Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 05, 1917, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    X.
Seite I-Tägliche Omoha Tribiuw-Montag, den 5. März 11)17.
t4tföiq0 pt
4isW
TKiSUKE PCBUSaiKU C0, TAL. 3. P2TI3, fnmldmt
Ull Bowu-d Stf. T!ph..i TYLEU 140 Qmth. Vebamkm
.agliche Qmaha Tribüne
o, Maluen, Ijl, Brauch Office: 407 6t AC
Tnii des Tageblatts: Tnrch hm Tragnr, per Wochk 10c; durch d
iif, p Jahr $5,00 ; einzelne Nmmrrn 2c. Prns m Wochenblatts
btt sinlter WoraLZbezaHlugg, per Jahr $1.50. -
Entred um lecood-clau matter March 14, 1912, at th -pootofict t
OmahA, Kebraaka, nnder th act of Conjfrea, Marck S. 117t.
Omaha, Nebt., Montag, den 5. März 1917.
fecmns Brief Ventschlanös Notwehr
Jetit nachdem der Schleier über Zimmermanns Brief gelüftet, erschkiut
die Sache iu einem ganz neue sichte. Tcutschlaud hat einfach in Notwehr
gkhündclt. Tentlchland kannte dcu Standpunkt unterer A0n,,t?anon.
wußte, daß die Bundesregierung gleich zn Beginn des Krieges eine
den Alliierten wol,lovllcnde Neutralität emgenommea am? vag oie xer.
Staate sie mit Waffen, Wnnition und (eld versorgten, m den ungleichen
.innps fort-. setzen. Tah die am Ruder befindliche Vertreter der grosze
'Partei sogar ihr Platformvcrsprcchru brachen, als sie den Alliierten riesige
Slttlcilj machten. Amerika war nach dem Urteile solcher Zeitschriften wie
die New Republik", die der Administration sehr nahe steht, nd die
Chicago Tribune", die die Rüstung sparte, , Lande vertritt, mrnials e.
tral, und mfzte Deutschland annclimen, daß die wohlwollende Äkentralität
ZA, in nifrnr 'ZelnSi.tinit hrrtiinnhdtt tlliirhr. - T'lrfott ?eik
ßrijcucuui (luuv jwi i iiibi ..-....-..... - - y
punkt glaubte Teutschlaud für gekommen, als es gezwungen war, seinen
Ttandpnnkt bezüglich des bedingnngeweisrn Tanchbootkrieges aufzugeben,
und einen rücksichtslosen zu führen, nm seine Existenz zu schützen. Tah
in diesem ihm kritischen Acltpnnkt Äerbnndete willtoimn? waren, it ,cld,t.
verständlich und das, e einen Versuch machte, sich dieselben zu sichern,
kann man ihm nicht verargen, (fs handelte in Nottoehr und Not kennt
kein ttcbot. Ties irt keine Vcrschworniia, wie viele Zeitungen es hin
anstelle versuchen, sondern es ist Schutz eigener Existenz. Sogar die vor
' ... , r, - ..- ...il 1 1. -i-L. rt. TS-.-if 1.1. S. i
crwayn yicago inöKue injrciui; ,,rn wir rii,,i,unvs uuuuij
Perrat ciinen, machen wir mis lächerlich."
Was ist bewaffnete ZZeutralität?
einer unserer Leser möchte wissen, was bewaffnete Neutralität zu
iVdrufftt hat Ob es w etwas überhaupt gebe. Ob nickt Der Begrm Neu
traliiat die ctoaffnuna ausschließe. Tiese Jiveifel sind berechtigt. U
Begriff gefaßt, gibt es nur eine unbedingte Neutralitat. als eine Neiära.
hüt, die nicht gestattet, daß die neutrale Macht einer der kriegführenden
Parteien gegenüber ein gewisses Wohlwollen bekundet, während sie der
anderen eine aewisse Wneigung mtgegenbringt. In beiden AAlen hat
die Neutralität im strengen Sinne des Wortes aufgehört. Tie Einwiese,
hing des Völkerrechts hat indes an der Hand der tatsächlichen Verhältnisse
. und der praktischen Erwägungen den urspriinglichen Begriff der Neutrali.
tät umgemodelt. So spricht man heute von totaler und partieller Neu
tralität. Zur partiellen werden in erster Linie die wohlwollende und die
dewaffnete Neutralität gerechnet. Aus der ersteren spricht die Hinneigung
zu einer der zwei kriegführenden Parteien durch irgendwelche Hilfeleistung.
tic Zweite greift Platz, sobald ein neutraler Staat , feine Absicht kundgibt,
unter Umständen zur Wahrung feiner Stellung als eines Neutralm oder
zum Schutz seiner Jiüeresfen einem 5iriegführenden gegenüber selbst zu
kriegerischen Maßnahmen, zu Waffengewalt, zu greifen. Ire Begriff der
dWafftieten Nttüralität hat feine entschiedeniie Durchführung im Verlauf
deZ amerikanischen Unabhängigkeitskrieges gesunden. Am 1. Januar 1780
schloffen Nußland, Preußen, Tannnark, Schweden und Portugal einen
'.i!elitralitätsvcrtrag, welcher die Wsicht der Bewaffnung zum schütz und
zur Verteidigung des friedlichen Hmidclsvcrkchrs aussprach. Tad sich
diese Bewaffnung in erster Linie gegen Englands Willkür und Uebergriffe
zi'.r See Mtete. zeigt, wie England damals bereits die Rechte der Neu
trafen mißachtet und deren Interessen vergewaltigt hat. Dieser Vertrag
nikrte zu der Kriegserklärung Spaniens an England und zu der Eng
laiids an Holland. Preußen hat damals den Kolonien in ihrem Befrei.
