Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 29, 1917, Image 2

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Riederlage des Zarcntnms im japanischen
i'.rlege. DasOktober.Manifest Nikolaus des
Zweiten. Der rauenkampf am Raiferhof.
Verhältnis des Zaren zur Armee. Zusmnmcn
bruch der Selbstherrschaft. Bürger Egalite"
der russischen Revolution. Der 2Tiese)lja.
von Xj. XZ. v. Zttellenthln.
sil Zarentuin der Romanows,
welches die Mütze des Mono
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f' . nraajoi uagi un im üou
Ky dar den Selbstherrscher aller
;' ussen gestellt hat, war bereits auf den
Odileichtfelbern dck 'mandschurischen
C'Cin und in der Seeschlacht bei Tsu
pma geschlagen. Die Bureaukratie,
-elche, nebe dem Meuchelmord, die
Uuiokrsiik des AarcntumS als Regie
rungSform im russischen Reich gemildert
:-k,g in diesem zugleich ihre Stütze gehabt
!, war mit Alezander dem Dritten,
o'l dem letzten zur Herrschaft über ruf
sie Menschen geeigneten ' Gossudar,
i! 3 Grab gesunken. Heute schreiten die
lchten Romanow! aus dem Hause Hol
, Iein-Gotlorp alS Karikaturen dcS Sa
r:tiiinZ hinüber in die Geschichte, welche
die LZergaNgenheit kündet und deutet,
lü?d c$ arme Sünder vor das Weltge
kicht, wie es in der Weltgeschichte er-,
vi.tei ist. Sie schleichen sich auS der
Wirklichkeit hinaus, entweder tränenden
AugzZ, wie der Schwächling, welcher
Zar gewesen und heute nichts anderes
mehr ist als ein Nikolaus Romanow,
odkl mit dem Hut in der Hand vnd mit
ptiümmtem Rücken, wie der Oheim, der
Sohn Von Nikolaus. Der Meuchelmord,
welcher früher die Autokratie in Ruß
lsnd gemildert hat, hatte, bei aller fei
n:r Eraungkeit, immer etwas heroisches
an sich. Die Hände, welche erdrosselten
oder Bombe warfen, waren sehnig und
tatkräftig. Die Geschichte deS Zaren
turnS enthält dicke Tragödien und weist
riele Heldengedichte auf. Sein Zusam
znrnbruch stellt eine Farce dar, dessen
blutiger. Hintergrund des Völkerkricges
nur wie ein Hohn wirkt. Der Abgang
der letzten Romanows von der Welt
k'hne wirkt, soweit daS Mitleid versagt,
komisch. Die Weltgeschichte wird ein
weder die weinerlichen Worte der
Abdankungsurkunden des alten Regi
meS, noch die pompösen Phrasen deS
neue ernst nehmen. DaS Zarentum lst
untergegangen in einem Wuft don In
iriguen und Machenschaften, ohne daß
f ch auch nur eine kraftvolle Hand ge
rührt hätte. .. ' .. ;
.
Theodon Roofevclt, Präsident der
Vereinigte Staaten von Amerika, hat
in einem Gespräch mit Baron don Ro
fen über die Ratsamkeit des Friedens
.schlaffes mit Japan nach der Seeschlacht
von Tfusima am 27. Mai 1905 dem
damaligen russischen Botschafter in
Washington gegenüber erklärt, daß auch
Grinde der Menschlichkeit den bald:
Friedensschluß notwendig machten."
Am 14. Juni 1905 veröffentlichte da!
russische Ministerium des Acußeren eine
Mitteilung, in welcher es hieß: .Der
Präsident der Vereinigten Staaten hat
btrt Botschafter der Republik am kaiser
liefen Hose beauftragt, um eine Privat
audienz nachzusuchen, um direkt an den
Kaiser das Zeugnis der unveränder
lichen Gefühle der Freundschaft der Ver
einigten Staaten für Rußland gelangen
zu lassen und den persönlichen Wunsch
: Präsidenten zum Ausdruck zu brin
cen, im Interesse der ganze Welt 'o
riol als möglich zur Einstellung der
Feind ftligkeiien in Osiasim beizuira
gen. In Beantwortung dieser Mit
ikung hat der Minist!! deS Aus
wärtinen auf höchsten Befehl den
meritanischen Botschafter durch eine
iliote . benachrichtigt, daß d:r Kaiser
" hr empfänglich für die vom Präsiden
i n zum Ausdruck gebrachten Gefühle fei
uns mit Freuden eine neuen Beweis
der traditionellen Freundschaft zwischen
den Vereinigten Staaten und Rußland
qesehen habe, sowie eine Bekundung dek
Wertes, den Präsident Roofedelt im
fälligen Eisklang mit den Ansichten des
itaiferl der allgemeinen Beruhigung
beilegt, welche so wefentlich für daS
7.V;l und den Fortschritt der ganze
Menschheit ist." . '
Das bildete die Einleitung giften
ricenZserhandlungea von Ports
?,!h. welche der amerikanische Prasi
d:,-t engeregt hatte, und nach dem Frie
denöfch'iusse telegraphierte, . am 31.
