Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 22, 1917, Page 7, Image 7
Seite 7 Tüglw 'UinQya Tribüne Donnerstag,. den 22. März 1917. 4 K I- t 44 ? w J 4 t !i in u Nomn von M)o4tAt (21. Fortsetzung.) s a regte s.ch in den Herzen aller ou n Wanner eine neue isrnphn ' !! Vvi fWllfrtf ftir fiA att i'N, die Angst um daZ eigene Dasein U uez:cht der nahen Sicher- .? , , :. . . r . iUUiIUi Vtfc VtVVi VVf 0 ... i. MI oumpse cuam tarn uoei sc, büß sie yeim'eyrten, sie die et i-fen, ohne ,en: beiden eine un Hart Vorstellung daß jener beiden IVoen au den Harrenden und War, ttnden wichtiger sein mochte, all ihr arm eimes Was konnten wir machen? dachte stt eine. Warum eilten sie sich nicht? der andere. Und in stillem Ztäf der dritte: Jeder ist sich selbst der Nächste! J:ne Hjelmerien war wie leblos. Gern ganzes Weftn war wie gelähmt den dem einen, verzehrende iiierlan g?N... .Wüßte ich... wüßte ich. , urtil t rt am mr1 vftf itftt T3 MIH VtiltmtllUl JVU. H "' UMt he il auf dem Gipfel einer Woge fcüEai klein wie ein Nußschälchen es verschwand wieder nein, da da war eS der kleine Nachen von Iher RnnststZ ,tt( in ffstrm ifin f i. f-V.; VTT.wf t hn f 41 WV et, j W V IV fVJJV I uvti vvc )iimit m-iyvvtii uttv jviijjc fMtZWar er leer? Da tauchte es wieder auf kein Zweifel jemand saß darin - ei per nur? Nur einer? Und Jrne Hj'lmerfen brachen die Kniee er kauerte neben den onde ren er stierte mit offenem Mund, mit keuchendem Atem Wer war der eine? Wer . Wehe, wenn nicht der Rechte war Wohl hörte der Mann, der, bis gurr. Leibe im Wasser stehend, mit beiden Händen die Leiter umklammer ie, ihre Sprossen deckend wohl hilrte er den Ruf des Freundes. Und neben ty.n schrie Edles: Sisi du toll eil dich schnell schnell ! Er konnte nicht an die Leiter' an den rettenden Ausjteig kommen der andere, mit seinem machtvollen Kör per hinderte ihn . Was war da?? Er zerrte ihn am Arm ein ohn machtiges, vergebliches Ringen nur Celunden die zu furchtbaren Zeit spannen wurden - - Mit ememmal wandte sich der Wann nun deckte er mit feinem Lilien ; ine Leiter und stieg so, sich züZäärtS gleichjam emporschiebend, hinan langsam eine Stufe noch eine noch eine . . . Und er sah auf den anderen hinab, dessen Hände gierig nach den frei werdenden Spros sen griffen, der sich anschickte, nachzu klimmen Ein schreckliches Licht stand in Thaffilos Augen sie glichen denen 1 c'.nti Wahnsinnig Sie war da. die Stunde sie dar da ein Fußtritt, nur ei ner ' ' " Und der, den haßte, sank zurück die Wasser begruben ihn er war zu kraftlos, sich zu retten allein nur ei Fußtritt mitten vor die se falsche Brust Und lein Zeuge als daS schwarze Gewölk, daS in Fetzen vom zerisse nen Himmel herabl)ina fast das Meer streichend, mit seinen düsteren Schleiern , Und der Weg frei zu ihr zu ;v jijr Ein Fußtritt nur mitten vor die Brust seines Wohltäters daZ zuckte auch durch sein Hirn eine Herzfchlag lang stockte alleö in lym aber in triumphierender Oenjalt, gierig, überwältigend, quoll her Haß auf Es zuckte ihm in den Gliedern Aber wissen sollte er, wissen! War' da! Sättigung, wenn jener unwissend dhin suhr? Kam nicht der Haß um sein letztes Recht, wenn er ihn nicht dem Todgeweihten zuvor ins Gesicht f.i;r:c - Da donnerte mit hohlem Rauschen wieder ein Wasserschwall heran und warf sich über sie eine Sekunde waren deö Mannes Augen blind von Waffer Dann sah er... Der andere faak die Woge hatte tin Brett von der Planke gerissen und i';'' ihn geschleudert Blut - y.ni , . ; Und besinnungslos handelte er vor warts ein Mensch, der seine Mit kreatur in Eefah? sieht Er sprang hinab. Mit seinen iser neg Armen hob er den anderen er 1 11:3 ihn empor ein paax Spros