Ectte 7 Tägliche Ottlahn Tribüne Donnerstag, bcn 1. Wärt 1U17. LicbkögabklZ. Von Raonl Aumcheime ES war erst drei Tage her, seitdem , kx Lehrer. iHeinhold Cchuberth den losetikr und Vieobmann des Ver kineö der Lrieftaubenfreunde Chri iian Wild persönlich kannte, und man waren sie die besten Freunde. fit sagten du zu einauder und sie unnint daraus, sich gegenseitig ihre !ktzten Geheimnisse anzuvertrauen, toaS bisher infolge hänsiger Dazwi schenkunft anderer noch nicht recht Möglich gewesen war. Diese rasche Freundschaft war um so merkwürdiger, als die beiden in kinem Alter standen, in dem man sich Im allgemeine nicht so geschwind an iinander anschließt, besonders auf Reisen. Cchuberth war über dreißig, !Lild sogar schon einige vierzig Jahre llt. und er hatte als Vize'obmana i'incs Vereins, dessen Obmann er mit sei Zeit wehl werden konnte, einiges '. mf Spiel zu ; setzen, wenn er sein Lasein mit einer möglicherweise zwei selhasten Bekanntschaft belastete. U lein diese natürlichen Bedenken über ivanden sich schon van selbst vermöge der besonderen Umstände, unter wcl fcen sie Freundschaft schlössen. Es ge1 schah, wie gesagt, auf Reisen, oder jumindrst im Ausland, ziemlich weit (pon ihrer gemeinschaftlichen Heimat, vie Wien, war.' Um es kurz zu rna SKen: der Ort hieß Porto-Ferrajo, das österreichisch Gefangenenlager auf der Intel Ewa. Das erklart viel. Die beiden Wiener hatten sich der letzten Residenz des großen Napoleon ,us verschiedenen Wegen genähert, Cchuberth, der bei Aaljevo schwer erwundet m serbische Gesangmschaft gerate war, sah sich gezwungen, einen weuen Umweg zu nehmen, über Nisch, woselbst er fast ein halbes Jahr in einem Spital gelegen hatte, um dann, notdürftig ausgeheilt, von der slüch tenden serbischen Armee durch Mon tenegrs und das höchst unwirtliche Albanien nach Korfu geschleppt zu werden. Hier, .ans Korfu, krankte er zum zweiten Male, an Fleatyphus. kam aber davon und wurde mit etli chen Leidensgenossen auf die Insel Elba geschaffn via Livorno. Der lkaffeesieder hingegen war über Ge nua nach Porto-Ferrajo gekommen, aus einem ungleich kürzeren und lt- quemeren Weg. Er war als Patrouil- lenfuhrer in Sudtlrol bei Schneetrer den einer fünffachen italienischen Uebermacht unverwundet n die Hän de gefallen und fand 'sich schon am nächsten Tage unter . den siebenund zwanzig Gefangenen ausgewiesen, die Mt fleißige Cadorna an einer Ge , , i ... i . e. fk: teajir von lriegracn qrioeri tw lome. glücklich zustande brachte, bann wurde er abgeschoben und reiste über Städte, die er bisher nur aus den Ansichtskarten Hochzeitsreisender . Stammgäste gekannt hatte, immer Mit der Eisenbahn, wiewohl mit wie herholten wochenlangen Unterbrechung jen, und zuletzt zu Schiff nach Porto Flerraj. , Hier angelangt, kam er in dieselbe Baracke, rn der sich der Lehrer Schu derth bereits seit einigen Monaten befand. Es war ein glühend heißer öommertag, und der Lehrer saß aus feinem Stroyiack, über einem völlig erlesenen Buche brütend; er schaute iuf und sagte zu dem Ankömmling .Servus!" Aber dieser in der Armee idliche Gruß galt zunächst bloß dem Oesterreicher, nicht dem Wiener. Daß Wild ein solcher war, wßte Schu jerth vorläufig noch nicht, und auch r Cofetier konnte es nicht wissen: a, er hatte sogar Grund, an Schu rihs deutscher Abstammung zu zwei eln, als er, !m Vorübergehen, einen Blick auf daS Kopstäfelchen des aerade ibwesenden Landsmannes warf. Da land zu lesen: H