,f . , e . . J 7 ! I y.-- jUM i .':-: i &&V:&&&!if&&&>k (is 0iü!intß!!f!)u0C0iirt Jlicgcrerlcbmö im Wcstcn. Von Oberleutnant Heydemark. iÄBSxsBÄsXSG Im Dämmerlicht noch waren wir &kt die Front geflitzt mit einer Aljenfahrt, denn ein steifer Nord jagte uns vor sich her, Fürs Hineingehen war iws ja ganz aiigenchnl über nachher kam die Kehrseite der Medaille: gegen einen Wind von SO Kilometer sich zur Front zurückhaspeln müssen prrrl Auftrag: Fernaufklärung und im Vorbeigehen zwei Llvanziger pus Bahnhof Llvocourt. Mict nach vorn. Nur noch wenige Kilometer zum Ziel. Zeit also, von unseren 2000 Kilo Metern herunterzugehen. Teim heut sollen die Dinger mal besonders gut sitzen - und der Bahnhof ist schmal 1" ' ' Klaps! kriegt Cngn-ann einen ge linden Schlag auf den Kopf. Lang sam nimmt er den Gashebel zurück wir gleiten. Wie ich , rechts ain Motor vorbeische, erscheint zwischen den Epanndrähten schrägunten schon der verschwommene Uinrih der Madt. 25UU, 2UÜ0, 1500,,.. ' Jiechts dran vorbei dann in großer Kurve . das Flugzeug gegen den Wind gestellt und den Bahnhof .angeflogen. Auf einmal sehe ich niich erstaunt um. Nanu, wi ist denn das: eben war noch Dännnerdunkel uin uns herum und jetzt ist's auf einmal ganz hell! Die Lösung ist nicht schwer: in 2500 Meter hing eine dicke Dunstdecke, die uns die Sicht versperrt hatte. Jetzt waren wir aus ihr heraus und daher auf einmal diese überraschende Helle. In wundcrbarer Herrlichkeit wach sen die Häusergevicrte ans den wei ßen Straßen heraus. Herrgott und wie die Häuser immer gröber werden! Und wie sich die breite Brücke über die Aprelle immer mehr in die Länge und in die Breite streckt! Und wie daö Wasser über das Wehr dort schäumt. Mir ist's, als klänge sein Rauschen durch daö Pfeifen der, Spanndrähte zu mir herauf. Ein wenig unheimlich beinahe iin Gedanken, daß uns jetzt ein Avion de chasse" packt denn zum Xluftlampf ist eine ausreichende Höhe unsere Stärke. Und die Flaks wer den uns wohl auch bald erkannt ha. den. Nein berauschend ist diese überraschende Klarheit wirtlich nicht! 1000 Meter. Langsam schiebt der Bahnhof her an viele Wagmreihcn auf den Abstellgleiseil eine rangierende Lokomotive große Lagerschuppen r und dort die großen runden Tinacr, ans denen iveier Rauch quillt, die Lokoinolivschiippm das wäre so ein Ziel! Abziehen?! Nein, noch einige Se künden starker Gegenwind! (5 in wägender Blick noch nicht immer noch nicht jetzt I Rumps! Numpö!" Ich lehne Niich über Bord. D plauz! plauz! Beide sit- ?in tadellos! Eine ist in de,l groben Laaerjchuppcn hinein, die aiidere auf die Gleise, mitten zwischen die Wa genreihen, gefallen. Hurra! So nun 'wieder hinauf! Vollgas!" schreie ich Engmann git. Wie langsam, wie langsam! Die ser verdammte Nordwinds Und zu wissen dan ich jetzt unser Flugzeug mit keinem zähneknirschenden Willen ur höchsten Leistung antreiben kann, Oh, das ist schlimm! Mit tatenloser Sand dahocken müssen keinen Sporn am Stiefel, keine Peitsche in der Fault wie du, glücklicher weiter l Dem Gaul die Flanken ritzen ton ncn, ihm die Peitsche auf die Sehen kel klatschen lassen, bis er wie ein Pfeil geilreckt durch den oifcnhaget saust Gluck. Immer noch über der Cladt! Es ist mir, als hängten sich die Wünsche olulniächtlgcn Halles, die tausend Fäuste uns jetzt von unten empor schleudern als hängten sich die an unsere Flügel, solange ivir noch über den Häusern der Stadt schwebem Als hätten diese Wünsche jetzt noch Gewalt über uns. Und so unendlich Zamiam schleichen wir nordwärts. Endlich ist die Avrelle wieder über flogen. Mühsam kämpsen tvir gegen den Ctunn an, der sich uns mit stier nackigem Körper entgegenwirkt. Ick sehe mich . noch einmal um, Aus dem Schuppen quillt eine grobe Wolke voil schwarzem Rauch es scheint etwas zu orenncn. Schade, daß es zum Photographieren noch zu dämmeria in. Ta ich