Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 08, 1917, Image 1

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    S OTf
v. I Ma a
Wcticrberlchk.
Für Cmalm und Umgegend: Svs-iüt Tjctiia
abend und Freitag; leine wesentliche Aenderung
in der Uemperarur,
Für Nebraska: Schön heute abend; am
Freitass wahrscheinlich schön und wänner.
- ' Für Iowa: Allgemein schön heute atcnb
und Freitag, wärmer anl Freitag im Osten.
33. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Donnerstag, den 8. März
1. Ausgabo-8 Scitcn.-No. 30.
Der UttttöcLzsnsus zeigt,
bnfi im ?a'()iilfiii$ mefir Teutsche iljr eigenes
fcetui InsiUcn, als Angehörige anderer Na
i 1 0 u u n .
T'cr deshalb C-5niiid'tüife, Häuser, Läden
und Farmen zu verkaufeil hat, sollte dies in
bvx Tribune anzeigen.
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Verweist darauf, datz ö!e Briten Keine Frauen
und Kinder von Kanadischen Näfcn
nach England lassen.
vundesregirung sollte in
Miami. Fla., 8. März. Die
United Preß hat den hervorragend
ften Pacififlcn des Landes, Herrn
&'rn. I. Lrpan um seine Ansichten
über die Lage im Anndcsscnat be
fragt, und dieser hat folgende (5r.
klärung abgegeben:
Ich bin gegen daS Flibustiern:
fund habe jahrelang dahin- gestrebt,
Ae Tauereden, ein Ende zu machen
u,',d eine bestimmte Zeit für den
Redner festzusetzen. Ich glaube, daß
die, Majorität herrschen soll. Eine
Trcivicrtel,najorität ist nicht nötig,
eine einfache Majorität sollte genit
neu. Das Volk hat ein so großes
Vertrauen zum Präsidenten, dasz der
Kongreß nicht zügern wurde, ihn
mit Machtbefugnissen auszustatten
betreffs Armierung von Handels
schiffen, wie der .gresz sie selbst
hat. Aber der Präsident selbst kann
nicht auf den Schiffen fahren, auch
kann er nicht die tteschütze bedie
nen, er kann dem Mann am Gc
schlitz nicht sagen, wenn er dassel
lic abfeuern soll. 2er Kanonier
wird etwa 3000 Meilen von Wa
skzington entfernt sein, wenn er von
der ihiu gegebene Autorität Ge
brauch macht. Dieser hat nicht nur
den Wunsch, seine Tüchtigkeit als
(eschiihrichter zu beweisen, sondern
er steht unter dem unmittelbaren
Befehl des Schiff Seigentümers, der
ein gruszes Interesse daran hat, seine
nuS Krieg5'tonterbade bestehende
Fracht zu landen.
Der Präsident bat nicht vom Stern
gres-, verlangt, ilun Autorität zu ge
"'hvn,' Krieg ott erkläre. Man darf
1 1 rii stsli-niriit darüber Ivundern. wenn
der .Stoiianf, sich weigert, cincit SXa
nonier . ui die Lage zu versetzen, wo
er durch Ucvereilung oder einen Feh
Icr eines interessierten Schiffccigeit
tumers einen kriegerischen Alt bc
geben kann.
Der Senat und daö Haus kann
1cm sich über die Abfassung der Neu-
Dardanellen Feldzug
hestig kritisiert!
London, 8. März. Die Darda
riellen.Narnmission hat heute einen
sormelleit Bericht hernnsgegebm. in
tuelchein es heisst, dasz der englische
Kriegsrat, der die Dardanellen
Kampagne entschied. eS vollständig
unterlassen hat, sich davon zu über
zeugen, ob auch genügende Truppen
abkömmlich waren, um den bereinig
teil Land' und Flottenangriffen ei
neu Erfolg verheiszen zu können.
In dem Bericht wird selbst der
verstorbene Lord Kitchener, Eng
landS Ideal, nicht verschont.