Schubac". So tamllch hatte der serbische llnteroffi, ier d, Namen des Lehrers bei der kinNesenz vor anderthalb Jahren rballhornt und was immer dieser either dagegen untermhmen mochte, t konnte nicht mehr zu seinem rich igcn Namen gelangen. UebrigenS war ) ihm gleichgültig nach allem, was c durchgemacht hatt. Seine Wider !ands!rast war seit langem gebro jen. Anders Wild, der noch recht leben ijg war. Gleich am zweiten Tage loch feiner Ankunft bewies er dies, IS ihnr der italienische Ausseher mit litte, daß ein Paket Liebesgaben urch Jas Note Kreuz für ihn ringe rossen sei; er könne sie in der Kanz ti beheben, wenn er , in der Lage ärkM darzutun, daß er .Christian tild aus Wien' sei, denn das stün k auf der Adresse. Der Ca fetter durchschaute die Tücke iesn Mitteilung nicht sogleich. Erst Lmählich ging ihm ein Licht auf und k begann zu schimpfen. Wie sollte er eweisen. daß er ein Wiener war. wie eweist man so etwas in Porto-er pjo, ohne Dokumente und vor Jta iennn? Aber indem er diesen an sich ezviß nicht unberechtigten Zweiftl ,ut werden ließ,' bewies er, was er weisen wollte, zumindest für das )hr des unweit von ihm sitzenden landsmannes in einer jeden Ziveisel umschließenden Weise. Der Vieob lann des Lereins der Brieftauben x&t sukerte sich nämlich, kaum vag der italienische Ausieher außer Hörweite war, zwanglos wie folgt: .Affenfchadel g'scherter! Beweisen soll t'S rahm, daß t a Weaner b,n Er möcht halt soviel gern die Liebes gaben selbst verspeisen! Papierl'n wol len f mi! Bagasch elöndige!" Dies Worte waren für das Ohr de aushorchenden LehrerS Musik, Zwar hätte er keinem seiner Schüler geraten, in der Friedenszeit einen der hier gebrauchten Kraftausdrucke an zuwenden, allein im Kriege und in Porto-Ferrajo denkt man über vieles anders, auch über die Wiener Mund- rt. Kurz, der Lehrer stand auf und umarmte den schäumenden Nasseesle der. Auch machte er sich erbotig, für ihn jede wie immer geartete Burg schaft zu übernehmen, daß er ein waschechter Wiener wäre. Schuberth hatte einigen Einfluß iiv der Kanzlei. wo man ,hn seit Wtonaten zu aller! Hand Schreibarbeiten verwendete. Also erhielt Wild im kurzen Wege eine Verständigung, worin er ohne, wei te Formalitäten für den ubernach sien Nachmittag zur Empfangnahme der Liedesgaben in die Ziqnzln be stellt wurde. In der Zwischenzeit wur den sie Freunde. Seit zwei Stunden saßen ' sie un weit der noch verschlossenen Tür zur Kanzler, am traßenrand, ,m fechat ten eines hundertjährigen Maulbeer baumeö, des einzigen noch überleben den von einer ganzen Allee, die Na poleon anläßlich seines Aufenthaltes m Porto-Ferrajo im Jahre 1814 ge pflanzt hatte. Es war just hunder Jahre her gewesen, als der Krieg aus. brach; jetzt reiften die Maulbeeren schon zum dritten Mal seither und der Krieg dauerte noch immer... Die beiden blickten aus daS in der Mittagsichnnile weißlich-blaue Tyr rhenische Meer hinunter und sprachen von Wien, ihrer fernen Vaterstadt. e ainaen den Svuren ibrer Abitam mung nach, wobei sich herausstellte, daß sie nicht nur beide im Umkreis des SiesansdomS geboren waren, son dern sogar im selben Bezirk, 'im acht zehnten. Wild war ein Weinhauser, Schuberth ein Plötzleinsdorfer, eine schöne Allee verband ihre Kindheit. .Hast du auch am Sommerheiden weg Drachen steigen lassen?" fragte der Lehrer. .Freilich," antwortete der Kaffee sieder behaglich. .Und im Tornbacher Park hab ich mich verlobt. .Nein, wirklich, ich auch. Auf