tn.tfsi (ul erhl)le, Jmernj 8injimn. Üeoct bcä Wcftn bc verschärften Tuuclibovttricqs, den Deutschland im nijchr 1015 und im Jrühjclhr lC-lö t'.nig: lochen hindurch geführt hat. hm f.1icn meitwüidigerweise selbst in Deutschland vielfach unrichtige Vorfiel Itrtqcn. So Ijcit Professor Dr. Wach ist inet Rede vom 1L Oktober 1916, die nus:h.v,3 in Form einer Flugschrift rohere Verbreitung gesunden hat, mit x'.-,'.!z aus den mit Amerika durch den i.jiiVvt:!Escn Unterseebootkrieg hervor xerufenen Konflikt wörtlich erklärt: Düse fform des UaterseebootkriegcZ ist das ausnahmslose Versenken aller Eng land ansteuernden Seeschiffe ohne Unter Ü,ud zwischen feindlichen und neutralen iind ehne vorgängige Warnung und Rct tunz von Menschenleben." Wach ist also der Ansicht, daß Teutschland bei feinem derschärfiea Tauchbootkrieg auch das warnungslole Versenken von neutralen Schiffe angeordnet habe. In Wirklich lt beruht diese Annahme auf einem Mlln'a Irrtum. Die am 4. Februar 1315 veröffentlichte Bekanntmachung des ChefZ de3 deutschen Wmiralstaoc? o. Pobl. sagt in dieser Hinsicht klar und d.-utlich: L Sie Gewässer ring? um Groß , britunnicu und Irland, einschließlich ; deS gesamten englischen Kanals, wer de b-.erll',it oli KriegZgebiet erklärt. ; Vom 13. Februar 1915 an wird jcdeZ in diesem Kriegsgcbiet angetroffene ; ZeZndkchk Kauffahrteischiff zerstört werden, ohne ditz eS möglich fein wird, i'-t d:bci dir Befatznng und den Pas i - saqicren drohende Gefahr abzuwenden. 2. Auch neutrale Schiffe laufen im f Knezögebiet Gefahr, da es angesichts 1:3 von der britischen Regierung am CL Januar angeordneten Wßbrauchs i neutraler Flaggen und der Zusällig Liien deS Seekrieges nicht immer ver b-ndert Serben kam, daß die auf feindüche Schifft berechneten Angriffe auch neutrale Schiffe treffen. Hieraus geht mit aller Klarheit her vor, fcjß der verschärfte Unterseeboot sich nur gg.n die feindlichen Kauf fahrtüfchiffe , richtet. Die neutralen Schiffe werden nur auf die Gefahr auf merksan; gemacht, daß die auf feindliche Schifft berechneten Angriffe aus Wer sehen auch neutrale Schiffe treffen ton tun, womit ihnen nur na he gelegt werden Irtl, im eignen Interesse das Kriegs oeb'.et nach Möglichkeit zu vermeiden, l:..nvvrt ist also angeordnet worden,, biig auch' neutral! Schiffe waraungsls ArkzLzebiet versenkt werden sollen, ratsäcklich ist dies auch während des ver iitarftcn TauchbootZrkgZ niemals ab sichtlich geschehen. Die Lufttarna", denn warnungslose Versenkung im Mai lrll zu einem Konflikt mit Amerika neftibrt hat, war ein englisches, also ZeindücheZ, Handelsschiff. Sie war als englrfckzer Hilfskreuzer in der .Nav List" ausdrücklich aufgeführt und hat auf v-er l.tzte Fahrt erhebliche Mengen Munition on Bord gehabt. Auch der zweite 5lor,flikt mit Amerika im Früh y.1)t 101G eins nicht ein neutrales Eckiff. sondern das französische Han dckschlff Sussex". Der .Sussez' war hechüwahrscheinlich ein Wunitions und Truppentransportdampfer, auf dem sich zu? Zeit der Versenkung mehrere Zivil Personen, darunter einige Amerikaner, befaiidcn. Nach Zntunasnachrichten ist auch der italienische Höchftkommandie r:r.b, Cadorna, zufällig on Bord ge wenn. U.n sein Eingreifen' zugunsten amer! kanischer F,zhrgaste zu rechtfertigen, hat WeITo in stiuer Antwortnote auf die deutsche Note vom 4. Mai 1916 den Satz aufgestellt, daß die auf feindlichen Schis fen reisenden Neutralen ein absolutes Y'Zi t-j nur ein relatives Recht auf UnMZehrtbe't hätten. Dieser Satz ist t.b't im Völkerrecht nicht anerkannt. Zwar baben nach Völkerrecht an sich auch tut feindlichen Handelsschiffe Anspruch auf LÄZNung nd Untersuchung. Dicstz iV-ruckj iri jedoch kein absoluter! Die auf feindlichen Handelsschiffen reisenden Neutralen- oder Nicktkämpfer befinden sick, nämlich nach anerkanntem Völkerrecht nicht auf neutralem, sondern auf feiud l-n Lod:n. Das Schift ist nach Tsltwit Tel! des Heimeistaats und iier, d:r z. V. ein englisches Schiff zur Wxh benutzt, befindet sich auf englischem 2-3 südlicher Boden ynter Um ständen den Wirkunge des Krieges aus cKrl 1 1, um der Anspruch der aus s ..''.'.' Handeleschiffe isendik 1 '-.ilrcttn und WchWmpfer auf Unver s,:ch-t rlturemäß nur ein relativer s ' D; Völkerrecht hat auch diesen en s. h skldvcrständlichen Stz für zhl r'.'i ?-!le anerZannt. z. B. für dert y d;3 das feindliche Handelsschiff ? d.:'!i7d VrA, ferner für den Fall, 1:1 es dWkssmt ist. euch für den Fall, ih ?3 vi ZrupventninSvorZen dient, t-nsz such filr den Fall, dsfz es Mu. rit'os tMZPsrticrt. In ollen diesen 7 " n fKn die feindlichen Handels fl"?e dvlrnchilich Icinfn Anspruch c s U-!s,!'