Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 27, 1917)
m M j?f AlZN O 'tft ffl 0 ji. f). W llV!5MIMSMSl!H MNSW s öem Zriedc mit den . zcndws ein Kisel Singen, ,.if den Wirst perlt bet Tan, :e Seele I)e6f die Schwingen, mx,u e vtyn M Heimatblau. Fragt den Medelmann am Wege: Weißt du. wo die Heimat liegt?' Sagt der Mann am Dorngehege: .Dort roolp der Singschwan fliegt!' Kommt die Sehnsucht pill geschritten, Hebt die schmerzenZblasse Hand, Zeichen, daß sie diel .gelitten I .Heimat liegt im Niemandsland! VT:."- I , - i tjmimwxnrripr n H 5 k ' , ' . i I y HrA J n . - - 1 t :r i S u k i - V "II .i A :f" , , i i ' f f , . sW vjJiw'ylttwfavtA' . V iijrf ifetttftaftsjbfrldf . Jeanette Nankin, die erste Frau km Kongreß. DaS Bild wurde am 27. Februar dieses Jahres im Hause der Frau Jameö LecS Laidlaw genommen. Sie erste Iran im Nkxräjcn ' tantcnhäujc. Die Ehre. alZ erste Frau in den Non greß gewählt zu sein, müssen wir Fräu lein Jeanette Rankin bon Montana zu lkenmn, Sie war ursprünglich von der republilanischen Partei als Kandidat aufgestellt, wurde aber als Vertreterin tineS Staates gewählt, in dem die De mokraten die Oberhand haben. Politische .Propheten" wollen wissen, das; Frl. ßianlin der Mittelpunkt deZ nächsten jlongresscs werden wird. Sie befürwor tet daS Frauenstimmrecht und die Pro hibition und beabsichtigt, für beide zu -bdtrn. Jh? nebenstehendes Bild zeigt unS einen ausdrucksvollen Kopf, ein kluge, intelligentes Gesicht, welches uns sym pathisch anmutet. Die roten Backen der danken ihre Frische dem dieftn Aufent halt i frischer Lust und die stahlblauen Lugen tonnen so gütig dreinblicken. Wenn der neue fiongreh im Dezember zusammentreten wird, ist gewiß mancher Abgeordnete überrascht von der jugend. lichen Erscheinung der neuen Llollegin. Man stellt sich sine solche Dame uiibe dingt aljer und erfahren vor und wird staunen, wenn gesagt wird, das; Frl. Nankln erst 33 Lenze zählt. Alk sie gelegentlich ihrer Anwesenheit hier in unserer Stadt gefragt wurde, ob sie denn nicht ein ganz klein wenig be sangen Ware, denn ist doch nicht sa einfach, a einzige Frau Im Kongreß ,u arbeiten, schüttelte sie lächelnd, aber energisch den Kopf. .Die Arbeit eineS KongrefzmanneS ist nicht so schwer, wie sie eingeschalt wird,' meinte sie. .sie verlangt nur scharfeS Nachdenken. Ich denke. eS wird nicht gerade verlockend sein. die. Sitzen im Kongreß, aber ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, um die Frauen frage weiterzubringen. Ich fühle, daß Wllionen Augen aus Schreibe lestrllch! y- Wellington hatte einen geradezu krankhaften Haß -gegen unleserlich ge schkiebme Meldungen. Aber er selbst schrieb noch dick schlechter als andere, und ss konnte eS vorkommen, daß er einem Offizier' in den schroffsten Aus. driiö? einen Verweis wegen schlechter Sbkilt erteilte, und daß nach einigen Wochi- feine Order mit dem Bemerken zurülsm. alle Offiziere der Garnison batten vergebens versucht, die Zeilen deS Oberkommandierenden zu enträtseln, und sie baten daher um Ausschluß darüber, waß eigentlich in dem Schreiben enthal ten sci. Wellingtons größter Gegner, Napo feon I., batte den gleichen Haß und die gleiche Schwäche. Man berichtet sogar, dsß seine unleserliche Handschrift ihm die Niederlage bei Waterloo eingetragen babe. gr faudik an