dem Weg zum Hemrau. .Bei mir warS eigentlich auf der Rohrerhutten. Am Abend auf'm Nuckweg," , Sie waren beide verheiratet und dachten mit Kummer an die verlassene Frau; besonders Schuberth, der auch allen Grund hatte. - , , hat mir so eine Bewandtnis," '.ii er und schielte nach dem sie be gleitenden Aufsichtsorgan, , das aber pünktlich im Schatten des Maulbeer baumes eingeschlafen war. Der Jta liener schnarchte friedlich, so hatte der Lehrer endlich die langersehnte Gele genheit. dem Freunde sein Geheimnis anzuvertrauen. .Ich bin nämlich tot," sagte er be. treten. .Aber geh weiter!" meinte der Ca. fetter munter. Jedoch der andere schien nicht zu Witzen ausgelegt zu sein und beharrte auf seiner Abgeschiedenheit. Um sie dem Zweifelnden zu beweisen, holte er aus dem Futter seiner Kappe einen Brief hervor, der vorne seine eigene Adresse in Wien und rückwärts den Vermerk des dortigen Postamts irug: .Äöreziat tot. . .Adressat bin ich!" sagte der Leh rer. , Die Sache war die, daß man ihn km Spital in Ni'ch mit einem Na mentsbruder, der an Flecktyphus starb, verwechselte und sein Regiment km Aiege des Noten Kreuzes rn sei nern erfolgten- Ableben derstanvigte, Infolgedessen gingen die für ihn ein. langenden Briefe, wie er später er fuhr, so lange nach Wien zurück, bis man aufhörte, an ihn zu schreiben. Er selbst konnte die längste Zeit nicht schreiben, da einen Kopfschuß hatte und am rechten Arm gelähmt war. Spater mmxtt sich das, aber da hatte auch schon der Rückzug der serbischen Armee begonnen, an dem die oiterrei. chischen Gefangenen, ob sie nun woll. ten oder nicht, teilnehmen mußten. Es fehlte nun monatelang an jeglicher Schreibgelegenheit, übrigens auch an der Möglichkeit, einen Brief obzufen den. AIs dicse Möglichkeit endlich wieder bestand, auf Korfu, bekam Schuberth infolge der ausgestandenen übermenschlichen Strapazen den Tg- phus; zum zweitenmal dem Tod ent rönnen, erfuhr er von einem Spital genossen, der zufälligerweise die Fa miiie seiner Frau kannte, daß diese Traucrkleider trug, und daß auch seine Stelle in der Schule bereits neu besetzt wäre. Er schrieb, sobald es seine Kräst erlaubten, an seine Frau und bat sie. gegen diese Boreiliqkeit Verwahrung einzulegen. Aber die Briefe, zwei bder drei, kamen durch Vermittlung des Roten Kreuzeö als unbestellbar an ihn zurück, und als er chließlich. verzweifelt, an sich selber schrieb, flog ihm auch dieser Brief. wie ein ausgesandter Dumerang, nach einiger Zeit wieder in die Hand. Adressat tot" dieß es unter einem Amtsstempel. Mit Rücksicht hierauf wagte der Lehrer an seinem Ableben nicht länger zu zweifeln Ich dln nun einmal tot,- sagte er gottergeben. .Meine Frau ist meine Witwe... Dabei waren wir alles in allem nur drei Jahre verheiratet." Er war ein kleiner, magerer Mann mit stark vortretendem Adamsapfel und sah wahrhaftig zum Erbarmen aus, wie er jetzt, die spitze Nase vor geneigt, kummervoll den heißen und trockenen Sandboden von Porto-Fer rajo anstarrte. Sein Freund, der ungefähr doppelt so groß und doppelt so breit war, legte ihm begütigend feine schwere Hand aus dke Schulter. Drei Jahre... Da hast du'ö-oh nehin noch gut gehabt! Ich war im ganzen sechs Wbchen verheiratet, und die letzten zwei hab ich in der Käsern' schlafen müssen... Meine Frau hat g'sagt. wenn sie das gewußt hatt', hätt' sie sich's überlegt. Sie hat näm lich durchaus einen Untauglichen ha ben wollen einen gesunden Un tauglichen... Und