!l!? und Warnunz und r . au? d n f.indüchen Schifft befind t ' ."trilen und Nichtkampstr ' ' n'v. ein diesen Fällen keinen abso U n lnrji ans Unverschrtheit. Viel, ; ;r f..:) f.; in folchnn Fall ohne An ' ' -! c.:r S l.2dknerss den Folgen r na oder Aerieiuunz vcs rui'kt. Die Verantwor s ..,., euf die Rechte der auf s " ;r - t Seltnen reiienoen z.euirmen i 'luirpn-r ist allo im Gegensatz , o . f r t . tv . J fT ' , rni d eschen AuMssnng etwas ind nickt ktn?s Äv'lZUittz. s N'! von dn sogenannte A C-f'rffe, nämlich den La zarettschiffe und den ausschließlich der Küstenfisclrei oder den Verrichtungen der kleinen Lokalschiffahrt dienenven Schiffen, die dem Seebeuterecht gründ sählich entzogen sind. Artikel 8 des 10. Haager Abkommens vom 18. Oktober 1907 bestimmt, dafj der völkerrechtlich den Lazarettschisfen gewährte Schutz sofort aushört, wenn sie dazu verwandt werden, dem Feind zu schaden. Und im 9. Haager Abkommen vom 13. Okto der 1907 betreffend die privilegierten dem Seebeuterecht entzogenen Kiistenschijse bestimmt der Artikel 2 entsprechend dem völkerrechtlichen Gewohnheitsrecht: Die Befreiung hört auf, sobald sie in irgend welcher Art an den Feindseligkeiten teil nehmen. Die Vertragsmächte untersagen, den harmlosen Charakter dieser Fahr zeuge auszunutzen, um sie unter Beide Haltung ihres friedlichen Aussehens zu militärischen Zwecken zu benutzen." Eine folckie Teilnahme an den Feind seligkeiten kann schon darin gefunden werden, daß eine kriegführende öilacht die Schiffe als Beobachtungsschiffe verwen det und sie mit Funkenspruckzeinrichiun gen versieht, ist ober erst recht vorhanden, wenn sie die Schiffe bewaffnet. Das Privileg fällt alödann ohne weitere! fort. Nun ist England in dem jetzigen Welt krieg zu dem ganz ungewöhnlichen Schritt übergegangen, nicht etwa bloß seine Küsten und Lokalschiffe, sowie die Fischdampfer als Spionenschiffe zu ver wenden, fondern es hat auch seine gesam ten Handelsschiffe in den Dienst feine: militärischen Unternehmungen gestellt. An einer geheimen Anweisung vom Fe bruar 1315 hat die britische Admirali tät allen ihren Handelsschiffen empfoh len, unter Flaggenbetrug gegen deutsche Unterseeboote durch Rammen angriffs weise vorzugehen, wobei sie gleichzeitig Prämien aus die Vernichtung Kindlicher Unterseeboote ausgesetzt Hai. England bat ferner seine Handelsschiffe nach Möglichkeit bewaffnet und ihnen befoh kn, feindliche Unterseeboote, sobald sie solche treffen, durch Geschiitzfcuer zu ver Nichten; Dieses Verfahren hat England in gesteigertem Maße fortgesetzt, seit Deutschland auf Verlangen Amerikas feindliche Handelsschiffe anruft, obwohl diese den Befehl haben, deutsche Tauch boote ohne weiteres anzugreifen, sobald sie sich zeigen. Neuerdings werden die englischen Handelsschiffe sogar mit schweren Geschiitzm bis zu IJ-Cm. ' Kaliber ausgerüstet. Was folgt hieraus? England hat durch die generelle Anweisung, daß seine Handelsschiffe die feindlichen Unters, boote durch Rammen oder Gefchiitzfeuer ohne-weikrez angreife follm, für seine Schiffe da? an sich auch für feindliche1 Handelsschiffe bestehende Recht auf War nung und Untersuchung generell ver wirkt. Es ist ein Widerspruch in sich, wenn eine kriegführende Macht auf ver rinen Seite generell ihre Handelsschiffe anweist, feindliche Kriegsschiffe ohae weiteres anzugreifen, auf der anderen Seite für sich in Anspruch nimmt, daß ihre Handclsschisse trotzdem angerufen und untdifucht werden sollen. Vielmehr sind, wie der amerikanische Kapitän Hobfon in der New Aork .Tribune" vom 17. Mai 1915 erklärt hat, alle englischen Handelsschiffe hierdurch zu Kriegsschis fen geworden. Als solche können sie nach allgemein anerkanntem Völkerrecht ohne icd'e Warnung angegriffen und vernich tet werden. Die Neutralen und Nicht kämpfcr, die sich auf solchen Schiffen befinden, haben keinen Anspruch auf Un ! versehrtheit. Was für englische Schiffe gilt, trifft anck für die übrigen ftindlicben Handels chiffe zu, da alle Feinde Deutschlands ich dem englischen Vorgehen angeschlos tn haben. Zu seiner Nechtftrtigung macht Eng land jetzt während des Krieges geltend, daß es seine Handelsschiffe nur zum Zwick der Verteidigung bewaffnet habe. Völkerrechtlich ist aber eine Bewaffnung von Handelsschiffen nur zur Verteidi gung gegen Seeräuber zugelassen, nickt ' aber zur Verteidigung gegen feindliche Kriegsschiffe. Nach anerkanntem Völ kerreckt dürfen Handelsschiffe gegen feindliche Kriegsschiffe auch zu Vertei digungszwecken nur verwandt werden, wenn sie in Gemäßdeit des dem Gewöhn beitsrcchte der Völker entsprechenden 7. Haager Abkommens vom 18. Oktober 1307 in Hilfskreuzer umgewandelt sind. Dies ist sg felbstverständlicb. daß der Erste Lord der englischen Admiralität noch am 17. März 1914. also wenige Monate vor dem Ausbruch deZ Wclt kricgcZ. im