Seite 3-Tägliche Omaha Tribüno-Dicnstag, den 27. Mürz 1Ü17.
fTIWI&MßZ
AusdmStlllltcNchmst
HlSra
Aus vloomfield.
Seit etma einer Woche erschienen
die Postsachen -nur dreimal. Erst
hatten wir den groben Schncestunn,
der mit seinen furchtbaren Sclmee
U)i.l,m den Verkehr auf einige Tage
' aufhob, dann folgte die Spnngslut,
die durch das Wegschwemmen der
Bahngeleise zwischen Wayne und
Wakesield den Vahnvcrkehr abermals
unterbrach. Zur Zeit, wo wir diese
Zeilen schreiben, warten wir noch im
mer gespannt, mit der Welt in Wer
bindung gesetzt z werden, und mit
den neuesten Nachrichten versorgt zu
werden.
Am letzten Mttwoch hatten wir
hier infolge deö Schmelzens der im
mensen Schneemassen Hochwasser
Hoch brausten die Wasser durch die
sonst so niedrige Crcek und bedrohten
mit furchtbarer Gewalt Häuser, die
in ihrem Bereiche waren. Getoaltige
Eismassen walzten sich mit furchtba,
rer Gewalt durch das sonst fo fricö-
liehe Bett der Creek. An der Brazil
Bnicke stauten sie sich derart auf.
daß sie mit, Dynamit auseinander
gesprengt werden mußten. Abends
gegen einhall, acht Uhr erreichte das
Wasser seinen Höhepunkt und ging
dann langsam zurück. Dieser immer
wlederiehrenden Gefahr der Uebev
schwemmung könnte durch eine Ver
einfachung des FlußlaufeS borge.
beugt werden. ' Man hat die Sache
schon oft in Angriff nehmm wollen,
dabei ist eö aber auch geblieben.
John Hameloth, ein angesehener
Teutscher von hier, befindet sich ge
genwärtig unter der Behandlung
von Henry Busselmann in Uhling,
Neb. Ein Krebsleiden an der Lippe
hat ihn dorthin gesührt. John ist
jedoch guter Dinge und hofft bald
wieder unter lerne Meunoen zu
sein.
Jesse Dart und Frau nahmen an
dem Leicheilbegangnis des Hon. Geo.
A. Brooks, das am letzten Mittwoch
stattfand, teil.
Roy Trieweiler wurde, als er in
seines Vaters Laden einen Kundm
bediente, von einer Kugel aus einem
Nsfle, das Will Graham wieder an
seinen Platz stellen wollte, im Schen.
kel eines Beines gerade unter der
Hüfte getroffen, Es war ein Glück,
daß die Mgel nur durch den fleifclii
gen Teil des Beines ging.
GladyS Lillian Larson. das kleine
Kindchen von P. A. Larfon und
Frau, wurde am letzten Dienstag be
erdigt.
Minme eyttie e!nm, uno Cve
rett H. Harbinson wurden am letzten
Mittwoch Abend getraut.
' Eine Doppelhochzeit fand am 15.
März im Pfarrhaus der Methodi.
stenkirche statt, als sich Elmer G.
Stewart und Anna Schallberg, sowie
Samuel Stewart und Elsie Hilf,
liker die Hand zum Lebenöbunde
reichten.
Dr. Gabler feierte am 20. März
seinen Geburtstag in trautem Freun
deökreise. Der Herr Doktor versteht
zu unterhalten.
Frau Gottlieb Ege und Frmi
John Steffen waren in Scribner,
um Frau Fritz Volpp, die krank war.
zu besuchen. Infolge des Schneege
stöberö mußten die Damen uf der
Rückfahrt einige Tage in Wayne
liegen bleiben und konnten erst nach
der Beseitigung des Schnees durch
den Schneepflug ihre Heimreise an.
treten.
Bewilligen $80,000 Sterbegeld.
Grand Island, 27. März. -
Das Groß.Finanzkomitee des An
rient Order of United Wormen, we
ches gestern hier in Sitzung war, be
willigte $80,000, für Sterbegelder
dahingeschiedener Logenmügueder.
$100,000 für Nationalgarde.
