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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 8, 1917)
'Xü&iuiK itlttalja riitiißt lieM Wie Volle nd Jininclmann Tie nachsiehenden beiden Tagebuch stellen des verstorbenen Fliegers Sol ckt sind der authentischen Sammlung feiner Tagebücher und Berichte ent nonmcn. die vor kurzem unter dem Titel Haupimann Bölcles Feldbe richte" in Gotha erschienen sind. 6. Juli, 1915. Einen Kampf bis zum Siege durch pisllhcen, da gelang mir am Tonn tag früh zum ersten Mal. Ich hatte Den Auftrag, Leutnant P., der Ar tillerieschuße hatte, gegen feindliche Flugzeuge zu schützen. Gerade war ich auf dem Wege nach vorn, da sa hcn wir einen französischen Eindecker höher als wir auf uns zukommen. Da man als der Tiefere im Nachteil ist, bogen wir aus; er sah uns nicht, ; 0 i -iirg- SMVWÄWMS , jrf 'y;i&' . t rs-Vr - " J 'AjJ; --, V -. ; S & ar) wi&?rft Ti - r fcä;n Ä F5 ' 1 q . IM 'in 1 i'iM-j t;kr-f v. i.. i X x, 3 ilJt , i SZYX :t?ffi& ZfH'MZrMWZ ÄBZMW t-z tte ?rlisrd ckMV rPWt - MDWÄö 'L,'-'. Skti der MaaZ. Alls Wagen konstruierte Brücke. sondern flog tiefer ins Land herein. Wir freuten uns sehr, denn die Iran zosen kommen in letzter Zeit sehr sei ten und ungern hinter unsere Front. Ueber unserem Gebiet kann sich der Gegner aber dem Angriff nicht durch Gleitflug entziehen. Sowie er an uns vorbei war, nahmen wir die Ver folgung auf. Jedoch flog er sehr schnell, und wir brauchten etwa eine halbe Stunde, bis wir ihn bei A. einholten. Wie es scheint, hat er uns erst ziemlich spät gesehen. Dicht bei V. begannen . wir ihn anzunehmen, in dem ich ihm immer den Weg abzu schneiden versuchte. Zum Glück waren wir schneller als er, so daß er auch MK-iWS w-sÜ3l friedliche Nachbarschaft. Ein KricgSidyll. durch Kurven und Wendungen sich uns nicht entziehen konnte. Sobald wir nahe genug heran waren, begann inein Beobachter, ihn mit dem Ma schinengewehr zu beschießen. Er wehrte sich, so gut er konnte, doch waren wir immer der Angreifer, er immer in der Defensive, wir höher .und schneller, er tiefer und langsamer, so jbajj er uns gar nicht entschlüpfen konnte. Durch allerlei Manöver suchte er die Entfernung zwischen uns zu öcrgrößern was ihm aber nicht ge lang, ich saß ihm immer im Nacken. i. r il -i ..r.-Ti-u--M - j .zz: a.il lr ' 'rl! i ' M:mm X . KWZW 4 yjf )ßm.w rv rH -MM ; -o z?- s 4 tfw ,.v4?'. Vvfe-g Cw. 'VSjcs yfs v5k W-SV v j NfcKV Pll!-fN i ja -tr"trysk ms. iSmM W V, ' VW-g '.. 4 itl HH. &'-'mÄi? Vtwvumm'& -IM , 1 CCjq. Zz 4 t A " VV ':it4 T''J'Vi'-UL -tc . mw. , &.üa m- iu ' t.--- t- r;i?. Ä:L .:X? .tyipvTM M ! V' iUj Mrü : "'s --ii-Pri;J-i i --- T 1 1 trXÄJ ! ) i uctfs j . ' : - . -; - : i ; ' CrS: v-, t t ? t - rti- - Nrüilgr. ihrc ersten Sieg errungen. Es war eine herrliche Sache. Ich blieb immer dicht auf, so daß mein Beo bachter aus nächster Nahe ruhiq zie len konnte. Deutlich konnte man alles an dem Gegner erkennen, jeden Draht mähe. Die Turchschnittsentsernung war etwa hundert Meter, zeitweise kam ich aber bis auf dreißig und vierzig uiuttx heran, denn nur aus die nächsten Entfernungen , hat man bei den großen bescywinoiakeiten bn der Flugzeuge Aussicht auf Erfolg. Ter Zanze Jlampf dauerte etwa man zig bis fünfundzwanzig Minuten. Durch scharfe Wendungen des Weg ners, Ladehemmungen oder Neuladen des Maschinengewehrs