Unterhaus in bczug auf die armierten Handelsdampfer ausdrücklich hervorgehoben hat: Sie dürfen niefit mit einem Kriegsschiff kämpft, sie haben sich solchen Schiffe zu ergeben." (Vql. NaniicuS 1514, S. 270.) Einer so klaren und unanfechtbaren Völkerrecht liessen Lage gegenüber weiß selbst die eng. lische Verdrehungskunst keinen anderen Ausweg, als daß sie deutschen Unter seebooten den Charakter als Kriegsschiffe einfach abspricht und bebauptct, die deut schen Unterseeboote feien Pirolen schiffe'. Tatsächlich habe auch die Eng linder in sffener Verhöhnung deS Völ Zcrrechts. wie u. a. der Varalonq"Fall aller Welt gezeigt hat, diese heldenhaft ten UntersecbootMannschaften w?t See raube? bebandelt. Diese englische Ra bulistik ist' derart haltlos, daß darüber kein ernsthasi-S Wort zn verlieren ist. Obendrein ist eS ade? auch eine buoußte, der ganze Welt bekanme Lugt, wenn England behauptet, ti habe seine Han delsslbiffe nur za VerteidigungZjweZen bewaffnet. Die deutsche Admiralität bat Dutzende von Fällen T'fte;rsteIIt, in denen feindliche Handelsschiffe deutsche Tauchboote angegrifnn dabcn. sie N auch im Besch ucn " f cfctif tCirfxf n Anweisungen der knalisch' Zldmkralttät. die ein n, grifssweisel Lorzed der nglischt Der rumamjche Jeldzug. Ein Mlkblick. Von Dr. Adolf 5iöstcr. Rumänische? Kriegsschauplatz, . 28, Januar. ' Mit Cepteniberfonn über siebenbür gischem Herbstmald begann es bei Hötzing und Hermnnnstadt unter dem Jubel der ungarländischen Sachsen. In Schnee und russischer Kälte endet es heut an den vereisten Sumpfufern des Senth unter dem Krächzen tausend schwarzer Naben im blutigen Hin und Her des dreimal verwünschten Stellungskrieges. Dazwischen liegt der rumänische Feldzug durchsichtig abgeschlossen schon heute ein klassisches Stück Geschichte dieses Krieges, obwohl niemand weiß, wann er von neuem be ginnt. . Indem die siegreiche Klimax dieses FeldzugeZ zusammensul mit dem deut schen Friedensangebot, ist seine unmittel bare Wirkung in Deutschland nicht völlig zur Geltung gekommen. Das wird die Zukunst nachholen. Aber sckion heute sehen wir da Gerippe und viele bunte Einzelheiten. Um wieviel reicher war dieser Fcldzug als der serbische, der vor einem Jahre im Stellungskrieg vor Valona und Saloniki endigte. Jener im ganzen ein Kesseltreiben gegen einen Feind, der le diglich Nachhutgcftchte lieferte perfön lich ebenso tapfer wie in feiner Führung ideenarm. Der rumänische Feldzug war ein Milrokrosmos dieses ganzen Welt kriegcs. Er brachte offene DewegungS schlachten bei Kronstadt und am Arges, Turchbruckisschlachtcn gegen starke feindliche Barrieren in der Dvbrudscha und bei Rimnicul Sarat. Umgehungsschlachten im Gebirge bei Herrmannstadt und im Törzburger Paß. In den GebiraZkampfen südlich Predeal und nördlich Campolung drobie er eine Zritlang in erbitterten Stellungskrieg umzuschlagen. Aber am Roienturmpah zeigten die Elitetrupden des Generals Krafft, wie unter tüchtiger Führung auch eine Hochgebirgsfesiung langsam sicher niedergekämpft werden kann. Der rumänische "Feldziig brachte technische Meisterstücke den Tonauübcrgang Mackenscns. den Durchbruch einer gan zen Armee durch eine einzige Schlucht ftraße in die Ebene. Er brachte zwi fchcn Craiova und Bukarest Reiteratta! kcn die Forts von Tuirakan wurden durch ein paar Kompagnien überrannt, eine der stärksten Festungen der Welt montierte im Anblick unserer Truppen ab. In seinem Rhythmus, in dem In einanderspiel zwischen Fallenhayns und Mackensens Operationen setzte sich, wie in keinem anderen Feldzug. eine über legene Idee siegreich durch, die mit dem Gegner spielie, wie die Katze mit der Maus.. Und doch ward dieser Feldzug gegen einen anderen Gegner gewonnen, als der -Serbe tS war. Seine Führunz über, raschte immer wieder durch Elastizität und Hartnäckigkeit. Der Vorstoß an un serer linken Flanke ins obere AU-Tal nach dem Hermannstädter Siege die Verteidigung von Azuga und Campo lung die heroische Anstrengung am Arges vor den Toren der Hauptstadt , das alles ist von unseren Heerführern hier unten in feiner Tüchtigkeit immer wieder gewürdigt worden. Das Wen Zchenmatcrial deZ Gegners war nicht erstklassig. Es wies zu große Vcrschie deiiheiten auf. Nach einer Niederlage Handelsdampfer vorschreiben. Noch in en letzten Tagen ist gemeldet worden, daß vor einem spanischen Hasenpiag ein auftauchendes Unterseeboot sofort von einem französischen Handelsdampfer be schössen wurde, l Als es daraufhin un tertau.ckte und nach einiger Kit wieder auftauchte, wurde es ohne weiteres von dem englischen Transatlonter .Amazone" unter Feuer genommen. Ebenso ist es noch in lcter Zeit bekannt geworden, daß der englische Handekdampfer Mongslia' das holländische Unters boot .K V beschossen hat. Hat Eng. land vielleickt die Stirn, zu behaupten, daß das holländische Unterseeboot den englischen Tampscr angegriffen habe? lZspieriri sat! ' Deutschland ist hiernach ohne ollen Zweifel im Rahmen des geltenden Vol kernchts befugt, die feindlichen Handels schiffe ohne weiteres zu versenkn, und es ist ine völkerrechtswidrige Zumutung, wenn Amerika verlangt, d.