Lord Kitchenrr", heiszt es in dem
Bericht, hat nicht genügend die
Dienste des CeneralstabeS benutzt,
wedurch Konfusion und Mangel an
Wirksamkeit entstanden." Auch Win
ston Churchill kommt in dem Bericht
schlecht iveg,
X!oid Churchill tadelt das Saloniki
Abenteuer,
London, 8. März. Oberst Win
ston Churchill, ehedem erster Lord
der Admiralität, tadelt die Negie
nmg wegen des Saloniki Abenteu
rrl Er sagte, es hätte jedem den
keuden Menschen klar sein müssen,
nachdem Bulgarien, sich Deutschland.
augeschlosim und Letzteres sich freie
Baku nach Kowtantinopel geschafft
hatte, dasz England nicht genügend
Schis'sranni zur Vcriiigung hatte,
iiiii eine Armee von der trößc, wel
cher es bedürfe, um dort entscheid
dcnde Resultate zu erzielen, dorthin
zu transportiere. Er fügte hinzu,
Englands Ehre stehe in Frage und
die Lage sei äußerst kompliziert.
Uttss. Juden müsselt
im engl. Heer dienen!
Berlin, 8. März. (Funkendcpe
sche.) Alle russischen Juden, die
seit 5 Jahren in England leben,
werden nun. wie das jüdische Blatt
..iidfche Wachter" meldet, gczwun
ge,l. in das britische Heer einzutre
teu. Nachdem lic drei Monate ge
dient haben, erfolgt ihre Naturali
iierung. ,
tvicderum!
gleicher weise handeln!
tralitätöbill nicht einigen. Der Sc
nat wollte die Worte und noch an
dere Mittel" der Bill einverleiben,
dagegen protestierte das Haus, weil
die dcnl Präsidenten erteilten Macht
bcfugnisse zu weitgehend wären.
Auch das Haus war entschieden ge
gen die Bewaffnung von Munitions
schiffe. Ich erkläre mich mit dem
Vorgehen des Hauses völlig einver
standen. Die Vorlage in beiden
Häusern sieht vor, das; daS Leben
von Amerikanern geschützt werden
soll, wenn diese sich in gesetzlicher
Weise auf den Schiffen befinden,
und dem Kongreß ist es vorbehalten,
zu entscheiden, was in diesem Falle
gesetzlich ist.
Meiner Meinung nach sollte ein
Gesetz angenommen werden, wonach
jedem Schiffe einer kriegführenden
Macht Klaricrungspapicre verweigert
werden sollten, welches amerikanische
Passagiere nach Europa besördcrt.
Amerikanische Zeitungen vom 21.
Febmar aithielten folgende aus Ha
lifax, N. S.. kommende Depesche:
Ozean für Frauen und Kinder ge
schlössen. Halifax, N. S., 23.
Fcb. Eine Anzahl Frauen und Kin
der, die letzte Nacht auf einein Dain
pfer von Amerika eintrafen, wurden
heute von den BeHorden ans Land
geschasst und zwar auf Grund einer
Ragulation, in welcher vorgesehen
ist, das; weder Frauen noch Kinder
gegenwärtig von britischen Hasen de
fördert werben dürfen.
Drei amerikanische Frauen an
Bord des Dampfer, der letzte Nacht
hier eintraf, durften die Reise je
doch fortsetzen. Klarierungspapiere
aber verweigert, bis ,25 kanadische
Frauen und Kinder daS schiff der
lassen hatten. Sie wurden mittelst
Schleppern ans Land gebracht."
Wenn Groszbritannicn nicht ge
stattet, das; britische Frauen und
Kinder auf einem britischen Schiff
nach England reisen können, weshalb
sollten dann die Vcr. Staaten ame
rikanischen Jraueu und Kindern,
oder sogar amerikanischen Männern
erlauben, sich auf einem Schiffe einer
kriegführenden Nation einzuschlffen,
das sich in die Gefahrzone begibt?
Man ersieht aus der HalifaxDe
pesche, das; drei amerikanischen
Frauen" die Weiterreise gestattet
winde. Naturlich, die bntuchen Bc
a inten hatten kein Recht,, die ame
rikanischen Frauen von dein Schiff
zu entfernen, aber weshalb sollten
die Aer. Staaten dem Eigentümer
eines Schisses einer kriegführenden
Nation erlauben,, die Konterbande
Fracht durch die Anbordnahnre von
amerikanischen Frauen oder Kindern,
oder sogar amerikanischen Männern
zu schützen?