Grouchy eine Bot schaft. die der General nicht genau lesen ietaH. Er schwanke, -eb eS heiß,,,La. weißen Schwingen. Seelen dürfe niemals landen, Treiben steift im Meer der Pein, Seele derben nie verstand!, Müssen immer einsam felnl Tiefe, fällt die Dämm'rung nieder?: -Aus die Wiesen, nah vom Tau , , , Kleine, leise Liebeklieder Werden stumm im Abendgra. Nur das tiefe Hcimwehsingen Wird nicht siill in seinem Schmerz , , , Friede mit den wcisze Schwingen, Trag die Seek himmelwärts , , . Eugen Vtnen. lophvgbt Underwood & Unüerwood. t w iwWQ; Ht'sf m v , jyv ynm'tMWtW-wg . i J i ' ' j 1 t ' - i t i 4 : !isii i x ' n 7 t i ; i Miwm ,' f 1 f, ' ( ' " 14 i f i M 4 ' i 'i J t -t ? jj f f -r 1 1 i ,,.jS.M.vA S' i .' lkfeJaw mich gerichtet sein werden, daß alleS, was ich tue, scharf kritisiert werden wird. In ein paar Jahren aber sollen die Frauen genau so erwählt werden, wie die Männer, und sie werden zeigen, waS sie leisten können. Ich werde alle mein? Kraft einsetzen, um dem Fraucnstimm recht zum Siege zu verhelfen, werde zum Besten der. Volks und Kindermohlfahrt arbeiten, ebensogut wie für die Prohibi tion. Daß ich so energisch für letztere eintrete, hat seinen Grund darin, weil ich überzeugt bin, daß daS Verbot deZ BerkaufS geistiger Getränke im Kleinen nicht wirksam ist." Fräulein NankinS Mutter, geboren in New Hampshire, lam als Mädchen nach Montana, um dort als Lehrerin zu wir ken. Sie studierte und lehrte oxi mit oll der ihr eigenen Energie. Sie lehrte die Landkinder, die vön weither zusam menkamen, sie holte sie ab zur Schule und brachte sie wieder sicher nachHause. Später heiratete sie dann einen Farmer, aber setzte trotzdem den Unterricht noch sott. Bier blühende Mcidel unl) einen Knaben nannt sie ihr eigen, die sie eben falli selbst unterrichtete und ihnen so die beste Bildung gab, die sie in gcknz Mon tana haben konnten. An ihrem Bruder hängt die neue Kon !irehdame mit besonderer Liebe. Sie elbst sagt, die Mutter sei immer fiir Freiheit jid Mitarbeit der Frauen, im politischen Leben gewesen, sie Wd ihre drei Töchter haben der Jeanette viel bei der Wahl geholfen, .aber", meinte sie mit einem feinen Lächeln, am stolzesten bin ich auf meines Bruders Arbeit für mich." Jedoch auch andere Männer Monta na'I traten' für ihre Erwählung ein, ganz gleich, ob sie Demokraten oder Re publikaner waren, und so kam es, daß sie, obgleich als republikanischer Kandi dat aufgestellt, doch mit einer Mehrheit von "6000 Stimmen als Vertreterin eines demokratischen Staates , gewählt wurde. ; tsllls enpfurV oder .Bataille en gagn6e" (Schlacht begonnen Schlacht gewonnen). Schließlich einigten er und feine Offiziere sich dabin, daß da letz tere gemeint fei. Sie beschleunigten den Vormarsch der Truppen nicht ge nügend und kamen zu spät. Den Nutzen einer guten Handschrift lehrt uns dagegen das Schicksal Viktor SardouZ. Ein Stück von ihm war de rcitS von vielen Theatern abgelehnt wor den, als er eS einer berühmten Schau spielen unterbreitete. Auch diese wollte es achtlos beiseite legen, fühlte sich aber von der prächtigen, deutlichen Schrift angezogen, las daS Drama, setzte seine Aufführung durch und begründete so SardouS Ruhm. Er und sie. Wer ist denn der reizende Käfer dort drüben?" .VstZ DaS ist die Zunge Frau de alten Munitionsfabrikanten. Er macht Patronen unp sie verpulvert, vS er da 'fu KcZinmnA ' Mahnungen jwir modernen Menschen hiel PjS ten bisher an der starren 'f7 Gewohnheit fest. alleS. was v uns das Leben gewährte. 