TüBche Omaha Tribüzr. 't-P9m4'Pt-M'ft iii Roman von Och,O4chchHHOOHHHHchchchchchchchchchchchchchchOchchOOchchvOG (13. Fortsetzung). Denken Ci sich." fuhr Altheer sehr aufgeregt fort, ich hab' eben in Telegramm bekommen ich denk', es i'l noch ein HochzeltSwunsch ich mach' eS auf ich denk mich rührt der Schlag: Der olle Gustrow ist dot. Nu bring mal einer das dem Mädchen bei!' Wasser trat ?st leine Augen. .Ich kann es nicht nee um kein Geld! So .vas sagen! Und Ihre Mutter ist weg, lieber Sturmer die hätte es wohl fertig gekriegt. So Weiber unter sich! Nu bring ihr das !ina? einer bei! Nee, ich kann es nicht. uns oenn - oie craucen sie Gäste soll'n es doch auch nicht merken so waZ ist doch scheußlich! Stört die Stimmung und wo doch lei net den Mann weiter gekannt hat. Nu füg n Sie bloß, was mach ich?! Al lein allein weiß ich mir nicht zu helsen Thassilo stand erschüttert. Das arme, liebe Kind! Ja, da wä re freilich seine Mutter mit ihrem - weichen Herzen die einzige gewesen, es an min. Kann Hedi heute abend noch Y fort?" fragte er. .I, kein Sedanke. Anschluß ist icht mehr. Sie bliebe ülxr Nacht in irgend einem Nest liegen warten Sie mal, in in ich will mal daZ Kursbuch " Dann," sprach Thassilo entschlos sen, wollen wir ihr iod) heute abend nur von einer ernsten Erkanlung sa tjen. Sie wollte ja so wie so morgen früh fahren. Meine Mutter wird sie begleiten und sie unterwegs auf die ganze Wahrheit vorbereiten. - Neden Sie mit ihr " bat Ali Heer weinerlich. Sie stehen ihr fer uer. Sie können beherrscht bleiben. ' Ich hab' das Kind zu lieb. Es ist in nettes Kind. Und sagen Sie ihr gleich, daß sie immer ihre Heimat bei mir hat. Ich bin ja so wie so eine m linderloser Mann seit deute. Es ha.wohl so sein sollen ja, ich will ihr Bater lern!" . Tränen der Rührung über Hedis Geschick und darüber, was er selbst für ein furchtbar guter Kerl sei. tan ncn ihm in dickn Tropfen über die .zeißen Wangen. Er reszte Thassilo heftig die Hand, als wollte er auch ihm Heimat und Watertreue und Mit gesühl zuschwören. Trauben klang dur'ch die Som I riiernacht ein lautes Lachen' und ein l-rtwilrrihtt fSoAF Ich muh wieder zu meinen Gä sten!" rief Althecr und hob lamentie rend beide Hände. .Mein Gott, wenn sie es dloS nicht merken wo die Seligmann zum erstenmal hier ist -zu fatal rein scheußlich!" Das waz nun eine böse, schwere Aufgabe. ' Er trat wieder hinaus. Bom Tisch $cx streckte Malte vou Holdin ihm ein Glas entgegen. Wackernagel -rück ii zur Seite, er wollt: Platz machen. , Wo bleiben Sie denn?" hieß es. .Gleich sagte er. .gleich!" - Er ging in den dunklen Garten hinein. Wie sonderbar, das; Hedi nicht gleick) mit oder doch nachgekommen war! Lag nicht darin, daß sie ihn zurückerwartete? Plötzlich fiel ihm schwer und mit staken Selbstvorwürfen auf die Ceele, wie vertraulich, ja wie innig tt sich ihr während der letzten Ctun den gewidmet hatte. Gerade ihr gegcnübt deren Wesen, iercn Auge ihm in unschuldsvoller Ahnungslosigkeit so viel verriet, hätte er seine Stimmung besser bewachen müssen. Wenn sie au seinem Entgegenkam' nun Hoffnung geschöpft hätte? Der bedanke war ihm schreckl'ch. Wie beraubt, wie erschlagen muß ' ihr dann die Zukunft erscheinen! Und gerade jetzt... Auf einem Wege, wischen den Wänden schwarz erscheinender Gebü sche, kam eine we'.