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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 12, 1917)
fT -f "" S . o .A I ..," A wetterbencht. Mir Omaha und Umgegend:. Wahrscheinlich Schnee heute abend und Dienstag; keine wesent. lichc Aenderung in der Temperatur. Für Jcebraska: Wahrscheinlich chnee heute, abend u. Dienstag; keine Teniperattiränderung. Für Iowa:. Wahrscheinlich Schnee oder Sie gen heute abend und Dienstag. a-i .v k s A ri i io t r i j die in dcr Wglichcn Oiuaha Tribüne anzeigen. Ihre Wunsche werden genau so cmSg.es tifjrT werden, als wenn Sie in ,der englischen ' Sprache schrieben., ' l 1 , J 33. Jahrgang. Omaha, Ncbr., Motttag, ben 12. März 1917. 1. Ausgabe.-8 Sciteil No. 309. schreiben Sie In deutscher Sprüche an die Geschäftsleute, W I Q 3 C if "T fpT S ferf-V, 7 1 sjr? ä 3 Ü Ü if . U i I r j i r i r . U J : ' 1 11 ll ff I iyjyf Stttivütthnvpv IMHflVHlll in Zndiana und Ohio! In Neweastle, Ind., wurden über 500 Wohn häuser zerstört und 26 Personen getötet; in der Umgebung Kamen nenn uins Leben. Zluch Cincinnatl hat SZcwcastle. Ind.. 12. März Ein Tornado von unbeschreiblicher Furcht barkeit fegte gestern abend über Newcastle und die östlich gelegenen Ortöschastcn und Gegenden hinweg und richtete an MenschcnlcIbn und Eigenwin unnennbaren Schaden an. Ter Tornado selbst währte hier noch keine fünf Minuten, doch genügte dies, hin Hunderte Häuser zu zerstö ren und zwischen 25 und drcifzig Menschenleben zu vernichten, wäh. rcnd etwa 150 Personen verletzt wurden. Tcin furchtbaren Zyklon folgte ein heftiger Sturzregen, dcr jedoch auch nur kurze Zeit anhielt. 26 Leichen geborgen. Heute früh waren bereits 20 Lei ' rtVn geborgen, doch befürchtet inan, das; der Todeszoll noch weit grösser sein wird. Etwa hundert und fünf, zig Verwundete wurden bisher ge- ; : zählt, wovon fünfzig ernstliche Ver levungen danongetrageil haben-. Ter Jyklon raste in einer Breite bon zwei und einer halben Meile über eine etwa fünfzehn Meilen lcni ge Strecke hinweg. Hier in der Stadt nahin er feinen Weg durch daS Wohnungsviertcl, während er auf dem Lande eine reiche Farmer gegend heimsuchte. Man nimmt an. das; in New Castle, dos 12,000 Ein wohner zählt, etwa 500 Häuser ein gestürzt find, und der angerichtete Schaden geht weit über eine Mit Zion Tollars hinaus. Die hiesigen Fabriken blieben heu te geschlossen, und ilirc Arbeiter hol. im den drei einberufenen .störn . pagnien der 'Nationalgarde und den l hundert Zpezialpolizisten, die Lrd. nnng ausrecht zu erhalten, und die Trümmern fortzuräumen. Fünfzig Aerzte und itraiifcitpslc gerinnen sind von benachbarten r ten cingetrosfen. um bei der Bchand lung dcr Verletzten zu helfen. Es wurden im Heim der Elko Loge und in einer Feuenvebr-Stalion Hilfs hofvitäler eingerichtet. ' Ueber den vom Tornado Iicimge suchten Tistrikt ist das Kriegörecht proklamiert und mir solche, welche Mit Pässen von dein Bürgermeister oder den Lffizicrcn dcr Miliztrup pen versehen sind, dürfen die Zone 'Passieren. erschütternde Szenen spielten sich auf deit Straßen ab. Frauen such ten nach ihren Männern und .Vliit dern. und die Letzteren nach ihren Eltern. Alle diejenigen, deren Häu. ier verschont geblieben waren, öffne ten ihre Tiircn den Frauen und Mindern dcr hundcrtc heimatlos ge nordcncn Fainilicn, während die Männer