Lincoln, 27. März. Gouv. Ne
bitte hat gestern m einer Sonderbo
schaft die Staatslegislatur aufgefov
dert, $100.000 für Mobilisierung
der Nationalgarde, Rekrutierung
neuer Regimenter und für andere
Ausgaben, welche aus dem bevorsw
hmden Krieg resultieren sollten
zu bewilligen.
Schadenfeuer in Plattsmonth.
Plattsmoittb, 27. März. Der
Ellenwaren und Spczcreiladen von
Zuckerweilcr & Lutz wurde gestern
ein Raub der Flanunen. Der ent
stcmdene Schaden wird auf $20.000
berechnet. Das Feuer entstand am
Morgen, und die Feuerwehr glaub
te dasselbe vollkommen gelöscht zu
haben, als plötzlich die Flammen mit
erneuter Gewalt hervorbrachen und
schnell das ganze Hmiptgeschoß und
den Keller m einen Feuerherd vev
wandelten. Es war 5 Uhr nachmid
tags, ehe die Feuerwehr endlich das
Feuer gelöscht hatte. Die Firnia
bestand hier etwa 25 Jahre. Die
Versicherung an Laden und Gebäu
de beträgt $13.000.
Drei Nebraskaner graduieren.
Lincoln, 27. März. Von den
jenigen, welche nächsten Donnerstag
von der Bundes Marine Akademie
graduieren, um Flottcnoffiziere zu
werden, befinden sich, wie aus Bal
timore gemeldet wird, drei Söhne
NebraSkaö. nämlich Francis A
Smfth, Edward Sparrow und Ela
rence . O. Ward.
. Vom Tode abberufen.
Ord, 27. März In einem Hospi
tal in Omaha ist Montag abend
Samuel Fackler. welcher hier über
20 Jahre eine Groccry betrieben hat
te im Alter von 74 Jahren an Al
tersschwäche gestorben. Er yrnrct
läßt eine hier wohnende Tochter
Frau H. W. Davis. Die Leiche wird
nach' Moria. Jll., zur Beisetzung
überführt werden.
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ist, das Sie immer
verwenden sollten.
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andere Gründe der
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wichtige Mitteilungen
im Interesse der
Kriegsgefangenen!
Kriegsgefangenen Fürsorge, New
Aork. 24 North Moore Str.
Die Kriegsgefangenen Fürsorge.
New Fork. telegraphierte zufolge der
verschiedenen dieswochentuchen Zei
tungsberichte an die Hilfsaktion in
Tientsin:
"Inform us by telegraph immediat-
ly what alterations in case of break
are necessary."
Die Drahtanwort vom 15. März
lautet:
"Alterations will not be necessary
have taken every preeautlon am
have been otücially sanctioned remit
tancc of money will be made for
Liberia as betöre. Sien. Elsa von
Hanneken."
Die Sammlungen von Geldern
uns Liebesgaben werden fortgesetzt.
Und die Kriegsgefangenen-Fürsoo
ge" bittet herzlich um weitere und
reichliche Unterstutzungen, die drin,
gender denn je für die Unglücklichen
benötigt werden.
Ghios Legislatur
gratuliert Zluhlanö!
Columbus. O.. 26. März. Das
Repräsentantenhaus der Ohioer Le
gislatur nahm heute eine Resolution
an. in welcher Rußland ob des feto
zcs der alten autokratischen Regie,
rung begluckmuncnt uno ocr neuen
Regierung Amerikas Hilfe verspro
chen wird.
Die Botschaft des Präsidenten an
die Tondertagung des Kongresses
wird angeblich auf einen sehr kriege,
rischen Ton gestimmt sein. Vor der
Wahl Frieden, nach der Wahl Krieg I
Hätte Zar Nikolaus vor drei Jah
rm geahnt, was konmen würde.'. I
ff itt mir in 9'trna Caiaine
lim das echt? zu erhalten Hunne ninn (
nach seinem boüen Numkn, XaratiM mrom
C.lnlne. :?ian dersSSki? sich et llnfrrifmt
von E. W. (cot. ES fuiictt sine ttttuitunj
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5aßt ohne eden Verzug von Euch hören,
denn die Ariegshetzer schweigen nicht
und dehnen ihre Propaganda
systematisch über das
ganze Land aus!