ungs5rieg gegenüber eine wohlwollende Neutralität bezeigt. So verbot
Friedrich der Große den Dmchzug der von den Engländern geworbenen
hessischen Hilfötnlppm durch preußisches Gebiet,, wodurch deren Ein.
treffen in Anrerika und ihre Teilnahme an den kriegerischen Operatioiien
zum, großen Worteil der Freihcitökänrpfcr verzögert wurde. Weder die
wohlwollende rwch die bewaffnete Neutralität gelten ' beute als eine Auf
Hebung der Fortdauer der friedlichen Staatengemeinfchaft auch während
des 'unter einzelnen Staaten geführten Krieges, wie das internationale j
Recht den Vegrrff Neutralnat definiert. Beide bedeuten immer rroch einen
Instand und noch keinen Akt der Teilnahme am Kriege. Der nächste
Schritt nach der Erklärung solcher Art von Neutralität in der Richtung zur
sktuellen Teuncchme am 5ttge bildet die Prorlamiemng des 5inegs
Zustandes. Aber auch dieser braucht cm sich noch nicht zum Kriege selbst
in führen, nunerhm tu die bewastnete Neutralität kein ungefährliche?
Spielzeug. Sie zeigt an, daß zwischen der Macht, die sich für bewaffnete
ieutrMät erklart, und der Macht, gegen die sie gerichtet ist, ein Zustand
der Spannung besteht, der im günstigsten Falle der Erhaltung friedlicher
üczhungen nicht forderlich i,t. und das ist immer ein bedenklicher Zu
a:id. Weil nicnmnd weiß, was daraus werden mag.
wältigen Berbältttissen für die Ausschüsse ein Leichtes ist, wünschenzwert
Mwlze tu lM'milZchuugen abziischlachti, daß der einzelne Abgeordnet
weder Beachtung findet, noch sich zur (Mtintg bringen kann, wenn sein
Bennriichtigung als wichtigerer Faktor von der Länge seiner Dienstzeit
f. f. . j. T t V r . , . . ,j '
aoyangr, uuo ,a,ueniill. oas; rs önngenö erforderlich ist. das Tagedlicht ir
gewisse Winkel und Ecken des Kapitols zuzulassen. Die borerwälinte Sach
läge im nächstm Kongreß bat die .National Notcrs' tfcnmie". eine Oraani,
sotioit, die während der legten zwei Jahre eifrig in sottschrittlichem Sinne
iam gewcieii in, mir oer oinung erfüllt, öasz die acht unabhängigen
Abgeordneten sich als ein Kern enveisen werden, dem sich hinreichend Re
pudlikaner und Demokraten anzuschließen bereit sind, nm eine parteilose
rguiiiiirimg oes itonarezn's zu crknogticnen. So wünschenswert dies
vom volksfrcundlichen Standpunkte aiich Ware, so wm,i Wmt (rtnind ,
der Annahme vor, daß sich im nächsten Kongreß eine Mehrbeit für diefc
Neuerung finden wird. Dafür haben wir eiiistiveilen noch zu viele Pa
ii-iuii-7,, o,e vi'ri-ir wv.o 7? mt umon m eden und Wehalt iinn ifi
zu bezichenl ,
Die Spionage-Vorlage ist ein niederträchtiger
f,.:s; ...c ki. t . . ?. ....c .
iniiM uuf V,? 3rciicimi no enzre
des amerikanischen Volkes.
lNew ?)or? American.)
Lvir haben in den Vereiniotm Staaten. nrnnhipiT wniinnZ rinn
megierirng vorn Volte, öurch öas Bolk und für das Volk. Das ist unZ
Xi ttutJk Sirt. t V i.ti.i.i ' .! !"i .J. 1 . ' r v . .
im uik sivw.muiwn geiuvyrlt'izier. iinn um ioime NemenlNg im mne
oer UomNtution und m wipmamter Sgs ,,,;; . Z, at ;ifi
baß daö Volk über alles, was innerhalb der Rcgiening vorgeht, genau'
unterrichtet ist, und zwar im Frieden sowohl wie im Kriege.
Jluch dein englischen Volke ist durch die dortige Krcgsgesctzgebuug
Maulkorb angelegt, der die größte Aehnlichkeit mit diesem vroiekticr.
im pionagegen'tz bar. uns iratt eines solchen Gesetzes ist das englische
Volk seit Jähren in Unkenntnis über die wahre Krieaswa? arhaffen mnr.
ben und führt setzt im dritten Jahre einen Verzweiflungskampf weiter, der
S,4.t iVic.-iL r:r ir v e - . " .... ..
fuji.ii iuh Ul)ics,riu ocenoer lein muroe, wenn öas engl, cve Volk Wichte.
w. 4.: - Jf. f r r. Öi- H '
ime vie aajen wiriiicn neuen. .