an 'den Strakzeneckcn um kleinen Lagerfeuern herumfas;cu oder standen, oder untersuchten, was von ihrem Eigentum übrig geblieben und auf den Anbruch des neuen Tages 'arteten, lnn die Suche nach den Toten wieder aufnehmen zu können. Verlor vier Geschwister. n den Hosvitälern unterstützten die Verwandten dcr Verwundeten die Wlegerinncn in der Aufwartung derselbe. In einem Hospital sasz die. selbst verlebte, achtzehnjährige ffiiitch Toy. welche ihre drei kleinen Schwestern und ihren Bruder ver loren hatte, angstvoll an dem Kran kenlager ihrer schwer verletzten Mut ter, in der bangen Hoffnung, das; doö Leben des ihr allein übrig ge. bliebcncn Familicnmitglietzcs .ieret tet werden möge, doch bcmrcki'eten die Aerzte, das; auch die Mutter sterben wird. , Turck, die Kälte wurden die Lei. den noch verstärkt. Tie Stadt lag in Dunkelheit, und es wurde nicht gestattet, in den Häusern Feuer zu wachen, aus Angst, daß ein Brand entstehen, kannte, weil die Aassrr röhre geplatzt waren, und es an Wasser mangelte. Von allen Seiten kamen beute früh Hilssziigk an. Ein Hilfskomi tee wurde sofort gebildet, welches einen Appell um Geldbeiträge erließ, da viele Familien ihr Letztes verlo ren haben und "eld bedürfen, um wvdcr auf ihre Füf;e zu kommen. Bürgerineiner I. Lebb Watkins -"n-lor 'Alles niister seinen Kleidern, 5e'n .aus in cingeinirzt, und seine .JVmo?rie, die $205 Bargeld ent ticit, wurde vom Sturm hinweg. rnado drei Tote zu beklagen! geblasen. Da nur an wenigen Stel. leu Versicherungen gegen Tornado gemalt ausgenommen waren, sind die Verluste besonders hoch. Der Tornado setzte ohne jede Warnung ein und war fast so schnell wie ein Blitzstrahl vorüber. Er traf zuerst auf die großen Anlagen der Jndiana Nolling Mills, welche dem Erdboden gleich gemacht wurden, als hätten ein Dutzend 42 Zentimeter Geschütze sie bombardiert. Unter den zerstörten Wohnhäusern befinden sich solche im Wert bis zn $50,000. In der Arbeitergegend blieb in einer Breite von civjcr halben Meile und in einer Länge von einer Meile auch nicht ew einziges HauS stehen. Hier waren auch die meisten Todes fälle zn verzeichnen. Win, Lowrey verbrannte lebend! gen Leibes, als die Trümmern feines eingestürzten HaufeS Feuer fingen. Tornado fordert weitere Opfer. Laut aus der Umgebung eilige ironenen Berichten sind in oder bei New Lisbon, Moreland und Mt. Sumiuit je drei Personen bei des Tornados Wüten runs Leben gekoin inen, also im Ganzen neun Per sonen. Ter Farmer Ora Smith war ge rade uiit dein Anstreichen einer Scheunentür beschättigt, als der Tor nndo nusgebrausl war. Er wurde mit der Tür etiva 200 Jards hin weggetragen und landete in einen Teich. Tas Rückengrat war ihm ge brochen, uitd der Mann ntusz sterben. Anch Cincinnati heimgesucht. , Cineinnati, O, 12. März. Wie ein Blitz aus heitcrein Himmel zog sich gestern . abend über Cineinnati ein Tornado zusammen, der etwa ein Dutzend Häuser zerstörte, wäh. rend eine ganze Anzahl eutdacht wurde. Es wurden drei Personen getötet. Deutsche sind ein Volk der Taten! Berlin, 12. März. Die .Vossi sche Zeitung", die im allgemeinen zu den maswollsteu deutschen Blättern gerechnet wird, sagt in einem bitteren Leitartikel über Präsident Wilsons jüngste Amtsantrittsrede: Herr Wilson hat die Maske ab geworfen: der friedensliebende Neu trale" erklärt sich