Hatte dich!" schrie er und daö l.kMuß:fein des anderen reichte re?ade noch, sich mit der Kraft der ok?znzst anzuNammern. , 1 Thsffilo, lis zur Brust im Wasser tll'.nd, drang bis zu dem schaukeln den Nachen vor, den die Fluten hart g'-n die Wand getrieben hatten. Er fch:b ihn vor sich her er! !a:n bis an die Leiter I '. ?Z mit der Naschheit eineS, der r dch es ums Leben geht. "üf den Sprossen kauernd, hielt er r i: einen FauZ den ?taAm fest ' M t t : et e na. - : 't Jda LZoy.Cd. und trachtete, m t der anderen dem Verwundeten hineinzuhelfen. Aber Edlef, halb bewußtlos, ließ die Spros, sen nicht los seinen dumpfm Sin, nen schienen sie die Rettung eS ward ein förmliches Nmgen. Thassilo mugte ihn herabzerren - Nun waren sie im Nachen - Es war wie eine Pause in der furchtbaren Not dieser Minuten Fast Unschuld g. fast friedlich schau leite das Schiffchen in dem Bassin, zu welchem siq die Arbeitsstattj vev wandelt hatte Der heulende türm ging über x hin, und die Wo gen warfen sich dagegen. Wieder stieg !as Wasser Minu. ten noch und Thassilo durfte hoffen, über den Rand der Planke hinweg schwimmen zu .önnen mit seinem ge brechlichen kleinen Fahrzeug. Nun stand das Wasser bis zum Rande - mit der nächsten großen Welle mußte es glücken hinüberzuiom wen Und es war, als ob das Meer dem Manne, der ihm kühn trotzte. Groß mut zeigen wolltc. Eine glasige, breite Woge schwoll heran. Sie hob den Nachen und trug ihn hinaus m das offene Wasser. Thassilo wugte es: jeder Bersuch zu rudern oder zu steuern war hier nutzlos. Sturm und See mußten sie landwärts bringen wenn ihr Fahrzeug nicht zuvor voll Wasser schlug. Es gab nur eine Arbeit: fchop fen, immerfort schöpfen! Aus dem Wo den lag ein alte'- verbeulter und der rosteter Blecheimer. Rastlos, mit trie fender Stirn füllte der Mann ihn Der andere erwachte allmählich ganz - er sah mit Verständnis sei nen Retter an Es war ein langer, langer Blick Thassilo sah ihn nicht, diesen Blick er wäre ihm rätselvoll gewe sen Und in fürchterlicher, Langsamkeit spülten die Fluten das Schifflein weiter dem User zu es zurückrei ßend es weiterwerfend in der grausigen Laune, ihrer Tollheit - Immer mehr Menfchen liefen aus der Stadt an den Strand, der wohl mehr als hundert Schritt weiter land einwärts als sont seine feuchte, von immer gewaltiger heranbrechenden Wogen überspülte Grenze hatte. Wackernagel, aufgeregter als je, schrie den Bürgermeister an, ?aß nian die Lotsen hinausschicken müsse. Aber Lebus. der ein treffliches Fernrohr hatte, ließ alle Machthaber der Stadt nach der Reihe hindurchsehen und sag te, alle feien auf der durchaus siche ren, schweren floßartigen Schute ge borgen. Von der kleinen Lotfenstation, die unfern der von Edlef bewohnten Villa, einen kleinen Wachtturm hatte, kam die Nachricht, daß daö Fahrzeug seiner Konstruktion nach sicherer als jeder Dampfer für die vorliegende Situation se,, und daß eS wahrschein lich unterhalb Glanau auflaufen wer de. So drängte sich denn der Haufe weiter, ein dunkles, unruhiges Durch einander von Manschen auf dem fah len sande unter dem schwarzarau drohenden Himmel. Plötzlich sagte LebuS betreten: .Scb sehe die beiden Stürmer nicht . . . Georg Altheer tarn auf einem klei nen Fußweg am Knick entlang, von Glanau herab. Hinter ihm Hedi, blaß, aufgeregt. Mein Gott, wer sollte Frau Beate benachrichtigen jetzt sah es je des Auge, die beiden Stürmer waren nicht dabei Hebt fiel in die Kniee. Sie betete. Es war das einzige, was ie konnte. Ihre Lippen murmelten heiße, flehen ve mont zum oc ten. Aus jbren Augen rannen die Tränen. Äkr Wmd naa,.r ihr das Velkmllk chen fort und zauste ihr das Haar um di Stirn. Sie merkte-eS gar