das war ich ja auch. Zwanzig Jahr hab ich Krüppel steuer gezahlt, aber bums! bei der zweiten Musterung haben s' mich be halten trotz meinem Fettherz. Meine Alte hat schon einmal kein Glück mit ihren Männern. Der erste gesellen, der zweite gefangen..." .Arme Frau! Ist sie hübsch?" erkundigte sich der Lehrer. .Das glaub ich. mundelsauber blond .'stellt ' Der Lehrer Schuberth runzelt mißbilligend die Brauen, als ob er sa gen wollte: Das gehört nicht in die .Und die deinige?" fragte der Ca fetier, um ihn zu begütigen, wie war sT .Auch..." sagte der Lehrer ge dehnt, .auch sehr hübsch!" Doch wollte er, als Pädagog, das Aeußere offen bar nicht überwerten, weshalb er er rötend hinzusetzte: .Und was die Hauptsache ist: lieb, brav, wirtschaft lich..." .Eine echte Wienerin halt - so wie die meinige!" .Ja, solche Frauen gibt es nur in Wien!" Und sie begannen beide, der Schul meister und der Cafetier, ein Preis, lied auf die Wienerin-zu singen, de ren Reize sie noch im Blute hatten und die ihnen hier, inmitten der ita lienischen Mittagsschwüle, in ihrer frischen Lieblichkeit doppelt verführe risch erschien. Besonders Wild sprach mit einer wahren Begeisterung von seiner Schönen, wie ein Bräutigam von seiner Braut. Er lobte alles: ihre Haare, ihre Zahne, ihre Haut, aber auch ihre moralischen Eigenschaften, das gute Herz, daS heitere Tempera ment. Und wieviel Geschmack sie hatte, wie anmutig sie sich zu kleiden wußte, wre sem sie aussah. Wie gut ist ihr nur die Trauer gestanden!" ließ sich der Kaffesieder hinreißen, in diesem Zusammenhang träumerisch zu bemerken. Doch mochte er fühlen, daß diese Aeußerung nicht sehr taktvoll war, weshalb er moq lichst rssch auf das neutrale Gebiet der Kochkunst überging, seine abwe- sende Ehehälfte auch m diesem Be- lang überschwenglich lobend. Beson ders -hatten es ihm ihre Anisscharten angetan, eine kulinarische Spezialität von ihr, für die, wie er versicherte, bereits nach wenigen Wochen das ganze Kgffeehaus geschwärmt hatte. Schuberth tonnte das begreifen; er innerte er sich doch selbst, zumal in dem ausgehungerten Zustand, in dem er sich als Gefangener befand, mit einem wahren Vergnügen einer gewis- en Mehl pe, e. mit der ihn seine Ge- sponsin seinerzeit hin und wieder zum Nachtisch zu erfreuen pflegte. Es war auch etwaS mit Anis Anisfchnit ten... Die Poldi hat sie immer für die ganze Familie backen müssen." Hat die deinige Voldi eheißen?" fragte jetzt der Kaffeesieder. Ja. Poldi. Und d,e deinige?" Tini." ,Und sie war Witwe?" Ja. eme kinder'-se Mtwe . . Nack einem gewissen " , Aber er kam nicht dazu, den Sa zu vollenden, da eben der it,'ienifch Unteroffizier, der seine Siest., glück lich beendet hatte, in der Tür der Kanzlei erschien und ihn, sich auf der ???.. !ct t;. . ' ... r üuiviut imeiiiu, niuttijaj yineinries. Ecco." sagte er faul, auf ein auf gerissen Paket mit Liebesgaben deu- lenv. Das Päckchen war seit acht Wochen unterwegs, das Anisbrot steinhart, die Schokolade zerbrochen, die Äiaa- rettenschachtel leer; dennoch hatte der Kaffeesieder Freudentränen in den Augen, als er, einen Brief, der oben- auf gelegen hatte, und ein etwas grö Leres nuver, in der Hand, fick, mit den Liebesgaben unterm Arm feinem Freunde wieder näherte. Tu kannst mir gratulieren," sagte er, .ich bin Bater." -Und er zog aus dem größeren Ku vert eine Photographie, auf der seine Frau mit dem nackten Neugeborenen im Arm verewigt war. betrachtete sie ein paar