Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 03, 1917, Image 2

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Sa! große Problem, eines ernheia'ichc
Tonzuwegks nach dem Orient scheint der
fcüfunc nahe. Die Äerhandlungea zwi
schert den Malintcn, Regierungen Bay
erns d Reichs uud Oesterreich.
Ungarns sinv abgeschlossen. Auch die
Zilszgc der Neichsregierung siir eine Be
teiligung der Koste an der bayerkschen,
der größten Strecke scheint-so 'gut wie
gesichert. Als Anfang 1016 die Par.
feien im bayerischen Landtag sich für den
Ausbau des Großschiffahrtsweges er
stärkn und die Kosten siir die zunächst
in Betracht. timmubtGi-Ät bis Aschaf
fenburg. ; und . Bamlmg, bewilligten,
tonnte der damalige Btinister v. Soden
schon dun. dereinfieleitsten Bcrhandlun
n mit cr Reichsregierung berichicn.
' Aber er fügte hinzu, daß die Ergebnisse
dieser - Verhandlung sich i.atingMäk
lange hinauSDgerg würden.
Nun hat der Kric? auch ttufciefer
Frage schnellere Entschlußkraft gelehrt.
Ma-j fein, daß das, wosür der Kaiser
selber (nach einem Wort ft'änffl Lud
wigs) so lebhaftes Interesse kMgt. waZ
König Ludwigs Lebenrocrk usmacht
und vo ihm. mit vielen zuaeich, als
daZ vornehmste Fricdensziel Bayerns
bezeichnet wird, bei den Regierungen eine
günstigere Betrachtung und schnellere
Erledigung. finden konnte, als sonst 4,1a
nen vo so gewaltigem Umfang und
groß-zügiger Voraussicht zuteil wird. Be
sprach man vorher ein wenig glcichgül
tig und sozusagen nachsichtig die Schiff- .
NhuZpoSkl des Honigs, wie sie von
ihm oft Lenug schon als Thronfolger
seit dem Jahre 1891 mit zähem
Kachdruck aus den Tagungen des Kanal
Vereins betMt und bei jeder Gelegenheit
verfolgt Winde, s) wird jetzt nichts f
er;, st genommen, nichts so gepriesen. SBqfrn
Ministertisch bis zum letzten Ctammtffch
der großen Bicrhallen klingt das Schlag
wort von der freien Donau, dem Grvß"
schiffahrisweg nach dem Orient rnd her
damit zusammenhängenden Jndustxali
sierung Bayems wider. Man mutz auch
Gestehe, daß das. fcas lange als Kö
iüg Ludwigs .Steckenpferd" galt, sich
jetzt als wcitcmsfchauendcr Plan eines
großzügig denkenden WirtschaftspolitZ,
Zers erweist.
Tas Projekt dieser Wasserstrasze ist
eine ffrage Mrttelcuropas und nicht ol
lern Bayerns. Es kommt dabei auf der
einen Seite die Verbindung nach dem
Norden, von der Donau über in und
!)ihei zur Nordsee, sowohl nach der
Linie Bremen über Main Werra als
auch nach der Linie der Rheinmiindung
und den dortigen großen Seehäfen hin,
in Betracht. Auf der anderen , Seite
soll die Donau den Weg fiir große
Schiffe bis an das Schwarze Meer füh
ren. Der König drückte das 1912 so
auZ: Die bayerische Donau soll der
deutsche Seehafen am Schwarzen Meer,
der Rhein soll der banerische Seehafen
an der Nordsee fein." Das ist natürlich
richt wörtlich zu verstehen. Wie weit
sich das an diese große mitteleuropäische
Wasseqtraße angeschlossen: Neh anderer
Wasserstraßen erstrecken Zoll, läßt sich
hier nicht einmal im ga,ize:. andeuten.
Ion vornherein ist jedenfalls auch air
eine Verbindung der Elbe, Tonau und
Oder gedacht. Tie Fortführung des
MitkNandkanals, der nickt nur Rhein
und Weser, sondern auch Elbe und Oder
verbindet, dürste sich als eine Notwen
digkeit ergeben.
Wie sich im Rahmen a Reichs
ivasscrstraßen diese VcrkehrZpolitik in
der Praxis verwirklichen wird, interessiert
hier nicht in dem Maße, als daß sie Ller
Haupt verwirklicht werden kann um muß.