Z-i$i der Zar an den Präsidenten?
Empfangen Sie meine Glückwünsche
mb aufrichtige Erkenntlichkeit für Ihre
persönlichen und energische BernLhun .
p'?t, welche die Friedenszertzandlungen
n:u:n erfolgreichen Ausgangs zngefübrt
babcn. Mein Land wird dankbar den
bervcrragenden Anteil gebührend schä
un, den Sie an der Friedenskonferenz
n ?ris!Nou!h genommen haben."
Ruhlar.d hat manchen Krug verloren
nud manchen Frieden schlicken müssen.
Wi-z ei war das erst? Mal, daß ein Zar
r-n einem fremden Boltsoberhaupt die
j ' t Scii sich sagest und einen Lortrag
i ' r die don der Menschlichkeit gebotenen
swivd'.'Zikte balte holte la?ea mal
; U::d ti tc das, erste Mal. daß
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Freunde. Die GroßfürstenPaiiei hatte
den Krieg entzündet, die Büreaukratie
hatte ihn mit aller ihrer Unfähigkeit und
ihrer Korruption verhunzt, das Zaren
tum hatte ihn verloren. Das ist auf
den Schlachtfeldern der mandschurischen
Ebene und in den Gewässern der japa
nischcn See äußerlich und innerlich ge,
sä,lagen worden. Denn die damalige
Niederloge der Romanows hat dem ruf
fischen Volk die Augen über die innere
Morschheit deS Zarentums geöfsnet.
Dem Schoß der japanischen Sicgewird
sich, nach langen Wehen, zu welchen auch
noch die heutige fieberhafte Turchrütte
lung deS russischen Staatskörflers zu
rechn ist, doch die Freiheit des rufst
schen Volkes entbinden.
.
Die Aufrechterhaltung des allgemei
nen Friedens und eine mögliche Herab
sctzung der allgemeinen übermäßigen
Rüstungen, welche auf ollen Nationen
lasten, stellen sich in der gegenwärtigen
Lage der ganzen Welt als ein Ideal
dar, auf das die Bemühungen der Re
gierungen gerichtet fein mühten. Das
humane und hochherzige Bestreben Sr.
Majestät des Kaisers, meines erhabenen
Herrn, ist ganz dieser Aufgabe gewidmet.
In der Ueberzeugung, daß dieses erha
bene Endziel den wesentlichsten Inte
reffen und den berechtigten Wünschen
aller Mächte entspricht, glaubt die kaiser
kiche Reaierung, daß der gegenwärtige
Augenblick äußerst günstig dazu fei, auf
dem Wege international Beratung die
wirksamsten Mittel zu suchen, um allen
Wölkern die Wohltaten wahren und dau
ernden Frieden zu sickern und vor allem
der fortschieiteiiden Entwicklung der ge
enwärtigen Rüstungen ein Ziel zu
schen Aus dem Rundschreiben des
Grafen Murajew, des russischen Mini
sters des Aeußern. vom 24. August 1898
über die Abhaltung einer Konferenz der
Mächte zur Sicherung des Friedens und
Beschränkung der Rüstungen.
.Während die. ruhmvoll? Söhne
Rußlands mit aufopfernder Tapferkeit
kämpfen und ihr Leben für ihren Glau
den, ihren Kaiser und ihr Vaterland ein
setzen, brechen in unserem Vaterlande
selbst Wirren aus, den Feinden zur
Freude, uns zu tiefem Kummer. Bon
Hochmut verblendet, machen übelgesinnte
Führer einer auftübrcrischen Bewegung
freche Anschläge gegen die heilige oriho
dor Kirche und die durch die Gesetze
gefestigten Grundpfeiler dek russischen
Staates, indem sie meinen, wenn sie den
natürlichen Zusammenhang mit der Wer
gangenheit zerreißen, würden sie die be
stehende Staatsordnung zerstören und
statt dieser eine neue Landesoerwaltung
auf neuer Grundlage errichten, die aber
tatsächlich unserem Vaterlande nicht an
gemessen fein würde." AuS der
vom Regierungsbotcn" veröffentlichten
Kundgebung des Zaren Nikolaus vom
dritten März 1905 über den japanischen
Krieg und die inneren Unruhen.