zucke zusammen Eng wann hat den Motor abgestellt im Augenblick fahre ich herum Inas ist los? Aus seinem offenen Mund lachen mir iin Spiegel die Zähne entgegen und er zeigt nacu oben und spreizt die geballte Faust Flalfeucr! Ich folge der Richtung feines au' ncttrcckten Armes: hoch oben im Dinistmccr platzen, in .schneller. Sflje Granateil und Schrapnelle. Wie daö Aufblitzen von Taschenläiiip'chen sieht es ans, wie ein Feuerwerk. Nun heibt's vor allem: sie im angenehmen Glauben lassen, dasz ihre Schüsse leidlich sitzen. , Rechtskurve!" befehle ich Eng mann mit einem Schlag auf die rechte Schulter. Und sieche da ge horsam folgen die Sprengwölkchen unserer Bahn aber immer um 1000 Meter zu hoch. Erfreut grinsen wir uns im Spiegel an. Aber aber die Sache hat auch einen Hakn. Nänilich: nach unserem Bombenabwurf sind sofort die Jagdstaffeln alarmiert worden und jetzt sind die ersten Avions de chasse" wahrscheinlich schon gestartet. Gewiß, es ist schwer für sie, uns im fahlen Lichte des jungen Morgens zu finden aber jetzt vo ihnen die unverkennbare Reihe der Watte bäufchchm genau den Weg weist da müssen wir uns bald auf unan genehme Überraschungen gefasst ma chen. Doppelt unangenehm heute bei diesem üblen Gegenwind. So unendlich langsam schleichen wir dahin. Ich suche das Gelände alX Aus dem Bahnhof voil Haye schiebt sich eben . eine langgezogene weiße Rauchfahne heraus: ein Eisen bahnzug. Diirchö Glas zähle ich 35 Wagen - geschlossene und offene Einige mit helleuchtenden weißen Planen überspannt. Ich mache mei nen Karteneintrag und suche dann mit dein Glas die Straße ab nichts. Auf einmal ist's mir, als sei eben etwas Fremdes durchs Okular gc huscht. Schnell reiße ich das Glas herunter, um ein weiteres Gesichts C..1 -f.- t T . V-O leio zu yaoen oyai ?n uu Etwas schon ein Flugzeug. Es hat auf mich zugedreht, so daß ich es nur voil vorn sehen kann, Teutscher oder Franzose? Nicht zu erkennen. Weder nach der Bauart noch nach den Hoheitsabzeichen. Auch durchö Glas kann ich s nicht sestitel cn: vlauweißrote Kokarde oder wel !cs Kreuz? Na -- wenn der Vogel näher oinmt, werd ich's ja noch rechtzeitig sehen. Zwel snnf zeigt mein Hohen niesfcr und eins fünf höchstens chätze ich den Toppeidocker also habe ich noch fünf Minuten Ruhe vor ihm, denn so lange wird er wohl noch brauchen, um dj 1000 Meter zu steigen. Immerhin bin ich froh, daß ich ihn wenigstens schon gefunden habe. Denn dadurch nehme ich ihin sein hauptsächlichites Kampfmittel: den .leberfall. Ich mach's ihm unmöglich, sich unbemerkt auf zwanzig, dreißig Meter heranzupirichen und nur in nerhalb von fimf Sekunden eine Se ric von fünfzig Schuß in die Kiste zn setzen. Ist's ein Franzole dann mag er nur herankominen ich werde ihm schon einen warmen Empfang bereiten. Ruhig beobachtete ich weiter. Zwischeudurch immer wieder einen schnellen Blick auf den Fremden, der rasch näherkommt. Eine große Neugierde wird in mir wach ist's nun Feind oder Freund? Na, wir werden ja sehen I Jetzt bin ich überm Gleisdreieck, daö ich photographieren soll. Schnell packe ich die Kammer Belichtung ist cinaeitellt, Feder gekannt, Sta fetten schietter herausgenommen ntch! die Aufnahme tfl gemacht, Tadellos senkrecht, wie sich's gehört. Nun schnell den Apparat wieder in sein Geitell zurückgeschoben und nach rückwärts gesehen. Auf 00 Meter etiva ist unser Begleiter heran. Da durchzuckt mein Hirn plötzlich ein Verdacht: vielleicht soll der da nur Lockvogel sein, vielleicht soll er nur unsere Au merkmmkeit aus sich lenken, damit inzwischen ein anderer sich von unten unter; unserem Schwanz hochschrauben und uns von da überraschen - Schnell hänge ich meinen bc.., über Bord und suche den Raum t.ni't uns ab . sorgfältig einen Geläiidestrei seit nach dem anderen nichts Ich beobachtete weiter. Ein rache Blick zwischendurch: jetzt ist der