Gerade der Krieg hat die Notwendig
Zeit dieser großen Vinnenschifsahrts
Wiener
Kein Tabak! Tie neue
. Wien, 13. Dezember.
Die Genesung des Frosches gibt der
Dichter mit den lapidaren Worten kund:
Run raucht er wieder, Gottseidant". Es .
ist nicht bekannt wenigstens haben wir
Z, Trehms Tierlcbe darüber nichts ce
funden daß des Frosches Ranchbe
dürstris größer ist als das des Menschen.
TauuS c. lt zur Genügt hervor, daß für
Mensch? so wie für den Frosch eine
uuse:meidlicht Begleiterscheinung der e
sndheit das Rauchen ist. In weiterer
Fclie: daß der Mensch, der nicht rauchen
kg, nickt gesund ist. So spricht die auf
ein klssttsckcs Tichtermort gestützte Lo",ik.
Aber m 'krieAZzeiten scheinen nicht nur
die Muse zu schweigen, sondern auch die
Gesetze der Logik nickt zu gelten. Die
k. k. Tabakregie in Oesterreich hält ent,
weder die gesamte Bevölkerung von Wien
für krank, was ein durch die allmonat
I!,fea Gerichte der Residenz- und Reichs
bauMadt allmonatlich widerlegter ?
tum ws, ode? sie repek'.icrt das ein
aaS zitierte Tichterwort nicht, was'.hk
rvi fchMmn an?Zise! weiden üfte.
ist, daß 'sie den t t Tki'.en.
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t tfn Si' ' ldns-, des n
r f ' ervrts ken n Xabif lies tt,
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ul !
afjerfiragc.
Von Dr. Joachim Friedenthal.
straße gezeigt. Milliarden hätten gc
Wonnen und gespart werden können,
werden können, wenn man die paar
hundert Millionen, die das Projekt kosten
wird, rechtzeitig daran gewagt hätte.
Tie Sachkenner habm jedenfalls in der
einschlägigen Literatur, die wirklich von
Interesse ist. vielerlei einleuchtende
Gründe dafür aufzuführen. Es ersebeint
zumindesicns die hervorragende militä
rische Bedeutung, der strategische Wert
klar. Aber der Plan ist noch mehr siir
die Werte des Friedens erdacht.
Hat das gesamte Deutsche R ein
allgemeines Interesse an jener Wasser,
straße durch Mitteleuropa, ein J.kreffe
wie an keiner anderen, so erhell, leicht
Bayerns besonderes Interesse daran aus
folgender Ueberlegung: Es ist das natiir
lickk Einfalltor des kommenden Orient
Verkehrs. (Tie Frage der Skeptiker bleibt
nur offen, ob der Orientöerkhr wirklich
in solcher Steigerung kommen wird, daß
das Projekt die Kosten lohnt.) Da heißt
es für Bayern zunächst, sich nicht durch
eine anderswo geplante Wasserstraßen
Politik, die künstlich Bayern und Süd
deutschland umgeht und allein dem Ror
den zugute käme, jenes Einfalltor, das
es du'ch seine natürliche geographische
Lage darstellt, sich versperren zu lassen.
Und diese Befürchtung erscheint ja nach
dem vorläufigen Resultat der Verhand
lungen zwischen den einzelnen Regierun
gen nicht mehr nötig. Man erwartet
hier von dem neu aufblühenden Handel
mit den reichen Hinterländern des
Orients, mit der Donauznfuhr der Roh
prcdukte Kleinasiens, Mesopotamiens,
Arabiens, Persiens eine Neuoenaltunz
der gesamten bayerischen Volkswirt
fckaft. einen Aufschwung der bisher
kärglichen Industrie, eine außerordcnt
lich fruchtbare Durckgangsftraße des
Weltverkehrs. Reben der Einfuhr bon
Rohprodukten erwartet man auf diesem
Wege eine große Ausfuhr von allerhand
Jndustrieartikcln, Fertigprodukten, nach
Zeit. Musikantentsd.