.Wir legen der Regierung die Pflicht
uf, wie folgt Unseren unbeugsamen
Willen zu erfülle: U Der Bevölkerung
die umrfchütterstchtn Grundlagen der
bürgerlichen Freiheit zu verleihen, die
gegründet ist auf die wirkliche Unverletz
lichkeit der Person, der Freiheit de! Ge
Wissens, der Rede, der Versammlungen
nd Vereinigungen. 2. Ohne die früher
ongeordneten Wähle für die Staat?
Duma aufzuschieben, Zur Teilnahme an
der Duma in dem Maße, als ek die
Kürze der bis zur Einberufung der
Duma noch ablaufende Zeit gestattet,
auch jene Klassen der Bevölkerung her
anzuziehen, welche jetzt des Wahlrecht
völlig entbehren, wobei sodann die wei
tcre Entwicklung deS Grundfatzes des oll
gemeinen Wahlrechts der neuerdings be
gründeten gefetzgeberifchcn Ordnung
der Dinge Lberlassen wird. Z. Als un
erschüttersiche Regel aufzustellen, daß kein
Gesetz in Kraft treten kann ohne Geneh
migung der StaatsDuma. und daß die
Erwählten des Volkes die Möglichkeit
der wirkliche Teilnahme an der Ueber
wachuna der Gesetzlichkeit der Hand
lungnt der von vnS ernannten Behörden
gewährleistet wird. Wir lassen den Ruf
ergehen an alle treuen Sohne Rußlands,
sich ihrer Pflicht gegen das Vaterland
zu erinnern, bei der Beendigung dieser
Wirren und Widerwärtigkeiten zu hel
fcn und gemeinsam mit UnS alle ihre
Kräfte an die Wiederherstellung der Ruhe
und des Friedens auf dem mütterlichen
Boden zu fetzen." Aus dem Zaren
Manifest vom 30. Oktober 1315 über
Wahlrecht und Kompetenz der Duma,
dem berühmten .Oktober-Manifeft'.
In diesen entscheidenden Tagen er
kennen wir. daß Wir Unserem Volk ein
inniges Zusammenwirken und die Or
ganifation aller Kräfte zwecks Herbei
fühning eines raschen Sieges schulden.
Aus diesem Grunde haben wir, im Ein
klang mit der Rcicksduma. es für rat
fam erachtet, dem Thron Rußland! zu
entsagen und uns unserer Machtvoll
kommenheilen zu begeben. Da wir unk
don unserem geliebten Sohn nicht tren
nen wollen, übertragen wir das Erbe
an Unseren Bruder, den Großsursien
Michael APnorowitsch. dessen Wirten
wir fegiicu. ans daß er in vollem Ein
klang mit der VolZsoertretung gieren
und s.'ine im Name des Baierland?
Bnkg'nd . EiS. nSk7Bck - Halte
möge." Aus r Abdankmizsuckun
' des Zaren Nikolaus II. im März 1917,
Aus diesen vier geschichtlichen Toku
menten der Zeit ?iikolaus II. ist der
Charakter des SohneS AlczanderS III.
ersichtlich und ergibt sich die Richtung,
In welcher sich fein Wille bewegt hat,
sowie der Umfang dessen, was er ge
konnt, und daz Resultat dessen, das er
getan. Diese vier Dokumente zeigen
den Gang der Entwicklung an, welchen
.die inneren russischen Verhältnisse seit
dem Ableben Alexanders III. und dem
Regierungsantritt Nikolaus IL genom
men hat, und sie werden einmal von der
Geschichte den legten Romanows inö
Grab gelegt werden.
Nikolaus II. bat die Völker zur Welt
fricdcnsZonfcrcnz geladen und dann die
zwei Kriege fuhren müssen, welche sei
nem Geschlecht verhängnisvoll geworden
sind. Er hat für Volisbeglücknng ge
schwärmt und weder das Kischincw
Progrom noch das Volksgemeßel am 22.
Januar, dem roten Sonntag des Iah
rcs 1905, noch daS große Sterben un
ter den nach Sibirien Verschickten" ver
hindern können. Er hat sich der Mutter,
welche die Schwäche dcZ SohneS kannte,
und der Gattin, welche als englisch er
zogeneS zärtliches Hausmütterchen den
Mann ganz sllr sich allein haben wollte,
und die beide ihm den freiwilligen Ver
zicht auf das Autokratenrccht angeraten
hatten, widersetzt, bald noch der Thron
besteigung den Adel vor den Träumen
und dem Unsinn der Verfassung" ge
warnt, die Führer der Unruhen des
Jahres 19 als von Hochmut verblcn
det und übelgesinnt gescholten und die
Bewegung selbst alS frecher Anschlag'
gcbrandmarkt. Und hat dann in dem
Oktober-Maniscst, die Mitarbeit des
Volkes a der Regierung verkündet, die
erste Sitzung der vom Volk erkorenen
Vertreter, unte.r großer Feierlichkeit,
persönlich eröffnet, die Duma einmal,
zweimal und öfter auseinandergejagt,
bis seine Willkür zur Ohnmacht und
sein Wort zum Spotte wurde. Bis er.
don einer provisorischen Regirrung ge
zwungen, von der Vctternschaft verra
ten und von der Armee verlassen, seinen
Namen unter die Abdankungsurkunde
setzte und mit diesem Federstrich aus
dem .Wir, Nikolaus der Zweite, von
Gottes Gnaden Kaiser und Selbsthcrr
scher aller Reusscn. Zar von Polen.