traten immer kleine Feuerpausen ein, die ich zum Einholen oder Näherkommen benutzte. Unsere Ueberlegenheit zeigte sich im mer stärker, zuletzt hatte ich gar nicht mehr den Eindruck, daß der Gegner sich wehrte, sondern daß er beinahe ein Entkommen aufgegeben hatte. Kurz vor dem Absturz machte der feindliche Beobachter eine so , typische Bewegung mit der Hand, als ob er sagen wollte: Laßt uns doch nur ge tzen, wir sind ja besiegt und ergeben uns. Doch wer kann in solchem Falle einem Gegner in der Luft trauen! Er ging darauf zum Gleitflug über, ich jofort hinterher. Mein Leovachter gab nochmals auf den Gegner dreißig dis vierzig Schuß ab, da verschwand plötzlich das Flugzeug. Um nicht aus seiner Nähe zu kommen, ging ich in steilem Gleitflug hinterher, doch plötz lich rief mein Beobachter laut: Er fällt, er fällt!" und schlug mich vor Freude auf die Schulter. Ich traut oem Frieden zuerst nicht, da man mit einem solchen Eindecker ganz steile, einem Sturze ähnliche Glertfluge ma chcn kann, und sah mich also noch ganz erstaunt in der Luft um, tonnte aber nichts mehr sehen. Ich ging im Gleitflug herunter, und dabei erzählte mir W., daß der Apparat plötzlich übergetippt und senkrecht in oen Wald unter uns gefallen sei. Wir gingen aus hundert Mcrer herunter und suchten von oben etwa zehn Mi nuten den Wald nach der abgestürzten Maschine ab, doch war nichts zu er kennen. Da entschlossen wir uns, ne den dem Walde auf einer Wiese zu landen und nach' dem Flugzeug zu suchen. Bon allen Seiten strömten Soldaten und Zivilisten in den Wald. Sie sagten, daß der Apparat senkrecht aus großer Höhe heruntergestürzt sei, sich zweimal überschlagen habe und im Walde verschwunden sei. Die Nach richt, über die wir große Freude hat ten, bestätigte auch sofort ein Rad sahrer, der schon an der Absturzstelle gewesen war und uns sagte, daß die Insassen tot seien. Wir machten uns sofort auf, um hinzugeheii. Unterwegs erzählte mir Rittmeister W., der mich in seinem Auto zur Absturzstelle mit Skzi pt'TÄ v ,W.'M -s w I . i " "r. IL-'- s r-.-ft-V- ' Vypm p C.X- J L -, : i 7 ffj Mfr? JI1- L A ti'iMI Hh , Ä F-i VvUj --'Vh ZSxma ?SttfZZS Wk:?' 4 i vi'VV'l j i v 1 . 'yV s4 rr7?r- . j ? WWfiMK-1"--- ------1 mmß ---y-- Wmm " '"i V feir - . k rrxrcn ' Lri r jfc " 7fA M PwÄÄ WW!WAWWW W ti&-fe'?t tMWgMf.Mi rtl-- 1 ssfefe ,UWHMWU ESAlNM r-r '-'x Msfc 2rM s - - - x-, zs? IIW - , r- ,jf ' "tir-Sl : Äufjicben einer Orlölvache in einem von fcctx Scutjctien beschien französischen Torfe. genommen hatte, daß die ganze Ge gend an dem Kampfe, wenn auch nur von unten, mitteilgenommen Härte. Alles war sehr erregt gewesen, beson ders, da wegen der großen Höhe kei ner wußte, wer der Deutsche und wer der Franzose war. An der Ab turzstelle waren schon Olsizlere, Aerzte, Soldaten usw. Der Apparat war senkrecht aus seiner Hohe von unfzehnhundert bis achtzehnhundert Meter abgestürzt. Da beide Insassen angeschnallt waren, waren sie nicht herausqesallen. Die Maschine hatte mit Wucht die Bäume durchschlagen und war vollständig zertrümmert, die Insassen natürlich tot. Die Aerzte, die gleich untersucht hatten, konnten nicht mehr helfen. Der plötzliche Absturz ist durch den Tod oder eine tödliche Verwundung des Führers zu erklä- ren. Der Führer hatte sieben Treffer, der Beobachter drei. Ich glaube sicher. dag beide schon