als der Freund Englands. Es ist gegenstandslos, gegenüber der Herrschaft Deutschlands im EI faß", über welche Herr Wilson klagt, ans die Herrschaft Englands in Jr land und auf Nustlands Länder, und Äölkerunterdrückung hinzuweisen. Aber Herr Wilson soll sich in die. sein .Nriege, welchen seine Freunde und Landsleute gegen uns in Gang gebracht haben, soviel gesagt sein lassen: die deutsche Regierung uiih das deutsche Volk sind eines Geistes und eines Willens. Deutschland ist keine Debattiergesellschaft, sondern ein Volk der Taten." Graf vernstorsf weisz von nichts! Chrifliania, 12. März. Der mit dem Dampfer Irederik der ?lch. te aus Amerika hier eingetroffene ehemalige deutsche Botschafter von Bernsrorff teilte einem Pertretcr der Assoziierten Presse mit, das; er über den Gang der politischen Ereignisse während der letzten vier Wochen im Unklaren ist und nicht in der Lage sei, etwas darüber ,;n sagen. Als dem Grafen die Nachricht über den Brief des deutschen Ministers des Aeuszern Dr. Ziinmermann zuteil wurde, drückte er sein Erstaunen da riil'er aus und sagte: Das ist für mich eine Neuigkeit!" . Eine grcche Anzahl Briese war für Bernslorif hier eingetroffen: er nahm schleunigst Einsicht von densel ben. Es ist noch nicht bestimmt, wann Frcderik der Achte seine Fahrt nach openiiageu iortietzen wird, denn das mit EiS angefüllte Matt?" ant niactit die Reise durch dabselve gefahrvoll. To General Carranza zum Präsident erwählt! Ter prudisorische Präsident Zetzt das konstitutionelle Haupt Mexikos. Stadt Mexiko. 12. März. Ge neral Venustiano Earranza, der bis herige provisorische Leiter der Ge schicke Mexikos, ist bei den gestrigen Wahlen fast einstimmig znm tonst i tutionellen Präsidenten des Landes erwählt worden. Nur wenige Stimmzettel im Verhältnis enthiel ten die Namen von Gegenkandida ten. Tie Beteiligung an den Wah len war eine ausnahmsweise große. Besonders heftig gestaltete sich der Kampf um die Vertretungen im ttongrch. Seit 1911, da Francisco Madcro erwählt wurde, hat Mexiko jetzt zum ersten Male wieder einen gesetzmäßig erwählten Präsidenten. Bagdad von den Briten besetzt! Die Türken ljalien sich angeblich ohne Äampf aus der alten Äalifcu stadt zurückgezogen. London, 12. März. General Maude, Befehlshaber der britischen Truppen in Mesopotamien, meldet, das; Bagdad, die türkische Hauptstadt in Mesopotamien, von den Türken geräumt und van den Briten besetzt tvordcn ist. Einzelheiten hierüber fehlen noch. Talsache aber scheint zn sein, das; die Türken feit ihrem Ri'ufetg ans ttiit-el-Ainara den nach rückenden britifchen Truppen nur ge ringen Widerftand geleistet haben. Die Einnahme Bagdads hat hier hel. len Jubel ausgelöst. Deutsche Flinken Station in Mexiko? (Valvcston. Ter., 12. März. Amerikanische Passagiere, welche auf dem norwegischen Dampfer Ha rald" von Vera Cruz. Bkeriko. hier eintrafen, bringen anscheiiicnd eine volle Bestätigung dcr Meldungen über die Errichtung einer mächtigen fuukcutclcgraphischen tation bei der Hauptstadt Mexiko, aiigeblich für den Verkehr mit Berlin bestimmt. F. L. irontil von Aukon und Harry S. Whitneh von Sherborn, Mass., erklären bestimmt, daß auf einen: ho hcn Hügel ganz nahe der Hanpt stadt. unter Leitung deutscher Inge nieure, ein solcher Turin errichtet worden und das; derselbe jetzt schon beinahe