Weshalb sollte unsere Regierung
es gestatten, die Ver. Staaten durch
die Torheit eines amerikanischen
Bürgers, in den 5lrieg hineinzuzer
ren, indem er Passage auf einem sol
cheii Schiffe nimmt, sei es nun aus
Bergnüge oder aus reinem Pro
fit?
Gute Aekrutierung
im Monat Februar!
Washington. 8. März. Die
Zahl der sich im Monat Februar
zum Heeresdienst meldenden Nckru
tcn betrögt 4852 Mann und bildet
einen Rekord. Im Kriegsamt weist
man mit Befriedigung darauf hin.
das; der durch die internationale Kri
se aufgeweckte Patriotismus für die
große Zahl verantwortlich ist.
Verluste des deutschen Adels.
Berlin. 8. März. Nach dem
neuesten Gothaer Hofkalendcr find
bereits ' 36 Mitglieder deS hohen
deutschen Adels den Heldentod für
ihr Vaterland gestorben. 10 Mit
glieder regierender und 26 ehemals
regierender Häuser. Drei Hessen,
drei Lippe, vier Sachsen-Meinigm,
drei Lobkowitz, zwei Turn und Ta
ris, drei Trcrutmannsdorff und der
Fürst zu Stolberg.Roizla sind darum
tcr. Dazu kommen die tausende aus
dein niederen Adel. Fürsten, ffrafc,
Freiherren und Edelleute pgne Prä
dikat, deren genaue Zahl wohl nie
jestzuftellen ssm wird.
Großer Nadau im
britischen Parlament!
Ministerpräsident LloydGeorge wird
nikdergeschrikir, weil er zu
Ulsterleutcn hält.
Londoii, 8. März. Im briti
schen Unterhause kain es gestern zu
heftigen Szenen. Tcr irische Natio
nalist T. P. O'Connor brachte die
Honie Rulc Frage wieder aufs Tapet
und verlangte, dast die Regierung
endlich ibr Versprechen halten und
Irland Selbstregicrung geben sollte.
In bitteren Worten verwies O'Con
nor auf die schmähliche Behandlung
jener irländischen Patrioten, die an
der Dublin Revolution teilgenoim
liicii hatten. Er sagte, das; eine Be
bölkerung. die der Regierung
freundlich gesinnt gewesen, jetzt mit
bitterein Hasz gegen England erfüllt
sei. Er verlangte unverzüglich
Selbstregierung für Irland, nicht
allein Irlands wegen, fondern zum
Besten des Bereinigten Königreichs
und der Alliierten.
Seit Monaten hat maii im Unter
hause keine solche Szenen beobachtet,
wie gestern. LlotidGeorge gab die
Erklärung ab, das; diejenigen, welche
Home Rule wünschten, solche haben
konnten, doch werde Ulster unter
keinen Umständen gezwungen wer
den, Honte Rule in Irland anzuneh.
men, weiin es solche nicht wünschte.
Die Ulsterleute gaben die Erklärung
ab, dasz sie Selbstregierung nicht am
nehmen würden, sondern von Lon
don aus regiert werden wollten.
LlondGeorge wurde in der Home
Rule Frage als wetterwendisch be
zeichnet, und ein Nationalist nannte
den Marincministcr Carson den
Henker Irlands, der sich als Marine
minister nicht eigne.
Als Protest gegen die von Lloyd
George geplaiite Beilegung der in
fcheii Frage verließen die Nationali
sten das Parlament.
Mehrere hiesige Zeitungm bekla
gen die gestrigen Vorkominnisse iin
Parlament und greifen die Führer
der 5!ationalisten in scharfer Weise
an. Die Morning Post schreibt daß
die irischen Nationalisten der Regie
rung wohl den Handschuh hingewor.
fen haben, diese aber nichts tun
werden.' was den auf den Fortgang
des Krieges für England und dessen
Alliierten verderblich sein könne, auf
Opposition in jeder anderen Hinsicht
aber müsse die Regierung rechnen.