ße Gestalt langsam daher. Auch Hedi hatte ihn erkannt, ob, schon die Dunkelheit nur die Gestch ter noch ungefähr erraten ließ. .Was wollte Onkel tag?" fragte sie. Er nahm ihren Arm. Er ging mit ihr zurück bis u der Dornenhecke, wo fit vorhin gestanden hatten. Nun war die' Weite fast schwarz, und ei kühler Atem kam vom Meer herauf. Leise schaukelten dort, weit unten, auf der bewegten Flut, die glimmenden Lichter b.t Schiffe. .Liebe Hedi, sprach er, .es ist gut, daß Sie morgen früh mit Mama fortreisen. Es scheint. Onkel Georg pt Nachrichten bekommen, all ob-" .Als vd..." fragte sie, ihn zum Weüktteden ermahnend. Und da er noch eine Sekunde schmieg, rieß sie ihren Arm auS sei mm und rief: .Es ist tivaZ passiert?" Er fühlte, daß er kein Bote für c'A)t Botschaft war. Die kann nur' tiet'-e oder Mütterlichkeit recht auS ii:kn. .Mit Papa!" schrie sie auf. (re furchtbare Angst erfaßte sie. ,3n 5 nur gleich! Er hat ct Ctt tv Jda WyLd. i wieder einen Schlaganfall bekommen?! In ms in fönst, fbrsfiin Kb darb sprechen Sie doch! Mein Papa, mein lieber, armer Papa! Und ich bin nicht bet ihm!" Er nahm ihre beiden Hände. Liebe, liebe Hedi seien Sie doch ruhig eö scheint in der Tat, daß eö Ihrem Papa nicht nach Wunsch geht Nein, laufen Sie nickt fort die Gäste denken Sie doch an die Fremden " Sie ließ sich halten. Es schien als sänke sie dumpf und stumpf zufam men. Georg Althcer hat ein: Depesche bekommen es war nur der Wunsch darin ausgedrückt, Sie möchten schneller heimreisen Georg Althecr war so lieb und gut er meinte, was auch einmal geschähe, bei ihm sei immer eine Heimat für Sie O Gott!" stöhnte sie, Papa ist schwer krank sagen Sie es sagen Sie es " Er fühlte ihre ihn krampfhaft um klammernden Hände an seinen Armen. Sie dauerte thn über alle Maßen. Er versuchte sanft, ihre Hände zu lö sen. Liebe Hedi," bat er, seien Sie ruhig! Mama fährt mit Ihnen mor gen. Wenn Sie wollen, fährt sie ganz mit bis in Ihr Haus und sieht Ihnen bei. Meine Mutter hat Sie sehr lieb " Da schluchzte daö Mädchen auf. und zwei Arme schlangen sich um sei nen Hals. Eine Stirn drückte sich gegen seine Schulter. In Todesangst, in Sorge und doch in tausend dank baren Glllcksgefühlen weinte sie fort und fort. Was er von der Liebe seiner Mut ter zu ihr gesagt, hatte sie überwältigt und getröstet... Sein Herz aber war ihm schwer vor Schreck. Glaubte sie, ein Gestand nis empfangen zu haben? Hing sie an seinem Halse als eine, die sich ge liebt wähnt? Riß sie nur ihre Angst hin? Klammerte sich ein junger, hilf loser, banger Mensch nur ganz zu traulich an den festen, mannhaften, trostgebenden? Mit scheuen Fingern, zaghaft und doch voll zärtlichen Mitleides streiche!, te er das kurzhaarige Knabenköpf Und 'da mit cinemmal zuckte es durch seine Finger Es war, als geschähe ine dämoni sche Veränderung mit ihm und dem jungfräulichen Weibe an seiner Brust. Keines konnte er mehr berühren. keines, ohne daß cZ sich ihm wan delte... Und er glaubte, das blonde, reiche Haar der anderen zu suhlen, und er glaubte, ihre üppige Gestalt dränge sich au ihn . . . - ,Er stieß sie zurück. Und dann sireck te er gleich seine Hände nach ihr aus. Er glitt neben ihr nieder und um schlang ihren jungen Leib mit seinen Armen. .Verzeih mir, Hedi!" murmelte er, verzeihe mir! dott ich . . Sie neigte sich ein wenig herab und legte ihre Hand aus sei Haupt. Sie lächelte unter Tranen. Verzeihen?' fragte sie leise. Ich kann nur danken. Mein lieber, lieber Freund . . . Wie milde sie ivracb wie erae, ben Und er, der trösten sollte, er lechzte selbst nach Trost. Und in der Dunkelheit, wie in den Schatten hinem, ins Wesenlose, vor dem ei kein Erröten, keine Scham und kein Geheimnis gibt, flüsterte er: .Ich liebe Beate!" .Ich weiß es," sagte sie einfach. .V. Die Stunde war da. in welcher Thassilo mit dem verhaßten Mann abzurechnen dachte. Wahrend der vier Wochen, die Edlef mit seiner jungen Frau an der englischen Südküste verbrachte, hatte Thassilo nur an dies eine gedacht. Er hatte sich gewaltsam daran gchal ten. Er brauchte einen olles beHerr, ichenden Gedanken noch neben seiner Arbeit, um vor Eifersucht nicht von innen zu kommen, um seine Phan taste nicht von der Vorstellung des LicbesglückS der beiden