4 wie etwaS selbstverständliches, wie einen ,? ..i k. t:. c .:i fi.l..i. 4,rivui, vrn ot Je un yuisere, unve denklich hinzunehmen Verwöhnt und anspruchsvoll, wie wir waren, finden wir unS darum heute mehr oder weniger schwer in die völlig veränderte Form der Verhältnisse, die unS auf manchen Genuß und Komfort verzichten gelehrt. Aber die letztvcrflossenen 'Jahre stellten auch Anforderungen an unsere Nkr v e n, tv sie die Geschichte der Mensch heit noch nicht zu verzeichnen hatte. So tiberkommt uns jetzt wieder, nach man chcr gewaltigen Ueberraschung. bei dem Gedanken? daß dieses blühende Land, dessen Bewohner Wir sind, sich tatsächlich im Zustand der Kriegsbereitschaft gegen Über der deutschen Nation befindet, ein eignes Gefühl des Grauens. Viele köii en sich dessen kaum noch erwehren, und demgemäß äußert sich auch ihr fassuiigs loses Betragen; andere, die von Natur aus besonnen und tapfer sind, bringen für diese steigende Unruhe ein gutes Teil Vernunft und Sclbsthehcrrfchung mit. Sie brechen nicht in herzerschütternde Klagen, aus und versäumen darob auch keine ihrer bürgerlichen oder beruflichen Pflichten, sondern wissen ganz genau, daß der lernst und die Bedächtigkeit im Handeln, welche mir durch reiche Lebens erfahrung erworben werden, sie jetzt sei nen Augenblick verlassen dürfen. Wir alle sind der absoluten Notwendigkeit unterworfen, unsern persönlichen' Emp findungen über die komplizierte Situa tion weder in Wort, noch in Schrift Ausdruck zu verleihen, überhaupt alles zu umgehen, was Andersgesinnte zu Aufreizungen gegen unS anstacheln könnte. Dieses ist schon so oft zur Be folgung hier vorgeschlagen worden, be darf aber heute ganz besonderer Erwähnung. Daß es für unS Deutsch-Amerikaner ein Leichtes wäre, zu jeder Kränkung unserer nationalen Ehre beharrlich zu schweigen, werde ich niemals behaupten. Wie der Mensch sich zu seinen Eltern stellt, so stehen wir uns zu der alten Hei mat, weil dort unsere Jugenderinnerun gen begraben liegen. Aber wir lieben auch die neue, in der wir eine Ezistcnz gefunden, und schon iin Interesse unserer Kinder, die hier ausgewachsen sind, kann uns ibr Geschick niemals gleichgültig sein. Unsere Sympathie für beide ,Va terländcr" beweisen wir aber am besten dadurch, daß wir die freundschaftlichen Beziehungen, welche bis vor den letzten schweren Konflikten zwischen ihnen be standen, trotz dieser Spannung immer wieder zu wecken und zu fördern suchen. An einer so'köstlichen Aufgabe sollte jeder und jede Deutsche freudig teilnehmen wollen, und wir haben unter den Amcri kanern noch genug Freunde. Machen wir wenigstens eine Probe, gelingt sie uns nicht, war doch tKr gute Wille vor Handen. Es treffen sich noch überall in einem neutralen Lande, just wie es zur Frietzcnszeit Sitte gewesen, an irgend einem Platze Menschen der verschiedensten Völkerstämme und Rassen. Sie kommen mich noch ganz schön miteinander aus, solange das alles beherrschende Thema nicht angeschlagen wird. Natürlich ge lingt dos nur selten, denn fast jeder Un terhaltungsstosf bietet einen Uebergang zum Kriegsgespräch, weil eben dieser Mordlampf doch