Franz. Torpedoboot-
lirt ttfjt6t
tl. V-llllt
Paris. 7. März. Der Torpedo
bootjäger Cassini" wurde am 28.
Februar von einem Tauchboot im
Mittelmcer versenkt: 107 Mann der
Besatzung gingen mit dem Kriegs
schiff unter. Der diesbezügliche offi
zielle Bericht lautet: Der zum Mit-
tclmeer Patrouillendicnst gehörige
Torpcdomger Cass,n," witrde ain
28. Februar nachmittags 1 Uhr von
ciiiem Tauchboot torpediert und der
senkt. Das Geschoß traf das Muni,
tionöinagazin, eine furchtbare Erplo
sion war die Folge, und das Schiff
versank innerhalb 2 Minuten nach
der Torpcdicrung. Der Kapitän, 6
andere Offiziere und IM Mann er
tranken; 2 Offiziere und 32 Mann
der Schiffsbcsatzung wurden gerettet.
Steigerung im
amerik. Schiffsbau!
New ?)ork, 8. März. DaS Jour
nal of Commerce veröffentlichte Zah
len. aus denen ein bedeutendes An
wachsen der amerikanischen Handels
marine hervorgeht. Während der
ZI Kriegsmoiiate betrug das Ge
samtkapital, das zur Bildung von
neuen Schiffsbaukorporatiouen ge
nehniigt wurde, $14 1,972,000, wo
bei der Februar i'Jll einen neuen
Monatsrckord batte.
In diesem Monat wilrdcn allein
fünfzehn neue Korporationen mit
Grundkapital von zusammen $30,
52,,000 gegründet, gegenüber $12,
155,000 im März 1916, dem bis
herigcn Rckordmonat.
Bestimmend sür diese Wiederbele
bung deS Schiffsbaus waren teil
weise die gewaltige Zerstörung von
Schiffsraum durch die Tauchboote,
teilweise auch die Neigrnig vieler
ausländischer Versandgesckäfte, un
ter der Registrierung der Ver.
Staaten zu arbeiten, maßgebend, da
die amerikanische Flagge den größteii
Schutz geboten hat. Schließlich lock
ten die augcrordentlich hohen Ver
dienst? der Schiffahrtsgesellschaften
trotz der Verluste an Tonnenzabl.
Die Sorte Humanität, die in un
serem Munitionsi'chacher zum Ans
druck kommt, hat einen neuen Tri
umph zu verzeictinen in Loilifiona
hat man eine Negerin gelyncht.
Briten stehlen j
unsere Schisse!,
Wollen den amcrikanischen Schoner
Mattie Rrwman in den Mu
nitionsdirnst pressen.
Washington. 8. März. Die
Briten pressen jetzt amerikanische
Schiffe in den Munitionddienst der
Alliierten. Der Schisfsinnngcl der
Briten wird dadurch ant klarsten ve
wiesen, dasz diese den amerikanischen
Schoner Maltie Newman, der sich
gegenwärtig im Hafen von Liver
Pool in schwer beschädigtem Zustande
befindet und nicht in See stechen
kann, nicht reparieren lassen wollen,
ander der Kapitän verpflichtet sich,
das Schiff in den Dienst des Mu
nitionSministers zu stellen. Es soll
Kohlen nach Frankreich tranöportie
ren.
Es ist dies nur einer aus viele
Fällen, mit welchem sich die Bundes
regiernilg gegenwärtig beschäftigt;
irgend einer derselben ivurde Anie
rika veranlassen, scharf gegen Eng
land vorzugehen, wenn die Lage
zwischen Amerika und Teutschland
weniger gefahrvoll wäre. England
versucht offensichtlich, amerikanische
Schiffe während- der Tauer dieses
Krieges in den englischen Dienst zu
Pressen.
