ToMe Omsha TMSnk. ?!3Mfi MM : Sf 4 V V ,: ! if I k si Jzs SgTsvösws. 1 1 1 (rit J Roman von (21. Fortsetzung.) Gnädige Frau, wenn die Frau Jräfiix Sie ähnlich sieht und. sie Ivill, da bekommt se noch alle Tage 'nen Mann!" Frau von Prahmlringl machte ein ganz trauriges Gesicht. Mein lieber Herr Hallerkow! Sagen Sie das bloß nicht zur Frau Gräfin! Sie trägt schwer daran, .daß ihre sonst sehr, sehr glückliche Ehe kinderlos geblieben ist!" .Da kann meine Christine und ich ooch 'n Lied singen, gnädige Frau! Acht Jahre haben wir oss'ö erste je wartet, und dann kam noch 'n Mä, chen hinterher!" Das fand Frau von Prahmsringk riesig interessant. Ach nein! Ja, das kommt vor! Wie alt sind denn Ihre Kinder chen?" Paul Hallerkow schmunzelte über sein ganzes, feistes Gesicht. -,e sind schon erwachsen! Der Junge is zweiundzwanzig und das Mächen zwanzig!" .Ich habe auch ein paar Mädels! Bin -Witwe, siebe allein! Wissen Sie, dor dem , Augenblick fürcht ich mich schon heute, wenn die Töchter zwanzig werden! Dann wollen Sie heiraten! Ach Gott, ja! Dann ge Yen die Sorgen erst eigentlich los!" Frau Christine bestätigte das mit einem herzerweichenden Seufzer. . . . Da fing die Frau, von Prahmsringk an zu lachen. Mir scheint, liebe Frau Haller Um, daß der bittere Kelch Ihnen gerade jetzt gereicht wird! .... Ihr Fräulein Tochter ist wohl schon der wav Die rundliche Frau hielt den Au genblick für sehr geeignet, Frau von Prahmsringk zu überzeugen, wie hoch hinauf die Familie greifen dürfe. Jott nee, jnädige Frau, so weit is et noch nich! Aber jrade jestcrn is einer dajewesen, 'n Baron!" Was Sie sagen, liebe Frau Hal lertow!" Beide Hände hielt Frau von Prahmsringk ihr hin, mit einem hinreißenden Lächeln. Da wünsche ich aber Glück, von ganzem Herzen!" Dem knauserigen Paul Hallerkow schoß es durch den Kopf, daß man unter Umständen die Kosten beim Auskunftsbureau sparen könnte. Die elegante Frau wußte vielleicht ijber den Baron Bescheid, ftl 53 'n Baron Ralstow!' 'n . Aber, bitte. W"i !N,nnffnll Ii.it r! ... gnädiae Frau, dat bleibt unter uns!" Natürlich, versteht sich!....Ral. stow? Ralstow? .... Nichtig! Ich besinn mich! Er hat einen Reun stall! Persönlich kenne ich ihn nicht! Aber er soll flute Pferde haben! Wer sagte mir das nur neulich?.... Na, ganz egal! .... Uebrigens . Ralstow, sehr alter, guter Adel!" Xa kratzte sich Paul Hallerkow hinterm Ohr. . Wenn er man bloß nich so 'n Packen Schulden hätte!" Frau von Prahmsringk tat einen ganz tiefen Atemzug. Das ist eben daS Elend mit den Männern in den vornehmen Kreisen, lieber Herr Hallerkow! Ist immer so gewesen. Ja, aus eine ganz ge hörige Beichte ' meiner zukünftigen Schwiegersöhne hin auch ich schon heute gefaßt! .... Schließlich muß man jeder Sache die gute Seite ab gewinnen! Ich spreche da aus per sÄUichcr Erfahrung! Diese Lebe männer werden meist sehr gute Ehe. männer, denn sie kennen den Rum mel! - Eines schonen Tages, über Nacht möcht ich sagen, sehnen sie sich i nach einer gemütlichen Häuslichkeit! i Und wenn es dann die ftrau der i . sieht, die unter ihren Fingern vor (" Zuzauvern, freut nq u ein vevemann 7 über die eigentlich schon lange ver ) mißte Behaglichkeit. Kinderchen stcl lcn sich ein, holde Eintracht, füßer Friede tjt da: ' I Da mußte sich die rundliche Frau Christine schon wieder einmal schnell je und danir auch noch ein paar I Tränen aus den Augen wischen. ! xas war im mim uvn -ijtuyi ringt zu diel. Aber nein! Aber nein! .... Und doch kann ich mich vollkommen in Ihre Lage versetzen, liebe rau Hallerkow, da wird man ja neugierig, Ihr Fräulein Tochter kennen zu ler nen! .... Kommen Sie doch heute nachmittag um sünf Uhr mit ihr zum Tee zu mir Ich langweile mich jetzt so wie so fast zu Tode! Alle meine Freundinnen sind noch in der Sommerfrische." Ucberschwänglich dankend, nahm Frau Hallerkow an. Und dann trennte man sich, nachdem Frau von Prahmsringk noch versichert hattet sie werde gleich an ihre Freundin, die Gräfin, schreiben Kaum zu Hause angekommen, ließ sie sich mit Herrn Solemacher tele phonisch verbinden. N,n,2 nfif tiH fv-ivnfriff i, vi. iii ji' ' v",vr Leute! .... fcchlußr . 