ß deutscbe Unterseeboote feindliche Handelsschiffe zunächst anrufen und untersuchen müssen. Sollen sie etwa zunächst feststellen, ob das feindliche Sckiff den generell erteil ten Anarisssbefelil auch im Einzclfall ausführt?! England bewuptet, bereits zahlreiche deutscke Unterseeboote vernich tct zu haben, fchweigt sich aber darüber aus, daß es feine Erfolge nur dadurch erzielen kann, daß es sich Völkerrechts- widriger Kniffe bedient. Mit kunstfcr tiger RabuliNik lucht ti mitten ,m rüg einen neuen völkerrechtlichen Schifssthp, da! Chamäleonschiff, zu schaffen. Dieses Schiff verlaßt als friedliches Handels schiff den schützende Hafen. Sieht eö auf der Fahrt ein feindliches Unterste boot, so wechselt es sofort seine Farbe und wird zum Kriegsscdiff. Augenblick lich fallen die Mask:n, die feine Geschütz stände verdecken, und eS versucht vhne weiteres, das femdsicke Kriegsschiff durch Rammen und Gefchützfeuer zu der senken. Wird es ober umgekehrt von dem seindlichen Kriegsschiff ohne weiteres angegriffen, so liegt .eine Tat unerhör ter Larbarei" vor und .die heiligsten Güter der Menschheit" sind veiktzt. Schade nur, daß dieser Cbamaleonwp im 'geltenden Völkerrecht auch nicht den Schatten einer Unterlage bat. Deutscki. land ist vielmehr trotz aller Rabuliftik befugt, die allaemein zu Kampfmitteln stempelten feindliche Handelsschiffe sofort zu vernichten. Deutschland ver siöht nickt gegen das Völ'crrecdt. wenn es den früher" gegen feindliche Handels- schisse geführten rschärfttn Tauchboot kriez wieder usnirmt. waren sie kopfloS, und an das Artillerie feuer mußten sie sich erst langsam ge wohnen. Aber an persönlicher Tapfer keit haben eö viele Kontingente nicht' fehlen lassen. Wie sinnlos, über kühn rannten die Bataillone bei Sankt Peter immer wieder gegen unser Sperlsiuer an. Wie zäh hielten sie in den Gräben von Predeal aus. Und die kleine Or sova-Gruppe, die wochenlang im Kessel saß und erst bei Turnu Margurele ge fangen ward, hat die rumänische Was fenehre noch gerettet, als das Gros schon längst nur durch russische Hilfe noch zu halten war. Gewiß, eS sind zahllose Falle von Feigheit und wurdeloftr Er gebung vorgelömlnen. Aber weder un seren Soldaten noch unserer Führung wird gerecht, wer den Gegner des rumä Nischen Feldzuges als Tölpel und Schwächling hinstellt. Für das Gemüt und die Erinnerung der deutschen Soldaten wird dieser Feld zug immer in zwei gänzlich verschiedene Hälften zerfallen. Da war das Leben in Ungarn vor allem das Leben in den siebenbürgisch sächsischen Dörfern. Noch heute, wenn sie in den schmutzigen, verbrannten, ausgeplünderten Dörfern der Moldau sitzen, schwärmen sie von den Bauernhausern jenseits des Gebir ges, die ihnen freudig Ibr Bestes boten, von den sauberen Mädchen, den anhei melnden Gaststuben, von den jubelnden Empfängen der befreiten Städte, von der ganzen verschlafenen deutschen Welt, die der Krieg und unsere Soldaten zu neuem Leben erweckten. Aber auch von den Ungarn. Ihre Gastlichkeit, ihr un verwiistlicher Frohsinn wie herrlich war das Leben In Dewa und Mediasch und Brasso gegenüber dem Elend hier in Buzau oder in Focsani. Vor dem Kriege war Ungarn dem Durchschnitts deutschen das unbekannte Land des Mi losch und der Zigeuner. Der rumänische Feldzug hat zwischen Reichsdeutschen und Magyaren bie ersten, auf wirklicher jw-,intnis beruhenden Bande ' geknüpft. Und es ist schwer zu sagen, wer dabei am meisten gelernt hat. Aber nach Siebenbürgen kam der zweite Teil der Zug durch die Wala chci. Zuerst war es ein großes Stau nen. Die Dörfer wimmelten von Vieh. Die Einwohner waren freundlich. In allen Städten sprach man deutsch. Die Städte waren reich. Man kaufte Seife für ein Wierteliahr und Salami, mehr als man verpacken konnte. Ucberall be geartete man gefüllten Weizenscheuern, r ichen Weinkellern. Man aß und trank und fand das Land ganz anders, al dieser verachtete Name der Walachei be 'Don. der italienischen Iront. Jsonzofront, 6. Febr. Der immer noch zunehmende Frost hat in den letzten Tagen die Kampf tätigkcit an der Südwestfront aus schließlich auf das Karstgcbiet ostlich des Jsonzo beschränkt, da überall sonst in den Alpen Temperaturen von minus 23 Grad bei dichten Schneefällen Herr schen. Wo es die Sichtverhältnisse ge statten, bleibt die Artillerie auch während dieser erzwungenen Kampspause, die