Die Mattie Newman verlieb den
Hasen von New 3)ork letzten Som
mer mit einer Ladung Bauholz für
Liverpool; während eines heftigen
Sturmes wurde das Schiff schwer
beschädigt und sah sich gezwungen,
einen Teil der Ladung über Bord zu
werfen; erst im September traf es
in schwer beschädigten! Zustand in
Liverpool ein. ,Tcr Kapitän traf so
fort Borbcrciwilgon,,'däS Schiff zu
docken und Reparaturen an deinsel
den vornehmen zu lassen; man hielt
ihn hin. Schlicszkich teilte ihm der
Munirionsminister mit. daö Schiff
reparieren zu lassen, indessen unter
der Bedingung, daß dasselbe nach
erfolgter Reparatur während der
Dauer des Krieges Fracht zwischen
England und Frankreich fahre oder
auf andere Weise für die Entente,
mächte tätig sei. wosiir aber nur ein
Drittel der üblichen Frachtgebührcn
bezahlt ivcrdcn sollen.
Der Fall wurde der zuständigen
Behörde der Ber. Staaten unterbret
tet. Dieselbe hat dein Kapitän der
Mattie Ncivman den Rat gegebeil.
so lange als möglich das Schiff zu
behalten, schon ausi patriotischen
Gründen, trotz der Tatsache, das;
man das chiss zu dem von ihm
festgesetzten Preise kaufen will. Man
betrachtet hier das Vorgehen der
britischen Regierung als einen Ein
griff in amerikanische Rechte.
Wollen anch holländische Schiffe
stehlen.
London, 8. März. Holland scheint
entschlossen, seine Schiffe in den Hä
fen zi: belassen, als sie den Angriffen
von Tanchbootcn auszusetzen. Dieser
Umstand hat in hiesige Regierung?
kreisen große Aufregung hervorgeru
feu und man darf nicht überrascht
sein, daß die Regierung Maßregeln
ergreift, Holland zu zwingen, die
Schiffabrt wieder aufzunehmen. Hol
lands Handlungsweise ist ganz und
gar danach angetan, die deutsche
Blockade der britischen Küste wir
kungsvoll zu gestalten, und dieses
muß unter allen Umständen verhin
dert werden.
Amsterdani, üb. London, 8, März.
Bezugnehmend auf obige Tcpesche
schreibt der Nieuive Courant: Unter
der verschärften Tauchbootkriegorder
hat Holland das beste getan, was es
überhaupt hin konnte. Das einzige,
was noch zu tun übrig blieb, würde
ein Abbruch der diplomatischen Be
Ziehungen zwischen Holland und
Deutschland sein, und das wäre mit
einem Selbstinordversuch glcichbedm
tend.
Uubas Cxprasident
Gomez gefangen!
Man nimmt an, dafz damit die Nc
voliitio so gut wie bc.
endet ist.
Havana, März. Tie Rcuolu
tion auf Kuba ist anscheinend zu En
de. ExPräsident Jose Miguel Vw
mez und sein Stab, die Leiter des
Aufstandes, sind gefangen genommen
worden. Man erwartet, daß sie zum
Tode verurteilt werden werden.
Gleichzeitig werden (Gerüchte laut,
daß die Reste der Revolutionstrup
pe in Cainaguen gezwungen wnr
den. zu kapitulieren. Unter den mit
Gomez gefangen genommenen drei
bundert Man befinden sich dessen
Sohn und Schwiegersohn.
vn Haoana berrschtc geilern in
iolge der Nodiridnt eine ubelnim
nimig, Ter Sieg der Regierung
wurde überall festlich begangen.
Ein einziges tt-voot
versenkt 47 Fahrzeuge!
Tieselben hatten znsammcn einen
ehalt von 91,000 Tonnen.
Berlin, 8. März. (Funkendepe.
sche.) Während feines letzten Streif
zugcs versenkte ein einziges deutsches
Tauchboot 21 Dampfer, IG Segel
schiffe und 16 Fischerboote, von ei
nem Gesamtgebalt von 91,000 Rc
giftertonnen, wie eine offizielle
Presseerklärung besagt.
London sagt, 26 Schiffe
letzte tvoche versenkt!