Der Präsident hat den Kongreß auf den 2. April zur Extra
session eillberufen. Alle Kräfte im Lande, die auf die Kriegserklä
rung hinarbeiten, werden von dieser Stunde an ' noch mehr Voll
dampf aufsetzen, um den Kongreß zu überzeugen, daß Krieg des
Volkes Wille sei. Von den Handlangern Wall Streets und der Waf
fenindustrien geht das aus. Wie es betrieben wird, sieht man an dem
Bericht über die Sitzung des Union League Clubs von New Jork,
dessen Vorgehen man in allen großen Städten systematisch nach
ahmt, wie bewiesen durch die Haltung unseres Commercial Clubs
und anderer hiesiger Vereinigungen.
Unter diesen Umständen wird es dringend notwendig, daß
jeder Einzelne, der gegen den Krieg ist, immer erneut seinen Kon
greßvertretern wie dem Präsidenten sein Verlangen nach Frieden
tunogwt und auch Personlichketten rote den Senatoren Norns,
' Stone und La Follette seine Zustimmung ausspricht. Es gilt einer
Fälschung der öffentlichen Meinung entgegenzutreten, die den Steuer
' zahlern Hunderte und Tausende von Millionen an Geld und dem
Lande vielleicht Zehntausende von Menschenleben kosten wird.
Und niemand soll sich einbilden, daß er, wenn im Zusammen
hang mit der Kriegspropaganda das vorgeschlagene Heeresgesetz
durchgepeitscht werdet! wird, imstande sein werde, zu entscheiden, ob
er sein Blut für England und Wall Street wird vergießen ' wollen
oder nicht. In der Vorlage, die int Hause des Kongresses angenöm
men wurde, die aber gegen den Einspruch La Follettes im Senat
unter den alten Regeln nicht zur Abstimmung kommen konnte, kann
der Präsident die Aushebung fünden Kriegsdienst verfügen, wenn
sich nicht genug Freiwillige finden. Und das Gesetz wird 1 durchge
peitscht werden, wenn es zur Kriegserklärung oder auch nur zur aus
drücklichen Ermächtigung zur bewaffneten Neutralität, mit sogenann
tem bewaffneten Schutz itnserer, den Engländern Konterbande zu
führenden Schiffe kommt.
Konterbande unter ausdrücklicher Mithilfe der Negierung
einem Kriegführenden zuzuführen, ist eine offenkundige Kriegshand
lung. Und mindestens dazu soll die Ermächtigung nachgesucht wer
den. Es ist eine Aenderung der bestehenden, auf Krieg und Neutra
lität sich beziehenden Gesetze während des Krieges, zu Ungunften eines
Kriegführenden. Und die Noten des Staats - Departements haben
gerade das mehrfach als unneutrale und unfreundliche Handlung"
bezeichnet.
Aber wenn Wall Street es verlangt, wird alles, was gegen
England ein Verbrechen wäre, Pflicht nationaler Ehre, wenn es
gegen Deutschland angewendet wird. Alles um der Sicherheit der
angelegten Blutgelder und um der Profite willen, welche die mit
Wall Street verbundene Waffenindustrie aus großen Rüstungen zu
ziehen hofft.
Wenn Wall Streeb das im Kongreß durchsetzen kann, dann sind
wir keine Republik lnehr, sondern eine Plutokratie, beherrscht nach
Morgans Gebot.
In einer Unterredung mit einem unserer Nebraskaner Kon
greßleute sagte dieser frei und offen, daß in seinem Distrikt vier
Fünftel der stimmgebenden Bürger gegen den Krieg seien. Das
übrige Einfünftel jedoch beherrscht die Presse und die Geschäfts
interessen und nützt diese Machtstellung in raffinierter Weise zur
Kriegshetze aus. Die Minderheit hat die überwältigende Mehrheit
zum Schweigen gebracht.
Der gleiche Kongreßmann sägte ferner, daß Präsident Wilson
die Geschicke der Nation in der Hand halte. Fordere er in seiner
Votschaft keinen Krieg, würde die Mehrheit im Kongreß erleichtert
aufatmen und Gott danken. Fordere er jedoch Krieg, so sei er inner
halb 24 Stunden und zwar ohne jeglichen Rückhalt formell erklärt.
Vie Zrieöensfreunöe sollten deshalb unverzüglich in Briefen
uno Depeschen an den Präsidenten wilson appellieren, den Frieden
zu wahren, wer sich nicht imstande fUhlt, einen solchen vries aufzu
setzen, nehme die tzilse eines sedergewandten Freundes in Anspruch.