3 , . ! Horst Bodcmer. , Der Halsabschneider hing mit ei nein zufriedenen Nicken den Hörer wieder an. Der anonyme Brief schul bcr hatte sich wohl gehütet. Haller lows von dem eingefädelten Spiel in Kenntnis zu setzen. Das würde er spater versuchen, denn vorlaufig sprang doch kein Borteil für ihn heraus .... und wenn Frau von Prahmsringk jetzt die Puppen tan zen ließ, wie er es, ihr geheißen, war gar kein Zweifel, vag ,n einigen 2a gen alle klappen würde - falls nämlich der Baron nicht irgendeine grandiose Dummheit beging!:.., AlS Anna Hallerkow von der Mutter erfuhr, daß sie heute nach mittag zum Tee zu der vornehmen Dame eingeladen waren, war ihr Schlachtplan auch schonfertig. Sie wollte sehr, , styr liebenswürdig zu ihr sein und bei passender Gelegen heit ihre Herzensnöte anbringen, Ernst bestärkte sie in ihrem Borha ben. .Anne, Du siehst ja, wie Mutter sich freut! Wenn diese Frau von Prahmsringk ihr ordentlich zusetzt, dann haben wir sie ganz auf unserer Seite!" Ganz fidel war er mit einem Male wieder geworden. Da konnte er ja Herrn Solemacher den Beweis antreten, daß er Energie im Leibe hatte und klug vorzuarbeiten ver stand. Und der Herr Baron fühlte sich ihm natürlich zu Danke ver pflichtet. DaS war für ihn die Hauptsache! Zog er dann auch wei ter mit ihm on einem Strang, so schlugen sie zusammen die Eltern breit und unterhielten gemeinschaft lich eigen Rennsiall! Das Endre snltat war erreicht, er gehörte zu den .Tu'rfgrößcn".... Der Vater war mittags auch ganz ausgezeichneter Laune, besprach mit der Mutter, wie hoch man die Miete bemessen tonne, denn der Verlust, solange die schöne Wohnung leer ge standen hatte, mußte natürlich nach und nach reichlich eingebracht werden. .Und so 'ne alleinstehende Jrafln, ohne Kinder, die 's halbe Jahr off Reisen is, die wohnt doch ooch nich o ao. Mutier!" Mit vollen Backen kauend, nickte Frau Christine und nahm nach Tisch ihr Annckcn unter vier Augen vor. Fast wortgetreu erzählte sie. wie herzlich man sich mit Frau von Praymsrmg unterhalten habe, wie das Gespräckz auf den Herrn Baron gekommen sei und was die gar nicht hochnäsige Dame geantwortet habe... Anne war selig! DaS überstieg ihre kühnsten Hoffnungen. .Siehst Du. Mutter, so ist'S nun einmal in der vornehmen Welt! Kein Wunder, wenn Ihr Euch in der nicht zurechtfindet! .... Wir wollen sehr liebenswürdig zu der Dame sein! .... Ich werde ihr einen Strauß Rosen mitnehmen!" ' .Tu dat. Anneken, tu dat!" Und nicht wahr, Mutter Du nimmst Dich sehr zusammen?" Frau Hallerkow war solche Be lelungen gewöhnt, sie fand nichts dabei, nickte. Ja. ja, red Du nur! Ich . hör zu!" Da ging Anne mit ihrem Bruder fofort aus, um einen wunderschönen Rosenstrauß einzukaufen. . , Als Frau Hallerkow mit ihrer Tochter das große, sehr gemütliche Wohnzimmer der Frau von Prahmö ringt betrat, ging diese ihr mit aus gestreckten Händen entgegen. Nein, wie ich mich freue! .... Besonders, daß Sie mit Ihrer Toch. ter gekommen sind, liebe Frau Hai lerkow! .... O, und was für schöne Rosen haben Sie mir mitgebracht, Fräulein! Vielen, vielen Dank... Kinderchen, kommt her, .sagt guten Tag!" Zwei Mädchen iin Alter von etwa dreizehn und elf Jahren uiit langen, braunen Haare kamen herbei, kni? ten und küßten Frau Hallerkow die Hand. DaS war der rundlichen Frau Christine noch nie passiert! Sie tät schelte stumm die, Backen der beiden Kinder .... Dann wurden die vo ihrer Mutter hinausgeschickt. Nehmen wir Platz! .... Nicht wahr, eS ist gemütlich hier.... Ich bin überhaupt eine gemütliche Haut! .... Also bitte, liebe Frau Haller kow, hören Sie nun mit der gnädi gen Frau auf. Sagen Sie Frau von Prahmsringk! 