Augenblicke lang voll Rüh runq. streichelte mit der Fingerspitze vie .tcue aus dem Bilge, ws das Neugeborene in der Luft zappelte, und reichte es schließlich dem Lehrer. " Ter tearj einen Blick darauf, stieß einen Schrei aus und ließ das Bild fallen. Meie Frau!" rief er. Dem andern fiel sein Brief aus den &änhtn .Das ist das BUd meiner Frau," sagte Schuberth. Der Kaffeesieder war einigermaßen verlegen. .Entschuldige..." sagte tt verwirrt; aber gleichzeitig fiel ihm ein, daß es nicht viel Sinn hätte, in PortoFerrajo, deswegen zu seinem Freunde: .Entschuldige..." zu sagen, und .Pardon!" fetzte er hinzu, als machte das Fremdwort die Sache des ser. Der Lehrer fragte streng: .Wann habt Ihr geheiratet?" Voriges Jahr im Oktober. Dein Totenschein war vom 18. Januar da tiert." Der Lehrer nickte: Deshalb sind meine Briefe als unbestellbar zurück gekommen, weil meine rau bereits Wild geheißen hat.,.! Ihr habt eö eilig gehabt." Lieber Freund, ich bin über vier zig . . Und meine Frau deine Frau, du kennst s' ja besser, das heißt, län ger ist schließlich auch nicht fürs Alleinsein gemacht..-. Aber deswe gen hat sie dich doch anständig be trauert hochanständig! Also bitte, wenn ich dir das sag... Nach sechs Monaten noch hat sie sich bei meiner Tant', die was eine Wirtschaft in Neustift am Wald hat, geweigert, an der Kegelpartie teilzunehmen, mit Rücksicht darauf, daß sie in Trauer ist . . ." Und, da der andere noch im mer zu zweifeln fchien: Also ich kann dir nur sagen, ich wär froh, wenn ich je fo betrauert würde... Also das heißt, froh...? Aber jedenfalls hast du dich über die Tini nicht zu bekla gen über die Poli mein ich... Pardon!" Offenbar wollte er den Freund nicht durch die nur ihm ge läufige Hälfte des Vornamens seiner Gattin kränken. Der aber machte jetzt ein pbiloso phischeS Gesicht und sagte gefaßt: Poldi... Tini... Zusammen gibt daS Leopsldine. Es ist ein und der-' selbe Name..." So wie Anisscharten und Anis schnitten derselbe Teig sind," versetzte der Kaffeesieder. schon mit einem An flug von Humor und begann, glücklich darüber, daß sein Kamerad und Vorgänger die Sache nicht mehr tra gisch nahm, in den Liebesgaben zu wühlen. Aber plötzlich unterbrach er sich hierin und reichte Schuberth. wie um ihm eine Freude zu machen, den beiseitegelegten Brief feiner Frcm. .Also bitte! Wir 'zwei haben wohl kein Geheimnis voreinander." Der Lehrer las ungefähr wie ein Witwer im Himmel,ie vier Seiten, die, alles in allem, auch an ihn hat ten gerichtet kein können. Nur die Namen befremdeten ihn und stimmten nicht zu seinem eigenen Erdenwallen. Mein geliebter Christian." lautete der Eingang, und der Schluß: .Deine treue Tini..." Als er so weit war, wollte er sich moralisch entrüsten, aber es gelang ihm nicht. Denn all das erschien ihm mit einem Male völlig wesenlos nach den Fürchterlichkelten, die er mit an! gesehen und erlebt hatte. Wenn man. zwischen einem Kopfschutz und einem Flecktyphus, mitten im Winter, zu Fuß, von Kolbenstößen vorwärtsge trieben, in zerrissenen Schuhen durch Albanien gewandert ist, so kommt man nachher über manches leichter hinweg. Indem er dem Freund den Brief als sein Eigentum zurückgab, wieder holte er bloß mit einem blassen La cheln den Schluß: .Deme treue Tini . . ." Es klang allerdings noch ein we nig bitter. Aber mittlerweile hatte der Kaffee sieder den süßen Aniskuchen vöSig ausgipsiit. Er brach ihn mit An strengung entzwei, bot dem Freund die