nur hin und wieder durch kleinere, meist erfolgreiche Unternehmungen der weiter härteren österreichifch-ungarischcn Jnfan terie unterbrochen wird, akliv. In der allerletzten Zeit macht sich an und hinter der italienischen Front eine gewisse Ner vcsität bemerkbar, ein fieberhafter Arbeitseifer, der besonders auf den Bau und die Verstärkung von Verlcidigungs sullungen gerichtet ist. Die Italiener suchen sich in ihren in der neunten Jsonzoschlacht erreichten Linien fester zu verankern, bohren Höhlen, mühen sich an den ins Gestein gesprengten Gräben ob und verdichten die Drahtverhaue. Die Erfolge kleiner österreichisch-ungarischer Sturmtruppen, die bei Kostanjevica Vertoiba in der Nähe von Görz und zu letzt auch im tief verschneiten Plöcken abschnitt schon nach kurzer Artillerie Vorbereitung im Stande waren, in schmale Abschnitte der italienischen Stellung einzudringen, und die zahlen mäßig Überlegene Besatzung daraus zu vertreiben, mögen das Gefühl der Un sicherheit keim Gegner noch wesentlich verstärkt haben.Dazu kommen die außer gewöhnlichen Nachschub'Schmierigkeiten, mit denen die Italiener sicheren Nach richten zufolge zu kämpfen haben. Der Winter ist in Oberitalien mit einer seit Jahrzehnten nickt beobachteten Strenge aufgetreten, selbst in Florenz liegt der .Schnee fast meterhoch, in der Lombardei und in Vcnetien erleiden die militärischen Eistnbahntranöporte wegen zahlreicher Schneewehen große Verzögerungen. Die Eefangenenanesagen bestätigen den Ein druck, den man auch aus den italienischen Blättern gewinnt: daß in der italieni schen Prognose für die nächste Kriegszeit ei parier Umschwung eingetreten ist. daß niemand mehr an die vor kurzem noch mit Posaunentönen angekündigte große italienische Offensive denkt und daß im Gegenteil Armee und Volk in ftcter Angst vor einem starken Angriff der Zentralmäcbte leben. Unter den Solda te sind, die man von Gefangene bort, Gerüchte verbreitet, daß Hindenburg bereits zur Lorbereitung Kiefer Offen sive in Tirol eingetroffen sei und daß der Vorstoß auZ den Alpen bereits für die allernächste Zeit erwartet werde, da die Mittelmächte angeblich auf diese Weise alle Pläne der Entente zu durchkreuzen und deren Frühjahrsoffensit unmöglich zu machen hofften.' Andere italienische Soldaten wollten gehört haben, daß Gör! vor einimn Tagen bereits von osterrcicbisch-ungaiischen Truppen besetzt. später allerdings wieder geräumt worden s-i. Alle diese Gerüchte zeigen, daß die lhin.be nickt nur im italienischen Volk. Andren auch in d xma slhr fccil sagte. Mer je mehr man nach Osten rückte, desto univirtUcher ward es. Das Land ward scheinbar weniger reich. Die zerbrochenen Brücken mehrten sich. Es kamen die verschütteten Aohrtinme, die rauchenden Benzintanks, 'die brennenden Ölraffinerien von Targoviste und Plocsti. Es kamen die ausgeplünderten Dörfer, auö denen die Russen flohen. Die brennenden Weizcnschuppen. Die Buzcusümpfc. Und die Bewohner wur den östlicher". Es schien eine westliche Hälfte von Rumänien zu geben, ' die österreichisch und eine östliche, die russischbailaiiisch war. Und zu all die sen Schmierigleiten der Wege, der Ver pflcgung, der Quartiere kamen die dich ten 'Russenscharc, ihre zahllosen Grä den, ihre schwere Artillerie. Gewiß auch sie wurden geschlagen. Der Vormarsch hielt an. Aber das Ideelle dieses Feld zuges, sein Schwung und feine Elastizi tät waren hin, seitdem alle Einzclkriegs schauplatze zusammengelaufen waren in eine einzige Linie, die den Widerstand der russischen Basieren vor sich her in immer erneuten blutigen Durchbrüchen ostwärts drängte. Mit der Schlacht von Rimnicul-arat hatte der eigcnt liche rumänische Fcldzug fein Ende er reicht., Was jfllgtt, war eine Wochen lange Russcnschlacht wie in Galizien. Was jetzt 'vorn am Scrcth liegt unter russischen Granaten in dem hartgefrorenen Sumpfboden der Mol dau was die TonaumUndung be wacht was auf kahlen Feldern und holprigen Straßen im eisigen Wind des nahen Meeres Munition und Proviant hin und hcrschleppt, manche dieser Män er haben schon den Anfang dieses rumänischen FeldzugeZ im Maros-Tal und bei Mehadia gesehen. Manche sind bei Pctroscny zu uns gestoßen. Manche haben den Sereth nicht erreicht. Die große Schlcifensahrt vom Vulkanpaß bis Predeal. von Predeal bis Targu Jiu, von Targu Jiu bis Braila, sie ist für viele eine Fahrt des Sieges, unver geßlicher Erinnerungen, kritischere und heldischer Stunden aber für manche auch die letzte Fahrt geworden. Und wenn wir jetzt vom Sereth über das breite weiße Gebirge in die südungari schen Komitate blicken, so sehen wir im Schnee der Walachei und der transsyl dänischen Berge viele Kreuze mit deut schen Namen. Keiner dieser Toten von Cainem und Rucar