London, ?. März. Laut einer
offiziellen Erklärung sind in der am
4. März endenden Woche von deut
schen Tauchbooten oder durch Minen
26 englische Handelsfahrzenge vcr
senkt worden. (Und wie viele ha
den Sie verfchlviegen, hochverehrte
englische Admiralität?) ,
Vier Personen finden
Tod in den Flammen!
Armenhaus von Boonc Count, Ja.,
völlig eingeäschert; 56 Per
sonen gerettet.
Boone, Ja.. 8. März. Das acht
Meilen nördlich von hier gelegene
Armenhaus von Boone County ist
gestern Abend vollständig nicderge
bräunt. Vier der Insassen, eine
Greisin und drei Männer, konnten
nicht mehr gerettet werden und ka
inen in den Flammen um. 56 an
deren Insassen gelang es, sich in ih
ren Nachtgemändern zu retten.
)n Sibirien herrscht
völlige Anarchie!
Dorthin Verschickte werden mit Er
laubnis der Behörden don
Räubern nnsgeplündert.
Berlin, 8. März (FunkendeHesche).
Tas russische Blatt Ultra Rossi-
je" beschuldigt Beamte, in Sibirien
nüt Straßenräubern Hand in Hand
gearbeitet zu haben. ,
Die' Beschuldigung wird vom
Rjctsch" in einem ausführlichen Be
richt über die in Sibirien Herr
schenken Zustände bestätigt. Das
letztere Blatt meldet, daß sich in dein
sibirischen Dorfe Prcobischcnkoje eine
Bande gebildet hat, welche die von
der Regierung aus administrativen
Gründen nach der Gegend verschick
ten Personen offen überfällt uiid
ausplündert. Die Polizei rührt an
gcblich keinen Finger, um diesen
Räubereien ein Ende zu machen und
ein Friede''" Achter soll sich sogar
gcnieigert i .e. die Verhaftung von
Banditen anzuordnen, die einen
Raubmord verübten.
völlige Freiheit
für Juden in polen!
(Erhalten die gleichen Rechte wie
alle anderen Klapen der Be
völkerung. .
Berlin. 8. März. Tas in War
schau erscheinende jüdische Blatt
Wort" schreibt unter dem Titel;
Ein Wendepunkt in der Geschichte
des Judentums" über die Antwort
des polnischen Staatsratcö auf den
diesem kürzlich überreichten Appell
der orthodoxen Juden:
Die Antwort des StaatSrates
lautete dahin, daß von den Juden
nichts verlangt werde, als Treue
gegen den polnischen Staat. Für
diese Treue erhalten die Juden Re
ligionsfreiheit und volle bürgerliche
und politische Gleichberechtigung.
Die einstigen guten Beziehungen
zwischen den Polen und Juden wer
den wieder hergestellt und die jü
difchc Bevölkerung erhält die Be
rcchtigung, sich aktiv a,n politischen
Leben zn beteiligen."
Lvohl nur ein
bloßes Gerücht!
Havre. Frankreich. 8. März.
Hier will man aus zuverlässiger"
Quelle erfahren haben, daß Teutsch
land sich mit dem Plane trägt.
mit Friedensbedinauna.cn vor die
Oeffentlichkeit zu treten. Belgien
wird unter diesen Bedingungen als
unabhängig erklärt werden, doch
werden Antwerpen, Lüttich und Na
mur deutsche Besatzungen erhalten
und die Häfen und Eisenbalinen wer
deil von der deutschen Regierung
kontrolliert .werden. Belgien würde
unter den Bedingungen keine natio
nale Armee babcn, sondern nur so
viele Soldaten, wie zur Aiürechter
baltmig der Ruhe und Ordnung im
itand nötig find. "
Wilson dcriirgcrt
und ist erkrankt!
Trotzdem aber wird ihn seine Urankheit nicht
daran verhindern, wenn er will, die
Schiffe bestücken zu lassen.
Uampf gegen Senator Stone läht jetzt nach!