nicht. Ein sschret aus bunden Kehlen das Fahreug lief auf den Strand hundert Hände waren -bereit, eS hin aufzuziehen. Und die Geborgenen sahen sich von zornigen, angstvollen Fragen be stürmt Jrne Hielmer'kn war stumm. Er konnte nur WackernagelS Arm um klammern und mit deutender Hand hinausweisen Da rief eS auch schon Herr LebuS über alle Köpfe weg. von der klei nen Sanderhöhung her, auf welcher er stand: .Ein Boat trieb auf der Flut!" Beide Sturme waren darin. Beide Jrne Hielmerien lächelte döse Beide?! Von dcr Stadt her sah man Beate kommen. Neben ihr ging Holdin. Noch waren sie fern, aber mrnr erkannte sie schon gena. Sie hasteten irwarts uöer den zerklüfteten SltxNd. ! Niemand sprach. Jedes Auge richte te sich nur auf das kleine Schiff. Einige Arbeit:? standen wurfbereii mit aufgerollten teilen. Und wieder ein CFrlöfur.aSfcfiret aus, zchMn 5,'L'en: der ?ZsZ:n mi so nahe gekomme.l, daß der Seilwurs gewagt werden konnte. Er glückte. Thassilo fing dc.s Seil auf und hielt eS mit seiner bärenhaften Kraft fest um feine Fäusten geschlungen. Die heranstürzenden Wogen brachten si immer näher, ab.r die zurückweichen den konnten sie nicht mehr mit sich reißen. Endlich schob sich der Kiel auf den Sand, eine tiefe Frnche in die nasse, glatte Fläche schneidend. Noch war thassilo bemüht, voi feinen blutenden Händen die 'Strick, zn lösen, als Ed'ef schon, etwas tau melnd zwar, aver sonst Herr seine, selbst, dem Boot entstieg, wobei ihm Freundeshände hülsen. Er ward sofort umringt, mit Fra gen, mit Freudenc-usrufungen, mit nachträglichen Angfibekundungen be stürmt. - - Mein Gott,' sagte er, ,eö wa doch unsere einfachste Pflicht, als di letzten zu bleiben " Die um ihn standen, sahen sich un tereinander init begeisterten Blicke an. Ja, daS war noch ein Charakter, ein Mann. Und die Begeisterung machte sich in lauten Worten Luft, Da nahte Beate. Alle wichen ehr erbietig vor ihr zurück. Sie kam sehr schnell es schien, als wollte sie sich ihrem Gatten in di, Arme werfen. Aber Edlef war naß ganz unt gar das Wasstt rann von seinem Oelrock nieder sein Gesicht wal fleckig vor Blut, das aus einer klei nen Stirnwunde tropfte' er fah ja schrecklich aus Beate fuhr insinktiv ein wenig zu rück. So wurde es eine Umarmung wie auf dem Theater nur mar kiert. Und ganz ebenso instinktiv sah Beate gleich an ihrem schwarzen Flei de herab, ob es auch naß geworden sei Jrne Hjelmersen trat an den Na chen heran. Er sah schweigend und forschend dem Freund m das sinste re Gesicht Thassilo vermied seinen Blick. Feige kam er sich vor und erbarm lich kein Mann, der kühn und kraftvoll die gut Stunde ausgenutzt der den Augenblick verpaßt, der nie, fo nie wiederkam. Nicht mal so viel Größe zu einem Verbrechen dachte er. Da kam auch Hedi gelausen. Sie drängte sich durch die Leute, sie stieß einen zur Seite, der ihr im Wege war. Und atemlos, selig, fast besin nungslos vor Freude streckte sie die Hände empor uno .umfaßte Thassilos Rechte, die naß, schmutzig, blutüber strömt, gefchwoll u. fast nichts mehr von einer Menschenhand hatte. Und von diesen beiden kleinen Hän den fast gezogen, entstieg auch Thassi lo dem Nachen. 