Großfürst von Finnland u. f. w." ein
ganz gcwöhnlick,er Nikolaus Romanow
wurde. Es hatte der starken Hände,
welche sonst gewürgt oder Bomben ge
werfen hatten, gar nicht bedurft. Es
ging olles glatt, gut bürgerlich, fast ge
mütlich b. Zar Nikolaus vertauschte
toi? Mütze des MonomachoS mitdcm
zivilen Zyiinderhut, wie etwa ein Ma
jor, welcher den .blauen Brief", erhal
ten hat.
, . .
Es ist immer ganz anders gekommen,
als dieser Schwächling auf dem Thron
es sich gedacht hat. Er hat selten einen
Entschluß konsequent durchgeführt, fon
dern höchstens eigensinnig an seinem
Willen festgehalten.
Er hat. Ende August 1897 in Pariö.
zum erstenmal das von den Franzosen
heißerschnte Wort von den ,rtioo
alli6o gesprochen, und Frankreich hat.
1905. der Flotte Roschdestwenskis auf
ihrer Fahrt nach Japan die Häfen ge
sperrt. Als Zar Nikolaus uud seine
wunderschöne junge Frau im Schloß
von Fontainebleau Gäste deS Prstöen
ten der französischen Republik waren.
machte Rostand zierliche Verse. Ek ließ
die Teppiche, welche die Majestäten
schritten, flüstern und die Sessel, f
welchen sie Platz genommen, sagen, daß
die Welt nun einen Herrn bekommen
habe, den Kaifer von Rußland. Heute
wird ganz laut davon geredet, daß
durch daS Verschwinden des Zaren Ni
kolaZ II. in der Versenkung die En
tente eine festere Fügung erhalten habe.
ES hieß einmal, daß der Zar sich in
der Abgeschiedenheit seiner Schlösser
eifrig mit dem Studium der französi
schen Revolution beschäftigte. Ob ihm
wohl, wenn er von dem Geschick Ludwig
XVI. gelesen, eine Vorahnung aufge
stiegen? Ob bei dem Namen Marie
Antoinette, der .Oeflerreicherin'. die
Gedanken zu feiner Gattin gewandert
sind, welche im Nebenzimmer mit den
Kindern spielte, oder sie draußen im
Sommerlicht des ParkS photographierte
und die ma die .Hessin" nannte? Vom
Konvent und der neuen Verfassung hat
der Zar gelesen und sein geistiges Ohr
mag die immer lauter werdende Förde
rung des Volke nach der Mitherrschaft
vernommen haben. Vom Herzog Phi
lipp von Orleans hat er gelesen, aber
der Oheim Nikolaus Nikolajewitfch
wird ihm damals dabei noch nicht ein
fallen sein: der spielt beute erst die Rolle ,
dek .Bürgers EgslitS' der ru'jilchen
Revolution.
Zar Nikolaus Alexandrowitfch ist fm
mer ein verwöhnter Zärtling gewesen
und er war ein in sich abgeschlossener,
einsamer Mann geworoen. Er haßte
aus dem Bewußtsein der eigene
Schwäche heraus alle starken Persönlich
leiten und vermochte doch nicht, sich
ihrem Einfluß zu entziehen. Er ist
weder Soldat och Staatsmann gewe
fen. Er war eine durchaus reinliche
Natur. Manch' ein Großfürst, wel
cher es zu arg getrieben, ist in die Ver
bonnung geschickt worden. Er war dsk
Muster eines Gatten und der beste Va
ter, aber der Skandal hat um den niko
laifchen Hofhalt fs, schmutzige Fäden g?
woben wie kaum um einen anderen, und
!ute bereits beginnt die Skandalfucht
"jit Schleusen zu öffnen.
Als Thronfolger hatte dek russische
Kaiser out einem Bcfuch, welchen er
feinen hessischen Verwanvten während
eines Man'ÖDers im Hermt 181 abstal
Mt, feine spätere .Gemahlin, v;e Prin
pskin Allr von He?en : bei Rbe'n
krmkn c'.letni. Drei 5a!re spater
liiSttc er sie a'n- Großfürstin 2lk'j3iitra
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Ek'Zorin Alrzandra Feodorovna.