to. schon auf 500 Meter heran. Nun wird mir die Sache aber doch zu buiit. Denn selbst wenn der stumme Gast nicht migreist er slort mich doch ganz erheblich lnl Beobachten Denn ich darf ihn ja uicht anö dein Auge laifen. Jetzt soll er aber rna Farbe bekennen. Fragt sich nur: wie ihn dazu bringen N Soll ich ihn angreifen? Nein! Dciin Wenn's ein ttanzomcher Lager l,t, ut er uns oa durch überlegen, daß er uns schon als Feind erkannt hat und uns des halb in einem günstigen Augenblick in der Kurve zum Beispiel abpassen kann. Dagegen wir wir müssen so lange warten, bis er da Feuer eröffnet, wenn wir ihn nich vorher an seinen Kokarden oder an der Konltrnktion erkannt haben. Plötzlich kommt mir cin Gedanke Rasch klopfe ich Engmann zur Front ein. jkailin steht der Doppeldecker, daß wir abziehen, da' schwenkt auch er ab. Im Nu habe ich öas Gla vor den Augen: ah. ein Franzose, ein Slieuport! Heu leuchtet die Xti kolore am Scitensteucr herüber. M dem starken Nordwind saust cr nach Süden ab. Cealücktl : Schnell gebe ich Engniaim einen Klaps auf die rechte Schulter: wir kehren auch um nid fliegen unseren I A Streifen weiter. Ehe dec Franzose j S die List gemerkt hat und wieder auf ' K uns zuwendet, habe ich schon die be fohlenen Lichtbildaufnahmen ge macht und alle Beobachtungen voll Straßen und Eisenbahiwerkchr in meine Karte eingetragen. Nur den Bahnhof Douville muß ch noch knipsen. Ich drehe mich um: noch einen Kilometer ist der stumme Gast" ab. Was tut's l da titeil liegt schon der Vahnhof jetzt bin ich senkrecht darüber fünf bekunden spater i die Ausnahme gemacht und der Kas cttendeckel wieder, vorgeschoben. Fertig! Mit Wonne schlage ich Engmann auf die linke Schulter: na) Hause. veoea einmal ein chneller Blick im Raum herum nur der einsame säge?, der sich so hartnäckig auf un ere Fahrte getzangr yal onll reine Luft. Zum letztenmal suche ich das Gelände ab. Die Straßen sind frei voil Kolonnen, nur einzelne Fuhrwerke. Auf den Eisenbahnm weit und breit keine Rauchfahnen nur eine rangierende Maschine auf den Abstellgeleisen zwischen spärli chcn Wagenrechen. Und unser Jäger? Vierhun dcrt Meter ist cr inzwischen herange kommen. Ich werfe daö Ma chmen gewehr herum und nehme ihn jorg faltig in mein Nahmenkorn herein. o zetzt. Tacktacltacktackl" Er stellt die Maschine ans den Kopf und stürzt sich ein paar hnn dert Metrr herunter. Dann reißt er ich wieder hoch und jagt mir cino Garbe herauf. Fast gleichzeitig Heu en unsere Maschinengewehre sich ntgegen - ein maiineswürdiger Akkord! Ta vielleicht habe ich ihm eine Kugel iii den Motor gesetzt viel leicht ist er ein gebranntes Kmd, das keine Lust hat, sich mit mir herum Anschießen kurz er biegt in scharfer Kurve nach Süden herum und geht im steilen Gleitflug hernn ter. Ah! Uiid wenn das Herz während des Luftkampfes noch so ruhig schlägt welch wunderbares Gefühl, wenn er zu Ende ist! Nun heint es nur noch, sich gegen den starken Nordwind durclw Flak feuer durchzuwinden aber was machen wir uns jetzt auf dem Rück lug daraus! Maschine auf den Kopf gestellt, bis der Windmesser 200 cti. lometec zeigt es ist ja ganz egal. wie weit wir herunterkommen da durch es geht ja heimwärts! In zivei Mille komme,: wir über den deutlchen Graben an. Der Auftrag war gelöst - trotz des stummen Gastes"! Fünf Tage jpäter brachte der Berliner LokalAnze,ger" eine vlo tiz, die mich interessierte: Fliegerangrisf bei Mocourt. Paris, 2. Mai. Dem Temps zufolge hat am Sonnabend ein deut lches Flugzeug vocourt nocrflogen und zwei Bomben abgeworfen, die einigeil maieriellcn Schaden verur sacht haben." Wirklich nur einigen, Meieurs? Ter Brummbär. 3S58 Cvi'ii siisl sir i a fade ?,cit, luid 4' nrn End' net lvahr Ta siam ja doch die meisten Lciii' An Schittipscii und Katarrh. sin Sommer uir als lautcc liaa'n. Teiii cblag kannst bei' !)