alle Welt in Mitteiden fchaft gezogen hat. Da wird denn auS dieser gemütlich sein sollenden Zusam menkunft daS gerade Gegenteil, und man geht auseinander mit dem festen Vorsatz, ferner getrennte Wege zu wandeln. Der Fabnenträger. Novelle don Helmuth Nnger. Das Heer stand im Feindesland, ein gewaltiges Kriegslager. Der Fahnenträger Mikolcit von der 4. Kompagnie des 1.. Jnfanterieregi mentZ muhte sich am Abend krank mel den. Der Leutnant befahl eS ihm, als gütliches Zureden vergeblich war. Miko Zeit versuchte in ehrerbietigstem Tone Einwände zu erheben. Er sci garnicht so krank. daS kärper liche Unwohlsein würde bestimmt bald vorüber sein. Und außerdem sci jeden Tag eine Schlacht zu erwarten. Wenn er da nicht mitginge. Der Offizier lächelte. Der Aufmarsch sei ja noch garnicht beendet, und bis es zur Schlacht komme, sei er, Mikoleit. schon längst wieder an der Front. Also, er solle vernünftig fein und sich in dem nahe gelegenen Kriegs lazarett beim Herrn Stabsarzt melden. Er aebe ihm jetzt den Befehl. Da ging mtddt. . AlZ einziger lag er nun in dem großen und geräumigen Zelte. Verwundete gab es hier noch nicht, wie in Belgien und an der russischen Grenze, und die wenj gen Revicikrankcn wurden gleich im La ger selbst behandelt. ' Der untersuchende Arzt hotte bei der Aufnahme ein recht ernstes Gesicht ge macht, aber ihm seine Krankheit nicht benennen wollen." Ruhelos und iibcrerregt wälzte sich Mikoleit die Nacht über auf seiner Matratze hin und her. Der Kopf brannte ihm und die Pulse schlugen hart gegen die gcbräunte, arbeitzerschürfte Haut. Ob man ihn nicht Verspottete, daß er sich krank gemeldet hatte? Jetzt, wo es galt, feinen Mann zu stehen! Wenn es zum Kampfe kam. würden die Kameraden fräsen, warum trägt Mgoleit deniz ''njs Iahst n'chtZ ' Und day? n in ernjler Zeit. Wie wir unS nun in derartigen Fäl len verhalten sollen, hangt sehr von dem Ort und den Umständen ab. Man kann die Beleidiger eventuell verachtungsvoll ansehen oder sie sitzen lassen, kann sich auch gewaltsam zusammennehmen und tun, als hätte man nichts gehört (aber daS erscheint mir ein wenig feige), end lich auch ihnen höflich bedeuten, daß man das Thema abzubrechen wünscht. Polio til soll bei jeder Gelegenheit ausgeschlos sen fein und darf nie in Partcihader ausarten, wie man die Unterhaltung auch stetS davor bewahren muß, eine Distussion zu werden. So nötig wir die Politik haben, um die Staatsma schine im Gang zu halten, so schädlich wirkt sie im geselligen Kreise. Spaltet sich dieser aber erst selbst in Parteien, dann ist es mit seiner Gemütlichkeit, die doch der Endzweck alles Gesellschafts lebcnS ist, meistens vorbei. Ich teile gewiß mit bewegtem Herzen alle Kümmernisse, welche der Krieg mn nen geschätzten Leserinnen gebracht hat, Mancher von ihnen ksabe ich während feines Verlaufes heilsamen Trost und freundlichen Rat spenden Kursen. Den noch möchte ich Euch, meine Verehrten, heute dringend empfehlen, Eure Unrast unv übergroße Besorgnis hinsichtlich dessen, was die nächste Zukunft bringen k L n n i e, ein wenig zu lieschränkciK Ich entnehme, wie Ihr leidet, aus vielen Briefen, die ganze Bogen von Fragen, Befürchtungen, Vermutungen und selbig Vorschlägen bezüglich der kritischen Lage enthalten. Es wäre aber sehr töricht, sich weiter ' so aufzuregkn, denn