'Es gib! doch zwischen unS keine StandeZunter schiede! Besonders da Sie, liebe! Fräulein...." Frau von Prahmsringk beendigte den Satz nicht, drohte dafür schall haft lächelnd Anna Hallerkow mit dem Finger. Die fah sich um. So einen ge müilichen .Raum wollte sie sich auch einrichten. Dicke Teppiche lagen ai'.f dem Parkett, bequeme Po.'zterses,,! stinken um den runden Tiscki, z!cei lanTshiof locken mattn n5 'lr?ti tepichen gebildet. Auf dem Kamin und auf kleinen Tischen standen viele Bilder in schönen Nahmen, meistens , Offiziere, ein paar gute Gemälde j hingen an den Wänden. I Den Teewagen neben sich, auf dem i in silbernen Samowar das Wasser brodelte, saß Frau von Prahmsringk so recht innerlich zufrieden und zeigte auf eine große Photographie, die mitten auf dem Tisch stand. .Neöl' war in großen Schriftziigen auf das Bild gemalt. .Ich hab es hierher gestellt, liebe Frau Hallerkow, damit Sie Ihre zukünftige Mieterin bewundern tön nen! Denn wenn ich ihr eine Woh nung empfehle, nimmt sie sie auch! .... Sehr jung sieht sie noch aus, nicht wahr? Mordselegant undbt'.d hübsch! .... Ja, das waren glück liche Tage, aus denen das Bild stammt! .Damal lebte ihr Mann noch, rasend gut, war der mit meinem Resl!" Sie zog gerührt das Batisttüchlein an die Augen und seufzte.... In Wahrheit stellte das Bild eine sehr hübsche, aber nicht sonderlich begabte Soubrette dar, der sie behilflich ge wesen war. nach Wien zu kommen aus ganz bestimmten Gründen, Und dann kredenzte Frau von Prahmsringk den Tee und bot, hin reißend liebenswürdig, Gebäck an. .Sehr scheen! Sehr elegant," sagte Frau Hallerkow und sah das Bild der Resl, ganz verliebt an. Ihre,. Tochter aber bewies, daß sie eine ausgezeichnete Bildung und Er zichung genossen hatte. Gnädige Frau, unter solchen Um ständen läßt es sich doch psychologisch leicht erklären, daß die Frau Gräfin nirgends Ruhe findet!" Da drohte Frau von Prahmsringk schon wieder schalkhaft mit dem Fin ger. .Meiil liebeS Fräulein, mir scheint, Sie haben in der letzten Zeit recht viel Gelegenheit gehabt, ange strengt über die Zukunft nachzuden ten!" -Anne hielt den Atem an und preßte sich das Blut ins Gesicht, während ihre Mutter sagte: Wenn mir mein Paule wegsterben sollte, ick wüßt nich, wat ich off der Welt noch zu suchen hätte, obgleich et manchmal jar nich ganz friedlich bei uns zvjeht!" Da lachte Frau von Prahmsringk. Meinungsverschiedenheiten gibt es doch immer! Wir sind ja unter uns. In gewissen Dingen sind die Männer die reinsten Tölpel. Da muß die Frau die Hosen anziehen! Wir, sind viel zäher als die Männer! Wenn eine Frau ihren Mann zu ihrer An sicht bekehren will, bekommt sie das allemal fertig, vorausgesetzt, sie der langt nichts Unbilliges! .... Und auS Ihren und Ihrer Fräulein Toch, ter sehr diplomatischen Reden glaube ich herauszuhören, wie die Dinge zu Hause stehen, da das junge Herzchen da gesprochen hat! Anna Hallerkow setzte zum ersten Sturm an. Sie beugte sich über Frau von Prahinnngks Hand und küßte sie inbrünstig. O! Ö!" toetrte die lachend ab. .Also so schlimm steht es? Nun. ich weiß Bescheid! Ihre Eltern würdig, ten mich heute mittag .ihres Ver traucns, liebeS Fräulein!... Einen Ralstow! Alle Wetter!" .Vater stößt sich an die Schulden." sagte Anne zaghaft. Da wehrte Frau von Prahms, ringk lachend, mit beiden Händen ab. Ja! Ja! Ich weiß schon! Nun. über diese Menschlichkeit hab ich schon mit Ihren Eltern gesprochen! .... Wie steht in der Bibel? Die Frau aber sehe, wie sie dem Manne gefalle! .... Da haben wir das ganze Kunststück! Es ist eigentlich gar keines! .... Wenn eine junge Dame Lehrerin -werden will, muß sie studieren! Wenn ein Mädchen Frau werden will, muß sie eben ih. ren Mann studieren! DaS ist doch sonnenklar!,.... Ach Gott, wie ich mich mit meinem guten Mann ver lobte, war ich auch ein so dummeS Ding! Verzeihen Sie, Fräulein Hak. lerkow! Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre. Wir stan den am Fenster in meiner elterlichen Wohnung, da hab ich ihn mit zit ternden Lippen gefragt; Sckzatz, hast Du schon einmal ein Mädchen ge küßt?" Da hat er mich ausgelacht, auf den Papierladen gegenüber ge zeigt und gesagt: .Liebling, kauf dein Kerl seinen ganzen Laden leer, bann will ich mich hinsetzen und Dir die Skamen aufschreiben. Ob daS Papier langt, oder ob ich nicht diese und jene vergesse dafür steh ich nicht ge rade!" Ganz entsetzt bin ich zu meiner Mutter gelaufen! Die war eine sehr vernünftige Frau, fagte zu mir: Kind, was vor der Ehe war, danach muß man die Manner nicht fragen. Wer sich die Hörner aba, laufen hat, der verbürgt viel eher ein glückliches Familienleben, al ein Grünschnabel!" (Fortsetzung folgt.) Einladung. Zu der om IG. ds. stattfindenden Tauf, ihrer neuen Luftjacht Isolde, sowie zu ih rer eigenen, beehren Sie gan, erqe bcndst einzuladen 'mmmmwmißjmmtimm, lpos!tiirc(J5fdjtMk. $ 4? CZt 1 1 U,m Witroh sinrnnf,,. j) llgg. VW M VVlIlllHH, SSMNZGEÄW Unter den wenigen Postsendungen, die der Bankbuchljalter Kurt Meineke an einem grauen Oktobermorgen emp fing, war ein Brief, der durch For mat und Güte des Papiers von den anderen Zuschriften. Offerten ' von Waschanstalten, Kohlengeschäften usw. sich sofort abhob. Ein rascher Schnitt durch den Um schlag. Dann las Meineke. Erstaunt, verblüfft. Seine Augen wurden im mer größer. Unglaublich, unerhört!" murmelte er. Was ist unglaublich und uncr hört?" fragte seine Frau aufgeregt. Sie nahm ihm das Schreiben mit ei ner veränderten Bewegung aus der Hand und laö selbst. ' Aber auch ihre Mienen veränderten sich schnell zu einem merkwürdigen Ausdruck von Verwunderung und Fassungslosigkeit. Sie ließ den Brief einen Augenblick sinken, blickte ihren Mann kopsschüttelnd an und laS dann noch einmal: .Lieber Kurt! Da ich meinen Hausstand auslöste, um länge re Zeit auf Reisen zu gehen, möchte ich dir mit einem hübschen Stück für deine Wohnung eine Freude' machen. Nach zwei Tagen war die Kiste mit dem Leuchter 'da. Frau Betty brachte Zange und Stemmeisen und Kurt machte sich daran, den Deckel zu lösen. .DaS ist überhaupt kein Krön leuchter für eine Privatwohnung, der gehört in ein Rathaus. Die Kiste ist ja mehr als einen Quadratmeter groß." Endlich stand er auf dem Boden. Er mar, das wußte auch Meineke zu gestehen, ein hübsches und auch ein wertvolles Stück, altmodisch, aber ge biegen. Ein Leuchter mit vier langen nach oben gebogenen Armen für je fünf Kerzen und vier dazwischenlie genden kürzeren für kleine Petroleum lampen. .Nun. siehst du doch selbst, Betty. daß er gar nicht in das Zimmer paßt." sagte Kurt. .So kann man das kaum beurtei len. Das sieht man doch erst, wenn er hängt." bemerkte Betty anscheinend gleichgültig. :. .Du denkst doch nicht etwa daran, ihn aufzuhängen? Das Ding kommt auf den Boden," sagte 'Kurt mit ei nem letzten ärgerlichen Blick auf den Leuchter, dann ging er zu seiner SLank. AIs er heimkam, war die Kiste fort. ; Ich hab' eZ ganz gut allein ma chen können," sagte Frau Betty. Die Aufwärterin hat mir ein bischen ge holfen." .Dann ist ja die Sache erledigt," bemerkte Kurt Fufrieden und setzte sich zum Abendbrot nieder. , .Nanu?" Er sah zu seiner angenehmen Ueberra schung verschiedene seiner Lieblings speisen auf dem Tisch. Das ist ja kolossal. Betty, WaS ist denn heute für ein Fest? Feierst du etwa so die Ankunft des Kronleuchters?" Kann sein, Kurt. Du kannst sa gen, was du willst. Hübsch ist r und repräsentabel " Kurt legte Messer und Gabel hin und blickte seine Frau argwöhnisch an, .Wer soll ihn denn auf dem Boden sehen?" .Da natürlich nicht. Aber unken bei unZ im Salon!" Im Salon?" Kurt fand keine Kraft den Kopf zu wenven und der leicht noch der guten Stube weisenden Hand seiner Frau zu folgen. Die vreiarlnlge Krone war fort und an ihrer Stelle prangte der gro ße Kronleuchter. Seine Bronze und die Prismen leuchteten, die Lampen waren gefüllt und die Arme trugen Kerzen.'