Z?codorowna heim. Der deutschen
Prinzessin wurde am russischen Kaiser
Hofe von Anbeginn an das Leben nicht
leicht gemacht. Zuerst hatte sie den stil
lcn Kampf mit der Kaiferin-Mutter
auszufechten. welcher um so schwerer
war, als Nikolaus don Kindheit an ein
Muttersöhnchen gewesen war. Damals
bereits setzte die Intrigue gegen den
jungen Zaren ein. Die in Berlin von
Freunden der Freiheitsbewegung in
Rußland herausgegebene .Russische
Korrespondenz" verbreitete folgende
Mitteilungen über die in der Umgebung
des Zaren herrschende Stimmung: .Es
macht sich m der kaiserlichen Familie
eine immer stärkere Unzufriedenheit mit
dem Zaren bemerkbar, und speziell die
Kaiferin-Muttek Maria Fcodvrowna
soll auf eine Thronentsagung ihres
Sohnes oder mindestens feine zeitweilige
Zuittckziehuna von den Regierungsge
schiften hinarbeiten. Die Großfürsten
luque unterstützt die ehrgeizige Frau,
welche selbst gern die Rolle einer Katha
rina spielen öchte. Es wurde nicht diel
Ueberredungskraft dazu gehören, Niko
lauS zu dem zeitweiligen Verzicht zu
bestimmen. Er hat, abgesehen von
Stunden, in welchen er plötzlich An
Wandlungen eines entschlossenen Auto-
kiaten bekommt, selbst das Bewußtsein,
daß er sriner Aufgabe nicht gewachsen
ist." ,
Zu diesem Kampf der Frauen um den
Sohn und den Gatten gesellte sich ein
Gegensatz der politischen Ansichten. Die
Kaiserm-Mttwe hielt fest an den po
litischen Grundsätzen ihreö verstorbenen
Gatten. Alexander III. hatte au!
schließlich russische Staalskunft betrie
den und sich, abgesehen von Frankreich,
das Rußland feine Schatzkammer und
seine Sparstrümpfe geöffnet, sich keiner
besonderen Großmacht genähert. Die
junge Kaiserin war die Tochter der eng
lischen Prinzessin Alice, welche als
eine der .Damen von Tarmstadt
dem hessischen Hof einen englischen Zu
schnitt gegeben hatte. In einer solchen
Atmosphäre ausgewachsen, versuchte Za
rin Alexandra Feodrowna auch den
Gatten in gleicher Weise zu beeinflussen.
Die obengenannte .Rmstfche Korre
spondenz" schrieb zu diefcm Intriguen
spiel:
.Die Kaiserin Witwe wäre viel
leicht, vom Standpunkt deS Zaris
mus aus betrachtet, am geeignet
sten, die Zügel in die Hand zu
nehmen, aber den stolzen Plänen der
ViiIsi"fim O sä M Tt Ait vt
fwutiijuvt nufn vifc fiiihjUL iiu
türlich unüberwindliche Schwierigkeiten
in den Weg, und schließlich wird wohl
dai Problem, wer regieren soll, don
einer anderen Stelle gelöst werden."
Solche Lösung von einer anderen
Stelle ist heute erfolgt. -
Und damit die Losung noch eineö an
deren Problems, welches wie ein Ge
penst durch daS Familienleben deS Kai
erpsare geschlichen ist. Kaiser Niko
laus hat nicht nur für sich selbst, sondern
auch für seinen Sohn abgedankt.
Die Nachfolgetrage aus dem Thron
hat die große Tragik im Leben der Za
rin Alezandra Fedorowna, der deutschen
Prinzessin, gebildet. Das staatliche In
teresse verlangte von ihr eine Knaben,
als Erben der Krone. Die Geburten
der Großfürstinnen Olga, Tatjana, Ma
ria und Anastasta wurden als ein natio
naleS Unglück empfunden. Als die Na
tur zu versagen schien, drängte steh, sie
zu korrigieren, Unverstand und Aber
glaube mit underhüllter Frechheit in die
intimen Gemächer der Kaiserin. Beim
Zaren selbst setzte sich die Vorstellung
fest, nur in Wunder könne helfen, und
eit dieser Zeit hatte sich am Zarenhof
der MvstifiziSmuS und Spiritualismus
eingenistet. Diese Richtung hat don dem
Tage, an welchem der Erbe des Reichs
das Licht der Welt erblickte, auch auf die
RegikiungZJkfchäste Einfluß ausgeübt.
Ihr letzter Vertreter, der Mönch Raspu
tin, welcher unlängst unter geheimnis
vollen Begleitumständen ermorde! wor
den ist, hat den Hereinbruch des Ver
bangnisiel über das Haus Romanow
b.'sch?cu!!!gt.
Für eine Krone von Ho!d und stein
ti sie Prinzessin Aliz wn Hffen ein
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getauscht. Und als der Krieg aufbrach,
wurde aus der Hessin" die .Deutsche".