aus spaltenlangen Berichten, die unsere Mor genblätter kürzlich publizierten, konnte man die frohe Gewißheit schöpfen, daß uns im Fall eines Krieges der Wer. Staaten mit Deutschland für die Sicher heit unseres Privateigentums, auch wenn wir Nichtbiirger sind, von Washington aus garantiert wird. Auch geraten wjr nicht in Gefangenschaft und unsere Söhne bleiben von feindlichen Kugeln verschont. Daß hi und da ein iehr barer Familienvater unseres Stammes aus Haß seines Brotherrn gegen densel ben seine Stellung quittieren mußte, ist aber unendlich zu bedauern. Wer diesen Schwerbctroffenen zu neuer Arbeit ver helfen kann, foll es mit Freuden tun, denn er nützt dadurch auch dem Staat. Es ist bereits ein Fonds zur Unterftüt zung der aus diesem Grunde Entlassenen ins Leben gerufen worden, wie unser .Abendblatt" vielfach anzeigt. Gewiß eine edle Bestrebung, die alle Beachtung und Förderung verdient. Die anhaltende Teuerung der Lebens rnittel macht uns das Dasein leider noch immer schwer, versuchen wir auch hier unser Bestes; einmal sind wir auch dieser Sorge enthoben! Darum Mut, meine Teuren! Hämmert es Eurer Um gcbung ein, daß Ruhe allein zum Ziele siihrt! Gestärkt und vertieft werden wir einst aus dieser Bedrängnis -hervorgehen, und im unerschiitterlich'n Vertrauen auf eine höhere Macht lasi uns Durch halten!" Nicht wahr. Ihr faßt meine Mahnun gen nicht als ein Schalten auf, das wäre Euch, werte Frauen, gegenüber unziem lich. Sie sind nur ein Aufruf an das Tchfere in Euch, nur eine Eimutigung zu kühner, klarer, gottvertrauender Zu versichi! Möge folgendes gehaltvolle Sprüchlein des weisen Dichters Gellert Euch allen zur Richtschnur dienen: lab in gute Aund, Der Erde Glück kmvtunde Und sttt,iden ohne L"Sl. Lo will Ich denn gelallkN Wich auch w Leiden saffcn Welch Leben dat nicht sein, Qual? wortete einer: .Weil er sich ins Stroh verkrochen hüt, er zieht den Strohtod dem ehrlichen Schlachtentode vor." . Weit nach Mitternacht sank der Ge freite in einen von wirren Traumbildern durchzitterten Halbschlummer. Im Kriegslager. daS feit zwei Tagen über die Wcstgrcnze auf feindlichen Bo den vorgeschoben war, war es still ge worden. Dann und wann flatterte ein Posten anruf durch die sternenklare Augustnacht, Plötzlich schreckte Mikoleit auf. Er strich sich mit zitternder Hand über die Stirne, richtete sich mühsam auf und lauschte . . , lauschte. Jetzt! . . . Jetzt wieder! ... Was war das denn? Fernes Gebrumm. DaZ ist Kanonen schießen! Wie? Er irrte sich doch nichts , Mit gierigen Händen griff er nai dem Wasserglafe, dai neben ihm au einem Kchemcl stand. - Da!! Jetzt bon neuem. Bumm! . . . Bumm, Bummk Die Artillerie geht in! Feuer. Der Tag der Feuertaufe glustcrt im Osten empor. - Und er soll nicht dabei sein? Mikolcit sinkt wieder in die Kissen zurück. Er horcht noch immer. Die Mat tigkcit ist stärker alS sein Wille und wirst ihn wiederum in einen wirren Schlummer. Als er dann erwacht, fällt schon das erste Tageslicht durch die kleinen Fenster Lffnungen in den Zeltplanen. Ein Krankenttäger steht vor ihm und frischt die kühlenden "Umschläge für Stirn und Herz an. " ,WaZ ist 'los, Kamerad?" jragt- d:r K?En5e, .Wir sind angegriffen worden. Der Feind steht vor Lagardx." -.Und wir? Und mein Regiment?" Sie sind schon lange ,auSgeriickt, den