lürt drangt: Sämtliche Sorten Rauch
bedarsz ausverkauft!" Um ,aber zum
Schaden auch noch den Spott zu füge,
verössentkicht sie von, Zeit zu Zeit in den
Blättern Ausweise denen ' zufolge die
Tabaklieftrung weit das Jrreden.quan
tum überstiege, sie, die k. !. Regieverwal
tung also, kein Verschulden treffe, wenn
die Raucher dennoch nichts zum Rauchen
fanden. Dem Scharfsinn der Zeitungs
leser überläßt sie es, zu erraten, wo der
Tabak eigentlich hingerät. Das kann
aber der jcharssinnigfte Leser nicht, wenn
er nicht zufällig einmal eint Reise über
die Grenze unternimmt. Trüben in
Teutschland kann er die österreichischen
Zigarren und Zigaretten zu Hunderten
kaufen, und wenn er nach der Erklärung
dieser erstaunlichen Tatsache fragt, ss n
fährt er dann: .Ja. das ist wegen der
Valuta!" Für Laien, die in die Geheim
risse der Währungspolitik nicht ringe
weiht sind, heißt das: um den Kronen
kurs in Deutschland zz stütze, muß
Oesterreich dort begehrte Wunt hinaus
liefern, und dazu cflhört vor allem der
Tabak. Ich bin nicht Fachmann genug,
um beuri'ilen zu können, ob es ein
Raiiona'nq'ück wäre .wenn der Kronen
kurs der! Stütz, die ihn, das bischen
Tabak lfcrt. beraubt würde; ich weiß
nur. daß! die Wut. die den Rauche? er.
saßt, mlk er vkrejcbkich von Trafik zu
Traf'! wzuöert. die Freude am Staate
;ir.e:r;;I ftT'öht und das ist ein Ratio-
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a . ' .4- yr DIE GROSSE DONAU BRÜCKE GE15NAVOOA
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Brlef.
oziäiscße
den' Orient, ebenso sehr als Produzent
wie als Spediteur ganz Deutschland,
kurz eine neue Zeit der Jugger und
Welser scheint dann den Hoffenden ge
kommen.
Für Oeftcrrcich-Ungarn wären ähn
liche' und vielleicht noch größere Mög
lichkciten des Oricntvcrkehrs durch den
natürlichen Anschluß an die mitteleuro
päische Wasserstraße gegeben. In umge
kchrtec Linie wäre für Ocsterreich-Ün'
gärn und Deutschland die Verbindung
mit dem großen Kohlengcbiet von
Preußisch' und Oesterreichisch-Schlesien
wie mit Galizien sehr wichtig.
Ist das Projekt ia der Ausführung
überhaupt möglich und erschwinglich, so
steht der Wert für das ganze deutsche
Reichsgebiet außer Frage. Hunde.r!crle:
Entfaltungsmöglichkeiten ließen sich lm
einzelnen anführen. Tie Phantasie
nalunglück.' Die Menschen ertragen diel
Leid und Unbill im Kriege, ohne zu
murren; aber daß sie im Lande des Ta
bakbaues,' in der Nachbarschaft tei
Orients nichts zum Rauchen bekommen
sollen, das betrachten sie als eine Sck'.i
kane oder als ein Zeichen horrender Un
fählgkeiten der Behörden und schimpft
weidlich. An meisten erbosen sie' die
knifslichen. Ausreden, mit denen sie über
den Mangel hinweggetäuscht werde fol
len. In Teutschlenv, wo es keine Ta
bakregie gibt, wo Zein I. k. Behörde die
Vorsehung' des" Rauchers spielt, ist
Rauchzeug in Hülle und Fülle ; der
Oesterreich aber, der doch schon einen
Einschlag vom Orientalen und also ein
viel größeres Rauchbedürfnis hat, muß
darben -und sich mit amtlichen Verlaut
barungen" abspeisen lassen. Tabei geht
der schönste Patriotismus in die Brüche.
Kommt noch hinzu, daß nun auch der
Schwarze" und der Iausenkassee" von
einem staatlichen Verbot betroffen wor
den sind, ss kann man sich denken, was
dnzeit in Wen zusammengeschimpft
wird. Und mit Recht. Man soll den
Menschen nicht ihr biscbe.n Bergniigen
entziehen. Hat man echten Stoff nicht
zur löenügr, ss strecke man ihn mit Snc
rogaien, mache keine ValutÄunststüZe
mit unentbehrlichen GenußmiNcla und
verärgere die wunderbar brave, gedul
dige. opferwillige Wiener Bevölkerung
nicbt. llcberhaupt das österreichische
Volk, das von den Oberen jetzt erst recht
entd-ckt werden ist. Ties frohe, gut
artige, hochbegabte Volk, das mit ,i-:!ra
auf der Welt den Vergleich au hält und
nur ein fetfen meke.lsckärfe. brauchte.
die schon fgiange auf, fkir,k. Geduld hin
UN, ,!N (Wm o:e .cmret tvxipriru.