- - .Sieht es nicht aus, als habe er da immer gehangen? Ist er dir noch zu großZ Er paßt doch wunderbar in die Stube. Stell' dir ihn nur vor, wenn alle Kerzen und, Lampen brennen!" sagte Frau Bctty verklärt. .Das wäre eine unglaubliche Per fchwendilng! Das soll man nicht einmal senken, geschweige denn aus führen!" Ein paar Tage danach, als ihr Man seine 'Mittagszigarre rauchte, sagte Frau Betty, indem sie sich mit einer Handarbeit n seine Seite setzte und eifrig die letzten Gliche an ei nem gründseidenen Blatt zog: Was meinst du, wenn wir einmal Stübers und Wienolts zu einem kleinen bc scheidenen Abendessen lüden?" Kurt sah sie verblüfft an: Na, hör' mal, Betty, auf was für Gedanken kommst dn nur! .Wir hätten eigentlich schon lange iarauf kommen müssen. Wir sind ihnen und uns das schuldig." Nach kurzem Widerreden verstumm- ten Kurts Einsprüche und Frau Betty ging an das kleine bescheidene Abend- brot, das aber gar nicht so klein und bescheiden wurde, wie Kurt ge dacht hatte, und zu dem er einen recht erheblichen Beitrag zusteuern mußte. Ader es wurde ein sehr ge muilicher Abend und die Gäste gaben ihrer Anerkennung deutlichen .Aus druck. Nach dem Essen lud Frau Äetw. rn.il tww schelmischen Blick auf ihren Mann, den Besuch In die gute Stube, wo er von einem mächti gen Lichtstrom empfangen und über flutet wurde. Alle Kerzen und Lam pen am Kronleuchter brannten und ein lautes Ah der Ueberrafchung und Bewunderung flog von allen Lip pen. Erst jetzt wurde eS Kurt klar, daß das Abendessen nur ein Borwand ge wesen war, um den Gästen das Ge schenk in voller Pracht zu zeigen. Daß er nicht früher darauf gekom men war! Während die Herren tranken und rauchten und die Damen von dem Teegebäck nahmen, sagte Frau Stü bers: Wirklich, ein schönes Stück, der Leuchter! Aber meinen Sie nicht auch, liebe Frau Meineke, daß der Teppich, ein bischen mehr darauf ab gestimmt werixn müßte. Er müßte in einem Ton von Altgold gehalten werden." Am Morgen nach diesem kleinen Fest war Frau Betty ungewöhnlich nachdenklich. Kurt. der mit seiner Zeitung schneller als sonst fertig ge worden mar, fagte: .WaS hast du, lciktty? Du kannst nun doch zufrieden sein, hast ja deinen Willen durchge setzt." Frau Betty aber entgegnete nichts, seufzte nur leicht und es währte bis zum Abend, bis Kurt den Grund ihrer Nachdenklichkeit erfahren hatte. Er bemühte sich, die Sache leicht und scherzhaft zu nehmen; so glaubte er ihrer am leichtesten Herr zu werden. LiebeS Kind, der alte Teppich ist noch keine zwei Jahre alt und hat drei hundert Mark gekostet. Und ihn ptzt einfach ausrangieren, daS wäre unver nntwortlich!" Gerade so ein Teppich, wie wir ihn brauchten, kostet noch nicht zwei hunderifünfzig Mark. Er ist natür lich kleiner wie der alte, oberer sieht viel zierlicher aus und paßt großar tiz zu dem Leuchter!" Der verdammte Leuchter! Na, wenn ich Max mal zu sehen kriege, der wird was hören. DaS ist das teu erste Geschenk, daS wir jemals be kommen haben. Erst das Abendbrot und nun der Teppich!" Aus dem letzten Satz erkannte Frau Betty, daß sie ihre Sache gewonnen hatte, und Kurt erhielt zum Dank sür seine rasche Fügsamkeit einen herz haften Kuß. Ja, der Teppich paßte wirklich prächtig zu dem Leuchter. Er hatte warme leuchtende Farben, ein kräftiges Orange, daS durchsetzt mit leicht violetten Arabesken in eine altgoldene stilisierte Rankenwelle aus, lief. Der neue Besitz wurde durch ein kleines Abendbrot gefeiert, das als einzige Gäste