überraschen zu lassen. Abrechnen! Ihm die Zahlen entrei ßen! Ihm alles Geld vor die Füße werfen, waS er selbst schon erworben hatte und was er nur irgend entbeh ren konnte! Seine eigenen Bedürfnisse, welche von jeher die wechselnden deS gei stig sehr stark beschäftigten ManneS gewesen, der eigentlich ganz unabhän gig innerlich von allen Formen deS Wohllebens ist und nur gerade die für sich in Anspruch nimmt, die ihm im Augenblick die beste Freiheit zur Arbeit verschaffen diese Bedürf nisse schränkte er sehr ein. Er rechnete und rechnete, was er jedes Jahr an Edlef abgeben könnte. Nur für seine Mutter wollte er genug zurückbehalten, um ihr ein behagliches Leben zu beschaffen. Er sah wohl, was für eine muh amc. zeitraubende, inferiore Arbeit das Rechnen ist. Sein Stolz biiumte sich dagegen auf. iSt begriff, daß für. leinen wie ihn Geld etwas anderes be ! deutet als roher, schnöder Besitz. Es j bedeutete die Freiheit! Für geistige Arbeiter, für die, welche am Webe stuhl der Kultur mitwirken, verlor pert sich das Geld nicht im goldenen Kalbe. Ein goldener Kranz ist sein Symbol, und die Göttin der Unab hängigkeit trägt ihn auf dem stolzen Haupt. ' . 'Thassilo glaubte schon manche Pla ne in Nichts zerrinnen ku sehen. Er fürchtete die Notwendigkeit, lästige Handwerkeraufgaben anzunehmen. Er hatte gedacht, nach Vollendung dieses Werkes eine Studienreise nach Ameri ka zu unternehmen, um nach derselben, durch das ausgenommene Vergleichs Material bereichert, der preußischen Regierung einen großen Plan zu uw terbreiten, dessen Ausführung aus der Stadt Memel einen Konkurrenzhafen für Riga schaffen follte. Er trug sich auch mit einer neuen Idee über die Möglichkeit einer Seeverbindunz für Berlin, die alle bisher aufgetauchten Plane schlagen konnte. Pläne? Wie kann ein Mensch aro ßen, weittragenden Plänen folgen, die ihren materiellen Gewinn noch nicht gleich und nicht sicher offenbaren, wenn er sparen und scharren muß vielleicht empfahl es sich, seine Freiheit völlig zu verkaufen und eine gut besoldete Stelle als Wasserbau direktor anzunehmen, irgendwo kleine Häfen sauber im stände halten, kleine Flüßchen ausbaggern lassen und in bedachtiger Stadtvaterart als veha biaer Mitbürger sitzen Er sagte sich, daß er unlogisch im gerecht denke. Aber dennoch hatte sich in seinem Innern jene Wohltat in ein Verbrechen gewandelt. Er haßte Edlef nur noch mehr, weil er ihm danken sollte. Und der Tag der Heimkehr deZ jungen Paares war da. Lange hatte Thassilo sich eingebil det, daß er ern Wiedersehen mit Edlef nicht ertrüge. Daß sich noch irgend etwas Ungeheures begeben müsse, es zu verhindern. Aber dann war alles so grenzenlos ernüchternd, so ungeahnt, alltags lich Edlef trat eines Morgens in das Bureau, in seiner ganzen, selbstbe wußten Mannesschönheit, von froher Laune strahlend. Und welch ein lächerlich kleiner Umstand war es, der Thassilo zur Fassung deryalfk Edlef trug denselben hellen Jackett anzug, den er schon vor seiner Hoch zeit manchmal getragen hatte. Es war beinahe wie eine äußere Bescheinigung, daß er derselbe geblie ben sei, daß sich nichts verändert habe. ' . Edlef füllte das ganze Bureau mit seinem lauten Wesen aus. Nun merkte man erst, wie still es so lange hier gewesen war. Er erzählte von seiner Reise, ent schuldigte sich, daß er nur ein paar mal eine Postkarte geschrieben, lobte die Schönheit der englischen Badeorte, die wirklich noch ein menschenwurdr acr Aufenthalt seien, und bekundete die Absicht, von nun an schauder hast" fleißig zu sein. Er schien eS nicht übelgenommen zu haben, daß ihm keinerlei geschäftliche Berichte auf die Reise nachgeschickt worden waren. Oder er war zu klug, sein Erstau nen darüber merken zu lassen. Ja, er hatte die Klugheit, sich dafür zu be danken, als