0 Gott " sagte Hedi nur. ,o Gott...!" Er sah in ihre leuchtenden Augen. Plötzlich kam eine, große Erschüt terung über ihn. Wie hätte er noch in diese Augen sehen können, wei,n... Liebe Hedi!" sprach er mit beben der Stimme. Georg Altheer rief: beide Männer sollten erst nach Glanau mit hinauf, es war näher al nach der Stadt. Er wollte sie trocken anziehen rnd restau rieren und dann heimfahren. .Ich danke lehr nein!" sagte Thassilo. .Komm, Jrne!" Er stützte sich auf den Arm des Freundes und machte Miene, davonzugehen. Edlef trat an ihn heran. Besänge nen Ausdruckes, mit unsicherer Gebär de griff er nach Thassilos Hand. .Ich danke dir!" murmelte er. Ich danke dir von Herzen!" Nichts zu danken!" saqte Thassilo u. wandte feindselig das Gesicht fort. Sehen Sie , sprach der Bürger meister, der die? beobachtete, aber die Worte nicht vernahm, zu dem neben ihm stehenden Herrn LebuS, sehen Sie, Edlef Stürmer, in einer so na türlichen Gemütsbewegung nach sol chen Stunden, nährt sich dem Vetter fast zärtlich! Der ist aber immer dcr gleiche finster, grob, e3 muß eine Strafe sein, mit dem Mann täglich zu tun zu chaben!" ,'n Bergnug.a gewiß nicht" gab Lebus zu. Thassilo und Jrne gingen der Stadt zu. Ihnen folgte in gemesse ner Entfernung der ganze Menschen Hause, Die beiden Freunde sprachen Nicht zusammen. Einer wußte zu genau, waZ für Gedanken den anderen beschwerten! Gedanken, die man auch vor dem lieb, sten Freunde nicht zu Worten formt! Und neben ihnen brauste das Me rastlos weiter. Immer noch schwoll die Gewalt hu ner Donnerstimme an. DaS schwarzgrüne GlaS der Wo gen war nicht mehr von wnßen -.chaummahnen gekrönt., Sie ver jchmähten es, sich spielerisch z schmücken. Schwer flutend, hoch und breit. täppischen Ungeheuern gleich, warfen sie sich mit ihren nassen Leiberg Hat sehen auf den fahlen Sand. 10 it nähere He'.mnt der k: kannten lanastiesigen weißen Ton dseiftn ist S?uda, ein kleiner Ort in der Nähe von Rotterdam, ' i Roman II 111 'JCl 6 st Cf 44044 (22. Fortsetzung.) VII. , Der Wald, welcher zu Glanau ge, hörte, bedeckte ein Gelände von sieben hundert Morgen. Trotz dieses mäßi gen Umfangs bot er durch feinen Mischstand an Wild ein vergnügliches Jagdrevier. Da war ein dichtes Un tcrholz, das an ein quellenreiches Wiesenland grenzte und eine fo vor zügliche Vorbedingung zur Anlage einer Fasanerie bot, daß Georg Alt Heer immer bejammerte, wie ihm die Mittel dazu fehlten. Aber eine kleine Wildfasanerie pflegte er dennoch. Er ließ im Winter andauernd füttern und hatte einige Futterplatze mi Schutzdächern versehen lassen. Sein Förster mußte eifrig aus all das Raubzeug fahnden, , das den Fasanen nachstellt. Er selbst verschmähte nicht, auf Wiesen und Getreideseldern nach verlegten Eiern zu suchen und sie den unhäuslichen Fasanenhennen in ihr Gehege zu bringen. Und dann hatten die Fasaijen der Seligmannschen Fa sanerie. -wo alles den Leuten ander traut war, und der Jagdherr selbst wenig Interesse besaß, eine von Georg Altheer schmunzelnd - immer wieder konstatierte Neigung, sich in das Gla nauer Unterholz zu verfliegen. So konnte er alliahrlich einmal seinen Gästen einen hübschen Fasanenstand anbieten. Rehwild, Hasen, Fuchse wa ren vorhanden. Sein Wald hatte seit alters her die Einteilung in drei Reviere, davon daS eine Falkenhorst", das zweite Glanauer Busch" und das dritte der Wolssgrund" hieß, obzwar weder Falke noch Wolf seit Jahrhunderten rm Lande ihr Wesen getrieben hat, ten. Als Rendezvousplatz stand auf den Einladungskarten Forsthauschen Fal kenhorit". Von Mar tadt aus war es, auf zum Teil schlechten Wegen, fast eine Stunde dahin zu fahren Die Eingeladenen hatten sich zusam wen einen Break genommen und fuh te in fröhlicher Xlaune um neun Uhr von dem Großherzog' ab. Sie saßen ihrer sechs in dem Wagen, drei und drn einander egenuber. Thassilo war nicht dabei. Er hatte abq: agt. Edle fehlte gleich alls Sein Schwiegervater hatte ihn und Beate natürlich holen lassen. Jrne Hjelmersen saß dem dicken Bürgermeister gegenüber, dessen beha bige Gestalt kaum mehr in seinen Jaadrock paßte, so daß von ,edem Knopf und Knopfloch aus ihm eine Querfalte über Brust und Bauch gmg Der Hut des Bürgermeisters war