betriebsfähig sei. Außerdem seien noch vier odcr fünf andere mächtige Funkenftationcn in vcrschie denen Teilen der mexikanischen Re publil dcr Vollendung nahe und man erwarte, das; dieselben ein Mit tel bilden würden, um mit deutschen' Bcutefchissen und andereii deutschen Schiffen in Verbindung zu treten. Auch sagen diese Passagiere, Hnn derte von Deutschen träfen jede Wo che von Havanna und Häfen dcr Vcr. Staaten in den verschiedenen Häfen Mexikos ein,' auch der Ober ingeuieur von dem jetzt in Hobokcn internierten deutschen Ricscndmnpfer Vaterland" und sein Assistent be fänden sich in der Stadt Mexiko und würden, wie inail erwarte, den Ve trieb der groben drahtlosen Sta tioneil leiten. Hungerrevolte in Petrograd! Petrograd, 12. März, über Lon da. Einer halbosfiziellen Ankün digung zufolge hat der ungewöhnlich schwere öchnecfall den Transport von Lebensmitteln und deren regcl rechte Verteilung bedeutend er schiuert. Infolgedessen ist die Bcvöl kerung von dem Wahne umfangen, dafz der Vorrat von Lebensmitteln, vald erschöpft sein wird. Ein Teil der Bewohner wurden hieroli von panischem Schrecken ergriffen und stürmten die Vorratskammern, wo durch die Notlage unter anderen Teilen dcr Bevölkerung erst recht groß wurde. Die Ruhestörungen aber wurden im Ueiine erstickt. (Na. na!) London. 12. März. Die Nah rungsmittclkontrolle im Tistrikt der russischen Hauptstadt Petersburg wird fürderhin von den städtische, Behörden ausgeübt werden, so mel det der Reuterkorrespondent. Diese Entscheidung wurde auf einer Kon fcrenz getroffen, die einberufen wor den war. iim die Nahrungsmittel frage, die in ein ernstes Zradirnn ge treten ist, zn löse. Die Duma wird angegangen werden, dcr Stnflt&ehor dc wcitestgchcnde Machtvollkomnicn cit zu verleihen. Der Urkeg ist kau,n abzuwenden! Man hält c im Interesse Amerikas fürs Beste, wenn der ttrirg jetzt kommt. Washington. 12. März. Bc trcsss Bewaftnung der Hanoelslchis fc wird in hiesigen Regierungskrei sen hervorgehoben, daß nichts ge schchcn wird, aichcr es steht im Einklang mit dem internationalen Gesetz. Mit der Bestückung der Schiffe wird inzwischen fortgefahren. Man glaubt hier, das; die 3!ahrnngs inittelnot in Deutschland, dcr Fall von Bagdad und andere für die Zcn tralw ächte ungünstige Nachrichten. Letztere veranlassen wird, Friedens bedingungen zu inachen. Präsident Wilson Hot sich von sei ner Krankheit wieder völlig erholt, hat aber das Zimchcr noch nicht vcr lassen. i Bundesbcainte erklären, das; ihrer Ansicht nach ein Krieg zwischen dcn Vcr. Staaten und Deutschland un vermeidlich ist und zwar als di rette Folge der Armiernng anicrika uischer Schiffe und dein erlassenen, Befehl, deutsche Tauchboote, sobald dieselben in toicljt kommen, sofort zu beschießen. In dein Menioranduin von 25, März 1913 und in anderen infor melleii Mitteilungen ist Staatsse kretär Lansing der Ansicht, daß, so lange es die (Gewohnheit der deut schen Tauchboote ist, feindliche Hau delsdampfer anzugreifen, ohne die Regel zil befolgen, dieselben zu bc treten und zn untersuchen, es das Recht dieser Handelsschiff sei. anzu nehmen, dah schon die Anwesenheit deiitschcr Tauchboote in ihrer Nähe eine feindliche Absicht bedeutet. Es ist seine Ueberzeitgnng. dafz demzu folge armierte feindliche Handels schiffe das Recht haben, auf solche Tauchboote