für eine zarte Rücksicht nähme auf seine Honigmonatstim mutig. Thassilo verwandte keinen Blick von ihm. Mit einer unersättlichen Neugier starrte er den Mann an, als wollte, als könnte er in dessen Seele lesen. War da nichts edler, tiefer, weicher, vornehmer, größer geworden? Nichts? Und er lebte doch jetzt an der Seit deS edelsten Weibes! Das mußte einen Mann doch man dein! Das mußt doch Spuren lassen! War die Liebe und die Ehe nicht die große Erzieherin deS ManneS? Und zum Schluß, alö sein Rede ström versiegte und unter diesen steti gen, forschenden, brennenden Blicken gleichsam einzutrocknen begann, fragte Edlef, ob sich denn hier etwas Be sondereS zugetragen habe. Er saß aus dem gebogenen Stab der Lehne. Thassilo war vor seinem Schreib tisch geblieben, an den der andere hat te heranrücken müssen. .Hier ist alles in bester Ordnung. Hjelmersen ist sehr weit vor mit der Fundamentierung. Morgen oder über morgen kommt das letzte Schiff aus Schweden mit Granit ich habe mit SLderlunds einige Differenzen gehabt. Sie bezogen sich auf von dir angege bene Maße. Schließlich haben wir uns geeinigt, und es gelang ihnen, die Ladung von hiesigem Platz zu verkau sen," berichtete Thassilo. Edlef konnte es nicht begreifen. Er hauptete, daß Söderlunds sich irren müßten. Er stritt heftig, daß er sich je irre. Aber da kam Hjelmerfen, mit seinen sachten, raschen Schritten, und brachte schriftliche Belege. Hier über ärgerte Edlef sich erst recht. Al lein da die fchwedische Firma die Fracht zu klein prosilierter Quadern gleich an den Mann gebracht hatte, ihnen selbst also kein Schaden ent standen war, murmelte Edlef was von lapsus memoriae. iFortleduna Mal). ' M&$Q!M44t4&$444 I ran Mas silberne i i. j ... 4 zruMr. f AuZ dem Echwedischcn von Rhea ? Z ' Sternberg. Die Sonne brannte auf die braungelbe Mauer der kleinen Villa. Die Blumen auf den Rabatten un tcn dampften vor Wärme, und ein Schwärm honiglüslcrncr Bienen und Cchnitttrrlinge uinslattcrte fie. Am Spalier kletterten die geschmeidigen Roscnstengel hinauf und trugen ei nen Uebcrfluß von roten und gelben üppigen Blüten, halb erschlossen oder noch in Knospen. Ganz auf geblühte waren nicht dazwischen, da zu war Jrau Brita zu sorgsam. Nun kam sie von der Veranda herunter, einen großen, flachen Hen kelkorb in der einen, eine Schere in der andern Hand, und dann mußten die Rosensträucher wohl zum zivan zigstcn Mal in diesem , Sommer ihren Tribut zahle. iÄenail prüfte Frau Brita jede Blüte, ehe sie sie abschnitt, ob sie wohli,eblldct, tadellos und als ver käuflich war. Als sie alle, die ihre Billigung gefunden, in den Korb getan hatte, legte sie ein paar große Rhabarberblättcr über ihre Ernte, band eiil Tuch über alles, knüpfte die bereitgelegte Adresse daran, die an eine Blumenhandlung in der Stadt gerichtet war, und niachte sich bereit, den Korb zum Dampfer hin uiiterzutragen. Fünfzig Rosen waren eZ. Also zwanzig Kronen. Das reichte für Birgcrs Schulbücher und für Elsas reparierte Schuhe, für beide Kinder zu einer Fahrt nach der Stadt, und dann blieb noch etwas übrig. Diöse Rosen waren doch ein Segen ! An der Dampferstation traf sie Fräulein Agate, die Klavierlehrerin der kleinen Gemeinde, und machte mit ihr gemeinsam den Rückweg. Und während ihrer -'Unterhaltung er fuhr sie die neueste Neuigkeit, die seit 24 Stunden den ganzen kleinen Ort in Aufregung hielt: Doktor Busch hatte ihm anvir trautes Geld veruntreut; es sehltm in der Sparkasse 20,000 Kronen. Vier Tage hatte man ihm Frist ge geben, doch dann sollte gerichtlich eingeschritten werden. Diese vcr hängnisvolle Tatsache beschäftigte Frau Brita beständig, wahrend sie nun in der Küche stand und daö Mittagessen zubereitete. Wie jarn merschade war es um den armen Doktor Busch. Sie