Die müde und matte Frau sollte nun
plötzlich der starke Mittelpunkt aller deut
schen Propaganda im russischen Reiche
sein. Gegen sie machte die Absichtlichkeit
und die nationale Hysterie mobil. Als der
Ministerpräsident Stürmer vom verbün
beten Einfluß der Fortfchriitler, der
Panflawifien und der britisch1!, Pfunde
gestürzt wurde, weil er zum Frieden
mit den Zentralmächten geraten, da
wurde in diese Intriguen auch d Name
der Zarin hineingezogen.
Und sie selbst ist nun auch in den
Sturz des Zarentums der Romanows
hineingerissrn worden.
.
Das Schoßkind des Zarentums bil
bete die Bureaukratie, seine Stüize die
Armee. Wenn die zweite Kaidarina
sich nach der Ermordung ihres Gatten
an die Spitze der Truppen stellte, so tat
sie dies als Vertreterin des Zarentums.
Heute hat die russische Armee sich vom
Zaren abgewandt und sich irgendeiner
provisorischen Regierung zur Bersügung
gestellt. Im Großen Hauptquartier an
der Front, wohin der Zar sich nach dem
Ausbruch der Revolution begeben hatte,
i daS Schicksal des zweiten Nikolaus
entschieden worden. Noch ist die Ent,
Wicklung dieser militärischen Verfchwö
rung gegen die Person des Zaren unbe
kannt, die Verschwörer selbst ungemnnt.
Aber die Tatfache steht fest, daß Kaiser
Nikolaus sich auch nicht des geringsten
Grades von Beliebtheit in den militäri
scheu Kreisen Rußland! erfreut hat.
Schon als Thronfolger nicht, als erda
mals 20 Jahre alt. die Uebungen im
Gardclager bei Zarekoje Selo als Ober
leutnant und später als Stabslapitän
im altberllhmten Leib-Garde-.Regimenl
PrcobrafchenUi mitmachte. Sein mili
tärischer Erzieher war der Generaladju
tant Tanilowitsch, welcher auf die
schnurrige Idee kam, seinem Schüler ein
zureden, daß er eine für das Gluck wie
geschossene Persönlichkeit sei, und sein
Mgtmentskommandeur und Mentor dar
fein Oheim und späterer Schwager
Großfürst Sergius Alezandrowitfch, wel
cher 1905 ein Opfer des Aufstandes ge
worden ist. Ter hielt den Thronfolger
von aller Welt, selbst vom Leben im
Offizierskorps, fern und weckte in Ihm
einen Hochmut, der ihm bisher unbe
kannt gewesen war.
Ueber daS Verhältnis Nikolaus als
Zaren zur Arme gibt das vortreffliche
im Jahre 1910 erschien Buch dks Gra
fen Richard von Pfeil Kaiser NikolauS
II. wie er heute ist" Auskunft. Es heißt
da:
.Alexander III. war zwar auch
kein Feldherr, nicht einmal Leiter von
Friedensübungen. Aber er hatte im
türkischen Kriege erfolgreich an der
Spitze iner Heeresabteilung gestanden;
zudem ließen ihm seine möchtige Er
scheinung, seine Art. durch wenige Wort
Offiziere und Mannschaften für sich zu
begeistern, namentlich aber fein im gan
zen Lande bekannter eiserner, cht rufst
scher Charakter alle Herzen zufliegen.
Alle die geht Nikolaus II. völlig ab.
und heute mehr denn lt. Die Linie,
einige Regimenter ausgenommen, kennt
ihn überhaupt nicht. Merkwürdiger
Weise war der so unglücklich verlaufene
japanische Krieg don unbedeutendem
Eindruck und Einfluß auf die Anschau
ungen und de Charakter des Kaiser!.
Die ganze Angelcgenbeit lag ihm räum
lich zu fern, r verstand sie militärisch
Nicht und afzte sie so gar nicht persönlich
auf. Niemals kam ihm der Gedanke,
bet irgendeiner Gelegenheit, ein Macht
wnrt aegen inen pflichtvergessenen Gene
ral oder Truvventeil auszusprechen der
einen betrügerischen Armeelieferanten
hängen zu lassen. Es war, als ginge
ihn die! alles gar nichts an. Er
führte fein Familienleben ganz wi
früher, sah nur Personen, die er gern
hatte, verabschiedete, in der ersten Zeit
in keineswegs begeisternder Art, ins Feld
ziehende Truppenverbäiide, ließ sich tag
lich den Verlauf der Ereignisse durch
besonders dazu auseilehene ieneral
stabioffiziere erklären, die es verstanden,
euch den schwärjköen Vorkommnissen
ein rosa Hoffnungsmäntela umzu
hängen, und reg! f. $ im gor.je wenig
MV . AA J -. y, -
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über die Angelegenheit auf. Am schwer
sten fühlte er sich durch die Mißerfolge
der von ihm für unüberwindlich gchalte
licn Flotte betroffen. Diese beschäftigte
ihn am meisten. ' Und doch versichern
Ohrenzeugen, gelegentlich des Besuchs
eines fremden Herrschers von Niko
laus II. wenige Wochen nach der Nie
derlaar bei Tfusima eine Schilderung
der Kkkfchlacht gehört zu haben, wobei
er so unbefangen und rückhaltlos sprach,
wie ein Offizier in einer militärischen
Gesellschaft über die entscheidende Nie
derlage irgendeines fremden Heeres. Den
schimpflichen Friedenkvertrag, der jedes
russische miliiirische Herz empörte, hielt
er tatsächlich längere Zeit für einen
großen politischen Erfolg."