Bereits im Oktober 1915 habm. Zwischen den Reaierunae,, der Kriea.
fiihrendcn Verhandlungen über einen Friedensschluß, stattgefunden, und
wenn die Völker ticr Linierte hrnnnla , hn iNivi,,,,., ' xi iu.,
' v. vtiMr VVil Vlll O. VVkllUUtlVIClL. U l- UHU 11
Der nächste Uongretz.
OÜWohl der wiedererwählte Präsident der Ver. Staaten bereits am
1. Wrz sein Llmt antritt, wird die erste regelmäßige Tagung des nächsten
Kongresses erst im koimnenden Dezember erfolgen. Die Frage der Organs,
sierung der nationalen Gesetzgebung verursacht diesmal den politischen
Führern ungewöhnlich große Sorgen, da die' beiden großen Parteien faü
aleichzählig im, neuen 5ongreß vertreten fein werden. Den jüngsten amt.
iichen Feststellungen zufolge wird die Stärke der Republikaner sich auf
211, die der Demokraten auf 213 belaufen. Die Entscheidung ruht dem.
nach bei den 8 Abgeordneten, die entweder als Unabhängige erwählt wur
den oder sich einer Parteiorganisation nicht angeschlossen haben. Tiese zur
,,eit viel umworbenen 5!ongreßmitglieder sind Meyer London, Sozialist,
New glci-k; Thos. Schall,, Fortfckirittler. Minnesota; A. T. Füller. Unab
hänfkiger, Massachusetts; C. N. Ikandall, Prohibitionist, California; Whit
P. Martin, Fortschrittler, Louisiana; M. (5. Kelly, Unabhängiger, Penn
stzlöania: Geo. R. Lunn, Unabhängiger, New Aork. und Frl. Jeanette
tankin. als lüepublikanerin erwählt, Montana. Keine der beiden großen
Parteien wird datier imstande sein, das Haus" ohne Heranziehung einiger
dieser jjcht Unabhängigen zu organisieren. Tie Gewinnung von 4 würde
den Nepublikarrern eine Mehrheit von 1 geben, während die Demokraten
für das gleiche Ergebnis 5 der Unabhängigen bedürfen,
. Tie Beute", die mit der Sausorganisation verbunden ist, und der
si.'i aus ihr ergebende große politische Einfluß, lassen es glaublich crsckei
neu, daß außerordciüliche Anstrengungen gemacht werden, diese acht Volks.
Vertreter durch weitgehendste politische Bestechung zu beeinflussen. Ter
Äongrch erwählt im Ganzen 5!) Ausschüsse, deren Vorsitz nicht mit weit
reichende Machtvollkommenheiten, sondern auch eine höchst wünschenswerte
Patronoge sichert. Den Vorsitzern dieser Ausschüsse stehen jährlich .?200,000
''ür . Gehälter der erforderlichen, von ihnen zu ernennenden Schreiber,
IMen, usw., zur Verfügung. Der Partei, die sich die Führung sichert,
.trh'.fcn außerdem noch 220 geringere politische Aemter, Hausdiener, Jahr
szulführer, Barbiere, Sonderpolizinen, Wächter, Ponboten, Drucksachen
Geltet, usw., für deren Entlohnung $150,(XK) vorgesehen sind.
I.il Kongreß, wenn irgendwo, gilt das bekannte Dem Sieger die
So mancher Bürger und Steuerzahler, der einen solchen ttnind
b.i anMerlennen geneigt ist, dürfte jedoch seinen Sinn ändern, wenn er
i-.Tnn erinnert wird, daß diese Beute" von den Taschen des stenerzahlendeii
i'iA':tmnh zum Teil auch seinen eigenen, entnoimnen ist. Tie wichtigste
vrb bcdeZitungsrollste Arbeit des Kongresses vollzieht sich in dessen Aus.
'.; i'.fst'n. deren Beratungen zum großen Teil in Erecmibe Session", d. b.
. -:-.r i'lnsschluF der LerferUlÄkeit. stortnnden. Tie Frage, vb eine Lrga
Z. ,rurg dc-Z 5onflrksjcs auf strikter Parteigrundlakze. wiinschknsn'crt ist
i?.:r nicht, iit von allen Freunden wahrer Voltbvcrtrttung in Washington
eu- nlitig mit Nein" beantwort worden, hre Sauprargumente betonen.
T', unter dem gegenwärtigen Srnnrnt zu viel öffentliche lMaite im Stil.!
,i vvb ttcöcintcn erledigt werden, daß die parlainentarikche Maschinerie
iiv.ut den cutokratiickett Moduinififmincm"icitfn' des Aus
für (m 'chästsregcltt leidet, der ein xvrai'ictcsv ,l'erki"klil-rtes ,e
ivrfeJirf;; usiecht zu ciha'tcu vcrwast. taiz-v' unter den gcgeu
oneriert wurden, in Kenntnis gesetzt worden wären, in mörp e frfinn k.
iiiaia zu einer muellung ser eniöseligkeiten gekommen. AVer die Re
gicrungcn wünschten keinen Frieden auf der in Vorschlag gebrachten Basis,
sie wagten aber auch nicht, dem Volke die Bedinaunaen. unter denen der
Krieg beendet werden könnte, bekannten geben, und sie benutzten das
iai!iiorvgc,ey. nur oem wir jetzt auch in Form des Spionagegesetzes" be
gliickt werden sollen, dazu, dem Volke die Wahrheit vorzuenthalten und
ven caiienmoro. en oas weit nicht mehr wollte, fortzusetzen.