Franzosen entgegen." Mikoleit erschrickt. Seine Gcdmckn arbeiten' fieberhaft. Und er überlegt, wie er foirtkomme kann. , .Kamerad, willst du, mir z trinken geben?' Der Wärter gehst, um dem Kranken einen Becher Wasser zu holen. Er den ja an nichts Schlimmes. Ajls,?er wietkr zurückkommt, ist die Be,ttstalt mIc. . In langen Sätzen eilt Mikolcit über,' das Feld. Seine Gedanke umd Wünsche taumeln ihm weit voran. Wie konnte der Leutnant sgestcrn nvr sagen, es könne noch garnicht zum Kampfe kommen! Wer würe jetzt die Fahne der vierten Kompagnie; an seiner Stelle tragen und sich Ruhm cknd Ehren holen? In einer Vierklstunde,! kommt er im Feldlager an. Der Platz i?t leer von Truppen. Nur die Blrgagewngfn stehen in langen Reihen noch aufgestellt, und einige Laaerfcuer qualmen. I Der Fahnenträger braucht keZnen nach oem !illcge zu fragen, er aniznenoon ner und .das immer heftiger werdende Gewehrqekllatter weist ihn zureicht. Sein Körper ist fast am Zusammen brechen. Ab weiter . . . nur nveiter! Endlose Infanteriekolonnen? wölzen sich auf der staubigen Strafte iu dm glutenden Morgen hinein. Wunttions kolonnen. Einige Eskadrons Husarem. Eine leichte FeldhaubitzbaLerie jagt quer über das .Stoppelseld. Sirrende Handpeitschen klati)chen auf die jachern, den Rosse. Mikoleit ruft seinei RcZimenILnummer. Ein kleiner Fcldwbel betrachtet ihn verwundert und weist ihn werter. Und der Fahnenträger läuft, daß ihm der Atem pfeifend durch die ve'rbisseneni Zähn: springt. Er ist mitten unter den vorgehenden Truppen, die auöschwÄrmend gegen dek Feind angehen. Niemand hat mehr auf den einzelnen acht, der wie, ein gehcttes Tier zwischen den Kolonnen hindurchraft. Weiter . . . weiter . . . weiter! - l; Krankenträger, die weiße Binde "mit dein roten Kreuze am linken ObernrNi, kommen mit den ersten Verwundeten ihm entgegen. Mikoleit liest feine Regimentsnummcr. auf den Achselllappen der Acchzenden. Kameraden also! Seine Kompngnie im Gefecht. Also doch? Nun werden Sie sagen, daß er ein Feigling ist. Er muh es ihnen zeigen. Der Gefreite stolpert und fällt. Ah! Einen Augenblick ruhen! . .,. Die Trompete! Das Signal zum Vor gehen. Und die Kanonen donnern, daß ie Ohren taub werden. Mikoleit springt wieder aus. Eine Böschung steigt vor ihm auS dem weiten Blachfeld an. Hier findet er die Kameraden. Wo ist die vierte . . .?" Ein Elsasser gibt ihm Auskunft, ohne ihn anzusehen. Er muß im Laufen einen neuen Ladestreifen in den Lauf seines Gewehres schieben. Nahrung will bis Rohr, wenn es Arbeit verrichten soll. Der Fahnenträger Preßt beide Fäuste auf fein Herz, das hart gegen die Rip pen pocht. Nur vorwärts, denkt er. Fällt. Tan rnelt wieder auf. .Die vierte ... die vierte Komvag nie . . Zwei Soldaten stützen ihn. So kommt er mit Voranstürmenden mit. Und dann noch einmal. Ein letzter Versuch. Ein Losreißen und WNterstürmen ... Zischen und Gellen ringsum, keifende Granaten, sirrende Schrappnells. Ma schinengewehrtrommeln. Rufe. Komman dos. Und dal Da flattert hoch über den Helmspitzen die Fahne der . . . seiner vierten Kom pagnie. Noch zwanzig Sprunge. Zr steht neben dem Fahnenträger und reißt das Heilig tum an sich. Die Kameraden erkennen rbn und las,. sen ihn gewähren. Mikoleit ist da. Der lange Mikoleit ist da. Man hangt ihm das messingne Sig num vor die Brust. Blutiger