sehr grün, und eine Hahnenfeder darauf schwankte nach vorn, wie bei einem ge malten Desreggerfchen Tiroler Holz knecht. Indessen hatte der Bürgermer ster von der Komik seiner Erschci nung, die durch die Jagdtasche, welche wie ein Polster vor seinem Magen saß. noch erhöht wurde, keine Ahnung. Herr Bankier Lebus hätte als Vorbild für ein Büchlein: Wie muß ein Kavalier zur Jagd gekleidet femZ photographiert werden tonnen. Er sah so schon aus, daß der Bllr germeister, der neuesten Schwärmerei seiner Tochter Elsa gedenkend, bei sich feststellte: Ein verflucht hübscher Kerl ist er schon, und reich und nett. Bloß... na, das sind am Ende alt modische Vorurteile, Wen er nur ernsthafte Anstalten machen wslliet Eine kervsrragende Erscheinung unter diesen Sechsen war auch Wak kernagel. Sein dickeö, gestricktes WamS ging ihm bis an die Ohr läppchen, so daß eS aug dem grauen Rock mit den grünen Ausschlägen noch heraussah. Seine, Handschuhe machten eine Bärentatze auö seiner Hand, und über seiner hageren Rase, bis zu ihrer Wurzel über die Stirn hlnabgezogen, faß die Pelzmütze. Daö niedere Dach ging über sechs sehr verschiedene Häupter hinweg. Da war noch der Amtsrichter, inner lich etwas erregt, denn seine Frau und seine Schwägerin glaubten im wer, er gehem den Tod, wenn er zur Jagd fuhr, aber äußerlich voll ernster Wichtigkeit. Und dann der neu hierher versetzte Assessor Küpper, mit seinem frisch vernarbten Schmiß auf der Wange und seinem ousge prägten Korpsstudentenbewußtsein. Vorn auf dem Bock, neben dem Kutscher, saß Erumbkow, ein Stadt Polizist, der sich als Soldat die Schützenschnüre erworben hatte und gelegentlich, unter Vertauschung sei nes dienstfreien TageS und gegen eine hübsche Vergütung, als .Leibjager" WackernagelS fungierte. Es ging di cage, da Wackernaqel noch nie wa nnscres gerrvssen yaue, ais ZUsauz mal einen Baumstamm, und dß alles, was nach Schluß der Jazdiuf seinem Strcckenzettel olZ von ihn! er legt notiert stand, eigentlich Grirmb kowS sicheren Schüssen erlegen war. Aber da Wackernagel nicht der Mann war. zuzugeben, daß er etwa? nicht rönne oder nicht kenre. sprachr stets mit solcher Sicherbni fm seinen Jzzderlebnissen. bcjjiruin iV" nicht nut zu ntden n e. X SZN t vom MaM ÜN! von Jda Bsy'Ed. die Ecke und ratterte die sanft anstei, gende Straße hinauf, die zu dem - r- ctr n t ' L - f. - . . .. :xi ... . f. .. in äuiuiiuuii aver gar nicyi meyr vorhandenen Schweriner Tor hin aus nach Glanau zu führte. ES war ein vollkommen windstiller, lehr nebliger Morgen. , Ein weißer Dunst deckte Land und Meer, und diefes lag still in sich ge duckt und ließ nicht das kleinste Rau schen hören. Blendender Schimmer durchgleißte den Nebel, so daß man wohl hoffen durfte, die Sonne sauge ihn noch ,u stch empor. Natürlich sprachen die Jäger erst ein Weilchen vom Wetter. Dann von ihren Waffen. Einige hatten die ihren vorn bei Grumbkow verstaut, . andere hielten die in den herkömmlichen Le, derfutteralen steckenden Flinten zwi schen den Knieen. Auch Jrne Hiel, mersen. Man bewunderte einen sehr eigenartigen, grauen, künstlich ausge nahten Lcderubcrzug. Jrne erklärte, daß darin seine Flinte stecke, mü der er daheim au Möwen zu schießen Pflege. Da nun diese Waffe heute einzig für die in Aussicht stehende Fasanemagd brauch bar fei, habe er sich bei Klezin eine Buchsflmte dazu gekauft. Gestern schon habe er sich ein bißchen Mit dem Dinq eingelchossen. ' Was sür'n Kaliber?" fragte der Assessor Küpper. Der Buchslauf, neuneinhalb Willi meter." sagte Jrne Hjelmersen, der Schrotlauf Kaliber sechzehn." .Dieselbe hat Klezin mir in die Hand gedrückt," erzählte Küpper, ich schieße eigentlich lieber mit Kaliber