zu schießen, ohne dadurch ihreil Charakter als Handelsschiffe zu verlieren. Diese Regel, so wurde behauptet, will die amerikanische Regierung in Beziig auf amerikanische Handels schiffe, die zur Verteidigung bc Huckt werden sollen, in Anwendung bringen, trotzdem man von Seiten dcr Regierung überzeugt ist, das; der erste Schutz eines Haiidelsschif fcs aiif in Tauchboot Krieg bcdcu ten würde. Man ist sich in offiziellen Kreisen in Washington völlig klar darüber, das;, falls ein solches Ereignis ein tritt, das so angegriffene Tauchboot berechtigt wäre, ohne weiteres das attackierende Handelsschiff auzugrei. fcn, falls es sich ergibt, berechtigten Anspruch, nach dcr Entscheidung des Staatsdepartements, darauf zu ha ben. als Handelsschiff behandelt zu werden. Diese technische,? Unterschiede find jedoch als nebensächlich der Haupt sache gegenüber zu betrachten aber der Präsident und dessen Ratgeber erkennen vollkommen an, das; die Entscheidung, amerikanische Schiffe zn bestücken, die Ver. Staaten der Gefahr eines 5iricgcs bedenklich na he gebracht hat. und das; nur unvor hergcsehcne Umstände, die man jetzt noch nicht vorhersagen kann, es den Ver. Staaten möglich machen kun ncn. aus dem Weltkrieg herauszu bleiben. Unter diesen Umständen kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, daß die Regierung in den letzten Wochen die Möglichkeit eines Krieges in Erwägung gezogen bat und da es eine ganze Anzahl ruhig denkender Beamten gibt, die das sichere fühl haben, .'afz der Urieg unvcr leidlich ist, dafz es aber für das Interesse Amerikas das Beste ist, das; der Krieg jetzt kommt. Strahenbahnstreik in Washington! Washington. D. C., 12. März. Die Strostenbahnkondnkteure und Motorlcutc haben heute die Arbeit niedergelegt. Der Streik sollte be reits am 5. März in Szene gesetzt werden, ans patriotischen Gründen aber wurde derselbe bis nach den Iuaugnratioiisfeierlichfeiten vcrscho bei,. Es befinden sich über 500g Leute am Streik. Es find bisher 500 Strcikhrecher hier eingetroffen. Die Frirdenefrenude tätig. New Ms, 12. März. Tie Emergency Peace Föderation" be gann ihre stn'tern arische Propaganda zugunsten der Anfrechterhaltiing des Friedens. Angesehene hiesige Fric densfreunde haben bereits $1000 zur Bestreitung der .kosten aufgebracht. Es bezahlt sich, in den Nlas. sifizicrtcn Anzeigen" dcr Trrdüne zu -annoncieren. Bündnis als Folge wilson'scher Politik! Schlagt deutscher Parlamentär zwi schcn Deutschland, ittnfiland und Ja'ian vor. Vcrlin, 12. März. ,(Funkc,idcpc sche.) Dr. Siegfried Hcckscher. Mitglied deö Reichstag sausschnsseö für auswärtige Angelegenheiten gab in einem Interview, das er dem Korrcspoiidcutcn der Ass. Presse ge loährte, seine Ansicht über die poli tische Gruppierung der Mächte in, der Zukunft infolge dcr Wilson'schen Knegspolitik wie folgt Ausdruck: Ich bin der Ansicht, das; eine Neugruppierung der Mächte die Fol ge sein und daß diese Gruppierung aiif Jahrzehnte hinaus Bestand ha ben wird. Es ist für uns schwierig, die wah re Sachlage in Washington zu er kennen und sie auf Grund dcr uns zugehenden Berichte zu diskutieren. Wir sind auf die Meldungen der Reilter- und Havasagentrir angewie sen: diese treffen oft mit zwei odcr drei Tagen Verspätung ein und sind überdies zurechtgesetzt oder gcsärbt zu dem Allen wohlbekannten