Washington. 8. März. Jetzt
nachdem in dem von Demokraten
und Republikanern abgehaltenen
Kaukns beschlossen worden ist,' die
Senatsrcgeln dahin abzuändern, die
Debatten int Senat aus eine Stunde
für jeden Rediier zu begrenzen, glau
ben die Senatsführer, daß die dies
bezügliche Abänderung der Regeln
ohne wesentlichen Widerstand ange
nominell werden wird. Binnen ei
ner Woche dürfte mit den bisherigen
Regeln im Senat aufgeräumt wor
den sein. Bis jetzt weiß man bc
stimmt, daß die Senatoren Shcr
man und France gegen die Annahme
der neuen Regeln protestieren wer
den: zwei Leute aber können dem
neuen Plane schwerlich lange Stand
halten, außer in der Schlußdebatte
über die Annahme der Regeln: und
sollten diese beiden auch noch die
Unterstützung von La Follette, Gron
a uiid andcreit Senatoren erhalten,
so werden diese dennoch nicht imstan
de fein, dem Willen des Senats
einen Tannn entgegen zu setzen.
In hiesigen Regierungskreisen
wartet man heute mit derselben
Spannuilg wie gestern darauf, was
der Präsident hinsichtlich der Be
wafsnung der Schiffe zu tun ge
denkt. Man hatte bereits gestern
nachmittag erwartet, daß er einen
Befehl zur Bewaffnung der Schiffe
geben werde. Herr Wüson ist er
krankt, und die ihn behandelnden
Aerzte, haben befohlen, daß er .sich
aller, Arbeit . soviel wie möglich cnt
halte. (Ist ihm aus Aergcr über
die zwölf eigensinnigen" Senatoren
etwa die Galle übergelaufen?) Der
Präsident soll an einer starken Er
kältung leiden: dieses aber dürfte
ihm mcht davon abhalten, feinen
5lurs sofort , zu bestimmen.
Noch immer ist eine starke Oppo
sition gegen Stone als Mitglied des
Konütccs für auswärtige Bczichun
gen vorbanden, doch dürfte es im
Senat schwerlich zu einer offenen
Bekäinpfung des Bundcssenators
kommen. Senatorielle Höflichkeit hat
viel hiermit zu tun. Senatsmitglie
der heben hervor, daß Stone weiter
als Vorsitzender des Komitees fun
gieren wird. Auch wird befürchtet,
daß sollte der Versuch gemacht wer
den, Stone seines verantwortlichen
Postciis als Vorsitzender des Komi
tecs zu entsetzen, es zu einem Bruch
in der demokratischen Partei im Se
nat kommen würde, denn Herr
Stone besitzt unter seinen Kollegen,
besonders aber unter den Tcmokra
tcn, viele Verehrer.
Postmeister müssen sich
Prüfung unterziehen!
Müssen in Zukunft Examen beste
hen, ehe ihre Ernennung er
folgen kann.
Washington, 8. März. Vom
April ab werden alle Ernennungen
von Postmeistern der ersten, zweiten
oder dritten Klasse davon abhängig
gemacht werden, ob sie eine Prü
fung bestanden haben, welche ihre
Befähigung für das Amt nachweist.
Generalpostmeister Burleson niach
te gestern bekannt, daß die Erncn
nungen wie bisher dein Senat einge
reicht werden würden, daß jedoch be
Präsident von den Resultaten der
Prüfungen bei feinen Ernennungen
geleitet ivcrden wird. Auch ist in
der neuen Bestimmung des Präsiden
ten eine modifizierte Form der Ji
vildienst Verordnungen vorgesehen. '
Jetzt im Amte befindliche Postmei
sier werden in demselben verbleiben,
obne eine Prüfung untergehen zu
müssen. Bei Ablauf ihres Termins
jedoch müssen sie sich einer solchen
Prüfung unterziehe. '
Von Gegnern der Verordnung
wird darauf hingewiesen, daß die
selbe nur erlassen wurde, um dv
durch im neuen Nepräsentantenhau
se die vereinigte Unterstützung der
Demokraten wie der Republikaner
zu erhalte, weil durch die Verord
nung anscheinend dos Vünstlingsme
se und eine Begünstigung der de
niokratisäien Bewerber allein ausge
schallet wird. (Aber auch nur scheu,,
bar.)