m der Luft tot gewe en sind. Bei ihnen fanden wrr der chiedene sehr wichtige Papiere und andere Sachen. Am Nachmittag flo gen mein Beobachter W. und ich nach ewigen Ehrenrunden über Torf und UnfallsieUe nach D. zurück. Am dar ausfolgenden Taqe sind die beiden Flieger mit militärischen Ehren auf dem eiedhos von M. begraben wor den. Gestern ''waren wir dort. Das Grab ist mit Blumen geschmückt, eben- An der Soinme: Transport so die Unfallflelle. wo ein großer blauweißroter Strauß stak. Sehr gefreut habe ich mich, daß W., mein Beobachter, das Eiserne Kreuz be kommen hat, er hat sich tadellos ge schlagen und geschossen, im ganzen dreihundertachiziz Schuß, davon sa ßen siebenundzwanzig im feindlichen Flugzeug. 11. August 1913. ' Am 10l August früh war sehr schlechtes Wetter, so daß der Offizier vom Dienst in die Stadt telephoniert hatte, es habe keinen Ziveck, heraus zukommen. Ich lag also vergnügt noch im Bett. Plötzlich weckt mich mein Bursche, es sei ein Engländer da. Ich also raus und ans' Fenster. Tcr Engländer hatte über die Wich tung zur Front, ich also gar leine Aussicht, ihn zu erwischen, und krauch te schimpfend wieder ins Bett. Kaum liege ich wieder bequem und etwas angewärmt, da kommt wieder mein Bursche angelaufen, der Engländer käme zurück. Na, wenn der jteil so frech ist, will ich mich schnell anzie hen. Ungewaschen, im Nachthemd, ohne Gamaschen, kaum angezogen, wetze ich mit dein Motorrad auf den Platz und komme gerade zurecht, wie sich die Kerls (nicht bloß einer, son dern vier!) damit belustigen, Bom ben aus den Flugplatz zu werfen. Ich also hinein in mein Flugzeug, wie ich war, und hinterher. Da die Englän der aber sehr schnell waren und sofort nach Abwurf ihrer Bomben wieder nach Hause flogen, gelang 'es mir nicht, auf Schußweite heranzukommen. Sehr traurig kehre ich zurück und traue meinen Augen kaum, denn un indessen sind schon wieder fünf Flug zeuge bei uns zu Besuch. Also auf den nächsten, einen französischen Ein Kecker. Ich bekam ihn sel,r schön zu fassen, fagie ihn auch tüchtig, doch wie ich so weit heran war, daß ich dachte, nun mü?ze er bald purzeln, '. rr$ . Sf&v.. .vrt ?ä -jÄ 9 . in ,K---- ft -4?P: ' s-- -------i-3 Wfäi 0 '7:(3 MchBMT Hßm ti'.v v'c-sTt'wa rr, 'A - wJt-jr r -Sa fMA "10m ' it -l i hn 4ll(Vl t f5il rf. ' - --J-j-irzJf t' A MW H?J5fli - -r "WiiMi .Mflilr F.-LTWLJ yg-- - '-lsrr ''z- " --JV p-i. rs- T- ''' i r, " jgj. , ;l3N 0". bauz, Ladehemmung! O, war ich wü tend! Ich versuchte, si oben gleich zu beheben, und habe vor Wut das Schloß so bearbeitet, daß die Patrone, die sich geklemmt hatte, ganz entzwei ging. Mir blieb nichts weiter übrig, als schnell zu landen, um die Patro nen zu wechseln: während ich herun terging. sah ich unseren anderen Ein decker ankommen und freute mich, daß wenigstens von dem die Engländer noch "etwas gerupft würden. Während ich mir unten neue Patronen einladen ließ, sah ich, wie Leutnant Jmmel inann einen Engländer sehr schön attackierte, der darauf ausriß. Ich ging schnell wieder hoch, um Jmmel mann gegen die anderen zu unlerstüt zen. Tiefe rissen aber bei meiner zweiten Ankunft wieder aus, und ich hatte nur das Nachsehen. Inzwischen hatte Jmmelmann seinen Engländer zur Landung gezwungen. Er hatte ihm den linken Ellenbogen zerschos sen. jmmelmann hat die! Glück entwickelt. Zwei Tage vor'r hatte ich ihn auf Fokker geschult, d. h. ich bin mit ihm geflogen und habe ihn mit steuern lassen. Am Tage vorher war er das erstemal allein geflogen und konnte nur mit Mühe und Not lan den. Er war noch nie mit gegen den Feind geflogen und hatte noch nie geschossen, hat es aber trotzdem sehr schön gemacht. , "T: SL" 1 i.