Geistliche jeglicher Uonfession, von denen man doch annehmen
musz, datz sie alle in solchen Sachen gewandt sind, sollten sich im
Namei, der christlichen Nächstenliebe sofort an den Präsidenten wen
den und ihn in ernsten und dringenden Worten ersuchen, uns nicht Zn
den Völkermord Suropas hineinzudrängen.
Ein Appell an den Präsidenten ist das letzte Friedensmittel, das
wir haben. Das Gewissen jedes friedliebenden Bürgers zwingt ihn
dazu, dieses Mittel anzuwenden. ; Man schreibe oder telegraphiere
heute noch an den Präsidenten den Frieden zu wahren.
Wechsclblällcr sind pebcteo, diese oder ähnlich? Llxpcllc, zu derösfelttlichcu.
Uei..gketten aus Iowa.
Tes MoineS.
Evangelische DreifaltigkeitS Kir
che, Ecke Des Moincs und 12. Str.,
I. Hähler, Pastor.
Deutscher Gottesdienst jeden 2.
und i. Sonntag im Monat um 11
Uhr vormittags, Sonntagsschule um
10 Ilhr. Englischer Gottesdienst j
den 1. und 3. Sonntag im Monat
um 11 Uhr vormittags, und um
7:20 abends.
Der Germania Männerchor bcran
staltete am Sonntag, den 18. März,
in seiner Halle einen Familienabend,
der recht gilt besucht war, und auf
welchem es äußerst fidel zuging.
Donnerstag früh brachen Diebe in
die Grocery von C. R. Schilling ein
und erbeuteten . zwei Dollars Bar
- uno Waren im Werte mehrerer
Dollars. Auch in die Grocery
von I. S.'Joung, 2034 östl. Grand
Ave., wurde ein Einbruch unlernom
men, doch eine als Wache im Laden
befindliche Bulldogge verscheuchte die
Diebe.
Der .zehnjährige Willard Rohr
wurde Donnerstag von einem Auto
Ecke 16. St., und Grand Ave. ange.
fahren und verletzt, jedoch nicht ge
fährlich.
Im Hause 714 Locust Str.. wur
den 9 Personen wegen Glücksviels
verhaftet. Jeder mußte $12.85 Stra
fe und Kosten berappen.
Die IZ.jährige Margaret Harber,
welche sich nach einer langen Er
krankung am Typhus auf der Besse.
rung befand, wollte Donnerstag in
der elterlichen Wohnung, 200 23.
Str., in der sie allein im Bette lag,
im Ofen Feuer machen, da es sie
fror. Sie goß Gasolin über die
Kohlen, und ihr Nachtgewand fing
Feuer. Die Meim wurde furchtbar
verbrannt und wird sterben müssen.
Der Stadtrat hat den Kmif emes
Grundstückes am östlichen Flußufer
südlich von Court Ave. zum Preise
von 8106,000 beschlossen, um auf
demselben das Stadtgericht und städ
tische Gefängnis zu errichten.
Die Turner halten ihre besseren
Hälften in Ehren. Sie haben auch
alle Gründe dafür, denn das Essen,
welches die Turner Damen ihnen
letzte Woche vorgesetzt haben, war
etwas ganz Vorzügliches, so daß sich
die Herren in Gedanken daran jetzt
noch die Finger danach lecken. Der
Turnerverein hat seine aktive Klas
se und feine Gcsangsabteilung auf.
gegeben, aber die Damenabteilung,
welche jetzt über 25 Jahre besteht.
ist unverbrüchlich treu grbli.'
Nach dem Essm muiislt? man
beim Kanempu'l.
Phil. Schmidt und Frau sind von
einem mchrwöchcutlichen Äsrntt,a'.t
in Florida wieder hnrnsiAri
eri 10 ftnmnfmpn d,'S 1. ?&tost
4, .unifuMM..
Infanterie Regiment sind bcroijs rm
gezogen uno narren, m imv
schieden Zeughäusern weiterer B
fehle. Wo die Mobilisierung und Zu.
fnmmontiefnma des aamen Regime--
tes stattfinden wird, ist vr!äuf!I
noch ein Geheimnis. Bei der Mo
bilisiening wurde entdeckt, daß an
großer Prozentsatz der Nationaliia?.
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