sah ihn vor sich mit seinem gebräunten, wohlwollen den Gesicht, der ungezwungenen Art des Lebemanns, stets einen heiteren, gütigen Blick in den hellblauen Au gen und ein freundliches Wort für jeden, ob hoch oder niedrig. Und die arme kleine Frau Gertrud, wie unglücklich mußte sie seinl Sie war ja allcrdngs eine einfältige Person, dumm und oberslachlich und so durchdrungen von sich. Doch ihre Mutter hatte stets nur daran ge dacht, sie schön zu kleiden, sie zu Bäl len und Gesellschaften zu schicken, damit sie Herrenbekanntjchaften nia che und einen Mann fände, der sie versorgte. Ach, wenn Frau von Holl das nun erlebt hätte! Doch in allermeisten beklagte Frau Brita die Kinder. Seinen. Pater nicht achten zu können! Ihn vor allen Menschen gcbrandinarkt zu sehen! Daö konnte nimnicr gilt werden. Nein, nein, es dnrfte nicht g schehcn, durfte nicht bis zum äußer sten kommen. Wenn sie doch etwaZ sür sie tun könnte. Aber was ver mochte sie, die arme Witwe?, Nichts, gar nichts. Während des Mittagessens plau derten die Kinder munter und leb haft wie gewöhnlich. Frau Brita sprach nicht viel, ihre Gedanken weil tcn beständig bei Doktor Busch. Nachdem sie alle drei den Tisch ob geräumt und das Geschirr avgewa sche hatten, wollte sich Frau Brita mit einem Korb zerrissener Ctrümp fe auf die Veranda setzen; doch da nahm Birger seine Mutter entschloß sen an dem Arm und zog sie mit sich in den Garteir hinunter. Was haft du. Mutter?" fragte er unzufrieden und hängte sich schwer an sie. Du bist heute so traurig. Was ist dir? Erzähl' mir's doch, während Elsa die Blumen bcgicßt. Hast du einen Kummer?" Ja, Viracr". wate Frau Brita ernst, ich bin wirklich traurig, ich habe etwas erfahren, was mich schmerzt." Mehr konnte sie im Mo uient nicht sagen. Tränen erstickten ihre Stimme. Birgcr blickte ihr forschend in Gesicht. Tann legte er plötzlich beschützend den Arm um ihren Leib und zog sie auf die Gar tmbank. Was ist t?, Mutter? Erzähl' r's." , Es ist nichts, was uns selbst be trifft, ober ich empfinde es fast cben so schwer. Ich habe erfahren, daß Doktor Busch sich in großen tteldsor gen befindet. Doktor Busch? 35c so reich ist? Frau Brita mußte wider Willen lächeln. Es sind noch nicht alle Leute reich, die Geld genug haben. um ant ii lehan'L icali, iic Das verstehe ich nicht." Doktor Busch verdient diel Geld, aber er hat auch viel Ausgaben." Ja!" meinte Birger nachdrücke lich. Denke, er bezahlt einem Kut scher jährlich tausend Kronen. Un serem Turnverein hat er neulich hundert Kronen gegeben. Ist das nicht nobel? Und auf dem Schul bafar für Freischüler bekam jedes Mädchen zehn Kronen." Frau Brita antwortete nicht, Nach einer Weile fragte Birger in altklug geschäftsmäßigem Ton: Wird es zum Konkurs kommen?" Viel schlimmer noch ist es, lieber Birger. Wer hat bei euch die Verantwortung für die Kasse de Turnvereins?" Raanar Ohlsfon." Nun, stelle dir vor, Nagnar hätte für seine eigenen Bedürfnisse aus eurer gemeinsamen Kasie geliehen. Das hat er einmal getan. Er gebrauchte nötig , Geld nicht etwa zu irgend einem Vergnügen und da fragte er m einer Beriammlung, ob er so und soviel aus der Kasse leihen dürfe, vierzig Kronen ware.i es, glaube ich, bis er selbst (Mo be käme, was , nicht lange dauern wür de. Und daö erlaubten wir natüo lich." ..Nun, dasselbe hat Doktor Busch getan. Doch er hat nicht vorher ge fragt, er glaubte, niemand würde es merken. Das war m nicht recht von ihm, verstehst du. Nun wird die Nasse revidiert, und da sehlt das Geld." Er kann es doch eingestehen und bitten, das Geld zurückzahlen zu dürfen, sobald er es vermag." Das ist aber nicht so leicht für ihn. Er hat mehr als vierzig 5iro nen geliehen." Wieviel denn?" 20,000." 