Zweck. Wie ,man sich in Ihrem Lande über die von Minister Zimrncrmann dein deutschen Gesandten in Mexiko erteilen Instruktionen oilfregen konnte, ist ist ganz verständlich. Sie stellten nur eine Vorsichtsmaß regel dar, die mir dann ergriffen werden sollte, wenn die Ver. Staa ten uns den Krieg erklärte. Die In struktionen stellten einen Teil unse res Mobilisierungsplanes dar für! den Fall, daß wir von den Bcr. ! Staaten angegriffen würden. Man! samt es unmöglich einer Station, die j wie die Deutsche ringsum von Fein j den umgeben ist, nicht verargen, wenn sie die Feindschaft Mexikos den Ver. Staaten gegenüber ini Not fälle für sich auszunützen sticht. Hat nicht Präsident Wilson zu einer Zeit, wo das freundschaftliche Verhältnis zwischen Deutschland und den Ver. Staaten noch nicht getrübt war, in offenkundiger, herausfor. dcrnder Weise an alle neutralen Mächte der Welt appelliert um die selbe mit Krieg zu überziehen? Denken Sie an die Agitation der Alliierten in China. Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß die Instruk tionen, die Jinimcrmann an unserm Gesandten in Mexiko richtete, stren ges Geheimnis waren und dcn Pas sus cnthicltcn: Tie dürfen keine schritte unternehmen, so lange die Ver. Staaten uns nicht, den Krieg erklärt haben." Hat denn Niemand in Ihrem Lande sich seine gesunde, nicht durch Vorurteile getrübte Denkart bc wahrt? Vermag Niemand ruhig und nüchtern zu urteilen, wie Ihr Senator Underwood, der die im Reichstag von den verschieden Fak tioucn zum Ausdruck gebrachten An sichten richtig erkannte und aus die Eventualität hinwies, die auöschlag gebend sein sollte für die Verwirk lichung des dcutschniexikainschen Vüttdnisplaiics?" Znkunftspolitik. Wie wird Ihrem Dafürhalten nach die politische Weltkarte der Zu kunft ausschauen V fragte dcr Kor rcspondent. ..ES ist meine feste Ansicht", ant wortete Hccksche. daß eine neue Gruppierung der Mächte sich als na türliches Resultat ergeben wird. Es ist nebensächlich, ob wir uns an Ja pan, anlehnen, oder ob Japan eine Anlehnung sucht. Japans Lebens interesse fordert es, wie auch immer die feierlichen Erklärungen seiner Staatsmänner lauten mögen, daß es sich Deutschland nähert: denn mit dauernder Freundschaft gegen Deutschland vermag Japan nicht die ihm durch eine anglo-amerikanischc ttoattffon drohcndc Gcsahr uumirk sam zu niachcn. Wir Deutsche schauen Vertrauens voll in die Zukunft. Japan muß einen Wcg finden, dcr zu uuö führt, und das Interesse an der Solidan tät dcr kaukasischen Rasse, das och übrig geblichen ist, zerstievt wie Spreu im Winde, wen die Bcr. Staaten uns den Krieg erklären. Die Zukunft wird ein anglo ame rikanisches Bündnis bringen. Die seui gegenüber wird eine deutsch-russische japanische ,Noalition stehen. Ich weise mit Nachdruck darauf hin, dafz Rußlands Trauer einer Erobe rung Konstantinopcls" ans sriedli chem Wege durch jenes Bündnis in Erfüllung gezwungen ist, sobald die Dardanellen als freier Wasserweg erklärt worden find. Die Taat. die der Präsident in diesem Krieg jetzt sät. wird nicht kcu tc ader morgen reisen. Der Zcit ,pun!t der Reife aber if:'m dem m Gcmrd trifft m Hakanm ci Erhielt erst dort Nachricht von dem vündniss antrag des deutschen Ministers des Auswär tigen, Dr. Zimmerinann, an Alexiko. Passagiere sielen aus einer Angst in die