-:-. J $.- nü3 : eines MarincgeschiiyeS. Teutsches Matrsfcnlied. eute wollen wir ein Liedlein singen, Trinlcn wollen loir den kühlen Wein, Und die Glaser füllen dazu klingen, Tenn es muß, es mufj geschieden sin. zZib mir deine Hand, deine licbe Hand; 'd wohl, mein Schatz, leb wohl! Denn wir fahren gegen Engeland l Unsre a'iV' und die tvchct aus dem Äajie. Cie verkündet unsers McicheS JMachf. Tcmi wir wollen cZ nicht länger leiden, Tag ein Englishman darüber lacht. (Lil mir deine Hand usw. Kommt die Kunde, daß ich bin gefallen, Tag ich schlafe in der Wceresfiut, Weine nicht um wich, mein Schaß, nd denke: ?i,r dnS Vaterland da floß fein Blut. 0ht) mir deine Hand usw. Ta? obige schlicht einfache BolkS licdliodchen bat einen der besiiM deutschen Dichter unserer Z,'it zum SZerfasser. LonZ war der glänzend sie Tchilderer seiner Heimat im ö'or den, besonders der Heide und der iordsee. Am ersten Kriegötage meldete er sich als Freiwilliger, kämpfte znerit im Loudheer, und nach einem halben Jahre wurde sein sehnlichster Wunsch, in der Flotte zu dienen, erfüllt. Er ist in der großen Zcc'chlacht am Skogerrnf Nihmvv,! gefallen. MMMWch miJyrf:-&y.&1 JtTTS " Vtnn SA rf's?-' . liLAÄVV rTÖw &5 r?-i, , tsA E; .';.yS i tnlztü ßittcl. Um .KrikgSgrsai'grne v Zui1lvkrsi .qcn ud,',hlicn. Um ölriegvgesaiigene von Flucht, versuchen abzlll)al!en, besieht das praktischste und wirlsamste Mittel darin, ihnen kein Geld zu lasse. Loch ist diese Bersahrcn nicht im mer durchzuführen, ohne daß man mit allgemein geltenden Prinzipien in Konflikt gerät. Ein anderes iVlit tel liegt iil der Eiitivertung des ihnen gehöteiiden Geldes, so daß fie weder das ilebenvachiingöperjonnl bestechen, och sich Verkleidungen an schassen TÖuiicu ; ein gewisses Mini nim müßte ihnen allerdings ziir Bestreitung der dringlichen täglichen Aiiogaben belassen werden. Bon diesem Gedanken ausgebend, hat kürzlich ein italienischer Abge ordneter in einem Bologneser Blatte den Vorschlag gemacht, ein dejonde re? Sy,tem deö Papiergelde? speziell für die Üriegsgefangenen cinzufüh reu. wie man es bereits in Lefler reich'Uiigarn verficht hat. Dieses Papiergeld müßte bloß in dem eil gen Ureis 5turS besitze, der den Ge sangeiieil zum Zohneit uild zur freien Belvegiing angewiesen ist; in Falle eines ErUweichens könnte der Flüchtling auch mit großen Quanti. täten dieser Schälte nichts anfangen. ic waren schon durch die Tatsache entivertet, das; ihre Besitzer sich a ßerhalb der ihnen angeioiesenen o- i, e zeigen, i'iaii hat auch daran ge dacht, den Gesangenen vurzalichrei den,, ihre Einkäufe mir an bestimm- ten Stellen vorzunehmen, bei desou ders vertraiieusmürdigeil Personen. die sich zur Annahine des Papiergel dc und zu dessen Einlösung an den öfseittlicheil Zablungoslelleil hätten verpflichten müssen. Mittelst diese; Aiiweisung5syslems und mittelst der Beschränkung des den Gesaiigeuen zu lassenden Bargeldes sollte sich die Arbeit der Verhinderung van Flucht versuchen auf ein Minimum redu zieren lassen. Tie