Und genau in derselben Lage würden wir sein, wenn dwke Simmnac
Vorlage Gesetzeskraft erlangen sollte. Wenn es, was Gott verhüten möge,
nnriucy zum Kriege mit Mutichland kommen sollte, so man hns 5N.ii
den Sonderinteressen der Hochfinanz und der Mumtionssabnkanten mit
Haut und Haarm verkauft. Friedensangebote, die von deutscher Seite
kommen könnten und die das amerikanische Volk mit Freuden annehmen
ivuroe. ronnren lym genau jo vertzeimlicht werden, wie ste dem französischen
und englischen Volke verheimlicht wurden, und jede Zeitung, die es ver-
,uM wuroe, oas Volk aufzuklaren, wiirde sich durch diesen Versuch straf.
bat machen und sich der ttonfiökaüon und der Unterdrückuna missrn.
Dieses Spionagegesetz ist eine Klassenacsedaebuna im cfnfirlirfirtrrt nrtn
auch nicht im üblichen Sinne des Wortes, denn es dient nur dem Nutzen
einer iie,nen, nocr einslukreichen Klasse, die in einem Kriege, uird zwar
einem recht langen Kriege, ihren Vorteil sieht, und die leider Gottes in
- ... . . y . t ;
uuiiiiyiun ein mir zu reinige sLiir- unocr. ;-
Tie Demokraten haben die Majorität im Hause., Sie baben die
Macht, die Annahme des Gesetzes zu verhindern, und wenn sie das nickt
tun, so wird das Volk diesen Mangel an Ehrlichkeit. Ausrichtigkeit und
Patriotismus ans das Konto der deinokratischen Partei schreiben. Das
Volk wird zu der Ueberzeugung kommen, das; die demokratifcke Parwi
nicht länger die Interessen des Volkes vertritt, fondern die Interessen be.
anderer Klassen, wie es im Jahre 1793 die Föderalisten ' getan haben, daß
,e willens i't, die Rede, wie die Preßfreikeit zu opfern,, und daß das Ein
,ige, was ein freiheitlieberides Volk unter solchen Umüanden tun sann.
darin besteht, daß es ein Ende mit einer solchen Partei knackt, wie unsere
orsayren ein iwe mir oer ioocralntilchei, Partei gemacht haben.
Die Bürger dieses Landes sind keine Binder, die nm politischen Gän.
geltende geführt werden müssen. Sie sind freie, intelligente Bürger, die
nicht gefonnen sind, sich einer Regierung durch Geheimpolizei" zu beugen.
Tie können ihre Angelegenheiten genau so gut inr Kriege wie im Frieden
kontrollieren und brauchen dazu keinen Vormund oder Lehrmeiuer. Ton
im Kriege eine gewisse Zensur über militärische Angelegenheiten notivendia
in. wmen mir aue ,enr gezsau. AVer oazu genügen die beziehenden Gesetze
vollständig, da eine derartige Zensur im Kriege das Recht eines jeden
Armeemyrers tit, dem hnmchtlich der Berichte
ritattuna Wer militarifdM
u , . .. , ' " '
iinge o,e meinueii .toniperenzen zuueyen.
Tas vorgeschlagene Spionagcgcsetze kann diese Befugnisse nickt cr
weitern, die auch keinerlei Erweiterung bedürfen, aber es gibt dein Justiz,
departemeiit und der Geheimpolizei die Autorität, die Rechte von Privat.
Personen im Frieden anzutasten und die freie Diskussion über Fragen der
nationalen Politik und der öffentlichen Angclegeheitcn im Kriege zu ver.
huidcrn. Dieses Gesetz wird, wenn es angenommen werden sollte, die Re
gierung und die öffentlichen Beamten in den Stand fetzen, dos Volk mund
tot zu machen, fo daß es weder über den Krieg, noch dessen Führung,
desfcn Ziele oder Beendigung das geringste mitzureden bat.
Aus oieses ,e,etz genutzt, konnte die Regierung gegen den Willen des
ganzen amerikanischen Volkes anierikanische Truvvcn nach Eurova knidm.
um die Schlachten auswärtiger Wächte zu schlagen, und eine amerikanische
ciiung njinre n,a,i oagegen proiemcren, uns ein amenkanischer Bürger
dürste die Angelegenheit noch nicht einmal mit einem anderen Bürger
besprechen.
Tas sind die Folgen, die das Gesetz habcl würde, wenn es zur An
nähme gelangen sollte. Es würde Zmiände schaffen, die mit dem Geine
unserer freiheitlichen Institutionen absolut unvereinbar sind. Und wenn
die Repräfciiianten angesichts dieser unwiderloglichen Tatsachen der Vor.
läge doch ihre Zustimmung geben, so find sie Verräter an der Sache des
Volkes und mißbrauchen das Vertrauen, das das Volk ihnen entgegen
gebracht hat.
Tas amerikanische Volk will nicht, daß die Politik der europöischm
Militärstaaten auf anierikanifchen Boden verpflanzt wird, wie es durch
dieses Gesetz g?schehen würde. Es. will nicht die Freiheiten, die ihm unter
unserer Verfassung verbürgt sind, die uns groß gemaclä haben, die seit
seinem Bestehen der Ruhm und Stolz dieses Landes gewesen find, geopfert
sehen, einerlei unter welchem Vorwand dies mich versucht werden mag.