aber nur Kurt und Bet ty zählt. Die Lampen deS Leuchters brannten und MeinekeS sahen vom Wohnzimmer in den Salon und freu ten sich über die schöne Farbenharmo nie. die, daS sah auch Kurt und er war so unvorsichtig, seine Frau dar auf hinzuweisen, nur durch ein paar Bilder mit dunklen Rahmen gestört wurde. : Sie wanderten bald in das Eß zimmer und wurden durch ein paar hübsche kleine hellgerahmte Frühlings kundschaften ersetzt, die Betty, .weit unter ihrem Wert", aber, wie Kurt fand, noch teuer genug kaufte. Der Salon wurde überhaupt mchr und mehr umgestaltet. Vasen und Wand breiter, der Ziertisch, der Blumen stan der, Stühle, Hocker kamen im Lauf der nächsten Monate aus dem Salon in die Wohnstube und als zu Frau Bettys Geburtstag Kurt ihren sehn lichsten Wunsch erfüllte und einen neuen hlleichenen achteckigen Tisch kaufte, da war von der alten guten Stube nichts mehr übrig und der neue Salon fertig. Gerade ein Jahr nach der Ankunft des Kronleuchters hatten sich Meine keZ vollständig neu eingerichtet. . Frau Betty hatte unerwartet eine kleine Erbschaft gemacht und beschlossen, wenigstens inen Teil davon für die Ausschmückung ihres HeimS zu der wenden. Vierzehn Tage später erzählte Frau Betty ihrem Mann, daß SlüberS umzögen. Sie hätten eine reizende kleine Wohnung von vier Zimmern, alle nach nach dorn und mit allem Komfort" für den außerordentlich niedrigen Mietzins von dreizehnhun dertundfünfzig Mark bekommen. Denk nur, Kurt, überall Parkett, Warmwasser, Fahrstuhl, elektrisches Licht " Im Frühjahr zogen sie um! Frcm Betty richtete die neue Wohnung rei zend ein. Kurt hatte viel zu tun, konnte sich nicht darum bekümmern und sah erst 'olleS im Stadium Vollendung. .WaS sagst du jetzt?" Sie drehte das elektrische Licht auf und führte ihn durch die Zimmer. Kurt sagte nichts. Aber im Salon fand er sich in einem Ausruf ?er höchsten Verwunderung wieder. Da hing ein prunkvoller Beleuchtungskör per aus Bronze, mit Porzellankerzen und Kugeln auf mattweiß gedämpf tem Glos. Wo ist denn der Krön leuchter?" .Aber. Kurt, daS war doch für Pe trolcum," sagte Frau Betty gerin fchätzig. Jetzt haben wir doch lek irisches Licht. Der Kronleuchter ist auf dem Boden." , AlS unbegründet zurückgewiesen, Tl Beschwerden wegen Vrrbringurig belgischer Arbeitslgsrp nach Tentschland. Die .Norddeutsche Allgemeine Zci tung" schrieb om 7. Dezember: Die belgische Regierung ließ durch den mit der Vertretung der belgischen In teressen in Deutschland betrauten spanischen Botschafter in Berlin we gen der , Verbringung belgischer Ar beitslosen nach Deutschland und ihrer zwanzsweifm Heranziehung zur Ar beit Beschwerde erheben. Die Be schwerde wird als unbegründet zu rückgewicsen. Durch eine Verordnung des Ge neralgouverneurö in Brüssel vom 15. Mai 1916 werden Personen, die öf sentliche Unterstützungen genießen und ohne hinreichenden Grund die Uebernahme oder Fortsetzung einer ihrem Leistungsvermögen entsprechen den Arbeit ablehnen, mit Freiheits strafen oder mit Arbeitszwang be droht. Diese Verordnung steht mit dem Völkerrechte durchaus im Ein klänge. , Denn nach Artikel 43 der Haager Landkriegsordnung hat die besetzende Macht für Aufrechterhaltung der öf fentlichen Ordnung und deS öffentli chen LebenS im besetzten Gebiete Sorge 'zu tragen und zu diesem Zwecke, soweit die Landesgesetze ver sagen, durch ergänzende Anordnungen einzugreifen. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und des öffentlichen Lebens gehört aber zwei fellos, daß Arbeitsfähige foweit ir gend möglich nicht der öffentlichen Wohltätigkeit zur Last fallen, sondern zur Arbeit angehalten werden. Die arbeitslosen und infolgedessen unier stützungsbedürftigen Belgier werden im wesentlichen von der Relief-Com Mission ernährt. Diese Einrichtung hat nach Lage der Umstände Lffent liehen Charakter, so daß ihre Unter stützungen als öffentliche anzusehen sind. Den arbeitslosen Belgiern wird, da ihnen bei dem Darniederliegen der belgischen Industrien Arbeitsgelegen heit oder wenigstens angemessene Ar beit in Belgien, selbst nicht geboten werden kann, lohnende Arbeit in Deutschland angewiesen, wo bereits eine große Anzahl belgischer Arbeiter freiwillig tätig ist. Gegen diejenigen arbeitslosen Belgier, die diesem Bei spiele nicht folgen, ist gemäß Verord nung des kaiserlichen Generalgou verneurs in Brüssel vom 15. Mai 1316 der Arbeitszwang nicht zu ver meiden. Dabei sind selbstverständlich Arbeiten ausgeschlossen, zu denen die feindliche Bevölkerung völkerrechtlich nicht gezwungen werden darf. Weitere Beschwerden der belgischen Regierung, die gleichfalls durch die spanische Botschaft in Berlin vorze bracht wurden, richten sich dagegen, daß die Arbeitslosigkeit in Belgien von der deutschen Verwaltung selbst organisiert worden sei, indem den belgischen Gemeinden die Beschäfti. gung von Arbeitslosen ohne beson dere Genehmigung untersagt wurde. Auch hätten sich bei der Durchführung der Maßnahmen in Belgien Schrek kensszenen abgespielt. Die fortgeführ ten Belgier würden in Deutschland zur Herstellung von Kriegsmateria lien. in den besetzten Gebieten Frank reich? zum Bau von Schützengräben und zur Herstellung von Militär eisenbahnen verwendet. Ferner stellte die belgische Regierung die Bchaup tung auf, daß die deutsche Regierung systematisch das Fabrikmaterial in Belgien requirierte, um die Wieder aufnähme der Arbeit nach Friedens iqiug zu verhindern und den belgi schen Wettbewerb ein für allemal auszuschalten, sowie das Land auf diese Weise zu ruinieren. Auch diese Beschwerden entbehren, wie der spanischen Botschaft erwidert worden ist. jeder Gerundlage. Die Beschäftigung arbeitsloser Belgier durch die Gemeinden mußte allerdings an eine besondere Genehmigung der deutschen Verwaltung geknüpft wer den. Dies geschah aber lediglich, um zu verhindern, daß die wirtschaftliche Loge der Gemeinden durch unirötige kostspielige Arbeiten gefährdet werde. Daß sich bei der Abbeförderung der belgischen Arbeiter Schreckensszenen abgespielt hätten, entspricht nicht den Tatsachen. Vielmehr ging der . Ab transport ohne jede Härte mit oller tunlichen Rücksicht vor sich. Weder in Deutschland noch in den besetzten Ge bieten Frankreichs werden die belgi fchen Arbeitslosen zwangsweise zu völkerrechtlich untersagten Arbeiten herangezogen. Wenn Requisitionen von Fabrikmaterial stattfanden, so waren sie durch die Bedürfnisse, bei HeereS geboten und demzufolge ge mäß Artikel 52 der Haager Land kriegsordnung gerechtfertigt. Eine der Seitenplatten deS Schlachtschiffs .Maine", die seit 1893 auf dem Grunde des HafenS don Havana gelegen hat. ist neuerdings durch den Anker des Dampfers .Esperanta" an die Oberfläche ge bracht worden. Eine elektrische Hausglocke, deren Knopf mit einer Leitung ver bunden ist. die bei dem Druck auf denselben ein Licht in der Vorhalle ausleuchten läßt, ist eine der neueren vraktischm Erliadilllli, DicschmrMCiWii Bom Waldläufer, Die Straße war soeben geteert worden. Im Glänze des üppig aus getragenen schwarzen Nasses spiegel ten sich ungestört die Faisaden der Hauser, und auf der Straße lag wie ein schwerer Mantel Kirchensiille und Langeweile, darüber gebreitet von Um abgeiperrten Verkehr und der glühen den Hitze deS Sommertages. Auch Zenzi, meine eckelhündin, war heiß und trottete angeleint an meiner Linken, als ich an jenem Tage in die Straße einbog. Bald tauchten aus der Ferne zwei weiße Flecke auf, eine weißgekleidete "Mmt und ein weißer Pudel. Weil ich hoffte, der Teergeruch , werde das Parfüm meiner Zenzi übertönen, fo daß es der noble Pudel mit der rot, seidenen ,.alsschleife nicht in die Na je bekäme, ging ich beim zurückliegen den