Wilsons Krankheit verzögert dessen
Entscheidung.
Washington. 8. März. Präsc-.
deut Wilsons Krankheit hat dessen
Entscheidung betreffs der Frage der
Bestückung von Handclsdampfern
verzögert.
Aus vorliegenden Beweisen geht
jedoch herbor, daß die Instruktionen
an Sekretär Daniels für sofortige
Bestückung der amerikanischen Hau
delsflotte nicht viel länger verscho-
ben werden werden. Hohe Regie
rilngsbeamte bestätigen, daß der
Präsident von seinen Ncchtsbcistäit
den die Zusichenmg erhalten hat,
daß er das Recht und die Vollmacht
hat, mit seiner Bewaffneten Neutra
lität vorzugehen, obgleich der Senat
die Vorlage nicht angenommen hat.
Andererseits gibt es viele, welche
glauben, daß der Präsident lieber so.
sort eine Extrasitzuug des Kongresses
einberufen wird und in Anbetracht
dessen, daß die Regeln für Bcgreii
zuiig der Debatten Aussicht auf An
nähme haben, die Bestückungsvorla
ge noch einmal einreichen lassen
wird, um deren sofortige Annahme
durchzusetzen. Dies würde, wie sie
sagen, jeden Zweifel in dieser Frage
heben.
Gftpreukische Ainder
kommen nach Amerika
150 nach Sibirien verschleppte und
befreite Äiudcr in San
Francisco erwartet.
San Franciso, Cal., 8. März.
Tie hiesige deutsche Hilfsgesellfchaft
trifft bereits Vorbereitungen für den
Empfang von 150 Kindern aus Lst
Preußen, die von Kosaken aus ihrer
Heimat fortgeschleppt, vom Amerika
nischen Roten Kreuz befreit und nach
Shanghai gebracht wurden, wo der
deutsche Frauenverein zurzeit noch
für sie forgt. 450 andere Kinder
sind in Sibirien elend zugrunde ge,"
gmrgen. Die hier erwarteten Kinder
werden nach New tyort gebracht und
dort bis zum Ende des jlrieges vcr.
Pflegt werden. :
Gmahaer in Exeelsior
Springs ermordet!
' Laut hier eingetroffener Nachricht
wurde Mtttwoch nachmittag im Au
ditorium von Exeelsior Springö,
Mo., im Beifein vieler Leute Urban
B. Balconibe von hier von dem Zu
ckerwarenverkäufer Bcebe Sniith er.
schosscii. Smith, der 35 Jahre alt
ist und seinen Versuch machte, zu
entfliehen, hat seit mehreren Jahren
einen Verkaufsstand im Auditorium.
Er sagte aus, daß Balcombe, trotz
dem er ihn mchrnmls gewarnt hat
te, immer wieder Kaugummi und
Zuckerwarm von seinem Stand fort
nahm, worauf er fo in Wut geriet.
daß er auf ihn zwei Schusse abgab.
Ein Schuß traf Balcombe gcradö
über dem Herzen und der zweite int
Gesicht.
Der Ermordete, welcher cm Wer
von 65 Jahren erreichte, gehörte ei
ner bekannten hiesigen Familie an.
Sein Vater, Major St. A. D. Bal
combe, war jahrelang Herausgeber
des Ncpublican", der ersten bedeu
.'enden Zeitung Omohas. Der Er
mordete seW war früher Comite
asscssor gewesen und spielte in politi
schen Kreisen eine Rolle. Er ging
eines Herzleidens ' wegen seit acht
Jahren wenigstens zweimal im Iah.
rc nach Exeelsior Springs. Er bin.
terläßt außer seiner Frau w$ drei
Schwestern. .
Präsident wilson
ans Bett gefesselt!
Washington, 8. März. Präfi-.
dent Wilson ist schwer erkaltet und
muß heute beß Bett büten. Sein
Zustand ist nicht bedenklich.
Wenn England sich auf die An,
bildung der Tauchboote verlegt hau
te. würde mmi sie jetzt liatürlich 4
HumamtäisrückjWm gar nicht a
Kaufen lassen.