zwölf." ' Auch tch habe dieselbe Buchsslin te," erzählte der Bürgermeister, die Mehrzahl der Jäger in der hiesigen Gegend führt sie. Klezin hat förmlich eine Manie, aller Welt gerade diese anzuschnacken. DaS heißt übrigens: Holdin nimmt 'n Drilling. Ziehe tch auch vor sagte Lebus, Der Assessor ließ sich vom Amts richter eine Geschichte von Klezins hübscher Tochter erzählen. Der Bur, germeister sagte, es sei Verleumdung. Alle ober überschrie Wackernagel, das Gespräch an sich reißend, indem er betonte, daß der Buchsenschmied Kle zin gar nicht mehr auf der Höhe stehe und man ihm einen intelligenten Kon, kurrenten wünschen müßte. Darüber kamen sie aus den zu er wartenden Aufschwung von Handel und Gewerbe ln Mars.'adt. Waaerna gel sagte, daß Heger & Companie aus der Residenz eine Filiale in Mar, stadt errichten wurden, ebenso Gar, borg aus Kopenhagen, und daß dies bloß die Vorzeichen seien, und daß er seinen ganzen Einfluß dahin gel, end machen werde, eine Postoampser, Verbindung zwischen Marstadt , und Nykjöbing zu -stände zu bringen, über welche Strecke dann sicher der nächste Weg von Berlin nach Kopenhagen ginge. Daraus fragte Lebus, ob der Or, an uniangn in lernet mehr als zwölfftündigen Dauer viel Schaden getan habe. Jrne Hielmerfen sagte, daß die Holzplanken wohl durchbrochen seien und daß, vor dem Winde, auch ein klein wenig von der Betonschicht durch die Fluten gleichsam herausgeknabbert er. w habe nichts zu bedeuten. Hin, gegen hatten die Wogen mit den Eisensch,enen uns Werkzeugen ge spult: wie mü Zahnstochern sei der Grund zwischen der Baustelle und dem Strande damit gespickt. Der Taucher, der morgen eintreffe, würde aber alleö in zwei Tagen wieder her auffördern helfen. Der Bürgermeister sang fein hohcS Lied auf Edlef. Ich weiß. Sie find Herrn Thassi los Freund. Aber das müssen Sie doch selbst zugeben: er hat was Fin steres." Ich sehe eS nicht." sagte Jrne Hjelmersen. Aber das müssen Sie nngestehen: Edlef Stürmer ist der eigentliche spultuS rector" von der Sache, beharrte der Bürgermeister, der eS Thassilo- noch nebenbei übelnahm, daß er offenbar nicht sein Schwiegersohn werden wollte. Sie irren sich!" sacrte Hielmerfen kurz. Er war heute nicht in der Lau ne, eine parodistische Zustimmung zu geben. j Nun hob Wackernagel an. auf Thassilo zu schwören. , W:t einemmal wiegte sich der Wa gen wie eine Gondel. Er bog von der Chaussee ab in einen Landweg mit ties ausgesayrenen Furchen, der. zwi schen Knicks sich' leise senkend, von der Küste weg in die Gegend hinein lief. Der Bürgermeister siel beinahe ge gen den Amtsrichter, dcr rnfreiwil lig den Schubs mit der Schulter an den Assessor Küpper weitergab. Da durch kamen sie von der Streitfrage: Edlef oder Thassilo? ob. und Lebus ging den Assessor an. ein paar neue Geschichten zu erzählen. &o langten sie rn gemütlichster ttmmunous dem Renr-ezvousplatze Miismh m &1 ger, der zu AltheerS Freude ein-wei.' nig das Waldhorn blicS, mit einem fehr distonierten Willkommen ange blasen. Vor dem netten, kleine Förster' hauS, das mit vier blanken, weißge rahmten Fenstern und einem dicken Strohdach vor der Wand deS win terkahlen Waldes stand, war ti schon sehr lebhaft.' Im Hintergründe stand die Grup pe der Hof und Depmatsleute bot Glanau, die als Treiber in Tätigtet! treten sollten und darauf wohl ein geübt waren. Ihre Zahl war durck einige Leute aus Marswdt verstärkt. die immer zur Jagdzeit aus den Gu tern der Gegend sich daS Vergnügn und den Nebenverdienst holten. Dn Jagdhunde strichen, in einer sichtlich freudigen Erregung, hin und ,yer zwt schen den Treibern und den Herren Bei Georg Altheer, der trahile. wie immer, wenn er Gäste hatte. stan