(nal) net triag' rein üeutaa mimst oei mimiek iring n; Sie Hili , Den Turit, Die ischwitzerei. Wc,. '.ti'cimb. da bin i net dlibcil Ter Herbst, o mci'. is aa nix wert, , Ta wird's )o fad scho' auf der Erd'; H gar icos Bleanirrl nniag veröerli n. a oemt rna gar 10 teiqr ans tztcxo n, Ter Winter, Zaum nur denk i dro'. Ta packt mi scho a i-chrcaen o , W-nn's h viel kalt is. allweil Mrneibt, Wer toonis denn da no', IvaZ er treibt! O e k g N 0 m i s ch. Dienst Mädchen: Heute ist mein Ausgehtag, Madame. Konnte lch vielleicht gleich nach dem Mittagessen gehen? Ich wäre dann bis zum Abendbrot wie- der zu Hause." Madame: Stf. Sie können aber auch schon vor dem Mittagessen ge den und bis nach dem Abendbrot ausbleiben." Nichts besonderes. 2l.: Da, sehen Sie 'mal den reichen Meyers Barfufz ist der nach Ber lin gekommen und fährt heute vier spännig!" 23.: Na, ich bin sogar barfuß ans die Welt gekommen und kann auch schon Droschke fahren." Zoologisches. Sie: .Wenn ich Dich begleite, bleibst Du immer hübsch nüchtern. Er: Das ist doch ganz natürlich! In der Freiheit entwiclclt sich der Affe stets kräftiger, als in der Ge- fangenschasi. B o k a t i v u s. Neitschüler Und was für eme Farbe soll ich zu meinem Ncitanzug wählen, Herr Stallmcilter?" v , Stallmeister: Na, für den An, fang können Sie sich schon so'n loh .jarbenen machen lasMi Tägliche Omaha Tribüne. Mc Cäycck. Novelle von W. E. Lclle Grazie. ; VWTcöGEW Er hatte ganz unsagbare Erinne rungen bon da draußen mitgebracht. Erinnerungen, die wie blutige Bisio! nen immer wieder vor seine Seele traten, oder wie scheue Tiere sich m ihr tiefstes Dunkel zu verkriechen such tcn. Erinnerungen, von denen er nicht reden wollte, nicht reden konnte, weil er fühlte, dcisj die Sprache entweoer zu arm oder zu schamlos war für sie ... und die ihn doch niemals verlie ßen, immer und überall um ihn wa ren. Auch hier, in dem feingestimmten, weichen !!est, das er und die Geliebte sich knapp vor dem Krieg eingerichtet. Aus dem ganzen, sicheren Reichtum eines Friedens heraus, der die Seelen der Menschen jeden Tag mit einein anderen Wunsch berauscht, mit einer neuen Begierde aufgepeitscht. - hatte. Bis auch ihre Heimstätten nur mehr ein einziges Bild feiner artistischen Finessen und ichsüchtigen Berirrun gen waren. . Zu' kurzem Urlaub heimgekehrt, sah er nun hier und versuchte es, sich aufs neue in dem alten Behagen zurechtfin den. Das konnte doch, weiß Gott, durchaus nicht schwer sein? Wenn man fast ein Jahr lang in keinem or dentlichen Bett geschlafen hatte... mit dem Tod fast jeden Tag aus du und du gestanden und fast jeoe Mahl- zeit mit dem Bewurn em hinaoge- würgt, daiz es vielleicht die letzte ci . . da mußte man sich doch noch ein- mal so geborgen luhlcn in dem tran ten, weichen Heimfrieden. Stunde um Stunde solcher Ruhe und Ordnung mit immer tieferen Atemzügen gcme hen. Oder ganz selig und still werden wie ein Kind, dem Plötzlich eine wun derbare Bescherung bereitet worden. Und so hatte er siazs auch geoacht und ausgemalt während der zwei Tage, die er gebraucht, um wieder heimzukommen. Wenn er, die Ziga- rette zwischen den Lippen, in die un wirtlichen Gefilde hinaussah, die der Zug durchrollte, die er von Kilometer zu Kilometer kannte, und von Csta- tmn zu Station iich aller ischrecten entsann, mit denen die Furie des lkrieaes darüber hinweggera t. Daheim daheim d:e alten, lieben Stuben! Wie ein unsäglich süheZ und doch auch unsäglich fernes Lied war das während der ganzen Zeit durch seine Seele gegangen. Und nun sag er daheim. Aber es war ganz seltsam: die Ruhe wollte nicht' kommen und zu allerletzt das Behagen. Dieses warme, unschuldige Behagen, von dem er oa drauhen so ost geträumt, daß er, zwischen Not und Tod. wie ein mü- des Kind, oft von Jnvrunft erieynt hatte. Uno es waren doch öieieiven ben ganz dieselben. Kein Stück des vornehmen