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srindigkll. Aber jetzt stellt sich auch die
Schärfe langsam ein. Laßt nur den
Krieg vorüber scin!. Das wird eine
Abrechnung g.ben! Augenblicklich lon
sumiert ja die Entente noch das Haupt
qu'ntum der vorhandenen Galle und an
den Willen, durzuhalten. reicht kein
noch so gründlicher Äerger heran, aber
nachher! Ich möchte kein Mandarin
sein in dui ersten Fiiedensjahnn.
TaZ wird übrigens in der ßanzc
Welt so fein. Tie Mensches vertragen
nicht drei Jahre uneiugeschräiilte Amts
gewalt; such die Aemter' nicht. Es
wird eine Krise der Autorität ousbre
chen, auf deren Ausgang mau gespannt
sein kann. Der Respekt vor der Atms
miitze an sich, der ihrem Träger schon
unbesehen eine gewisse Autorität ver
schasst hatte, ist hin. Ter muß ganz
neu erworben werden durch Leistungen
und Höflichkeit. Unsere Kinder wer
dcns also hoffentlich besser haben. Tie
neue Zeit kündigt sich ja schon an. Eine
jugendlichere, frischere. In Oesterreich
eingeleitet druch den jungen Kaiser, von
dem man sich iu den .Sphären" Wun
derdinze erzählt. Wahrhaftig,, es gibt
keine spanische Etikette mehr. T.r ai
ser geht selbst anZ Telephon. (5r ftazt.
ordne an. kontrolliert. Tre AuZdauer
und Frlscke. die er im Fels, eMt hat,
betätigt er auch jcht. Tr alte Kaiser,
der ja auch daS Aeußerft! leistete an Ke.
naiiigkeit un Gründlichkeit, hatte doch
ein durch das Zmuioviell, an das er sich
hielt, und sein Alter egebenes. weit ge
rneffeneres Tempo. Man sagt, deß er
niemals in einer ludienz direkt seine
Enkscbliiffe äußerte, sondern pcb immer
di, ,nl,ch?rdnr:a vrvtm . t rai
j dann durch bsikuTr
"vs? r " rm' "i - i f " '-p" -'' ' y . r:! - - .-, t
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junge Monarch ist geradezu, kurz, mili
tarisch. Das ak er wohl aus dem Felde
mitgebrachte In die moderne Zeit, die
ja auch a den Möbeln die Schnörkel
und im Stil die Kurialie abgeschafft
hat. paßt da? viel besser und, das alte,
verträumte Oesterreich wird einen frisch
klaren Luftzug recht wohl vertragen kön
nen. Da schon "vom Kaistr die Rede
ist, mag auch aus feiner Familie ein
Geschicbtchen mitgeteilt tnerden, das jetzt
in der Gesellschaft kursiert. An der Lei
chnfeier für den alten Kaiser nahm kc
ländlich auch der kleine K:!..privz teil,
ein reizender vierjähriger Blondkopf.
Den Ernst der Zeremonie erfaßte das
schr lebhafte Kind natürlich nicht und
ersuchte sich in der Sakristei unter den
fürstlichen Herrschasten ungeniert, zu
bewegen. Da flüsterte ihm der deutsche
Kronprinz Z scherzhaftem Grimme in
seiner scharf akzentuierten norddeutschen
Sprechweise zu: Ru sei ober mal ruhig,
Junge!" Der Kleine schaute erstaunt
auf, und als man ihn dann fragte, was
denn gewesen sei, antwortete er: So'n
verschnürter Herr hat chinesisch zu mir
gesprochen." Ueberdas Chinesische hat
rnaa hur viel gelacht. Zwischen Pots
dam und Schönbrunn liegt halt doch
eine Menge Lvd.
Mit dem alten Kaiser scheint allmäb
lich eine ganze Generaiioa in die Gruft
zu sinken. Zumal die Musikwelt beklagt
in diesen Togen starke Abgänge an Ro
tabililäten. Da ist zunächst Hans Rich
ter, der langjährige Direktor der Hof
per und Dirigent der Pbilharmoniker.
Es ist ja schon eine Weile her. dc. er
Wien verkssen hat. aber sein Andenken
..blieb doch unanS.isirt, ja fein icklickiles.
jestl Welk erhielt erst dat rech!'. Relief
' . - '
..' . ..i.v .. ,v .... :.