den schon Prancken, Holdm, Edle und noch vier adelige Herren. Zwv waren frühere Negimentsiameraoer von Prancken und bei diesem zun Besuch. Die anderen beiden warei Gutsbesitzer aus der Gegend. . Der eigentliche Mittelpunkt dies er Gruppe war aber nicht Georg Alt Heer, sondern Beate. Sie hatte eö sich nicht nehmen lassen, die Herren beim Rendezvous zu begrüßen und ihnen dle Honneurs bei dem Frühstücks! biß zu machen, der auf zwei weißge deckten Tischen vor dem FörsterhäuS chen hergerichtet war. Da stand eint Schüssel dampfender Würstchen, große Platten mit Butterbroten und allerlei ftühstücksweine. Die Forsterfrau atte Beate zu helfen. Prancken und eine Kameraden machten Beate stark den Hof. Malte Holdin hielt sich zu rück. Er hatte es sich geschworen, korrekt wie nn Edelmann uno eio, vem Freunde fortan Freundestreue zu hal ten. Er war es auch Beaten zcyut dig als Tank für ihr großartiges Benehmen. Aber er utt! Wie sie wieder aussah! Eine Prm zessin konnte nicht mehr Distinktion in Aussehen uno yanung zeigen: Em sehr enges, araubraunliches Schneiderkleid umschloß ihre Gestalt. Das herrliche Gesicht sah aus einem Nerzpelzkragen heraus. Ein bräun liches Jag?rhutchen, mit kühnem Fit ich an der Ste, faß aus ihrem köstlichen Haar. Der blonde dick Knoten stand in antiker Form unter dem Hutrand heraus. Auch die Marflaöter honen m hren Imbiß und wechselten nen Händedruck mit ihr. . Nur rne Lielmer en verveug na stumm und fremd. , Ueber Beatens Gesicht huschte n schnelles Erröten. ' Ihre Blicke und die seinen trafen ich sekundenschnell und flohen einan der. " Edlef hatte es gesehen. Hör mal. du,' , sagte er leise und ärgerlich zu einer ffrau, .zu erroten brauch r ou wegen dem Ingenieur nun mal gar nicht. Ich bin ganz baff." Ach ich ärgere mich immer so über ihn." antwortete Beate, und ich glaube, es kommt ja, weißt du ica meine immer, er yaik mcqr v Thassilo als von dir, und daS ist waS ,micv ärgert. ?ie war ganz erleichtert, daß ihr die Erklärung so gelang für das. was ihr selbst uner klärlich blieb. , Aber wie interessant er wieder auS ab! Und von welch vollendetem Ebenmaß seine Gestalt tm scha de, nur etwas klein! Georg Altheer war in großer Or ganifawraufregung. Zwar hatte er ch alles schon vorher im Kopf zu echt gelegt gehabt, allein nun tm Augenblick des AustruchS ergaben sich allerlei Schivierigkeiten. Von den ade igen Herren hatten nur drn einen Leibjäger mitgebracht. Von den Mar städtern nur Wackernagel seinen Grumbkow. Da waren ober einige Herren, die ohne einen Beistand nicht ertia wurden, und zwei ve onders geübte Treiber waren ausgeblieben. Malte Holdin sagte, daß er Edlef gern seinen Leibjäger abträte-, llein er selbst sei noch Novize im edlen Weidwerk r.nd brauche seinen Mc-nn. Edles wies zurück, daß er einen La der nötig habe. Endlich arrangiert? ch alles. Prancken trat seinen Leib' jäger an den Bürgermeister ab. Die beiden Gaste PranckenS bekamen t erntn Treiber zugeteilt als Ctutze, aber die Mehrzahl der Herren mußte allein aus den Stand. Sie waren auch fast alle erfahrene Jäge Wir fangen mit dem Trieb im Glanauer Busch on," sagte , Altheer, die übliche Jnstrukti?nsrede haltend, Sie wissen, meine Herren, wie de kommen da hauptsochnch Fasanen zum Schuß. Für den zweiten Trieb habe ich den Wolfsgrund bestimmt. Dort und beim dritten Trieb im Fal kenhorst kann ja alles vorkommen nnd darf auch alles geschossen wt.'den: Ha sen, Füchse, Bocke. Auf den ttock aber. bitte, ur mit der Kugel! Und die Ricken schonen, meine Herrn! 