Und so geduldig unser Volk auch in, fo stoisch es manches Ungemach er
trägt, so läßt es doch iiienmnd an den Grundpfeilern, auf denen dieses
Land ausgebaut ist, rütteln und die Annahme dieses Gesetzes würde einer
schweren Erschütterung unserer freiheitlichen Institutionen g'eichkommen.
Und mit denen, die das zulassen würden, die ihnen vom Volke ver
liehene Autorität nicht dazu benutzen, die Interessen des Volks zu schützen,
sondern sie zu schädigen, wird das Volk abrechnen, genau wie es vor bun
dertneunzehn Iahreii mit den Föderalisten abgerechnet hat, die auch ver
fachten, das Volk inundtot zu machen. Denn das niüistm die Vertreter des
Volkes nicht vergessen, daß das Volk diejenigen jedesmal repudiiert, die
dem Willen der Administration gegen den Willen des Volkes 0eltung zu
verschaffen suclM, denn wir find hier nach imnier in Amerika nicht
in Rußland. . '
lliue ttrsche kindlicher Unaufmerk dert wurde er von Wikiicr, Regens
samkcit. j burger. Augöburger, Niiniverger. U!
' wer Kaufherren massenhaft mit an-
Viele Schulkinder werden unge. deren indischen Gewürzen aus Jta
techterweise als .schlecht begabt" Iien eingeführt, und diese Pfeffer,
bernachläjjigt oder als unaufmerk fäde", wie sie von den Raubrittern
sam getadelt, während sie in Wirk' spottweise genannr wurden, erwarben
lichkeit schwerhörig sind. Zahlreiche damit kolossale Reichtümer, so daß
Unteriuchungen yaven oics unan sie oft die Ehre hatten, vonKaiker
sechtbar bewiesen. x. v. Reichard und Fürsten angepumpt zu werden.
stellte an IvöZ Schulkindern Hör. Im 14. und 15. Jahrhundert war
Prüfungen an, die ergaben, daß fast'jn Deutschland der Pfeffer vielfach
der vierte Teil derselben schleckzt ,jn Ersatzmittel für bares Geld. P:j.
hörte. Neben den Kinderkrankheiten ' vilegien wurden mit Pfeffer erkauft,
fand er Unreinlich.'eit und Erkältun-s Steuern und Stromabgaben in Pfes.
zen als die häufigsten Ursachen, Dr. sr entrichtet, die siadtisen Behörden
Weil in Stuttgart untersuchte LM.Mit Pfeffer besoldet, durchreisende
f- t Yni'fc. .ifi n t " r i P. , I rill . . .
i-crimlinoer nunel,l iu,ier,praaie, bürsten und ihre Kanzler mit Pst .
und Ohrspiegel. Infolge von Nach
lässigleit und Unreinlichkeit hatten
fer beschenkt.
Sogar die versetzte Krone des hei
von den Knaben 11 Prozent und sn römischen Reiches deutscher Na
von den Madchen 1ö Prozent Oh. würd nm! mit mhfitt aus.
ij 1. . v.äf..ii: " . ' " , .n i'
tt'iillZsi!uizrvie iiu Ivurrn vrsniitv
schwerhörig. Von 1918 Gymna,!.
sten und Volksschülern aller AUcrK
klasscn, die Dr. ezold in München
untersuchte, besaß mehr als der
vierte Teil höchstens ein Drittel der
normalen Gehörjchärfe.
Es wurde auch da zahlenmäßige
Nachweis geliefert, daß die geistiges
gelöst. Die große Regensburger Eh.o
nik erzählt nämlich von dem Schlnß
des Reichstages des Kaisers Sigis
mund (141037) vom Jahre 1434
Als zur Abreise aus Negenöburg alle
Ansialten getroffen waren, gebrach
es an Eeld, die Kosten der Hoshil.
jung zu berichtigen. Der Kaiser ent
i hnli f.in siipfhHrTilnfsif finn
. , . . , ...... I... ' V.W. ... .....MI.. I.l.l.ll
it,.. I i.t.fl. n i.itln. n . . ii h.m ' . " . ' .
wujrnn. niu will ,t, rUi rrilKn h.rn Ämmrr nl
israde feiner Hörverminderung ent. Wt, nUr p,lft firtH, j
prechende Beeinträchtigung erfahrt.!.; .' niMn yr4i LJ r
,,.hs vtr Mii , yinäl"1""1 T'"M' IT"
.uviiu vlV " nrt .rMMfrim StnKtn in nrf.hn
............... . 0 o,",
Leiden nicht kennt, das arme, Kind
für faul und unaufmerksam halt.
Der amerikanische Ohrenarzt Dr. S.