-v'-j tM'-... ' . ' i'.'.w. ir, ' il ": ' - (v.. ,
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DONAU,
dürfte ruhig als Frucht solchen Unter
nehrnens den Reichtum und die. Blüte
großer Landstrecken schauen uuö schil
dern. . Für den strategischen Gesichts
puntt um nur die großen Linien zu
sammensassend zu ziehen wäre es
äußerst wichtig, daß die Verbindung
zwischen den Welimccn durch die Do
nau über das Schwarze Meer unabhan
gig ausgebaut werden könnte, sobald die
erstarkte Türkei wirklich Herrin der ihr
gehörigen Ufertcile am Schwarzen Meer
ist. Für den Handelswert kämen als
letztes Endziel nicht allein mehr die
großen Meercsstraßcn in Betracht, die
selbstverständlich in ihrer Wichtigkeit
Ezistcnzfragen der Staaten bleiben, kZ
n n r.
s&nS-n&'&m rriH&AYtA'f.t
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durch seine nervöseren, modernerer. Nach
fokgcr. Die mußten lange genug mit
seinen Schatten kämpfen und ganz hat
ihn eigentlich keiner überwunden. Die
Philharmoniker selbst sind eine LU kon
servative Körperschaft. Die eiserne Ruhe
Richters war ihnen kongenial, die bizarre
Lebendigkeit der Jüngeren nichl immer
sympathisch. Sie haben im letzten Kon
zcrt zu seinen Ehren d?n Trauermarsch
ans seines Wnsteri .Goiterdamnrerung'
niit wahrer Andacht gespielt. Auch dem
Gcsangsmeister Rcß. der dieser Tage
gestorben ist. werden ehrende Nachruft
gewidmet. War, er doch einer der großen
Musikpädagogen, die noch vor ejcirij- kur
zein, eigentlich bis zum Kriegs Wie
zum Mekka aller musikalisch Heilbedürf
tigen gemacht haben. Die liebste feiner
Schülerinnen war ihm Srlm. Kurz,
jetzt vielleicht die erste Koloratursäugerin
des Vierbundks. (Von der andern
Welt wissen wir ja nichts mehr.) Wie
reich dieses Wien an Mustlern gewesen
.ist, zum Teil auch noch ist, sieht man
erst, wenn man in einem !iese. Tage
bei Hugo Heller erschienenen Büchlein
blättert: Begegnungen auf meinem Le
lxnsweg" vo Rokrt Iisck hf. Dieser
Komponist und Planist, t Ut Im
presarios Ploriz Sirakosch und dek
Patti. hat tatsächlich alle Welt gekannt,
und erzählt in ernspruchslostr Weise von
ichr. ganz ebne Uterarische Pr-terrtion,
afcct unterhaltend. In Hikhing ist er
Rachbar von Johann Strauß gewesen,
bat durch die Wand den Meister am
Klavier komponiere gehört und ihm
dar, bei einem Besuche stmen F'c
dermauk!; vorgespielt. ' Statt einer
Atin!nu!iirr oder erhiclt es von dem
überraschten Meister ein paar saftige
wäre bei der Befrachtung von Gütern
auf der Donau sogar nicht mehr der
Umweg über Gibraltar nötig. Voraus
gesetzt, daß solche Befrachtung nicht
vielleicht zu teuer kommt.
Der Kostenpunkt dürfte geregelt wer
den nach jenem Artikel 4. Ziffer 8 und
9 der Reichsmrfassung. nach dem
Land- und Wasserstraßen, die dem
Interesse der Landesverteidigung und
dem allgemeinen Interesse dienen, der
Beaussichtigung und der Gesetzgebung
soivje der Herstellung durch das Reich
unterliegen". Der König hat mit seinem
Worte recht, daß Bayerns schwache
Schultern diese Kostenlast allein nicht
zu tragen vermögen. ,
Wollten einige einwenden, daß zu
nächst Batstr ' vielleicht, den größten
Nutzen davon habe, so ist doch von vorn
herein Hat', daß dies eine seht einseitige
Betrachtung wart. Denn dein Deutschen
Reich muß an einem gesunden Kräfte
ausgleich im wirtschaftlichen Ausbau
Siidveutschlands zu Noiddeutschland
gelegen fein.
In Wien und Budapest sollen schirt
alle Faktoren zusunmenwirien. um den
Plan ins Leben treten zu lassen. Ja
Berliil'i,'d München ist man einig
Zeig, man auf. weis man zu geben hat.