und Azuga und Rimnicul-Sarat wollte hier etwas sür sich. Jetzt liegen sie weit von der Hei mat als Opfer, als Saat, als Siche rung. Denn nicht nur die lebende Mauer der Kämpfenden schützt Deutschlands Grenzen, sondern auch die Felder der Toten in Polen und Mazedonien, in Frankreich und der Walachei. Wie aber muß dies Deutschland von außen gehaßt und von innen geliebt sein, wenn es seine Toten so weit 'in alle Welt verstreuen muß nur um seinen heiligen Loden zu schützen. ist, und die eiligen Befestigungsarbeiten verraten, daß auch die italienische Heeresleitung, die bald die Jahrgänge 1S70 bis 1873 einberufen soll, davon er griffen worden ist. Die Kriegsbegeiste rung wird übrigens durch die in diesem harten Winter besonders verhängnisvolle Kohlennot erheblich vermindert. Einer durchaus sicheren Nachricht zufolge haben die Tauchboote vor kurzem einen gegen dje italienische Kohleiwersorgung sehr ins Gewicht fallenden Erfolg davonge tragen. Von einer Flotille von Kohlen Kämpfern aus Eardiff. die sich bei Gibraltar gesammelt hatten und unier dem Schutz englischer und italienischer Torpedoboote gegen die italienische Küste dampften, kam nur der fünfte Teil m Bestimmungshafen on, während alle an deren den Torpedos der kreuzenden Unterseeboote zum Odser fielen. I. V.: Wirth. Krieasberichtersiatter. Schisser und die Zensur. rujstjche Kürzlich wurde im Großen Theater in Warschau nach 70 Jahren zum ersten mal wieder Schillers .Jungfrau von Orleans" gegeben. Bei diesem Anlaß veröffentlichte derWarschau r .Kurier Poranny" einige Mitteilunc n, aus de nen hervorgeht, daß Schild? sich keiner guten Nummer bei der russischen Zensur erfreute. Vor allem durfte natürlich sein .Wilhelm Tell" in Warschau und in Po len nicht aufgeführt werden. Selbst Nos sinis Oper .Wilhelm Tell". war jähr zehnte lang streng verboten. Erst nach langen Bemühungen eines der War schauer Theaterprasidenten (der Leiter des Warschauer .Großen Theaters" war stets in Regierungsbeamter) wurde die Ausführung unter einem anderen Titel gestattet. Als 1886 die Meininger nach Warschau kamen, erlaubte man aus nahmsweise die Aufführung, der .Jung frau von Orleans . die naturlich in deutscher Sprache in Warschau gespielt wurde. In .Ton Carlos" durhe der Marauis Vosa seine wellbürgerlichen Ge, danken nicht entwickeln. Auch in Schillers Räubern wurden die freiheitlich-revo lutionären Ergüsse Karl Moors stets von der Zensur gestrichen. Selbstverständlich konnte auch Schillers Demetrius-Frag- mem in Runland nicht ausgetunrr wer den. Warum durfte aber in Warschau Die Jungfrau von Orleans nicht ce spielt werden? Die Heldin kämpft doch in dem Stuck für den vngestammten Mon archen und geht Ut ihn zugrunde, fcte will ihr Vaterland vomJeind befreien. ist eigentlich nichts dann enthalten, wo. ran ein russischer Zensor Anstoß nehmen könnte. Vielleicht ist die russische Zensur hier den Grundsätzen des .Heiligen Ey nods" in Petersburg gefolgt, der in der - .Jungfrau von Orleans eine Heilige sah. die nicht auf die Bühen gebracht werde durste. 3Jia,ul!?i Trottel stümpert sich reich. t manche, izt sich arm ntt. Die Schweiz und die kriegführenden Slaaten. Bern, 9. Februar. lMnz die Sckweiz bisker inmitten dcö stöhnenden Europas gelebt, war Frieden und Beschränkung. Opfer aller Art, Un begueinlichkeilen. stille,. ervinerics Kämpfen vielleicht, um Rechte und Da seinsbedingungen: ober immerhin ein Frieden. Die Schweiz Kar gleich fam kine idyllische Lichtung zwischen den Waffcnwäldern der Heere, auf der sich die Ovser des Krieaes allmählich, wie Schiffbrüchige auf der Planke, sammel ten, ans ver stch vie Nimi crnkroenoen Friedenöwünsche der ringenden Völker lvaeanetkn und landen, auf der sich die feindseligen Geister aller Kulturen in harinvollcn Episteln auscinanveistvien. Mitunter brückte ein biederer Eidgenosse knibcn oder drüben eine spitze Lanze mit in den iri'väisckkn Streit, wätircnd die neutralen Musterknaben die Lauge ihres. Tadels über ihn.ausgossen. 'mm ipracy man vom .Kampf um die Seele der.. Wfiitrnlpii". als wäre sie noch a a n z. diese Seele, und nicht längst in hundert zuckenden Stucken. Der nros'e riüae Nordosi der lebten Wochen hat all dem ein Ende gemacht. Der Entschluß eines großen Bolics, vem klär ausaesprochenen feindlichen Ver- niäitungswillcn die letzten Mittel der Notwehr entgegenzusetzen, ilx aus oie Gefahr, die ganze Welt zum Feinde zu gewinnen, zwang die Worte zur Ab- dankung vor der Tat. In dem Augen blick, da der rücksichtslose auchvooliricg der bisherigen völkerrechtlichen und Wirt- cliastl clien Vormund cka t Englands zur See entgegengestellt wurde, mußte sich die Welt spalten in Parteigänger ver wahren Gleichberechtigung aller Völker i Meere