Hausrates auch nur von den Wanden geruckt. Buoer und Mo bel und Tcppiche und Blumen diescl- ben, die er damals so todtraung mit seinem Abschiedsblick umfangen, so beredt: Wann sehen wir uns wieder? Mir war wohl zwischen euch! Und nun... Lag es an ihm oder an den toten Dingen? An seinen Erinnerungen oder an der arglosen Fröhlichkeit, mt der er sein junges Weib wieder in dem alten Heimglüct herumplätschern sah? Er mukte es nicht, fühlte nur, oan er wie ein Fremder war in dem eige nen Heim und auch nicht einen Win- kel. nicht einen Gegenstand mehr dar in m mit dem seine Seele der- trauli. Zwiesprache halten konnte, Die Seele, die von seinen Erinne rungen schwer war... Da hingen die Bilder, die er und sein Bräutchen mit so viel Liebe und Sorgfalt und Kennereifer ausgesucht. Modern bis auf das letzte GetupsÄ jeder Pinselstnch eine einzige Ab ficht. Die Absicht eines Menschen, der um jeden Preis er jewst fein wollte. Eine .Persönlichkeit . Persönlichkeit? Gut. Wo aber waren nun mit einem Male all diese Persönlichkeiten, diel man und die sich so wichtig und mist genommen, dafz eS schien, als habe die Zeit selbst keine andere Mfgabe mehr, als ein Echo dieser Menschen und ihres Treibens zu sein ja, wo? Er sann nach? bemühte sich aufrich tig. gerecht zu bleiben. Der war doch etwas, damals ... Aber da hing nun ein Bild an der Wand, das eben nichts war, nichts sein wollte als dieses .Damals". Und über dieses .Damals" war ein Meer von Blut und Tränen gerollt. War eine Zeit hinweggegangen, deren in nerste Gewalt und höchster Nuhm ein einziges, fast mystisches Selbstentstn ken und Selbstentäußern war. .Persönlichkeit!" Wie klein doch dieses .Damals" schon heute erschien. Wie armselig fei ne Geste. Wie vrschnörkelt fein Kön nen und Wollen. Aber man sollte es nicht glauben. Auch das hatten die Menschen einmal ernst genommen. Und zwei Augen, die dem Ernst öottcZ und seiner Lcrichie ins Antlitz geschaut, sahen wie angewidert an dem Bilde vorüber.... Aber Möbel, wie? Die sind doch tot, ganz tot und still. Erinnern in ihrer besten und schönsten Form nur an die Werkstatt, in der sie entstanden, den Laden, in dem man sie gekauft den Stil", den man damals gerade geliebt oder der eben Mode gewesen. . Nun. ia. ja.... Aber wenn man so zwischen den artig ausgestellten Dingen herumging. passierte einem zuweiten was. oas nun geradezu unheimlich wirkte: man begegnete sich selbst, wie man .da. mals" gewesen! und das gav zeoes. mal ein sehr unangenehmes Wieder ehe. . Denn der Men ck. oer im voraer hier herumgetrieben welche Sorgen batte der damals gehabt? Oder we nigstens dann, wenn des Amtes Sor gen ihn freigelassen Die Bügelfalten" der o,e. oie w nie des neuesten Kragens, Schnitts oder Tönung einer Ktawatte. Und war man ein Sportsmann die Skis, der Fußball, das Tennis oder die Jagdflinte. Immer wieder aber ein eieue, oer ganz er selbst war. in allem und je dem aus sich bedacht und die Figur, die man machte; daheim oder draußen oder bei den großen Komödien, die man abwechselnd selbst spielte ooer ich vorspielen ttesz und Gefeuicyasl nannte. So weit und ia nicht weiter hatte man sich auch um den Hypothek tischen Menschen gekümmert, den der Heiligste aller Heiligen da fern im Osten einmal unseren Nächsten" ge nannt. Wie lange das wohl her war? So lang, daß es die Menschheit fast oer gessen hatte. Man tat ja, was man tonnte, gao, was man eben missen zu können glaubt. Aber man griff dabei eben doch immer bloß in den Sack, nie ins Herz. Und daß es einem nur ja nicht nahe kam. das arme, rohe, nackte Menschenclend! Bis es einem gewaltigen Gotie ge fiel, alle zusammen wieder einmal elend zu machen. Sie, ganz nackt aus ziehen zu lassen vom Krieg und vom Tod und aus allen Wunoen vasieive Blut fließen zu lassen. Das Blut des Wachsten! Auf daß die Menschen wieder Brü- der werden. Da