Scheine würden noch den besonderen Vorteil bieten, daß mif ihnen leicht die Namen der niit ihnen bedachten Gefangenen an zubringen wären, eine Maßnahme, die Kontrolle wesentlich erleichtern miißle. Ozon für WnndeN'Heilung. Im Verlauf des europäischen Krie ges haben sich manche neue oder we sentlich verbesserte ärztliche und chi rurgische Methoden herausgebildet. Zu ihnen gehört auch die nächste hende. welche in Laien-Kreisen noch sehr wenig bekannt ist. Sie besteht in der , Behandlung tiefer und hartnäckiger Wunden mit Sauerstoff.Gas. Dos selbe wird in eine elektrische Ma schine gebracht, welche es in Ozon verwandelt, so rein, wie dasselbe ir gendwo zu haben ist, denn che misch vollkommen reines Ozon ist wahrscheinlich noch niemals ge Wonnen worden. Ein feines Röhrchen, welches von der Maschine ausläuft, verursacht ein beständiges Strömen von Ozon selbst in die entferntesten Winkel und Ri! zen der Wunde. Schon manche hart näckige Wunden, welche einer Heil Behandlung von Monaten durchaus nicht weichen wollten, sind durch die neue Ozon-Behandlung teils schon geheilt, und teils schon bedeutend ge bessert worden, mit sicherer Aussicht auf völligen Erfolg. Aber nicht nur heilt diese Me thode Wunden rasch, sondern und das dürfte allgemein besonders ge schätzt werden sie macht auch Ban dagen und andere Umhüllungen ab kömmlich, und gerade diese verur sachen häufig den Leidenden die größten Schmerze, obwohl sie unter vielen anderen Umständen natürlich unentbehrlich sind! Jedenfalls wird auch in Zivil-Hospilälern die neue Methode gebührend gewürdigt wer den. Dem Nansenfonds in Ehristiania, der vor über 20 Jahren noch der Nansenschen Nordpolar-Er peditivlt gegründet wurde, hat die Norwegische hydro-elektrische Stick-stoff-Aktiengesellschgft' anläßlich des 5VjLhrigcn Geburtstages ihres Gene taldirettors Eyde einen besonderen Fcnds von 100,00!.) Kronen überwie sen, der den Namen Sam Cydes Fonds zur Förderung -mischer und p?)sikalischer Forschungen' tragen soll. Zur Unterstützung von wissen fchastichtn Forschungen auf den er wähnten Gebieten und der norwegi fchen Wissenschaft überhaupt kommen di: Zinsen des neuen Fonds zur Ler Wendung Da es in Norwegen für Unterstützung wissenschaftlicher Zweck: bisher nur den Nansenfonds und den Jucilöumsfonds mit zusammen etwa zwei Millionen 5tronen gab, kommt die neue Schenkung sehr gelegen. Schweden hat neuerdings, dank der ')lole'stistt-ng. die Nobelinuitute für Vhti!' und Chemie mit einem jähr iichen Buroet von über 140,000 ttro nen erhalten, und ein drittes Nobel insti'.Ut für Medizin ist i,l Borberei jung begriffen. Dänemark besitzt schon se't langem im Ca.sbergsonds. einer Stiftung des Bierbrauers Jacobson, einen wirksamen Förderer wissen schnft!'ci.kr Zwecke mit einem Kapital, das' jähr'ich etwa 530,000 Kronen Zmsg abwirft. ImnÄLwrlzr Sr!z!itrr!!grubo.?