und in Anbänacr der..rcla tiden Freiheit" der Meere unter briti- scher Vormacht und zu englischem Nut zen. ' Täc. t'nae der Scbmen war von allem Anfang eine von derjcnigkn anderer Neu tralcr verschiedene. i-,e ixn nml nur eine verfassungsgemäße Neutralitätsver pflichtung in sich selbst, welche naturge mäh ganz auf die völkerrechtlich genau umschriebenen Pflichten der Gleichbe Handlung kriegführender Mächte oegrün' det war. sie küklte sich auch von Anfang an, und im Verlauf des Krieges ver- stärkt, angewiesen aus den yandeisver kehr mit beiden Mächtegruppen, von denen oder durch die sie unentbehrliche Lebensrnittel und Rohstoffe bezog. Rassen- und Blutsbande und Fäden der Kultur sind ja erfahrungsgemäß viel weniger kräftig als materieller Nutzen. Co bildete sich in ber Schweiz immer stärker die Tatsache wirtschaftlicher Be LiNgtUil ver.Neunaiiial yerau. j,tffl Transit von Getreide. Baum wolle, Stoffen. Garnen gegenüber hatte Deutschland rn der ohie, vem nen, den Kalisalzen und anderem kräftige (MeneniiftmAi. Der Untersckied zwi schen Eigenprodukt und Durchfuhr, spielte dabei für die schweizerische Wirt schaff eine untergeordnete Rolle. Ten Wirtschaftskampf. der nun auf Schwei zer Boden ausgefochten wurde, habe ich vor Monaten ausführlich geschildert. Seine letzten Phasen kurz vor der Er klärung des verschärften Tauchbootkrie gcS aber sind für die Haltung der Schweiz und der Neutralen zu bedeut fam, um sie nichk kurz zu streifen. Seit längere? Zeit drangen in gut berichtete und maßgebende Kreise auS den Entente-Staaten Meldungen, welche der Schweiz gestatteten, sich ein objek tives Bild über die wirtschaftliche Kriegslage zu machen. Sie selbst muhte, da sie eigene Transporte aus allen Mce rcn führte, fühlen, daß sich der Uebersee weg: eine wöchentlich zunehmende Un siclicrheit infolge der deutschen Tauch bootblockade bemächtigte. Es wurde für die Schriz nachgerade unmöglich, zum Beispiel einen Transport aus dem öst lichen Mittclmec hereinzubekommen. Die Fracht und Vctsickcrungsvcrhält nisie kennzeichneten die Lage der euro päischen Mittclmcerlüsle als diejenige einer belagerten Feste. Die großen Hin derniise, welche sich der Versorgung Sa lonikis, Italiens. Frankreichs ntgegeu stellten, blieben der Schweiz und ihrer Führung nicht verborgen. Man besaß sogar einen viel tieferen Einblick in die inneren wirtschaftlichen Verhältnisse der Nachbarn, als diese ahnten. Nur dran gen diese Wissenschaften nicht übe? den engsten Kreis hinaus. Auch mir fehlt die Autorisation. diese interessanten Wer hältnisse im einzelnen auszubreiten, d ihre Kenntnis nicht einmal iöcmeingut der Parlamentarier ist. Ein Teil der Oeffentlichkeit der West fchweiz konnt deshalb nicht wissen, daß die immer wieder auftauchende Idee einer Eifen und Kohleneinfuhr aus Amerika oder fonstwie aus dem Ueber sceivege auf einer falsche Voraussetzung beruhte, wie überhaupt die wirtschaft lichen Verhältnisse der beiden kriegfüh renden Gruppen gänzlich schief beurteilt wurden. Schließlich aber mußte die fast völlig Aushungerung Italiens an Koh len und die mangelhnste Material teilung im Innern Frankreich durch sickern. Man vernahm und schrieb ur immer von den Einschränkungen der deutschen Bevölkerung im Lebensmittel verbrauch. Aber die radikalen Maß nahmen in Frankreich, der BinUhr Schluß der Geschäfte und öffentlichen Etablissements, welcher die ärgste Not an Lxizmaterial nickt beseitigen konnte. ein gelegentlicher Phantasiepreis für 100 itogramm Kopie von W) Franken uns unzählige Anzeichen fanden vorerst nur in kleineren Kreisen Beachtung. In einem gewissen Augenblicke stellten die drei Westmäckte ibre Getreidevorräte u sammen. Der Eingeweihte erkannte auf den ersten Blick, daß es sich um ine Masse handelte, welche keimn Monat vorhielt, sobald die Zufuhr siocktc. Die Preissikiaerungcn in England und ikeankreich bk!mricn eine v!pd;i, im- i gende Kur, die zu rasch gefaxten ojfi zlellen Beschlüssen führte, die LcbenZnn!, tcl einzuteilen und die Kartenabgabe eii zuführen. Gleichzeitig begann England, mit radikalen Maßnahmen sich der ge. samten neutralen Handelsflotte für der. Eigenbedarf zu bemächtigen. Es fpracb der Cchiveiz von sechz,h monatlich'!' Frachtdampfcrn ihrer sechs ab, und aus die Vorstellungen der Schweizer Regie rung versprach Teuys Cochin eine ra schere Löschung der Fmchien' in den französischen Häscn und allerlei neu: Maßnahmen, derenWirlung och nicht erprobt ist, wenn auch Frankreich in der Ermöglichung der Warendurchfuhr nach der Schweiz in letzter Zeit ausfallende Bereitwilligkeit an den Tag gelegt hatte. Neben der Befäzlagiiahme der ganzen erreichbaren Toni'age'dkr neutralen 5zan dclsfloite wurde es auch immer schwie riger, die Seeleute