Diese Schilderung des Kaisers Niko
laus, wie er heute ist", stammt aus
dem Jahr 1910. Selbst damals hatte
der Zar noch nicht die geringste Ahnung
davon, noch ein Verständnis dafür, daß
im gründe er 'und mit ihm das Zaren
tum den japanischen Krieg verloren
hatte. Mehr als alle Niederlagen
schmerzte ihn die Teilnahme der Mann
schasten des Preobraschenslischen Regi
rnents, in welchem er selbst gedient hatte,
an der Ausstandsbewegung des Jahres
1905. Aber auch diesem Zeichen an der
Wand wußte er keine Deutung, noch
suchte r nach iner solchen.
Als dann, während dieses Krieges,
der Zar persönlich den Oberbefehl im
Felde übernahm an Stelle des Groß
fürsten Nikolaus Nikolajewitfch. welcher
nach den Niederlagen des polnische
Feldzugs nach dem Kaukasus geschickt
wurde da ging ein großes Staunen
durch die ganze russische Armee und
mancher alte General strich sich die
Augenbrauen. Viel kommandiert, hat
Nikolaus ja nicht. Aber er hat als
Höchstkommadierender die Verantwor
tung für die Mißerfolge auf sich neh
men müssen. Der Armee ist er nicht
näher gekommen, und die letztvergangene
Zeit hat die Deutung der früheren
Zeichen an der Wand erbracht. Das ist
im G'.oßen Hauptquartier im Felde ge
schehen. als der Kaiser sich vor der Re
volution zur Armee retten wollte. Nach
dem Besuch im Hauptquartier hat er die
Abdankungsurkunde für sich und für
seinen Sohn unterzeichnen müssen. Die
militärische Verschwörung ' gegen die
Perfon deS Zaren hatte auch aus die
Feldarmee übergegriffen. DaS Zarentum
hatte seine stärkste Stütze verloren.
Die letzten Romanows schleichen sich
davon mit dem Hut vor einer prodifori
schen Regierung in der Hand. Herr
Nikolaus Romanow hat geweint, aber
nicht die Kraft zu irgendeinem Herois
mus besessen.
.Die neue schwere Verantwortung ist
an mich durch daS freiwillige Ersuchen
meines BruderS herangetreten, welcher
mir während eines Krieges, der don
einer noch nicht dagewesenen Willens
kraft des Volke begleitet ist. den Thron
übergeben hat. Von dem daS Herz de
ganzen Volkes bewegenden Gedanken
erfüllt, daß daS Wohl de Vaterlandes
alle! andere überschattet, habe ich de
festen Entschluß gefaßt, di höchst Ge.
walt nur dann anzunehmen, wen
solche der Wille unsere großen Vol
keö ist, welcher durch eine Abstimmung
feiner Vertreter in der konstituierenden
Versammlung die Form der Regierung
und die neuen Grundgesetz deS rusfi
schen Staates festlegen wird. Daher er
suche ich, den Segen de Allmächtigen
heiabslebend. alle Bürger Rußland,
sich der provisorische Regierung, welch
durch di Initiative der Duma gefchaf
fm wurde und all Vollmachten rhaltea
hat, zu unterwerfen, bis die konstitute
rende Versammlung, welche so schnell
als möglich kommen wird, auf der
Grundlage de! direkten,' gleichen und
geheimen Wahlrechts und durch ihre
Entleidung übe? die Regierungsform
den Willen des BolkeS zum Ausdruck ge
bracht haben wird." Aus dem Mani
ftst de Großfürsten Michael Alran
drowitsch gelegentlich der bedingungs
weisen Uebernahme de! Throne im
Mär, .1917.
Ein Weiser:::, in Rußland, da
kann niemals ein Zarentum s,i. Bis
zur Geburt des männliche Erben der
E;Zar Nikolaus II.