1; Ricken und die Fasanenhenn n!" 1 Der Zug setzte sich in B'wegung.! Beate winkte noch ein Weilten nach und stieg dann auf den kleinen Wa! gen, der sie nach dem Glanauer Guts! hos zurückbringen follte. , .iwmsm wie ic:i i. i- . KiT.sr:?! l lilltlilllk 4 ' Hl'ktil! Erzählt in einfacher ?. Cfllie ,. Jl!,k?, i-f'i'n, ,,. .wa ttt Elrltt!gltt. Heilt Tag nnd ist in i,- " !Sttf- Ifptne t(6nnfi!i n, ku l N iWt OWltl? !: f;,( W.. ha-r p.. if liMli.lt tk. -i i rt. "Ji'mi zum imrow ein Inrnffni, Sie Iwu ' !, ' n. Reine vlewztt ST .,, '' t t , ' Stellt Ruinen, lüftest "" - 1 ,e 1 Keine, ruttei. C"-ii r. ' grunddnschwdenes. etwas wuisd",, na" äesundks: nmiicbmal momentan t Ealifu niifit in 4mTnn w wir; tn uoj fwt Wtengs Geld ax&mebtn. ' fv:i , , Nvcht beonbn tch func le L i ioic (frrt. ?ch 6m fein Tokwr un ist kein fogenannkes lli!' VmeM ! ich und viewe gxmd, wurden khmt nn auch Sie können kuriert In,. ' Cchmn'e werden momentan & durch a der aujöören, - y .,-.,- . Ich bin frei Sie f)Jtcn fci sn.i. Mein atnrrh w. ?him'tg i""! e''"-" Sr machte m-,ch krank und f.uine mwti n Geist, Er mttrgruS meim v,e?un?eit uns schwächt meine Will,nrN. '-ai SeSu'xem.' Huste, Spucke mochte mich iut eat n,, Nagl?hm und seiln! mein fcfea nnno . Mich meines riechenden SitemS s' c - Gewolniheilen wegen, Meine Let !-'!, !l n getrübt und meine ffügigkenen deemtrschi,', , Fch hatte di Gewikbeit, da e i'.t 1 zeitigen Tod entnegen gche, den meine schwand zusehends, : f, ?ch fmii ein Heilmittel und A fr: .1 Jbtten dadon Mitteilung zu Men. t, Echreibt mit gleich. f Riskiert nur einen Cmi. f' Tender kein Geld, ?Z,ir Ihren "n i'rt i-n kldrejse auf einer Pvilkorte, sagt! ,It!erkei S.ni ftnfcl Bitt, mir Nlitzuteilen, w H'e ? , ktatanh kurierten und te tch v -ma f ht kann." Dos Ist alle, ich dertied es vw werd ffrneu bette Auskunft zut,n, m l frei, sofort. Wartet nicht nnd sw'ckt , E oftkarte oder Brief ' noch In ; e t redt dieses Blatt nicht um. be ff n b wunderdolle Heilmittel rsn't dae'i. d i n selbe für Sie tun wird, tiai es ruc euch t Sam Kätz, Rom-B.'N. 1KJ 2909 Jndiana Adenne, CUee.'.s Hklm Grte 2 AVIkldnunie . , ' 2 I. alt: g F. dsk!, der V edelt. Andere SPoraotn. Werlanqt Tree ofl B,,k k s e r d iÄäii, trttHiBi, sftir., XJöj so" GXMLMM, Xtl X i Ttt Sekte in anker'Lk. Zl!a' tfiglt 21S in.- e -r Dorotyy Skjoemükl'r & (- Muriel Wortb, Donnbue fc Stcinna kZaHn.. killeen EkanIIch. SjiQijjg 4 wr l'i'-ii 'iiaiaiWt lutvvuui iiiMi&vvaje. Kreise 2baunei. ,e Bhc. , nommkn Samstag und Csnntag. Vaüer,e Äbends: lä, 25, 60 und 75c. i. f ?ms.?i&"msr"ia& Nur Tonneretaq: Siiiias Marti In Xbt SÜifÜiiifl Siinii Ein Erzählung von kgubert. GfflssÄsasssr: William Sternberz Deutfchsr Adveat Linnner 950934, Omaha a!':l , Banr.EeoauLe. Tel. Douglas 862. Omaha, N.Ir. vzzrrjvzvzi, iv. : . i Prscht-Einbanö für Veutzch-Anzcr!.. Tie interessante illustrierte v , r fchnft der TagZichm mU Tribune. Viele Lelsr von JZcvÄtäS'r la", der historischen und oS,v,: santm Zettschnst der ZcU Omaba Tribüne, haben Im i ' geäußert, dieselbe einbinde u:.d vcwahrm zu können. L:r . dadurch deranlaßt, einen Cv: beritellcn u lalien irsid irrn ' kauf zu bringen, der den üzcv: tegmyeir gibt, oiese epochew. ' Zeitschrift aufzubewahren, späterer Zeit wird ein dieser Zeitschrift von mzö' te sein. l Die Einbände umfasse ' mein dreier Monate ode zen Jahrgangs. Sie ft. schmackvoll 'mit schwarze-.? und goldener Aufschrift und werden eine Ziert -bliotl-,ek bilden. jV,!"""i'"' ( I cdL .k-i 5 ' ' ! Die Preise der Ein.'.. wie folgt: Vollständiger Jl.'r alle Nummern dom XhümcvU liefert, gebundeii, $1.75. Alle Nummern eines Vier, res, vom Abonnenten eelicfe I bunden, $1.50. Vollständiger Iahrgonk' ' Nummern von Teutsch-Ame der Täglich?,! Omaha Tridü.l geliefert, gebunden, $1.00. 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