20,0001 Oh!" Birger ließ den Arm sinken, den er wahren er ganzen Leu mit er nem fast beschützenden Griff um die Mutter gehalten hatte. Er war ganz bleich geworden. Das war ernst, das erkannte er. Man darf nicht fo handeln, Vir ger", fuhr Frau Brita fort. Das heißt, das Vertrauen seiner Mitmen schen mißbrauchen. Sie haben alle an Doktor Busch geglaubt, sich auf ihn verlassen, und nun leiht er ihr Geld, ohne sie um Erlaubnis zu bit ten und ohne es zurückzahlen zu kön neu." Das ist ja fast, als ob man es nimmt?" Ja. das ist es sast." Wird er nun ins Gefängnis kommen ?" Das wird er wohl, wenn ihm niemand helfen will, den Fehlbetrag in der Kasse zu ersetzen." Es ist sehr schade um ihn", kam es nach einer Weile. Er beabsich tigte doch nicht, das Geld zu neh men?" Nein, das nicht." Birger saß ein Weile skitt und dachte nach. Könnten wir ihm nicht helfen, Mutter? Tu hast ja oft erzählt, daß er gütig und hilfs bereit gegen uns war, als Papa krank lag." Ja. daS war er, das dürfen wir ihm nie vergessen. Aber wie sollten wir ihm helfen können, du weißt ja, daß wir arm sind." . x aber etwas konnten wir doch wohl zusammenscharren. Und wenn dann alle die anderen auch eine Kleinigket zugeben wenn vielleicht jeder fünfzig Kronen geben wurde Lieber Birger, wie denkst du dir's, daß ich fünfzig Kronen geben soll? Soviel habe ich ja gar nicht. Es lohnt nicht, noch länger da von zu reden. Da kommt Elsa. Er zähle ihr nichts davon, hörst du?" Höre, Mutter, du pflegst zu sa gen, daß schöne Worte nichts beivei sen, wohl aber die kleinste gute Tat. ÄaS soll der Doktor von dir denken, die du soviel von deiner Dankbar seit gesprochen hast und nun, da es ihm schlecht geht, nicht das geringste tust, um ihm zu helfen?" Aber was kann ich denn tun, Birger?" erwiderte sie trostlos und doch gleichzeitig so beglückt über die Worte ihres Sohnes, daß sie ihn am liebsten umarmt hätte. Nun, ich habe eine Idee. Erin nerst du dich, daß der Doktor immer sa entzückt gewesen ist von unseren silbernen Leuchtern im Wohnzim mer? Ich weiß, daß er einmal sagte, sie wären gut hundert Kronen das Stück wert, und da meintest du, du würdest fie nicht für die doppelte Summe verkaufen. Kannst du nicht dem Doktor die Leuchter geben, er könnte sie vielleicht für 100 Kronen verkaufen, das ist doch viel Geld, nicht? Und dann sieht er auch, daß man ihm helfen will." Frau Brita sah auf ihr Strümp fe nieder, die Nadel ging ein und aus, während es lebhaft in ihr ar beitete. Nicht um der Leuchter wil len. An ihren Jungen, ihren präch. tigen. warmherzigen jungen, dachte sie. Wenn er dann olle seine eigenen seinen Sachen verkauft", fubr Bir gcr aeickiäftsmäßig fort. Möbel und BüMcir. und . Lücken und was da noch olles ist, sie haben ja so viel, so wird es wohl eine recht hübsche Summe. Glaubst du nicht, Mutter?" .Sch werde mit dem Pastor dar. über reden", sagte Frau Brita schnell und erhob sich. Die Leuch ter nehme ich mit." Auf dem Wege zum Pfarrhif überlegte sie, was fie sagen soll?. Am besten ist es, ich erzähle alles genau so, wie eS war", dachte sie. Der Pastor hat großen Einfluß und seine Frau auch, mögen sie mit den Leuchtern machen, was sie wol len. Ich siihle eS, daß es zum Se gen sein wird." Auf dem Hof saß Frau Mina mit ihren Mädchen und enthülste Sche ten. Sobald sie höne, um was cs sich handelte, stellte sie die Schüssel zur Erde, band ihre blaue Küchen schürze ab und ging mit Frau Brita in das Arbeitszimmer ihres Man ucs. Da war eine ganze kleine Ber sainmlung: der Steuereinnehmer und Bezirksschreiber, die Großhänd ler Alm und Borg und noch einige von den Stützen der kleinen Gc meilide. Ernst und niedergeschlagen saßen sie da und besprachen das Un glück des Toktorö. Gern wollten sie Busch helfen, jeder von ihnen, aber 20,000 Kronen das war keine Kleinigkeit! Sie hatten alle gen