größere Hälfte, und ermähnte ihn. mit vollem Mund auf de., schnarchen den Wächter deutend: .G'schwind! Bevor daS fchwar Rabenvieh aufwacht!" . Dann begann auch der Lehrer schweigend von dem liebevoll bereite ten, heimatlich duftenden Anisbrot zu essen: Krieg ist Krieg. . A k m e r K e r l. .Warum bist Du mit Deiner Frau böse?" Sie bat mir beute moraen. als wir uns zankten, ein Ei in das Ge- ficht geworfen!"" .Dos war freilich hart!" Nee. es war weich!"' .Um fo härter." Gemilllich. .AIS Sie deS Morgens erwachten, lagen Sie im. .lrangraven aus einem anderen! Der wird natürlich weidlich geschimpft y.oenz" Süffel: DaS nicht, aber drei Mark Uebernachtungsgebühr 'hat er verlangt." Aha! Erster Strolch (vor ei nem feinen Restaurant): .Du weißte, ich möchte 'mal wieder hier innen essen gehen!" - Zweiter Strolck: .Nnn Jmtil wieder", haste denn schon 'mal da ' onn gegessen?" E'ster Strolch: .Nce, das, nich, ich habe aber schon 'mal gemocht." Möglich. Direktor (eineS kleinen Theaters, zum Opertttente nor): Sie waren doch gestern toäh rend der Vorstellung so bezecht, daß man es direkt an den Bewegungen merkte" Tenor: Macht nichts, Herr Direk tor. das Duöl'lum hat's kür eineit 2. am oebaltenl' Der ,,Frve"-5M vorläufig bgetstt! Staatöaint erklärt, das, eine schied richterliche Aburteilung nicht mehr möglich ist. Washington, 1. März. Wie das CtaatLmiit bekannt gegeben, wird die schiedsrichterliche Aburtei lung des Falles des amerikanischen Segelschiffes Wm. P. Frye", bei ches durch den deutschen Handels' Tecjägcr Prinz Ciicl Friedrich" versenkt wurde, jetzt als ausier Fra ge stehend betrachtet, weil iilzwisclini andere amerikanische ZMrzeuge von den Teutschen versenkt worden seien. Es wurde heute gesagt, die Ver. Staaten seien übereingekommen, den Fall unter er Bedingung schiedsrich. terlich aburteilen zu lassen, dah keine weiteren amerlkaiiischen Schisse, ob sie volle Konterbande oder auch nur bedingungsweise Konterbande sich ren, von deutschen U-Bosten versenkt würden. , Diese Bedingung, sei aber durch den nmcsrcn Tmichboonrieg Deutschlands verletzt worden, und es müsse nunmchr im FryeFall die Entwicklung der allgemeinen Situa tion zwischen den beiden Ländern al gewartet werden. Bluttat im Gerichtssaal. Nafliville, Ky., 1. März. Im hiesigen Gericht spielte sich heute eine Bluttat ab, bei der ein Wlann ge. tötet und drei Personen verletzt wirr, den. E. G. A. Tompkins, der von seiner ftrau kürzlich geschieden wur. de, hatte die beiden Brüder Will und Jim Hosstetter, sowie irren Schlvester auf $50,000 Schaden er satz verflogt, weil sie ihm die Liebe seiner Frau abspenstig gemacht hcü ten. Als nun gestern der Preeß im (Bericht vertgt wurde, zog Tomplins plötzlich seinen Revolver hervor und verletzte Will Hoffstett schwer im Unterleib, seinen Bruder am Arm, und eine ZuhöreM cnn Fuß. Ehe Will HofssteÄ nieder, stürzte, zog er sein Messer und stach Tompkins nieder, der tot liegen blieb. KLMLadenftndm : 5 - rA o URGESS-1MASH L.0M ' Jedermann'., Laden" , . S W ltrA 'A mi - - wmn - jr s Tonnerstag, 1. März 8reitas-brittgt bsffere werte wie je zlwor v Unser Down Staiks Store ist für sparsame und verständige einzukmlfcn verstehen, stets von großem Interesse. 