Serton fand 13 Prozent Kinde? mit
' - i LnuTTinTmr neniT nrn nnwrn n ; i
JffWSL '!Ln"Si,S KsÄÄ. 5.
a
und es auch nicht geraten fanden, das
Gemeinwesen für ein Darlehen in
Anspruch zu nehmen. Der Kämmerer
Gumbrecht nebst drei anderen Mit
I, ,, ;,, Crn wniiirnim ins 10
aber nur in einem einzigen Falle -. n,
V 0.H i , X.. U. iC lUi ISVUU1, iVln
Will UKUl AiKyiKf CilüU vllvvl l'V ... . '
fn,,- ij tu. ttin, tnifu't schießen unter der Bedingung eines
fZX Zr ic, : 7 i," .' 'X' hinlänglichen Unterp andes. Notge
rannten nur 19 jon 7b ihren eige ,t,t.
neu Gehörfehler. Nach den Unterstl. Z IL TS
chunaen von Dr. Bezold wußten nur Mtat entschließen, den sauren
12 Linder von ihrem eigenen Gebre. ßM und mittels Verschre.
,,r 7 ..rf, ih bung. datiert auS Regensburg am St
.)V., MHW It. , WUhV UVU lJi.Vl fyu ' f a i Cf fS u.1
fhrwn 14 ?rf1rn..rh,HrPnh hw.t Mlchelstag , 29. September -
B? nüm hnA-n n! ton bio iVhr lm Konigl. Staatsarchiv zu Mun
V,... r .V... . -,,c(,.v,t.-i : x.;i
n rfits hnrr pmrr PMnerhnr nfc t : " uu,.,,
konnten sie deshalb beim Unterricht
auch nicht berücksichtigen, sonders
hielten die Schüler für unaufinerl
fam und leicht zerstreut. Häufig sag
ten die Lehrer, sie hätten wohl di
Empfindung gehabt, daß etwas mi
den Kindern nicht richtig" fei, abei
sie waren nicht daraus verfallen, da
die Kinder schwerhörii sein konnten
da diese, einmal energisch aufgerüt
telt. dann dem Unterricht zcitiveiß
wieder gut zu folgen vermocht hät
ten. -
eines
Silbergeschirrs und selbst seine Kii
erkrone zurückzulassen und mit ge.
zerten Koffern in den ersten Tagen
es Oktober der ebenso guten als
sichtigen Stadt Rcgensburg den
lücken zu kehren. In den letzten Ta
,en des Jahres kam ein kaiserlicher
kommissarius und verlangte die ein
.esetzten Pfänder zu lösen. Da er aber
icht hinlänglich mit klingender Mün
t versehen war, bot er Pfeffer statt
Geldes an.
Die Regensburger gingen nolens
Natürlich slan n.iinli volens darauf ein. In der Stadirech
großer Angst die Aufmerksamkeit nung findet sich der Äcrmerk: .Un'er
init aller Energie zusainmengenom. oerr. der Kaiser, ist hie schuldig g?-
inen wurde und d e Scküler vom atm-wu eini,cr,e moen; oa
Munde des LehrerS abzulesen such- für hat er meinem Herrn gutes Pfand
len. was sie nicht niit den Ohren ge,ener. Aus oas yaoen meine zerren
vcrnehnien konnten? ! Pfeffer kauft, an dem Pfeffer ist ver.
Tie häufigsten Ursachen der' n worven 1 Psunv, b chlllmge.
?ckwerböriakeit sind, wie die llntpr. i 3 lcnnige.
uchungen ergeben haben, Unreinlich
seit, Erkältungen und ansteckende
Krankheiten. Von den durch Dr.
Richter untersuchten 155 Gehör
ckwacken warv AH allein hurrfi 4.
renschmalzvröpfe in ihrem Gehör- Zürich ist vor kurzem tfnrn Vr.
-.erinögen geichädigt. Dies ist jeden- 2carla vel!N.ogliln. oie er,ie Zchwer
älls ein sevr trauriacs .eicken Utr zerischb AnztiN. Nach 4Mähriger
die Reinlichkeit der Sünder und Wirksamkeit in ihrem Beruf, dch.n
Tie erste Aerzti der Schweiz.
tienNnnerl oder bei schwierigen Opera
tionen.
In den letzten Jahren überließ W
Verstorbene den eigentlichen Aerzttt
beruf gegtnübe: bemittelten Patientin'
nen den jüngeren Kolleginnen und
konzentrierte dafür ihre Schaffen!
kraft auf Sprechstunden für ormi
Frauen und Kinder uns deren
Handlung uns ferner auf vaS Lersor
gen von armen, mehr oder wenigei
elternlosen Kindern bei braven, .in
verliebenden Adoptiveltern.
An dem Leben Vrthovens.
der Eltern!
Wie ist das aber überhaupt mög-
ich?
geschieden. Sei war keine Frauen
rechtlerin im angenommenen Sinn des
Wortes;' sie kämpfte nicht für mehr
Rechte der Frau, aber, sie hob den
Ci r x l . . , I vvv i tuu. UWfc. IV fVU VVIl
"l s i T'1 eTX Wert einer jeden einzelnen durch die
gliche tzemoaiche" der Würdigung und Anerkennung ihrer
.'Men Schulkinder. Ta wird das .
niorgc
mei
ftittö, wenn es höchste Zeit zur
schule izt, schnell aus dein Bette ge
Arbeit. Hausfrau und Mutter sem
schien ihr ein edler, ausfüllender Be
ruf, und sie fund warme Worte der
Hipp Thesker.