Uebergang mit Zenzi auf das an, dere Trottoir hinüber. Allein ich hatte mit dieser doch ge wiß lobenswerten Rücksicht lätz gerech nct! Wie wir uns kreuzten, stutzt plötz lich mit hocherhobener Nase der blen dend weiße Pudel, und dann war er mit ein paar Sätzen über die Straße hinter meiner Zenzi her. Seine Herrin schien seine Adweienheit nicht bemerkt Ku haben und ging weiter. Auch ich ging mit Zenzi meines Wegs, immer gefolgt don dem Pudel, der auf dem Asphalt schöngesvrmte, schwarze Tup fcn hinterließ. Gern hätte ich ihn verjagt, .mit Steinen sogar, wenn es nötig gewe fen wäre; mir ahnte, daß ich damit feiner Herrin einen guten Dienst er weisen würde. Allein ich ließ es mir nicht zu. Einmal, weil ich ja als Best tzer der heißen Henzi die. Schuld an diesem Zwischensall hei mir suchen mußte und dann welcher Hundedc sitzer empfindet es nicht als fchmach volle Beleidigung seiner selbst, wenn sein Kamerad von einem Fremden, auf solch niederträchtige Art behandelt wird? Habe ich doch aus derselben Urjache schon mehr als einen schwe ren Zusammenstoß gehabt! Also lie ber nicht looe me, lowe my bog! ' Jetzt scheint jie Herrin des Pudels, eine junge, schöne, schlankelegante Dame in schneeigem Kostüm (gerade so, wie ich mir die Engel im Himmel vorstelle), ihren Begleiter zu vermissen. Sie steht still, sieht sich um und ruft: .Jtigo, Jngo, komm, komm!" Allein der Pudel hörte nichts..... dem kann man lange winken! Er lief eben meiner Zenzi. nach und kllmmer- sich einen Pfis,erling um feine Her rin. Mir . war es peinlich, ich wußte mir aber nicht zu helfen. Endlich machte ich plötzlich Kehrt und trieb den Pudel vor mir her: .Gang, gang, mach, daß fortkommst!" Drüber rief und lockte 'feine Herrin beständig mit den süßesten Schmeichelnamen: .In go, Jngoooli, komm komm schön, In gooli, fei braav, fei braaad!" Endlich erinnert sich der Pudel an die erste und oberste aller Hundepslich ten. Erst einige flüchtige Satze auf dem Trottoir, dann in wilder fast ganz Pudel chräg über die Stra ße, sodaß die vier schwarzen Ballen wie Tupfen auf dem Weiß seines Fel les erscheinen. Aber du meine Güte jetzt springt er in ungestümerFreu digkeit an seiner ihm umsonst .ver. zweifelt abwehrenden schönen Gebiete rin herauf nochmals fröhlich bel lend. Offenbar schien er das Wehren seiner Herrin als ein ihm bekanntes und beliebtes Spiel aufzufassen; ganz pudelnärrisch' hüpfte er nochmals an ihr heran als er endlich abließ, da war das chöne, engelweiße Kleid der n voller schwarzer häßli Pudelherr cher Tup Wenn en wie ein Clownkostüm! ch seither sehe, daß eine Straße geteert wird, so denke ich an den weiße Pudel, an die weiße, schöne Dame und an die häßlichen fchwar zen Tupfen! Vorläufer der Buchdrnckkunst. Das die Anfänge der Buchdruck kunft bis ins Altertum zurückreichen, haben eine ganze Anzahl Funde be stätigt. Spiegcl,ylinder. mit Hilfe derer man verkehrt geschriebene, d. y. in Spiegelschrift hergestellte Buchst den auf Wachs oder -Ton übertrug, find bereits aus uralten babylonischen Funden bekannt. Gestempelte Backstci. ne hat man u. a. in den Ruinen des ooerägyptifchcn Thebens gefunden. Von einer ausgedehnteren Verwen dung dieses Druckversahrens gibt eine runde Platte Kunde, die der Forscher Pernier bei seinen Ausgrabunzen in d altkretischen Stadt Phaistoö ent deckte. Diese Platte, aus sein ge schlemmtem Ton hergestellt, zeigt auf beiden Seiten eine lange Inschrift, deren einzelne Schrifizeichen mittels Stempeln vo Knochen oder Elfen dein eingeprägt sind. Es sind im gan itn 241 Zeichen, darunter 43 verschie dene Typen, deren Charaktere ebenso Wie der Fundort auf ein Alter von weit über 3000 Jahre schließen las sen. ' Unter Klatschbasen. .Kann man der Rätin was anoer trauen?" , Nicht guk, es wird doch besser sein taun Ci nitr tl rnr-Tt Tv-" ' ) 11 w tP tt ) l I 3 i