andere! Havana, 12. März. Gegen Abcnd wird der ehemalige Botschaf ter in Berlin, James W. Gcrard. wieder Fuß auf amerikanischem Bo den setzen. Von Berlin nach Wash ington ist ein weiter Weg fast 6000 Meilen, und bis zum letzten Augenblick war die Reise gefahrvoll. Der Botschafter und Gefolge gcdcn sen, heute abend noch Havanna zu verlassen, und gleich nach seinem Eintreffen in Washington wird Hcrr Geraro vom Präsidenten empfangen werden. Erst dann werden die Ein drücke, welche Gerard in Deutschland erhalten, bekannt gemacht werden. Das einzige, worüber sich Gcrard äußerte, betraf den Brief des deut schen Ministers des Auswärtigen, Dr. Ziinmcrmann. Er sagte, daß ihm von einem 5lomplott Deutsch lands gegen die Wer. Staaten, indem es ein Bündnis mit Mexiko gegen Amerika anstrebte, nichts bekannt sei. Erst in Havanna habe er 9!ähercS darüber erfahren. Andere Mitrei sende aber behaupten, daß Gcrard bereits vor Monaten die Ver. Staa ten vor deutschen Jntrigen in Mexi ka gegen die Ver. Staaten gewarnt habe. Es ist Sache des Präsidenten Wil son, ob die ihm von Herrn Gerard gemachten Mitteilungen über Vor gänge in Deutschland veröffentlicht werden. Gcrard soll eine Menge Einzelheiten darüber an Hand ha ben. Alle in dem Archiv der amcri kanischcn Votschaft in Berlin befind lichen Dokumente wurden wegen des ausgedehnten Spionagcsystems in Deutschland verbrannt. Alle zurückgekehrten Amerikaner sagen, daß .die Nahrungsmittel in Deutschland sehr knapp sind. Bcson ders herrscht Mangel an Kartoffeln. Fett. Zucker und anderen Stapclar tikeln; jeder aber, der in Berlin ge wohnt hat. gibt zu, daß Deutschland sich während des Sommers durch schlagen wird; dann muß es sich auf den Ertrag der nächsten Ernte ver lassen: Aussichten gemäß dürfte die selbe einen Durchschnfttscrtrag ab werfen. Mangel an Metall und Nitrat be einträchtigt die Herstellung von Mu nition in Deutschland keineswegs. Das ganze Deutsche Reich wird nach Metall und immer mehr Metall ab gesucht. Zur Zeit der Abreise der Amerikaner hatte die deutsche Regie rung den Befehl gegeben, Blei zu requirieren; die Teckel der Bierseidel sind eingezogen worden, desgleichen die Bleiröhreit der Kirchenorgcln. In dcn großen Städten Teutsch lands tritt der Mangel an Lebens niittcln mehr zu Tage, wie in klei nen. So fagt z. B. Dr. W. A. Hadley, ein in Cleveiand. ., woh nender Arzt, der einem Roten Kreuz Hospital in einer Stadt von 10.000 Einwohnern zugeteilt gewesen, daß es gar nicht schwierig gewesen ist, mehr als genug Nahrnngsniittel zu erhalten. Die Scherereien, welchen Gerard in Berlin ausgesetzt gewesen, ehe ihm die Pässe zugestellt wurden, tvurdeu nicht allein von (Yerard selbst, son dern auch in Washington vorausge sehen. Der amerikanische Botschafter erhielt von seiner Negiening bcson dere Weisung, die größte Sorgfalt zu beobachten und sich durch klein liche Angriffe auf ihn nicht zu Aen derungen hinreiszen lassen, die die heikle Lage, welche durch dcn Ab bruch der diplomatisclien Beziehungen geschaffen, noch verschlimmern könn te. Es wurde von Gerard verlangt, ein Dokument zu unterzeichnen, in welchem die Sicherheit der deutschen schiffe in amerikanischen Häfen ga rantiert wird. Dieses weigerte: fich Gcrard zu tun. Es waren krü fuugsreiche Tage, und als die deut sche Regierung plötzlich ihren Stand Punkt