stand auf dem Schreibtisch sei- ner Frau eine prächtige Fayence die Figur einer Tanzenoen. An Sa lomc, die ruchlose Tochter der noch ruchloseren Herodias, mochte der Bild- ner gedacht haben, als er oiefe .an zerin schuf: den Oberleib weit zurück gebogen . . .. das Haupt an die im Nacken der chrankten Arme geprem. während das schlenkernde Gewand, das ein Gürtel gerade nur zur Not über den welligen Hüften zusammen hielt, jeden Äugenblick Herabfinken konnte. Der !)thytymus einer Lieve, die sich selbst entgegentrug. Wie kam es, daß er nun erst die ganze Verderblichteit des kleinen Kunstwerkes faßte, das sie beide einst mit so viel Entzücken betrachtet, uin so viel Geld an sich gebracht? Oder war es noch eine andere Vor stellung. die plötzlich aus dem dunklen Schatten feines Ernstes emporstieg und diese innerliche Empörung in ihm weckte, dieses peinliche Besinnen auf eine Zeit und Art,, die am besten nie mals seines Volkes Zeit und Art ge Wesen wäre? Er schloß die Augen, versuchte wie mit Gewalt etwas von sich zu schüt teln. Doch das war umsonst. In immer neuen Gestalten schien die halbnackte Tänzerin ihm entgegen zuschreiten schwebend, lockend, ver führend... Nicht mehr das schillern de Fayencefigürchen auf dem Schreib tisch seiner Frau. Nein, die Frau selbst, die der Mann vor dem Krieg geliebt und bewundert hatte. Das Weib, das Tango getanzt und wer weiß noch getan hätte, bloß weil es von dadrüben kam! Und das doch zum Glück tief innen so unberührt von all' der freriden Verderbnis ge blieben, daß es sie nun wie eine abge legte Mode von sich werfen konnte weit, weit und nichts mehr über blieb von dem ganzen Mummenschanz, als dieses schamhafte Besinnen des Man nes und das 'tiefe Erschauern der deutschen Frauenseele. Und da kam sie ja eben selbst her- ein ue, oie er ueote: mm oen gr- ften erschrockenen Kinderaugen, in de- ncn noch immer die Angst flackerte, die sie um seinetwillen getragen oie Anast vor dem Tod. Während der junge Mund schon wieder so froh und unbesonnen dem even entgegemacyle, daß es ihm zuweilen fast weh tat. Ihm, der im Schatten von Erinne- rungen lebte für die Die Menjeoen spräche am besten stumm blieb. .Ach ja, das Figürchen," lächelte sie feinem ernsten Blick soigeno. Er sah von der .Tänzerin" zu ihr hinüber, schien eine Weile mit sich selbst im Kampfe zu liegen. Sollte er anch aussprechen, was ihm da so eben durch die Seele gegangen? Aber es mußte wohl fein. .Ja. Ada. Und gerade dieses Fi gürchens wegen hätt' ich eine Litte an dich War es fein Ernst, das leise Er beben feiner Stimme oder irgendein fremder Ausdruck seines BlickcS. der sie leine Antwort finden ließ?. Qu spannt und fragend sah sie z ihm empor. Also... ich möchte dich bitten, dieses Figürchen von deinem Schreib tisch zu entfernen. Verschenk' es oder versteck' es aber mich lass' es nicht mehr sehen. Und zuletzt in deiner Nähe!" Ein flüchtiges Not stieg in ihre Wangen. .Artnr! Es ist doch ein ein Kunstwerk!" Fremd und fast hart sah cr auf sie herab: Das Instrument einer kranken Zeit, wenn nicht ein Symbol ihrer selbst. Lass' es mich nicht mehr sehen, wenn du nicht willst, daß ich es zer störe!" Ihr Trotz flackerte auf. Das, weißt du das find' ich nun barbarisch!" Ein eigenes Lächeln irrte um seine Lippen. Dann lass' uns die Barba ren sein, die unsere Feinde in uns so fürchten." Wie schützend legten sich ihre Fin ger um die kleine Gestalt: .Und es hat doch auch dir gefallen einmal!" Einmal..." Schwer und tief fiel es in das Schweigen das einzige Wort. Die vern glückte Nollwiischc. Ick kam aus'm Jemüseladen schräg awies, wo ick Wäsche sur Kanzleirats jerollt hatte," so erzählt die Angeklagte. Frau -., aus Be fragen des Schöffengerichts-Vorstt- zenden. Notabene, ick bewasche, be jlatte und berolle die Familie Kanz leirat schon seit fufzehn Jahren. Ick war an dem Tache