Als eines der besten Wandelbil'
der-Tdealer der ?tadt rmiß zmeifel
los das allgemein beliebte Hipp"
an zarnam Straße bezeichnet roer
den. Die dort gebotenm Bilder stel
len wahre Kuninverke auf ihrem
Gebiet dar, die durch wirklich künst
lerische Musik noch bedeutend an Ein.
druch gewinnen. Für heute, Mon
tag, iinden wir die bekannte, tück
t!ge ilmdar'U'llerm Violek Äcrw
renn ol HaiiolrelleuHtaabcriH -in
;X!)c Aou t-jci", , einer tzochmkref.
sanken Episode eines Mädchens, wel
ches als ttnabe erzogen wurde. Ain
Dienstag. Mittmoch und Tonners
tag wird hier The Eagle's Wings"
gezeigt, ein patriotisches WJNdelbilö.
das sowohl vom Präsidenten Wllson
als auch von dessen Kalnnensniiiglie.
dern indossiett wurde. Ter Eintritts
preis während dieser drei Tage wur
di: auf 2k erhöht. Freitag und
Samstag endlich finden wir Irene
Fenwick und On'en Moore in A
tvirl Life Tlt": eine bochintereffa,,.
te und fesselnde, DarfMung aus der
Äcrbrccherwclt.
. k. n. j . iu , miu ist uv ivuiiib vi
mt, fp ilt m dann z üchtig den An -kennung und der Aufrichtung
solche, die unter erschwerenden
Handen ab, wahrend die Mutter" ,s. ,. h mtiM
den jZasiee kocht od!r die Frau
Mama" ruhig lNl Bette biegen bleibt.
Kn gründliches Reinigen der Ohren
wird dabei Zelten gedacht. Und ge
rade bei einen! so zart und sein ge
bauten jCrp wie dein menschlichen
Ohr ist die größte Tauberkeit nötig.
Merken also die Eltern irgendwie,
enn auch nur zeitweise, eine Unauf
merksamkeit oder ein Ueberhören von
dorten der den Kindern, so müssen
Umständen treu und voll ihre Pflicht
auf diesem Gebiet erfüllten. Aus der
Fülle ihres Wissens, ihrer Ersah
rung und ihrer Seele hat sie Tau
senden ihrer Schwestern geholfen
durch schwer; Stunden und durch
schwere Pilgerfahrt.
Gebore am 7. Oktober 184? in
Bözen (Aargau), wurde Marie Äögt
lin als erste Schweizerin im Oktober
1868 als siuv. med. immatrikuliert,
h möglichst bald einen Arzt zu Natez UNd zwar an ter Unioersität Zürich
. . u ... fl u v w i et, ... r i - c.- rvr ..i. n . er
gehen. u Hause wir) bekanntlich sv!m iiooer icgie ic mir Ei
jft das Wie. und Wassragen' als slg das medizinische Staatsezamen
Unart gerügt, während in Wirklich-! b, dem im Juli 1874 an der Um
keit vielsach nur schlechtes Gehör dielversitüt Zürich die Promokwn zum
Schuld trägt. Manches Unrecht ae-j Tr. mch. mit Auszeichnung folgte.
p'n die Binder würde durch n-chnei
üge ärzlliche Behandlung vermieden
nerden !
Geschichten vom Pfeffer.
Ter Pfeffer, dieses trotz feiner
Tchneidigkeit. im Beißen verbreitetste
aller Gewürze, der treue jlamerad
des Salzes auf dem Tisch der Armen
wie reichen, in dessen Geburtsland! eine ungrheure Praris und zählte zu
t!. 4.Hk. .i , i, 1 w t.ri. , ' . r . rv .
ie hielt stets an oem Grundsatz fest,
nicht mit Worten und Schriften für
denAerzlinnenberuf oder die Erwei
terung der Frauennchte zu kämpfen,
sonoern nur Mit der 2at. Durch die
tatsächliche Leistung wollte sie bemei
fen. daß eine Frau ein guter Arzt
sein kann und die Aerztin eine 5!ot
wendigkeit ist. Uno dieser Äeweis
ist ihr in vollstem Maße gelungen.
Während vieler Jahre bewältigte s
wir gern un ere feinde und au
manchmal gute Freunde wünschen
spielte in früheren Jahrhunderten, als
ihm andere Gewürze noch toeniger
Konkurrenz machten, eine noch weit
bedeutender Rolle all gegenwärtig.
Schon im Altertum brachten ihn oie
Araber aus Ostindien in Mafien nach
Aden und Sskotra. von wo er zu den
Griechen, Byzantinern und Römern
kam. Als der berühmte Gotenkönig
Alarich 409 Rom einnahm, legte er
der Stadt nebst ungeheuren Geld
summen eine Kontribution von 3000
Pfund Pfeffer aus. In Deutschland
namentlich war späterhin eine hock'
gradize Liebhaberei für den. Pfeffer
verbreitet. Vereits im 12. Iahrhun
den besten Spezialistm in Frauen
tranlheiten und Geburtshilfe bis weit
über die Grenzen des Landes.
Im März 1873 verheiratete sich
Marie Wgtlin mit dem Profeffor der
Geologie Albert Heim, auS . welcher
glücklichen Ehe zwei Kinder erwuch
jen. Wer in dieses tätige, aber har
monische Familienleben hineinblicke
dürfte, der wird das Bit nie Bet
gtfen, wie sich drr eine oielbezehrte,
äußerst beanspruchte Aerttin mit ei'
ner tüchtigen, echt schweizerischen
Hausfrau vereinigte. Die eine Stun
de tief in Hausgefchäften - beim
Flicken von Kleidern, Küchengeschnf.
t", Gartenarbeiten die andere
Stunde am Krankenbett ihrer Sa
Fremdheit und Traurigkeit umivei
ben das Leben Leethovens gleich i
nein Wolkenschleier, aus dem heraus
mächtig und magisch sein Gesicht zu'
uns blickt; will jemand die Wolken
schicht zerreißen, um deutlicher zu t'
hen, so entdeckt der geschärfte Sin
nur wirrende Alltäglichkeiten, bei
hinter ihnen steht weiter das unent-
wirrbare Geheimnis, welches ein Mcn
schenleben inmitten des Taseink be.
deutet.