Schaum fleht ihm vor den Lippen. Wie Stricke liegen die blauen. geschwollenen Adern auf den Handrücken. Und zwei klammernde Fäuste heben den Schaft der Fahne hoch empor. Mikoleit jubelt auf. Und ein tierischer Schrei quillt aus dem flatternden Tuche. Jetzt bat auch ver Leutnant seinen alten Fahnenträger gesehen. Er grüßt uuo zeigi mir oer Kxgenjpige nsq vorn. Wieder das Signal. Avancieren! Mikolcit stürmt voran, daß die andern ihm nicht folgen können. Die kindlufrcn Schützengraben müssen fast erreicht sein. Hier und da leuchtet zwischen den Vüschen ein Gewehr auf. , Und noch einmal, ein allerletztes Mal. einige Sprünge. Eine. vernichtende Gewchrsalve spnngt ihn an. Mikoleit steht um Sekunden allein nd wendet sich um. , Hintcr ilim kommen sie, der Steg mun errungen sein. Fünf feindliche Kugeln beißen sich in seine Brust, eine frißt eine kleine Oeff nung mitte in die beiße Stirne. Er steht. Sein Kamerad kann ihm gerade noch die Fahne abnehmen und dann, weiterstürmen. ; Et siebt nichts rncbr. Sei Kk kchVötartLj bea JSlarif&l Ro(e mvKz&&yi Mullas. 'I 5n Mdt allgax. FiosistajkrmdHke Wiese, verödet die Au, Fern, fern im iNebel weißschweigende Wälder. Die Wicherdäipmerung, gramvoll und grau, Geht mit' müixn Schritten über die Felder. Am schweigenden Bach eine Erle sieht, Gespenstig, ragen die Acste. Es haben Ihre Blätter längst die Stürme verweht Und fallende Flocken begraben .Es waren selige Sommerjage." DaS klingt wie sin alte? Märchen, so wch. ' .Sie sind vergangen." Was hoffst Du noch, sage? , i . : x S - v ff . 0 Vom düstern Himmel fällt lautlos der Schnee- , U 1 . !&SSS00C0SC033C0g0SCC0CX 7 Kmdcr .gehören ' Nerven! Wer hätte in früheren Zei tcn bei den Kindern schon Nerven gesucht, noch nicht einmal ältere Leute hatten 'darunter zu leiden. Man mag Groß mutters Zeiten spießbürgerlich oder sonst wie nennen, jedenfalls hatten sie den ei nen Vorzug: die , damalige 'Generation war gesünder als die heutige. Wer da mals über nervöse Zustände geklagt bätte. würde imtm t?rktündnislnskn Pn cheln begegnet sein. Ja, wie kam das? CTn . a cn ".rvii'r rii. -r r 'pv i sjtä naiieis oung it oocy ?.cvr einsam, die Menschen lebten ruhiger, vernünftt ger; sie kannten nichts vom Hasten und Jagen der Gegenwart, sie wüteten nicht so auf ihre Nerven" los. Und sicher, lich war ihr Leben auch sehr angenehm und abwechslungsreich. Vdr allen Dingen war es die Kinder er,ziehung, die grundverschieden von der freiltisipn tnnr JfvitKn tnprhi " ,v..3v.. .mqvw rv.v... ,ie Kleinen schon so früh wie irgend -'möglich in die Movies" geschleppt, sie rauchen unbedingt solchen .Nerven kitzel". sie sind scheinbar xiach Ansicht mancher Mutter besser für das Kind, als harmlose Puppen oder sonstige Spiele. Auch' zu Nachbars werden die Kinder abends mitgenommen, da sie ja doch nicht allein im Hause gelassen werden können und die Eltern unbedingt gehen müssen. Wie oft werden Kinderfeste abends veranstaltet und die Aufregung erschüttert den jungen Körper mehr als er vertragen kann. Es wird da schon in frühester Jugend der Grundstein zu spa terem Siechtum gelegt. Die Nervosität unter den Schulkindern bildete in letzter Zeit ein interessantes Studium der Erpertm. Die Beschaffen hei der Schulzimmer, in denen das Kind ungefähr den vierten Teil des TagcS zubringt, befördert