änderte und den Amerikanern die Pässe zustellte, war jeder froh, Deutsäilaiid verlassen zu können. Als aber die Zeit kam. sich in dem spanischen Hafen von Eorunna auf dein Schiffe Infanta Isavella einzn Augenblick da, wenn die amerikani sche und japanische Monroe Doktrin auf dem Mcere oder auf dem Sckilachlkcldc zum Auftrag gebracht wird." ! schiffen, machten sich wieder Bcfürch tuilgen aller Art bemerkbar. Es wurde bckaniit, daß Gcrard vor sei ner Abreise von Berlin von einem deutschen Freimde gewarnt wurde, aiif dem spanischen Dampfer Passags zu nehmen; ihm wurde gesagt, daz das Schiff jedenfalls torpediert wer den wird. Der an Bord befindlichen Amerikaner beinächtigte sich ob die ser Nachricht ein panikartiger Schre cken. Zwei Tagereisen von Corun na entfernt hieß es, daß mehrere Pe riskope gesichtet wurden und sich der Infanta näherten; 'aber es waren weder Periskope noch Tauchboote. Der Reisegesellschaft bemächtigte sich dann ein Gefühl der Erleichtming. Dann, gerade zwei Tagereisen von Havanna entfernt, brach unter den an Bord Befindlichen wieder eine Panik aus. Man sichtete ein frem des Schiff, daS geraden Wegs aus die Infanta zusteuerte. Das Schiff umzirkelte die Infanta mehrere Male und änderte schließlich feinen Kurs. Bald war es den Bli esen entschwunden. Dasselbe war of ! senbar ein britisches , Patrouillen' ichnf. Drei Geschastsblocks in Couneil Bluffs am Sonntag eingeäschert Die Capp, Maurer und Wickljam . Blocks ein Nanb der Flammen; angerichteter Schade etwa 125,000. In . Couneil Bluffs entstand Sonntag früh gegen 3 Uhr im ttel Ier des Ecke-Scott Sir. und Broad way gelegenen vierstöckigen Sapp Blocks ein Feuer, das mit größter Schnelligkeit um sich griff und außer diesem Gebäude auch noch die an grenzenden je dreistöckigen Maurer und Wickham Blocks einäscherte. Der angerichtete Schaden wird auf etiva $125,000 geschätzt. Die gesamte Feuerwehr der Stadt, unterstützt von drei Kompagnien der Feuerwehr von Omaha, hatte volle sechs Stunden uncnnüdlich zu tun, ehe sie die Flammen unter Kontrolle hatte, und ein Ucbergreifen derselben auf das fünfstöckige Beno Gebäude verhindert war. Die in den Manrer und Wickhanr Blocks wohnenden Personen retteten nur das nackte Leben. Zwei junge Damen harten nichts weiter an. als Pajamas. Strümpfe und ihre Win tennäntel, die sie schnell übergewor sen hatten. Frau Etha Evaiis war bereits vom Rauch überkommen und miißte hinausgetragen werden. Im Sap'p Block befanden sich ne bcn dem Gefchäftölokal der Commcr' cial National Bank, welche einen Schaden von $2000 beklagt, - nur Bureaurälnne. E. A. Wickham, der Besitzer deS Sapp und des Wickham Blocks, ist auf die beiden Gebäude niit zusam men $36.500 versichert uud erklärt, daß dcr Schaden an den beiden ct tva $60,000 beträgt. Der Schaden am Maurer Block wird auf 22,000. berechnet, wovon $13.500 versichert sind. Dcr Zehnceiitsladcn von Krcsgs und das Zigarrengcschäst von Gun noude u. Zurmühlcn. die ebenfalls im Wickham Block waren, beklagen zusammen einen Verlust von , etwa $25,000. , Die Amerikaner bezahlen in dcn erhöhten Preisen für Lebensrnittel jetzt schon eine schwere und drü. ckcnde Kricgsskeucr. Gerade die Farm, die Sie sich wünschten W v Seht in den Spalten der klassifizierten An zeigen der Tribülw ans Seite G. Sucht heute noch nach' ooiMloen, y