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Förster, Finanzsekretär des britischen ttriegöaints. erklärte beute im Unter Hause, das; der Rückzug der deutschen Truppen im Ancre Xal darauf zu rück zu führen ist, daß die Deutschen ihre ganze Stärke aus einen, Punkt konzentrieren wollen, um einen säMren Schlag zu führen. Forster sagte, dnh der Feind sich in 12 Mei len weiter Front z!v?i Mrilm zurück gezogen habe. Nach Ansicht Forsters mich der Rückzug auf die deutschen Truppe und auf das deutsche Bulk einen nie Verschlagenden Eindruck hervorrufen. Briten melde Ticge. London, 1. Mürz. Die briti scheu Streitkräfte befinden sich nur eine Meile von Bapaume. Der deut sche Rückzug hält immer noch an, ivenn auch die Schwierigkeiten, die sich den riten entgegenstellen, täg lich ikmncr größer werden. Die Freut entlang, welcher die Briten vorriukten, hat jetzt nahezu 18 Mei len erreicht, nachdem die Stellungen eine halbe Meile nordöstlich von Gommecourt nngenommen wurden. Depeschen sagen, daß Gtmnnecsurt ohne Widerstand eingenommen wur. de. '(Nritirrlzch, die Teutschen hatten die wertlose Stellung vorher ge rämiit.) Heutige Berichte von der Front zeigen, daß Vorbereitungen zur fücax mung von Bapaume im Gange find. Die Teutschen haben aüe hohen Tür. me in Trilmmer gelest, um zu der hindern, daß sie dem Feinde ls AuLfichtspläh dienen können, wenn ?apaume den Briten in die Hände fällt. Aus Meffspotamien wird oemel. det. daß die Wrken sich bei KutI Arnara weiter zurückzielMl. DinkS tag haben dort die Vrit sechs Kcr nonen, 8 Mmenwerfer, 30 Po, toons, fvwie ein großes Flußschiff erbeutet; eberksaös viel Vrckenms terial. Lord French der vt heumsche Ar mssB? 8:30 rngenS M 6 li ,beds. swktagS bis 9 Nhr.VMMMMW ; ' ' ' l AM li AJIViri-Ul 3 - My A 3 " - Ladennemskeitr, fir Frertog. r"X"& A ZU j ' auch schwer zu befriedigende Tamen in Entzücken fchen wird. Die großen Seglerliiite mit nur ei nem Ornament sind besonders elegant gleichzeitig soll man auch nicht die liekizn militärischen Turbans und ChrnCÄin vergessen die manchen Damen besser stehen, als die großen Modelle. Gleichgiltig. vb Sie nun kleine, Mittel Down Stairs Store. inrc befehligt, meldet, das-, durch die Beschießimg der Stat Brondft.nr,S, durch einen deutschen Äeroplan. eine Frau ums Leben gekommen ist. Papiers öes öeMfchen Uonsuls scstohlsn! EI' Paso, Tex., i. März. ES wurde heilte bekannt, das; lebte Nacht in die Amtswohnung des deut fchen Konsuls Mar. Weber zu Iuarez eingebrvchen wurde. Alle AmtöpS' Piere wurden gestohlen. EhicasV Journal haßt lZotzenzsAernZ Chicago, 1. März. Das Chi cago Journal schreibt: Das 5!om. plott des Kaisers, die Ber. Staaten in einen Krieg mit Mexiko irnt Ja pan zu verwickeln, überrascht 9!ie mand, der die Geschichte des Fa, milienftannnbaums des Kaisers kint. -Durch Gewalt und Betrug, durch das Schwert und Intriguen, mit Hinterlist, die einem Mohaivk Indianer Efre machen und einem lUM, den ein Spsrtauer beirmndern lvörde. haben die Hohenz-ollern sich von einem Fürstentum vierter Klasse bis zu einer Macht emporgeschwim gm, von wo aus sie die Händs nach der WÄherrschnft ausstreckten und dieselbe fast erlangt haben. Ter gegenwärtige Kaiser hat den Haß bet ganzen Welt verdient. Auf die. fern Planeten kann es keinen Frieden gsben, bis diese Familie von Pcm thern in Menschengeftalt derrochtd; ist." Hllföscfellfchaft anfgrloft. Die Meral Md SoctH. ein vor Kvei Jahren von den hiesigen Wir ten und GetrLnkehändlcvn zesnde t , URterslützungsverein, D einge. gangen. Wahrend der i"mi Jcchre hat der Berein über $8000 n tMs bedürftige, Personen in Geld der Waren rbaxgebcn. 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