allerdings auch in etwas die Nervosität. Die üblen Folgen der Heimarbeit sind ebenfalls in Rück sicht gezogen, aber sie haben ihren Ur sprung meistens im Aergcr über die Ar. beit, als in dieser selbst. Jedenfalls schaden sie einem Kinde nicht so diel. alS wenn es etwas tut. was es bis in die späten Abendstunden dach und rege halt. Wenn die Lehrer den Kindern soviel Heimarbeit ausgeben würden, daß sie im selben Verhältnis mit der Ermüdung durch eine Moving Picture Show?', siehe würden, so möchten sicher viele, El tern um Abänderung der .Uebcrarbei tung" einkommen. ' ' ' ' t ' - - t-'"t ' , . , , T ' I . o ' - , , s 4 ' ' v-", !" ' C h Cf? '-.", vyr j,'.', -b. s ' ' '' , ' " ' . j ' 1 ! ' ' ' ' - , -r H"- ' ' ' ,. ' ' ' ' .ti'-J; ' - '"j C 1 ' v ' , " X '; - , 's' - , ' , ' ' i 'v' - "' " jrJ' , - f - 1 , 'X y : . v ' '4 . , " , ' ;; .,JV' ; "-"' , " .MKn, ' ' i , : 4 ' " i!l..v.:-.i; - Vi-. ! . -.(.., ' ' 'i. . ;. V': V-T .""'.- : : ,y ' , : ' " , . -?.: - . ' " ': : ' .' ' ' lJ . Z ' it-r'Xl . ; . , . - " '",-. . jj-f-t ;: ,. v;, . . ,, W. , -i- .' .' 7..' f -',K ' ; J . . ' ' ' t K . - : !. ' !' : : . . . - t: , ' vr ; i ' " ' ! . x ' -v-fctttpw . F , . ' --v '" - " ' - - , ' i r ' J . ' '- ' ' i ' ' ... " " ' i T " ' ' ' " WfÄ "; t. !v I, früh in's Dctt. Sie erlauben den Kindern ohne Skru pel, bis nach 9 Uhr abends auf der Straße herumzutollen, oder bis in die Nacht hinein sich zu amüsieren, und den ken nicht daran, daß das Kind doch am andern Morgen frisch und fröhlich zur Schule gehen muß und dazu unbedingt genügend lange und kräftigende Nacht ruye gebraucht. .Früh zu Wir uno jruy , heraus" ist ein weifer Spruch, der m meisten bei der Jugend Anwendung finden sollte. Kinder gehen nichr gern früh fchlafen, denn es könnte ihnen ja nach ihrer Meinung eine interessante Be gebenheit entgehen. Da follteg dann aber doch die Eltern vernünftig ttma sein und ein energisches Wort sprechen. Cn Kind weiß ja doch nicht, was gut ist, und die Eltern, die 'ihre Kinder lieben, werden nur ihr Bestes im Auge habe und nicht in blinder Liebe dem kindlichen Unverstand nachgeben Nur Nuf diese Weise kann man die künftige Menschheit , vor den nervösen Uebel bewahren. Sanatorien, in denen tuberkulöse Kin der behandelt werden, verdanken ihre Er folge zum größten Teile dem strengen Einhalten der bestimmten Schlafenszeit. Die Kinder gehen beim Dunkelwerden zu Bett und stehen bei Tagesanbruch auf. Die Zeit ist genau eingeteilt und eine f Ucbermiidung ist ausgeschlossen. DS sollte als gutes Beispiel für viele Eltern dienen. Will man -gesunde, fröhliche Kinder aufziehen, muß man auf nötige Ruhe und Erholung des kleinen Geistes sehen und nicht auf die zarte 'Gesund heit des jungen Menfchenkindes schädlich einwirken, sie nicht schon in der Jugend vergiften. Die Mutter wird freilich manche? Opfer bringen müsse, das kann ihr doch aber nicht schwer werden ,beim Anblick einer blühenden Kinder schar! Macht eS zur Richtschnur in eurem Haus: Ein Kind sollte jeden Abend um 8 Uhr bendS im Bettchen schlafend sein! , Selistverrat. : Lehrer! Also Dinge, welche durch sichtig sind, nennt man transparent. Auguste, führe mir ein Beispiel an." Auguste: .Eine Glasscheibe.' . Lehrer: .Gut. Lotte, nenne Du m einen durchsichtigen Gegenstand Lotte: .Ei Schlüssclkch!" H