Grillparzer versucht es in seine.
Grabrede bei dem großen Musik
durch das Uebermaß der Empfindung
zu erklären, daS die Empfindung fei'
der zerbricht: ... er entzog sich de
Menschen, nachdem er ihnen alle? ge
geben und nichts dafür empfange,
hatte. Er blieb einsam, weil er keil
zweites Ich fand..." und stellt unj
damit von neuem vor das Geheimnis
volle seines Wesens. Es verlockt 'ade,
unbedingt der letzte Satz dieser Sen ,
tenz, an die Gewalt und Bedeutuiij
der Frauen im Leben jeder Künstler,
natur zu denken und von der fein,
Beethovens, ganzes Leben durchwii'
kenden Frauenliebe ruckschließend -
zu der Frage zu kommen: ist viel'
leicht hierm der Hauptgrund zu tl
nem ebenso besonderen Menschentum,
wie schöpferisch einzig gewaltiger,
Künstlertume gelegt? Und wir gebe
daraus ohne weiteres vorweg die Ant
wort: ja. Reiche Veranlagung un!
aufkommende Taubheit waren nu.
Borausfetzung und treibende KrafI
seines Schaffens; ulle, Tuse uiu
Glanz gaben ihm allein seine stets le
bendiqen Liebesverhältnisse mit Mi
glücklichem, nie befriedigendem Aus
klang.
Die Frauen, die w seinem Lebe
in Erscheinung traten, lassen sich fchei
den in zwei Arten: in die praktisch
herbeigführten Freundschaften und i
die aus dem Augenblick hervorbrechen-
den Likbcsleidenschaften. isit er
schöpften ihn beide nchl Ablieben bi,
ersteren immer vor der letzten Zkam
mer feines Herzens stehen, so brachen
die letzteren zwar mit Gewalt in seine
eele ein, rührten ihn auf bis zum
Kern, aber ließen zuletzt enttäusch!
und schinerzensvoll den Liebenden zu.
ruck, denn dies ist oas Erunöle
gende dem seelischen Umfange Bee
hovens war keine der ihm begegnen
den Frauen gewachfen; so liebte er
unglücklich in jedem Falle, ohne auS
gleichende Gegenliebe.
Langsam, in größeren Abständen
fingen seine Verhältnisse an, um sich
dann bei Mitte der Dreißiger in im
mer leidenschaftlicherer Fülle zu ver
vielfachen und zu vertiefen, bis zu sei
nem vierzigsten Jahre, wo es vom
Gipfel deS Verhältnisses zu der un
sterblichen Geliebten", unwiderruflich
abwärts geht. Diese Unbekannte kam
allem Anschein nach Beethovens Seele
am nächsten. Wer sie war, ist unZ
noch heute nicht bekannt.
Es wäre nun durchaus falsch, nach
diesem Ausklingen dec Bceihoven'Zchen
Lieben sich Beethoven in jedem Äugen
blicke tragisch und großer Gebärde
gegenüber Frauen vorzustellen. Eben
sowenig darf man sich ein maßgeben
des Bild aus den scheinbaren, sichtli
chen Borgängen bei ihm machen, wie
es etwa aus den Aufzeichnungen von
Ries sich entwickelt.
Wenn wir bei Ries lesen: .Eine!
Abends fand ich eine schöne junge
Dame bei ihm auf dem Sofa sitzen. Da
es mir schien, als käme ich ungelegen,
so wollte ich mich gleich entfernen,
allein Beethoven hielt mich zurück und
sagte: Spielen Sie nur einstwe ten!'
Er und die Dame blieben hinter mir
sitzen. Ich hatte schon sehr lang, ge
spielt, als Beethoven aus einmal rief:
.Ries, spielen Sie etwas Verliebtes!"
Kurz nachher: .Etwas Menschliche!"
Dann: StmaL Leidenschaftliches!
so erhalten .oi. nur enen winzigen
Ausschnitt damit aus seinem Frauen
leben.
Ein entarteter Sohn.
23ater (ungeduldig: .Endlich kommst
Du, wo warst Du denn, Georg?
Georg. .Für den Nachbat hab' ich.
eine Maß Bier gegolt!"
Unter Feutrwkhtman
nern. Feuerwehrmann aue
Mein Lieber wir hab' a Feuer
vehrl Kaum brennt'S, ist der Brand
wieder g'löscht."
Feuerwehrmann aus K.: Die des
sei Feuerwehr fsn wir. bei unk va'
brennt' überhaupt net!"
GemStlicheSrklSruna,
Reisender (zornig): .DaS ist eller
dinaS der Schirm, den ich vor vier
Wochen bei Ihnen stehen ließ. . . wie
steht der aber letzt au?
Wirt (kleinlaut): .Ja. was es aber
auch in den vier Wochen immer für
n Wetter weil"
"",
r
-4
t