Äri!ulZN5tt. ??un Rudolf Tie ersten Zeitungen, die über Haupt daö Licht der Welt erblickten, waren Kriegkzeitmigen, waren slie gende Blatter, die die Nirnde von schlachten und Siegen der Welt niit teilten. Der erste Weg, den die Zei tung machte, war der Weg von der Front inS Hintertand. Zwischen Brief und 5nmdmachung stehend, war die Zeitung halb Pamphlet und halb Dichtung. Und so sehr sie sich klich entwickelt haben mag, die Eier schalen ihrer ersten Jugend hasten ihr immer noch an. Sie rst. von der Technik aufs höchste ausgebildet, das seltsamste Kunstwerk geworden, das es gibt: In ihren besten irnd wich tigslen Teilen immer noch das, waö sie in ihren primitivsten Anfängen war, Mitteilung und Kundmachung, Pamphlet und Dichtung. Die fliegenden Bläser, die jetzt von der Front als lluriositaten für Sammler ins Hinterland komme, erinnern in ih,..c priniitiven Aus siattung an die ersten 5iricazeitmi gen. Aber waren jeie blutig ernst, ' JK. . ' .-.....'(" MS . - ..jfnkVi: v t Jl Ks l ' J-Äftwfteifc ""ilf F -WKOai ? 1 . . I f . r 1 I ' " TSr:?: - - &T-A--'' ytya ? , -kT-j? - P y-Px- ; VV--v'v'-ni.;! .H,a r il h?JLA 1 sSMka f L iä'-tPs tn i J r- , 6 y VÄ- - -nvrj 7 -l -i-"' fC-t "sA: - z rrr" -f, - ' h -- r jf f- 7 " trTI ? p-" vi" t ' i'-- : r t0Ztv'' A'u ; fvf riUi tnr- L -' r - SW?ZMv.. :0fz:y(P:) Wfc ttPStii ' ' TJ i ' , i V -lPx M f) 1 v-'-- ' . ' - ! li I X- - . 'täs: ,Z' tsr ,;uiit v ' C Hasen von Piräuö. Griechische 5ircn?cr und Torpedeliuoie. so Pflegen diese den Humor. Tie Ausgabe jeder heutigen jlriegszei tung erschein cö, mit Hurnor über die Stunde hinwegzuhelfen. Die Schützengraben - Zeitungen sind alle lustig. Und was noch viel beiretuü tichec ist, sie find , meistens von einer mau verzeihe nur daö ungewollte Wortspiel entwaffnenden Harnt lostgleit. Bor kurzem hat die französische militärische Buchhandlung Bergcr Ievrault eine hübsche und lustige Antologie der Fromzeitungen her ausgegeben. Es gibt heute mehr alö sechzig Cchützengraben - Zeitungen in Frankreich. So groteske, barocke, drollige Namen sie haben, der Ton ist fast überall der gleiche. Es ist der Ton der gutinütigen Fröhlichkeit, des Spaßes, der sich lachend aus beide Schenkel schlägt. Das ist um so wichtiger festzustellen, als der Witz, der au den Karikaturen des Welt kriege spricht, an blutiger, haßer füllter Gesinnung, an übendem Höhne, an wilder Schärfe seiuesglei chen in der Geschichte deö SpottUcöes sucht. Aber die in den Schützengra ben lachen anders als die daheim. Es stillt ihnen nicht ein, den Fernd, dessen Tapferkeit sie kennen, zu ver unglimpfen oder zu verhöhnen. Das bemerkt auch ausdrücklich P. Albin in seiner Vorrede. Natürlich lacht der Poitu im Schützengraben über den Boche da drüben. Aber dieses Lachen setzt die Uraft und die Tap ferkeit deö Feindes, wenn beide in Erscheinung treten, durchaus nicht herab. Dieses Lachen münzt eine Niederlage nicht in einen Sieg um. Es keiint sehr gut die Grösze der Aufgabe, die der Franzose zu erfül len hat. ES ist nicht erklungen, als Antwerpen und Lille fielen. Es hat noch niemals einen klugen Rückzug als Vorrücken gedeutet. Ja, cs muß einmal gesagt werden: An der Front herrscht ein Sinn für die Wirklich seit, von dem wir arntes Volk im Hinterland lernen sollten. Die Schilt zengrabenprejse ist voll Heiterkeit, aber diese Heiterkeit ist kein dummer Optimismus. Wenn sie mit Freude jeden Schlag unterstreicht, den der -- y . - : Ä jKj.- i, JeL, tHjLjmf.kTiuli. ri 'V-2 tj&r-p w2?z?&a r T, I Ui t': v v - - V- v& -r i?v M" r-r - : ' -rliW&t i-" - I-.-. i -3 ..: A ( '., "'"!" : 1P i-r -rtfc. tff. r.r- ' 1 - -.t- r . --.j-s... - - f t'ls --,-jr. .--- . -r-Z - : r JT- lyj - a 1 r fS."'' ' .. . . r - '.r-' T yV-'!"' A "U. . . .'.y . -. .i. ' m -".