cherte Lebensstellungen, einige waren sogar vermögend. Aber mehr als eiva 300 Kronen wollten sie nicht opfern. Und was nützte das! Frau Brita war es ein wenig un behaglich, so unvorbereitet vor einem großen Auditorium zu stehen. Sie hatte auf eine Unterredung mit dem Pastor unter vier Augen gerechnet. Doch es war keine Zeit zu verlieren, man hatte ja nur vier Tage Frist, und der erste war bald vorüber. Deshalb bezwäng sie ihre Scheu und erzählte alles, einfach und gerade. wie fie es eben erlebt hatte. Hier komme ich nun mit meinen Leuchtern", sagte sie geniert lächelnd, indem sie sie aus dem Seidenpapier wickelte und auf des PastorS Schreibti ch stellte. Etwas werden sie wohl bringen. Ich habe gedacht, man könnte sie vielleicht verlosen. Dreihundert Loe etwa, und fünf !A-onen kann man wohl für das Los nehmen." Sie rieb während des Sprechens beständig mit den Fingern über die Reifen des einen Leuchters, hielt die Augen niedergeschlagen und wartete in dieser Stellung auf die Wirkung ihrer Worte. Doch niemand sagte etwas, es blieb eine ganze Weile to tenstill im Zimmer. Endlich wandti sie sich verwirrt und ein wenig ent täuschte an den Pastor. Da suhlte sie einen Arm fest auf ihren Schul' tern, und Frau Minas Stimme klang sehr bestimmt und dennoch ein wenig unsicher: Für zehn Kronen geben wir Lose aus, Brito; und ich verpflichte mich, 500 Loe unterzu bringen. Es gibt wo anders als hier auch noch Leute, und man hat ja feine Beziehungen." Das waren Iio 5000 Kronen, fehlen nur 15.000." Der Pastor blickte fragend von einem zum an deren. Großhändler Alm erhob sich und ging m den Schreibtisch. Wir wol len eine Liste aufietzen", sagte er, wir anderen werden doch wohl 15, 000 zusammenbringen, wenn Frau lut und ihr Birger soviel geben." Frau Brita lächelte protestierend. Oh, wir geben ja nicht das Geld", doch Niemand horte aus sie. Alle Herren hatten sich erhoben und umstanden den Schreibtisch. Alm hatte merkwürdig viel mit sei ncr Feder zu tun, prüfte sie von al len Seiten und tauchte sie immer wieder ein. Er hielt den Blick ge senkt, und es zuckte bisweilen krampstaft in seinem Gesicht. Dann schrieb er mit schneller Hand: 5000 Kronen. Ueberließ darauf die Feder dem Steuereinnehmer, der ihm zu nächst stand, und trat zu Frau Brita. Er nahm ihre beiden Hände und drückte sie so fest, daß es sie schmerz te. Er wollte etwas sagen, das merkte man, doch es wurde nichts. als daß er ein über das andere Mal ihre Hände drückte. Grüßen Sie Birger", kam es schließlich fast rauh. Tann nahm er Hut und Stock imd ging. Beste Empfehlung. Gatte: Diese Zofe nimmst Du? Die hat doch so miserable Zeugnis sei" ' Gattin: Nun m, aber das schlech teste hat sie vort meiner Freundin, der Kanzleirätin, das werde ich über die jetzt alles hören können?" Quittiert. ..Sie sind ein ganz eingebildeter Ncrrr!" .Uno in auegebildeter l" Ein gutes Herz. Der Diatar Hungerl kommt zu seinem Jugendfreunde, dem Bierbrauer Mal zer. und bittet ihn. ihm drei Mari zu leihem Sollst Du haben, mein Junge." azt Malzer, holt einen Beutel voll Drcimarksiücke au! dem Schrank und chüttct den Inhalt auf den Tisch: ,So such' Dir einen kauZ.l" Tie Hirse. Ein ziemlich In Bcrgcsseillieit gkralcncl Volköiianrunöniiltel. Ueber die Hirse, eine früher tvc'.t verbreitete Getreideart und ihre kul turgeschichtliche Bedeutung hielt Prof. Brandstetter aus Luzcrn im Schoße j der Schweiz. Gesellschaft für Volks künde einew Vortrag, der das Jntn esse weiterer 5lreife verdient. Die Hirse oder der F?n?iich (::! 