zu den Fahrten für englische Rechnung zu bewegen. Dem Reeder ist znxir die Teilung oller Ver luste durch den englischen ilaat zugc sagt; allein Die Verpsticmung ocr inier nationalen Seeleute znm Ticnst bis sechs Monate nach Kriegeschluß, zum unbe dingten Gehorsam, und das Verbot, Schiu oder Hasen zu verlassen, erur fachten schwere Meutereien, deren Be deutunq und Umfang sich fortgesetzt stet gerte. so daß die dafür straften Ma troscn in Liverpool zeitweise 20 Prozent , der Gcfängnisinsasscn ausmachten. So sah man in d?r Schweiz den Augenblick mit steigender Schnelligkeit kicrankommkn, da infolge der uruyr schwierigkcitcn der Weslmächte. deren be denkliche wirtschaftliche Lage offenkundig ' und den Gegner veranlassen würde, seine schwerste Meercswaffc auf die Blöße des FcindcS zu richten. Man sah also in gewissen maßqebcndrn Kreisen der Schweiz den Eintritt des Ereignisses voraus, und die Erklärung des ver schärften Unterseebootkrieges konnte die politischen Tiöpostiianen der schivcizeri schcn Rcgicrung nicht verändern. Hand in Hand mit solchen Beolxich hingen ging natürlich auch die eigene Vordereiiiing. Die Robsioffverforgung des Landes wurde mit allen Mitteln in den Wochen des Dezember und Januar beschleunigt, die Frggen der Brotversor- -gung und LebcnLmiiteleinlciliing vorbe raten. Dennoch brachte die Maßnahme Deutschlands dem Bundcerat die voll kommene Umorieiitierui-g der Zufuhr nahe, die aber im Einvernehmen mit allen Kriegführenden gewiß zu lösen ist. Die kstimmtcsien Interessen der Schweiz in wirtschaftlicher Hinsicht ha den, wie beim gcmrcllcn Einfuhrverbot Deutschlands so beim verschaifien U Boot-Krieg, die Landebbelördn vtt Er tempore-Maßnahmen zurückgelxilten zu gunsten bedachtsamer Uebcrlcgung. Daä Volk billigte diese Politik einhellig. Ja. die Ablehnung der Einladung zum Ä brück der Beziehungen mit Deutschland, die Wilson ergehen ließ, fand Unterstüt zung selbst noch im letzten westschweize rischen Jurabläitchen. Dabei war un verkkimbar maßacbend der angeborene . gesunde Materialismus d.s Schweizers, dem vor einiger Zeit eine maßgebende Persönlichkeit des Bundeshauses mir ge geniiber in folgenden Grundsätzen Aus druck gab: Unsere wirtschaftlichen Be Ziehungen zu Deutschland sind durchaus ungetrübte und gute. Trotz seiner eige nen Lage, die man nie aus den Auge,-' verlieren darf, hält es im großen ganzen seine Versprechungen in einer Weise, die wir vollkommen und dankbar anerkennen müssen. Die Schweiz kann im Hinblick auf die allgemeine Lage Europas heute mit einiger Zuversicht in die Zukunft schauen. 'Richt nur deckt sie ihren Eigen bedarf on einigen grundlegenden Nah rungsmittcln aus der normalen Eigen , Produktion, sondern ihre Versorgung mit eingeführten Aohstofftn wird ach menschlicher Voraussicht di-jcnige der Nachbarstaaten mindestens erreichen, wenn nicht überdauern. Alle Anzeichen abek lassen uns damit rechnen, daß der Krieg weniger lange vorhalten wird als unsere Landesversoraung. Nach wie vor muß sich dicft auf den Handel mit bei den Wirtschaftegruppen stützen können." Mit dieser Erklärung war die Stel, lungnahine der sch!veizcrisck?en Eidgcnos . fenschaft zur letzten Kriegsphase gegeben. Nur ein gänzlich auf den Transit durch die Westmächte und die Ueberfee nge wicscnes neutrales Volk, nur ein ln der Erisienz bedrohtes oder durch zu starke Jnteressenbindung an die Entente in der Bewegungsfreiheit gehemmte! neutrales Land hätte einen Augenblick schwanken können. Die Schweiz bestand die Ve lastungsprobe ibrer 'Neutralität. Für einige wenige ak.-r ward sie doch zur .Götzendämmerung". Kapitän Riepcnhauscr. Eine ht i fni . i .. Fi ..:n i i . r i r kannte iisocyeniaitiji in tonoon veiq tigi sich mit der Angelegenheit des Kapi täns der Handelsmarine Riepenhäuser, der schon mit 13 Jahren nach England ffnmmftt war und dort nahirsllifurt i wurde. Sir Edward Earson vnlangt' jetzt, daß der Mnn seiner Skllung alt J Kapitän . eines Handelsdampsers ent' Hoben werde. T-as Blatt fragt, wa! dann mit Lord Milner geschehn solle. k5r sei der Sohn eines Deutschen, in Deutschland geboren, wo er bis zum 13. Jahr gelebt habe. Er sei jetzt sogtt Mit. glied dcS Kriegzratks mid könnte sicher in dieser Stellung M gefährlicher wer den als ein einsacher swpitän eines Hau delsdampsers. Verminderung der Vcdürfiiisse sollte das sein, was man der Jup'na einzuschärfen und wozu man sie zu sär kcn suckn müfjke. Je weniger Bcdiirs nisse, desto aWIicher ist eine alte, al:t sehr verkannte Wahrheit. Es wird mir nicht einfallen, mich auch nur a-.,f ein Paar Augenblicke in den phantastischen Genuß eines lustige Reichtums zu versetzen, um mit b-ia größerer Unlns! zu cint oniifeiT, n Schüsscl tell Mhlttci ukmkzut'tn'..