-t U - ';-- -r ! i ' r", t Zic iwnalnche Hanptiiadt Lin i!s,i in sein für "ten Fall, dsg )ich tit 0 i 1) il c. Feind empfing, jo vergißt sie auch nicht die Schlage, die der Feind an teilt. An der Front gilt eZ keinen Schwindel . . ." Diese iSchiiUengralifiizeitmiijeii be stehe cmö 'Ben und Prosa. Der lustige Bcrd ülwttvieat! Die Zeiiun gen, im kleinen mid kleinsten For mat, sind gewöhnlich nur vier Sei ten stark und werde;1, meistens auto graphisch verfiel sältigt. Railche ivcrden auch gedruckt, bald in einer Stadt hinter der Front, bald in Pa ris. Fost alle sind illustriert. Die Herausgeber sind nicht nur Dilet tanten, man findet linier den Ehess und yji'ilarbeiteru auch viele xicutc loin Fach. Zeichner, Dichter, Mnt. martre.Länger uito. Manche Blät ter baden eine gan.z kleine Auslage, manche brmgen es auch bis zu 12.000 biö 15,000 Exemplaren. Alle Blätter werden vom Ministe rium deö Aenßerii und von der Pa riser Stadtbibliothek gesammelt. Die Urast der WU;e verliert sich freilich schon bedenklich auf dein V. ,tiii' . .'." , r ' r r Vw"ü4 r ' -i . ' ' I il .j'." . " '".( " ."k. mr r ' - v v ' Weg vom fliegenden Blatt ins Buch. Wenn nun gar der Staub der öahrs iiver den Sammlungen liegen wird, dann wird der H.,toriler der Zu tunjt, der au der cmö dieser Zei tungen die Psychologie des Soldaten im Weltkriege wtrö studieren wol len, den Minio kaum mehr zu einem Lächeln verziehen. .Ist aijo auch die uciletiion als Sammlung von Witz und Humor durchaus nicht hervor ragend, so bietet ic in anderer Be ziehung ein insgemein große In lerez'e. Sie ist eine Funogrube für den SprachZoticher. Bon allen Uultursprachen ist die französische diejenige, die sich am besten Zu bereichern versieht, und zwar dadurch, da die Worte des Argot, deü Rotwelsch der einzelnen Berufe, der niederen Schichten, der Borotle in die besseren reise auf. steigen, bis sie endlich salonfähig werden und von der Aladeinie die Sanltion erhalten. Eo gibt eine Un zahl Worte, die noch vor einigen fahren nur von Apachen gebraucht wurden, und die man nur uns deut Momuiartre hören konnte und die man heute in den Werken der ersten Schriftsteller findet, dieser Be ziehung ist m deutsche Schrift spräche viel zurüa'halteiider und viel abgeschlossener. Das Hinaufsteigen der Worte rett unten nach oben ist im Deutschen sehr selten. Jargon und Argolwcrte iverden immer als solche empfunden. Darum, ist auch der' ampf gegen Fremdworts in Frankreich kaum möglich. Wenn der Franzose ein Fremdwort braucht, so assimiliert er eö. Im Deutschen aber trägt das' Fremdwort, auch wenn es noch so sehr und noch so lange i.i Verwendung steht, immer noch fein fremdländisches Gewand, das es als Eindringling kenieichnet. Tcr ,!lrieg hat mm eine wahre Sturm slnt von Acgotwörtern ans der Tiefe ans Licht geschasst und hat neue Worle geprägt. Archaismen, längst vergessene Warte aus dem 15. und Ili, Jahrhusidert, tauchen wieder auf. Brevinzialiömen machen sich breit, ganz neue Worte werden geformt. - - - . . . . ."" .r . - i -'- : .-jf.'i " . - r - - - ... ... -1' . - . . - V r ' ,U - 2""J"fc Xu: . :4IS -. CrkchnUnfb ;.;! n.af tufcp-,. -den Rcgierui'.z iaCtn Luruckjictzen viue. ' j )' r-jtf . ' ' " C- -rJr. .' ',-' - . . - t ." .s- -- i iiif , V - ' ' - f 2-t ?,m'l iin'clk: fi1j?criwl!iiäar dc''ea CinnMung ans Pi,kukal,z zu l 'im?ztr.wj.lt vx, un fcinagcn UmujlZnd a tu deunchcn Lc'ljront. I '