1 cum miliaccum) ist heute den wenig sten mehr bekannt. Sie war aber bis etwa vor 100 Jahren, bevor die aus Amerika eingeführte Kartoffel auf kam, eine allgemein verbreitete Volks Nahrung. Bekannt ist ja, wie Anno 1576 die Züricher mit einem warmen Hirsebrei per Schiff die Limmat und den Rhein hinunter über Basel nach Straßburg hinunterfuhren zum Schützenfest. Die Hirse gehört mit dem Weizen und der Gerste zu den allcrältejten Getreidearten der menschlichen Kultur. Sie stammt aus China und wurde daselbst schon 3000 Jahre vor Christi in großer Menge angebaut. Von dort gelangte sie nach Indien und Aeghp ten, wo man sie in Grabfunden aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. ncchgc wiesen hat. Den Griechen und Rö mern war sie wohlbekannt, ebenso den Kelten, denn Plinius erzählt, daß überall da, wo die sielten wohnen, die Hirse angepflanzt werde. Zahlreiche Psahlbaufunde in der Schweiz be weisen, daß sie auch bei den Pfahl baubewohnern ans der Stein und Bronzezeit viel angebaut wurde. Un zählige Urkunden bezeugen weiterhin ihre starke Verbreitung während deS ganzen Miitelalters. Flurnamen und Familiennamen wie Hirsi, Hirshof. Hirslanden, Hirferen und Fällanden (aus Fenchlandcn) sind deutliche Be weife. Etwa ums Jahr 1800 wurde sie vom Mais und besonders von der Kartoffel verdrängt. Sie wird heute nur noch in Graubünden und im Tes sin (Arbcdo) angebaut. Doch lebt sie in allerhand Sprichwörtern noch fort, wie z. B. labe wie der Vogel im Hirssome" (jetzt Hanfsame) oder im Kinderlied: Sauerkrau! mag ich nicht, Hirsenbrei hab ich nicht, Wozu wird angcricht't? Ich esse nicht. Die Hirse spielt auch im religiösen Leben der Naturvölker eine wichtige Rolle. Sie wurde den Göttern als Opferspeise dargebracht und war von jeher ein Liebling des, Volksglaubens, denn sie verleiht Segen, Fülle uao Reichtum. Neuheiten für Markensammlcr. Lei der Krönung Karls IV. wur den ungarische Krönungsmarken her ausgegeben. Die Marke zu 10 Heller ist violett und trägt das Bildnis der Königin Zita, die Marke zu 15 Hel ler ist ziegelrot und mit dem Bild König Karls IV. geschmückt. Nebst der Wertangabe tragen die Marken die Bezeichnung Magyar Kir. Posta 1916. XII 30." Der für diesen Tag eigens hergestellte Krönungsstempel trug den Wortlaut IV. Kuroly ki räl!) koionäzäsa napjän 1916. dec. 30. Budapest." Der Poststempel war mit dem Abbild der heiligen Stefans kröne geschmückt. Ferner ist in letzter Zeit eine neue Reihe von Kricgsmar ken ausgegeben worden: es sind dies Wertzeichen für das Etappengebiet in Belgien. Sie unterscheiden sich von den Marken für das Gebiet des Ge neralgouvernements in Brüssel da durch, daß der Ueberdruck Belgien" fortfällt. In fchwarzem Aufdruck tra gen die Wertzeichen also den Wert 8 Cent" usw. Für Belgien ist inzwi schen die Postkarte des Deutschen Rei ches zu V2 Pfennig in gelborange mit fchwarzem Aufdruck 8 Cent" mit dem Landesnamen ausgegeben wor den. Oesterreich hat die neuen Werte in Kronenmuster zu 6 Heller orange, 10 Heller hclldiolett und 12 Heller dlaugrün ausgegeben. In der Wap penausgabe ist der Wert 60 Heller in blau erschienen. Für Bosnien ist eine Postkarte mit der neuen Wertstufe von 8 Hellern mit Wertstempel, dem Bild nis eines Kriegers mit Schild und Speer, unten der Landesname, oben K. u. St. Militärpost und Wertzisscr erschienen. In der Türkei ist ausge geben worden als 88. Marke der Pro visorien mit Ausdruck eines Halb mondes und Jahreszahl 1332 sowie eines fünfstrahligcn Sternes, die 5 Piaster - Marken mit Ansicht des Postgebäudes. Ferner ist erschienen eine neue Marke in Stahlstich mit Bildnis des Sultans sowie Palast von Dolma-Bagtchs am Bosporus j drei Farben, alle zu 10 Piaster. Im Abzahlung Sge schüft. Sehen Sie, bei mir kön nen Sie alles haben, Möbel, Teppui und sogar Kleider, denken Sie a; mich, wenn Sie 'mal heiraten!" .Einstweilen habe ich noch aar keine Braut.'" Die können Sie auch haben!" Druckfehler. Landun?? platz für Lnftschifse zu verpachtn auf dem H uie der Baronin tcn .ä