mit dem Wäsche korb j'rade über die Straße jejangen. da hält mir wat am Arme fest, und wie ick mir umdreh', is et Frau Haußmann. mit der ick srüher uff eenen Korridor wohnte, und die ick eene Ewijkeet nich jesehn hatte. Herrje! fache ick. Sie sind's? Is det aber 'ne Ueberraschung! Dabei setzte ick den Wäschekorb eenen Oo genblick uff'm Bürjersteij ab, und wir kamen in een Jefpräch. indem se mir erzählte, wat se inzwischen al lens erlebt hatte. Da macht's uff e'enmal hinter mir Pst! Pst! Jleich zeitij ertönt een Psiss. Ick wandte mir um und sah wat schreck lichet: Meine Nollwäsche war total verunreinijt, der Attentäter, eene jroße Hundetöhle, stand zehn Schritte weit wej an eenen Laternenpfahle, und sein Herr schien ihm eene Straf predigt zu halten, denn er drohte dem 5töier immer mit'n Stocke, ohne ihm or'ntlich eens auszuwischen. Ick hatte die schweren Holzpantinen an. Im Nu hatte ick eene ausjezoochen, schmiß und traf leider nich det Hundeviech, fondern den Mann. Da druff jerieten wir aneinander." Det Wichtichsie", sagt der Kläger Bittner, hat die Frau verschwiejen, nämlich det mir der Hund nich je- horte. Ick komme ahnungslos die Straße lang, da seh ick. wie det Tier in die bekannte Hundemanier mit's Hinterbeen uff den Wäschekorb zeijt. Bevor ick noch durch Zurufe det Un- heil abwenden konnte, war't ooch schon jefchehen. Ick hatte jroße Lust, dem Köter eens überzuzieh'n. traute aber nich, det er mir anspringen würde. Im nächsten Oogenblick flooch mir der schwere Holzlaatschen von der Seite her men dem ttoppe. Det Weib war janz außer sich, packte mir am Krachen und wollte mir würfen! Aber liebe Frau, der Hund jehört mir doch ja nich! wollte ick fachen, ober sie ließ mich nicht zu Worte komen. Ter Deibel is re liebe Frau! schrie se. ,ck ver lange Ersatz for den Schoben, den bre lemeiniesahrliche oyle ame richtet hat, dabei jing fe wieder uff mir los, bis Mckllcherwelle een Schutzmann kam. Der Hund war inzwischen verschwunden." Die Behandlung endete mit ei nem ergieicy. rau s. muizie selbstverständlich Abbitte leisten und alle Kosten übernehmen. Durch die Blume. Schauspieler zum Kollegen, der über den Mißerfolg feines Benefizes klagt: Du redest immer von der schmerzlichen Leere. Wie kann denn etwas Leeres Schmerz bereiten?" Nun. ich will gar nicht an hohle Zahne erinnern aber hast du denn nie Kopfschmerzen gehabt?"" Schmerzlich. A.: .M ich mit Fräulein Schmidt allein war. machte ich ihr einen Antrag. Ich sagte ihr, sie sei das Licht Meines Lebens." B.: Und sie , . .?" A.: Ging aus." Ein luftiger Mün'ch Haufen. ... .als ich mit mci nem Aeroplan an der Milchstraße anlangte, siel es mir auf, daß sich die Schnelligkeit meines Fahrzeuges ausfällig verlangsamte; nach der Ur fache forschend, bemerkte ich zu mei nem Erstaunen, daß ich durch die ra sende Rotation des Propellers die Milch in Butter verwandelte." Stoßseufzer. Ich zweifle tatsachlich an meiner Mensch lichkcit. In Schweinsurt bin ich geboren. Kam nach Schafstädt in die Lehre. ochse hier wie ein Pferd und sieis nennt mich mein Etzcf einen Esek." Wachdienst für 13 Nationen. icrg !cs,il,r"ttt sch" k.deuttnÄ durch ihn vcningcrt worden. Onkel Sam ist mindestens stellen weise ein guter Kerl, obschon manche meinen, daß er seine Gute mitunter einseitig verteile. So hat er auch für dreizehn Nationen den verdienstlichen Eisberg Wachidienst übernommen? vnv gleichviel ob Krieg oder Frieds die Welt beherrscht, er fetzt diese wichtige Arbeit Jahr für Jahr fort. Die beteiligten Nationen haben al lerdings auch einen entsprechenden Anteil der Kosten zu tragen; c: mit der Zahlung hapert es unter den jetzigen Aerj)ältmssen sehr, ohne daß Amerika hierdurch den Dienst leiden läßt. Am 15. Februar ist wieder der amerikanische Küsten - Wachllutier Tampa" aufgebrochen, um den nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans abzupatrouillieren und nach gefährlichen Eisbergen. Eisgeschie ben und Eisseldern Umschau zu hal ten. Nach der Katastrophe der eng lischen Riesendampfers Titanic" (14. April 1912) ist dies bekanntlich in einer internationalen Konferenz vereinbart worden. Dreizehn Natio nen sind dem Abkommen beigetretcn, darunter Groß-Britannien. Deutsch land, Oesterreich und Belgien. Der zu leistende Beitrag zu den Kosten wird nach dem Tonnen Gehalt der Schiffe berechnet, welche die einzcl z.en Nationen durch die gefährdeten Gewässer senden, auf England allem entfallen 30 Prozekch auf Deutsch- land, Frankreich und die er. ktaa ten je 15. .Wenigstens ist das nach dem normalen Schiffsverkehr so be- , echnet worden. was tatsächlich bezahlt wird, das muß sich wohl nach dem Kriege zeigen, und es wa re nicht zu verwundern, wenn Onkel Sam einiges in den Schlot schrei ben" müßte. In den ersten paar Wochen des Dienstes beschränkte sich die Arbeit allemal auf Beobachtung und Aus- kundungen, bis die Bewegungen der E'sberge nach Süden im vollen Gange sind. Spater wird der Kut, ter noch durch ein anderes Boot ver stark, und die beiden Schiffe machen abwechselnd funfzehntagige Kreuz- ahrten; wahrend das eme unter- wcgs ist, versieht sich das andere in Halifax aufs neue mit Kohle und Vorräten und dringt sich wieder in guten Zustand für die nächste sirapa ziöse Fahrt. - Diele Patrouille fcchtne sprechen alle vorüberkommenden Fahrzeuge funkentelegraphisch oder sonstwie an und sammeln alle mögliche Aus kunft über das Eis. Gewöhnlich dampft dann der Kutter uumittel- bar nach der stelle, wo das ange- vrochene Schiff Eis gc ehen hat, und prüft den Bericht forgfältig. Nicht selten stellt sich die Angabe über die Größe eines Eisberges als stark übertrieben heraus, und in uanchen Fallen ist fogar ein ande- res scylss mir einem Cisoerg ver wechselt worden. Jeden Abend um ö Uhr setzt der Kutter seinen draht- losen Apparat m Gang und berich tet alles, was er über das Eis di- rekt oder indirekt in Erfahrung ge- bracht hat. Erst werden funkenteie- graphische Stellen von 600 Meter Lange benutzt, uns 15 Minuten skater wird jede Botschaft m LVU Meter Stellen wiederholt. Ohne Zweifel ist durch diesen Dienst die Gefahr, daß Fracht- und. Passagier schiffe uver eine Eis berg Zone laufen, bedeutend ver- rmgert worden. Fast stets wird die Warnung rechtzeitig gegeben, daß. die transatlantischen Schiffe die Ge fahr meiden können. Bald werden die Prouille-Boo- te genau mit den Eisbergen im gan-, zen und im einzelnen vertraut. Sie legen Karten von ihnen an, verlie ren dann vielleicht auf der Weiter fahrt einen Eisberg ganz und kön nen ihn doch meistens nach etwa zwei Wochen noch wiedererkennen. auch wenn durch Schmelzen und Brechen die Umrisse schon bedeutend verändert sind. Daher wird es mög lich. wertvolle Daten zu sammeln, aus die sich nach und nach bestimmts '.vissenschaftliche Erkenntnisse über die Eis - Bewegungen werden grün- den lassen. Diese Bewegungen schwanken von Jahr zu Jahr be deutend, und doch mögen sie stimmten allgemeinen Gesetzen fol gen, welche noch auszumitteln sind. " Im März beginnt die Vorhut" des Eises, eine wirkliche Gefahr zu erden, und in manchen Jahren dauert die Bedrohung voriiberkom mcnder Schiffe lange fort, felbst noch den ganzen Juli hindurch. In anderen Jahren wiederum mögen schon Ende Juni die Schiffsgassen dermaßen gesäubert fein, daß die Patrouille zurückgerufen wird. Zu den größten Schwierigkeiten bei dieser Arbeit gehören dichte Nebel gerade während der gefährlichen Zeit in der Eiszone. Die Hauptsache. Da fchaun's her. schon wieder eine Sie gesnachrichtl ..Aber na, die Freud' und anzapft wird auch noch!"" Ein entarteter Sohn. Vater (ungeduldig): Endlich kommst Du. wo warst Du denn, Georg?" Ecorg: .Für den Nachbar hab' ich leine Maß Vier geholtj"