Zarenkrone hatte Großsürst Michail
Alezandrowitfch, der Bruder deS Zaren
Nikolaus, als Thronfolger gegolten.
Dann ist er mit dem Zaren ausgefallen,
wegen HochzeitsGefchichten. und nach
England gegangen. Längere Zeit , hat
er in der dortigen Atmosphäre gelebt;
darum dürft r auch als Kaifer von
Rußland von des Volkes Gnaden den
englischen Drahtziehern der russischen
Revolution genehm fein. Genehmer
jedenfalls als der Onkel Nikolaus Niko
lajewitfch; denn der ist der energischste
und zugleich ehrgeizigste der letzten No,
manoms. Ein vielseitiger Herr. Heißt
Magister, heißt Tottor gar. Die Ber
liner Universität hatte ihm den Dr.
iiliil. hon. causa verliehen, das Institut
de France zählt ihn zu feinen Miiglie
dern; er ist Präsident der Kaiserlich
Russische Gesellschaft für Geschichte.
Geographie und für Obstzucht.
Nach einer früheren Meldung sollte
die provisorische Regierung den Groß
fürsten wieder mit dem Oberbefehl über
die Feldarmee bekleidet haben, doch ist
dies später dementiert wordcn: die Pro
visorischcn haben Wohl tin unangeneh
mes Kribbcln am Halse verspürt. Heute
spielt Nikolaus Nikolajewitfch die Rolle
des .Bürgers Egalitü" der russischen
Revolution nach dem Muster deS Her
zogS Philipp von Orleans, von welchem
der Zar einmal in seinen Mußestunden
gelesen hat. Es fragt sich, ob der Ehrgei
zige und Tatkräftige sllr morgen da
Zeug zu einem Napoleon in sich hat...
TaS sind die letzten Romanow; denn
die übrige Großfürstekei dürfte über
Haupt nicht mitzählen.
Der Schluß des Dekrets, mit welchem
Zar Nikolaus die erste Duma am 22.
Juli 1906 ausgelöst hat. lautete: .Nie
fen des Gedankens und der Tat. darauf
baue ich. werden erscheinen und im
neuen Glänze wird dann, dank ihrer
emsigen Arbeit, der Ruhm Nußland
erstrahlen." Die russische Legende hat
ek, daß Jlja von Murom, der mythische
Genius allen Reußenlums, nach einem
vierhundertjährigen Kampfe gegen die
Bosheit und die rohe Gewalt im Höh
lenkloster von Kiew beigesetzt worden ist
und dort auf die Auferstehung warnet,
im Augenblick höchster Gefahr da Lad
zu retten. Auf die Rückkehr diese Nie
fen hat da russische Volk in frommer
Einfalt und inbrünstiger Hoffnung
jedesmal gewartet, wenn die Last zu
schwer und die Wolken zu dunkel
wurden.
Der Panslawismu, welchen der echt
russisch icrne Vater, der Zar Alexan
der III., fest an den Zügeln gehabt
und dem sich der schwache Sohn in die
Arme geworfen, hat sich nicht als der
Riese erwiesen, das Zarentum und da
Reich zu retten. Als Netter dcö Lan
des bieten sich heute die Duma und eine
provisorische Regierung an. Von der '
Duma hat Lew Tolstoi, der gewiß kein
Verfechter dcö absoluten Zarentums war,
einmal gesagt: .Wenn ich Berichte über
die Verhandlungen der Rcichsduma lese,
kommt die .Sacht mir komisch vor; ich
mpsinde aber auch Ekel und Zorn.
Kinder wollen Erwachsen spielen: das
ist zum Lachen. In allen diesen Rede,,
ist auch nicht ei einziger neuer Le
danke. Da allcS haben wir dormal?
s4 VsttU TOr-U .
ujUH i0uttucimui tytyuit jjm tficuf
schrieb mir neulich ein kluge? Brite, die
Reichsduma kopiere nur sklavisch da! in
England Geleistete. Mich erinnert ihr
Treiben an die Prodinzmoden. Was
in der Hauptstadt nicht mehr getragen
wird, findet in der Provinz immer noch
Absatz. So macht S die Duma mit
den englischen Regierungsmethoden. Die
Abgeordneten reichen noch nicht einmal
an das Durchschnittsniveau der Klasse
heran, die sie vertreten sollen. Und
diese unwissenden, arroganten und ge
hässigen Leute vermessen sich, . des
Schicksal eines Hundertmillionensol!
zu entscheiden."
Wuti in hff ' CinfTnhrtf firti?ht!n!t
Duma und ihrer provisorischen Regie
rung wird der russische Riefe Jlja von
Muron fiiibt wieder aufleben.
Was aber kommt vads dern Aare?
tmn der Romanow! s T SintfliiU
Oder ein Napoleon Z Oder ...hr
Frieden?