Dem ?!unen und einer weitausschauen
den Großsügigkrit wird man in den
Parlamenten nicht wehren. Laufen
Phantastereien mit, dort ist die Stelle,
sie ruhig zu klaren und auf ihren realen
Wert zurückzubringen. ' , :
Mrkiiche Salzquessen.
Bereits im' Mittelalter waren diese
Salzquellen bekannt. Um Ilöä twt das
Klrjter Lehnin mit Adlism und Bär
gern zu einer Pfänitrfchaft zusammen,
i:rn bei Trebbiu und Saarmund Salz
uellen auszubauen, von denen leider
nichts übriggeblieben ist als der Flur
name Die Salzhütun" bei Saarmund.
Auch bei Selbelung in Westhavelland
soll 'sich eine Saline befunden? haben,
von der man jedoch heute die genaue
Loge nicht mehr kennt. Doch finden sich
am R'ordrande des Havelländischen Lu
z. B. bei Rauen. Salzkräuter als
Beweis für den Salzgehalt des Bodens.
Ehemalige Salzbrunnen geben dem bon
Friedrich dem Großen neugegründeten
Kulouistendors Salzbrunn bei Beelitz
siinen Namen. Dort suchte schon Joa
chim der Zweite Salz zu gewinne, waS
jebcch erst unter seinc, Rackjsolcier I?
hcnn Georg gelang, der sich 1560 beim
Kursürjlen von Sachsen wegen Ueber
kassung des RöhrenmeistcrS Pctner be
don'ie und die glückliche Aecndizung der
Arbeiten nieldete. Bald darauf hatte
man in den Salzöfcn zu Spandau und
Berlin ein graues Salz", das wabr
schciulich auö Salzbrunn stammte, wäh
rci.d man sonst weißes Salz aus Lüne
bürg bezogen hatte. Als Preuße IM
seine westlichen Provinzen verlor, dachte
man daran, die alten Anlagen bei Salz
brunn wiederherzustellen: doch machte
die Zurückgcminnung jener Länder dm
Plan überflüssig. Bis in die Neuzeit
hinein haben sich dort zwei Salzkiche
e,hcltcn, die früher als Salzquellen be
nutzt wurden.
Tie Flucht des rumänische &i
nigöpaares. Posti Raplo" berichtet
Mitte Dezember, König Ferdinand von
Rumänien fei mit der König! Mary
am 2. Dezember' morgens mit einem
Automobil auS Bukarest geflüchtet. Das
Kvniaspaar und die Suite bestand aus
zivanzig Personen, und ihnen folgte eine
lange Automobilkolonne mit der wich
tigsten Bagage. In Bukarest wurde mit
geteilt, das Königspaar reise nach dnn
Kriegsschauplatz. Alle! bald wurde bt
kantn, daß die Abreise eigentlich eine
Flucht fei. König Ferdinand befindet
sich in einer kleiiten rumänischen Grenz
gemeinde, von wo er später nach Odessa
reise wird. Der rumänische König war
infolge der Kriegsereignisse der letzten
Zeit sehr melancholisch, während die
Königin auch weiterhin ihren Glaubczl
an den Endsieg bewahrt hat.
Wiener Koscworte an den Kopf, und mit
dem Lauschen an der Wand war'S aüS.
Von solche kleinen Erlebnissen wimmelt
das Büchlein . . . Run schließt aut' der
letzte der Walzerdhnastie, der all: Edu
ard Strauß die Augen für immer. Wäh
rend ich diese Zeilen schreib, wird ge
meldet, daß er in dsu ätzten Zügen liege.
Aber Gottlob, es ist Nachwuchs da. Mu
sik quillt hier aus dem Betrs ist richt
e'me Sack der Bildung rder du guten
Tones, fondern Natur. TaS wird wohl
so bleiben, solange die Donau den lusti
gen Wiener Wald streichelt und ein Wein
an seinen Hängen wächst. Ter Wiener
bat tin rnclancholischk! LikÄ, iu dem das
Vergängliche und dos Bleibende vo.. e!l
dem in schlagender Kürze zum Ausdruck
kommt. Man sagt sichs in diese trii.
den Tagen manchmal als ein eurru
diern vor:
Z' wild iu itti te'it
. N ir if 's ,!, si in.
' tf!s C't''lt
" Un w-t reXn piaiiiwt IrSiU...